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UgandaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2010
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ECHTE PIONIERE
Der erste Bericht darüber, dass in Uganda das Königreich verkündigt wurde, stammt bereits aus dem Jahr 1931. Damals beaufsichtigte das Zweigbüro in Südafrika das Verkündigungswerk in ganz Afrika südlich des Äquators. Es war darauf bedacht, dass die Botschaft auch in das riesige Gebiet der heutigen Länder Kenia, Uganda und Tansania gelangte. Zwei Pioniere, Robert Nisbet und David Norman, wurden gebeten, dort zu predigen.
Die beiden unerschrockenen Pioniere waren entschlossen, die gute Botschaft vom Königreich tief ins Innere Afrikas zu tragen. Am 31. August 1931 machten sie sich von Daressalam aus auf den Weg. Sie hatten 200 Kartons Literatur dabei. Zuerst setzten sie auf die Insel Sansibar über, von dort ging es in die Hafenstadt Mombasa und anschließend in das Hochland von Kenia. Sie reisten mit dem Zug und bearbeiteten die Städte entlang der Bahnlinie bis an die Ostküste des Victoriasees. Mit dem Dampfschiff überquerten sie den See und kamen so nach Kampala, der ugandischen Hauptstadt. Dort ließen sie viele Veröffentlichungen zurück und nahmen mehrere Abonnements auf das Goldene Zeitalter auf. Anschließend drangen Bruder Nisbet und Bruder Norman mit dem Auto noch tiefer in das Landesinnere vor.
Vier Jahre später (1935) unternahmen vier Pioniere aus Südafrika eine weitere Reise durch Ostafrika. Es handelte sich um Gray Smith und seine Frau Olga sowie um Robert Nisbet und seinen jüngeren Bruder George. Mit zwei gut ausgerüsteten Lieferwagen, in denen sie auch schlafen und kochen konnten, kämpften sich diese wagemutigen Pioniere auf unbefestigten Straßen vorwärts; manchmal ging es durch fast drei Meter hohes Elefantengras. In einem Bericht über ihre Reise heißt es: „Oft übernachteten sie draußen in der Wildnis und konnten das erregende Tierleben Afrikas unmittelbar miterleben. Sie hörten nachts die Löwen brüllen, beobachteten friedlich grasende Zebras und Giraffen und spürten die unheimliche Gegenwart von Rhinozerossen und Elefanten.“ Nichts konnte sie davon abhalten, Orte aufzusuchen, die nie zuvor mit der Königreichsbotschaft erreicht worden waren.
Gray und Olga Smith blieben einige Zeit in Tanganjika (heute Tansania), während sich Robert und George Nisbet auf den Weg nach Nairobi (Kenia) machten. Als das Ehepaar Smith von den Kolonialbehörden aus Tanganjika ausgewiesen wurde, reiste es nach Kampala. Diesmal waren die Umstände dort allerdings nicht so günstig, denn die Polizei ließ sie die ganze Zeit überwachen. Doch unbeirrt verbreiteten Bruder und Schwester Smith in nur zwei Monaten 2 122 Bücher und Broschüren und führten 6 öffentliche Zusammenkünfte durch. Schließlich mussten die beiden jedoch auf Anweisung des Gouverneurs das Land verlassen. Sie reisten nach Nairobi, wo sie sich den Nisbets wieder anschlossen, bevor sie nach Südafrika zurückkehrten.
Dank des Segens Jehovas waren diese Predigtreisen äußerst erfolgreich, und es wurde ein hervorragendes Zeugnis gegeben. Trotz des Widerstands der Geistlichkeit und zunehmender Schikanen der Kolonialbehörden konnten die Pioniere mehr als 3 000 Bücher und über 7 000 Broschüren verbreiten sowie viele Abonnements aufnehmen. Nach diesen Aktionen vergingen allerdings viele Jahre, ehe in Uganda wieder gepredigt wurde.
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UgandaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2010
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[Bild auf Seite 69]
David Norman und Robert Nisbet brachten die gute Botschaft nach Ostafrika
[Bild auf Seite 71]
George und Robert Nisbet sowie Gray und Olga Smith mit ihren Lieferwagen auf einem Floß, auf dem sie einen Fluss überquerten
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