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  • Ihr Ältesten — werdet ihr andere schulen?
    Der Wachtturm 2015 | 15. April
    • Samuel und Saul essen gemeinsam auf einem Flachdach

      Ihr Ältesten — werdet ihr andere schulen?

      „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit“ (PRED. 3:1)

      WIE WÜRDEST DU ANTWORTEN?

      • Welchen Stellenwert sollte das Schulen von Brüdern haben, und warum?

      • Warum sind Älteste, die andere schulen, ein Segen für die Versammlung?

      • Wie können Älteste beim Schulen den Propheten Samuel nachahmen?

      1, 2. Von welcher Situation berichten Kreisaufseher?

      DIE Ältestensitzung ist fast zu Ende. Der Kreisaufseher sieht in die Runde und fühlt unweigerlich Zuneigung zu diesen fleißigen Hirten, von denen einige seine Väter sein könnten. Er ist aber auch besorgt und stellt deshalb die Frage: „Brüder, was tut ihr, damit andere in der Versammlung mehr Verantwortung übernehmen können?“ Bei seinem letzten Besuch hatte er ihnen nämlich ans Herz gelegt, mehr Wert auf das Schulen zu legen — daran erinnern sie sich noch gut. Nach einer Weile sagt einer der Ältesten jedoch: „Offen gesagt, nicht viel.“ Die anderen nicken.

      2 Bist du ein Ältester? Dann kommt dir diese Situation vielleicht bekannt vor. Wie Kreisaufseher von überall auf der Welt berichten, müsste in vielen Versammlungen mehr geschehen, um Brüder — ob alt oder jung — zu schulen, damit auch sie sich um die Herde kümmern können. Das ist allerdings nicht leicht. Woran liegt das?

      3. (a) Wie unterstreicht die Bibel den Wert der Schulung, und warum sollten wir uns alle dafür interessieren? (Siehe Fußnote.) (b) Warum fällt es Ältesten nicht immer leicht, andere zu schulen?

      3 Als Hirte weißt du ja: Persönliche Schulung ist wichtig.a Wie du weißt, werden mehr Brüder benötigt, damit bestehende Versammlungen stark bleiben und neue Versammlungen gegründet werden können. (Lies Jesaja 60:22.) Du kennst auch den Rat der Bibel, „andere zu lehren“. (Lies 2. Timotheus 2:2.) Trotzdem fällt es dir wie den Ältesten in der Einleitung womöglich nicht leicht. Schließlich musst du dich auch um deine Familie, deinen Beruf, deine Verpflichtungen in der Versammlung und um andere dringende Angelegenheiten kümmern. Irgendwie scheint dann keine Zeit mehr da zu sein, andere zu schulen. Daher wollen wir uns nun damit beschäftigen, welchen Stellenwert die Schulung anderer erhalten sollte.

      SCHULUNG IST WICHTIG

      4. Woran könnte es liegen, dass Schulung manchmal aufgeschoben wird?

      4 Woran könnte es liegen, dass manche Älteste das Schulen aufschieben? Vielleicht denkt der eine oder andere: „Schulung ist zwar wichtig, aber nicht so dringend wie andere Versammlungsangelegenheiten, die einfach nicht warten können. Selbst wenn ich das Schulen für eine Weile zurückstelle, geht es in der Versammlung trotzdem weiter.“ Natürlich muss man sich um vieles sofort kümmern. Stellt man Schulung aber zurück, kann das der Versammlung schaden.

      5, 6. Warum muss ein Auto auch gewartet werden, und wie lässt sich das auf das Schulen innerhalb der Versammlung übertragen?

      5 Ein Beispiel: Jedem Autofahrer ist bewusst, dass er regelmäßig Öl wechseln muss, damit der Motor gut läuft. Trotzdem denkt er vielleicht, das sei nicht so dringend wie das Tanken. Immerhin bleibt sein Auto ohne Sprit stehen. Er sagt sich vielleicht: „Wenn ich keine Zeit für den Ölwechsel habe, wird der Motor trotzdem weiterlaufen — zumindest eine Zeit lang.“ Worin liegt aber die Gefahr? Schiebt er die Wartung immer wieder auf, kommt es früher oder später zum Motorschaden. Ist es erstmal so weit gekommen, kostet es viel Zeit und Geld, das Auto wieder zum Laufen zu bringen. Was lernen wir daraus?

