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Steht dein Name im „Buch des Lebens“?Der Wachtturm (Studienausgabe) 2022 | September
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MENSCHEN, DIE EINE AUFERSTEHUNG ERWARTET
9. Welche beiden Gruppen werden laut Apostelgeschichte 24:15 zu Leben auf der Erde auferweckt, und wie unterscheiden sie sich?
9 Die Bibel spricht von zwei Gruppen, die mit der Aussicht auferweckt werden, für immer auf der Erde zu leben: „die Gerechten“ und „die Ungerechten“. (Lies Apostelgeschichte 24:15.) Die Gerechten haben Jehova vor ihrem Tod treu gedient. Von den Ungerechten kann man das dagegen nicht sagen. Tatsächlich haben die meisten von ihnen ein Leben geführt, das alles andere als „gerecht“ war. Lässt sich aus der Tatsache, dass beide Gruppen auferweckt werden, schließen, dass alle diese Menschen im Buch des Lebens stehen? Um diese Frage zu beantworten, wollen wir nun beide Gruppen einzeln untersuchen.
10. Warum werden „die Gerechten“ auferweckt, und welche Verantwortung erhalten dann einige von ihnen? (Siehe auch „Fragen von Lesern“ zum Thema Auferstehung in dieser Ausgabe.)
10 Bei der vierten Gruppe handelt es sich um „die Gerechten“. Vor ihrem Tod standen ihre Namen im Buch des Lebens. Wurden ihre Namen entfernt, als sie starben? Nein, denn in Jehovas Gedächtnis leben sie gewissermaßen noch. Jehova „ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden, denn für ihn leben sie alle“ (Luk. 20:38). Wenn die Gerechten zu Leben auf der Erde auferweckt werden, stehen ihre Namen also immer noch im Buch des Lebens, vorerst allerdings nur „mit Bleistift“ geschrieben (Luk. 14:14). Manche dieser Auferweckten werden zweifellos als „Fürsten“ eingesetzt werden (Ps. 45:16).
11. Was müssen „die Ungerechten“ lernen, damit sie in das Buch des Lebens aufgenommen werden können?
11 Kommen wir nun zur fünften Gruppe: „die Ungerechten“. Sie haben sich in ihrem Leben nicht nach Jehovas Gesetzen ausgerichtet, womöglich weil sie sie nie kennengelernt haben. Deshalb stehen ihre Namen nicht im Buch des Lebens. Doch durch ihre Auferstehung gibt Gott ihnen die Chance, in dieses Buch aufgenommen zu werden. Diese „Ungerechten“ werden eine Menge Hilfe brauchen. Manche von ihnen haben in ihrem früheren Leben Schreckliches getan. Sie werden lernen müssen, nach Jehovas gerechten Maßstäben zu leben. Unter Gottes Königreich wird es deshalb das größte Schulungsprogramm aller Zeiten geben.
12. (a) Wer wird die Ungerechten schulen? (b) Was passiert mit denen, die nicht positiv reagieren?
12 Wer wird die Ungerechten schulen? Die große Volksmenge und die auferweckten Gerechten. Um in das Buch des Lebens eingetragen zu werden, müssen die Ungerechten eine Freundschaft zu Jehova aufbauen und sich ihm hingeben. Jesus und seine Mitrichter werden ihren Fortschritt aufmerksam verfolgen (Offb. 20:4). Jeder, der nicht positiv reagiert, wird sein Leben verlieren – selbst wenn er schon 100 Jahre alt ist (Jes. 65:20). Jehova und Jesus können ins Herz sehen und werden sicherstellen, dass niemand in der neuen Welt Schaden anrichtet (Jes. 11:9; 60:18; 65:25; Joh. 2:25).
AUFERSTEHUNG ZUM LEBEN ODER ZUM GERICHT
13, 14. (a) Wie haben wir Jesu Worte aus Johannes 5:28, 29 bisher verstanden? (b) Was muss man bei diesen Worten berücksichtigen?
