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  • Wie und warum es heute gepredigt werden muss
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  • „VON HAUS ZU HAUS“
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
w50 15. 1. S. 22-27

Wie und warum es heute gepredigt werden muss

1. Ist Bibelverbreitung alles, was hinsichtlich des Predigens zu tun ist? Warum?

WIE muss „das Wort“ gepredigt werden? Indem wir es gedruckt in Form von Bibeln verbreiten? Zum Teil ja, denn dadurch wird die rechte Grundlage für uns geschaffen, um den Predigtbefehl auszuführen. Wir können das geschriebene oder gedruckte Wort nicht beiseite tun, ebenso wenig als Jesus es tat. Er hat sich stets auf das geschriebene Wort bezogen und es mit den einleitenden Worten „Es steht geschrieben“ oder „Also steht geschrieben“ zitiert. Wir jedoch, die wir mit seinem Inhalt vertraut sind, indem wir es durchgelesen und selbst studiert haben oder auch indem wir es vorlesen hörten, müssen seinen Inhalt andern mitteilen. Das Wort wurde schriftlich niedergelegt, nicht dass es auf den gedruckten Blättern stumm daliege, sondern damit es verkündigt und den Hörern verständlich gemacht werde. Auf diese Weise gelangt die Hoffnung auf ewiges Leben unter Gottes Königreich in die Herzen der Menschen. Der Apostel Paulus hebt diese Tatsache hervor in den Worten: „Auf Grund der Hoffnung des ewigen Lebens, das der Gott, der nicht lügt, verhiess vor ewigen Zeiten; er offenbarte aber zu seiner Zeit sein Wort [wie?] durch die Predigt, mit der ich betraut wurde nach dem Auftrag Gottes, unseres Retters.“ (Tit. 1:2, 3, Schmoller) Deshalb tut Gott mehr, als dass er das geschriebene Wort einfach zum Lesen und Studieren gibt. Er bringt zudem Männer und Frauen damit in Berührung und lässt sie über seinen Inhalt in Kenntnis setzen. Wenn sie es dann beachten und sich ihm durch die guten Dienste Jesu Christi hingeben, legt er seinen Geist auf sie und sendet sie aus, damit sie Prediger seines Wortes seien.

2. Weshalb ist Gottes sichtbare Organisation eine Organisation von Evangeliumsverkündigern?

2 Gottes sichtbare Organisation unter Christus ist eine Einrichtung, in welcher jeder Treue ein Verkündiger der guten Botschaft ist. Eines jeden endgültige Errettung hängt davon ab, dass er ein solcher ist. Denn es steht geschrieben: „Wenn du mit deinem Munde Jesum als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, [wirst] du errettet werden. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde wird bekannt zum Heil. ‚Denn jeder, der irgend den Namen des Herrn [Jehovas] anrufen wird, wird errettet werden‘.“ (Röm. 10:9, 10, 13) Aus diesem Grunde spricht Psalm 40:7-10 prophetisch von Jesus Christus: „Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben. Dein Wohlgefallen zu tun (deinen Willen, Menge), mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens. Ich habe Gerechtigkeit (die frohe Botschaft von Gerechtigkeit, Amerik. Stand.-B.) verkündet in der grossen Versammlung; siehe, meine Lippen hemmte ich nicht — Jehova, du weisst es! Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen im Innern meines Herzens; deine Treue und deine Rettung habe ich ausgesprochen, deine Güte und deine Wahrheit nicht verhehlt vor der grossen Versammlung.“ Die Gerechtigkeit, welche die Nachfolger Christi dadurch erlangen, dass sie mit Herz oder Sinn glauben, darf nicht für sich behalten werden. Die Art, wie Gerechtigkeit erlangt worden ist und wie andere sie ebenfalls erlangen können, muss andern verkündigt werden. Ein öffentliches Bekenntnis oder eine Verkündigung muss als Zeugnis für Gott und seinen Christus und zur Erleuchtung anderer erfolgen. Dieses Bekenntnis gereicht zur Errettung.

3. Jehovas Zeugen sind also eine Gesellschaft, die aus wem besteht? Mit Hilfe von was?

3 Daher: „Predige!“, sagt der Apostel Christi. Aus diesem Grunde druckt die Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft nicht nur Bibeln und biblische Literatur. Sie schult auch die Evangeliumsdiener und rüstet sie mit dem Nötigen aus. Demzufolge ist die Organisation der Zeugen Jehovas weltweit eine Gesellschaft von Predigern des Wortes Gottes, eine Theokratische Organisation geweihter Evangeliumsdiener, die von Gott durch Christus ordiniert sind.

