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Ein 100 Jahre altes Monumentalwerk des GlaubensDer Wachtturm 2014 | 15. Februar
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Die Uraufführung des „Photo-Dramas“ fand am 11. Januar 1914 in New York statt.
Mit den 20 Sets des „Photo-Dramas“ reisten Vorführteams durch ganz Nordamerika
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Ein 100 Jahre altes Monumentalwerk des GlaubensDer Wachtturm 2014 | 15. Februar
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Das meiste Filmmaterial und viele Glasbilder kamen aus kommerziellen Filmstudios und Ateliers. Professionelle Künstler in Philadelphia, New York, Paris und London kolorierten in Handarbeit die Glasplatten und Filme Bild für Bild. Aber auch das Bethel hatte eine Künstlerwerkstatt, in der koloriert wurde, oft weil zerbrochene Glasplatten ersetzt werden mussten. Außerdem drehten einige aus der Bethelfamilie in Yonkers in der Nähe von New York eine Filmszene, und zwar die Begebenheit, als ein Engel Abraham davon zurückhält, Isaak zu opfern (1. Mo. 22:9-12).
Bei den geübten Vorführern war Präzision gefragt, um 3 000 Meter Film, 26 Schellackplatten und 500 Glasbilder aufeinander abzustimmen
In einem offiziellen Bericht schrieb ein Gefährte von Bruder Russell, dass die Vorführungen „das Interesse Tausender an der Schrift wecken und in nie gekannter Weise zur Verbreitung religiöser Botschaften“ beitragen werden. War die Geistlichkeit von dieser fortschrittlichen Methode begeistert? Immerhin könnten Massen von Menschen erreicht werden, die sich in geistiger Finsternis befanden. Man war alles andere als begeistert. Christliche Prediger wetterten öffentlich gegen das „Photo-Drama“. Direkt unverfroren oder auch richtig hinterhältig versuchten manche zu verhindern, dass die Leute es sehen konnten. So sorgte in einem Fall eine Predigervereinigung dafür, dass der Strom abgeschaltet wurde.
Platzanweiserinnen aus umliegenden Versammlungen verteilten unzählige bebilderte Broschüren mit Auszügen aus dem „Photo-Drama“
Es wurden auch „Pax“-Pins (Friedenszeichen) verteilt, auf denen Jesus als Junge zu sehen war; sie sollten den Träger daran erinnern, ein „Sohn des Friedens“ zu sein
Trotzdem waren die Theater proppenvoll mit Menschen, die das „Photo-Drama“ sehen wollten. Es konnte täglich in bis zu 80 Städten gezeigt werden. Der Eintritt war frei. Viele sahen zum ersten Mal „sprechende Bilder“ und staunten nur so. Mithilfe von Zeitrafferaufnahmen erlebten die Zuschauer zum Beispiel, wie sich ein Küken aus dem Ei den Weg ins Leben pickt oder wie sich eine edle Blüte entfaltet. Die damaligen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dort auf Leinwand gebannt wurden, machten deutlich, wie weise Jehova doch ist. Es war alles so real, dass ein Besucher, der Bruder Russell bei seiner Vorrede sah, sogar fand: „Bruder Russell sieht ja noch wirklicher aus als in Wirklichkeit!“
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