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  • Ist das Fliegen noch sicher?
    Erwachet! 2002 | 8. Dezember
    • Ist das Fliegen noch sicher?

      VIER Passagierflugzeuge entführt. Vier Katastrophen. Berühmte Wahrzeichen zerstört. Immer und immer wieder flimmern die Bilder vom Einschlag der Boeing 767 in einen der Zwillingstürme über den Bildschirm.

      Die Anschläge vom 11. September 2001 haben eine neue Ära eingeleitet — eine Ära der Angst vor terroristischer Aggression. Fluglinien wurden von Mördern zweckentfremdet, die Flugzeuge zu Brandbomben machten.

      Zu den Folgen zählt eine neue Form der Flugangst: Manche, die sich beim Fliegen vorher sicher fühlten, haben jetzt Angst vor einem Anschlag. Nach einer Serie tödlicher Flugzeugunfälle nach dem 11. September, die keinen terroristischen Hintergrund hatten, ist die Flugangst vieler noch zusätzlich gestiegen.

      Natürlich sind Flugreisen für Millionen ein Luxus, den sie sich niemals werden leisten können. Für andere sind Flugreisen jedoch unverzichtbarer Teil des Alltags. Wer beruflich weit reisen muss, wird es kaum vermeiden können, ein Flugzeug zu besteigen. Auch christliche Missionare und Prediger sind häufig längere Strecken mit dem Flugzeug unterwegs. Und in einem medizinischen Notfall ist das Flugzeug selbst für ärmere Menschen oft die einzige Transportmöglichkeit. Außerdem verdienen Tausende von Piloten und Flugbegleitern ihren Lebensunterhalt mit dem Fliegen.

      Vor einer Flugreise müssen viele ihren besorgten Ehepartner und ihre verängstigten Kinder beruhigen, obwohl sie vielleicht selbst nervös sind. Starts, die früher Routine waren, werden zum Alptraum, und manch ein Reisender fragt sich, ob er überhaupt noch fliegen sollte.

      Erwachet! hat Sicherheitsexperten und Flughafenangestellte zu diesem Thema befragt sowie mit Vertretern von Fluggesellschaften und mit Flugzeugtechnikern gesprochen. In einem Punkt sind sich die Befragten offenbar alle einig: Fliegen ist zwar immer noch eine der sichersten Reisemöglichkeiten, doch neuartige Bedrohungen erfordern neuartige Maßnahmen, um die Sicherheit der Reisenden zu erhöhen.

      Die folgenden Artikel gehen auf einige der Probleme ein und enthalten Hinweise, was man selbst tun kann, um das Fliegen sicherer und angenehmer zu machen.

  • Das Streben nach mehr Flugsicherheit
    Erwachet! 2002 | 8. Dezember
    • Das Streben nach mehr Flugsicherheit

      WENIGE Wochen vor dem 11. September 2001 hatte Alex seine Flugangst schon beinahe im Griff. Als die Passagiermaschine mit Ziel Boston in Athen abhob, war dem 42-jährigen Leiter einer Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit zwar wieder mulmig geworden, er hatte starkes Herzklopfen, feuchte Hände und Schweißperlen auf der Stirn.

      Doch er wusste, wie er sich zu verhalten hatte. In der Therapie gegen Flugangst hatte man ihm beigebracht, tief Luft zu holen, sich etwas Schönes vorzustellen, die Armlehnen fest zu drücken und den Griff alle 15 Sekunden zu lockern. Als er die Erschütterungen und Geräusche kaum noch ertragen konnte, versetzte er sich in Gedanken an einen schönen, ruhigen See. „Ich dachte, ich hätte mich schon ziemlich gut unter Kontrolle“, berichtete er.

      Millionen von Reisenden leiden unter Flugangst. Viele haben in den letzten Jahren spezielle Seminare gegen Flugangst besucht, oft auf das Drängen von Verwandten, Arbeitgebern oder Fluggesellschaften, die sie aus unterschiedlichen Gründen zum Fliegen bewegen wollten. Den meisten Teilnehmern haben derartige Schulungen geholfen; etliche Anbieter verweisen stolz auf bis zu 90-prozentige Erfolgsraten.