4. Auf welche zwei allgemeine Arten muss der Predigtauftrag durchgeführt werden?

4 Der Apostel Paulus, der dem Timotheus den Auftrag gab, deutete auf die zwei allgemeinen Arten hin, nach denen er ausgeführt werden muss. Als er diesem jungen Timotheus schrieb, musste dieser, wie angenommen wird, einer der Aufseher in der Gruppe der Stadt Ephesus, Kleinasien, gewesen sein. Jahre vorher war der Apostel dort vorbeigekommen. So rief er denn die Aufseher von Ephesus herbei und sagte unter anderem zu ihnen: „Wie ich nichts von dem, was heilsam ist, zurückgehalten habe, dass ich es euch nicht verkündigt und euch ÖFFENTLICH UND VON HAUS ZU HAUS gelehrt hätte, indem ich vor Juden und Griechen für die Umkehr zu Gott und für den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus Zeugnis ablegte. Und siehe, jetzt weiss ich, dass ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei denen ich umhergezogen bin und das Reich gepredigt habe.“ So wurde es getan: „öffentlich und von Haus zu Haus“. — Apg. 20:20, 21, 25, rev. Zürcher B.

5. Wie wird gezeigt, dass Jesaja 42:1, 2 sich nicht gegen ein Predigen in der Öffentlichkeit richtet?

5 Mit diesen beiden Arten der Tätigkeit ahmte Paulus unser grosses Vorbild, den grössten Prediger von allen, Jesus Christus, nach. Bestimmt bezeugen die Tatsachen, dass er die Königreichsbotschaft öffentlich verkündigte. Wohl stimmt es, dass die Prophezeiung von Jesaja 42:1, 2 Jehova Gott erwähnt, wie er von Jesus Christus sagt: „Ich habe ihn mit meinem Geist ausgestattet, . . . Er wird nicht laut und lärmig sein, er wird nicht laut schreien in der Öffentlichkeit.“ (Moffatt) Jesus deutete diese Prophezeiung aber nicht so, dass es ihm und seinen Nachfolgern untersagt gewesen wäre, an öffentlichen Stätten vor grossen Zuhörerschaften Zeugnis zu geben. Der Apostel Matthäus führt die Prophezeiung aus Jesaja an und sagt: „Ich werde meinen Geist auf ihn legen, . . . Er wird nicht streiten noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den Strassen hören.“ Matthäus führt dies indes an, um zu beweisen, dass Jesus nicht zum Eigenruhm Propaganda für sich machte, noch öffentlich Aufsehen erregte, um seinen eigenen Namen zu verherrlichen, indem er die Hauptaufmerksamkeit von Jehova Gott und seinem Königreich abgelenkt hätte. (Matth. 12:15-19) Nachdem Johannes der Täufer gefangengesetzt und dadurch verhindert worden war, öffentlich zu den Volksmengen zu reden, drängte Jesus selbst den öffentlichen Vortragsfeldzug voran. Es steht geschrieben: „Und Jesus zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches.“ (Matth. 4:12-17, 23) Er setzte sein öffentliches Werk während all seines übrigen Predigtdienstes auf Erden fort und verband sich zu dieser grossen Bekanntmachung des Reiches Gottes mit seinen zwölf Aposteln und siebzig andern Evangelisten. — Luk. 8:1; 9:1, 2; 10:1.

6. Wo war Jesus bereit, öffentliche Versammlungen abzuhalten, und weshalb?

6 Jesus begab sich absichtlich dahin, wo viele Menschen zusammenkamen. Dort, wo seine eigene Gottesanbetung ihn gelegentlich hinführte, benutzte er die Ansammlung von Volksmengen zum Predigen. So predigte er in den jüdischen Synagogen und im Tempel zu Jerusalem, wozu er als steuerzahlender Bürger von Israel ein Recht hatte. Öffentliche Säle, die von irgend jemand zur Benutzung für Anlässe von allgemeinem Interesse gemietet werden konnten, gab es in jenen Tagen selten oder gar nicht. Jesus brauchte solche aber nicht, um öffentliche Vorträge abzuhalten. Er brauchte auch nicht etwas so schön Zurechtgemachtes, wie es heute unsere hübschen öffentlichen Parkanlagen sind mit ihren wohlgepflegten Rasen und Musikpavillons, ehe er sich dazu entschloss, eine Versammlung im Freien abzuhalten. Er nahm die Natur gerade wie sie war. Er war bereit, einen öffentlichen Vortrag ausserhalb der Städte abzuhalten, indem er als Rednerbühne einen Bergabhang oder das Deck eines Fischerbootes gebrauchte, das sich etwas abseits von der Volksmenge am Ufer befand. Er benutzte seine eigene tragbare Tonausrüstung, den unvergleichlichen Mechanismus der menschlichen Stimme und passte sich den akustischen Verhältnissen seines öffentlichen Standortes an. Johannes der Täufer predigte den Mengen draussen in der ungepflegten Wildnis und den Ufern des Jordans entlang. Jesus war ebenfalls bereit, Gottes gute Botschaft draussen in der Wildnis anzukündigen, wenn es dort Zuhörer gab. Gottes wahre Prediger bedürfen keiner buchstäblichen Kanzel in einem Gebäude und gegen Bezahlung. — Matth. 5:1, 2; 13:1, 2; 14:13-15; 11:7-11; Mark. 4:1, 2.

