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  • „Beschreibe ... den Tempel“
    Die reine Anbetung Jehovas – endlich wiederhergestellt!
    • Eine neue Herangehensweise

      4. Wie ist man früher an die Tempelvision herangegangen, und wie ist es jetzt?

      4 In der Vergangenheit wurde in unseren Publikationen erklärt, dass Hesekiel den großen geistigen Tempel Jehovas sah, über den auch der Apostel Paulus in seinem Brief an die Hebräer schrieb.a Aufgrund der Erklärungen von Paulus über die Stiftshütte erschien es daher logisch, den vielen Merkmalen des Tempels aus Hesekiels Vision eine gegenbildliche Entsprechung zuzuordnen. Doch weitere Nachforschungen, Gebete und zusätzliches Nachsinnen haben zu einer anderen, einfacheren Herangehensweise an Hesekiels Tempelvision geführt.

      5, 6. (a) Was sagte der Apostel Paulus über die Stiftshütte, und woran wird seine Demut deutlich? (b) Wie können wir uns Paulus zum Vorbild nehmen?

      5 Es scheint nicht vernünftig zu sein, in jeder Einzelheit der Tempelvision Hesekiels eine prophetische oder gegenbildliche Erklärung zu suchen. Warum nicht? Das zeigt ein interessantes Beispiel. Als Paulus über den geistigen Tempel sprach, erwähnte er Details der Stiftshütte wie das goldene Räuchergefäß, den Deckel der Bundeslade und den goldenen Krug mit dem Manna. Gab er all dem eine prophetische Bedeutung? Nein. Der heilige Geist veranlasste ihn offensichtlich nicht dazu. Paulus schrieb sogar: „Jetzt ist nicht die Zeit, darüber im Einzelnen zu reden“ (Heb. 9:4, 5). Er ließ sich demütig vom heiligen Geist leiten. Ihm war klar, wie wichtig es war, auf Jehova zu warten (Heb. 9:8).

      6 Im Grunde verhält es sich mit den Einzelheiten aus Hesekiels Tempelvision ganz ähnlich. Es scheint am besten zu sein, auf Jehova zu warten – dass er wenn nötig für ein genaueres Verständnis sorgt. (Lies Micha 7:7.) Sollten wir deshalb schlussfolgern, Jehovas Geist habe auf diese Vision keine weiteren Lichtstrahlen geworfen? Weit gefehlt!

      Sah Hesekiel den großen geistigen Tempel?

      Tiere für Opfer in dem Tempel aus Hesekiels Vision.

      KASTEN 13A: Unterschiedliche Tempel, unterschiedliche Schwerpunkte

      7, 8. (a) Welches Verständnis ist jetzt nicht mehr aktuell? (b) Wie unterscheidet sich der Tempel aus Hesekiels Vision von dem, über den Paulus schrieb?

      7 Wie schon erwähnt, wurde in unseren Publikationen viele Jahre erklärt, dass Hesekiel Jehovas großen geistigen Tempel sah, über den auch der Apostel Paulus im Hebräerbrief schrieb. Zusätzliche Nachforschungen haben jedoch ergeben, dass Hesekiel nicht diesen Tempel gesehen haben kann. Warum nicht?

      8 Erstens: Der Tempel, den Hesekiel sah, passt nicht zu den inspirierten Erklärungen im Hebräerbrief. Wieso? Wie der Apostel Paulus deutlich machte, war die Stiftshütte zur Zeit Mose ein Schatten oder eine Darstellung von etwas Größerem. Zur Stiftshütte gehörte „das Allerheiligste“; und so war es auch bei Salomos Tempel und dem von Serubbabel, die nach dem gleichen Muster gebaut waren. Paulus bezeichnete das Allerheiligste als „einen mit Händen gemachten heiligen Ort“ und erklärte, es sei nur „ein Abbild der Wirklichkeit“. Was war die Wirklichkeit? Der Himmel, wie Paulus sagte (Heb. 9:3, 24). Sah Hesekiel diese Wirklichkeit? Nein. Seine Vision enthält keinen der typischen Hinweise darauf, dass er eine Szene im Himmel sah. (Vergleiche Daniel 7:9, 10, 13, 14.)

      9, 10. Worin unterscheidet sich der Tempel aus Hesekiels Vision noch von dem Tempel, über den Paulus schrieb?

      9 Doch es gibt noch einen auffälligeren Unterschied. Es geht dabei um die Opfer. Hesekiel hörte umfangreiche Opfervorschriften für Volk, Vorsteher und Priester. Sie mussten für ihre eigenen Sünden opfern. Außerdem sollten sie Gemeinschaftsopfer darbringen, die sie wahrscheinlich gemeinsam mit den anderen in den Speiseräumen des Tempels aßen (Hes. 43:18, 19; 44:11, 15, 27; 45:15-20, 22-25). Gibt es im großen geistigen Tempel auch solche regelmäßigen Opfer?

