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Was ist das geistige Paradies?Der Wachtturm 2001 | 1. März
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Nun, das deutsche Wort „Paradies“ ist mit griechischen, persischen und hebräischen Wörtern verwandt, die alle den Gedanken von einem Park oder Garten vermitteln, einem friedlichen Ort, wo man sich erholen kann. Die Bibel verheißt, daß eines Tages die ganze Erde ein buchstäbliches Paradies sein wird, eine parkähnliche Heimstätte für ein sündenloses Menschengeschlecht (Psalm 37:10, 11). Angesichts dessen erkennen wir, daß ein geistiges Paradies eine Umgebung ist, wohltuend für die Augen und beruhigend für die Nerven, eine Umgebung, in der man mit seinen Mitmenschen und mit Gott in Frieden leben kann.
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Was ist das geistige Paradies?Der Wachtturm 2001 | 1. März
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Was ist das geistige Paradies?
Jehovas Zeugen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, wie sehr sie biblische Erkenntnis schätzen. Sie glauben, daß die Bibel wahr ist — das Wort Gottes. Deshalb geben sie sich nicht damit zufrieden, einfach nur ein paar wesentliche Grundkenntnisse über ihre Religion zu erwerben. In einem fortlaufenden Programm lesen und studieren sie persönlich die Bibel. Je länger jemand mit Jehovas Zeugen Gemeinschaft pflegt, desto besser lernt er Gott und seinen in der Bibel geoffenbarten Willen kennen.
Diese Erkenntnis befreit Jehovas Zeugen von vielem, was die Menschen ihres Glücks beraubt, beispielsweise von abergläubischen und schädlichen Vorstellungen. Jesus sagte: „Die Wahrheit wird euch frei machen“, und Jehovas Zeugen finden dies bestätigt (Johannes 8:32). Fernando war einst in Spiritismus verstrickt. Heute sagt er: „Ich war enorm erleichtert, als ich herausfand, daß ewiges Leben möglich ist. Mir war angst, meine Eltern könnten sterben oder ich selbst.“ Die Wahrheit befreite Fernando von seiner Furcht vor der Geisterwelt und dem sogenannten Jenseits.
In der Bibel wird die Erkenntnis Gottes eng mit dem Paradies in Verbindung gebracht. Der Prophet Jesaja sagte: „Sie werden keinen Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg; denn die Erde wird bestimmt erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken“ (Jesaja 11:9).
Natürlich reicht Erkenntnis allein nicht aus, um den von Jesaja vorhergesagten Frieden herbeizuführen. Man muß auch das anwenden, was man lernt. Fernando bemerkte hierzu: „Wer die Früchte des Geistes pflegt, leistet einen Beitrag zum geistigen Paradies.“ Er nahm damit auf die Worte des Apostels Paulus Bezug, der die guten Eigenschaften, die ein Christ pflegen sollte, als „die Frucht des Geistes“ bezeichnete und wie folgt aufzählte: „Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ (Galater 5:22, 23).
Leuchtet uns ein, weshalb man in einer Gemeinschaft von Personen, die sich bemühen, derartige Eigenschaften zu pflegen, gleichsam in einem Paradies lebt? Unter solchen Menschen würde das von dem Propheten Zephanja vorhergesagte geistige Paradies existieren. Er sagte: „Sie werden keine Ungerechtigkeit tun noch Lügen reden, noch wird in ihrem Mund eine trügerische Zunge gefunden werden; denn sie selbst werden weiden und tatsächlich lagern, und niemand wird dasein, der sie aufschreckt“ (Zephanja 3:13).
Die wichtige Rolle der Liebe
Uns ist vielleicht aufgefallen, daß die erste der von Paulus genannten Früchte des Geistes Liebe ist. Von dieser Eigenschaft ist in der Bibel sehr ausführlich die Rede. Jesus sagte: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“ (Johannes 13:35). Nun sind Jehovas Zeugen zwar nicht vollkommen. Genau wie unter Jesu Aposteln gibt es auch unter ihnen manchmal Unstimmigkeiten. Aber sie lieben einander wirklich, und sie beten darum, daß der heilige Geist sie dabei unterstützt, diese Eigenschaft zu pflegen.
Als Folge davon bilden sie eine einzigartige Gemeinschaft. Unter ihnen gibt es weder ein Stammesdenken noch eine trennende nationale Gesinnung. Im Gegenteil: Viele Zeugen Jehovas, die im ausgehenden 20. Jahrhundert in die Mühlen ethnischer Säuberungen und rassistischen Völkermords gerieten, setzten sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel, um einander zu beschützen. Obgleich sie „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ stammen, herrscht unter ihnen eine Einheit, die man nur schwer begreifen kann, wenn man sie noch nicht selbst erlebt hat (Offenbarung 7:9).
Paradies unter denen, die Gottes Willen tun
Im geistigen Paradies ist für Habgier, Unsittlichkeit und Selbstsucht kein Platz. Christen werden angewiesen: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr durch Prüfung feststellen könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist“ (Römer 12:2). Wenn wir ein anständiges, sittlich reines Leben führen und auch auf andere Weise Gottes Willen tun, tragen wir zum Aufbau des geistigen Paradieses bei und schmieden unser eigenes Glück. Carla machte diese Erfahrung. Sie berichtet: „Mein Vater lehrte mich, hart zu arbeiten, um finanziell unabhängig zu werden. Doch obwohl mir mein Universitätsstudium eine gewisse Sicherheit gab, vermißte ich die Einheit der Familie und die Sicherheit, die nur die Erkenntnis aus Gottes Wort uns vermitteln kann.“
Im geistigen Paradies zu leben beseitigt natürlich nicht die alltäglichen Probleme. Auch Christen werden nach wie vor krank. Ein Staat, in dem sie leben, wird womöglich von Bürgerkrieg heimgesucht. Viele haben unter Armut zu leiden. Doch dank eines engen persönlichen Verhältnisses zu Jehova Gott — ein entscheidender Bestandteil des geistigen Paradieses — können wir zu ihm um Hilfe aufblicken. Ja er lädt uns sogar ein, ‘unsere Bürde auf ihn zu werfen’, und viele können bestätigen, auf welch wunderbare Weise Jehova sie in höchst schwierigen Situationen gestützt hat (Psalm 55:22; 86:16, 17). Gott hat verheißen, seinen Anbetern sogar „im Tal tiefen Schattens“ beizustehen (Psalm 23:4). Auf Gottes Bereitschaft vertrauend, uns zu stützen, können wir den „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“, bewahren — ein Schlüssel zu dem geistigen Paradies (Philipper 4:7).
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