      6 Älteste kümmern sich um viele wichtige Aufgaben, die nicht warten können, da die Versammlung sonst darunter leiden würde. So wie ein Autofahrer immer sicherstellen muss, dass genug Sprit im Tank ist, müssen sie sich „der wichtigeren Dinge vergewissern“ (Phil. 1:10). Manche Älteste sind jedoch so damit beschäftigt, sich um Dringendes zu kümmern, dass sie es unter Umständen vernachlässigen, andere zu schulen oder sozusagen den Motor zu warten. Schieben Älteste das Schulen aber immer wieder auf, wird es über kurz oder lang nicht genügend befähigte Brüder geben, die sich um die Versammlung kümmern können.

      7. Wie sollten wir Älteste betrachten, die sich die Zeit nehmen, andere zu schulen?

      7 Wir dürfen also niemals denken, Schulung sei nicht so wichtig. Älteste mit Weitblick investieren daher Zeit, um weniger erfahrene Brüder zu schulen. Sie erweisen sich so als kluge „Verwalter“ und als echter Segen für die gesamte Versammlung. (Lies 1. Petrus 4:10.) Wie kommt das der Versammlung zugute?

      EINE KLUGE INVESTITION

      8. (a) Welche Überlegungen bewegen Älteste dazu, andere zu schulen? (b) Welche dringende Verantwortung haben Älteste, die dort dienen, wo größerer Bedarf besteht? (Siehe Kasten „Schulen ist unverzichtbar“.)

      8 Selbst die erfahrensten Ältesten werden irgendwann älter und müssen bescheiden anerkennen, dass sie deshalb immer weniger für die Versammlung tun können (Mi. 6:8). Zudem können „Zeit und unvorhergesehenes Geschehen“ ihre Möglichkeiten, sich um die Versammlung zu kümmern, plötzlich einschränken — was man realistischerweise einkalkulieren sollte (Pred. 9:11, 12; Jak. 4:13, 14). Aus echter Sorge um das Wohl der Schafe Jehovas geben vorausschauende Älteste daher die Erfahrung, die sie in den Jahren ihres treuen Dienstes gesammelt haben, rechtzeitig an jüngere Brüder weiter. (Lies Psalm 71:17, 18.)

      9. Warum wird Schulung immer wichtiger?

      9 Aus welchem anderen Grund sind Älteste, die andere schulen, ein Segen für die Herde? Sie stärken sozusagen die Abwehrkräfte der Versammlung. Inwiefern? Strengen sich Älteste an, andere zu schulen, wird es mehr Brüder geben, die die Versammlung darin unterstützen können, treu und vereint zu bleiben — nicht nur jetzt, sondern vor allem in der turbulenten Zeit der großen Drangsal (Hes. 38:10-12; Mi. 5:5, 6). Liebe Älteste, wir bitten euch daher dringend, das Schulen jetzt zu einem festen Bestandteil eures Dienstes zu machen.

      10. Was muss ein Ältester wahrscheinlich tun, um Zeit für das Schulen zu haben?

      10 Uns ist natürlich bewusst, dass du als Ältester wahrscheinlich nicht noch mehr Zeit für wichtige Versammlungsangelegenheiten aufbringen kannst. Um deine Grenzen also nicht zu überschreiten, müsstest du vielleicht etwas von der Zeit, die du sowieso schon einsetzt, für das Schulen nutzen (Pred. 3:1). Das wird sich als eine gute Investition herausstellen.

      DIE VORAUSSETZUNGEN SCHAFFEN

      11. (a) Was ist so bemerkenswert an den Vorschlägen der Ältesten aus verschiedenen Ländern? (b) Warum ist es gemäß Sprüche 15:22 nützlich, sich mit den Vorschlägen dieser Ältesten zu befassen?

      11 Vor einiger Zeit wurde eine Anzahl Älteste, die mit Erfolg Brüder schult und ihnen dabei hilft, geistig zu wachsen, gefragt, was ihr Geheimnis sei.b Obwohl ihre Umstände sehr verschieden sind, war ihr Rat verblüffend ähnlich. Was zeigt dies? Schulung, die auf der Bibel beruht, kann wie in den Tagen des Apostels Paulus „überall“ und „in jeder Versammlung“ umgesetzt werden (1. Kor. 4:17). In diesem und im nächsten Artikel sehen wir uns daher einige Vorschläge dieser Ältesten an (Spr. 15:22). Der Einfachheit halber sprechen wir in diesen beiden Artikeln von „Lehrern“ und „Schülern“.

