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Erwachet! 1996
g96 8. 4. S. 12-15

Man kann sein Gedächtnis verbessern

„Ich habe ein furchtbar schlechtes Gedächtnis!“ Haben wir das auch schon einmal gesagt? Kein Grund zum Verzweifeln! Dank einiger einfacher Tips und mit ein wenig Anstrengung lassen sich bemerkenswerte Verbesserungen erzielen. Unterschätzen wir unser Gehirn nicht. Seine Fähigkeiten sind phänomenal.

WIE vollbringt das Gehirn seine Meisterleistungen? In den letzten Jahren ist das Gehirn so gründlich wie nie zuvor erforscht worden. Zwar werden ständig neue Erkenntnisse gewonnen, aber es ist immer noch sehr wenig über die eigentliche Funktionsweise des Gehirns bekannt.

Wie der Mensch lernt und wie er Informationen wieder abruft, wird bis heute nicht genau verstanden, doch Forscher versuchen, dieses Geheimnis zu lüften. Am Vorgang des Lernens und Sicherinnerns sind schätzungsweise 10 Milliarden bis 100 Milliarden Nervenzellen oder Neuronen im Gehirn beteiligt. Es gibt jedoch mindestens zehntausendmal so viele Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Eine Theorie besagt, daß der Lernvorgang dann stattfindet, wenn diese Verbindungen (Synapsen) durch Beanspruchung verstärkt werden.

Mit zunehmendem Alter mögen die geistigen Fähigkeiten nachlassen; die Reaktionen verlangsamen sich. Gehirnzellen erneuern sich nicht, und dem erwachsenen Menschen gehen offensichtlich beständig Gehirnzellen verloren. Je mehr wir unser Gehirn aber fordern, desto länger können wir unsere geistigen Fähigkeiten erhalten.

Auch die persönliche Geisteshaltung hat Einfluß auf das Gehirn. Eine optimistische, freudige Einstellung verbessert die Gehirnfunktionen in jedem Alter. Ein wenig Streß mag förderlich sein, aber anhaltender, übermäßiger Streß beeinträchtigt die Gehirnleistung. Körperliche Betätigung kann dazu beitragen, geistige Anspannung abzubauen.

Das ist gut zu wissen — dennoch vergessen wir vielleicht wichtige Sachen, ganz gleich, wie alt wir sind. Können wir uns in dieser Hinsicht verbessern? Etwas, was den meisten Menschen Probleme bereitet, ist, sich an Namen von Personen zu erinnern, die sie kennengelernt haben.

Das Namengedächtnis

Einige einfache Vorschläge können eine große Hilfe sein, sich an Namen zu erinnern. Eine Anregung ist, sich für den Betreffenden zu interessieren. Für einen Menschen ist sein persönlicher Name wichtig. Oft erinnert man sich nicht mehr an einen Namen, weil man ihn gar nicht richtig verstanden hat. Wenn jemand sich uns vorstellt, sollten wir uns daher bemühen, den Namen richtig zu verstehen. Bitten wir doch unser Gegenüber nötigenfalls, seinen Namen zu wiederholen oder ihn zu buchstabieren. Benutzen wir den Namen mehrmals im Gespräch. Nennen wir ihn nochmals beim Verabschieden. Wir werden überrascht sein, wie sehr uns diese wenigen Tips helfen.

Einen Namen mit einer optischen Vorstellung zu verbinden ist ein weiterer nützlicher Hinweis, wie man sein Namengedächtnis trainieren kann. Wenn es einem dann noch gelingt, Leben in dieses Vorstellungsbild zu bringen, um so besser.

Vielleicht bereitet es uns Probleme, uns den Vornamen einer flüchtigen Bekannten zu merken. Angenommen, sie heißt Margarete. Wenn wir sie sehen, könnten wir an eine Margerite, eine Blume, denken. Wir stellen uns vor, wie unsere Bekannte mitten auf einer Wiese mit vielen wunderschönen Margeriten sitzt. Diese Vorstellung mag uns helfen, uns an ihren Namen zu erinnern, wenn wir sie treffen.

Da uns viele Namen wahrscheinlich nichts sagen, ist es nötig, sie durch ein ähnliches Wort zu ersetzen. Es macht nichts, wenn das Ersatzwort etwas anders klingt als der Name. Es sind die Assoziationen, die dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Wenn man sich selbst Wörter ausdenkt und Vorstellungsbilder entwickelt, ist der Sinneseindruck wesentlich stärker.

Ein Beispiel: Angenommen, uns wird eine Frau Katharina Meuser vorgestellt. Wir könnten den Namen ersetzen durch „die Katze tanzt mit Mäusen“. Stellen wir uns dann vor, wie eine Katze mit Mäusen Ringelreihen tanzt.

Diese Methode muß man zwar eine Zeitlang eifrig praktizieren, aber sie funktioniert wirklich. Harry Lorayne erklärt diese Methode in seinem Buch Wie man ein Super-Gedächtnis entwickelt, und er hat sie sich bei vielen offiziellen Anlässen zunutze gemacht. Er schreibt: „Oft schon ist es vorgekommen, daß ich zwischen ein- und zweihundert Leute innerhalb von 15 Minuten begrüßte, ohne anschließend auch nur einen einzigen Namen vergessen zu haben.“

Sich Listen ins Gedächtnis zurückrufen

Wie kann man seine Fähigkeit verbessern, sich an Listen mit untereinander beziehungslosen Dingen zu erinnern? Ein einfaches Verfahren ist das Verknüpfsystem. Es funktioniert wie folgt: Man entwickelt für jeden Gegenstand oder jeden Punkt auf der Liste eine optische Vorstellung; dann verbindet man das Vorstellungsbild für den ersten Gegenstand mit dem Bild für den zweiten Gegenstand, danach das zweite mit dem dritten und so weiter.

Nehmen wir an, wir möchten im Supermarkt fünf Einkäufe machen: Milch, Brot, eine Glühlampe, Zwiebeln und Eiscreme. Zuerst verknüpfen wir die Milch mit dem Brot. Wir stellen uns vor, wie wir aus einem Laib Brot Milch ausgießen. Diese Vorstellung ist zwar ziemlich grotesk, aber sie ist eine Gedächtnishilfe. Versuchen wir auch, Leben in unser Vorstellungsbild zu bringen — wir selbst gießen die Milch aus.

Nachdem wir die Milch mit dem Brot verbunden haben, kommt der nächste Punkt an die Reihe, die Glühlampe. Wir stellen eine Verbindung zwischen dem Brotlaib und der Glühlampe her, indem wir uns vorstellen, wir würden versuchen, den Brotlaib in die Fassung einer Glühlampe zu drehen. Daraufhin verknüpfen wir die Glühlampe mit den Zwiebeln dadurch, daß wir uns ausmalen, wie wir eine große Glühlampe schälen und uns dabei die Tränen kommen. Natürlich ist es besser, wenn wir eigene Assoziationen haben. Gelingt es uns, die beiden letzten Dinge miteinander zu verbinden, also die Zwiebeln mit der Eiscreme? Wie wäre es mit der Vorstellung, Zwiebeleiscreme zu essen?

Jetzt prüfen wir, ob wir uns an die Liste erinnern können. Testen wir unser Gedächtnis mit einer selbsterstellten Liste. Sie kann so lang sein, wie wir wollen. Denken wir daran: Damit sich die Assoziationen besser einprägen, könnte man sich ein lustiges oder auch ein groteskes Bild ausmalen oder eines, bei dem die Größenverhältnisse nicht stimmen. Bringen wir Leben hinein, und ersetzen wir einen Gegenstand durch einen anderen.

Vielleicht wenden einige ein, diese Methode nehme mehr Zeit in Anspruch als das Auswendiglernen einer Liste. Doch das Erklären dieser Methode dauert länger als ihre Anwendung. Nach einiger Übung werden die Assoziationen schneller hervorgerufen, und nicht nur das Erinnerungsvermögen, sondern auch die Lerngeschwindigkeit wird viel besser sein, als wenn man ohne System lernt. Bei einem Test wurden 15 Personen gebeten, sich 15 wahllos zusammengestellte Bestandteile einer Liste wieder ins Gedächtnis zu rufen, und sie konnten sich im Durchschnitt an 8,5 Bestandteile erinnern. Als die gleichen Testpersonen es bei einer zweiten Liste mit dem Verknüpfen von optischen Vorstellungen versuchten, erinnerten sie sich im Durchschnitt an 14,3 Gegenstände. Man wird natürlich eine Trefferquote von 15 erreichen — nämlich 100 Prozent —, wenn man nicht vergißt, zum Einkaufen eine Liste mitzunehmen.

Sich Gelesenes ins Gedächtnis zurückrufen

Ein weiteres Gebiet, auf dem die meisten Hilfe benötigen, ist effektives Lernen, gerade bei der heutigen Informationsflut. Lernen ist wichtig — in der Schule, im Berufsleben, bei der Vorbereitung auf öffentliches Sprechen und um persönlich Fortschritte zu machen. Ein Christ muß zudem Zeit für sein persönliches Bibelstudium reservieren (Johannes 17:3).

Womöglich fällt es uns schwer, uns an Gelerntes zu erinnern. Was tun? Zu lernen, aus der Lernperiode den größten Nutzen zu ziehen, kann einem helfen, sich an Gelesenes zu erinnern. Dazu einige Vorschläge.

