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Gottes verborgene Weisheit — ein heiliges GeheimnisDer Wachtturm 1963 | 15. Juni
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daß wir in ihr ein unvergängliches Zeugnis dafür haben, daß Jehova der „Gott der Wahrheit“ ist. Wir dürfen völlig davon überzeugt sein, daß sein Wort, die ganze Bibel, zuverlässig ist und sich alles, was darin vorhergesagt wird, erfüllt. Die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas, eine Gruppe von Menschen, die Jehova völlig ergeben ist und sein Wort ungeteilten Herzens annimmt, genießt jetzt schon einige der guten Dinge, die er in seinem Wort verheißt. Auch du kannst sie genießen. Jehova sagt selbst: „Mein Wort ... wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe. Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden.“ — 2. Tim. 3:16, NW; Ps. 31:5; Jes. 55:11, 12.
24. Welche Frage in Verbindung mit der Bibel erhebt sich nun noch?
24 Will man ein Buch oder eine Sammlung von Büchern wie die Bibel richtig schätzen, so ist es gut, wenn nicht sogar unbedingt notwendig, die Persönlichkeit des Verfassers kennenzulernen. Doch wie können wir den Verfasser der Bibel kennenlernen? Es lohnt sich, sich mit dieser Frage etwas eingehender zu befassen.
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Die dynamische Persönlichkeit des Verfassers der BibelDer Wachtturm 1963 | 15. Juni
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Die dynamische Persönlichkeit des Verfassers der Bibel
„‚Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, daß er ihn unterweisen könnte?‘ Wir aber haben den Sinn Christi.“ — 1. Kor. 2:16, Me.
1. Warum ist ein Studium der Persönlichkeit des Schöpfers sehr lohnend?
WENN wir von der Persönlichkeit eines Menschen sprechen, denken wir an die verschiedenen Eigenschaften und besonderen Merkmale, die ihn von anderen Menschen unterscheiden, denn jeder Mensch ist anders. Die Persönlichkeit unserer Mitmenschen zu studieren ist immer interessant, wenn auch nicht immer lohnend, denn es kommt ganz darauf an, aus welchem Beweggrund wir es tun. Das Studium der erstaunlichen Persönlichkeit des Schöpfers dagegen ist nicht nur äußerst interessant, sondern auch lohnend. Es wirkt sich sehr segensreich für uns aus, denn es hilft uns nicht nur seine Handlungsweise, sondern auch seine Ausdrucksweise in seinem Wort, der Bibel, zu verstehen. Je mehr wir die vortreffliche Persönlichkeit des Schöpfers durch eine Betrachtung seiner Werke und ein Studium seines Wortes kennenlernen und sie bestaunen, desto mehr wünschen wir, soweit es uns möglich ist, ihm gleich, das heißt nach seinem Bilde zu sein. Das ist gut, denn wenn wir uns bemühen, unsere Persönlichkeit soweit wie möglich seiner Persönlichkeit anzugleichen, erlangen wir seine Gunst und seinen Segen, und das bedeutet für uns Leben in vollkommenem Glück.
2. In welchem Sinne wurde der Mensch im Bilde Gottes erschaffen, und was läßt uns das in bezug auf die Persönlichkeit des Menschen erkennen?
2 Diese Schlußfolgerung läßt sich mit der Bibel begründen. Sagte nicht der Schöpfer, Jehova Gott: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis“? Und gebot er dem Menschen dann nicht: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet ... euch untertan“ die ganze niedrigere Schöpfung? Wenn die Menschen sich mehren und als eine große Gemeinschaft zusammen leben sowie die Herrschaft über die Tierwelt ausüben sollten, dann mußten sie bis zu einem bestimmten Grad die Eigenschaften und besonderen Merkmale haben, die Jehova selbst aufweist. Unsere Persönlichkeit wird durch die Entwicklung und Anwendung unserer Denkkraft sowie durch unsere innersten Empfindungen, Wünsche und Entschlüsse bestimmt. Man wird ewig darüber staunen, daß der Mensch als winziges Etwas auf einem winzigen Planeten doch eine wunderbare, wenn auch stark verkleinerte Nachbildung seines großen Schöpfers, Jehovas, ist, der über das ganze Universum herrscht. — 1. Mose 1:26-28.
3. (a) Wieso ist uns ein Studium der Persönlichkeit des Schöpfers möglich? (b) Warum ist uns das Johannesevangelium dabei eine Hilfe?
3 Die Persönlichkeit des „Königs der Ewigkeit“, des „unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen“ Gottes, der „seinen Thron im Himmel errichtet“ hat, studieren zu wollen, wäre für vergängliche, unvollkommene Menschen eine Vermessenheit, hätte Jehova nicht selbst dafür gesorgt, daß wir das tun können. So sandte er zum Beispiel seinen Sohn auf die Erde, damit er als Mensch eine Zeitlang unter uns lebe. Johannes gibt uns in seinem Evangelium darüber Aufschluß. Er spricht zuerst vom vormenschlichen Dasein Jesu, der damals als „das Wort“ bekannt war und rechtmäßigerweise ein „Gott“, das heißt ein Mächtiger, genannt wurde, denn „alle Dinge sind durch dasselbe [ihn, NW] geworden“. „Und das Wort ward Fleisch“, sagt er weiter und fährt dann fort: „Niemand hat Gott jemals gesehen; der einzige Sohn, der im Schoße des Vaters ist, der hat Kunde von ihm gebracht [ihn erklärend geschildert, NW].“ Nichts könnte uns bei unserem Studium besser helfen als diese Worte, die uns mit dem Sohn Gottes bekannt machen, der in einem vertrauten Verhältnis zu seinem Vater stand und auf die Erde kam, um uns diesen „erklärend zu schildern“. — 1. Tim. 1:17, AB; Ps. 103:19; Joh. 1:1, 3, 14, 18, ZB.
4. Was erfahren wir in dieser Hinsicht aus Sprüche 8:22-31?
4 Dieses schöne Verhältnis wird auch in Sprüche 8:22-31 sehr anschaulich geschildert. Nach einer Beschreibung der ersten Schritte, die zur Erschaffung der Erde unternommen wurden, sagt Gottes Sohn oder das Wort: „Da war ich Schoßkind bei ihm, und war Tag für Tag seine Wonne ... und meine Wonne war bei den Menschenkindern.“ Welch ein herrliches Bild einer Familiengemeinschaft: Der Vater liebt den Sohn und hat seine Wonne an ihm, und der Sohn hat seine Wonne an den Menschenkindern, die ihm, wie wir wissen, nun von seinem Vater anvertraut worden sind. Zu wissen, daß sich der Sohn Gottes unser freundlich annimmt, ist für uns eine Ermutigung, und wir freuen uns, ihn näher kennenzulernen.
5. (a) Wie kann Jesu Persönlichkeit mit kurzen Worten beschrieben werden, und warum müssen wir bei der Erklärung der Ausdrücke „dynamisch“ und „mild“ vorsichtig sein? (b) Welchen Gegensatz stellen wir bei den Eigenschaften Jesu fest, und wer weist diese gegensätzlichen Eigenschaften heute ebenfalls auf?
5 Welchen Eindruck erhalten wir von Jesus, wenn wir die Bibel lesen? Daß er dynamisch war, aber mild. Nach allgemeinen Maßstäben beurteilt, würde man das für unmöglich halten. Unter einem dynamischen Menschen stellt man sich gewöhnlich jemanden vor, der voll Tatendrang und ehrgeizig ist, jeden, der ihm in die Quere kommt, überrennt oder ungeduldig beiseite schiebt, während man unter einem milden Menschen jemand versteht, der ruhig ist, gefügig und um des Friedens willen lieber nachgibt, als daß er für das Recht eintritt. Zufolge unserer Unvollkommenheit sind unsere verschiedenen Eigenschaften aus dem Gleichgewicht gekommen; sie neigen zu Extremen. Bei einem vollkommenen Menschen, wie Jesus es war, ist das aber nicht der Fall. Wir können seine Persönlichkeit vielleicht am besten verstehen, wenn wir die Worte lesen, die David über ihn vorhersagte und die Paulus in seinem Brief an die Hebräer (1:9) anführte: „Du hast Gerechtigkeit
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