      Doch seit dem 11. September ist alles anders. Alex beispielsweise brach seinen Kurs umgehend ab. Zur Enttäuschung seines Arbeitgebers sagte er außerdem den Flug zu einem Treffen mit einem potenziell wichtigen Kunden ab. „Meine Flugangst plus Terrorismus, das ist zu viel“, sagte Alex. „Darauf hat mich die Therapie nicht vorbereitet.“

      Sicherheitsmaßnahmen gründlich überdacht

      Beunruhigte Flugreisende weisen darauf hin, dass den Entführern beim Einchecken am 11. September die üblichen Fragen gestellt worden seien. Wie die meisten anderen hätten sie Routinefragen wie „Hat Sie jemand, den Sie nicht kennen, gebeten, etwas mit ins Flugzeug zu nehmen?“ und „Haben Sie irgendwelche Gepäckstücke nach dem Packen unbeaufsichtigt gelassen?“ zweifellos mit Nein beantwortet. Auch nach Ansicht einiger Sicherheitsexperten zeige das erfolgreiche Einchecken der Entführer, dass man es mit der Sicherheit im Luftverkehr nicht so genau nehme. „Bisher konnte nichts und niemand eine Änderung bewirken“, sagte Jim McKenna, ehemaliger Direktor der Aviation Safety Alliance. „Vier entführte und zerstörte Flugzeuge und Tausende von Toten werden eine solche Änderung vielleicht erzwingen können.“

      Nach den verheerenden Anschlägen wurde der gesamte Bereich der Flugsicherheit am Boden und in der Luft gründlich überdacht. Bei einer Anhörung vor dem Kongress erklärte der Oberinspektor des US-Verkehrsministeriums, Kenneth M. Mead: „Trotz bestehender und neuer Sicherheitsrichtlinien müssen nach wie vor alarmierende Sicherheitsmängel und einige ... Schwachstellen behoben werden.“ Was wird getan, um diese Lücken zu schließen?

      Passagierkontrolle

      Die Frage, ob sie Flugangst habe, beantwortet eine leitende Sicherheitsbeamtin einer großen amerikanischen Fluggesellschaft ohne zu zögern: „Nein, ich vertraue auf CAPS.“ Der Name CAPS steht für ein computergestütztes Passagierüberwachungssystem (Computer Assisted Passenger Screening), das jedes von den beteiligten Fluglinien verkaufte Ticket registriert. Das System speichert, wo das Ticket gekauft wurde, ob an einem Flugschalter, im Reisebüro oder über das Internet. Es registriert, ob jemand allein fliegt oder mit Verwandten oder Freunden, und hält Details fest über bekannte kriminelle Verbindungen oder früheres auffälliges Verhalten des Passagiers gegenüber Fluggesellschaften, ihrem Personal oder Eigentum.

      Jedes Mal, wenn ein Passagier am Flughafen eincheckt, werden diese Informationen geprüft und mithilfe der neuesten Daten aktualisiert, einschließlich der Antworten auf die Fragen, die bei der Passagierkontrolle gestellt werden. Die Details der Erfassungs- und Auswertungsmethoden von Passagierdaten zählen zu den am strengsten gehüteten Geheimnissen der Luftfahrtindustrie. Weltweit sind verschiedene Systeme in der Art von CAPS im Einsatz; einige sind direkt mit nationalen und internationalen Polizeidiensten wie beispielsweise Interpol verbunden. Die Passkontrollsysteme vieler europäischer Flughäfen ermöglichen es, sämtliche Flüge eines Passagiers im In- und Ausland aufzuzeichnen und nachzuvollziehen.

      Beim Erfassen von Passagierdaten geht man von der Überlegung aus, dass von Menschen mit dunklen Absichten eine größere Sicherheitsbedrohung ausgeht als von Hand- und Reisegepäck. Um die Sicherheit auf den Flughäfen weiter zu erhöhen, überlegt man, verschiedene biometrische Systeme und so genannte Smartcards einzusetzen; teilweise wird dies schon praktiziert.

