Paradox!
IN DEN 90er Jahren ist zu erwarten, daß die weltweite Bevölkerungsexplosion nahezu die Ausmaße eines weiteren China annehmen wird. Die Großstädte wird es am härtesten treffen. So rechnet man damit, daß in den nächsten 15 Jahren auf unserem Planeten die Städter zum ersten Mal die Landbewohner zahlenmäßig übertreffen. Auf ihrem Weg zu überfüllten Millionenstädten verschmutzen die Städte unserer Welt, so die Zeitschrift International Wildlife, „Luft und Wasser, verschlingen urbaren Boden in ihrer Umgebung, zehren Waldbestände auf, damit Brennmaterial und Nutzholz zur Verfügung stehen, und bilden einen Nährboden für Verbrechen, Krankheiten und Hoffnungslosigkeit“.
Unterdessen werden immer mehr ländliche Gegenden menschenleer. In den Vereinigten Staaten gibt es zum Beispiel Hunderte von Dörfern, die wie ausgestorben sind. In manchen Bezirken der weiten Great Plains im Westen der Vereinigten Staaten überwiegen jetzt die Geisterstädte. In zehn Verwaltungsbezirken in Norddakota leben auf zwei Quadratkilometern durchschnittlich höchstens drei Einwohner; seit 1930 ist die Bevölkerungszahl in 18 Verwaltungsbezirken um mindestens 50 Prozent gesunken. Man nimmt sogar an, wie das Wall Street Journal schrieb, daß die gesamte Region der Great Plains „unweigerlich wieder zur Prärie wird“. Warum? Experten begründen das mit der Mißwirtschaft des Bodens, dem Mißbrauch der begrenzten Wasservorräte, der Dürre und der schlechten Wirtschaftslage.
Städte, in denen es von Menschen nur so wimmelt, platzen aus allen Nähten. Endlose Steppen sind übersät von verlassenen Orten. Diese paradoxe Situation liefert einen weiteren bitteren Beweis dafür, daß der Mensch mit dem Land ebenso schlecht umgeht wie mit der Stadt und mit dem Planeten ebenso schlecht wie mit seinen Bewohnern. Die Bibel sagt daher treffend: „Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23). Doch für den Schöpfer des Menschen ist die Aufgabe, für eine fähige, gerechte Regierung zu sorgen, nicht zu groß. Er hat verheißen, daß bald die ganze Erde ertragfähig sein wird und von friedlichen Bewohnern gehegt und gepflegt wird, statt von unbesonnenen Menschen zerstört zu werden (Psalm 67:6; 72:16; Jesaja 65:21-23).