„VON HAUS ZU HAUS“

7. Wie predigte Jesus gleich von Anfang an? Was wird dadurch bewiesen?

7 Menschen, die den Titel eines „Doktors der Theologie“ tragen und welche die Politiker, Grossgeschäftsleute, bürgerliche Richter und das Volk im allgemeinen als Diener Gottes und Prediger betrachten, beschränken sich darauf, von „geweihten“ Kanzeln aus zu reden. Sie predigen nicht von Haus zu Haus und besuchen auch kaum ihre eigenen Pfarrkinder oder Kirchgemeindeglieder in ihren Wohnungen, um sie zu unterweisen. Sie ahmen somit nicht den Apostel Paulus nach, der „von Haus zu Haus“ predigte und sagte: „Ihr müsst hierin meinem Beispiel folgen wie ich demjenigen Christi.“ (1. Kor. 11:1, Eine Amerik. Übers.) Um sich jedoch als ein Prediger zu erweisen, der mit dem Geiste Gottes ordiniert ist, braucht ein Christ keine Titel zu tragen, noch eine ihm zugewiesene Kanzel noch eine zahlende Gemeinde vieler Zuhörer zu haben Er kann seinen Predigtdienst dadurch beweisen, dass er einzelnen und von Tür zu Tür predigt. Das erste, was Jesus selbst nach seiner Salbung mit Gottes Geist tat, war privates Predigen vor Einzelpersonen in einer Wohnung, an seinem privaten Wohnort, wohin er die zwei Männer eingeladen hatte. Als Johannes der Täufer darauf hinwies, wer Jesus sei, folgten sie Jesus und fragten: „Wo wohnst du?“ „Er antwortete ihnen: ‚Kommt und seht!‘ Sie gingen mit ihm und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde [16 Uhr].“ Dieses Predigen in der Wohnstätte Jesu erwies sich als erfolgreich, denn so wurden die Apostel Andreas und Johannes erweckt. Andreas lud sogleich einen nahen Verwandten, seinen Bruder Simon Petrus, in die Heimversammlung ein, und so wurde der Apostel Petrus erweckt. — Joh. 1:35-42, Rösch, Menge.

8. Wie wird gezeigt, dass Heimversammlungen ein Mittel zum Predigen sind?

8 Jesus glaubte an den Wert der Heimversammlungen, wodurch einem einzelnen oder mehreren ein Zeugnis gegeben wird. Der jüdische Oberste, Nikodemus der Pharisäer, kam in seine private Wohnstätte, und Jesus richtete ihm die Botschaft in Erfüllung seines Auftrages aus. (Joh. 3:1-21) Auch Matthäus, der frühere Steuereinnehmer Levi, glaubte an den Wert der Heimversammlungen. Gleich nachdem er Jesu Einladung, sein Nachfolger zu sein, angenommen hatte, traf Matthäus Anstalten, Jesus in seinem Hause zu haben und lud Steuereinnehmer und Sünder ein wie er selbst war, damit sie bei der Mahlzeit zugegen seien und Jesus ihnen ein Zeugnis gebe. (Matth. 9:9-13; Mark. 2:14-17; Luk 5:27-32) Die Heilige Schrift zeigt, dass an Wochentagen Jesus viele Heimversammlungen abhielt, wobei er predigte. (Mark. 2:1-12; Luk 19:5-11) Der erste, der aus den Heiden zum Christentum bekehrt wurde, glaubte ebenfalls, dass es recht sei, seine Wohnung für Versammlungen aufzutun, damit andere die Predigt des göttlichen Wortes hören konnten. Als dieser Mann unterwiesen wurde, Petrus kommen zu lassen, damit er predige, hielt Kornelius den Anlass nicht aus Furcht geheim und erachtete seine Zusammenkunft mit Petrus als streng privat. Nein, sondern er öffnete sein Heim und lud seine Hausgenossen, seine Verwandten und Freunde ein, die Botschaft mit ihm zu hören. Daher lesen wir: „Kornelius aber, der seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen hatte, erwartete sie [Petrus und seine Begleiter]. Als es aber geschah, dass Petrus hereinkam, ging Kornelius ihm entgegen, . . . er ging hinein und findet viele versammelt.“ (Apg. 10:24-27) Philemon von Kolossäa war ein weiterer, der an den Wert der Heimversammlungen glaubte und sein Heim für Zusammenkünfte öffnete, bei welchen man Gottes Wort hören konnte. Als Ergebnis davon wurde eine Gemeinde oder Kirche in seinem Hause gegründet. Somit sagte Paulus, als er ihm schrieb: „Paulus, ein Gefangener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, Philemon . . . und der Versammlung, die in deinem Hause ist.“ (Philem. 1, 2) Welch ein Vorrecht dies war! Wie heiligte es doch jenes Heim! Wie beweist es doch, welch ausgezeichnete Stätte eine Privatwohnung für Zusammenkünfte von Ortsgruppen ist!

