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    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1992
    • Im Jahre 1952 kam eine tatkräftige griechische Schwester, die im Libanon einen Sudanesen geheiratet hatte, in das Heimatland ihres Mannes, um das Predigtwerk anzukurbeln. Diese Schwester, Ingilizi Caliopi, nahm bald den Pionierdienst und später den Sonderpionierdienst auf. Sie hatte ein sprühendes Temperament, war dynamisch und ausdauernd — alles Eigenschaften, die nötig sind, wenn man Angehörigen der koptisch-orthodoxen Kirche predigen will, denn sie sind sehr gefühlsbetont und schnell aus der Fassung zu bringen; außerdem fürchten sie Geistliche und Verwandte.

      Unter anderem konnte sie Mary Girgis zu einer Erkenntnis der Wahrheit verhelfen, die ebenfalls Sonderpionierin wurde. Marys Lebensbericht erschien im Wachtturm vom 15. Mai 1977. Sie wohnte in der historischen Stadt Omdurman, der alten Hauptstadt des Sudans. Als Schwester Caliopi 1958 zum erstenmal bei ihr vorsprach, hatte sie gerade ein Gebet beendet. Schwester Caliopi traf eine Frau an, die sich über die in der Offenbarung beschriebenen furchterregenden Tiere Gedanken machte. Was bedeuteten sie? Auch die Schrecken des „Höllenfeuers“ beunruhigten sie. Sie fragte sich, ob das wohl Gottes Wille sei. Aber eine noch wichtigere Frage beschäftigte sie: Wo ist die Wahrheit zu finden?

      Schwester Caliopi beantwortete ihr all diese Fragen. Mary freute sich, als sie hörte, daß Jesus bereits als König regiert. Aber ihr Mann Ibrahim sagte zu ihr: „Hör nicht auf diese Frau. Sie muß schlecht sein. Als sie neulich beim Aussteigen aus dem Bus hinfiel, haben die Leute gesagt: ,Das geschieht ihr recht. Warum hat sie auch ihre Religion gewechselt!‘ “

      Trotzdem kaufte Ibrahim die beiden Bücher „Gott bleibt wahrhaftig“ und „Dies bedeutet ewiges Leben“. Bald darauf hörte er bei einem Besuch in der koptischen Kirche, wie der Priester über die Männer schimpfte, die ihrer Frau erlaubten, sich mit einer anderen Religion zu beschäftigen und mit anderen darüber zu sprechen. Ibrahim regte sich sehr darüber auf. Es war eindeutig, wen der Priester gemeint hatte. So trat Ibrahim aus der Kirche aus. Von diesem Zeitpunkt an mußten er und seine Familie Verfolgung erdulden. Einmal kam ein Stein über eine Mauer geflogen, der ihm die Brille herunterschlug. Er sowie sein kleiner Junge, den er gerade im Arm hielt, wurden dabei aber nicht ernstlich verletzt.

      Im Jahre 1959 wurde Mary Girgis von der Polizei beschuldigt, sie ginge von Haus zu Haus, weil sie stehlen wolle. Man brachte ihren Fall vor Gericht. Zwei Ankläger traten gegen sie auf, aber es fehlte natürlich an Beweisen. Das Verfahren wurde eingestellt.

      Bei einem anderen Gerichtsfall behaupteten Priester, sie unterstütze den Zionismus. Vor den vier Richtern verherrlichte die Schwester den Namen Jehovas. Der Richter, der den Vorsitz innehatte, entschied zu ihren Gunsten und sagte: „Gnädige Frau, wenn Sie wollen, können Sie überall im Sudan predigen. Das Gesetz des Landes ist auf Ihrer Seite und wird Sie schützen.“

      Schwester Girgis und Schwester Caliopi — letztere bis zu ihrem Tod — waren für Jüngere ein nachahmenswertes Beispiel. Im Laufe der Jahre haben diese eifrigen Schwestern vielen Personen geholfen.

  • Kenia und benachbarte Länder
    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1992
    • [Bild auf Seite 93]

      Ingilizi Caliopi und Mary Girgis in Khartum (Sudan)

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