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Azteken werden echte ChristenDer Wachtturm 2012 | 1. März
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Eine Indio-Frau, die zum ersten Mal einen biblischen Vortrag in Nahuatl gehört hatte, meinte begeistert: „Wir haben zehn Jahre die Zusammenkünfte besucht und hinterher hat uns immer der Kopf gebrummt, weil wir nicht gut Spanisch können. Jetzt ist es, als würden wir die Wahrheit ganz neu kennenlernen.“ Juan (60) hatte zusammen mit seiner Familie die Bibel acht Jahre lang in Spanisch studiert und spanische Zusammenkünfte besucht, doch irgendwie ging es nicht vorwärts. Dann fing er an, die Bibel in Nahuatl zu studieren. Es verging kein Jahr, und schon war er getauft.
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Azteken werden echte ChristenDer Wachtturm 2012 | 1. März
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In San Agustín Oapan durften Jehovas Zeugen nicht von Haus zu Haus predigen, weil man befürchtete, die Leute würden vielleicht kein Geld mehr für die Feste geben. Als Florencio einmal mit einer kleinen Gruppe Nahuatl sprechender Zeugen beim Predigen war, wurden drei von ihnen verhaftet. Nach 20 Minuten hatte sich eine Menschenmenge versammelt, und man beriet sich, was mit ihnen geschehen sollte.
„Die wollten gleich an Ort und Stelle kurzen Prozess mit uns machen“, erinnert sich Florencio. „Einige schlugen doch glatt vor, uns gefesselt in den Fluss zu werfen! Aber erst mal wurden wir ins Gefängnis gesteckt. Am nächsten Tag kam dann ein Glaubensbruder, der Rechtsanwalt war, mit zwei anderen Brüdern, um uns zu helfen. Doch auch sie landeten hinter Gittern. Letztendlich ließ man uns alle unter der Bedingung frei, dass wir aus der Stadt verschwinden.“ Trotz dieses Vorfalls wurde ein Jahr später eine Versammlung gegründet, zu der 17 getaufte Zeugen gehörten. Zu den Zusammenkünften kamen etwa 50 Personen.
Alberto, ein Zeuge aus Coapala, wo viele Nahua leben, wurde zu einem der lokalen Feste eingeladen. Da er nicht mitmachen wollte, sperrte man ihn ein. Es wurde eine große Versammlung einberufen, und manche forderten lautstark, Alberto zur Abschreckung aufzuhängen, damit nicht auch andere zu seiner Religion überlaufen und die traditionellen Bräuche aufgeben. Glaubensbrüder von Alberto versuchten, ihn freizubekommen, wurden jedoch ebenfalls verhaftet. Nach dem einwöchigen Fest ließ man alle frei. Da sich der Widerstand nicht legte, mussten die Zeugen auf höherer Ebene vorstellig werden, worauf eine Verfügung erging, die der Verfolgung ein Ende machte. Interessantes Detail am Rande: Der größte Gegner nahm bald darauf die biblische Wahrheit an und ließ sich taufen. Heute gibt es in Coapala eine Versammlung.
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Azteken werden echte ChristenDer Wachtturm 2012 | 1. März
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Sonia, eine Vollzeitpredigerin, erklärt, warum sie es mit dieser Sprache aufgenommen hat. „Zwei Stunden von meinem Haus entfernt leben um die 6 000 nahuatlsprachige Wanderarbeiter. Diese verletzlichen, gedemütigten Menschen wohnen abgeschottet und unter Bewachung in einfachen Unterkünften“, meint sie. „Ich war todtraurig, als ich sie in diesem Zustand sah. Die Nahua waren früher ein stolzes Volk, und die Wurzeln unserer Kultur gehen auf sie zurück. Wir hatten ihnen 20 Jahre in Spanisch gepredigt, aber sie konnten nicht wirklich etwas damit anfangen und hatten wenig Interesse. Als ich dann jedoch ein paar Wörter Nahuatl lernte, gingen plötzlich die Türen auf. Die Leute standen um mich herum und hörten zu. Einer Frau bot ich Lese- und Schreibunterricht an, wenn sie mir dafür Nahuatl beibringt. Jetzt kennen sie mich überall als ‚die Frau, die unsere Sprache spricht‘. Ich komme mir vor wie ein Missionar im eigenen Land.“ In der Gegend gibt es heute eine nahuatlsprachige Versammlung.
Maricela, eine andere Vollzeitpredigerin, legt sich ebenfalls mächtig ins Zeug, um Nahuatl zu lernen. Sie fing mit einem Mann namens Félix (70) ein Bibelstudium in Spanisch an. Als sie dann in Nahuatl immer besser wurde, konnte sie ihm mehr und mehr in seiner Muttersprache erklären. Damit hat sie viel bewirkt. Wie war sie doch gerührt, als Félix fragte: „Hört Jehova eigentlich zu, wenn ich Nahuatl mit ihm spreche?“ Félix war richtig froh, zu erfahren, dass Jehova alle Sprachen versteht. Er hat sich inzwischen taufen lassen und kommt regelmäßig zu den Zusammenkünften, obwohl er eineinhalb Stunden zu Fuß gehen muss. Maricela meint: „Es ist schon etwas ganz Großes, dass ich mit dem Engel, der eine gute Botschaft für alle Völker hat, zusammenarbeiten darf“ (Offenbarung 14:6, 7).
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