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  • Auf zu den pazifischen Inseln! Und an die Arbeit!
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2000
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  • Internationale Mitarbeiter helfen einem dringenden Bedarf ab
  • Durch den Baueinsatz Zeugnis abgelegt
  • Opfer ohne Reue
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2000
w00 15. 8. S. 8-11

Auf zu den pazifischen Inseln! Und an die Arbeit!

IN DEN Wartehallen der internationalen Flughäfen von Brisbane und Sydney (Australien) herrschte größere Aufregung als sonst. Eine Gruppe von insgesamt 46 Reisenden wartete auf den Abflug zu dem sonnenverwöhnten Samoa, wo sie sich mit 39 weiteren Passagieren von Neuseeland, Hawaii und den Vereinigten Staaten treffen wollten. Sie hatten recht merkwürdiges Gepäck dabei — hauptsächlich Werkzeug wie Hämmer, Sägen und Bohrer —, also nicht gerade das, was man sonst so auf eine Reise zu einer wunderschönen Pazifikinsel mitnimmt. Aber ihr Auftrag war ja auch alles andere als gewöhnlich.

Sie reisten auf eigene Kosten für zirka zwei Wochen als unbezahlte freiwillige Helfer zu einem Baueinsatz, der vom regionalen Planungsbüro im australischen Zweigbüro der Zeugen Jehovas geleitet wurde. Das mit freiwilligen Spenden finanzierte Programm umfaßt den Bau von Königreichssälen, Kongreßsälen, Missionarheimen und Zweigeinrichtungen oder Übersetzungsbüros für die rapide wachsenden Versammlungen der Zeugen Jehovas auf den pazifischen Inseln. Im folgenden werden einige Bauhelfer vorgestellt, die schon in ihrem eigenen Land beim Bau von Königreichssälen mit Hand angelegt hatten.

Max, ein Dachdecker, kommt aus Cowra in Neusüdwales (Australien). Er ist verheiratet und hat fünf Kinder. Arnold ist von Hawaii angereist. Er und seine Frau haben zwei Söhne, und Arnold ist außerdem Pionier (Vollzeitprediger). Wie Max ist er in seiner Heimatversammlung Ältester. Diese Männer — und es handelt sich um eine repräsentative Auswahl unter den Helfern — stellen sich nicht deshalb als Freiwillige zur Verfügung, weil sie jede Menge Zeit übrig haben, sondern weil sie und ihre Familie einen Bedarf sehen und ihr möglichstes tun wollen, um dem abzuhelfen.

Internationale Mitarbeiter helfen einem dringenden Bedarf ab

Eine Region, in der ihre Fertigkeiten und Dienste gebraucht wurden, war Tuvalu, ein entlegener Inselstaat im Pazifik, der etwa 10 500 Einwohner zählt, aus neun Atollen besteht und nordwestlich von Samoa in Äquatornähe liegt. Die Atolle sind im Schnitt nur ungefähr 2,5 Quadratkilometer groß. 1994 brauchten die 61 Zeugen Jehovas dort unbedingt einen neuen Königreichssaal und ein größeres Gebäude für Übersetzungsbüros.

In diesem Teil der Tropen müssen Bauten so konstruiert werden, daß sie den häufig auftretenden heftigen Stürmen und Zyklonen standhalten. Auf den Inseln war allerdings kaum hochwertiges Baumaterial aufzutreiben. Die Lösung? Alles Material — von den Dachbalken und dem Dachbelag bis zu den Möbeln und Vorhängen, den Toilettenschüsseln und Armaturen, ja sogar den Schrauben und Nägeln — wurde von Australien aus in Containern verschifft.

Bevor die Materialien eintrafen, bereitete ein kleiner Trupp das Baugelände vor und legte die Fundamente. Dann kamen die internationalen Helfer, um die Gebäude zu errichten, anzustreichen und die Innenausstattung vorzunehmen.

