Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Seite 2
    Erwachet! 1990 | 8. April
    • Die Menschen sind schon seit langem von der Vorstellung fasziniert, daß außerhalb der Erde Leben existiere. Angefangen mit der primitiven, 1899 erbauten elektrischen Konstruktion (oben rechts) über riesige Radioteleskope (unten), die seit 1957 eingesetzt werden, und Raumsonden wie die Viking von 1976 (oben links) hat man immer wieder versucht, im Weltraum auf Leben zu stoßen.

      [Bildnachweis auf Seite 2]

      Nach einem NASA-Foto

  • Ist dort jemand?
    Erwachet! 1990 | 8. April
    • Ist dort jemand?

      IN Massachusetts (USA) gibt es einen Mann, zu dessen täglicher Arbeit es gehört, zu überprüfen, ob irgendeine Nachricht eingegangen ist. Tag für Tag dasselbe — es kommt keine. Das ist seit Jahren so. Dennoch prüft er immer wieder nach, und immer wieder ist er enttäuscht. Kennt ihn niemand? Ist sein Anrufbeantworter defekt?

      Weder noch. Er überprüft ein Gerät, das aber nicht mit einer Telefonleitung verbunden ist. Es handelt sich um einen Computer, der an ein riesiges elektronisches Ohr angeschlossen ist. Dieses Ohr ist nach oben gerichtet, weg von unserer Erde, in die Weite des Weltraums — es ist ein Radioteleskop. Der Mann hilft einem Team von Wissenschaftlern, die Sterne nach einer Botschaft von intelligenten außerirdischen Wesen abzusuchen.

      Das tut man nun schon seit 30 Jahren. 1960 suchte der Astronom Frank Drake als erster mit einem Radioteleskop nach Anzeichen für außerirdische Intelligenz. Seither richtet der Mensch sozusagen die Ohren auf den Weltraum. Bisher hat man etwa 50 verschiedene ausgedehnte Projekte zur Erforschung des Weltraums durchgeführt.

      In der ganzen Welt werden Radioteleskope für die Suche eingesetzt — in Frankreich, in der Bundesrepublik Deutschland, in den Niederlanden, in Australien, in der Sowjetunion, in Argentinien, in den Vereinigten Staaten und in Kanada. Jemand sagte: „SETI [Akronym für Suche nach extraterrestrischer Intelligenz] ist auf dem Weg, so international zu werden wie der Weltraum selbst.“ Ein Symposion über dieses Thema lockte 150 Wissenschaftler aus 18 Ländern und allen fünf Kontinenten an.

      Das ehrgeizigste SETI-Projekt soll jedoch 1992 gestartet werden. Die NASA, die Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde der USA, hat vor, ein leistungsfähiges neues Gerät einzusetzen, mit dem es möglich sein wird, Millionen von Funkfrequenzen gleichzeitig abzutasten. Die Erforschung mit einem Kostenaufwand von 90 Millionen Dollar soll 10 Jahre dauern. Sie wird etwa zehn-Milliarden-mal umfassender sein als alle vorherigen Projekte zusammengenommen.

      Doch wenn der Mensch in das unermeßliche Universum fragt: „Ist dort jemand?“, reicht Spitzentechnologie allein nicht aus, um eine Antwort zu erhalten. In vieler Hinsicht ist es eine religiöse Frage. Auf der Suche nach einer Antwort offenbart der Mensch einige seiner kühnsten Hoffnungen: das Ende aller Kriege, das Ende aller Krankheiten und vielleicht sogar das Erreichen der Unsterblichkeit. Es steht also viel auf dem Spiel. Aber wie nahe ist der Mensch der Antwort nach Jahrhunderten des Fragens und Jahrzehnten des Suchens?