      Bei der Flughafensicherheit geht es neben der Auswertung von Passagierprofilen auch darum, zu verhindern, dass gefährliche Gegenstände oder Substanzen überhaupt an Bord eines Flugzeugs gelangen. Doch das Durchleuchten mit Röntgenautomaten hat Grenzen. Ständig mehr oder weniger scharfe Röntgenbilder von vorbeifahrenden Gepäckstücken zu betrachten, stellt die Wachsamkeit des Sicherheitspersonals auf eine harte Probe. Außerdem geben die Detektoren bei Hausschlüsseln, Hartgeld und Gürtelschnallen immer wieder falschen Alarm.

      Schärfere Gesetze

      Angesichts der erwähnten Schwachstellen haben manche Regierungen strengere Sicherheitsauflagen für Flughäfen erlassen. Für die Vereinigten Staaten bedeutet dies, dass spätestens ab Ende 2002 kein Gepäckstück mehr ohne seinen Besitzer an Bord genommen werden darf, Handgepäck vollständig durchsucht und alles eingecheckte Gepäck auf Sprengstoff kontrolliert werden muss. Man ist bereits dabei, die Türen zum Cockpit zu verstärken und besser zu sichern. Die Angestellten der Fluglinien erhalten zusätzliche Schulung für das Verhalten in Krisensituationen. An Bord von Linienmaschinen fliegen bewaffnete Sicherheitskräfte mit.

      In den Wochen und Monaten nach dem 11. September wurden die Passagiere auf vielen Flughäfen in aller Welt abgetastet und ihr Gepäck wurde gründlich durchsucht. Manchmal wurden die Passagiere und ihr Handgepäck noch ein zweites Mal von Hand kontrolliert. Europäische Reisende sind mit derartigen Vorsichtsmaßnahmen schon vertraut, seit diese in den 1970er Jahren eingeführt wurden. Damals hatte die Zahl der Flugzeugentführungen einen Höhepunkt erreicht. Heute dürfen die Passagiere keinerlei scharfe Utensilien mit an Bord nehmen. Und nur Passagiere mit einem gültigen Flugschein dürfen die Kontrollpunkte passieren. Viele haben sich an lange Warteschlangen und an den Anblick bewaffneter Soldaten auf den Flughäfen gewöhnt.

      Die Wartung ernst nehmen

      Eine allzu bekannte Szene: Man hat verschiedene Kontrollpunkte hinter sich gebracht, steht jetzt am Ausgang und wartet auf den Aufruf, an Bord zu gehen. „Haben Sie das gehört?“, fragt ein Passagier im grauen Anzug. „Es gibt Verspätung wegen technischer Probleme.“ Er rollt die Augen und meint noch: „Na, hoffentlich schicken sie uns nicht ohne Triebwerke los!“

      Den meisten Passagieren ist nicht bewusst, wie streng und genau die Inspektionssysteme sind, über die Fluggesellschaften heute verfügen. Dank eines sorgfältig geführten Wartungsbuchs, das zu jedem Flugzeug gehört, können anstehende Reparaturen geplant werden. Fluggesellschaften verlangen beispielsweise, dass die Flugzeuge einschließlich der Triebwerke nach einem streng festgelegten Schema überholt werden — weit häufiger als ein Auto normalerweise gewartet wird —, und das selbst dann, wenn es mit einem Flugzeug nicht das geringste Problem gab.

