Die Gesundheit der Kinder schützen
AUS The Progress of Nations, einem neueren Bericht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF), geht hervor, daß sich in vielen Ländern der Gesundheitszustand der Kinder sehr gebessert hat. Dank vereinter Bemühungen von Regierungen und internationalen Organisationen ist die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren in einer Reihe von Ländern gesunken. Wie der Bericht jedoch auch zeigt, könnten jedes Jahr Millionen Kinder durch einfache und kostengünstige Mittel vor dem Tod bewahrt werden, vor allem in Entwicklungsländern. Für Eltern in diesen und in anderen Ländern sind die folgenden Empfehlungen aus dem Bericht vielleicht eine Hilfe.
Stillen „Mit dem Stillen wird einem Kind der beste Start ins Leben ermöglicht, was gute Gesundheit und Ernährung angeht“, heißt es. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „brauchten jedes Jahr über eine Million Säuglinge nicht zu sterben, wenn alle Babys in den ungefähr ersten sechs Monaten ihres Lebens ausschließlich gestillt würden“. Da Krankenhäuser und Entbindungsstationen dabei eine entscheidende Rolle spielen, fördern die UNICEF und die WHO die „Initiative Babyfreundliches Krankenhaus“. Dadurch sollen Krankenhäuser ermutigt werden, den Müttern Neugeborener Ratschläge und Anleitung zum Stillen zu geben.
Sauberes Wasser und Hygiene „Die Zahl der krankheitsbedingten Todesfälle könnte um ein Vielfaches gesenkt werden durch die Verwendung von sauberem Wasser, durch die Benutzung von Latrinen, durch das Waschen der Hände vor dem Berühren von Speisen und durch die richtige Lagerung und Zubereitung von Nahrungsmitteln“ wird in dem Bericht erklärt. An vielen Orten ist es mit großer Mühe verbunden, genügend sauberes Wasser zu bekommen, doch ist es für die Gesundheit der Familien und der Kinder unerläßlich.
Ernährung Wie der Bericht zeigt, könnte durch eine Vitamin-A-Nahrungsergänzung der Tod von drei Millionen Kindern im Jahr verhindert werden. Für das Problem gebe es eine Lösung, die nicht sehr viel Geld koste: Die Ernährung müßte verbessert werden, Nahrungsmittel müßten mit Vitamin A angereichert werden, oder es müßten Vitamin-A-Kapseln verteilt werden. In Ländern, in denen ein weitverbreiteter Vitamin-A-Mangel herrscht, hat sich die regelmäßige Verteilung von Vitamin-A-Kapseln an kleine Kinder (eine Kapsel kostet etwa drei Pfennig) bereits als erfolgreich erwiesen. Empfohlen wird außerdem der Verzehr von Papayas, Mangos, Karotten, grünem Blattgemüse und Eiern.
Orale Rehydratationstherapie Durch preiswerte und einfach zuzubereitende Lösungen aus sauberem Wasser, Salz und Zucker oder aus Trockenreisschleim könnte die Hälfte der durchfallbedingten Todesfälle bei Kindern pro Jahr verhindert werden, so die UNICEF.a Die Eltern sollten erkrankten Kindern außerdem weiterhin zu essen geben. Durch diese Maßnahmen wird bereits jedes Jahr schätzungsweise einer Million Kindern das Leben gerettet.
[Fußnote]
a Weitere Informationen über den Schutz der Gesundheit von Kindern sind im Erwachet! vom 8. April 1995, Seite 3—14 zu finden.
[Bildnachweis auf Seite 11]
WHO