  • Außerirdisches Leben — Ein uralter Traum
    Erwachet! 1990 | 8. April
    • Außerirdisches Leben — Ein uralter Traum

      DIE heutigen Science-fiction-Autoren haben die Vorstellung von außerirdischem Leben nicht erfunden. Vor 23 Jahrhunderten lehrte ein griechischer Philosoph namens Metrodorus, daß ein Universum mit nur einer bewohnten Welt so unwahrscheinlich sei wie ein großes Feld, auf dem nur ein Getreidehalm wachse. Lukrez, ein römischer Dichter des 1. Jahrhunderts v. u. Z., schrieb: „In anderen Teilen des Weltraums gibt es weitere Welten und verschiedene Menschenrassen.“

      Diese Lehre von der Vielheit der Weltsysteme stand viele Jahrhunderte lang bei der Christenheit in Ungnade. Doch von etwa 1700 bis Anfang unseres Jahrhunderts glaubten die meisten gebildeten Menschen, darunter einige der größten Wissenschaftler, die die Geschichte hervorgebracht hat, an Leben in anderen Welten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Pädagoge, der es gewagt hatte, ein Schriftstück gegen diese Lehre zu verfassen, von weiten Kreisen angegriffen.

      Die Leute glaubten bei jedem auch noch so vagen Hinweis bereitwillig an außerirdische Wesen. Ein Zeitungsreporter schrieb 1835, Astronomen hätten auf dem Mond Leben entdeckt. Er berichtete, seltsame Tiere, exotische Pflanzen und sogar kleine Leute mit Flügeln, die umherschwebten und sichtbar gestikulierten, seien durch ein Teleskop gesehen worden. Die Verkaufszahlen der Zeitung stiegen rapide an. Viele hielten die Geschichte sogar noch für wahr, nachdem sie als Betrug entlarvt worden war.

      Wissenschaftler waren ebenfalls optimistisch. Ende des 19. Jahrhunderts war der Astronom Percival Lowell der Meinung, auf der Oberfläche des Mars ein ganzes System von Kanälen zu erkennen. Er zeichnete sie detailliert auf und schrieb Bücher über die Zivilisation, von der die Kanäle angelegt worden seien. In Frankreich war die Akademie der Wissenschaften so überzeugt von Leben auf dem Mars, daß sie demjenigen, der als erster mit irgendwelchen außerirdischen Wesen außer Marsbewohnern Kontakt aufnähme, eine Belohnung versprach.

      Man machte ausgefallene Pläne für die Kommunikation mit Wesen von benachbarten Planeten, zum Beispiel in der Sahara riesige Feuer anzuzünden oder in Sibirien geometrisch gestaltete Wälder anzulegen. 1899 errichtete ein amerikanischer Erfinder einen Mast mit einer kupfernen Kugel an der Spitze, durch die er starke Stromstöße schickte, um den Marsbewohnern Zeichen zu geben. Den Leuten standen buchstäblich die Haare zu Berge, und in einem Umkreis von 50 Kilometern traten Leuchterscheinungen auf, aber es kam keine Antwort vom Mars.

      Voller Hoffnung

      Die Technologie bei der Suche nach Leben auf anderen Planeten ist zwar neu, doch eines bleibt unverändert: Wissenschaftler sind nach wie vor zuversichtlich, daß die Menschheit im Kosmos nicht allein ist. Der Astronom Otto Wöhrbach schrieb in den Nürnberger Nachrichten: „Kaum ein Naturwissenschaftler, der die Frage nach außerirdischem Leben nicht bejahen würde.“ Gene Bylinsky, Verfasser des Buches Evolution im Weltall, sagte: „Schon morgen, wenn man den Radioastronomen glauben darf, kann ein Signal von anderen Sternen durch die unvorstellbaren Weiten des Raums zu uns ‚herüberblitzen‘ und unsere Einsamkeit im All beenden.“

      Warum sind Wissenschaftler so sicher, daß auf anderen Planeten Leben existiert? Ihr Optimismus beginnt bei den Sternen. Allein in unserer Galaxis gibt es Milliarden von Sternen. Man geht von folgenden Annahmen aus: Bestimmt haben viele dieser Sterne Planeten, die sich um sie drehen, und auf einigen muß sich Leben entwickelt haben. Dieser Gedankengang führt Astronomen zu der Vermutung, in unserer Galaxis gäbe es Tausende bis Millionen von Zivilisationen.

      Spielt es eine Rolle?