13 Auch Jesus sprach von einer Auferstehung auf der Erde. Zum Beispiel sagte er: „Es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden. Für die, die Gutes getan haben, wird es eine Auferstehung zum Leben sein und für die, die Schlechtes getrieben haben, eine Auferstehung zum Gericht“ (Joh. 5:28, 29). Was meinte Jesus damit?
14 In der Vergangenheit dachten wir, Jesu Worte beziehen sich auf das, was die Auferweckten nach ihrer Auferstehung tun: also dass einige zum Leben kommen und Gutes tun, andere dagegen zum Leben kommen und Schlechtes tun. Jesus sagt jedoch nicht, dass die gerade erst Auferstandenen Gutes oder Schlechtes tun werden. Er verwendet die Vergangenheitsform. Er spricht von denen, „die Gutes getan haben“, und denen, „die Schlechtes getrieben haben“. Es müssen also die Taten vor ihrem Tod gemeint sein. Und das ist logisch, denn schließlich wird niemand in der neuen Welt Schlechtes treiben dürfen. Die Ungerechten müssen also vor ihrem Tod schlecht gehandelt haben. Wie sind Jesu Worte über die „Auferstehung zum Leben“ und die „Auferstehung zum Gericht“ dann zu verstehen?
15. Wer erhält „eine Auferstehung zum Leben“ und warum?
15 Die Gerechten, also diejenigen, die vor ihrem Tod Gutes getan haben, erhalten „eine Auferstehung zum Leben“, weil ihre Namen bereits im Buch des Lebens verzeichnet sind. Das bedeutet: Die Auferstehung derer, „die Gutes getan haben“, aus Johannes 5:28, 29 ist die gleiche wie die der „Gerechten“ aus Apostelgeschichte 24:15. In Römer 6:7 heißt es zwar, dass die Sünden beim Tod ausgelöscht werden, aber interessanterweise gilt das nicht für die guten Taten. Sie bleiben in Jehovas Gedächtnis (Heb. 6:10). Natürlich müssen diese Auferweckten weiter treu sein, damit ihr Name nicht aus dem Buch des Lebens entfernt wird.
16. Was ist mit der „Auferstehung zum Gericht“ gemeint?
16 Was ist mit denen, die vor ihrem Tod Schlechtes getrieben haben? Obwohl ihre Sünden mit dem Tod ausgelöscht wurden, haben sie noch keine Treue gegenüber Gott bewiesen. Ihre Namen stehen nicht im Buch des Lebens. Die Auferstehung derer, „die Schlechtes getrieben haben“, ist also die gleiche wie die der „Ungerechten“ aus Apostelgeschichte 24:15. Sie erhalten „eine Auferstehung zum Gerichtc“. „Gericht“ bedeutet in diesem Fall, dass sie beurteilt werden (Luk. 22:30). Um zu beurteilen, ob sie es verdienen, im Buch des Lebens verzeichnet zu werden, braucht es Zeit. Nur wenn diese Ungerechten ihren Lebenswandel ändern und sich Jehova hingeben, können ihre Namen ins Buch des Lebens aufgenommen werden.
17, 18. Was müssen alle Auferstandenen tun, und von welchen Taten ist in Offenbarung 20:12, 13 die Rede?
17 Ob gerecht oder ungerecht, alle Auferstandenen müssen sich an die Gesetze in den neuen Buchrollen halten, die während der 1000 Jahre geöffnet werden. Der Apostel Johannes beschreibt, was er in einer Vision beobachtete: „Ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet – es ist die Buchrolle des Lebens. Die Toten wurden nach dem beurteilt, was in den Buchrollen steht, entsprechend ihren Taten“ (Offb. 20:12, 13).
18 Aufgrund welcher „Taten“ werden die Auferstandenen beurteilt? Sind es Taten aus der Zeit vor ihrem Tod? Nein. Wie erwähnt wurden sie, als sie starben, von ihren früheren Sünden freigesprochen. Der Ausdruck „ihre Taten“ kann sich also nicht auf ihr früheres Leben beziehen. Gemeint sind vielmehr Taten als Reaktion auf ihre Schulung in der neuen Welt. Selbst treue Männer wie Noah, Samuel, David und Daniel müssen von Jesus Christus erfahren und an sein Opfer glauben. Wie viel mehr dann die Ungerechten!
19. Wie wird es mit denen ausgehen, die ihre Chance nicht wahrnehmen?
19 Wie wird es mit denen ausgehen, die diese großartige Gelegenheit ausschlagen? In Offenbarung 20:15 lesen wir: „Jeder, der nicht im Buch des Lebens stand, wurde in den Feuersee geschleudert.“ Sie werden für immer vernichtet. Tun wir deshalb unser Bestes, damit unser Name ins Buch des Lebens geschrieben wird und auch dort bleibt.
Ein Bruder beteiligt sich an dem gewaltigen Bildungsprojekt, das während der Tausendjahrherrschaft stattfinden wird (Siehe Absatz 20)
20. Welches begeisternde Projekt findet in den 1000 Jahren statt? (Siehe Titelbild.)
20 Was für eine spannende Zeit die 1000 Jahre sein werden! Dann wird das größte Bildungsprojekt stattfinden, das es je auf der Erde gegeben hat. Aber es ist auch eine Zeit, in der das Verhalten der Gerechten und der Ungerechten beurteilt wird (Jes. 26:9; Apg. 17:31). Der nächste Artikel zeigt, wie dieses Schulungsprogramm aussehen wird und warum wir uns darauf freuen können.
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„Viele zur Gerechtigkeit führen“Der Wachtturm (Studienausgabe) 2022 | September
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1. Worauf können wir uns freuen?
STELL dir vor, Christi Tausendjahrherrschaft hat begonnen und der Tag ist da, an dem die ersten Auferstandenen zurückkommen. Jeder, der einen lieben Menschen verloren hat, sehnt sich danach, ihn wiederzusehen. Und so empfindet auch Jehova (Hiob 14:15). Was für eine Wiedersehensfreude dann auf der ganzen Erde herrschen wird! Wie wir im vorigen Artikel erfahren haben, erwartet „die Gerechten“, die ja im Buch des Lebens stehen, „eine Auferstehung zum Leben“ (Apg. 24:15; Joh. 5:29). Zu denen, die frühzeitig auferweckt werden, gehören vielleicht viele unserer Verwandten und Freunde.b Außerdem sind da noch „die Ungerechten“, beispielsweise Menschen, die keine ausreichende Gelegenheit hatten, Jehova vor ihrem Tod treu zu dienen oder ihn kennenzulernen. Sie werden „eine Auferstehung zum Gericht“ erfahren.
2, 3. (a) Was erfahren wir aus Jesaja 11:9, 10 über das größte Bildungsprojekt aller Zeiten? (b) Worum geht es im Artikel?
2 Alle Auferstandenen werden viel zu lernen haben (Jes. 26:9; 61:11). Deshalb wird dann das größte Bildungsprojekt aller Zeiten ins Leben gerufen. (Lies Jesaja 11:9, 10.) Viele der auferstandenen Ungerechten wissen zum Beispiel noch nichts über Jesus Christus, das Königreich, das Lösegeld und die Streitfrage um den Namen und die Souveränität Jehovas. Selbst die Gerechten müssen erfahren, was Jehova im Lauf der Zeit über sein Vorhaben mit der Erde enthüllt hat. Viele dieser Treuen sind lange vor Fertigstellung der Bibel gestorben. Sowohl die Ungerechten als auch die Gerechten haben daher eine Menge Neues zu lernen.
3 Dieser Artikel behandelt folgende Fragen: Wie wird das Schulungsprogramm in der neuen Welt aussehen? Und welchen Einfluss hat es darauf, ob die Namen der Teilnehmer dauerhaft im Buch des Lebens stehen werden oder nicht? Die Antworten auf diese Fragen sind für uns von großer Bedeutung. Wie wir sehen werden, erfahren wir durch einige Prophezeiungen aus den Bibelbüchern Daniel und Offenbarung faszinierende Details zu diesem Thema. Als Erstes wollen wir untersuchen, was uns Daniel 12:1, 2 enthüllt.
