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Warum Zusammenarbeit so wichtig istErwachet! 2005 | 8. September
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„Kein Lebewesen ist eine Insel — direkt oder indirekt sind alle Organismen miteinander verbunden“ („Symbiosis—An Introduction to Biological Associations“).
DAS „Netz des Lebens“ — zweifellos ein passender Ausdruck, der beschreibt, wie die Organismen der belebten Welt miteinander verbunden und aufeinander angewiesen sind. Wir Menschen sind ebenfalls Teil dieses Netzes. Den Beweis müssen wir nicht lange suchen, dafür reicht schon ein Blick in unseren Körper. In unserem Verdauungstrakt kümmert sich diskret eine ganze Bakterienarmee um unsere Gesundheit; die Bakterien zerstören schädliche Eindringlinge, helfen bei der Verdauung und stellen unentbehrliche Vitamine her. Im Gegenzug stellen wir — als Wirte — den Bakterien Nährstoffe und eine geeignete Umgebung zur Verfügung.
Ähnliche Partnerschaften bestehen auch bei den Tieren, vor allem bei Wiederkäuern wie Rindern, Hirschen und Schafen. Ihr Pansen oder Rumen, wie der vordere Bereich ihres mehrteiligen Magens genannt wird, beherbergt ein ganzes Ökosystem aus Bakterien, Pilzen und Einzellern. Durch Fermentation zerlegen diese Mikroben Zellulose, einen Bestandteil von Pflanzenfasern, in verschiedene Nährstoffe. Sogar Insekten, die Zellulose fressen, wie bestimmte Käfer, Schaben, Borstenschwänze (Silberfischchen), Termiten und Wespen, lassen sich bei der Verdauung von Bakterien helfen.
Diese enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organismen bezeichnet man als Symbiose, ein Wort, das so viel wie „Zusammenleben“ bedeutet.a „Derartige Allianzen sind für die Bildung sämtlicher lebender Systeme von entscheidender Bedeutung“, erklärt Tom Wakeford in seinem Buch Liaisons of Life.
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Warum Zusammenarbeit so wichtig istErwachet! 2005 | 8. September
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a Im englischen Sprachraum wird der Begriff Symbiose umfassender gebraucht als im Deutschen und schließt neben dem Mutualismus auch andere Formen des Zusammenlebens ein wie Kommensalismus und Parasitismus. Im Deutschen steht Symbiose mehr oder weniger für den Mutualismus, bei dem beide Organismen profitieren. In diesem Artikel geht es vorwiegend um Beispiele für Mutualismus.
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