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Die göttliche Belehrung triumphiertDer Wachtturm 1994 | 1. Februar
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Die göttliche Belehrung triumphiert
„Deine Augen sollen Augen werden, die deinen Großen Unterweiser sehen. Und deine Ohren, sie werden ein Wort hinter dir sagen hören: ‚Dies ist der Weg. Wandelt darauf‘“ (JESAJA 30:20, 21).
1. Warum kann die Unterweisung von Jehova zu Recht als göttliche Belehrung bezeichnet werden?
JEHOVA Gott ist der Quell der besten Belehrung, die jemand erhalten kann. Sofern wir zuhören, wenn er — vor allem durch sein heiliges Wort — spricht, wird er unser Großer Unterweiser sein (Jesaja 30:20). Im hebräischen Text der Bibel wird er auch „der Göttliche“ genannt (Psalm 50:1). Die Unterweisung von Jehova ist somit göttliche Belehrung.
2. Inwiefern ist Gott allein weise?
2 Die Welt ist stolz auf ihre vielen Bildungseinrichtungen, aber keine von diesen vermittelt göttliche Belehrung. Ja, sämtliche weltliche Weisheit, die über die Jahrhunderte hinweg angesammelt wurde, ist wenig wert, verglichen mit der göttlichen Unterweisung, die auf der grenzenlosen Weisheit Jehovas beruht. In Römer 16:27 wird gesagt, daß Gott allein weise ist, und das trifft insofern zu, als nur Jehova über absolute Weisheit verfügt.
3. Warum war Jesus Christus der größte Lehrer, der jemals auf der Erde lebte?
3 Gottes Sohn, Jesus Christus, ist ein Muster an Weisheit, und er war der größte Lehrer, der jemals auf der Erde lebte. Kein Wunder! Viele Zeitalter war Jehova im Himmel sein Lehrmeister gewesen. Die göttliche Belehrung nahm ihren Anfang, als Gott seine erste Schöpfung, seinen einziggezeugten Sohn, zu unterweisen begann. Jesus konnte daher sagen: „So, wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge“ (Johannes 8:28; Sprüche 8:22, 30). Die Worte Christi, die in der Bibel aufgezeichnet sind, tragen sehr zu unserem Wissen über die göttliche Belehrung bei. Dadurch, daß Jesu gesalbte Nachfolger das lehren, was er gelehrt hat, gehorchen sie ihrem Großen Unterweiser, dessen Wille es ist, daß „die überaus mannigfaltige Weisheit Gottes“ durch die Versammlung bekanntgemacht wird (Epheser 3:10, 11; 5:1; Lukas 6:40).
Die Suche nach Weisheit
4. Was ist über die Leistungsfähigkeit des Gehirns gesagt worden?
4 Wer durch die göttliche Belehrung Weisheit erlangen möchte, muß guten Gebrauch von dem von Gott verliehenen Denkvermögen machen. Das ist durchaus möglich, denn das menschliche Gehirn ist unglaublich leistungsfähig. In einem Buch (The Incredible Machine) heißt es: „Selbst die kompliziertesten Computer, die wir uns ausdenken können, sind primitiv im Vergleich zur beinahe unendlichen Kompliziertheit und Flexibilität des menschlichen Gehirns — Eigenschaften, die das ausgeklügelte, geeichte System elektrochemischer Signale möglich macht. ... Jeden Augenblick schießen Millionen Signale, beladen mit außergewöhnlich viel Information, durch unser Gehirn. Sie übermitteln Nachrichten aus dem Innern und der Umgebung unseres Körpers: über einen Krampf im Zeh, über den Duft von Kaffee oder über die lustige Äußerung eines Freundes. Andere Signale dienen der Verarbeitung und der Analyse von Informationen, und so entstehen Gefühle, Erinnerungen, Gedanken oder Pläne, die zu Entscheidungen führen. Beinahe unverzüglich teilen Signale aus dem Gehirn anderen Teilen des Körpers mit, was zu tun ist: Bewege den Zeh, trink den Kaffee, lache oder antworte gegebenenfalls mit einem Scherz. Gleichzeitig überwacht das Gehirn auch die Atmung, die Regelung der chemischen Zusammensetzung des Blutes, die Temperaturregelung und andere wichtige, nicht dem Bewußtsein unterworfene Vorgänge. Es sendet Befehle aus, damit der Körper trotz ständiger Änderung in seiner Umgebung gleichmäßig arbeitet. Es bereitet sich auch auf künftige Anforderungen vor“ (Seite 326).
5. Was ist Weisheit im biblischen Sinn?
5 Das menschliche Gehirn verfügt zweifellos über wunderbare Fähigkeiten. Wie können wir jedoch den Sinn auf bestmögliche Weise gebrauchen? Nicht dadurch, daß wir uns lediglich einem intensiven Studium der Sprachen, der Geschichte, der Naturwissenschaften oder der vergleichenden Religionswissenschaft hingeben. Wir sollten unser Denkvermögen hauptsächlich dazu gebrauchen, göttliche Belehrung in uns aufzunehmen. Das allein führt zu echter Weisheit. Doch was ist wahre Weisheit? Im biblischen Sinn legt Weisheit Nachdruck auf ein gesundes Urteilsvermögen, gestützt auf genaue Erkenntnis und wirkliches Verständnis. Weisheit befähigt uns, Erkenntnis und Verständnis erfolgreich einzusetzen, um Probleme zu lösen, um Gefahren zu vermeiden oder abzuwenden, um anderen zu helfen und um Ziele zu erreichen. Interessanterweise wird in der Bibel die Weisheit der Torheit und der Unvernunft gegenübergestellt — Eigenschaften, mit denen wir gewiß nichts zu tun haben möchten (5. Mose 32:6; Sprüche 11:29; Prediger 6:8).
