Wir beobachten die Welt
Blut und Aids
Gemäß einem Bericht, der kürzlich im Journal of the American Medical Association erschien, rangiert Blut als Quelle der Übertragung von Aids in den zentralafrikanischen Gebieten an zweiter Stelle. Dr. Thomas Quinn, Forscher an den U.S. National Institutes of Health, schätzte, daß jährlich fast tausend Kinder durch Bluttransfusionen mit dem Aidsvirus infiziert werden. Besonders gefährdet seien Kinder, die im Rahmen einer Notfallbehandlung Transfusionen gegen eine durch Malaria bedingte Anämie erhielten. Zu diesem Problem erklärte Dr. Quinn: „In jener Region sind Transfusionen die zweithäufigste Übertragungsart nach heterosexuellem Geschlechtsverkehr.“
Durchbruch bei künstlicher Knochensubstanz
An der Staatsuniversität von Texas ist eine brauchbare künstliche Knochensubstanz entwickelt worden. Das meldet die kanadische Zeitschrift Medical Post. Forscher meinen, daß dieses Material, ein poröser künstlicher Hydroxyapatit, mit dem „natürlichen Knochen sozusagen identisch ist“. Das menschliche Knochenmaterial besteht zu 65 Prozent aus Hydroxyapatit, einem porösen Mineral, das dem Knochen Bruch- und Formfestigkeit verleiht und in das Blutgefäße, Knochenmark und knochensubstanzbildende Zellen eingebettet sind. Die Forscher meinen, daß das neue synthetische Knochenimplantat vielleicht das einzige Material ist, daß den natürlichen Knochenerhaltungsprozeß des Körpers nachahmt. Nach der Implantation, so die Medical Post, wird das Material „von speziellen Zellen aufgelöst und durch natürliche Knochensubstanz ersetzt“.
Krähwettbewerb
Bei einem Krähwettbewerb gewann der deutsche Hahn Theodor von Wolkenstein. Innerhalb von 20 Minuten krähte er 45mal. Er scheint „unschlagbar“ zu sein, schrieb die Zeitschrift Das Tier. Sein größter Konkurrent krähte nur 28mal.
Haarsträubendes Problem
Ein drei Monate altes chilenisches Kind versetzte seine Eltern in Schrecken, als sie feststellten, daß ihm die Haare im wahrsten Sinne des Wortes zu Berge standen. Nach den Worten von Iván Roa, einem Pathologen der Universidad de la Frontera, der den Fall beobachtet, leidet der Junge an einer seltenen Störung, die als „Unkämmbares-Haar-Syndrom“ bekannt ist. Weltweit sind einige solche Fälle dokumentiert — der erste 1973. Das Haar der Kinder, die an diesem Syndrom leiden, sieht aus, „als ob sie ihre Finger in eine Lampenfassung gesteckt hätten“, sagte der Haut- und Haarspezialist Robert Crounse. „Man bürstet das Haar herunter, und es stellt sich sofort wieder auf.“ Das Problem entsteht, weil die Haare keilförmig wachsen statt flach oder zylindrisch, und Crounse meint, daß einige Kinder diesem Problem in der Pubertät entwachsen.
Delphine kommen zu Hilfe
„Eine Gruppe von Delphinen brachte drei Männer in Sicherheit, deren Jacht gestern kenterte“, schrieb die Johannesburger Zeitung Star. Zwei Männer waren ins Wasser geschleudert worden, als die Ruderpinne brach; der dritte hatte sich an das Boot geklammert. Einer der Männer, die fast einen Kilometer von der Küste entfernt gegen die rauhe See kämpften, berichtete: „Die Delphine umringten mich und meine Freunde, als wir versuchten, das Boot wieder umzudrehen und zurück an Land zu steuern. ... Sobald wir alle sicher an Land waren, verschwanden sie.“
„Erzählungen über Delphine und Tümmler, die Ertrinkenden zu Hilfe kommen, gibt es schon seit alter Zeit“, heißt es in dem Buch The Fascinating Secrets of Oceans & Islands. Was veranlaßt die Delphine dazu? „Sie scheinen einen instinktiven Drang zu verspüren, Gegenstände, die auf dem Meer treiben, weiterzuschieben.“
Wertvorstellungen im Wandel begriffen
In Tokio hat man Kinder, die 13 Jahre und etwas älter sind, gebeten, aufzuschreiben, was für sie im Leben am wichtigsten ist. In der auszugsweisen Veröffentlichung der Ergebnisse in der Asahi Evening News wurden Antworten genannt wie Gold, Geld und Sparbücher. Nach Angaben der japanischen Behörde für Unternehmensführung und Zusammenarbeit, die für diese Umfrage verantwortlich ist, streben die Jugendlichen nach einem Lebensstil, der „ihrem persönlichen Geschmack entspricht ..., keine schwere Arbeit erfordert“ und den Wunsch widerspiegelt, „viel Geld zu verdienen“.
Vatikan finanzschwach
„Der Vatikan ist knapp bei Kasse“, heißt es im Wirtschaftsmagazin Fortune. Zwar scheint der Vatikan von großem Reichtum umgeben zu sein, doch die zunehmende, von Finanzskandalen besudelte Bürokratie hat den Papst in Geldverlegenheit gebracht. Im vergangenen Jahr hat der Vatikan umgerechnet 57,3 Millionen Dollar eingenommen, aber 114 Millionen Dollar ausgegeben. „Das ist eine echte Krise“, sagte John Kardinal Krol aus den Vereinigten Staaten. „Wenn das verfügbare Einkommen nicht ausreicht, um die Ausgaben zu decken, gerät man zwangsläufig in Schwierigkeiten.“
Tod auf der Straße
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden rechnet derzeit jährlich mit weltweit 400 000 Toten im Straßenverkehr — das sind jeden Tag rund 1 100 Tote. In Europa (ohne Sowjetunion) sind es mehr als 66 000 Verkehrstote. In den USA, in Kanada und Japan kommen weitere 57 000 Menschen im Straßenverkehr um. Schätzungsweise 12 Millionen Menschen werden jedes Jahr im Straßenverkehr verletzt.
Soll man Siesta halten?
Eine halbe Stunde Siesta oder ein halbstündiges Schläfchen täglich kann das Risiko koronarer Herzerkrankungen um ein Drittel senken. Darauf machte eine medizinische Forschungsgruppe aufmerksam, die in Athen arbeitet. Seit langem versuchen Ärzte zu erklären, warum im Mittelmeerraum so wenig koronare Herzerkrankungen auftreten. Gemäß früheren Studien wurde eine Kost als Grund angeführt, die niedrig gesättigte Fette enthält, also aus Pflanzenöl und Milch statt aus tierischen Fetten und fetten Molkereiprodukten besteht. Das berichtete die Zeitschrift The Lancet. Nun könnte ein weiterer Grund hinzukommen: eine regelmäßige Siesta.
Gottesdienst anerkannt
Nach der Revision des städtischen Verordnungskatalogs von Newport Beach (Kalifornien) werden Jehovas Zeugen jetzt richtigerweise als Diener Gottes anerkannt. Durch diese Maßnahme, die die Verordnung über nichtkommerzielle Werbung berührt, wird anerkannt, daß die Tätigkeit von Haus zu Haus, die Jehovas Zeugen durchführen, nicht als „Werbung“ einzustufen ist. Die Grundlage für die Revision der kommunalen Verordnungen in Newport Beach bildete eine ähnliche Verordnung, die von der Stadt Anaheim (Kalifornien) angenommen worden war. Da für die Behörden beider Städte die Tätigkeit der Zeugen Jehovas nicht unter die Definition von „Werbung“ fällt, wird keine Genehmigung für das Predigen verlangt.
Bibel auf einem Computerchip
Der Text der Bibel ist auf so altem Material wie Pergament und so modernem Material wie Mikrofilm aufgezeichnet worden. Was ist das nächste? „Gottes Wort wurde zum Siliziumchip“, verkündet die Bibelgesellschaft von Australien und erklärt, daß der gesamte Text der King James Version zusammen mit einer Konkordanz und einem biblischen Wörterbuch jetzt auf einen einzigen Siliziumchip von der Größe eines Daumennagels übertragen worden ist.
Vögel waren verwirrt
Da Vögel offenbar das Magnetfeld der Erde wahrnehmen können, vermutet man, daß sie ihre Fähigkeit beim Vogelzug als Navigationshilfe benutzen. Um diese Theorie zu erhärten, untersuchte der schwedische Wissenschaftler Thomas Almerstam das Verhalten von Vögeln beim Flug über ein Eisenerzbergwerk in Norberg (Schweden). Laut einer Meldung der französischen Zeitschrift L’Express hat das Eisenerzbergwerk im Umkreis von etwa 10 Kilometern ein magnetisches Feld, dessen Stärke in niedriger Höhe um 60 Prozent über normal liegt. Wie erwartet, reagierten einige niedrig fliegende Zugvögel auf das veränderte Magnetfeld mit Verwirrung. Die Vögel „landeten nervös und liefen im Kreis, bevor sie wieder abflogen“, heißt es in L’Express.