      Ein leitender Wartungstechniker einer großen Fluggesellschaft kann das bestätigen. „Ich bin jetzt fast 15 Jahre in diesem Geschäft“, sagt er, „und habe in der Wartungsmannschaft niemals jemanden gesehen, gesprochen oder beobachtet, der die Sicherheit nicht sehr ernst nimmt. Immerhin fliegen ja auch die Verwandten und Freunde unserer Mitarbeiter mit den Flugzeugen, an denen sie arbeiten. Daher wird niemand leichtsinnig Risiken eingehen.“

      Flugzeugtechniker und Wartungspersonal tragen eine schwere Verantwortung. Einer von ihnen erinnert sich: „Ich werde den Abend nie vergessen, als wir in Sioux City, Iowa, eine DC-10 verloren. Damals arbeitete ich als Flugzeugtechniker und war dafür zuständig, das Heck eines Flugzeugs vom selben Typ von innen zu inspizieren und zu warten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir so gut wie nichts darüber, warum das Flugzeug abgestürzt war. Ich weiß noch, wie konzentriert ich an diesem Abend gearbeitet habe und dass ich mich fragte: ‚Was ist mit diesem Flugzeug geschehen? Hat jemand anders vielleicht etwas übersehen, was ich jetzt finden könnte, um eine weitere Katastrophe zu verhindern? Mache ich wirklich alles exakt so, wie ich es sollte?‘ An diesem Abend habe ich viel Zeit im Heck des Flugzeugs verbracht, alles inspiziert und mir Gedanken gemacht.“

      Flugzeugtechniker werden in all ihren Tätigkeitsbereichen fortlaufend geschult, sei es in Routinetätigkeiten oder in sehr anspruchsvollen Inspektions- und Reparaturarbeiten. Der Unterrichtsstoff für das Wartungsteam wird jährlich aktualisiert, damit es für jede erdenkliche Lage gerüstet ist, von ganz normalen bis hin zu außergewöhnlichen Situationen.

      Kommt es zu einem Luftfahrtunglück, werden die gesammelten Daten analysiert und in einen Simulator eingegeben. Damit die Technikerteams ähnliche Probleme in der Zukunft besser handhaben können, fliegen Testpiloten und Luftfahrtingenieure den Simulator, um herauszufinden, welche anderen Lösungsmöglichkeiten sich angeboten hätten. Anschließend wird für die Teams ein Schulungsprogramm mit speziellen Anweisungen erstellt. Solche Untersuchungen können auch zu baulichen Änderungen an Flugzeugen und Ersatzteilen führen. Man versucht also, aus den Fehlern zu lernen und sie weiter zu minimieren.

      Ein Wartungsmitarbeiter meint abschließend: „ ,Sicherheit ist kein Zufall — Sicherheit muss geplant werden‘, das sagt man uns immer wieder.“

      Wieder in der Luft

      Nach vier Monaten selbst auferlegter Flugabstinenz beschloss Alex, doch etwas gegen seine Phobie zu tun. Die Präsenz von Polizei und Nationalgarde auf dem Logan International Airport von Boston schien ihn nicht zu stören. Lange Warteschlangen beim Einchecken und das ausführliche Durchsuchen seines Gepäcks regten ihn nicht im Geringsten auf.

      Für Alex waren das alles Hinweise auf das, was auch ihm wichtig ist, nämlich mehr Flugsicherheit. Heute kommt er im Flugzeug zwar immer noch etwas ins Schwitzen und hat ein wenig Herzklopfen. Doch während er sein Handgepäck im Gepäckfach über dem Sitz verstaut, sagt er: „Ich fühle mich jetzt viel wohler.“

      [Kasten/Bild auf Seite 5]

      Fakten zum Thema Fliegen

      Gemäß Schätzungen leidet etwa jeder fünfte Flugreisende unter Flugangst. Doch nicht alle Betroffenen halten das Fliegen für unsicher. Ihre Ängste wurzeln oft in anderen Phobien wie Höhenangst oder Angst vor Menschenmengen.

      [Übersicht auf Seite 8]

      WIE WAHRSCHEINLICH IST EIN TÖDLICHER UNFALL?

