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SchwedenJahrbuch der Zeugen Jehovas 1991
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August Lundborg, der etwa 20 Jahre die Verantwortung für das Zweigbüro der Gesellschaft innegehabt hatte, verlor allmählich seinen rechten Platz in Gottes Organisation aus dem Auge. Er ignorierte die Ratschläge und Anweisungen der Organisation und gab den Wacht-Turm mit eigener Auslegung heraus. Die Brüder waren verwirrt. Das Werk verlangsamte sich. Man wandte viel Zeit und Mühe auf, um dem auf Abwege Geratenen liebevoll zu helfen, seine verkehrte Handlungsweise einzusehen und zu bereuen.
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SchwedenJahrbuch der Zeugen Jehovas 1991
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Kurz nach dem Kongreß teilte Bruder Lundborg Bruder Rutherford mit, daß er nicht länger wünsche, die Verantwortung für den Zweig zu tragen. Daraufhin schrieb Bruder Rutherford: „Wenn Bruder Lundborg zurücktritt, ist das seine eigene Entscheidung, und in diesem Fall bitte ich Bruder Dey, Bruder Johan Henrik Eneroth mit dem Amt zu betrauen. Ihr wißt, daß er in Schweden geboren und aufgewachsen ist. Er kennt die Menschen und Verhältnisse dort, und vor allem ist er dem Herrn völlig ergeben.“
Ein neuer Abschnitt in der Zweigverwaltung
Bruder Eneroth hatte die Wahrheit kennengelernt, als er während des Ersten Weltkriegs Oberleutnant im königlich-schwedischen Heer war. Bei einem dienstlichen Aufenthalt in Nordschweden schickte ihm seine Mutter den 4. Band der Schriftstudien, betitelt „Der Krieg von Harmagedon“. „Durch das Buch erkannte ich, daß der Menschheit ein weit bedeutsamerer Krieg bevorstand als der, in den die weltlichen Nationen verstrickt waren“, sagte er. Eines Tages faßte er sich ein Herz und suchte einige Bibelforscher auf. „Stellt euch vor, was der Mann und seine Frau für ein Gesicht machten, als ein uniformierter Offizier an ihrer Tür stand und um ein Bibelstudium bat“, erzählte er und fügte hinzu: „Sobald sich ihre anfängliche Verwunderung gelegt hatte, hießen sie mich mit offenen Armen willkommen.“
Johan H. Eneroth trat aus der Armee aus und nahm bald den Vollzeitdienst auf. 1920 wurde er in das Zweigbüro nach Örebro eingeladen. Etwas später im selben Jahr entließ ihn August Lundborg, worauf er in Dänemark diente, bis man ihn 1925 beauftragte, das Zweigbüro in Örebro zu leiten. Nachdem also ein ehemaliger Hauptmann der Heilsarmee viele Jahre den Zweig beaufsichtigt hatte, teilte Jehova diese Aufgabe nun einem früheren Leutnant des königlich-schwedischen Heeres zu.
Bruder Eneroth war erst 32 Jahre alt, als er Zweigaufseher in Schweden wurde. 50 Jahre füllte er loyal seinen Platz aus und beendete am 7. Februar 1982 in Treue seinen irdischen Lauf.
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SchwedenJahrbuch der Zeugen Jehovas 1991
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[Bild auf Seite 136]
Aufseher nordeuropäischer Länder, von links nach rechts: Taylor (Lettland), Eneroth (Schweden), Harteva (Finnland), Dey (Hauptleiter), Lüttichau (Dänemark), Öman (Norwegen), West (Estland)
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