      Der Tempel aus Hesekiels Vision ist nicht der große geistige Tempel

      10 Die Antwort ist so einfach wie klar. Paulus schrieb: „Als ... Christus als Hoher Priester kam, um das Gute zu bringen, das jetzt schon da ist, ging er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht wurde, das heißt, das nicht Teil dieser Schöpfung ist. Er ging ein für alle Mal an den heiligen Ort – aber nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut – und erlangte eine ewige Befreiung für uns“ (Heb. 9:11, 12). Im großen geistigen Tempel wird also nur ein einziges Opfer dargebracht: das Loskaufsopfer. Und erbracht wird es durch Jesus Christus, den größeren Hohen Priester. Es steht daher außer Frage: Der Tempel aus Hesekiels Vision mit seinen vielen Tieropfern kann nicht der große geistige Tempel sein.

      11. Warum offenbarte Jehova zur Zeit Hesekiels noch nichts über den großen geistigen Tempel?

      11 Zweitens: Für Gott war es noch nicht an der Zeit, Details über den geistigen Tempel zu offenbaren. Hesekiels Vision war ja in erster Linie für die jüdischen Gefangenen in Babylon gedacht. Sie standen unter dem Gesetz Mose. Nach der Gefangenschaft sollten sie in Jerusalem den Tempel mit seinem Altar wieder aufbauen und das Gesetz für die reine Anbetung einhalten. Sie würden dort wieder opfern – wie sich herausstellte, fast sechs Jahrhunderte lang. Wie hätte es sich wohl auf die Juden ausgewirkt, durch Hesekiels Vision den geistigen Tempel zu sehen – einen Tempel, in dem der Hohe Priester sein eigenes Leben opfert und damit alle anderen Opfer abgeschafft sind? Wie hätten sie solch eine Vision verstehen können? Wie entschlossen wären sie noch gewesen, das mosaische Gesetz zu befolgen? Jehova offenbart Wahrheiten immer erst zur richtigen Zeit und wenn sein Volk bereit ist.

      12-14. Wie hängen Hesekiels Tempelvision und der geistige Tempel zusammen? (Siehe Kasten „Unterschiedliche Tempel, unterschiedliche Schwerpunkte“.)

      12 Wie hängen Hesekiels Tempelvision und der geistige Tempel dann zusammen? Denken wir daran, dass sich Paulus in seiner Ausführung nicht auf die Tempelvision Hesekiels stützte, sondern auf die Stiftshütte. Zwar erwähnt Paulus einiges, was es in Salomos und Serubbabels Tempel gab und wahrscheinlich auch in Hesekiels Vision vorkam. Doch genau genommen hatten Hesekiel und Paulus unterschiedliche Schwerpunkte.b Was Paulus aufschrieb, ist keine Wiederholung, sondern eine Ergänzung. Warum kann man das sagen?

      13 Der Zusammenhang zwischen den zwei Bibelpassagen könnte so beschrieben werden: Von Hesekiel lernen wir etwas über Jehovas Maßstäbe für die Anbetung, von Paulus etwas über Jehovas Einrichtung für die Anbetung. Durch Paulus erfahren wir beispielsweise, welche Entsprechung der Hohe Priester, die Opfer, der Altar und das Allerheiligste im geistigen Tempel haben. Durch Hesekiels detaillierte Tempelvision wird uns eingeprägt, welch hohe Maßstäbe Jehova für die reine Anbetung festgelegt hat.

      14 Was bedeutet dieses geänderte Verständnis für uns? Auf keinen Fall, dass Hesekiels Vision heute nicht mehr wichtig ist. Um den Nutzen für uns zu erkennen, sehen wir uns jetzt genauer an, was die Vision bei den treuen Juden zur Zeit Hesekiels und später bewirkt haben muss.

  • Unterschiedliche Tempel, unterschiedliche Schwerpunkte
    Die reine Anbetung Jehovas – endlich wiederhergestellt!
    • Unterschiedliche Tempel, unterschiedliche Schwerpunkte

      Der Tempel aus Hesekiels Vision:

      • von Hesekiel beschrieben für die jüdischen Gefangenen in Babylon

      • auf dem Altar werden viele Opfer dargebracht

      • betont Jehovas hohe Maßstäbe für die Anbetung

      • weist vor allem auf die Wiederherstellung hin, die 1919 begann

      Der große geistige Tempel:

      • von Paulus beschrieben in seinem Brief an die Hebräerchristen

      • auf dem Altar wird nur ein einziges Opfer dargebracht, und zwar „ein für alle Mal“ (Heb. 10:10)

      • erklärt die Wirklichkeit, auf die die Stiftshütte und die buchstäblichen Tempel lange hingewiesen hatten – Jehovas Einrichtung für die reine Anbetung auf der Grundlage des Loskaufsopfers

      • weist vor allem darauf hin, was Christus zwischen den Jahren 29 und 33 als größerer Hoher Priester getan hat

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