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Wie kam das Universum ins Dasein? — Die StreitfrageGibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist?
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b Im Jahre 1995 fiel Wissenschaftlern das befremdende Verhalten des am weitesten entfernten Sterns (SN 1995K), der bisher beobachtet wurde, auf, als dieser in seiner Galaxie explodierte. Wie Supernovä in nahen Galaxien wurde dieser Stern sehr hell, und dann ließ seine Leuchtkraft nach, doch über einen längeren Zeitraum als je zuvor beobachtet. Im New Scientist war eine Grafik dazu abgebildet, und es wurde erklärt: „Die Form der Lichtkurve ... ist in bezug auf die Zeit um genau den Betrag gedehnt, den man erwartet, wenn sich die Galaxie mit nahezu halber Lichtgeschwindigkeit von uns wegbewegen würde.“ Wie lautet die Schlußfolgerung? Das hat „den bisher besten Beweis dafür erbracht, daß sich das Universum wirklich ausdehnt“.
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Wie kam das Universum ins Dasein? — Die StreitfrageGibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist?
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Beweise, die auf einen Anfang hindeuten
All die einzelnen Sterne, die wir sehen, befinden sich in der Milchstraße. Bis zu den zwanziger Jahren schien sie die einzige Galaxie zu sein. Beobachtungen mit größeren Teleskopen haben, wie uns wahrscheinlich bekannt ist, seit jener Zeit jedoch etwas anderes bewiesen. Im Universum befinden sich mindestens 50 000 000 000 Galaxien. Das sind nicht 50 Milliarden Sterne, sondern mindestens 50 Milliarden Galaxien, von denen jede aus Milliarden von Sternen besteht, die unserer Sonne gleichen. Dennoch war nicht die unfaßbar hohe Zahl an riesigen Galaxien der Grund, weshalb die wissenschaftlichen Ansichten in den zwanziger Jahren ins Wanken gerieten. Es war der Umstand, daß sie alle in Bewegung sind.
Astronomen entdeckten nämlich etwas Bemerkenswertes: Durchläuft galaktisches Licht ein Prisma, dann ist zu beobachten, daß die Wellenlängen vergrößert sind, was ein schnelles Sichentfernen anzeigt. Je weiter eine Galaxie entfernt ist, desto schneller scheint sie sich von der Erde zu entfernen. Das weist auf ein expandierendes Universum hin.b
Man braucht weder Astronom zu sein, noch Sternkunde als Hobby zu betreiben, um zu verstehen, daß ein expandierendes Universum grundlegende Auswirkungen auf das Verständnis unserer Vergangenheit und vielleicht auch unserer eigenen Zukunft hat. Irgend etwas muß den Vorgang ausgelöst haben — eine Kraft, die so stark ist, daß sie die gewaltige Gravitation des gesamten Universums überwinden kann. Daher ist die Frage berechtigt: „Was könnte die Quelle einer solch dynamischen Kraft sein?“
Zwar verfolgen die meisten Wissenschaftler die Entstehung des Universums auf einen Anfang zurück, an dem es unendlich klein war und eine äußerst hohe Dichte besaß (eine Singularität), aber das Kernproblem bleibt bestehen: „Wenn das Universum irgendwann in der Vergangenheit einem singulären Zustand unendlich geringer Größe und unendlich großer Dichte nahe war, müssen wir uns fragen, was es zuvor gab und was sich außerhalb des Universums befand. ... Wir müssen uns mit dem Problem eines Anfangs auseinandersetzen“ (Sir Bernard Lovell).
Das erfordert mehr als nur eine gewaltige Energiequelle. Weitsicht und Intelligenz sind ebenfalls vonnöten, weil die Ausdehnungsgeschwindigkeit überaus präzise abgestimmt zu sein scheint. „Wenn das Universum ein Billionstel schneller expandierte“, sagte Lovell, „wäre jetzt alles Material zerstreut. ... Und wenn es ein Billionstel langsamer gewesen wäre, dann hätten Gravitationskräfte das Universum innerhalb der ersten Milliarde Jahre kollabieren lassen. Wiederum hätte es keine langlebigen Sterne und kein Leben gegeben.“
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Wie kam das Universum ins Dasein? — Die StreitfrageGibt es einen Schöpfer, der an uns interessiert ist?
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[Bilder auf Seite 14]
Der Astronom Edwin Hubble (1889—1953) erkannte, daß eine Rotverschiebung beim Licht entfernter Galaxien anzeigt, daß sich unser Universum ausdehnt und somit einen Anfang hatte
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