Jehovas großartiges Lehrbuch
6. Wovon müssen wir guten Gebrauch machen, wenn wir wahre Weisheit offenbaren wollen?
6 An weltlicher Weisheit herrscht kein Mangel (1. Korinther 3:18, 19). In der Welt gibt es eine Unmenge von Schulen und Bibliotheken, in denen Millionen von Büchern stehen. Darunter befinden sich viele Lehrbücher, die über Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften und andere Wissensbereiche Kenntnis vermitteln. Aber der Große Unterweiser hat für ein Lehrbuch gesorgt, das alle anderen übertrifft — sein inspiriertes Wort, die Bibel (2. Timotheus 3:16, 17). Die Bibel ist nicht nur genau, wenn sie Gebiete wie Geschichte, Geographie und Botanik berührt, sondern auch, wenn sie die Zukunft voraussagt. Außerdem hilft sie uns, schon heute ein Leben zu führen, das so glücklich und so produktiv wie möglich ist. Doch genauso, wie die Schüler weltlicher Schulen ihre Bücher gut kennen und gebrauchen müssen, müssen natürlich auch wir uns mit Gottes großartigem Lehrbuch gut vertraut machen und es gebrauchen, wenn wir als solche, die „von Jehova belehrt“ sind, wahre Weisheit offenbaren wollen (Johannes 6:45).
7. Warum genügt eine intellektuelle Kenntnis des Inhalts der Bibel nicht?
7 Eine intellektuelle Kenntnis der Bibel ist allerdings nicht gleichzusetzen mit wahrer Weisheit und dem Befolgen von göttlicher Belehrung. Ein Beispiel: Manfred Barthel berichtet in seinem Buch Des Heiligen Vaters ungehorsame Söhne, daß im 17. Jahrhundert ein Katholik namens Cornelius van den Stern ein Jesuit werden wollte; er wurde jedoch abgelehnt, weil er zu klein war. „Es sei denn, ließ die Aufnahmekommission ihn wissen, er könne die Heilige Schrift auswendig aufsagen! Cornelius ... erfüllte diese sinnlos-arrogante Auflage.“ Welche Anstrengungen es gekostet haben muß, die ganze Bibel auswendig zu lernen! Aber es ist gewiß weit wichtiger, Gottes Wort zu verstehen, als es auswendig zu lernen.
8. Was wird uns helfen, aus der göttlichen Belehrung Nutzen zu ziehen und wahre Weisheit zu offenbaren?
8 Eine genaue Bibelkenntnis ist Voraussetzung dafür, daß wir aus der göttlichen Belehrung wirklich Nutzen ziehen und wahre Weisheit offenbaren können. Wir müssen uns auch von Jehovas heiligem Geist, seiner wirksamen Kraft, leiten lassen. Dadurch sind wir in der Lage, tiefschürfende Wahrheiten zu verstehen, „die tiefen Dinge Gottes“ (1. Korinther 2:10). Wir sollten daher Jehovas großartiges Lehrbuch eifrig studieren und um die Leitung durch seinen heiligen Geist beten. In Übereinstimmung mit Sprüche 2:1-6 wollen wir der Weisheit Aufmerksamkeit schenken, unser Herz dem Unterscheidungsvermögen zuneigen und nach Verständnis rufen. Wir müssen dies so tun, als würden wir nach verborgenen Schätzen suchen, denn nur dann werden wir ‘die Furcht Jehovas verstehen und die wahre Erkenntnis Gottes finden’. Eine Betrachtung einiger Triumphe der göttlichen Belehrung und inwiefern die Belehrung von Nutzen war, wird unsere Dankbarkeit für die von Gott verliehene Weisheit vergrößern.
Fortschreitendes Verständnis
9, 10. Was sagte Gott gemäß 1. Mose 3:15, und wie sind diese Worte zu verstehen?
9 Die göttliche Belehrung triumphiert dadurch, daß sie Jehovas Volk ein fortschreitendes Verständnis der Bibel vermittelt. Wir haben zum Beispiel erfahren, daß es Satan, der Teufel, war, der in Eden durch eine Schlange sprach und Gottes Ankündigung, das Essen der verbotenen Frucht werde mit dem Tod bestraft, zu Unrecht als Lüge hinstellte. Denn wie jeder sehen kann, brachte der Ungehorsam gegenüber Jehova Gott den Tod über das Menschengeschlecht (1. Mose 3:1-6; Römer 5:12). Doch Gott gab der Menschheit Hoffnung, als er zur Schlange und somit zu Satan sagte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen“ (1. Mose 3:15).