      Von welcher Bedeutung ist es, ob es außerhalb der Erde Leben gibt oder nicht? Wissenschaftler sind der Ansicht, daß ein Ja oder ein Nein einen ungeheuren Einfluß auf die Menschheitsfamilie hätte. Zu erfahren, daß wir im Universum allein sind, so sagen sie, würde die Menschheit lehren, das Leben hier in seiner Einzigartigkeit zu schätzen. Andererseits schlußfolgert ein angesehener Wissenschaftler, daß uns fremde Zivilisationen wahrscheinlich viele Millionen von Jahren voraus wären und ihr umfassendes Wissen an uns weitergeben könnten. Sie könnten uns beibringen, unsere Krankheiten zu heilen und der Umweltverschmutzung, dem Krieg und dem Hunger ein Ende zu machen. Vielleicht würden sie uns sogar zeigen, wie der Tod zu besiegen ist.

      Das Ende von Krankheit, Krieg und Tod — diese Art Hoffnung bedeutet den Menschen in unserer unruhigen Zeit viel. Das trifft zweifellos auf jeden von uns zu. Doch die meisten werden wohl zugeben, daß es besser ist, überhaupt keine Hoffnung zu haben, als sich auf eine falsche Hoffnung zu stützen. Es ist für uns also wichtig, festzustellen, ob die Wissenschaftler eine feste Grundlage für ihre Behauptung haben, im Universum gebe es viele bevölkerte Planeten.

  • Außerirdische — Wo sind sie?
    Erwachet! 1990 | 8. April
    • Außerirdische — Wo sind sie?

      GEMÄSS dem Wissenschaftsautor Isaac Asimov ist das für diejenigen, die an Leben auf anderen Planeten glauben, „in gewisser Hinsicht eine verheerende Frage“. Diese Frage, die 1950 von dem Atomphysiker Enrico Fermi aufgeworfen wurde, schließt sich an etwa folgendes Argument an: Wenn auf anderen Planeten unserer Galaxis intelligente Lebewesen entstanden sind, müßte es heute viele Zivilisationen geben, die uns Millionen von Jahren voraus sind. Sie hätten dann die Raumfahrt schon vor langem entwickelt, sich in der Galaxis ausgebreitet und sie nach Belieben besiedelt und erforscht. Wo sind sie also?

      Obwohl einige SETI-Wissenschaftler zugegebenermaßen durch dieses „Fermi-Paradoxon“ verunsichert sind, weisen sie als Erklärung oft darauf hin, wie schwierig es wäre, von einem Stern zum anderen zu reisen. Selbst mit Lichtgeschwindigkeit, so groß sie auch ist, würde ein Raumschiff hunderttausend Jahre brauchen, um nur unsere Galaxis zu durchqueren. Diese Geschwindigkeit zu überschreiten wird für unmöglich gehalten.

      Science-fiction, die Raumschiffe so darstellt, als könnten sie innerhalb von Tagen oder Stunden von einem Stern zum anderen fliegen, stützt sich auf Phantasie, nicht auf Wissenschaft. Die Entfernungen zwischen den Sternen sind so groß, daß sie fast unsere Vorstellungskraft übersteigen. Wenn man ein so kleines Modell unserer Galaxis bauen könnte, daß unsere Sonne (die so riesig ist, daß die Erde eine-Million-mal in sie hineinpassen würde) die Größe einer Apfelsine hätte, würde die Entfernung zwischen den Sternen in dem Modell immer noch durchschnittlich 1 500 Kilometer betragen.

      Aus diesem Grund verlassen sich SETI-​Wissenschaftler so sehr auf Radioteleskope; sie gehen davon aus, daß fortschrittliche Zivilisationen, da sie nicht von Stern zu Stern reisen können, mit Hilfe der relativ kostengünstigen und einfachen Möglichkeit der Radiowellen nach anderen Lebewesen suchen. Aber Fermis Paradoxon verfolgt sie dennoch.

      Wenn in unserer Galaxis fortschrittliche Zivilisationen existierten, schlußfolgerte der amerikanische Physiker Freeman J. Dyson, müßte man so leicht Beweise dafür finden, wie man Beweise für eine technische Zivilisation auf der Insel Manhattan in New York findet. Die Galaxis müßte zufolge von fremden Signalen und gewaltigen technischen Projekten dröhnen. Doch man hat nichts dergleichen festgestellt. In einem Artikel über das Thema hieß es, „gesucht, nichts gefunden“ sei für SETI-Astronomen wie eine religiöse Leier geworden.