Nebenbei bemerkt, erregte dieses emsige Treiben in Tuvalu den Unmut eines Geistlichen, der im Rundfunk bekanntgab, Jehovas Zeugen hätten einen „Turmbau zu Babel“ vor. Doch wie sahen die Tatsachen aus? „Beim biblischen Turmbau zu Babel mußten die Bauleute das Projekt aufgeben und den Turm unvollendet zurücklassen, nachdem Gott ihre Sprache verwirrt hatte und sie sich nicht mehr verständigen konnten“, erklärt Graeme, ein freiwilliger Helfer (1. Mose 11:1-9). „Wenn man für Jehova Gott arbeitet, ist genau das Gegenteil der Fall. Trotz unterschiedlicher Sprache und Kultur werden die Projekte immer fertig.“ Und so war es auch diesmal — in nur zwei Wochen war alles abgeschlossen. Bei der Feier zur Bestimmungsübergabe wurden 163 Anwesende gezählt, darunter auch die Frau des Premierministers.

Doug, der die Leitung innehatte, meint rückblickend: „Es war schön, mit Freiwilligen aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten. Wir haben unterschiedliche Methoden, Fachausdrücke und sogar Maßsysteme, aber nichts davon hat irgendwelche Probleme verursacht.“ Durch die Erfahrung, die er bei einer Reihe solcher Bauvorhaben gewonnen hat, kann er sagen: „Das ist für mich die Bestätigung, daß Jehovas Volk mit seiner Unterstützung überall auf der Erde ein Gebäude hochziehen kann, ganz egal, wie abgelegen der Ort oder wie schwierig das Gelände ist. Sicher, wir haben viele fähige Männer, aber es ist Jehovas Geist, der dahintersteht.“

Es war auch Gottes Geist, der die Zeugen Jehovas auf den Inseln bewog, für Essen und Unterkunft zu sorgen, was für manche Familien ein echtes Opfer war. Alle, die in den Genuß der Gastfreundschaft kamen, waren dafür von Herzen dankbar. Ken aus Melbourne (Australien) war an einem ähnlichen Projekt in Französisch-Polynesien beteiligt gewesen. Er erzählt: „Wir kamen, um zu dienen, und wurden wie Könige behandelt.“ Soweit möglich, helfen auch einheimische Zeugen bei den Bauarbeiten. Auf den Salomonen mischten Frauen Beton — von Hand, wohlgemerkt. Hundert Männer und Frauen kletterten hoch in die regendurchtränkten Berge und schleppten über 40 Tonnen Bauholz heran. Auch die Jüngeren packten kräftig zu. Ein Helfer aus Neuseeland erinnert sich: „Ich denke da an einen jungen einheimischen Bruder, der zwei, drei Säcke Zement auf einmal trug. Er schaufelte auch den ganzen Tag Kies, bei Hitze und bei Regen.“

Einheimische Zeugen mit einzubeziehen hat einen zusätzlichen Vorteil. Das Zweigbüro der Watch Tower Society auf Samoa berichtet: „Die Brüder auf den Inseln haben sich handwerkliche Fertigkeiten angeeignet, die sie beim Bau von Königreichssälen und bei Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten nach Zyklonen einsetzen können. Das kann ihnen auch eine Hilfe sein, für ihren Unterhalt zu sorgen, denn das ist hier für viele gar nicht so leicht.“

Durch den Baueinsatz Zeugnis abgelegt

Colin war in Honiara und erlebte mit, wie der Kongreßsaal für die Salomonen gebaut wurde. Davon war er so beeindruckt, daß er folgende Worte in Pidgin-Englisch an das örtliche Zweigbüro der Watch Tower Society schrieb: „Alle sie sind einig, und keiner sie sind böse, sie auch eine Familie.“ Als er kurz darauf in sein Dorf bei Aruligo zurückkehrte, das 40 Kilometer entfernt ist, baute er dort mit seiner Familie einen Königreichssaal. Wieder sandte er eine Nachricht an das Büro: „Unser Königreichssaal — mit Podium — ist fertig. Können wir jetzt hier Zusammenkünfte abhalten?“ Das wurde prompt in die Wege geleitet, und es werden regelmäßig über 60 Anwesende gezählt.

