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ZungenredenUnterredungen anhand der Schriften
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Zungenreden
Definition: Eine besondere Fähigkeit, die einigen Jüngern in der Christenversammlung des 1. Jahrhunderts durch den heiligen Geist verliehen wurde und die sie instand setzte, zu predigen oder Gott sonstwie in einer Sprache zu verherrlichen, die nicht ihre eigene war.
Wird in der Bibel gesagt, daß alle, die Gottes Geist hätten, ‘in Zungen reden’ würden?
1. Kor. 12:13, 30: „Wahrlich, durch e i n e n Geist sind wir alle zu e i n e m Leib getauft worden ... Es haben doch nicht alle Gaben der Heilungen? Es reden doch nicht alle in Zungen?“ (Ferner 1. Korinther 14:26.)
1. Kor. 14:5: „Ich möchte nun, daß ihr alle in Zungen redet, doch wäre es mir noch lieber, daß ihr prophezeit. In der Tat, wer prophezeit, ist größer als der, der in Zungen redet, es sei denn, er übersetze auch, damit die Versammlung Erbauung empfange.“
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ZungenredenUnterredungen anhand der Schriften
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Entspricht das heutige Zungenreden dem der Christen des 1. Jahrhunderts?
Im 1. Jahrhundert bestätigten die Wundergaben des Geistes, auch die Fähigkeit, ‘in Zungen zu reden’, daß Gott seine Gunst dem jüdischen Religionssystem entzogen und der neugegründeten Christenversammlung zugewandt hatte (Heb. 2:2-4). Ist es heute notwendig, da die Wundergaben ihren Zweck im 1. Jahrhundert erfüllt haben, immer wieder denselben Beweis zu erbringen?
Im 1. Jahrhundert brachte die Fähigkeit des Zungenredens das internationale Zeugniswerk, mit dem Jesus seine Nachfolger betraut hatte, in Schwung (Apg. 1:8; 2:1-11; Mat. 28:19). Gebrauchen die, die heute ‘in Zungen reden’, ihre Fähigkeit zum Zeugnisgeben?
Wenn die Christen im 1. Jahrhundert ‘in Zungen redeten’, verstanden die Menschen, die die betreffenden Sprachen kannten, den Sinn des Gesagten (Apg. 2:4, 8). Und heute? Handelt es sich bei dem heutigen Zungenreden gewöhnlich nicht um einen ekstatischen Ausbruch unverständlicher Äußerungen?
Die Bibel zeigt, daß in den Versammlungen des 1. Jahrhunderts in jeweils einer Zusammenkunft nur zwei oder drei Personen ‘in Zungen reden’ durften, und zwar nur „nacheinander“; und wenn kein Ausleger da war, mußten sie schweigen (1. Kor. 14:27, 28, EB). Hält man sich heute an diese Regel?
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ZungenredenUnterredungen anhand der Schriften
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Erkennt man heutzutage wahre Christen an der Fähigkeit, ‘in Zungen zu reden’?
Joh. 13:35: „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.“
1. Kor. 13:1, 8: „Wenn ich mit Menschen- und Engelszungen rede, aber nicht Liebe habe, bin ich ein tönendes Stück Erz oder eine schallende Zimbel geworden. Die Liebe versagt nie. Seien es aber Gaben des Prophezeiens, sie werden weggetan werden; seien es Zungen, sie werden aufhören.“
Jesus sagte, daß heiliger Geist auf seine Nachfolger kommen werde und sie seine Zeugen sein würden bis zum entferntesten Teil der Erde (Apg. 1:8). Er wies sie an, ‘Jünger zu machen aus Menschen aller Nationen’ (Mat. 28:19). Er sagte auch voraus, daß „diese gute Botschaft vom Königreich ... auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt“ werde, „allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Mat. 24:14). Wer als einzelne und als Gruppe verrichtet dieses Werk heute? Ist gemäß Jesu Worten nicht genau das der Beweis, auf den wir achten sollten, um herauszufinden, welche Gruppe den heiligen Geist hat?
Sollte das Zungenreden fortdauern, bis das „Vollkommene“ kommen wird?
In 1. Korinther 13:8 ist von verschiedenen Wundergaben die Rede — Prophezeiungen, Sprachen und Erkenntnis. In Vers 9 wird in bezug auf zwei dieser Gaben — Erkenntnis und Prophezeiungen — gesagt: „Denn wir erkennen stückweise, und wir prophezeien stückweise“ (EB). Oder nach der EÜ (4. Auflage, 1973): „Denn unsere Erkenntnis ist unvollkommen, unsere prophetische Rede ist unvollkommen.“ Der Vers 10 lautet dann: „Wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan werden“ (EB). Dem Wort „Vollkommene“ liegt das griechische Wort téleion zugrunde, das den Gedanken von ausgewachsen, vollständig oder vollkommen vermittelt. Die NW gibt das Wort mit „Vollständige“ wieder. Man beachte, daß die Ausdrücke „stückweise“ oder „unvollkommen“ nicht in Verbindung mit der Gabe des Zungenredens gebraucht werden, sondern in Verbindung mit „Prophezeiungen“ und „Erkenntnis“. Mit anderen Worten: Obschon die ersten Christen diese Wundergaben besaßen, verstanden sie Gottes Vorsatz nur unvollkommen oder stückweise. Erst wenn die Prophezeiungen in Erfüllung gehen würden, wenn Gottes Vorsatz ausgeführt werden würde, dann würde „das Vollkommene“ oder Vollständige kommen. Somit wird in diesem Text offensichtlich nicht behandelt, wie lange die Gabe des Zungenredens verliehen werden würde.
Dennoch zeigt die Bibel, wie lange die Gabe des Zungenredens ein Bestandteil christlicher Erfahrung sein würde. Wie aus dem biblischen Bericht hervorgeht, wurde diese sowie die übrigen Geistesgaben stets in Anwesenheit der Apostel Jesu Christi verliehen oder indem sie dem Betreffenden die Hände auflegten (Apg. 2:4, 14, 17; 10:44-46; 19:6; siehe auch Apostelgeschichte 8:14-18). Als die Apostel und die Personen, die auf diese Weise die Gaben empfangen hatten, starben, müssen die Wundergaben, die eine Folge der Wirkung des Geistes Gottes waren, aufgehört haben. Diese Ansicht stimmt mit dem Zweck überein, zu dem diese Gaben, wie es in Hebräer 2:2-4 heißt, gegeben wurden.
Zeigt nicht Markus 16:17, 18 (EB), daß die Fähigkeit, ‘in neuen Sprachen zu reden’, ein Kennzeichen der Gläubigen sein werde?
Es gilt zu beachten, daß in diesen Versen nicht nur vom ‘Reden in neuen Sprachen’ gesprochen wird, sondern auch vom Aufnehmen von Schlangen und Trinken von tödlichem Gift. Befürworten alle, die ‘in Zungen reden’, auch diese Praktiken?
Erläuterungen zu den Gründen, warum diese Verse nicht von allen Bibelgelehrten akzeptiert werden, sind auf Seite 203, 204 unter dem Thema „Heilungen“ zu finden.
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