Gewalt gegen Frauen

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN NIGERIA

GEMÄSS dem Bericht über die menschliche Entwicklung 1995 von den Vereinten Nationen haben Frauen vom Mutterleib bis zum Grab unter Gewalt zu leiden. Erhebungen in der ganzen Welt haben folgende Ergebnisse zutage gebracht:

Vor der Geburt. In manchen Ländern werden Untersuchungen vorgenommen, um das Geschlecht eines Fötus festzustellen. Weibliche Föten werden häufig abgetrieben.

In der Kindheit. In Barbados, Kanada, Neuseeland, den Niederlanden, Norwegen und den Vereinigten Staaten berichtet ein Drittel der Frauen über sexuellen Mißbrauch während der Kindheit oder Jugend. Jedes Jahr werden schätzungsweise eine Million Kinder, hauptsächlich Mädchen in Asien, zur Prostitution gezwungen. Weltweit erleiden Millionen von Mädchen die Verstümmelung ihrer Genitalien.

Als Erwachsene. In Chile, Mexiko, Papua-Neuguinea und der Republik Korea leiden zwei Drittel der verheirateten Frauen unter häuslicher Gewalt. In Kanada, Neuseeland, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten ist jede sechste Frau schon einmal vergewaltigt worden.

In späteren Jahren. Mehr als die Hälfte aller Morde an Frauen in Bangladesch, Brasilien, Kenia, Papua-Neuguinea und Thailand wurden von ihren damaligen oder früheren Partnern verübt. In Afrika, Südamerika, auf mehreren pazifischen Inseln und in den Vereinigten Staaten ist Gewalt in der Ehe eine der Hauptursachen für Selbstmord unter Frauen.

Gewalt gegen Frauen ist typisch für die Zeit, die in der Bibel als die „letzten Tage“ bezeichnet wird, eine Zeit, in der viele „bösartig“, „lieblos“ und „roh“ sein würden (2. Timotheus 3:1-5, Einheitsübersetzung). Wir können für die Verheißung Jehovas dankbar sein, daß er nach diesen unruhigen „letzten Tagen“ eine friedliche neue Welt schaffen wird, in der die Erdbewohner „tatsächlich in Sicherheit wohnen [werden], ohne daß jemand sie aufschreckt“ (Hesekiel 34:28; 2. Petrus 3:13). Unter Gottes Königreich wird Jesus Christus „den Armen befreien, der um Hilfe ruft, auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat. Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen“ (Psalm 72:12, 14).