      Innerhalb eines Im Laufe eines

      Jahres: 1 zu Lebens: 1 zu

      Kraftfahrzeugunfall 6 212 81

      Tötung oder Totschlag 15 104 197

      Maschinenunfall 265 000 3 500

      Flugzeugunglück 390 000 5 100

      Ertrinken in der Badewanne 802 000 10 500

      Giftige Tiere und Pflanzen 4,2 Millionen 55 900

      Blitzschlag 4,3 Millionen 56 000

      [Nachweis]

      (Angaben beziehen sich auf die USA)

      Quelle: National Safety Council

      [Bild auf Seite 6]

      Erhöhte Sicherheit auf Flughäfen

      [Bildnachweis]

      AP Photo/Joel Page

      [Bild auf Seite 7]

      Erfassen von Passagierdaten

      [Bild auf Seite 7]

      Verbesserte Wartung

      [Bild auf Seite 8]

      Piloten sind hoch qualifizierte Profis

  • Sicherheitsbewusst sein
    Erwachet! 2002 | 8. Dezember
    • Sicherheitsbewusst sein

      EIN Flug in 11 000 Meter Höhe kann manch einem Angst einjagen. Zu fliegen scheint den Naturgesetzen zu widersprechen. Da die Sicherheitsstandards und die Zuverlässigkeit im Flugverkehr ein nie da gewesenes Niveau erreicht haben, birgt es allerdings nur noch minimale Risiken, im Inneren einer dünnen Metallröhre durch die Atmosphäre zu düsen. Doch gelegentlich erinnert uns die raue Wirklichkeit daran, dass Unfälle passieren können.

      Die Angst überwinden

      Dessen ungeachtet hat der Mensch schon in ferner Vergangenheit den Wunsch zum Ausdruck gebracht, zu fliegen. Etwa tausend Jahre vor der Zeit Jesu schrieb König David: „O dass ich Flügel hätte wie eine Taube! Ich würde wegfliegen“ (Psalm 55:6). Wie bereits gezeigt wurde, hat die moderne Technik das Fliegen zu einer der sichersten Arten des Reisens gemacht. Hundertprozentig sicher ist es natürlich nicht. Nichts in dieser Welt ist vollkommen sicher oder absolut berechenbar.

      Daran zu denken ist für Personen wichtig, denen es schwer fällt, rational zu reagieren, wenn jemand anders die Verantwortung trägt. Einige denken vielleicht, eine Situation mache ihnen umso weniger Angst, je stärker sie diese selbst kontrollieren könnten. Solche Menschen kommen mit Situationen, auf die sie wenig oder überhaupt keinen Einfluss haben, wahrscheinlich nur schwer zurecht. Flugreisen sind dafür ein gutes Beispiel.

      Trotz der Bemühungen um mehr Flugsicherheit sollte man nicht allzu unbekümmert sein. Jeder, der mit Flugreisen zu tun hat, kann dazu beitragen, die Sicherheitsrisiken zu minimieren. Dennoch machen die Behörden immer wieder auf Gefahren aufmerksam. Ein weiser Spruch aus der Bibel lautet: „Der Erfahrene sieht das Unglück kommen und bringt sich in Sicherheit“ (Sprüche 22:3, Die Bibel in heutigem Deutsch). Es ist nur vernünftig, sich zu vergegenwärtigen, dass praktisch jede Aktivität gewisse Risiken in sich birgt. Vernunft und Weitblick sind für die persönliche Sicherheit beim Fliegen ebenso erforderlich wie in anderen Situationen auch. Daran zu denken hilft, die Dinge im richtigen Licht zu sehen.

      Da Vielflieger in der Regel mit Flughäfen und Flugzeugen vertrauter sind als andere Passagiere, sind sie in der heutigen problematischen Zeit wahrscheinlich besser in der Lage, auf sich aufzupassen. In dem Kasten auf dieser Doppelseite sind einfache Möglichkeiten beschrieben, die Reisenden helfen, ähnlich routiniert und gelassen vorzugehen wie jemand, der viel fliegt.

      Entspanntes Reisen

      Sicherheitskontrollen sind zweifellos sinnvoll und notwendig, doch einige Reisende — vor allem solche, die es eilig haben — empfinden sie eher als störend. Angesichts erhöhter Sicherheitsstandards auf den meisten Flughäfen können die folgenden Vorschläge Reisenden helfen, die Kontrollpunkte problemloser zu passieren.

      ◼ Frühzeitiges Eintreffen. Wenn man für den Aufenthalt auf dem Flughafen etwas mehr Zeit einplant, kann man zur Ruhe kommen, sich entspannen und den Stress vermeiden, der durch unvorhergesehene oder unangenehme Situationen entstehen kann.

      ◼ Eine Fluggesellschaft auswählen, die von Geschäftsreisenden bevorzugt wird, denn sie kennen sich aus, reisen mit leichtem Gepäck und wollen zügig vorankommen.

      ◼ Vor dem Gang durch den Metalldetektor alles ablegen, was einen Alarm auslösen könnte. Dazu zählen Schlüssel, Münzen, Schmuck und Mobiltelefone. Diese Gegenstände sollte man einem Flughafenmitarbeiter geben, bevor man durch den Detektor geht.

      ◼ Taschen und sonstiges Handgepäck so flach wie möglich auf das Band legen. Wenn das Bild auf dem Röntgenmonitor unscharf ist, wird man vielleicht aufgefordert, die Tasche auszupacken oder nochmals durchleuchten zu lassen.

      ◼ Den Flughafenmitarbeiter auf alle ungewöhnlichen Gegenstände im Gepäck hinweisen, die ihm wahrscheinlich auffallen werden, wie etwa Großmutters antike Silbermandoline. Wenn man den seltsamen Umriss auf dem Bildschirm vernünftig erklären kann, wird der Kontrolleur vielleicht nicht darauf bestehen, das Gepäck näher zu untersuchen. Hat man es einmal besonders eilig, sollte man den betreffenden Gegenstand rechtzeitig vorher auspacken und ihn gesondert untersuchen lassen.

      ◼ Sollte der Detektor Alarm schlagen, empfiehlt es sich, kooperativ zu sein und sofort eine Erklärung zu geben. Wenn der Flughafenmitarbeiter weiß, dass es sich um einen einzelnen Gegenstand handelt und sein Kollege einen Handdetektor hat, wird er einen zu diesem weiterleiten.

      ◼ Wer seinen Flug garantiert verpassen möchte, braucht nur über eine Flugzeugentführung oder eine Bombe zu witzeln. Die Sicherheitsbeamten des Flughafens werden den Betreffenden nicht nur gründlichst kontrollieren, er kann auch mit einer Anzeige rechnen.

      Guten Flug!

      Ist es möglich, einen sicheren Flug zu wählen? Im Grunde ja. Ganz gleich, für welchen Flug man sich entscheidet, die Aussichten, heil anzukommen, sind mehr als gut. Wer Bedenken hat, könnte sich die Sicherheitsbilanz der Fluglinie anschauen, mit der er fliegen möchte. Man sollte nicht vergessen, dass das Fliegen nach wie vor als eine der sichersten Reisemöglichkeiten gilt.

      Unterdessen können wir einer Zeit entgegensehen — der Herrschaft Gottes über die Erde —, in der Sicherheit und Vertrauen herrschen werden. In einer gottesfürchtigen und friedlichen Menschheitsfamilie wird für niemanden Platz sein, der das Leben anderer Menschen gefährdet. Man „wird in Sicherheit weilen und nicht beunruhigt sein wegen des Unglücks Schrecken“ (Sprüche 1:33).a

      [Fußnote]

      a Folgende Erwachet!-Ausgaben enthalten Artikel zum gleichen Thema: „Mehr Sicherheit beim Fliegen“, 22. September 2000; „Guten Flug!“, 8. September 2000; „Was erhält sie flugtüchtig?“, 8. September 1999; „Wie sicher sind Flugzeuge?“, 8. März 1999; „Die Angst vor dem Fliegen — Kettet sie dich an den Boden?“, 22. September 1988.

      [Kasten/Bild auf Seite 10, 11]

      EINIGE SICHERHEITSHINWEISE

      Nonstop fliegen. Die meisten Unfälle passieren beim Start, beim Steig- oder Sinkflug und in der Landephase. Wer nonstop fliegt, setzt sich diesen unfallträchtigsten Flugphasen weniger aus.