      Zweifel kommen auf

      Eine Reihe von Wissenschaftlern sind sich darüber im klaren, daß ihre Kollegen in ihren Annahmen viel zu optimistisch gewesen sind. Sie geben eine wesentlich geringere Zahl von fortschrittlichen Zivilisationen in unserer Galaxis an. Einige sagen, es gebe nur eine — wir. Andere meinen, mathematisch gesehen könne es nicht einmal eine geben — wir dürften nicht dasein!

      Die Grundlage für ihre Skepsis ist nicht schwer zu erkennen. Sie könnte mit zwei Fragen zusammengefaßt werden: Falls außerirdische Wesen existierten, wo sollten sie dann leben? Und wie sollten sie dorthin gekommen sein?

      Auf die erste Frage würden manche antworten, daß sie auf Planeten leben. Doch in unserem Sonnensystem gibt es nur einen Planeten, der keine lebensfeindlichen Bedingungen aufweist, nämlich den, den wir bewohnen. Aber wie steht es mit den Planeten, die die Milliarden anderen Sterne in unserer Galaxis umkreisen? Könnten nicht einige davon Leben beherbergen? Tatsache ist, daß Wissenschaftler bisher noch nicht einmal die Existenz eines einzigen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems schlüssig beweisen konnten. Warum nicht?

      Weil es äußerst schwierig ist, einen zu entdecken. Da die Sterne so weit entfernt sind und Planeten nicht selbst leuchten, ist sogar das Entdecken eines riesigen Planeten wie des Jupiters so schwierig, als wolle man ein Stäubchen ausfindig machen, das um eine Glühlampe herumschwebt, von der es kilometerweit entfernt ist.

      Selbst wenn solche Planeten existieren (und man hat indirekte Beweise gesammelt, die dafür sprechen), heißt das noch nicht, daß sie genau die richtige Art von Stern in der richtigen galaktischen Umgebung umkreisen — noch dazu in genau der richtigen Entfernung von dem Stern — und daß sie selbst genau die richtige Größe und Zusammensetzung haben, so daß Leben darauf existieren kann.

      Eine wacklige Grundlage

      Angenommen, es gäbe viele Planeten, die die strengen Bedingungen für die Erhaltung des Lebens, wie wir es kennen, erfüllten, so bliebe doch die Frage bestehen, wie das Leben auf diesen Planeten entstehen könnte. Das führt uns zu der eigentlichen Grundlage für den Glauben an Lebewesen auf anderen Planeten — die Evolution.

      Vielen Wissenschaftlern scheint die Annahme logisch, daß sich das Leben, wenn es auf der Erde aus unbelebter Materie entstanden ist, auch auf anderen Planeten entwickeln konnte. Ein Autor schrieb: „Biologen sind allgemein der Ansicht, daß das Leben immer dann entstehen wird, wenn eine Umgebung da ist, in der es entstehen kann.“ Doch an diesem Punkt befinden sich die Evolutionisten vor einem unüberwindlichen Hindernis. Sie können nicht einmal erklären, wie das Leben auf unserem Planeten entstanden ist.

      Die Wissenschaftler Fred Hoyle und Chandra Wickramasinghe schätzen die Wahrscheinlichkeit der zufälligen Entstehung der lebenswichtigen Enzyme auf 1 zu 1040 000 (eine Eins mit 40 000 Nullen). Noch weiter gehen die Wissenschaftler Feinberg und Shapiro. In ihrem Buch Life Beyond Earth geben sie die Wahrscheinlichkeit, daß sich in einer Ursuppe jemals die ersten elementaren Schritte zur Entstehung des Lebens vollzogen haben, mit 1 zu 101 000 000 an. Wollte man diese Zahl ausschreiben, so müßte die vorliegende Zeitschrift weit über 300 Seiten dick sein.

