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  • Wie sieht die Situation Jugendlicher aus?
    Der Wachtturm 1997 | 1. Dezember
    • Wie sieht die Situation Jugendlicher aus?

      „WAS möchtest du zuerst hören: die gute oder die schlechte Nachricht?“ Auf diese Frage antworten viele, sie möchten zuerst die schlechte Nachricht erfahren in der Hoffnung, daß ihnen die gute Nachricht dann im Bewußtsein haftet.

      Was die Situation der Jugend betrifft, wollen wir uns zuerst die gegenwärtige Lage ansehen. Die ältere Generation äußert sich oft darüber, daß junge Menschen von heute anders seien als Jugendliche früher. Junge Leute dagegen ärgern sich über irgendwelche Anspielungen, sie würden an die Maßstäbe von gestern nicht heranreichen. Wie auch immer, aufmerksame Beobachter der menschlichen Gesellschaft sagen übereinstimmend, die Jugend der heutigen Zeit sei anders.

      Inwiefern anders?

      Obwohl man von jungen Menschen im allgemeinen gutes Benehmen, Verantwortungsbewußtsein und Respekt vor anderen erwartet, ist die Realität von diesen Idealen häufig weit entfernt. Einer Umfrage zufolge, über die in der Londoner Zeitung The Independent berichtet wurde, entwickeln junge Menschen „eine ‚neue rebellische Haltung‘ gegenüber einer Welt, die sie im großen und ganzen enttäuscht hat“. Diese „neue rebellische Haltung“ ist daran zu erkennen, daß sich heute weniger Jugendliche als „vernünftig und zuverlässig“ sehen wollen. Sie möchten lieber als „wild und unberechenbar“ gelten.

      In Großbritannien beispielsweise ist die Zahl der gemeldeten Straftaten — zumeist von jungen Menschen verübt — zwischen 1950 und 1993 auf das Zehnfache angestiegen. Vermehrter Drogen- und Alkoholmißbrauch läuft mit dieser Entwicklung parallel. Gleichzeitig beobachten zufolge der Londoner Times fast alle Industrieländer „seit dem Zweiten Weltkrieg eine beträchtliche Zunahme an psychosozialen Störungen unter Jugendlichen“. Nach Ansicht von David J. Smith, Professor für Kriminologie, stehen diese Störungen „nicht einfach mit Entbehrungen oder größerem Wohlstand“ in Beziehung. Untersuchungen deuten darauf hin, daß sich heute ein größerer Unterschied zwischen jungen und älteren Menschen abzeichnet.

      Kinder und junge Teenager sind heutzutage stärkerem Streß ausgesetzt. Fälle von Selbstmord oder Selbstmordversuchen sind etwas Alltägliches geworden. Gemäß der in Glasgow (Schottland) erscheinenden Zeitung Herald hat sich bei Kindern unter 12 Jahren in einem Zeitraum von weniger als 10 Jahren die Zahl der Selbstmordversuche verdoppelt. Auch Jugendliche lassen sich aus Verzweiflung zum Selbstmord treiben. „Das ist das Resultat einer ansteigenden Flut psychischer Probleme unter Jugendlichen, die die verschiedenen Hilfseinrichtungen zu überrollen droht“, schreibt die Zeitung.

      Wer ist schuld?

      Erwachsene sind schnell dabei, der Jugend die Schuld für ihre Andersartigkeit zuzuweisen. Aber muß man nicht in aller Ehrlichkeit den Erwachsenen einen Großteil der Schuld für die Situation der Jugend geben? Als Erklärung wird oft angeführt, daß Jugendliche von Gleichaltrigen schikaniert und von den Eltern vernachlässigt werden und daß Rollenvorbilder fehlen, denen sie vertrauen können. „In der Bevölkerung allgemein kommen Depressionen nicht häufiger vor als vor 30 Jahren“, behauptet Professor Sir Michael Rutter, Leiter der Abteilung Kinderpsychiatrie des britischen Medizinischen Forschungsrats. „Aber unter Teenagern und jungen Erwachsenen haben sie erheblich zugenommen. ... Zweifellos trägt die Familienzerrüttung dazu bei, und zwar nicht nur die Ehescheidungen, sondern das allgemeine Ausmaß der Streitigkeiten und der Konflikte unter Erwachsenen.“

      Eine Forscherin sagte, daß junge Menschen „das Festhalten an Konventionen ablehnen“. Weshalb? „Weil die Konventionen für sie keine Gültigkeit haben.“ Als Beispiel könnten die veränderten Ansichten über die Geschlechterrollen dienen. Viele junge Frauen übernehmen die eher maskulinen Verhaltensweisen der Aggression und Gewalt, während junge Männer zunehmend femininer werden. Das steht in krassem Gegensatz zu den Normen in der Vergangenheit.

      Doch warum sind gegenwärtig solch radikale Veränderungen zu beobachten? Und was gibt es Gutes über junge Menschen von heute zu sagen? Was können sie für eine sichere Zukunft tun? Diese Fragen werden im nächsten Artikel besprochen.

  • Junge Menschen mit einer sicheren Zukunft
    Der Wachtturm 1997 | 1. Dezember
    • „SO SCHEUSSLICH und empörend, wie eine Vergewaltigung nur sein kann.“ Mit diesen Worten beschrieb der vorsitzende Richter bei einem unlängst geführten Prozeß das Verbrechen. Eine Bande von 8 Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren lauerte in einem Londoner Innenstadtbezirk einer Touristin auf, vergewaltigte sie mehrmals und warf sie dann in einen nahe gelegenen Kanal, obwohl sie sagte, sie könne nicht schwimmen. Verständlicherweise erklärte die Mutter eines der Jugendlichen, ihr sei schlecht geworden, als in den Fernsehnachrichten über die Tat ihres Sohnes berichtet worden sei.