Beim Lernen ist Organisation von Bedeutung. Bücher, Papier und Schreibutensilien sollten in Reichweite sein. Schaffen wir uns zum Lernen eine angenehme Lernumgebung mit wenig Ablenkungen und ausreichend Licht. Fernsehgerät und Radio schalten wir am besten aus.

Zum Lernen sollte eine Zeit festgesetzt werden. Manchen bringt es mehr, den Tag über immer wieder für einige Minuten etwas zu lernen, als viel Zeit auf einmal dafür zu verwenden. Es ist empfehlenswert, eine Lernperiode in Zeiteinheiten zu unterteilen. Statt zwei Stunden durchgehend zu lernen, mag es besser sein, diese Zeit in je 25 bis 40 Minuten aufzuteilen und dazwischen Lernpausen von einigen Minuten einzulegen. Forschungen haben ergeben, daß dies zu einem besseren Erinnerungsvermögen beiträgt.

Legen wir fest, welchen Stoff wir in einer Lernperiode durchnehmen möchten. Das fördert die Konzentration. Nehmen wir uns einige Minuten Zeit, ein Buch durchzusehen, bevor wir mit dem Lesen beginnen. Lesen wir den Titel. Sehen wir uns das Inhaltsverzeichnis an, das praktisch eine Zusammenfassung des Buches ist. Danach lesen wir das Vorwort oder die Einleitung. Auf diese Art erfahren wir möglicherweise etwas über den Zweck des Buches und über den Standpunkt des Autors.

Vor dem Lesen eines Kapitels sollten wir uns einen Überblick darüber verschaffen. Achten wir auf Untertitel, Illustrationen, Tabellen, Zusammenfassungen sowie auf die einleitenden und die abschließenden Abschnitte. Lesen wir flüchtig den ersten Satz jedes Abschnitts. Dieser sagt häufig etwas über die Art der Beweisführung aus. Gewinnen wir Übersicht. Fragen wir uns: Was will der Schreiber damit sagen? Welchen Nutzen kann ich aus diesem Stoff ziehen? Welches sind die Hauptargumente?

Konzentration ist wichtig. Wir sollten uns völlig in den Stoff vertiefen. Das Geheimnis besteht darin, die Lernperiode so lebendig wie möglich zu gestalten. Steigern wir unsere Begeisterung, indem wir uns die praktischen Aspekte des Lernmaterials vor Augen führen. Malen wir im Geist passende Bilder zum Lernstoff. In unserer Vorstellung können wir riechen, schmecken oder fühlen, falls sich der Stoff dazu anbietet.

Haben wir den Sinn des Gelesenen erfaßt, können wir dazu übergehen, Notizen zu machen. Richtig Notizen zu machen hilft, den Stoff schneller zu begreifen, und die Informationen sind leichter abrufbar. Die Notizen müssen nicht aus ganzen Sätzen bestehen; es reicht, Schlüsselwörter oder -wendungen aufzuschreiben, die helfen, sich an die Hauptaussagen zu erinnern.

Einen Stoff zu verstehen bedeutet nicht unbedingt, daß man sich später an alles Gelernte erinnern wird. Tatsache ist, daß man 80 Prozent der Informationen innerhalb von 24 Stunden nach der Aufnahme wahrscheinlich vergessen haben wird, zumindest für den Augenblick. Das klingt entmutigend, aber ein Teil — sogar ein Großteil — dieser 80 Prozent kann durch Wiederholung des Stoffes zurückgewonnen werden. Nach jeder Lernperiode ist es günstig, den Stoff einige Minuten lang zu wiederholen. Das sollte wenn möglich auch einen Tag, eine Woche und einen Monat später wieder geschehen. Die Anregungen in die Praxis umzusetzen kann dazu beitragen, den größtmöglichen Nutzen aus der kostbaren Lernzeit zu ziehen und sich an das Gelesene zu erinnern.

Unterschätzen wir unser Gehirn also nicht. Das Erinnerungsvermögen kann verbessert werden. Ein Wissenschaftler bezeichnete das Gehirn als „das Komplizierteste, was wir bisher im Universum entdeckt haben“. Das Gehirn ist ein Beweis für die ehrfurchteinflößende Weisheit und die Macht seines Schöpfers, Jehova (Psalm 139:14).

[Diagramm auf Seite 15]

Das Verknüpfsystem dient dazu, sich an eine Liste zu erinnern. Man entwickelt für jeden Punkt auf der Liste eine optische Vorstellung und verbindet die Vorstellungsbilder miteinander.

Einkaufsliste:

1 Milch 1 und 2 verknüpfen

2 Brot 2 und 3 verknüpfen

3 Glühlampe 3 und 4 verknüpfen

4 Zwiebeln 4 und 5 verknüpfen

5 Eiscreme

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