9. Vor wie wenigen können wir predigen? Woraus geht hervor, dass dies wirksam ist?

9 Wenn jemand somit seinen Auftrag von Gott durchführt, so kann er predigen durch Zeugnisgeben vor grösseren öffentlichen Zuhörerschaften, von Tür zu Tür, in Gruppenversammlungen zu Hause und vor Einzelpersonen, die er irgendwo und unter irgendwelchen Umständen trifft. Jesus vernachlässigte keine Gelegenheit zum Zeugnisgeben vor einzelnen, und seine wachsamen Nachfolger tun dies ebenfalls nicht. Als er erschöpft und hungrig am Brunnen bei Sichar im unfreundlichen Samaria sass und ein Samariterweib daherkam, um Wasser zu schöpfen, benutzte Jesus dies als eine Gelegenheit, einer Einzelperson zu predigen. Auf diesem Wege predigte er schliesslich einer Gruppe, die sich dort ansammelte, weil jene Frau sie gerufen hatte, herzukommen und Jesus anzuhören. (Joh. 4:6-41) Auch der Evangelist Philippus erachtete es als nutzbringend, vor einzelnen Zeugnis zu geben. Es ist wohlbekannt, wie er einen vorbeifahrenden Wagen anrief, dessen äthiopischer Insasse laut in Jesajas Prophezeiung las; und er wurde zu einer Fahrt eingeladen. „Philippus aber tat seinen Mund auf, und, anfangend von dieser Schrift, verkündigte er ihm das Evangelium von Jesu.“ Philippus benutzte rasch die erste Gelegenheit, diese Person zu taufen. (Apg. 8:26-39) Gottes Engel hatte Philippus zu dieser Einzelperson hingeführt.

„ZU GELEGENER UND UNGELEGENER ZEIT“

10. Zu welchen Zeiten müssen wir predigen? Wie veranschaulichte Jesus dies?

10 Wir können nicht immer wählen, wo und wann wir gemäss unseren Ideen und gemäss dem, was uns passt, predigen möchten. Bisweilen müssen wir, auch wenn es uns als ungünstig erscheinen mag, dennoch unsere Verpflichtung fühlen und unsern Dienst auszuführen suchen. Auf diese Weise können wir die ungünstige Sachlage, die entstanden ist, überwinden und das, was die Widersacher bezweckt haben mögen, vereiteln, indem sie die Lage für uns und unsere Arbeit unangenehm machten. Der Apostel Paulus sagte Timotheus, dringend beim Predigen zu bleiben: „Halte [damit] an zur gelegenen, zur ungelegenen Zeit.“ (2. Tim. 4:2, de Wette) Als Jesus während der Mittagsstunde müde und hungrig beim Brunnen sass, mag es ungelegen geschienen haben, sich auf ein Zeugnis gegenüber jener samaritischen Wasserträgerin einzulassen. Was aber dem Fleische Jesu ungelegen war, kam jener Frau überaus gelegen. Weil Jesus den Willen seines Vaters tat, wurde ihm die wunderbar erhaltende Kraft zuteil, seinen Auftrag zu ungelegener Zeit auszuführen.

11. Wie überwanden die ersten Christen „ungelegene“ Verhältnisse?

11 Nachdem Stephanus zu Tode gesteinigt worden war, begann Saulus von Tarsus seine Laufbahn heftiger Verfolgung, und die Gemeinde von Jerusalem wurde gesprengt. Die meisten davon zerstreuten sich in ganz Judäa und Samaria, und so mochte es jenen Verfolgten als „ungelegen erschienen sein, das Zeugnisgeben für Jehova und seinen Christus fortzusetzen. Waren die Verhältnisse also dazu angetan, mit dem Kundtun der Botschaft aufzuhören? Die Verfolger und ihr Urheber, Satan der Teufel, hätten es gern so gemacht oder es den zerstreuten Christen wenigstens gern so erscheinen lassen. Fühlten diese sich aber ermächtigt, die Sache so aufzufassen und der Absicht der Verfolger stattzugeben? Nein! Die Aufzeichnung enthüllt, wie die böse Absicht der Widersacher vereitelt wurde, wenn es heisst: „Die Zerstreuten nun gingen umher und verkündigten [predigten] das Wort.“ Zunächst einmal begab sich Philippus, der Evangelist, nach Samaria hinab. Mit welchem Ergebnis? „Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium von dem Reiche Gottes und vom Namen Jesu Christi predigte, liessen sich Männer und Weiber taufen.“ Ein ausgedehntes Zeugnis war die Folge, weil die Zerstreuten weiterhin Zeugnis gaben, selbst wenn es für sie in fremden Gebieten, fern von ihren Heimstätten „ungelegen“ war, ja ein so ausgedehntes Zeugnis, dass wir lesen: „Die nun, welche sich zerstreut hatten wegen der Verfolgung, die sich über Stephanus erhob, zogen umher bis nach Phönizien und Cypern und Antiochia und redeten (predigten, Allioli) das Wort . . . Es waren aber Etliche aus ihnen, Cyprier und Kyrenäer, die, als sie gen Antiochia kamen, zu den Griechen redeten und ihnen den Herrn Jesum verkündigten. Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine grosse Zahl, welche gläubig ward, bekehrte sich zum Herrn.“ (Apg. 8:4-12; 11:19-21, Schlachter) Was für Gottes Diener in körperlicher Hinsicht ungelegen kommt, kann zu einem Vorteil werden, wenn sie ihren Predigtdienst treulich fortsetzen.

12. Wie wurde Paulus ein Eingeschlossener? Fiel dadurch sein Auftrag dahin?

12 Es gibt heute viele, die unter schwerer Verfolgung leiden, die zerstreut und entwurzelt sind, in schrecklichen Arbeitslagern festgehalten und zu „unterirdischer“ Tätigkeit getrieben werden. Für sie ist die Lage der Dinge sehr „ungelegen“. Nicht nur das, sondern da sind andere, die durch Krankheit, Gebrechen oder andere Beschränkungen an ihre Wohnungen gefesselt sind. Wie können sie derartige, anscheinend so „ungelegene“ Verhältnisse überwinden? Der Apostel hat gezeigt, auf welche Weise. Er selbst war einst während zwei vollen Jahren eingeschlossen, indem er unter Beobachtung der Vertreter des römischen Kaisers stand. Lukas sagt uns von Paulus, dem Gefangenen: „Als wir aber nach Rom kamen, [überlieferte der Hauptmann die Gefangenen dem Oberbefehlshaber; aber] dem Paulus wurde erlaubt, mit dem Kriegsknechte, der ihn bewachte, für sich zu bleiben.“ (Apg. 28:16) Wie überaus „ungelegen“ war es doch für Paulus, seinen Apostelpflichten nachzukommen! Doch Paulus betrachtete sich nicht als vom Dienste Gottes ausgeschlossen und so seines apostolischen Auftrages und seiner Pflichten enthoben. Er erinnerte sich an Jesu Worte, die ihm zu Jerusalem im Gefängnis durch ein Wunder übermittelt worden waren: „Sei gutes Mutes [Paulus]! denn wie du von mir in Jerusalem gezeugt hast, so MUSST du auch in Rom zeugen.“ (Apg. 23:11) Nun war hier Paulus tatsächlich in Rom, auch wenn er auf „ungelegenem“ Wege dorthin gelangt war, nach gewöhnlichem Ermessen zu urteilen. Wie begann er dann Zeugnis zu geben?

13. Wie schnell und auf welche Weise begann Paulus als Eingeschlossener zu predigen?

13 Es vergingen keine drei Tage, ehe Paulus wiederum ‚das Wort predigte‘. Wie denn? Indem er aus dem Hause des Gewahrsams entwich? Nein. Nun, indem er Erlaubnis erlangte, seine Haft zu verlassen und in Begleitung seines Wachtsoldaten auszugehen? Wiederum nein, sondern indem er die Einladung ergehen liess, dass Zuhörer zu ihm kommen möchten. Wir lesen: „Es geschah aber nach drei Tagen, dass er die, welche die Ersten der Juden waren, zusammenberief. Als sie aber zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Brüder! ich, der ich nichts wider das Volk oder die väterlichen Gebräuche getan habe, bin gefangen aus Jerusalem in die Hände der Römer überliefert worden, . . . Um dieser Ursache willen nun habe ich euch herbeigerufen, euch zu sehen und zu euch zu reden; denn wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben.“ Dann traf Paulus Anstalten, eine Versammlung mit ihnen abzuhalten. „Als sie ihm aber einen Tag bestimmt hatten, kamen mehrere zu ihm in die Herberge (fanden sich bei ihm in seiner Wohnung ein, Menge) welchen er die Wahrheit auslegte, indem er das Reich Gottes bezeugte und sie zu überzeugen suchte von Jesu, sowohl aus dem Gesetz Moses‘ als auch den Propheten, [wie lange?] von frühmorgens bis zum Abend. Und etliche wurden überzeugt von dem, was gesagt wurde, andere aber glaubten nicht.“ Diese erste Versammlung hier zeitigte einen gewissen Erfolg.

14, 15. Wie lange tat er dies? Auch vor wem? Mit welchem Ergebnis?