10 Diese Worte enthielten ein Geheimnis, das durch die göttliche Belehrung nach und nach gelüftet worden ist. Jehova hat sein Volk darüber belehrt, daß das Hauptthema der Bibel die Rechtfertigung seiner Souveränität ist, und zwar durch den Samen, einen Nachkommen Abrahams und Davids, der das gesetzliche Recht auf die Königreichsherrschaft hat (1. Mose 22:15-18; 2. Samuel 7:12, 13; Hesekiel 21:25-27). Unser Großer Unterweiser hat uns auch darüber belehrt, daß Jesus Christus der Hauptsame der „Frau“, der Universalorganisation Gottes, ist (Galater 3:16). Trotz aller Prüfungen, die Satan über Jesus brachte, bewahrte dieser seine Lauterkeit — selbst bis in den Tod, das Zermalmen der Ferse des Samens. Wir haben außerdem erfahren, daß 144 000 aus der Menschheit ausgewählte Königreichsmiterben zusammen mit Christus den Kopf Satans, der „Urschlange“, zermalmen werden (Offenbarung 14:1-4; 20:2; Römer 16:20; Galater 3:29; Epheser 3:4-6). Wie sehr wir doch diese Erkenntnis aus Gottes Wort schätzen!
In Gottes wunderbares Licht gebracht
11. Warum kann gesagt werden, die göttliche Belehrung triumphiere dadurch, daß sie Menschen in das geistige Licht bringt?
11 Die göttliche Belehrung triumphiert auch dadurch, daß sie Menschen in das geistige Licht bringt. Gesalbte Christen haben dies in Erfüllung von 1. Petrus 2:9 erlebt: „Ihr aber seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten‘ dessen ‚weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ Eine „große Volksmenge“, die für immer auf einer paradiesischen Erde leben wird, erfreut sich heute ebenfalls des von Gott stammenden Lichts (Offenbarung 7:9; Lukas 23:43). Da Gott sein Volk belehrt, bewahrheitet sich Sprüche 4:18: „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist.“ Dieser fortschreitende Lernprozeß verfeinert unser Verständnis der göttlichen Belehrung, genauso wie Schüler mit der Hilfe eines guten Lehrers Fortschritte machen, wenn sie sich mit Grammatik, Geschichte oder irgendeinem anderen Fach beschäftigen.
12, 13. Vor welchen gefährlichen Lehren hat die göttliche Belehrung Gottes Volk geschützt?
12 Ein weiterer Triumph der göttlichen Belehrung besteht darin, daß sie diejenigen, die sie demütig annehmen, vor den „Lehren von Dämonen“ schützt (1. Timotheus 4:1). Man schaue sich im Gegensatz dazu die Christenheit an. 1878 schrieb der katholische Prälat John Henry Newman: „Bauend also auf die Macht des Christentums, der Infektion des Bösen zu widerstehen und die eigenen Instrumente und Anhängsel des Dämonengottesdienstes zum evangelischen Gebrauch umzugestalten, ... waren von frühen Zeiten an die Lenker der Kirche darauf vorbereitet, bei erstehender Gelegenheit die existierenden Riten und Sitten des niederen Volkes ebenso wie die Philosophie der gebildeten Klassen zu adoptieren, nachzuahmen oder zu sanktionieren.“ Wie Newman weiter ausführte, sind solche Dinge wie Weihwasser, Priestergewänder und Bilder „alle heidnischen Ursprungs und geheiligt durch die Aufnahme in die Kirche“. Gottes Volk ist wirklich dankbar, daß es vor Abtrünnigkeit dieser Art durch die göttliche Belehrung geschützt ist. Sie gewinnt über jede Form von Dämonismus die Oberhand (Apostelgeschichte 19:20).
13 Die göttliche Belehrung triumphiert in jeder Hinsicht über religiöse Irrtümer. So glauben wir als von Gott Belehrte beispielsweise nicht an die Dreieinigkeit, sondern anerkennen, daß Jehova der Höchste ist, Jesus sein Sohn und der heilige Geist Gottes wirksame Kraft. Wir fürchten keine Feuerhölle, da wir erkannt haben, daß die Hölle gemäß der Bibel das allgemeine Grab der Menschheit ist. Und während die Vertreter falscher Religionen behaupten, die Menschenseele sei unsterblich, wissen wir, daß sich die Toten nicht des geringsten bewußt sind. Man könnte die Aufzählung der Wahrheiten, die wir durch die göttliche Belehrung kennengelernt haben, noch weiter fortsetzen. Welch ein Segen es doch ist, aus der geistigen Knechtschaft Groß-Babylons, des Weltreichs der falschen Religion, befreit worden zu sein! (Johannes 8:31, 32; Offenbarung 18:2, 4, 5).
14. Wieso können Gottes Diener weiterhin im geistigen Licht wandeln?
14 Weil die göttliche Belehrung über religiöse Irrtümer triumphiert, können Gottes Diener weiterhin im geistigen Licht wandeln. Sie hören praktisch ein Wort hinter sich sagen: „Dies ist der Weg. Wandelt darauf“ (Jesaja 30:21). Gottes Lehren schützen seine Diener auch vor falschen Vernunftschlüssen. Als in der Versammlung in Korinth „falsche Apostel“ Probleme verursachten, schrieb der Apostel Paulus: „Die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern machtvoll durch Gott, um starke Verschanzungen umzustoßen. Denn wir stoßen Vernunftschlüsse und jede Höhe um, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt; und wir nehmen jeden Gedanken gefangen, um ihn dem Christus gehorsam zu machen“ (2. Korinther 10:4, 5; 11:13-15). Vernunftschlüsse, die im Widerspruch zur göttlichen Belehrung stehen, werden durch die Unterweisung umgestoßen, die in den Zusammenkünften mit Milde erteilt wird, sowie dadurch, daß Außenstehenden die gute Botschaft gepredigt wird (2. Timotheus 2:24-26).
Mit Geist und Wahrheit anbeten
15, 16. Was bedeutet es, Jehova mit Geist und Wahrheit anzubeten?
15 Während das Königreichspredigtwerk voranschreitet, triumphiert die göttliche Belehrung insofern, als sie den Sanftmütigen zeigt, wie man Gott „mit Geist und Wahrheit“ anbetet. Am Jakobsbrunnen bei der Stadt Sychar sagte Jesus zu einer Samariterin, er könne ihr Wasser geben, das ewiges Leben vermittle. Er fügte mit Bezug auf die Samariter hinzu: „Ihr betet an, was ihr nicht kennt; ... die Stunde [kommt], und sie ist jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden; denn in der Tat, der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Johannes 4:21-23). Jesus gab sich dann selbst als der Messias zu erkennen.
16 Doch wie können wir Gott mit Geist anbeten? Dadurch, daß wir eine reine, auf eine genaue Erkenntnis seines Wortes gestützte Anbetung darbringen, die einem dankbaren Herzen entspringt, das voller Liebe zu Gott ist. Wir können ihn mit Wahrheit anbeten, wenn wir religiöse Irrtümer zurückweisen und den göttlichen Willen so tun, wie er in Jehovas großartigem Lehrbuch geoffenbart wird.
Über Prüfungen und über die Welt triumphieren
17. Welche Beweise gibt es dafür, daß die göttliche Belehrung Jehovas Dienern geholfen hat, mit Prüfungen fertig zu werden?
17 Wenn Gottes Volk mit Prüfungen konfrontiert wird, triumphiert die göttliche Belehrung immer wieder. Nehmen wir folgendes Beispiel: Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, benötigten Jehovas Diener besonderen Aufschluß aus seinem wunderbaren Lehrbuch. Eine große Hilfe war ein Artikel im Wachtturm vom 1. Dezember 1939, in dem deutlich die göttliche Ansicht über das Thema der christlichen Neutralität dargelegt wurde (Johannes 17:16). In ähnlicher Weise halfen Anfang der 60er Jahre Wachtturm-Artikel über die relative Unterordnung unter die herrschenden „obrigkeitlichen Gewalten“ Gottes Volk, sich angesichts sozialer Unruhen an die göttliche Belehrung zu halten (Römer 13:1-7; Apostelgeschichte 5:29).
18. Wie betrachteten einige, die sich im zweiten und dritten Jahrhundert zum Christentum bekannten, verderbte Unterhaltung, und welche Hilfe gibt uns die göttliche Belehrung in dieser Hinsicht heute?
18 Die göttliche Belehrung hilft uns, über Verlockungen zu triumphieren, zum Beispiel darüber, verderbte Unterhaltung zu suchen. Beachten wir, was einige, die sich im zweiten und dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung zum Christentum bekannten, dazu sagten. Tertullian schrieb: „Nichts hat unser Mund, unser Auge, unser Ohr zu schaffen mit der Tollheit des Zirkus, mit der Schamlosigkeit des Theaters, mit der Grausamkeit der Arena.“ Ein anderer Schriftsteller aus jener Zeit fragte: „Wie verhält sich ein treuer Christ unter diesen Umständen, wenn er doch nicht einmal an Böses denkt? Weshalb findet er Gefallen an der Darstellung sinnlicher Begierden?“ Obwohl die Verfasser einige Zeit nach den Christen des ersten Jahrhunderts lebten, verurteilten sie verderbte Vergnügungen. Die göttliche Belehrung gibt uns heute die Weisheit, obszöne, unsittliche oder gewaltverherrlichende Unterhaltung von uns zu weisen.
19. Inwiefern hilft uns die göttliche Belehrung, über die Welt zu triumphieren?
19 Wenn wir uns an die göttliche Belehrung halten, können wir sogar über die Welt triumphieren. Ja, das Anwenden der Belehrung unseres Großen Unterweisers läßt uns über die bösen Einflüsse der Welt, die in der Macht Satans liegt, siegen (2. Korinther 4:4; 1. Johannes 5:19). Wie aus Epheser 2:1-3 hervorgeht, hat Gott uns lebendig gemacht, obwohl wir tot waren in unseren Verfehlungen und Sünden, als wir gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft wandelten. Wir danken Jehova, daß uns die göttliche Belehrung hilft, nicht nur über weltliche Begierden zu triumphieren, sondern auch über den Geist, der von seinem und unserem Feind ausgeht — von dem Erzbetrüger Satan, dem Teufel!
20. Welche Fragen verdienen eine eingehendere Betrachtung?
20 Die göttliche Belehrung triumphiert ganz eindeutig in vieler Hinsicht. Es scheint tatsächlich unmöglich zu sein, sämtliche Triumphe aufzuzählen. Sie beeinflußt Menschen in der ganzen Welt. Doch was tut sie für dich? Wie beeinflußt die göttliche Belehrung dein Leben?
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Aus der göttlichen Belehrung Nutzen ziehenDer Wachtturm 1994 | 1. Februar
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Aus der göttlichen Belehrung Nutzen ziehen
„Ich, Jehova, bin dein Gott, der dir zum Nutzen dich lehrt“ (JESAJA 48:17).
1. Wie wird es uns ergehen, wenn wir in unserem Leben der göttlichen Belehrung entsprechend handeln?
JEHOVA GOTT weiß alles am besten. Seine Gedanken, seine Worte und seine Handlungen sind unübertrefflich. Als unser Schöpfer kennt er unsere Bedürfnisse, und er sorgt sehr gut dafür, daß sie befriedigt werden. Er versteht es gewiß, uns zu unterweisen. Und wenn wir der göttlichen Belehrung entsprechend handeln, nützen wir uns selbst und verspüren wahres Glück.
2, 3. (a) Welchen Nutzen hätte es für Gottes Volk der alten Zeit gehabt, wenn es seinen Geboten gehorcht hätte? (b) Was wird geschehen, wenn wir in unserem Leben der göttlichen Belehrung entsprechend handeln?
2 Die göttliche Belehrung offenbart Gottes aufrichtigen Wunsch, daß seinen Dienern Unglück erspart bleibt und daß sie durch das Einhalten seiner Gesetze und Grundsätze Freude am Leben haben. Hätte Jehovas Volk der alten Zeit auf ihn gehört, wäre es reich gesegnet worden, denn er hatte gesagt: „Ich, Jehova, bin dein Gott, der dir zum Nutzen dich lehrt, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest. O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest! Dann würde dein Frieden so werden wie ein Strom und deine Gerechtigkeit wie die Meereswellen“ (Jesaja 48:17, 18).
3 Gottes Volk der alten Zeit wäre es von Nutzen gewesen, wenn es Gottes Geboten und Anweisungen Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Statt Unglück durch die Babylonier zu erleiden, hätte Gottes Volk Frieden und Wohlstand in einer Fülle, Tiefe und Beständigkeit gleich einem Strom haben können. Seine gerechten Taten wären außerdem so unzählbar geworden wie die Meereswellen. Wenn wir also in unserem Leben der göttlichen Belehrung entsprechend handeln, können wir in vieler Hinsicht Nutzen daraus ziehen. Was schließt das unter anderem ein?
Sie verändert das Leben
4. Inwiefern beeinflußt die göttliche Belehrung das Leben vieler Menschen?
4 Die göttliche Belehrung ist vielen Menschen insofern von Nutzen, als sie ihr Leben zum Guten verändert. Wer die Anweisungen Jehovas befolgt, nimmt Abstand von den „Werken des Fleisches“ wie zum Beispiel von zügellosem Wandel, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften und Eifersucht. Er bringt statt dessen die Frucht des Geistes hervor — Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde und Selbstbeherrschung (Galater 5:19-23). Er beachtet auch die Worte aus Epheser 4:17-24, wo Paulus Mitchristen aufforderte, nicht wie die Nationen zu wandeln in der Nutzlosigkeit ihres Sinnes und in geistiger Finsternis, dem Leben, das Gott gehört, entfremdet. Christusähnliche Menschen, die sich nicht von einem gefühllosen Herzen leiten lassen, ‘legen die alte Persönlichkeit ab, die ihrem früheren Wandel entspricht, und werden erneuert in der Kraft, die ihren Sinn antreibt’. Sie ‘ziehen die neue Persönlichkeit an, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist’.
5. Wie beeinflußt die göttliche Belehrung die Art und Weise, wie Menschen wandeln?
5 Ein herausragender Nutzen der göttlichen Belehrung besteht darin, daß sie uns zeigt, wie wir mit Gott wandeln können. Wenn wir so wie Noah mit Jehova wandeln, folgen wir einem Lebensweg, der von unserem Großen Unterweiser vorgezeichnet wurde (1. Mose 6:9; Jesaja 30:20, 21). Die Menschen der Nationen wandeln „in der Nutzlosigkeit ihres Sinnes“, wie der Apostel Paulus sagte. Und wie nutzlos gewisse schriftliche Darlegungen sein können, die einem solchen Sinn entstammen! In Pompeji setzte jemand unter das, was andere an eine Wand geschrieben hatten, den Kommentar: „Es ist ein Wunder, o Wand, daß du unter der Last von so viel unsinnigem Geschreibe noch nicht zusammengebrochen bist.“ Dagegen ist an der „Lehre Jehovas“ und an dem darauf beruhenden Königreichspredigtwerk nichts Unsinniges (Apostelgeschichte 13:12). Durch dieses Werk werden wahrheitsliebende Menschen zur Besinnung gebracht. Sie werden darüber belehrt, daß sie den sündigen Lauf, den sie in ihrer Unkenntnis der Vorsätze Gottes verfolgen, abbrechen müssen. Aufgrund dessen befinden sie sich nicht mehr in geistiger Finsternis, noch werden sie durch ein gefühlloses Herz veranlaßt, nutzlose Ziele anzustreben.
6. Welche Verbindung besteht zwischen unserem Gehorsam gegenüber der Belehrung von Jehova und unserem Glück?
6 Die göttliche Belehrung nützt uns auch insofern, als sie uns mit Jehova und seiner Handlungsweise vertraut macht. Diese Erkenntnis bringt uns Gott näher und vertieft unsere Liebe zu ihm sowie unseren Wunsch, ihm zu gehorchen. So heißt es in 1. Johannes 5:3: „Darin besteht die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ Wir befolgen auch die Gebote Jesu, weil wir wissen, daß das, was er lehrte, von Gott stammte (Johannes 7:16-18). Dieser Gehorsam bewahrt uns vor geistigem Schaden und vergrößert unser Glück.
Der wahre Sinn des Lebens
7, 8. (a) Wie ist Psalm 90:12 zu verstehen? (b) Wie können wir ein Herz der Weisheit einbringen?
7 Der Nutzen der Belehrung von Jehova besteht des weiteren darin, daß sie uns erkennen läßt, wie wir unser Leben sinnvoll gebrauchen können. Ja, die göttliche Belehrung zeigt uns, wie wir unsere Tage auf eine besondere Weise zählen sollen. Bei einer Lebenserwartung von 70 Jahren stehen uns insgesamt etwa 25 550 Tage zur Verfügung. Ein 50jähriger hat davon bereits 18 250 Tage gelebt, und die hoffentlich noch verbleibenden 7 300 Tage scheinen wirklich nicht viele zu sein. Dem Betreffenden mag so richtig bewußt werden, warum der Prophet Moses gemäß Psalm 90:12 zu Gott betete: „Zeige uns, wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen sollen, daß wir ein Herz der Weisheit einbringen.“ Doch was meinte Moses damit?
8 Moses wollte damit nicht sagen, daß Gott die genaue Zahl der Tage offenbaren würde, die jeder Israelit zu leben hätte. Wie aus Psalm 90, Vers 9 und 10 hervorgeht, war sich der hebräische Prophet bewußt, daß die Lebenserwartung etwa 70 oder 80 Jahre beträgt — also wahrhaftig kurz ist. Die Worte aus Psalm 90:12 bringen offensichtlich Moses’ ernsthaften Wunsch zum Ausdruck, Jehova möge ihm und seinem Volk zeigen oder sie lehren, wie sie Weisheit bekunden könnten bei der Einschätzung ‘der Tage ihrer Jahre’ sowie dabei, diese auf eine für Gott annehmbare Weise zu gebrauchen. Und wie steht es mit uns? Schätzen wir jeden dieser kostbaren Tage? Bringen wir ein Herz der Weisheit ein, indem wir uns bemühen, jeden Tag auf sinnvolle Weise zu verbringen — zum Ruhm unseres Großen Unterweisers, Jehova Gott? Die göttliche Belehrung hilft uns, genau das zu tun.
9. Was können wir erwarten, wenn wir lernen, unsere Tage zur Ehre Jehovas zu zählen?
9 Wenn wir lernen, unsere Tage zur Ehre Jehovas zu zählen, können wir sie möglicherweise unbegrenzt weiterzählen, denn die göttliche Belehrung vermittelt Erkenntnis, die das ewige Leben betrifft. „Dies bedeutet ewiges Leben“, sagte Jesus, „daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3). Selbst wenn wir sämtliches verfügbare weltliche Wissen erwerben würden, könnte uns das kein ewiges Leben einbringen. Doch wir können ewiges Leben erhalten, wenn wir eine genaue Erkenntnis über die beiden wichtigsten Personen des Universums in uns aufnehmen und gemäß dieser Erkenntnis handeln sowie wirklich Glauben ausüben.
10. Was wird in einer Enzyklopädie über Bildung gesagt, und hält der Nutzen der göttlichen Belehrung einem Vergleich stand?
10 Ungeachtet dessen, wie lange wir schon leben, wollen wir auch an folgenden wesentlichen Nutzen der göttlichen Belehrung denken: Sie verleiht dem Leben derjenigen, die sie annehmen, wahren Sinn. In der World Book Encyclopedia wird gesagt: „Bildung sollte Menschen helfen, nützliche Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Sie sollte ihnen auch helfen, Wertschätzung für ihr kulturelles Erbe zu entwickeln und ein befriedigenderes Leben zu führen.“ Ein Nutzen der göttlichen Belehrung besteht darin, daß sie uns hilft, ein befriedigendes Leben zu führen. Sie fördert in uns echte Wertschätzung für unser geistiges Erbe als Gottes Volk. Und sie macht uns bestimmt zu nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft, da sie uns befähigt, eine wichtige Rolle dabei zu spielen, die Bedürfnisse von Menschen auf der ganzen Erde zu befriedigen. Warum können wir das sagen?
Ein weltweites Belehrungsprogramm
11. Wie wies Thomas Jefferson nachdrücklich auf die Notwendigkeit einer angemessenen Bildung hin?
11 Die göttliche Belehrung befriedigt wie kein anderes Schulungsprogramm das Bildungsbedürfnis der Menschen. Thomas Jefferson, der der dritte Präsident der Vereinigten Staaten wurde, wies darauf hin, daß Menschen belehrt werden müssen. In einem Brief vom 13. August 1786 schrieb Jefferson an George Wythe, einen Freund und Mitunterzeichner der Unabhängigkeitserklärung: „Ich denke, daß das bei weitem wichtigste Gesetz in unserer Gesetzessammlung jenes über die Verbreitung von Wissen unter dem Volk ist. Keine andere Grundlage kann zur Bewahrung der Freiheit und des Glücks erdacht werden. ... Geschätzter Freund, führen Sie einen Kreuzzug gegen die Unwissenheit; erlassen und verbessern Sie das Gesetz zur Bildung des gemeinen Volkes. Lassen wir unsere Landsleute wissen, ... daß die Steuer, die für diesen Zweck [für die Bildung] erhoben wird, lediglich der tausendste Teil dessen ist, was den Königen, Priestern und Edelleuten bezahlt werden müßte, die unter uns aufstehen würden, wenn wir das Volk in Unwissenheit ließen.“
12. Warum kann gesagt werden, daß die göttliche Belehrung das erfolgreichste und nützlichste Programm für eine globale Unterweisung ist?
12 Statt gerechtgesinnte Menschen in Unwissenheit zu lassen, vermittelt ihnen die Belehrung von Jehova das beste Programm einer globalen Unterweisung, aus dem sie Nutzen ziehen können. Vor 50 Jahren, als der Zweite Weltkrieg noch in vollem Gange war, erkannte die US-Kommission zur Wiederherstellung des Bildungswesens die absolute Notwendigkeit einer „globalen Vermittlung von Bildung“. Diese Notwendigkeit besteht immer noch, und die göttliche Belehrung ist das einzige erfolgreiche Programm zur globalen Vermittlung von Bildung. Die göttliche Belehrung hat auch den größten Nutzen, weil sie Menschen vor dem Verzweifeln bewahrt, sie sittlich und geistig auf ein höheres Niveau bringt, sie vor dem Stolz und den Vorurteilen der Welt bewahrt und ihnen Erkenntnis vermittelt, die das ewige Leben betrifft. Und der besondere Nutzen dieses Programms besteht darin, daß Menschen überall belehrt werden, Jehova Gott zu dienen.
13. Wie erfüllt sich heute Jesaja 2:2-4?
13 Die vielen Menschen, die gegenwärtig Diener Gottes werden, ziehen Nutzen aus der göttlichen Belehrung. Sie sind sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt, und sie sind sich völlig darüber im klaren, daß der Tag Jehovas nahe ist (Matthäus 5:3; 1. Thessalonicher 5:1-6). Heute, „im Schlußteil der Tage“, strömen diese Menschen aus allen Nationen zum Berg Jehovas, zu seiner reinen Anbetung. Sie ist fest gegründet und hoch erhaben über jede Anbetung, die sich Gottes Willen widersetzt (Jesaja 2:2-4). Freust du dich als ein getaufter Zeuge Jehovas nicht darüber, zu den ständig wachsenden Scharen zu gehören, die Jehova anbeten und aus der göttlichen Belehrung Nutzen ziehen? Wie wunderbar ist es doch, zu denjenigen zu zählen, die triumphierend ausrufen: „Preiset Jah!“ (Psalm 150:6).
Segensreiche Auswirkung auf unseren Geist
14. Von welchem Nutzen ist es, den Rat des Paulus aus 1. Korinther 14:20 zu beherzigen?
14 Der vielfältige Nutzen der göttlichen Belehrung schließt auch ein, daß sie sich äußerst positiv auf unser Denken und auf unseren Geist auswirken kann. Sie veranlaßt uns, an gerechte, keusche, tugendhafte und lobenswerte Dinge zu denken (Philipper 4:8). Die Belehrung Jehovas hilft uns, den Rat des Paulus zu beherzigen: „Seid Unmündige in bezug auf Schlechtigkeit; werdet aber Erwachsene an Verständnisvermögen“ (1. Korinther 14:20). Wenn wir diese Ermahnung befolgen, werden wir das Böse überhaupt nicht kennenlernen wollen. Paulus schrieb auch: „Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden“ (Epheser 4:31). Die Beachtung dieses Rats wird uns helfen, uns vor Unsittlichkeit und anderen schweren Sünden zu hüten. Dies ist nicht nur in physischer und psychischer Hinsicht von Nutzen, sondern bereitet uns auch Freude, weil wir uns bewußt sind, daß wir Gott gefallen.
15. Was kann uns helfen, in unserem Denken tugendhaft zu bleiben?
15 Wenn wir ‘schlechte Gesellschaft, die nützliche Gewohnheiten verdirbt’, meiden, wird uns das helfen, in unserem Denken tugendhaft zu bleiben (1. Korinther 15:33). Kein Christ möchte Gemeinschaft mit Hurern, Ehebrechern oder anderen Übeltätern pflegen. Logischerweise dürfen wir daher auch nicht durch Fernseh- oder Kinofilme Gemeinschaft mit solchen Personen suchen oder dadurch, daß wir zu unserem sinnlichen Vergnügen etwas über sie lesen. Das Herz ist verräterisch, es kann leicht ein Verlangen nach Schlechtem entwickeln und dazu verlockt werden, das Schlechte zu tun (Jeremia 17:9). Hüten wir uns deshalb vor solchen Verlockungen, indem wir an der göttlichen Belehrung festhalten. Sie kann das Denken derer, die ‘Jehova lieben’, günstig beeinflussen, so daß sie ‘das Böse hassen’ (Psalm 97:10).
16. Wie kann die göttliche Belehrung den Geist beeinflussen, den wir bekunden?
16 Paulus schrieb an seinen Mitarbeiter Timotheus: „Der Herr sei mit dem Geist, den du bekundest. Seine unverdiente Güte sei mit euch“ (2. Timotheus 4:22). Der Apostel wünschte, daß Gott durch den Herrn Jesus Christus die treibende Kraft guthieß, die Timotheus und andere Christen motivierte. Die göttliche Belehrung hilft uns, einen liebevollen, freundlichen, milden Geist zu bekunden (Kolosser 3:9-14). Und wie sehr sich in den gegenwärtigen letzten Tagen dieser Geist doch von dem Geist vieler Menschen unterscheidet! Sie sind hochmütig, undankbar, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, unbesonnen und vergnügungssüchtig sowie ohne wahre Gottergebenheit (2. Timotheus 3:1-5). Doch in dem Maße, wie wir uns in unserem Leben weiterhin die göttliche Belehrung zunutze machen, werden wir einen Geist offenbaren, der uns bei Gott und unseren Mitmenschen beliebt macht.
Bei den zwischenmenschlichen Beziehungen von Nutzen
17. Warum ist eine demütige Einstellung bei der Zusammenarbeit so wichtig?
17 Die Belehrung von Jehova hilft uns, den Nutzen zu erkennen, den eine demütige Einstellung bei der Zusammenarbeit mit Glaubensbrüdern hat (Psalm 138:6). Im Gegensatz zu vielen unserer Zeitgenossen verletzen wir einerseits keine gerechten Grundsätze, sind aber andererseits durchaus für eine Übereinkunft zugänglich. Zum Beispiel wird dadurch viel Gutes bewirkt, daß ernannte Aufseher bei Ältestenzusammenkünften zu einer Einigung bereit sind. Diese Männer können im Interesse der Wahrheit ruhig miteinander reden, und sie lassen nicht zu, daß Gefühle die Logik überschatten oder Uneinigkeit verursachen. Die gesamte Versammlung wird aus unserem Geist der Einheit Nutzen ziehen, wenn wir alle weiterhin der göttlichen Belehrung entsprechend handeln (Psalm 133:1-3).
18. Zu welcher Ansicht über unsere Glaubensbrüder verhilft uns die göttliche Belehrung?
18 Die göttliche Belehrung ist auch insofern von Nutzen, als sie uns hilft, die richtige Ansicht über unsere Glaubensbrüder zu haben. Jesus sagte: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater, der mich gesandt hat, ziehe ihn“ (Johannes 6:44). Besonders seit 1919 läßt Jehova seine Urteilssprüche durch seine Diener verkünden, und Satans Weltsystem ist durch diese globale Warnung bis ins Mark erschüttert worden. Gleichzeitig sind gottesfürchtige Menschen — „die begehrenswerten Dinge“ — von Gott gezogen worden; sie haben sich von den Nationen getrennt und füllen zusammen mit den gesalbten Christen Jehovas Haus der Anbetung mit Herrlichkeit (Haggai 2:7). Diese begehrenswerten Personen, die von Gott gezogen wurden, sollten wir gewiß als geliebte Gefährten betrachten.
19. Was zeigt uns die göttliche Belehrung in bezug auf die Beilegung persönlicher Differenzen mit Glaubensbrüdern?
19 Da wir alle unvollkommen sind, kann es natürlich auch einmal Reibungspunkte geben. Als sich Paulus auf seine zweite Missionsreise begeben wollte, war Barnabas entschlossen, Markus mitzunehmen. Doch damit war Paulus nicht einverstanden, weil Markus „von Pamphylien aus von ihnen weggegangen war und sich nicht mit ihnen an das Werk begeben hatte“. Deshalb gab es „einen heftigen Zornausbruch“. Barnabas nahm Markus mit nach Zypern, während Paulus von Silas durch Syrien und Zilizien begleitet wurde (Apostelgeschichte 15:36-41). Dieser Zwist wurde später offensichtlich bereinigt, denn Markus war bei Paulus in Rom, und der Apostel sprach lobend von ihm (Kolosser 4:10). Ein Nutzen der göttlichen Belehrung besteht darin, daß sie uns zeigt, wie persönliche Differenzen zwischen Christen beigelegt werden können, nämlich durch das Befolgen von Rat, wie Jesus ihn beispielsweise gemäß Matthäus 5:23, 24 und Matthäus 18:15-17 gab.
Sie ist stets von Nutzen und triumphiert
20, 21. Wozu sollte uns diese Betrachtung der göttlichen Belehrung veranlassen?
20 Schon aus unserer kurzen Betrachtung einiger Bereiche, in denen die göttliche Belehrung von Nutzen ist und triumphiert, konnten wir alle zweifellos erkennen, wie notwendig es ist, in unserem Leben fortgesetzt dementsprechend zu handeln. Mit einem gottesfürchtigen Geist wollen wir daher weiterhin von unserem Großen Unterweiser lernen. Bald wird die göttliche Belehrung triumphieren wie nie zuvor. Sie wird triumphieren, wenn die Intellektuellen der heutigen Welt ihren letzten Atemzug getan haben. (Vergleiche 1. Korinther 1:19.) Und wenn weitere Millionen Gottes Willen kennenlernen und tun, wird die Erkenntnis Jehovas die Erde erfüllen, wie die Wasser das Meer bedecken (Jesaja 11:9). Welch großen Nutzen das für gehorsame Menschen haben wird, und auf welch besondere Weise Jehova dadurch als höchster Souverän gerechtfertigt sein wird!
21 Die Belehrung von Jehova wird stets von Nutzen sein und triumphieren. Wirst du als eifriger Erforscher des großartigen Lehrbuchs Gottes Nutzen daraus ziehen? Lebst du in Übereinstimmung mit der Bibel, und übermittelst du anderen ihre Wahrheiten? Wenn ja, dann kannst du dem vollständigen Triumph der göttlichen Belehrung entgegensehen — zum Ruhm unseres Großen Unterweisers, des Souveränen Herrn Jehova.
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