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Erwachet! 1990
g90 22. 5. S. 6-7

Schußwaffen — Nicht nur für Männer

IN DER Werbebranche wird das maskuline Bild des rauhen Mannes mit seinem Gewehr in der Hand benutzt, um alles mögliche anzupreisen. Die ganze Skala ist vertreten: Tabak, Autos, Kleidung, Feuerwaffen und vieles, vieles mehr — nur begrenzt durch die Phantasie der Werbemacher.

Speziell in den Vereinigten Staaten wird der Mann als untrennbar von seiner Waffe dargestellt. Die Denkmäler auf den innerstädtischen Plätzen zeigen die siegreichen Helden mit dem Gewehr in den Händen oder an der Seite. Auch ohne Erläuterung erkennt jeder Betrachter eines Bildes sofort, daß es um die Wildwestzeit geht, wenn von der Hüfte des Mannes auf dem Bild der Revolvergürtel mit dem Colt herabhängt. In den Titeln von zahllosen Filmen kommen Schußwaffen vor. Fernsehshows und Publikumserfolge auf der Bühne leben von dem Lärm der Gewehrsalven, die von den Guten und den Bösen in jeder möglichen Situation und an jedem nur denkbaren Ort abgefeuert werden. Schwächlinge, die ihre Männlichkeit demonstrieren wollen, werfen sich vor realistisch wirkenden Szenen — die Toten zu ihren Füßen — mit dem Revolver oder dem Gewehr in der Hand in Positur.

Doch immer mehr Frauen haben jetzt mit Schußwaffen zu tun. Seit einigen Jahren werden die Fernsehschirme von weiblichen Detektiven und Agenten belebt, die sich dank ihrer überlegenen Treffsicherheit und Feuerkraft ihren Weg gegen die dunklen Elemente freischießen.

Sie bevölkern die Schießstände, feuern Schuß um Schuß auf lebensgroße Poster von Männern und setzen diesen die Kugeln genau zwischen die Augen.

Es verwundert daher kaum, daß schon speziell für Frauen konstruierte Pistolen auf dem Markt sind, die sich sehr gut verkaufen. „Sie würden doch auch kein Männerdeodorant benutzen“, schrieb eine Reporterin. „Warum also einen Männerrevolver? Sie wollen einen Revolver, der nicht viel wiegt, keine Ecken hat, an denen Sie sich die Fingernägel einreißen, einen, der elegant und doch durchschlagskräftig ist. Vielleicht wollen Sie einen LadySmith, Kaliber .38 ... in Stahlblau oder in mattiertem Silber mit Lauflänge Ihrer Wahl.“ Ein Experte glaubt zu wissen, was sich Frauen bei Schußwaffen wünschen: „Eine Frau möchte eine Schußwaffe haben, die gut aussieht. Sie will einen schönen Gegenstand, den sie in ihre Handtasche stecken kann. Sie will nicht, daß die Waffe gegen Puderdose und Spiegel schlägt ... Viele Frauen mögen Sachen, die farblich harmonieren. Sie mögen es nicht, wenn etwas abstoßend oder gemein aussieht ... Sie kaufen die Waffe zu ihrem Schutz, aber gleichzeitig wollen sie nicht, daß sie häßlich aussieht.“

Viele der speziell für die elegante Dame geschaffenen Pistolen sind vom Kaliber .38 und haben fünf Schuß. Sie werden wahlweise mit 5-Zentimeter- oder 8-Zentimeter-Lauf angeboten, damit sie gut in die Handtasche passen. Einige haben glatte, ausgeformte Rosenholzgriffe, während andere mit pastellfarbenen Griffstücken ausgestattet sind. „Sie sind wirklich hübsch“, sagte eine Frau, „und ich denke, auch sehr praktisch.“ Es gibt bereits neue Handtaschenkreationen mit Extrafach für die Pistole der Dame. „Für eine Pistolenbesitzerin ohne Spezialhandtasche ist der Ärger vorprogrammiert“, erklärte eine Frau. „Sie werden über kurz oder lang Kekskrümel oder Pfefferminzbonbons im Pistolenlauf haben oder Tabak, falls Sie rauchen, oder irgend etwas anderes, was sich so in einer Damenhandtasche ansammelt.“ Einige sehen Zeiten voraus, in denen die Frau genauso selbstverständlich eine Schußwaffe mitnimmt wie einen Schirm.

Die Zahl wächst

Eine Studie ergab kürzlich, daß in den Vereinigten Staaten zwischen 1983 und 86 die Zahl der Schußwaffen in Frauenbesitz „um 53 Prozent auf über 12 Millionen gestiegen ist“. Wie die Studie außerdem zeigte, haben während der gleichen drei Jahre „etwa 2 Millionen weitere Frauen den Kauf einer Schußwaffe erwogen“. In verschiedenen Frauenzeitschriften wird geschickt auf die Notwendigkeit eines Schutzes der Frau hingewiesen, indem z. B. beschrieben wird, wie eine Frau nach Hause kommt und die Scheibe der Eingangstür zerbrochen vorfindet. Lebt sie allein? Hat sie eine Schußwaffe, um sich zu schützen, falls sie auf einen Eindringling trifft? Die Telefonnummer am Fuß der Anzeige, unter der man gebührenfrei anrufen kann, stellt sich als die Nummer eines Waffenherstellers heraus, der eine neue Serie eleganter Damenpistolen anbietet.

„Die Anzeigen streuen Salz in die Wunde“, meinte eine Frau dazu. Der Grund ist der, daß immer mehr Frauen allein oder als alleinerziehender Elternteil leben und sich zumeist mit Recht als das besondere Ziel für Gewalttaten sehen. In den meisten Großstädten nehmen Vergewaltigungen zu. Vielen Frauen wird die Handtasche geraubt, oft mit vorgehaltenem Messer. Frauen werden am hellichten Tag in Bürogebäuden, auf der Straße oder auf Parkplätzen überfallen. In Wohnungen und Häusern, in denen alleinstehende Frauen wohnen, wird eingebrochen, während diese schlafen. Eine Frau erklärte: „Wir sollten besser lernen, uns selbst zu schützen, denn da wir in einer immer gewalttätigeren Gesellschaft immer mobiler werden, wird uns gar nichts anderes übrigbleiben.“

„Ich war auf dem Weg von der Arbeit nach Hause“, erzählte eine Frau bei einem Fernsehinterview, „da packte mich jemand von hinten. Mit vorgehaltenem Messer warf er mich zu Boden und raubte mir die Handtasche. In diesem Augenblick sagte ich mir, daß ich etwas tun muß.“ Wie war sie eingestellt, nachdem sie sich einen Waffenschein besorgt und auf einem Schießstand geübt hatte? „Ich verlor völlig das Gefühl der Verwundbarkeit und dachte: Ich habe eine Waffe, und ich schieße damit, das ist stark. Nun habe ich keine Angst mehr; mit diesem Stück Metall in der Hand kann ich mich wirklich schützen.“

Offensichtlich vertreten über 12 Millionen Frauen in den Vereinigten Staaten eine solche Ansicht. Und wer weiß schon, wieviel weitere Frauen illegal Waffen besitzen? Weltweit dürften die Zahlen schwindelerregend sein. Gründet sich diese Denkweise auf eine umfassende Untersuchung der Tatsachen? Bevor man jetzt in den nächsten Waffenladen geht, um eine Waffe zur Selbstverteidigung zu erwerben, sollte man beachten, was Polizeivertreter und Statistiken zu dem Thema zu sagen haben.

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