Ein Berater der Europäischen Union sah das Projekt in Tuvalu. „Wahrscheinlich sagt Ihnen das jeder“, meinte er gegenüber einem Bauhelfer, „aber für mich ist das einfach ein Wunder.“ Eine Frau vom Fernmeldeamt fragte einen anderen freiwilligen Helfer: „Wie kommt es, daß ihr alle so fröhlich seid? Es ist doch so heiß hier!“ Ein so aufopferungsvoll praktiziertes Christentum hatten diese Leute noch nie beobachtet.

Opfer ohne Reue

„Wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten“, sagt die Bibel in 2. Korinther 9:6. Die Helfer, ihre Familien und ihre Versammlungen säen nach wie vor großzügig, um ihre Glaubensbrüder im pazifischen Raum zu unterstützen. „Meine Versammlung ist für über ein Drittel des Flugpreises aufgekommen“, erwähnt Ross, ein Ältester aus Kincumber bei Sydney, „und mein Schwager, der ebenfalls mitkam, hat weitere 500 Dollar beigesteuert.“ Ein anderer Helfer hat sein Auto verkauft, um die Reise zu finanzieren. Wieder ein anderer hat ein Stück Land veräußert. Kevin fehlten noch 900 Dollar, weshalb er sich dafür entschied, seine 16 zweijährigen Tauben zu verkaufen. Durch einen Bekannten geriet er an einen Käufer, der ihm exakt 900 Dollar bot.

„Waren die insgesamt 6 000 Dollar Flugkosten und Verdienstausfall die Sache wert?“ fragen wir Danny und Cheryl. „Ja! Selbst wenn die Kosten doppelt so hoch gewesen wären, hätte es sich mehr als gelohnt“, antworten die beiden. Alan aus Nelson (Neuseeland) sagt: „Mit dem Geld, das mich der Flug nach Tuvalu gekostet hat, wäre ich nach Europa gekommen und hätte noch etwas übrig gehabt. Aber wäre ich dann so gesegnet worden, oder hätte ich so viele Freunde verschiedener Herkunft gefunden wie dort, oder hätte ich dann etwas für andere getan? Sicher nicht! Und übrigens, wenn ich auch viel für meine Brüder auf diesen Inseln gegeben habe, haben sie mir doch weit mehr zurückgegeben.“

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg des Programms ist der familiäre Rückhalt. Während manche Frauen ihren Mann begleiten und sogar beim Bau mithelfen, haben andere schulpflichtige Kinder oder einen Familienbetrieb, den sie in Gang halten müssen. „Meine Frau hat ein weit größeres Opfer gebracht als ich“, meint Clay, „weil sie, solange ich weg war, für die Kinder und den Haushalt gesorgt hat.“ Alle Ehemänner, die ihre Frau nicht mitnehmen konnten, würden diese Aussage bestimmt aus voller Überzeugung unterschreiben.

Seit Beendigung des Projekts in Tuvalu haben freiwillige Helfer Königreichssäle, Kongreßsäle, Missionarheime und Übersetzungsbüros in Fidschi, Tonga, Papua-Neuguinea, Neukaledonien und in anderen Regionen errichtet. Eine ganze Anzahl Projekte, davon einige für Südostasien, sind noch in der Planungsphase. Werden genug Helfer zur Verfügung stehen?

Allem Anschein nach wird das kein Problem sein. Das Zweigbüro von Hawaii schreibt: „Alle von hier, die bei internationalen Bauprojekten dabei waren, haben darum gebeten, beim nächsten Mal wieder berücksichtigt zu werden. Sobald sie zu Hause sind, fangen sie an zu sparen.“ Wie könnte das Bauprogramm zum Scheitern verurteilt sein, wenn man zu diesem selbstlosen Einsatz noch den reichen Segen Jehovas hinzurechnet?

[Bild auf Seite 9]

Baumaterial für das Projekt

[Bild auf Seite 9]

Baumannschaft vor Ort

[Bilder auf Seite 10]

Als die Projekte fertiggestellt waren, freuten wir uns über das, was durch Gottes Geist erreicht worden war

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