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Japan überbrückt die InlandseeErwachet! 1989 | 22. Februar
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Die Bauzeit betrug etwa zehn Jahre oder neun Millionen Arbeitstage.
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Japan überbrückt die InlandseeErwachet! 1989 | 22. Februar
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Tetsuo Yamane von der Hondo-Schikoku-Brücken-Aufsicht kann einige interessante Einzelheiten vom Bau der Brücke erzählen, da er 13 Jahre an diesem Projekt gearbeitet hat und mit für die Unterkonstruktion verantwortlich war.
„Das schwierigste überhaupt war“, wie Herr Yamane erklärte, „das Legen der Unterwasserfundamente. Wir haben unter Wasser den Fels gesprengt und das Bett mit einem Greifbagger freigelegt. Senkkästen oder Schalungsrahmen von der Größe eines zehnstöckigen Gebäudes wurden auf einer Schiffswerft gebaut und an die Baustelle geschleppt. Dort wurden sie heruntergelassen, mit Steinen gefüllt und mit Beton ausgegossen, wobei man ein neuentwickeltes Betonmischboot mit Namen Century einsetzte.“
Die Arbeiter mußten mit den widrigsten Umständen fertig werden. „Die Fundamente sind etwa 50 Meter tief unter Wasser gelegt worden“, fuhr Herr Yamane fort. „Hinzu kommt noch, daß der Gezeitenhub an der Baustelle mit einer Geschwindigkeit von 5 Knoten sehr stark war. Das ist etwa so, als würde man bei einer Windgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern arbeiten. Die ausgebaggerten Stellen und die Senkkästen konnten nur bei Gezeitenwechsel inspiziert werden. Die Sicht unter Wasser war gleich Null. Schon 10 oder 20 Meter unter der Oberfläche sieht man praktisch nichts mehr. Die zu untersuchenden Stellen wurden mit Unterwasserscheinwerfern angeleuchtet und aus einer Entfernung von 50 Zentimetern fotografiert oder mit Video gefilmt.“
Da sich die Brücke im Seto-Inlandsee-Nationalpark befindet, mußte man darauf achten, daß sie mit der Landschaft eine Einheit bildet. Das Motiv der „gesamten Landschaftsgestaltung ist das eines japanischen Gartens mit Schrittsteinen im Wasser“, erklärte Professor Toshiaki Ohta, der an der Planung der Brücke beteiligt war.
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