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  • Meine Reise auf der Suche nach einem Sinn im Leben
    Erwachet! 1988 | 22. August
    • Meine Reise auf der Suche nach einem Sinn im Leben

      SEIT fast einem Monat hielt ich mich in dem srilankischen Fischerdorf auf. Es war dort ruhig und friedlich, richtig idyllisch. Ich hatte eine kleine Hütte, und für nur 70 Cent am Tag versorgte mich ein Nachbar mit Reis und Gemüse und gelegentlich auch mit Fisch.

      Eines Morgens tauchte wie aus dem Nichts ein sonnengebräunter Kaukasier auf, der über den Sand lief und auf mich zukam. Mein erster Gedanke war, daß er wie ich aus Neuseeland komme, doch sein Gruß verriet mir sofort, daß er ein Australier war.

      „Hast du eine Bleibe?“ fragte ich und war überrascht, wie die fernöstliche Gastfreundschaft bereits auf mich abgefärbt hatte.

      Er nahm das Angebot gern an und begann, seine wenigen Habseligkeiten auszupacken. Mein Blick fiel auf ein grün eingebundenes Buch.

      „Was ist das?“ fragte ich.

      „Eine Bibel.“

      Ich kam aus einer Familie von Kirchgängern und war der Meinung, alles zu kennen, was die „westliche Religion“ zu bieten habe. Außerdem hatte ich sie als ganz und gar heuchlerisch verworfen.

      „Warum gibst du dich damit ab, ein so schweres Ding mit dir herumzuschleppen?“ fragte ich zynisch.

      „Da stehen gute Sachen drin“, erwiderte Adrian. „Sogar vom Ende der Welt.“

      Ich war skeptisch. „Kannst du mir das zeigen?“

      Er zeigte es mir. Und ich war verblüfft.

      Der Beginn meiner Reise

      Was hatte ich, ein 21jähriger Neuseeländer, damals im November 1976 in Sri Lanka zu suchen? Ich befand mich auf der Suche nach Erkenntnis, und meine Reise führte mich an verschiedene Orte: von mondbeschienenen tropischen asiatischen Stränden zu düsteren Opiumhöhlen auf Penang; von einem Beinaheschiffbruch vor der afrikanischen Küste zu den überfüllten Märkten von Port Sudan.

      Im Jahre 1975 nahm ich von meinen Eltern Abschied, gab meinen Karriereberuf auf und ging nach Australien. Ich hatte vor, in den australischen Bergwerken genug Geld zu verdienen, um mir eine Weltreise zu finanzieren. Alles verlief planmäßig. Ich erhielt Arbeit in einer Uranmine und verdiente gut. Doch noch ehe ich meine Reise antrat, begann sich mein Denken zu ändern. Fragen über den Sinn des Lebens beschäftigten mich. In der Hoffnung, eine Antwort zu finden, fing ich an, Bücher über Philosophie und Religion zu lesen.

  • Meine Reise auf der Suche nach einem Sinn im Leben
    Erwachet! 1988 | 22. August
    • Als nächstes nach Sri Lanka

      Das monatelange beschwerliche Reisen, dazu die drückende Hitze und die mangelhafte Ernährung zehrten an meiner Gesundheit. Ich suchte einen Ort zum Ausruhen. Aber vor allem suchte ich einen Grund für all das, was ich tat — einen Grund zum Leben.

      Ich hatte von der Schönheit Sri Lankas gehört, der birnenförmigen Insel vor der Südspitze Indiens. Man hatte sie mir als tropische Insel mit Sandstränden, Korallenriffen in kristallklarem Wasser, kühlen Hochebenen mit Teeplantagen und hohen Berggipfeln beschrieben. Könnte es einen besseren Ort zum Ausruhen und weiteren Nachdenken geben?

      Mir war die Ostküste empfohlen worden, da sie meinen Bedürfnissen am besten entsprechen würde. Daher ließ ich mich dort in einem kleinen Fischerdorf nieder. Hier lernte ich Adrian kennen. Aber warum war ich verblüfft, als Adrian mir aus der Bibel vorlas, um meine Frage zu beantworten? Weil die zwei Passagen, die er mir zeigte, aus dem 24. Kapitel von Matthäus und dem 3. Kapitel von 2. Timotheus stammten. Ich hatte in der Kirche nie davon gehört. In den Kapiteln wurde für die „letzten Tage“ eine Zunahme der Gewalttätigkeit, ein Abkühlen der Liebe, ständige Streitigkeiten unter den Nationen, wachsende Angst der Menschen und noch vieles mehr vorhergesagt. Ich konnte mein Erstaunen nicht verbergen.

      Adrian lachte. „Das ist noch längst nicht alles“, sagte er.

      Wir saßen am Strand unter dem Sternenhimmel und beobachteten, wie ein riesiger orangefarbener Mond aus dem Meer aufstieg. Adrian erklärte mir, was er über den großartigen Vorsatz wußte, den der Schöpfer in Verbindung mit unserem Planeten hatte. Obwohl die Verwirklichung dieses Vorsatzes aus verschiedenen Gründen verzögert worden war, würde er sich verwirklichen, und zwar sehr bald.

      Ich verstand nicht alles, was Adrian sagte, aber etwas an diesem Gespräch berührte mich auf eine Art und Weise wie noch nie zuvor. Am nächsten Tag schrieb ich in mein Tagebuch: „Zum ersten Mal entdecke ich im Christentum Wahrheit. Die Prophezeiungen sind klar und deutlich; das Ende des Systems ist nicht mehr weit.“

      Wenn der allmächtige Gott einen Vorsatz hat, d. h. einen Zweck verfolgt, und wir in Übereinstimmung damit leben, so erkannte ich, kann unser Leben ebenfalls Sinn und Zweck haben. Für immer auf einer paradiesischen Erde zu leben — wenn es mir auch noch ein wenig unwahrscheinlich erschien — wäre bestimmt etwas sehr Sinnvolles. Ich beschloß, mich eingehender mit diesem Thema zu befassen.

      Dann staunte ich über eine weitere Schriftstelle. Adrian sagte mir, Gott habe einen persönlichen Namen, und zeigte mir Psalm 83:18: „Damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde.“ Nun erkannte ich, daß der Schöpfer nicht nur eine Macht ist, sondern eine wirkliche Person mit einem persönlichen Namen.

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