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Prediger des Königreiches gehen vor GerichtGottes Königreich regiert!
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28, 29. Wie änderte sich Mitte der 80er-Jahre die Lage in Zaire?
28 Zaire. Mitte der 80er-Jahre gab es rund 35 000 Zeugen Jehovas in Zaire (heute Demokratische Republik Kongo). Um mit dem stetigen Wachstum Schritt zu halten, baute man ein neues Zweigbüro. Im Dezember 1985 fand in der Hauptstadt Kinshasa ein internationaler Kongress statt. 32 000 Besucher aus vielen verschiedenen Ländern strömten in das dortige Stadion. Doch dann änderte sich die Lage für Jehovas Zeugen.
29 Damals war Bruder Marcel Filteau in Zaire als Missionar eingesetzt. Er stammte aus der kanadischen Provinz Quebec und hatte die Verfolgung unter dem Regime von Duplessis miterlebt. Bruder Filteau berichtete: „Am 12. März 1986 überreichte man den verantwortlichen Brüdern einen Brief, in dem die Vereinigung der Zeugen Jehovas in Zaire für illegal erklärt wurde.“ Das Verbot war von Präsident Mobutu Sese Seko unterzeichnet worden.
30. Vor welcher schwierigen Entscheidung stand das Zweigkomitee, und was wurde beschlossen?
30 Am nächsten Tag wurde landesweit im Radio verkündet: „Jetzt werden wir nie wieder etwas von Jehovas Zeugen hören.“ Augenblicklich setzte Verfolgung ein. Man verwüstete Königreichssäle, und unsere Brüder wurden ausgeraubt, festgenommen, inhaftiert und geschlagen. Sogar Kinder kamen ins Gefängnis. Am 12. Oktober 1988 wurde das Eigentum des Zweigbüros beschlagnahmt und die Miliz besetzte das Grundstück. Die verantwortlichen Brüder wandten sich schriftlich an Präsident Mobutu, erhielten aber keine Antwort. Das Zweigkomitee stand vor einer schwierigen Entscheidung: „Sollen wir vor den Obersten Gerichtshof gehen oder noch warten?“ Timothy Holmes, Missionar und damaliger Koordinator des Zweigkomitees, erinnert sich: „Wir baten Jehova um Weisheit und Anleitung.“ Nach reiflicher Überlegung kam das Zweigkomitee zu dem Schluss, man solle besser noch warten. Stattdessen konzentrierte man sich darauf, für die Brüder und Schwestern da zu sein und Mittel und Wege zu suchen, um weiter predigen zu können.
„Während des Prozesses wurde uns klar, wie Jehova die Lage verändern kann“
31, 32. Welches bedeutende Urteil fällte der Oberste Gerichtshof von Zaire, und wie wirkte es sich auf unsere Brüder aus?
31 Es vergingen mehrere Jahre. Der Druck auf Jehovas Zeugen in Zaire ließ nach und die Menschenrechte zählten mehr. Jetzt hielt es das Zweigkomitee für günstig, den Obersten Gerichtshof anzurufen. Erstaunlicherweise wurde ihr Antrag angenommen. Am 8. Januar 1993, fast sieben Jahre nach dem Beschluss des Präsidenten, entschied das Gericht, das Vorgehen der Regierung sei ungesetzlich und das Verbot müsse rückgängig gemacht werden. Die Richter riskierten Kopf und Kragen, als sie die Entscheidung des Präsidenten für ungültig erklärten. Bruder Holmes sagt: „Während des Prozesses wurde uns klar, wie Jehova die Lage verändern kann“ (Dan. 2:21). Dieser Triumph stärkte den Glauben unserer Brüder. Offensichtlich hatte unser König Jesus seine Nachfolger genau zur richtigen Zeit zum Handeln bewogen.
Zeugen Jehovas in der Demokratischen Republik Kongo freuen sich, Jehova ungehindert dienen zu können
32 Jetzt, wo das Verbot nicht mehr existierte, konnte man Missionare einreisen lassen, ein neues Bethel bauen und biblische Literatur importieren.f Ja, Jehova lässt sein Volk nie im Stich! Das erfüllt seine Diener auf der ganzen Erde mit großer Freude (Jes. 52:10).
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f Die Miliz räumte schließlich die Zweiggebäude. Das neue Bethel entstand an einem anderen Ort.
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