      12. Wofür muss ein Lehrer sorgen, und warum?

      12 Wie ein Gärtner erst den Boden bearbeiten und lockern muss, bevor er ihn besäen kann, so muss auch ein Lehrer für die Schulung erst die richtigen Voraussetzungen schaffen. Bevor er dem Schüler daher neue Fertigkeiten vermittelt, wird er ihn erst darauf vorbereiten und ihm Mut machen. Aber wie schafft man die richtigen Voraussetzungen? Indem man so ähnlich vorgeht wie ein Prophet aus alter Zeit. Wie ist er vorgegangen?

      13—15. (a) Welchen Auftrag erhielt der Prophet Samuel? (b) Wie führte Samuel seinen Auftrag aus? (Siehe Anfangsbild.) (c) Warum ist dieser Bericht über Samuel für Älteste besonders interessant?

      13 Vor über 3 000 Jahren wandte sich Jehova an den Propheten Samuel und sagte zu ihm: „Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir senden, und du sollst ihn zum Führer über mein Volk Israel salben“ (1. Sam. 9:15, 16). Wie Samuel bewusst wurde, sollte er die Nation nicht länger führen. Stattdessen beauftragte Jehova ihn, einen Nachfolger zu salben. Samuel wird sich da gefragt haben, wie er den Mann auf diese Aufgabe vorbereiten könne. Er überlegte also und legte sich einen Plan zurecht.

      14 Als Samuel am nächsten Morgen Saul sah, sagte Jehova zum Propheten: „Hier ist der Mann.“ Also schritt Samuel zur Tat. Er lud Saul zu einem Essen in einem Speisesaal ein. Dort wies er Saul und seinem Begleiter die besten Plätze zu, gab Saul das beste Stück Fleisch und sagte: „Iss, denn auf die bestimmte Zeit hat man es für dich aufbehalten.“ Danach nahm Samuel ihn mit in sein Haus und unterhielt sich unterwegs mit ihm. Samuel wollte die angenehme Atmosphäre, die das gute Essen und der gemütliche Spaziergang erzeugt hatten, nutzen. Deshalb lud er Saul noch auf sein Flachdach ein. Dort, in der kühlen Abendluft, „sprach [Samuel] mit Saul weiter“, bis sie zu Bett gingen. Am nächsten Tag salbte Samuel Saul, küsste ihn und gab ihm weitere Anweisungen. Damit war Saul für seine zukünftige Aufgabe bereit, woraufhin Samuel ihn wegsandte (1. Sam. 9:17-27; 10:1).

      15 Es ist natürlich schon ein Unterschied, ob man einen Mann zum Führer einer Nation salbt oder ob man einen Bruder schult, damit er in der Versammlung als Dienstamtgehilfe oder Ältester ernannt werden kann. Dennoch können Älteste heute von Samuels Vorgehensweise einiges lernen. Zwei Punkte sehen wir uns im Folgenden an.

      BEREITWILLIGE LEHRER UND ECHTE FREUNDE

      16. (a) Wie fühlte sich Samuel, als Israel einen König haben wollte? (b) Mit welcher Einstellung erfüllte Samuel seinen Auftrag, Saul zu salben?

      16 Sei bereitwillig, nicht zögerlich. Als Samuel erfuhr, dass die Israeliten einen menschlichen König wollten, war er enttäuscht und fühlte sich vom Volk zurückgestoßen (1. Sam. 8:4-8). Zunächst zögerte er, dem Wunsch des Volkes nachzukommen, sodass Jehova ihm dreimal sagen musste, er solle auf sie hören (1. Sam. 8:7, 9, 22). Dennoch verbitterte Samuel nicht und ließ auch keinen Groll gegen den Mann aufkommen, der ihn ersetzen würde. Er führte Jehovas Auftrag, Saul zu salben, schließlich bereitwillig und gehorsam aus — und zwar aus Liebe und nicht bloß aus reinem Pflichtgefühl.

      17. Worin ahmen Älteste Samuel nach, und womit werden sie belohnt?

      17 Wie Samuel vermitteln erfahrene Älteste ihren Schülern, dass sie sie schätzen (1. Pet. 5:2). Sie lassen sich nicht davon abhalten, andere zu schulen, aus Angst, sie müssten den Schülern dann gewisse Vorrechte überlassen. Lehrer mit einem großen Herzen betrachten willige Schüler nicht als Konkurrenten, sondern als „Mitarbeiter“ und wertvolle Geschenke für die Versammlung (2. Kor. 1:24; Heb. 13:16). Einem selbstlosen Lehrer macht es bestimmt große Freude zu beobachten, wie sein Schüler seine Fähigkeiten zum Wohl der Versammlung einsetzt (Apg. 20:35).

      18, 19. Wie kann ein Ältester einen Bruder auf die Schulung vorbereiten, und warum ist dies so wichtig?

      18 Sei ein Freund, nicht nur ein Lehrer. Als Samuel dem Saul begegnete, hätte er auch schnell eine Ölflasche nehmen, sie eilig über Sauls Kopf ausgießen und den neuen König wegsenden können. Saul wäre dann zwar gesalbt, aber völlig unvorbereitet gewesen. Stattdessen nahm sich Samuel gern die Zeit, um Saul Schritt für Schritt auf seine Aufgabe vorzubereiten. Erst nach einem guten Essen, einem angenehmen Spaziergang, einem langen Gespräch und einem erholsamen Schlaf war für Samuel der richtige Zeitpunkt gekommen, Saul zu salben.

      Ein Ältester und ein Dienstamtgehilfe führen eine entspannte Unterhaltung

      Bevor du jemand schulst, bau eine Freundschaft zu ihm auf (Siehe Absatz 18 und 19)

      19 Auch heute sollte sich ein Lehrer vor dem Schulen die Zeit nehmen, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen und eine Freundschaft zum Schüler aufzubauen. Welche Schritte ein Ältester unternimmt, um solch ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen, ist von Land zu Land verschieden, je nach Umständen und Gepflogenheiten. Doch wenn sich ein vielbeschäftigter Ältester Zeit für seinen Schüler nimmt, gibt er ihm zu verstehen: „Du bist mir wichtig.“ (Lies Römer 12:10.) Diese unausgesprochene Botschaft wird von Schülern überall auf der Welt klar verstanden und sehr geschätzt.

      20, 21. (a) Was macht einen erfolgreichen Lehrer aus? (b) Worum geht es im nächsten Artikel?

      20 Älteste, vergesst bitte nicht: Ein erfolgreicher Lehrer liebt es nicht nur, zu schulen, sondern er liebt auch den Menschen, den er schult. (Vergleiche Johannes 5:20.) Der Schüler wird dies spüren und das beeinflusst enorm, wie er auf die Schulung reagiert. Liebe Älteste, seid also nicht nur ein Lehrer, seid auch ein Freund (Spr. 17:17; Joh. 15:15).

      21 Nachdem das Herz des Schülers bereitgemacht ist, kann ihm ein Ältester die notwendigen Fertigkeiten vermitteln. Welche Methoden kann er dazu verwenden? Darum geht es im nächsten Artikel.

      a Dieser und der folgende Artikel richtet sich zwar speziell an Älteste, aber alle in der Versammlung sollten sich dafür interessieren. Aus welchem Grund? Die Artikel führen allen getauften Männern vor Augen, wie wichtig Schulung für sie ist, damit die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden kann. Das ist zum Nutzen aller.

      b Die Ältesten leben in Australien, Bangladesch, Belgien, Brasilien, Frankreich, Französisch-Guayana, Japan, Korea, Mexiko, Namibia, Nigeria, Réunion, Russland, Südafrika und in den Vereinigten Staaten.

  • Ihr Ältesten — werdet ihr andere schulen?
    Der Wachtturm 2015 | 15. April
    • Schulen ist unverzichtbar

      Ein Ältester, der in einer Versammlung dient, wo mehr Bedarf ist, schult einheimische Brüder, damit sie Hirten für die Herde werden können

      IN MANCHEN Teilen der Welt besteht ein großer Bedarf an Königreichsverkündigern. Brüder und Schwestern sind in solche Länder gezogen und sind dort etlichen Versammlungen eine große Hilfe. Diese opferbereiten Zeugen tragen sehr dazu bei, die „Ernte“ einzubringen. Was wäre aber, wenn diese fleißigen Verkündiger das Land verlassen müssten? In vielen Versammlungen gäbe es nicht genug einheimische Brüder, die sich um die Versammlungsangelegenheiten kümmern könnten. Für Älteste, die dorthin gezogen sind, wo mehr Bedarf besteht, ist es daher unverzichtbar, einheimischen Brüdern zu helfen, Hirten für die Herde zu werden.