      Traurigerweise spiegelt dieser Vorfall den Zustand der heutigen Gesellschaft wider. Brutalität ist die Norm geworden, sei es bei Verbrechen und Familienstreitigkeiten oder bei ethnischen Konflikten auf dem Balkan, in Zentral- und Westafrika oder anderswo. Jugendliche wachsen inmitten solcher Verhältnisse auf oder hören immer wieder davon. Kein Wunder, daß sich viele nach außen hin als hart geben, keine „natürliche Zuneigung“ zeigen und „ohne Selbstbeherrschung“ sind (2. Timotheus 3:3).

      „Brutal“

      Als der christliche Apostel Paulus seinen zweiten Brief an seinen Mitältesten Timotheus schrieb, war Rom die dominierende Weltmacht. In den römischen Arenen ging es grausam und barbarisch zu. Doch Paulus sagte warnend, in der Zukunft würden Zustände herrschen, „mit denen man schwer fertig wird“ (2. Timotheus 3:1). Interessanterweise beinhaltet das griechische Wort für „mit denen man schwer fertig wird“ den Gedanken von „brutal“. Ein Vorfall während des irdischen Dienstes Jesu, mehr als 30 Jahre zuvor, zeigt, was damals die Ursache für Brutalität sein konnte.

      Jesus hatte gerade mit einem Boot das Ostufer des Galiläischen Meeres erreicht. Als er an Land ging, begegneten ihm zwei Männer. Ihr wildes Aussehen und ihr Geschrei ließen keinen Zweifel daran offen, daß mit ihnen etwas ganz und gar nicht stimmte. Sie waren ‘außergewöhnlich brutal’, ja von Dämonen besessen.a Was sie schrien, kam von den bösen Geistern, die über ihre Gewalttätigkeiten die Kontrolle ausübten. „Was haben wir mit dir, Sohn Gottes, zu schaffen?“ schrien die Männer. „Bist du hierhergekommen, um uns vor der bestimmten Zeit zu quälen?“ Die bösen Geister, von denen die beiden besessen waren, wußten nur zu gut, daß Gott bereits eine Zeit für seine Urteilsvollstreckung an den Dämonen festgesetzt hatte. Dies würde für sie die ewige Vernichtung bedeuten. Doch bis dahin wollten sie ihre übermenschlichen Kräfte spielen lassen, um brutale Gewalt zu entfesseln. Erst nachdem Jesus durch ein Wunder diese Dämonen ausgetrieben hatte, waren die beiden Männer befreit (Matthäus 8:28-32; Judas 6).

      Wenn sich in unserer Zeit Menschen, einschließlich Jugendlicher, wie wahnsinnig verhalten, ist es gut, sich an diesen Vorfall zu erinnern. Warum? Weil wir heute, im 20. Jahrhundert, einer ähnlichen Gefahr ausgesetzt sind, wie im letzten Bibelbuch, in der Offenbarung, erklärt wird: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offenbarung 12:12). Beachten wir, daß diese Demütigung bei Satan „große Wut“ hervorruft, weil er weiß, daß seine Zeit bald abgelaufen ist.

      Angriffsziel

      Wie schon oft in der vorliegenden Zeitschrift erwähnt wurde, war 1914 das Jahr der Inthronisierung Christi Jesu als König von Gottes Königreich im Himmel. Jesus ging sofort gegen Gottes Hauptfeind, Satan, vor. Der Teufel und seine Dämonen wurden aus dem Himmel verbannt und konzentrieren nun ihre Aufmerksamkeit auf die Erde (Offenbarung 12:7-9). Da Satans Einflußbereich stark eingeschränkt ist, „geht [er] umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen“ (1. Petrus 5:8). Und wer ist eine leichte Beute für ihn? Ist es nicht einleuchtend, daß es vor allem diejenigen sind, denen es an Erfahrung im Leben und in den zwischenmenschlichen Beziehungen mangelt? Junge Menschen sind daher heute Angriffsziel des Teufels geworden. Durch einen Großteil ihrer Musikwahl und ihrer Freizeitaktivitäten spielen sie diesem unsichtbaren gerissenen Manipulanten direkt in die Hände (Epheser 6:11, 12).

      Selbst wenn junge Leute etwas aus ihrem Leben machen möchten, werden sie oft daran gehindert. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs haben die Menschen in vielen der vom Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Länder versucht, ihre Familie durch ein Leben in Wohlstand zu entschädigen. Materielle Güter, uneingeschränkte Freizeit und Unterhaltung sind zu den wichtigsten Zielen geworden. Das hat sich für viele nachteilig ausgewirkt. „Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden“, schrieb Paulus warnend an Timotheus, „fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden ... Denn die Geldliebe ist eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten, und indem einige dieser Liebe nachstrebten, ... haben [sie] sich selbst mit vielen Schmerzen überall durchbohrt“ (1. Timotheus 6:9, 10). Im großen und ganzen kann man feststellen, daß sich die Menschen in der heutigen materialistischen Gesellschaft mit wirtschaftlichen, finanziellen und emotionellen Schmerzen durchbohren. Das gilt auch für viele junge Leute, die auf diese List von Gottes Erzfeind hereinfallen.

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