14 Während all der Zeit, da die Verhältnisse für Paulus ungelegen schienen, tat er, was er später Timotheus tun hiess. Statt dort als ein Gefangener in Hausgewahrsam geistig und körperlich zu verkommen im müssigen Harren auf die kommende Gerichtsverhandlung und die zu erkämpfende Befreiung von dieser Haft, liess Paulus Leute zu sich kommen, wenn er nicht zu ihnen gehen konnte. Er benutzte sein Gefängnis und seine Haft als wirksame Gelegenheit zum Zeugnisgeben, so dass die Apostelgeschichte mit den lobenden Worten endet: „Er [Paulus] aber blieb zwei ganze Jahre in seinem eigenen gemieteten Hause und nahm alle auf, die zu ihm kamen, indem er das Reich Gottes predigte und die Dinge, welche den Herrn Jesus Christus betreffen, mit aller Freimütigkeit ungehindert (ohne dass man es ihm verbot, engl. B.) lehrte.“ (Apg. 28:16-24, 30, 31) Der Wachtsoldat an der Seite des Paulus war genötigt, all dem, was Paulus seinen Besuchern predigte, zuzuhören.

15 Da die Wachen in gewissen Zeitabständen und von Tag zur Nacht wechselten, müssen viele davon das Königreichszeugnis mitangehört haben. Wir können ferner sicher sein, dass Paulus diesen Wachtsoldaten direkt Zeugnis gab, wenn sonst niemand da war, mit dem er sprechen konnte. Dies hatte bei jenen Soldaten der prätorianischen oder kaiserlichen Wache eine solche Wirkung, dass Paulus später der Gemeinde in Philippi schreiben und sagen konnte: „Ich möchte euch nun wissen lassen, liebe Brüder, dass die Lage, in der ich mich hier befinde, eher zur Förderung der Heilsverkündigung gedient hat. Es ist nämlich bei der ganzen kaiserlichen Leibwache und sonst überall bekannt worden, dass ich um Christi willen in Gefangenschaft bin; so haben denn die meisten Brüder in dem Herrn durch meine Gefangenschaft neue Zuversicht gewonnen und wagen deshalb mit wachsender Furchtlosigkeit das Wort Gottes zu verkündigen.“ (Phil. 1:12-14, Menge) So segnete Gott denn die Bemühungen des Paulus, weil er sie auch zu „ungelegener“ Zeit fortsetzte. Gleicherweise segnet er jene, die Paulus heute auf diese Weise nachahmen.

WARUM BESONDERS JETZT

16. Um aus was das Beste zu machen, spornte Paulus Timotheus an, allezeit zu predigen?

16 Ums Jahr 65 n. Chr. rückte das Lebensende des Paulus näher. So gab Gott ihm denn Gelingen, aus seinem römischen Gefängnis einen zweiten und letzten Brief an Timotheus zu senden, worin er ihn anspornte, allezeit und unter allen Umständen ‚das Wort zu predigen‘. Warum liess Paulus es so dringend erscheinen, dass Timotheus dies tat? Aus guten Gründen; aus Gründen, die für uns heute zwingender geworden sind, als sie es für Timotheus vor neunzehnhundert Jahren waren. Paulus spornte ihn an, inbrünstig am Werk zu bleiben, ohne sich unterbrechen zu lassen durch irgendwelche Ursachen des „Ungelegenseins“, weil Timotheus aus Zeit und Gelegenheiten das Beste machen musste. Warum denn dies?

17, 18. Aus welch zwingenden Gründen drang Paulus in ihn, zu predigen?

17 Paulus erklärt es uns: „Denn es wird eine Zeit kommen, wo sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Lüsten (ihrem eigenen Belieben, Rev. Stand.-B.) werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“ (2. Tim. 4:3, 4, Schlachter) So prediget denn, während noch Leute mit hörenden Ohren vor euch sind! Nicht mehr lange und sie werden sich so viele Lehrer aufhäufen, die Dinge lehren, die sie zu hören lieben, dass es eine Menge falscher Lehren und eine Menge unbiblischer Lehrer gibt, mit denen wir uns werden messen müssen. Tut alles, was ihr jetzt tun könnt, um einigen zu helfen, ihre Neigung nach Ohrenkitzel, wie ihn Philosophien und menschliche Überlieferungen verursachen, zu überwinden. Verseht eure Geschwister im voraus mit dem nötigen Rüstzeug, damit sie gewappnet seien vor den ernsten Gefahren, die auftauchen werden. Paulus sah voraus, wie sich das ‚juckende Ohr‘ unter der Korinther Versammlung entwickeln würde. Daher schrieb er jenen: „Ich fürchte aber, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so möchten auch euere Sinne verdorben werden, hinweg von der Einfalt gegen Christum. Denn wenn der, so zu euch kommt, einen andern Jesus predigt, als den, welchen wir gepredigt haben; oder wenn ihr einen andern Geist empfinget, als den, welchen ihr empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, als das, welches ihr angenommen habt, so ertrüget ihr es wohl.“ (2. Kor. 11:3, 4, Schlachter) So prediget denn beharrlich, um den Bemühungen des Feindes vorzubauen!

18 Wir werden nicht nur mit Ohren zu rechnen haben, denen es nach ungesunder Lehre juckt, sondern noch mit weiterem! Bestimmt werden sich gefahrvolle Zustände entwickeln und in weltweitem Umfang in den letzten Tagen einen Höhepunkt erreichen. „Dieses aber wisse,“ sagt Paulus in dem gleichen Briefe an Timotheus, „dass in den letzten Tagen gefahrvolle Zeiten da sein werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich (treulos, Schmoller), Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend (Verächter der Guten, engl. B.), Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen . . . Alle aber auch, die gottselig leben wollen in Christo Jesu, werden verfolgt werden. Böse Menschen aber und Gaukler werden im Bösen fortschreiten (Betrüger werden zum Schlimmeren fortschreiten, rev. Zürcher B.), indem sie verführen und verführt werden.“ (2. Tim. 3:1-5, Fussnote, 12, 13) Paulus hatte daher allen Grund, Timotheus zu ermahnen: Halte fest an der Wahrheit, die du aus rechten Quellen erfahren und durch Theokratische Kanäle empfangen hast und bleibe dabei, stets und ausschliesslich die gerade Lehre kundzutun und zu lehren.

19. Weshalb sind diese Gründe für uns heute noch zwingender?

19 Alle diese Verhältnisse lagen noch vor Timotheus. Wir können heute nichts tun, um ihr Kommen zu verhindern. Sie sind über uns gekommen! Wir befinden uns in den Wehen der letzten Tage, und all die vorausgesagten Verhältnisse haben sich in der Christenheit eingestellt. Aus diesem Grunde wissen wir, dass wir in den letzten Tagen leben. Die Hunderte von Millionen sogenannter Christen haben ihre juckenden Ohren verraten, und sie haben sich Hunderttausende von Religionslehrern aufgehäuft, welche ihnen mit dem schmeicheln, was ihre weltlichen Wünsche befriedigt. Wenn ihnen Jehovas Zeugen die gesunde Lehre der Heiligen Schrift dartun, können die Hunderte von Millionen mit juckenden Ohren sie einfach nicht ertragen. Sie kehren sich von der Königreichswahrheit ab und wenden sich menschlichen Fabeln und Dämonenlehren zu. Sie haben eine Form der Gottseligkeit, die aber der Wahrheit ermangelt; und sie offenbaren nicht die Kraft wirklicher Gottseligkeit in ihrem Leben. Im Lichte aller göttlichen Anforderungen erweisen sie sich wirklich als falsch. Die Religionisten sind Verächter der Guten geworden, und so geben sie der Unduldsamkeit gegenüber der Wahrheit nach und verfolgen Jehovas Zeugen. Nicht weil diese Zeugen sich in Politik einmischten und ein gottloses politisches System befürworteten, sondern lediglich weil sie ein gottseliges Leben in Einheit mit Jesus Christus zu leben suchen und sich von dieser Welt frei erhalten, welcher Lauf die weltlichen Religionisten verurteilt. Während sich diese Welt in mehr und mehr Schwierigkeiten verwickelt, treten mehr und mehr religiöse, politische, wirtschaftliche und soziale Theoretiker auf, und ihre Täuschungen sind so raffiniert, dass sie sogar die Täuschenden selbst täuschen. Ohne Zweifel leben wir in den letzten Tagen. Wir sind in der „Zeit des Endes“ dieser Welt. Da fünfunddreissig Jahre dieser Zeitspanne schon verflossen sind, und das Jahr 1950 begonnen hat, ist es in der Tat später als sie denken! Was also ist das Wichtigste, Weiseste und Wertvollste, das wir jetzt tun können?

20, 21. Was muss also getan werden? Warum? Wie argumentiert Paulus dafür?

20 Predige das Wort! Das ist Gottes Befehl durch sein Heiliges Wort. Die ungesunden Lehren der Gegenwart, die Lehren von Dämonen, die Täuschungen von Verführern, alle führen sie die Massen der Christenheit und des Heidentums zur baldigen Vernichtung im Kriege von Harmagedon. Unter den Milliarden Ohren jedoch, die den Kitzel solcher Dinge lieben, gibt es unzählige Ohren, die nach dem Hören der gesunden Lehre, der heilsamen Wahrheit, des lauteren Wortes Gottes Verlangen tragen. Dieses Wort allein berichtet uns von dem Namen Jehovas Gottes, den man jetzt in diesen letzten Tagen anrufen muss, um errettet zu werden und Gottes heiligen Geist zu empfangen. So hat der Apostel Petrus es am Pfingsttage gesagt: „Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich von meinem Geist ausgiessen werde auf alles Fleisch, . . . Und es wird geschehen, ein jeder, der den Namen Jehovas anrufen wird, wird errettet werden.“ (Apg. 2:17-21; Joel 2:32) Wie sollen jene, die solch hörende Ohren haben, hören können, wenn nicht wir, die Jehovas Wort haben, es ihnen mündlich oder mittels Druckschrift predigen? Der Apostel Paulus selbst stellt uns diese Frage in den Worten:

21 „ ‚Denn jeder, der irgend den Namen des Herrn [Jehovas] anrufen wird, wird errettet werden‘. Wie werden sie nun den anrufen, an welchen sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von welchem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger? Wie aber werden sie predigen, wenn sie nicht gesandt sind? wie geschrieben steht: ‚Wie lieblich sind die Füsse derer, welche das Evangelium . . . des Guten verkündigen!‘ Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht Denn Jesaias sagt: ‚Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?‘ Also ist der Glaube aus der Verkündigung (dem Gehörten, Fussnote), die Verkündigung aber durch Gottes Wort (das Gehörte kommt aus dem Predigen von Christus, Rev. Stand.-B.).“ — Röm. 10:13-17.

22. Weshalb ist es jetzt an der Zeit zu predigen, warum obliegt uns diese Verantwortung?

22 Mit den todbringenden Zuständen der letzten Tage vor Augen, da Finsternis die Menschen bedeckt und böse Verführer sie in die Irre, d. h. der Grube der Vernichtung entgegen führen, ist es sehr nötig, dass Gott Prediger erwecke. Dies hat er getan, indem er seine treuen Zeugen erweckt und seinen Geist auf sie gelegt hat. (Joel 2:28-32) Der Teufel und seine ganze Organisation der Finsternis sind entschlossen, die Menschen die Botschaft nicht hören zu lassen, wodurch eine Anzahl für die Seite Jehovas und seines Christus gewonnen werden könnten. Gott ist entschlossen, die Menschen die Botschaft hören zu lassen, möge ihr dann Aufmerksamkeit schenken, wer irgend will. Über dem Lärm und Getöse der falschen Führer dieser Welt erschallt also Gottes Befehl an seine Zeugen: „Predige das Wort.“ Wir haben Gottes offenbartes Wort, das wir predigen. Jetzt ist es an uns, dem göttlichen Befehl zu gehorchen. Ob wir in einer Versammlung offizielle Diener seien wie Timotheus oder nicht, kommt uns doch durch den Apostel der Auftrag zu, vor Gott und Christus zu predigen. Wir werden aufgerufen, angesichts der Erscheinung Christi und seines Königreiches, den Auftrag auszuführen. Gottes durch Christus geleitetes Königreich ist die hervorragendste Lehre des Heiligen Wortes, und dieses Wort jetzt zu verkündigen, bedeutet die Proklamation des Königreiches. Die Erscheinung der Gegenwart Christi in königlicher himmlischer Macht beglückt jetzt unsere Augen des Glaubens und Verständnisses, denn das von ihm geleitete Reich Gottes ist im Jahre 1914 n. Chr. geboren worden. Dies sollte für uns nun ein machtvoller Ansporn sein.

23. Aus welcher göttlichen Vorkehrung ziehen wir Nutzen? Welchen Segen bringt uns dies?

23 Von 1914 bis 1918 erlebten wir die Anfangsschwierigkeiten der „grossen Drangsal“, die über die Weltorganisation des Teufels gekommen ist. Jetzt leben wir während des gnadenvollen Zwischenspiels, wodurch die Tage jener Drangsal vor der Schlussdrangsal Harmagedons, dem universellen Krieg, verkürzt werden. Der Befehl des Königs auf seinem Throne wird nun zur überwältigenden Dringlichkeit: „Dieses Evangelium des Reiches wird (muss, van Ess) gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:7, 8, 14, 21, 22) Dieses Ende bedeutet Vernichtung für jene, deren juckende Ohren sich weggewandt haben zu menschlich Erfundenem, und für jene, die das lebenrettende Wort Gottes nicht gehört haben und nicht imstande sind, dadurch den Namen Jehovas anzurufen und durch seinen Christus gerettet zu werden. Es ist eine kritische Stunde für Millionen, die hören sollten. Es ist eine kritische Entscheidung, die du zu treffen hast. Sofern du Gottes Wort hast, sofern du es hörst, kannst du deiner Verantwortung nicht ausweichen. Du musst es jetzt wie nie zuvor predigen! Wenn du es mit frohem, dankbarem Gehorsam tust, so bedeutet dies deinen Schutz unter all dem Druck verheerender weltlicher Propaganda. Dein Gehorsam mag auch die Errettung anderer bedeuten, die dir zuhören, und, was das Beste ist von allem, er gereicht zur Rechtfertigung Jehovas Gottes, dessen Befehl du nachkommst. „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre (auf das, was du lehrst, Pfäfflin); beharre in diesen Dingen; denn wenn du dieses tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, welche dich hören.“ — 1. Tim. 4:16.

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