  • Wie Älteste andere schulen
    Der Wachtturm 2015 | 15. April
    • Elisa sieht zu, wie Elia mit seinem Amtsgewand auf das Wasser des Jordans schlägt und ihn so teilt

      Wie Älteste andere schulen

      „Die Dinge, die du von mir . . . gehört hast, diese Dinge vertraue treuen Menschen an“ (2. TIM. 2:2)

      WAS MEINST DU?

      • Wodurch kann ein Ältester die geistige Gesinnung eines Bruders fördern?

      • Welche Bibeltexte könnte ein Ältester mit einem Bruder besprechen, der sich anscheinend nicht einbringen möchte?

      • Wie können Schüler Elisa nachahmen?

      1. (a) Was wissen Gottes Diener schon seit langer Zeit, und warum hat sich daran nichts geändert? (b) Was sehen wir uns in diesem Artikel an?

      OHNE Schulung kein Erfolg — das wissen Gottes Diener schon seit langer Zeit. Um Lot zu befreien, rief Abram deshalb seine „geübten“ oder geschulten Männer zusammen — und sie hatten Erfolg (1. Mo. 14:14-16). In den Tagen König Davids waren die Sänger in Gottes Haus die „im Gesang für Jehova Geübten“, und sie brachten ihm Lobpreis dar (1. Chr. 25:7). Wir befinden uns heute in einem geistigen Kampf gegen Satan und seine Anhänger (Eph. 6:11-13). Außerdem strengen auch wir uns sehr an, Jehova zu preisen (Heb. 13:15, 16). Um erfolgreich zu sein, müssen wir daher wie Gottes Diener in alter Zeit geschult sein. Deshalb hat Jehova den Ältesten in der Versammlung die Verantwortung übertragen, andere zu schulen (2. Tim. 2:2). Welche Methoden verwenden erfahrene Älteste, um Brüder zu befähigen, sich um die Herde zu kümmern?

      EINE GEISTIGE GESINNUNG FÖRDERN

      2. Was kann ein Ältester tun, bevor er einem Schüler neue Fertigkeiten vermittelt, und warum ist das wichtig?

      2 Älteste können mit einem Gärtner verglichen werden. Bevor ein Gärtner den Boden besäen kann, muss er ihn vielleicht erst düngen, damit er fruchtbarer wird. So ähnlich kann es nötig sein, das Herz eines weniger erfahrenen Bruders erst mit Gedanken aus der Bibel zu „düngen“, bevor man ihm neue Fertigkeiten vermittelt. So wird die Schulung eher Früchte tragen (1. Tim. 4:6).

      3. (a) Wie könnte man im Gespräch mit einem Schüler Jesu Worte aus Markus 12:29, 30 verwenden? (b) Wie kann sich das Gebet eines Ältesten auf den Schüler auswirken?

      3 Um herauszufinden, inwieweit die Wahrheit das Denken und Handeln des Schülers prägt, könntest du fragen: „Wie hat deine Hingabe an Jehova die Art und Weise verändert, wie du dein Leben nutzt?“ Daraus kann sich ein tiefes Gespräch darüber entwickeln, was es bedeutet, Jehova mit ganzem Herzen zu dienen. (Lies Markus 12:29, 30.) Am Ende eines solchen Gesprächs könntest du mit ihm und für ihn beten und Jehova um heiligen Geist bitten, den der Bruder für seine Schulung braucht. Dein von Herzen kommendes Gebet zu hören wird ihn sicher sehr berühren.

      4. (a) Welche Bibelberichte können das Wachstum des Schülers fördern? (b) Welches Ziel haben Älteste beim Schulen?

