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Hautschutz — Ein Muss!Erwachet! 2005 | 8. Juni
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Richtiges Sonnenverhalten lernen
Schon Kinder müssen lernen, sich in der Sonne richtig zu verhalten. Laut der Skin Cancer Foundation erhalten die meisten Menschen bis zu ihrem 18. Lebensjahr bereits 80 Prozent der Sonneneinstrahlung ihres ganzen Lebens. Schon durch einen einzigen Sonnenbrand mit Blasenbildung in der Kindheit soll sich das Melanomrisiko im späteren Leben verdoppeln. Der Grund ist, dass Hautkrebs manchmal erst nach 20 Jahren oder später auftritt. (Tipps für richtiges Sonnenverhalten siehe Seite 8.)
In Australien ist Hautkrebs — insbesondere in Form von Melanomen — besonders häufig.b Das liegt daran, dass sich die Bevölkerung vor allem aus hellhäutigen nordeuropäischen Einwanderern zusammensetzt, die überwiegend an der Küste mit ihren sonnigen Stränden leben. Wie sich bei einer Studie unter den Immigranten herausstellte, scheint das Melanomrisiko umso größer zu sein, je jünger die Betreffenden waren, als sie nach Australien kamen. Das macht deutlich, dass richtiges Sonnenverhalten schon als Kind erlernt werden muss. Um die Bevölkerung auf die Gefahr aufmerksam zu machen, hat die australische Regierung eine massive Aufklärungskampagne gestartet und dazu den griffigen Slogan „Slip, Slap and Slop“ gewählt, der so viel besagt wie: „Hemd an! Hut auf! Creme drauf!“ Dank der empfohlenen geringfügigen Verhaltensänderungen sind Melanome unter jüngeren Australiern bereits etwas zurückgegangen.
Als Sonnenschutz sollte man ein Produkt verwenden, das nicht nur UVA-, sondern auch UVB-Strahlung herausfiltert. Da 85 Prozent der UV-Strahlung durch Wolken dringen kann, ist das sogar bei bewölktem Himmel wichtig. Klares Wasser ist für die Strahlen ebenfalls kein Hindernis. Manche Experten empfehlen mindestens Lichtschutzfaktor 15. Die Schutzdauer entspricht in diesem Fall dem 15fachen der Zeit, nach der sich die ungeschützte Haut minimal rötet. Das Sonnenschutzmittel sollte alle zwei Stunden neu aufgetragen werden, was die Schutzdauer jedoch nicht verdoppelt.
Die Autoren des Buches The Skin Cancer Answer warnen davor, sich in Sicherheit zu wiegen, nur weil man Sonnenschutz benutzt. Selbst die beste Sonnencreme schützt weder hundertprozentig vor Sonnenbrand noch kann sie zuverlässig Hautkrebs verhindern. Im Gegenteil, falls der Gebrauch von Sonnencreme jemanden dazu verleitet, sich länger der Sonne auszusetzen, kann Sonnencreme sogar das Hautkrebsrisiko erhöhen. In dem genannten Buch heißt es: „Für richtiges Sonnenverhalten gibt es keinen Ersatz. Das Einzige, was ‚wirksam‘ vor Hautkrebs schützt, ist lange Kleidung und zur Zeit der stärksten Sonnenstrahlung drinnen zu bleiben.“
Wie steht es mit dem Bräunen unter künstlichem Licht, beispielsweise im Sonnenstudio? Nur 20 Minuten im Solarium sollen etwa 4 Stunden in der Sonne entsprechen. Bisher galt das Bräunen unter Kunstlicht als sicher, weil dabei vor allem UVA-Strahlen verwendet wurden, die scheinbar keine Verbrennungen verursachten. Doch in The Skin Cancer Answer heißt es dazu: „Mittlerweile weiß man, dass die UVA-Strahlung tiefer in die Haut eindringt als UVB-Strahlung, dass sie Krebs verursachen kann und möglicherweise das Immunsystem angreift.“ Die internationale Ausgabe des Miami Herald berichtete von einer Studie, nach der Frauen, die mindestens einmal monatlich ins Sonnenstudio gehen, „ihr Melanomrisiko um 55 Prozent erhöhen“.
Offensichtlich muss man also sorgfältig darauf achten, wie man sich in der Sonne verhält. Vergessen wir nicht: Der Sonnenbrand von heute könnte in 20 Jahren oder später zu Hautkrebs werden. Manche haben schon Hautkrebs.
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Hautschutz — Ein Muss!Erwachet! 2005 | 8. Juni
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[Kasten/Bilder auf Seite 8]
WIE MAN SEINE HAUT SCHÜTZEN KANN
1. Sich vor allem zwischen 10 Uhr morgens und 4 Uhr nachmittags, wenn die schädliche UV-Strahlung besonders intensiv ist, möglichst wenig in der Sonne aufhalten.
2. Seine Haut mindestens einmal alle drei Monate von Kopf bis Fuß untersuchen.
3. Im Freien etwa eine halbe Stunde bevor man in die Sonne geht und danach etwa alle zwei Stunden einen kombinierten UVA/UVB-Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 15 auftragen. (Für Kinder unter 6 Monaten ist Sonnencreme ungeeignet.)
4. Kinder müssen von klein auf lernen, sich vor der Sonne zu schützen. Hautkrebs beginnt mit Hautschädigungen in der Kindheit.
5. Schützende Kleidung tragen wie lange Hosen, ein langärmliges Hemd, einen Sonnenhut sowie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz.
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