      Sind diese riesigen Zahlen schwer zu begreifen? Das Wort „unmöglich“ ist leichter zu merken, und es ist ebenso zutreffend.a

      Dennoch behaupten SETI-Astronomen unbekümmert, überall im Universum müsse zufällig Leben entstanden sein. Gene Bylinsky stellt in seinem Buch Evolution im Weltall Mutmaßungen über die verschiedenen Wege an, die die Evolution auf anderen Planeten eingeschlagen haben könnte. Er meint, intelligente Kraken, beuteltierähnliche und fledermausartige Menschen, die Musikinstrumente herstellen könnten, seien ganz und gar nicht weit hergeholt. Sein Buch wird von namhaften Wissenschaftlern gelobt. Andere Wissenschaftler wie Feinberg und Shapiro bemerken jedoch die deutlichen Mängel dieser Argumentation. Sie beklagen die „Schwächen in den experimentellen Grundlagen“ der Theorien über die Entstehung des Lebens auf der Erde. Außerdem weisen sie darauf hin, daß Wissenschaftler dessenungeachtet „auf diesen Grundlagen Türme errichtet haben, die bis ans Ende des Universums reichen“.

      Die falsche Religion

      Man fragt sich, warum so viele Wissenschaftler mit Selbstverständlichkeit das Unmögliche annehmen. Die Antwort ist einfach und traurig. Die Menschen neigen dazu, zu glauben, was sie glauben möchten. Wissenschaftler sind trotz ihres Anspruchs auf Objektivität nicht von dieser menschlichen Schwäche ausgenommen.

      Hoyle und Wickramasinghe sagen, „die Theorie, daß das Leben von einer Intelligenz zusammengefügt wurde“, sei „weitaus“ wahrscheinlicher als die von einer spontanen Entwicklung. Sie schreiben: „Eigentlich bietet sie sich geradezu an, und man muß sich fragen, warum sie nicht jeder als auf der Hand liegend akzeptiert. Das hat wohl eher psychologische als wissenschaftliche Gründe.“ Ja, zahlreiche Wissenschaftler schrecken vor dem Gedanken an einen Schöpfer zurück, obwohl die Beweise dafür sprechen. Daher haben sie sich eine eigene Religion geschaffen. Nach Ansicht der obengenannten Autoren ersetzt der Darwinismus das Wort „Gott“ lediglich durch das Wort „Natur“.

      Bei der Beantwortung der Frage „Ist dort jemand?“ liefert die Wissenschaft also offensichtlich keine Grundlage für den Glauben an Leben auf anderen Planeten. Während die Jahre verstreichen und die Sterne weiter schweigen, bringt SETI Wissenschaftler, die an die Evolution glauben, immer mehr in Verlegenheit. Wenn sich verschiedene Lebensformen ohne weiteres aus unbelebter Materie entwickeln, warum hören wir dann nichts von ihnen in unserem riesigen Universum? Wo sind sie?

      Gehört die Frage andererseits in den Bereich der Religion, wie finden wir dann eine Antwort? Erschuf Gott auf anderen Planeten Leben?

      [Fußnote]

      a Die Evolutionstheorie stößt auch sonst auf viele Schwierigkeiten. Siehe das Buch Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

      [Kasten auf Seite 8]

      Außerirdische Besucher?

      Viele glauben, die Menschheit werde von außerirdischen Wesen besucht oder sei in der Vergangenheit von ihnen besucht worden. Wissenschaftler weisen diese Behauptungen im allgemeinen zurück; sie führen den Mangel an eindeutigen Beweisen in allen Fällen an und sagen, daß die meisten Beobachtungen von Ufos (unbekannten Flugobjekten) mit natürlichen Phänomenen erklärt werden können. Sie schreiben die damit verbundenen Entführungsgeschichten unerforschten Bereichen der verwirrten menschlichen Psyche oder psychologischen und religiösen Bedürfnissen zu.

      Ein Science-fiction-Autor schrieb: „Der Drang, diesen Dingen nachzugehen und daran zu glauben, ist fast religiös. Früher hatten wir Götter. Heute möchten wir das Empfinden haben, daß wir nicht allein sind, daß wir von schützenden Kräften überwacht werden.“ Außerdem sehen manche Ufo-Erlebnisse mehr nach Okkultismus als nach Wissenschaft aus.