      4 Besprich zu Beginn der Schulung einige Bibelberichte, die dem Schüler vor Augen führen, wie wichtig es ist, bereitwillig, zuverlässig und demütig zu sein (1. Kö. 19:19-21; Neh. 7:2; 13:13; Apg. 18:24-26). Solche Eigenschaften sind für den Schüler genauso unverzichtbar wie Dünger für den Boden — sie beschleunigen nämlich sein geistiges Wachstum. Jean-Claude, ein Ältester in Frankreich, sagt dazu: „Mein Hauptziel beim Schulen ist, die geistige Gesinnung des Schülers zu fördern. Ich suche nach Gelegenheiten, mit ihm zusammen passende Bibeltexte zu lesen und ihm so die Augen für ‚die wunderbaren Dinge‘ in Gottes Wort zu öffnen“ (Ps. 119:18). Was kann einen Schüler außerdem stärken?

      ZIELE VORSCHLAGEN UND GRÜNDE LIEFERN

      5. (a) Wie wichtig ist es, mit einem Schüler über geistige Ziele zu sprechen? (b) Warum sollten Älteste Jugendliche schon frühzeitig schulen? (Siehe Fußnote.)

      5 Frag den Schüler, was er sich im Dienst für Jehova vorgenommen hat. Falls er kein konkretes Ziel hat, hilf ihm dabei, sich ein vernünftiges und erreichbares zu setzen. Sag ihm, welches Ziel du früher hattest, und erzähl mit Begeisterung, wie schön es war, es zu erreichen. Diese Methode klingt zwar simpel, ist aber wirkungsvoll. Victor, ein Ältester und Pionier in Afrika, erinnert sich: „Als ich jung war, stellte mir ein Ältester ein paar gut durchdachte Fragen nach meinen Zielen. Durch diese Fragen fing ich an, ernsthaft über meinen Dienst nachzudenken.“ Erfahrene Älteste betonen auch, wie wichtig es ist, Brüdern schon im frühen Teenageralter Aufgaben in der Versammlung zu übertragen, die zu ihrem Alter passen, und sie so bereits in jungen Jahren zu schulen. Junge Leute frühzeitig zu schulen hilft ihnen, geistige Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, wenn sie im späteren Teenageralter mit Ablenkungen geradezu überhäuft werden.a (Lies Psalm 71:5, 17.)

      Ein Ältester erklärt einem jungen Bruder im Königreichssaal, warum eine bestimmte Arbeit getan werden muss

      Erkläre dem Schüler, warum etwas getan werden muss, und lobe ihn für die Mühe, die er sich dabei gibt (Siehe Absatz 5—8)

      6. Was war bei Jesus ein wichtiger Bestandteil des Schulens?

      6 Als Ältester kannst du in einem Schüler den Wunsch zu dienen außerdem fördern, wenn du ihm nicht nur erklärst, was zu tun ist, sondern auch warum. Lieferst du Gründe, dann ahmst du Jesus, den großen Lehrer, nach. Bevor Jesus seinen Aposteln eine bestimmte Anweisung gab, erklärte er ihnen auch, warum sie sie befolgen sollten. Er sagte beispielsweise: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden.“ Dann fügte er hinzu: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen“ (Mat. 28:18, 19). Wie könntest du Jesu Art zu schulen übernehmen?

      7, 8. (a) Wie können Älteste Jesu Art zu schulen heute nachahmen? (b) Wie wichtig ist es, einen Schüler zu loben? (c) Welche Anregungen können für Älteste, die andere schulen, eine Hilfe sein? (Siehe Kasten „Wie man andere schulen kann“.)

      7 Bittest du den Schüler etwas zu tun, dann ist es gut, ihm die biblischen Gründe dafür zu erklären. So bringst du ihm bei, sich in seinem Denken von Grundsätzen leiten zu lassen. Angenommen, du bittest einen Bruder den Zugang zum Königreichssaal sauber und sicher begehbar zu halten. Du könntest mit ihm Titus 2:10 besprechen und ihm erklären, wie seine Arbeit „die Lehre unseres Retters, Gottes, in allen Dingen schmücken“ wird. Ermuntere den Schüler außerdem, an die Älteren in der Versammlung zu denken und daran, wie sein Einsatz ihnen zugutekommt. Solche Gespräche können ihm helfen, sich auf Grundsätze und nicht nur auf Regeln zu konzentrieren. Dann erlebt er, wieviel Freude es macht, seinen Brüdern und Schwestern zu dienen und ihnen dadurch Gutes zu tun.

      8 Vergiss auch nicht, den Schüler dafür zu loben, dass er sich bemüht deine Vorschläge umzusetzen. Wie wichtig ist das? Ein aufrichtiges Lob ist für einen Schüler genauso wichtig wie Wasser für eine Pflanze — es lässt ihn gedeihen. (Vergleiche Matthäus 3:17.)

      EINE ZUSÄTZLICHE HERAUSFORDERUNG

      9. (a) Vor welcher zusätzlichen Herausforderung stehen Älteste in wohlhabenden Ländern? (b) Warum hat die Wahrheit im Leben etlicher junger Brüder keinen Vorrang?

      9 Älteste in wohlhabenden Ländern stehen möglicherweise vor einer zusätzlichen Herausforderung, nämlich getaufte Brüder in den 20ern oder 30ern dazu zu motivieren, sich in der Versammlung einzubringen. Wir haben erfahrene Älteste in etwa 20 westlichen Ländern gefragt, warum sich etliche junge Männer ihrer Meinung nach scheuen, Aufgaben in der Versammlung zu übernehmen. Unter den Antworten ragt eine heraus: Während diese jungen Brüder aufwuchsen, wurden sie nicht ermuntert geistige Ziele zu verfolgen. Und manche, die solche Ziele gern verfolgt hätten, wurden von den Eltern beeinflusst, es stattdessen in der Welt zu etwas zu bringen. Die Wahrheit hatte in ihrem Leben nie Vorrang (Mat. 10:24).

      10, 11. (a) Wie kann ein Ältester einem Bruder schrittweise helfen, seine Einstellung zu ändern? (b) Welche Bibeltexte könnte ein Ältester mit einem Bruder besprechen, und warum? (Siehe Fußnote.)

      10 Möchte sich ein Bruder anscheinend nicht einbringen, kostet es viel Zeit und Mühe, ihm dabei zu helfen umzudenken. Es ist aber zu schaffen. Ähnlich wie ein Gärtner eine Pflanze so lenken kann, dass sie allmählich in eine bestimmte Richtung wächst, kann vielen Brüdern schrittweise geholfen werden, ihre Einstellung zu ändern. Wie könnte man dabei vorgehen?

      11 Nimm dir Zeit, ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Bruder aufzubauen. Setz dich dann immer wieder mit ihm hin und sprich mit ihm über bestimmte Bibeltexte, die ihm helfen über seine Hingabe an Jehova nachzudenken (Pred. 5:4; Jes. 6:8; Mat. 6:24, 33; Luk. 9:57-62; 1. Kor. 15:58; 2. Kor. 5:15; 13:5). Du könntest ihn fragen: „Was hast du Jehova versprochen, als du dich ihm hingegeben hast?“ Versuch sein Herz zu berühren, indem du ihn fragst: „Was hat Jehova bei deiner Taufe wohl empfunden?“ (Spr. 27:11). „Wie muss sich der Teufel gefühlt haben?“ (1. Pet. 5:8). Unterschätze nie, wie tief das Herz eines Bruders durch gut ausgewählte Bibeltexte berührt werden kann.b (Lies Hebräer 4:12.)

  • Wie Älteste andere schulen
    Der Wachtturm 2015 | 15. April
    • Wie man andere schulen kann

      ÄLTESTE, die andere erfolgreich schulen, haben folgende Vorschläge gemacht:

      1. Sei ein Vorbild — in Wort und Tat.

      2. Ermuntere den Schüler, die Bibel in einem Jahr durchzulesen und seinen Glauben so zu vertiefen.

        Ein Ältester schult einen Dienstamtgehilfen im Zeugnisgeben in Ballungszentren
      3. Geht gemeinsam in den Predigtdienst.

      4. Bring ihm bei, wie er sinnvolle Zusammenkünfte für den Predigtdienst abhalten kann.

        1. Ein Ältester hält einen öffentlichen Vortrag. 2. Ein Ältester hilft einem Dienstamtgehilfen bei der Ausarbeitung seines Vortrags. 3. Ein Dienstamtgehilfe hält einen öffentlichen Vortrag
      5. Hältst du einen öffentlichen Vortrag, dann lass ihn in der Disposition mitverfolgen, wie du den Vortrag aufbaust.

      6. Lade ihn und seine Familie hin und wieder zu eurem Familienstudium ein.

      7. Bearbeitet gemeinsam mit euren Familien nichtzugeteilte oder selten bearbeitete Gebiete.c

      c Diese Methoden wurden von Ältesten in Afrika, Asien, Australien, Europa und auf dem amerikanischen Kontinent erfolgreich angewandt.

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