„DIE IM STAUB DER ERDE SCHLAFEN, WERDEN AUFWACHEN“
4, 5. Was verrät Daniel 12:1 über die Zeit des Endes?
4 Lies Daniel 12:1. Aus dem Bibelbuch Daniel erfahren wir die Reihenfolge spannender Ereignisse in der Zeit des Endes. Zum Beispiel verrät uns Daniel 12:1, dass Michael – Jesus Christus – für Gottes Volk „eintritt“. Dieser Teil der Prophezeiung begann sich 1914 zu erfüllen, als Jesus zum König von Gottes himmlischem Königreich eingesetzt wurde.
5 Doch Daniel erfuhr auch, dass Jesus „auftreten“ würde, und zwar in „einer schweren Zeit …, wie es sie seit der Entstehung eines Volkes bis zu jener Zeit noch nie gegeben hat“. Bei dieser „schweren Zeit“ handelt es sich um die „große Drangsal“ aus Matthäus 24:21. Mit Jesu „Auftreten“ ist gemeint, dass er am Ende dieser schweren Zeit, das heißt in Armageddon, in Aktion tritt, um Gottes Volk zu verteidigen. In der Offenbarung werden diejenigen, für die er kämpft, als „große Volksmenge“ beschrieben, die „aus der großen Drangsal“ kommt (Offb. 7:9, 14).
6. Was geschieht, nachdem die große Volksmenge die große Drangsal überlebt hat, und was führt uns zu diesem Schluss? (Siehe auch „Fragen von Lesern“ zum Thema Auferstehung in dieser Ausgabe.)
6 Lies Daniel 12:2. Was geschieht, nachdem die große Volksmenge die „schwere Zeit“ überlebt hat? Anders als wir früher dachten, spricht diese Prophezeiung nicht von einer Auferstehung im übertragenen Sinn, das heißt einer Wiederbelebung der Diener Jehovas während der letzten Tage.c Vielmehr ist die Auferstehung der Toten in der neuen Welt gemeint. Was führt uns zu diesem Schluss? Der Ausdruck „Staub“ kommt auch in Hiob 17:16 vor und beschreibt dort „das Grab“. Das deutet darauf hin, dass in Daniel 12:2 die buchstäbliche Auferstehung gemeint ist, die nach den letzten Tagen und nach dem Krieg von Armageddon stattfindet.
7. (a) Was ist mit der Auferstehung „zum ewigen Leben“ gemeint? (b) Warum ist das „eine bessere Auferstehung“?
7 Was ist damit gemeint, dass „die einen zum ewigen Leben“ auferweckt werden, wie es in Daniel 12:2 heißt? Die Auferstandenen, die während der 1000 Jahre Jehova und Jesus kennenlernen, das heißt immer besser kennenlernen, und auf sie hören, werden letzten Endes ewiges Leben erhalten (Joh. 17:3). Das wird „eine bessere Auferstehung“ sein als die Auferweckungen aus der Vergangenheit (Heb. 11:35). Warum? Weil die Menschen, die damals auferweckt wurden, unvollkommen waren und wieder starben.
8. Was ist mit der Auferstehung „zur Schande und zu ewiger Verachtung“ gemeint?
8 Allerdings werden nicht alle Auferstandenen positiv auf Jehovas Schulungsprogramm reagieren. Wie Daniels Prophezeiung sagt, wird eine Anzahl Menschen „zur Schande und zu ewiger Verachtung“ auferstehen. Weil sie eine rebellische Einstellung erkennen lassen, werden ihre Namen letztlich nicht im Buch des Lebens stehen und sie erhalten kein ewiges Leben. Sie ernten „ewige Verachtung“, das heißt Vernichtung. Daniel 12:2 beschreibt also, wie es letzten Endes mit allen Auferstandenen ausgeht – entscheidend ist, wie sie nach ihrer Auferstehung handeln (Offb. 20:12).d Die einen bekommen ewiges Leben, die anderen nicht.
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