      Doch viele Wissenschaftler glauben auf ihre Weise an „Besucher“ aus dem All. Sie erkennen, wie unmöglich es ist, daß das Leben auf der Erde durch Zufall entstanden ist, und behaupten daher, es müsse vom Weltraum aus hierher gelangt sein. Einige meinen, außerirdische Wesen hätten auf unserem Planeten Leben gesät, indem sie Raketen mit primitiven Bakterien zur Erde gesandt hätten. Einer vermutet sogar, Außerirdische hätten die Erde vor undenklichen Zeiten besucht und das Leben sei durch Zufall aus dem Müll entstanden, den sie zurückgelassen hätten. Eine Reihe Wissenschaftler ziehen Schlußfolgerungen aus der Tatsache, daß einfache organische Moleküle im Weltraum ziemlich häufig vorkommen. Aber ist das wirklich ein Beweis für eine zufällige Entstehung des Lebens? Ist ein Eisenwarengeschäft ein Beweis dafür, daß sich dort zufällig ein Auto gebildet hat?

      [Bild auf Seite 7]

      Gibt es irgendeinen Beweis, daß auf anderen bewohnbaren Planeten — falls es sie gäbe — Leben durch Zufall entstehen könnte?

  • Außerirdisches Leben — Die Antwort finden
    Erwachet! 1990 | 8. April
    • Außerirdisches Leben — Die Antwort finden

      AM 17. Februar 1600 wurde ein Mann namens Giordano Bruno auf einem öffentlichen Platz in Rom verbrannt. Warum? Seine Schriften hatten bei der Kirche Anstoß erregt. Unter anderem lehrte er, im Universum gebe es viele bewohnte Welten. Im 11. Jahrhundert hatte die Kirche erklärt, die Lehre von der Vielheit der Weltsysteme sei Ketzerei. So etwas zu lehren zog den Tod nach sich. Giordano Bruno mußte sterben.

      Bis zum 19. Jahrhundert wurde der Streit, ob in anderen Welten Leben existiert, auf dem Kampfplatz der Religion ausgetragen. Jahrhundertelang hielten Geistliche und von ihnen beeinflußte Wissenschaftler daran fest, daß die Erde der Mittelpunkt des Universums sei und daß das Universum 4004 v. u. Z. erschaffen worden sei.

      Kein Wunder, daß heute Wissenschaftler und andere wenig Achtung vor der Religion haben. Viele haben deswegen allerdings auch die Achtung vor der Bibel verloren in der Meinung, sie sei die Quelle aller dieser Mißverständnisse. Doch das ist völlig ungerechtfertigt.

      Die Bibel erhebt nicht den Anspruch, ein wissenschaftliches Lehrbuch zu sein. Aber sie ist nie ungenau, wenn sie das Thema Universum oder irgendein anderes wissenschaftliches Gebiet berührt. Zum Beispiel sagt die Bibel nirgends, die Erde und der Mensch seien der Mittelpunkt des Universums. Im Gegenteil, ihre inspirierten Schreiber ließen ein klares Verständnis der Bedeutungslosigkeit des Menschen im Vergleich zum unermeßlichen Kosmos erkennen (Psalm 8:3, 4).a

      Gibt es also gemäß der Bibel außerirdisches Leben?

      Die Bibel antwortet

      Nach der Bibel gibt es außerirdisches Leben sogar in Fülle. Es ist komplexer, interessanter und glaubwürdiger, als sich Evolutionisten, Science-fiction-Autoren und Filmemacher träumen lassen. Schließlich ist ein Außerirdischer einfach ein Wesen, das außerhalb unserer Erde und ihrer Atmosphäre existiert.

      Wissenschaftler fragen sich, ob es Lebensformen gibt, die sich unserem Wahrnehmungsvermögen entziehen. Die Bibel versichert uns, daß solche Wesen tatsächlich existieren. Aber sie sind kein Produkt der Evolution. Wie alles Leben im Universum, ungeachtet in welcher Form, stammen sie von Jehova Gott, dem Quell des Lebens. Er ist ein Geistwesen und hat Myriaden andere Geistwesen verschiedener Art erschaffen: Engel, Cherube und Seraphe. Sie erfüllen in seiner großartigen himmlischen Organisation unterschiedliche Aufgaben (Psalm 104:4; Hebräer 12:22; Offenbarung 19:14).

      Wie steht es mit Leben auf anderen Planeten?