      Mit größeren Maschinen fliegen. Für Flugzeuge mit mehr als 30 Passagieren gelten in der Regel strengere Richtlinien als für kleinere Maschinen. Ein schwerer Unfall ist zwar unwahrscheinlich, aber wenn es dazu kommt, bieten größere Flugzeuge eine größere Überlebenschance.

      Die Anweisungen vor dem Abflug beachten. Auch wenn diese Anweisungen scheinbar immer gleich lauten, kann der nächste Notausgang je nach Flugzeugtyp und Sitzplatz woanders zu finden sein.

      Keine schweren Gegenstände im Gepäckfach über den Sitzen verstauen. Sehr schwere Gegenstände könnten bei Turbulenzen aus den oberen Gepäckfächern fallen. Deshalb sollten Gepäckstücke, die man nur mit Mühe in das Gepäckfach heben kann, rechtzeitig eingecheckt werden.

      Während des Fluges angeschnallt bleiben. Während des Fluges angeschnallt zu bleiben, bietet zusätzlichen Schutz, falls das Flugzeug überraschend in Turbulenzen gerät.

      Die Anweisungen der Flugbegleiter befolgen. Die Flugbegleiter sind vor allem für die Sicherheit an Bord zuständig. Gibt ein Flugbegleiter eine Anweisung, dann sollte man sie erst einmal befolgen und sich die Fragen für später aufheben.

      Keine gefährlichen Substanzen an Bord bringen. Es gibt lange Listen verbotener gefährlicher Substanzen, doch schon der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass Benzin, ätzende Stoffe, giftige Gase und andere derartige Substanzen nicht mit an Bord gebracht werden sollten, es sei denn mit Genehmigung der Fluggesellschaft und in einem geeigneten Behälter.

      Nicht zu viel Alkohol trinken. In der Luft macht sich Alkohol stärker bemerkbar als am Boden. Zurückhaltung ist immer gut, ganz gleich in welcher Höhe.

      Aufmerksam sein. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass eine Notsituation eintritt und das Flugzeug vorsichtshalber evakuiert werden soll, sind die Anweisungen der Flugbegleiter und der Piloten zu befolgen, und das Flugzeug ist so schnell wie möglich zu verlassen.

      [Nachweis]

      Quelle: AirSafe.com

      [Kasten/Bild auf Seite 12]

      ANGEHÖRIGE BERUHIGEN

      Einige Hinweise für Reisende, wie man besorgten Angehörigen helfen kann:

      Mit ihnen sprechen. Bevor man die Reise antritt, sollte man mit seinen Familienangehörigen über die eigene und über ihre Sicherheit sprechen. Man kann neue Sicherheitsmaßnahmen erläutern und erklären, wieso sie die Reise sicherer machen.

      Sich ihre Sorgen anhören. Man sollte seinen Angehörigen gestatten, über ihre Ängste zu reden. Sie lieben einen und möchten nur, dass man gut ankommt. Wer aufmerksam und vorurteilsfrei zuhört, zeigt, dass er ihre Ängste und Befürchtungen ernst nimmt.

      Begründetes Vertrauen schaffen. Man kann erklären, was Behörden und Fluggesellschaften unternehmen, um weitere Anschläge zu verhindern. Dazu zählen strengere Sicherheitsmaßnahmen sowohl auf den Flughäfen als auch an Bord. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas Schlimmes passiert, während man im Flugzeug sitzt, ist ziemlich gering.

      In Verbindung bleiben. Man kann versprechen, nach der Ankunft anzurufen, und sich auch während der Abwesenheit regelmäßig zu Hause melden. Außerdem sollten die Angehörigen wissen, wo man im Notfall zu erreichen ist.

      [Nachweis]

      Entnommen der United Behavioral Health Web site.

      [Bilder auf Seite 10]

      Sich an Kontrollpunkten kooperativ verhalten

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