‘Gottes unverdiente Güte kommt auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck’

Der Apostel Petrus erklärt, dass Christen „durch mancherlei Prüfungen betrübt“ werden (1. Petrus 1:6). Später schrieb er in seinem inspirierten Brief von „der unverdienten Güte Gottes . . ., die auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck kommt“ (1. Petrus 4:10). Die Wendung „auf mannigfaltige Weise“ ist eine Form desselben griechischen Wortes poikílos. Ein Bibelgelehrter schrieb in einem Kommentar zu diesem Wort: „Das ist ein großartiger Gedanke. . . . Von der Gnade [oder unverdienten Güte] Gottes als poikilos zu sprechen bedeutet, dass es keine Farbschattierung im Leben eines Menschen gibt, der die Gnade Gottes nicht gewachsen ist.“ Weiter erklärte er: „Es gibt keine denkbare Verkettung von Umständen, keine Krise, keine Zwangslage und keine Not, aus der die Gnade Gottes nicht einen Ausweg finden würde und die die Gnade Gottes nicht triumphierend meistern und überwinden könnte. Es gibt nichts im Leben, dem die Gnade Gottes nicht gewachsen wäre. Dieses aussagekräftige Wort poikilos führt uns gedanklich direkt zu den vielfarbigen Schattierungen der Gnade Gottes hin, die allem gerecht wird.“

Jehovas Güte ist jeder Prüfung gewachsen

Die unverdiente Güte Gottes kommt nach den Worten des Petrus unter anderem durch viele verschiedene Menschen in der Christenversammlung zum Ausdruck (1. Petrus 4:11). Jeder, der Gott dient, hat geistige Gaben oder Fähigkeiten, durch die er andere in schweren Zeiten aufrichten kann (Römer 12:6-8). Manche in der Versammlung sind zum Beispiel ausgezeichnete Lehrer der Heiligen Schrift. Mit ihren tiefgründigen, verständnisvollen Worten geben sie Auftrieb und motivieren dazu, durchzuhalten (Nehemia 8:1-4, 8, 12). Andere machen regelmäßig Hirtenbesuche, das heißt, sie besuchen diejenigen, die Unterstützung benötigen, zu Hause. Solche Besuche schenken neuen Mut und ‘trösten das Herz’ (Kolosser 2:2). Aufseher, die den Glauben ihrer Brüder durch solche Besuche stärken, schenken ihnen damit eine geistige Gabe (Johannes 21:16). Wieder andere in der Versammlung sind sehr warmherzig, mitfühlend und gehen mit ihren Glaubensbrüdern, die es schwer haben und traurig sind, behutsam und liebevoll um (Apostelgeschichte 4:36; Römer 12:10; Kolosser 3:10). Dass sich diese liebevollen Brüder und Schwestern so in andere einfühlen und ihnen praktische Hilfestellung geben, ist ein bedeutsamer Ausdruck oder eine wichtige „Farbschattierung“ der unverdienten Güte Gottes (Sprüche 12:25; 17:17).

Ja, welcher Natur unsere Prüfung auch immer ist oder welche Farbschattierung sie hat, es wird stets eine Farbschattierung oder eine Ausdrucksmöglichkeit der unverdienten Güte Gottes geben, die ihr gewachsen ist (Jakobus 1:17). Jehovas passende Hilfe zur rechten Zeit — ganz gleich wie unterschiedlich die Prüfungen oder Schwierigkeiten seiner Diener auch geartet sind — ist nur e i n Beweis der ‘überaus mannigfaltigen Weisheit Gottes’ (Epheser 3:10). Empfindest du das auch so?