      Einige prominente Theologen behaupten, daß Gott keine Welt ohne Zweck erschaffen hätte und daß daher alle bewohnbaren Welten auch bewohnt sein müßten. Sagt das die Bibel? Nein. Wie sie erkennen läßt, ist es sehr unwahrscheinlich, daß Gott bisher intelligente physische Geschöpfe auf irgendwelchen anderen Planeten erschaffen hat. Wieso?

      Wenn Gott solche Lebewesen geschaffen hätte, so hätte er dies vor der Erschaffung Adams und Evas getan. Sie wären ihrem Schöpfer entweder treu geblieben oder hätten wie Adam und Eva gesündigt und wären unvollkommen geworden.

      Wären sie aber unvollkommen geworden, dann hätten sie einen Erlöser gebraucht. Ein Essayist schrieb: „Man hat den schrecklichen Gedanken, daß freitags [der Tag, an dem Jesus Christus hingerichtet wurde], jeden Freitag, irgendwo im Universum Jesus für jemandes Sünden aufgehängt wird.“ Das ist jedoch nicht biblisch. Die Bibel sagt, daß Jesus „ein für allemal hinsichtlich der Sünde“ starb (Römer 6:10).

      Was aber, wenn diese Lebewesen vollkommen geblieben wären? Als Adam und Eva sündigten, zogen sie Gottes Recht in Frage, über eine Welt von intelligenten physischen Geschöpfen zu herrschen. Falls damals ein anderer Planet existiert hätte, eine Welt voller intelligenter physischer Geschöpfe, die harmonisch und loyal unter Gottes Herrschaft lebten, wären sie dann nicht als Zeugen aufgerufen worden, um zu bestätigen, daß sich Gottes Herrschaft zum Guten auswirkt? Diese Schlußfolgerung drängt sich zwangsläufig auf, da Gott gerade in dieser Streitfrage sogar unvollkommene Menschen als Zeugen für sich aufgerufen hat (Jesaja 43:10).

      Bedeutet das, daß Gott die unzähligen Millionen von Sonnen (und Planeten, sofern sie existieren) ohne Zweck erschaffen hat? Ganz und gar nicht. Zwar wissen wir in Anbetracht der Einmaligkeit Jesu Christi, daß die Erde derzeit der einzige bewohnte Planet im Universum ist und daß sie für immer die einzigartige Stellung des Planeten haben wird, auf dem der Schöpfer die Rechtmäßigkeit seiner Herrschaft verteidigt hat, doch was die Zukunft bringt, wissen wir nicht.

      Wir sind nicht allein

      Tag für Tag, jahraus, jahrein suchen SETI-Astronomen den Himmel nach Signalen von intelligentem Leben ab. Sie sind der Meinung, ihre Suche könnte ein weiteres Jahrzehnt in Anspruch nehmen oder sogar ein Jahrhundert. Welche Ironie! Sie investieren Energie, Hoffnungen und riesige Geldbeträge in die Suche nach einem Signal, das die Menschheit bereits vor Jahrhunderten erhalten hat. Denn die Bibel ist eine Botschaft von einer außerirdischen Intelligenz, und sie ist in jeder Hinsicht den Signalen überlegen, die sich die optimistischsten Wissenschaftler ausmalen. (Siehe Kasten auf Seite 10.)

      Wie hat die Menschheit auf die einzige echte außerirdische Botschaft reagiert? Wie reagieren die Menschen im großen und ganzen auf die Bibel? Sie lassen sie außer acht. Sie verdrehen sie absichtlich, um ihre Ziele zu erreichen. Sie beleidigen ihren Urheber durch eine erschreckende Menge von unbegründeten und abergläubischen Lehren. Sie bezeichnen sie sogar als Betrug und leugnen die Existenz ihres Urhebers. Es versteht sich von selbst, daß unser Schöpfer über die Reaktion der Menschheit ganz und gar nicht erfreut ist. Dennoch hat er sich weiterhin mitgeteilt. Durch sein Wort unterweist er heute Millionen von Menschen in den Wegen des Friedens. Diese Menschen vertreten Jehova und geben seine Botschaften an die Welt weiter. Aber nur eine kleine Minderheit hört ihnen zu. Die Welt im allgemeinen stellt sich taub (Jesaja 2:2-4; Matthäus 24:14).

      Glücklicherweise kann jedoch jeder von uns mit dem größten Wesen im Universum Verbindung aufnehmen, und zwar ohne teure Technologie und ohne ewige Zeiten warten zu müssen, bis die Botschaften die Leere des Weltraums passiert haben. Zuhören können wir, indem wir die Bibel studieren und uns davon überzeugen, daß sie wirklich von einer übermenschlichen Quelle stammt. Antworten können wir durch das Gebet und durch unsere Lebensführung. Wir sind nicht allein. Unser Schöpfer hat gesagt, daß er „einem jeden von uns nicht fern ist“ (Apostelgeschichte 17:27; siehe auch 1. Chronika 28:9).

      Auch hat er nicht aufgehört, sich der Menschheit mitzuteilen. Er hat verheißen, den Lauf der Weltgeschichte einschneidend zu verändern und den Sturzflug der Menschheit in die Selbstvernichtung aufzuhalten, indem er das heutige irreparable System niederreißt und durch eine von ihm geschaffene Regierung ersetzt, die nur Gutes bewirken wird (Daniel 2:44; Jesaja 9:6, 7). Ja, die nächste Mitteilung von der größten außerirdischen Intelligenz wird in Form von Taten, nicht in Form von Worten kommen (2. Thessalonicher 1:6-9).

      [Fußnote]

      a Beweise, daß die Bibel mit der bestätigten Wissenschaft in Einklang ist, sind in dem Buch zu finden Die Bibel — Gottes oder Menschenwort?, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

      [Kasten auf Seite 10]

      Die Botschaften, auf die Die Botschaft, die sie außer

      Wissenschaftler bei ihrer Suche acht lassen, Gottes Wort,

      nach extraterrestrischer die Bibel:

      Intelligenz hoffen:

      * Sie könnten falscher Alarm sein, * Sie stammt von einer

      da dieser nicht unüblich ist; übermenschlichen, außerirdischen

      Betrug ist möglich. Intelligenz (Jesaja 55:9;

      2. Timotheus 3:16).

      * Sie könnten uns Erziehung und * Sie vermittelt derzeit Erziehung

      Bildung vermitteln, die unserer und Bildung für Millionen von

      Erfahrung Millionen von Jahren Menschen und enthält Weisheit,

      voraus wäre. die älter ist als das Universum

      (Hiob 36:26; Psalm 103:14;

      Jesaja 48:17; Offenbarung 4:11).

      * Sie könnten uns lehren, einer * Sie lehrt heute Millionen Menschen

      Atomkatastrophe zu entgehen Frieden; der Urheber hat verheißen,

      und dem Krieg ein Ende zu die Erde für immer zu bewahren

      machen. und die zu verderben, die sie

      verderben (Psalm 104:5;

      Jesaja 2:2-4; Offenbarung 11:18).

      * Sie könnten uns helfen, * Der Urheber der Bibel hat seine

      Krankheiten und sogar den Fähigkeit unter Beweis gestellt,

      Tod zu besiegen; nur Tod alle Krankheiten zu heilen; er hat

      durch Unfall würde bleiben. verheißen, sowohl den Tod als auch

      dessen Auswirkungen zu beseitigen,

      indem er ewiges Leben herbeiführt

      (Lukas 7:22; Johannes 20:30, 31;

      Offenbarung 21:4).

      * Sie könnten die „kosmische * Der Urheber der Bibel ist heute

      Einsamkeit“ der Menschheit einem jeden von uns nicht fern“

      beenden. (Apostelgeschichte 17:27).

      * Sie könnten unmöglich zu * Die Bibel ist für die

      übersetzen sein; es würde Menschheitsfamilie ohne weiteres

      Tausende, ja vielleicht Millionen zugänglich. Wir können sie heute

      von Jahren in Anspruch nehmen, lesen, und wir können antworten.

      bis man antworten und miteinander Unsere Botschaften werden sofort

      kommunizieren könnte. empfangen (Johannes 17:3;

      1. Thessalonicher 5:17;

      1. Petrus 3:12).

      * Obiges stützt sich auf * Der Glaube an Obiges stützt sich

      Mutmaßungen und Annahmen. auf Beweise und Vernunft

      (Hebräer 11:1).

      [Bild auf Seite 11]

      Wir können mit dem größten Wesen im Universum Verbindung aufnehmen

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen