Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Behemoth und Leviathan — Wunder der Schöpfung
    Der Wachtturm 1963 | 1. April
    • Sein Niesen strahlt Licht aus, und seine Augen sind gleich den Wimpern der Morgenröte. Aus seinem Rachen gehen Fackeln, sprühen feurige Funken hervor. Aus seinen Nüstern fährt Rauch, wie aus einem siedenden Topfe und Kessel. Sein Hauch entzündet Kohlen, und eine Flamme fährt aus seinem Rachen. In seinem Halse wohnt Stärke, und die Angst hüpft vor ihm her. Die Wampen seines Fleisches schließen an, sind ihm fest angegossen, unbeweglich. Sein Herz ist hart wie Stein, und hart wie ein unterer Mühlstein. Vor seinem Erheben fürchten sich Starke, vor Verzagtheit geraten sie außer sich.“ — Hiob 41:3-16.

      EIN FURCHTERREGENDER ANBLICK

      Wie schrecklich anzusehen und wie gewaltig an Kraft und dennoch wie wohlproportioniert ist doch der wendige Leviathan! Sein Rumpf ist schön gestreckt und stromlinienförmig, sein Gebiß aber ist furchterregend. Seine riesigen, lippenlosen Kinnladen, die mit ungleich langen und spitzen Zähnen besetzt sind, bieten einen fürchterlichen Anblick. Welch gewaltige Kraft steckt doch in diesem Gebiß! Bei Versuchen, die in Frankreich gemacht wurden, erzeugte ein 60 Kilo schweres Krokodil zwischen seinen Kinnladen einen Druck von 770 Kilo.

      Jehovas poetische Beschreibung ist sehr treffend, wenn er zum Beispiel sagt, die Augen des Leviathan seien „gleich den Wimpern der Morgenröte“. Die blitzenden Augen des Krokodils, das bei Sonnenaufgang seinen Kopf aus dem Wasser erhebt, waren für die alten Ägypter etwas so eindrucksvolles, daß sie sie zum Symbol des Morgens machten. „Obwohl es sich um eine poetische Schilderung handelt“, heißt es in einem Kommentar über die göttliche Beschreibung des Leviathan, „ist sie nicht übertrieben.“ Der Schreiber verweist auf die Beobachtungen alter Naturforscher, die das Ungeheuer nach längerem Verweilen unter Wasser wieder auftauchen sahen: „Dann stößt es seinen lang zurückgehaltenen Atem mit einer solchen Wucht aus, daß es scheint, als ob es Flammen aus seinem Mund und seinen Nüstern speie.“b

      Seine eng aneinander gefügten Schilder sind der Stolz des Leviathan. Die „Wampen seines Fleisches“ bilden einen fest angegossenen Panzer. Die wahren Schuppen dieses Wunders der Natur können ebensowenig leicht entfernt werden wie die Fingernägel eines Menschen. Welch ein Wunderwerk ist doch der aus Schildern und Schuppen bestehende Panzer des Krokodils — in die Haut eingebettete Knochenplättchen, die eine Hornschicht als Unterlage haben! Die in die dicke Lederhaut eingefügten Knochenschilder bilden einen Panzer, den gewöhnliche Kugeln nicht so ohne weiteres durchdringen, sondern oft prallen sie daran ab. Wie nutzlos wären da also Pfeil und Bogen! Jehova sagt weiter zu Hiob:

      „Trifft man ihn mit dem Schwerte, es hält nicht stand, noch Speer, noch Wurfspieß, noch Harpune. Das Eisen achtet er für Stroh, das Erz für faules Holz. Der Pfeil jagt ihn nicht in die Flucht, Schleudersteine verwandeln sich ihm in Stoppeln. Wie Stoppeln gilt ihm die Keule, und er verlacht das Sausen des Wurfspießes. Unter ihm sind scharfe Scherben; einen Dreschschlitten breitet er hin auf den Schlamm. Er macht die Tiefe sieden wie einen Topf, macht das Meer wie einen Salbenkessel. Hinter ihm leuchtet der Pfad, man könnte die Tiefe für graues Haar halten. Auf Erden ist keiner ihm gleich, ihm, der geschaffen ist ohne Furcht. Alles Hohe sieht er an; er ist König über alle wilden Tiere.“ — Hiob 41:17-25.

      Gewisse Stämme in Afrika schützen sich heute noch mit Schilden, die sie aus der gepanzerten Haut des Krokodils herstellen, vor Speeren und Pfeilen. Viele Tiere haben einen glatten, ungeschützten Bauch, das Krokodil jedoch nicht. Sein Bauch ist mit kantigen Schuppen bedeckt, die auf den Sandbänken die Spuren „eines Dreschschlittens“ zurücklassen. Die Gefräßigkeit des Krokodils hat schon Stoff zu vielen Greuelgeschichten geliefert. Der Leviathan wühlt das Wasser auf, daß es schäumt wie die Mischung in einem Salbenkessel. Der durch den Schaum hinter ihm leuchtende Pfad kann gut mit einer Strähne grauen Haares verglichen werden.

      Wenn Gott in diesem Zusammenhang vom aufgewühlten Meer spricht, braucht er damit nicht unbedingt nur auf die sich im Meer aufhaltenden Krokodile Bezug genommen haben, denn das hebräische Wort jam bezieht sich nicht nur auf das Meer oder ein großes Gewässer, sondern wird oft auch auf einen großen Fluß angewandt. Aber die im Salzwasser lebenden Krokodile sind der Schrecken der tropischen Gewässer, die Riesen unter ihresgleichen und die wanderlustigsten Vertreter ihres Geschlechts. Sie unternehmen ausgedehnte Wanderungen von Küste zu Küste und können von Schiffen aus oft beobachtet werden, wenn das Land schon längst außer Sicht ist. Ihre lässigen Bewegungen erwecken den Eindruck, als ob sie niemals müde werden oder plötzlich untergehen könnten. Diese Meerungeheuer ziehen in den Flüssen aber oft auch weit landeinwärts, um dort aus einem Hinterhalt ein unachtsames Tier zu erbeuten.

      Seine Größe, sein Panzer und seine Angriffswaffen an den beiden Enden seines Rumpfes machen das Krokodil zum König der Reptilien. Und die gefährliche Kobra? Sie ist für dieses Ungetüm lediglich ein schmackhafter Imbiß, eine pikante Vorspeise. Das Krokodil hat keine natürlichen Feinde auf freier Wildbahn und kennt keine Furcht. Nach dieser Beschreibung des Leviathan sagt Hiob zu Jehova:

      „Ich weiß, daß du alles vermagst, und kein Vorhaben dir verwehrt werden kann. Wer ist es, der den Rat verhüllt ohne Erkenntnis? So habe ich denn beurteilt, was ich nicht verstand, Dinge, zu wunderbar für mich, die ich nicht kannte.“ — Hiob 42:2, 3.

      Hiob bekennt, daß Gott alles tun kann; er sieht ein, daß sich in allem, was Gott tut, seine Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit offenbart. Er wiederholt deshalb die Frage, die ihm Jehova zu Beginn seiner Rede, in der er ihn über die Wunder der Schöpfung befragte, gestellt hatte. Hiob gibt damit zu, daß er diese Zurechtweisung verdiente. Er sagt gleichsam: „Ja, ich war es!“

      Hiob hatte einiges gesagt, was er nicht hätte sagen sollen, aber nun bekennt er, daß er es in Unwissenheit getan habe. „Darum bekenne ich mich schuldig und bereue in Staub und Asche“, sagt er. Wir sollten uns diese Lektion genauso zu Herzen nehmen, wie Hiob es tat. Wir sollten stets scharf nachdenken, bevor wir uns durch die äußere Erscheinung unserer Verhältnisse dazu verleiten lassen, zu sagen, Gott sei für unsere Leiden verantwortlich, wir könnten sonst gegen Gott kämpfen. Denken wir an den Behemoth und den Leviathan! Sie und andere Wunder der Schöpfung sollten uns von der großen Weisheit und Macht Gottes überzeugen und uns helfen, die nachstehenden inspirierten Worte noch besser zu verstehen: „Den Allmächtigen, — wir erreichen ihn nicht, ihn, der an Kraft gewaltig ist; aber das Recht und die volle Gerechtigkeit beugt er nicht. Darum sollen die Menschen ihn fürchten.“ — Hiob 42:6; 37:23, 24, Me.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1963 | 1. April
    • Fragen von Lesern

      ● Wie ich gehört habe, soll eine Gruppe von Bibelgelehrten einen Vergleich zwischen mehreren Bibelübersetzungen angestellt haben. Wurde die Neue-Welt-Übersetzung (engl.) bei diesem Studium mit berücksichtigt? — D. M., USA.

      Ihre Anfrage scheint sich auf das Buch What is the Best New Testament? (Welches ist das beste Neue Testament?) von Professor Ernest Cadman Colwell zu beziehen, das 1952 im University Press-Verlag in Chicago erschienen ist. Professor Colwell studierte 1947 einige Übersetzungen und machte anhand von vierundsechzig Texten aus dem Johannesevangelium eine Probe. In seinem Buch gibt Professor Colwell von jedem dieser vierundsechzig Texte die Übersetzung

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen