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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1995
w95 1. 11. S. 30-31

Fragen von Lesern

In 1. Petrus 2:9 werden nach der „King James Version“ die gesalbten Christen eine „auserwählte Generation“ genannt. Sollte das unsere Ansicht über das Wort „Generation“, das Jesus gemäß Matthäus 24:34 gebrauchte, beeinflussen?

Das Wort „Generation“ erscheint in der King James Version an beiden Stellen. Gemäß dieser Übersetzung schrieb der Apostel Petrus: „Ihr aber seid eine auserwählte Generation, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Eigentumsvolk, damit ihr die Lobpreisungen dessen kundtut, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ Und Jesus sagte voraus: „Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis sich alle diese Dinge erfüllt haben“ (1. Petrus 2:9; Matthäus 24:34).

An der vorhergehenden Stelle gebrauchte Petrus das griechische Wort génos, während in der Wiedergabe der Worte Jesu geneá steht. Diese beiden griechischen Wörter scheinen ähnlich zu sein, und sie gehen auch auf eine gemeinsame Wurzel zurück, dennoch handelt es sich um verschiedene Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung. In der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen heißt es in einer Fußnote zu 1. Petrus 2:9: „‚Ein ... Geschlecht‘. Gr.: génos; verschieden von geneá, ‚Generation‘, wie in Mat 24:34.“ Eine entsprechende Fußnote findet man zu Matthäus 24:34.

Wie diesen Fußnoten zu entnehmen ist, wird das Wort génos passenderweise mit dem Wort „Geschlecht“ wiedergegeben. In 1. Petrus 2:9 wandte Petrus die Prophezeiung aus Jesaja 61:6 auf gesalbte Christen an, die die Hoffnung haben, in den Himmel zu kommen. Sie stammen aus vielen Nationen und Stämmen, aber ihre natürliche Herkunft tritt in den Hintergrund, da sie Angehörige der Nation des geistigen Israel werden (Römer 10:12; Galater 3:28, 29; 6:16; Offenbarung 5:9, 10). Petrus bezeichnet sie in übertragenem Sinn als eine besondere Gruppe — „ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz“.

Doch im griechischen Text der Worte Jesu aus Matthäus 24:34 erscheint das Wort geneá. Es wird allgemein anerkannt, daß Jesus nicht von einem „Geschlecht“ von Menschen sprach, sondern von Menschen, die zu einer bestimmten Zeit lebten.

Vor fast hundert Jahren machte Charles T. Russell, der erste Präsident der Watch Tower Society, dies klar, indem er schrieb: „Es kann zwar gesagt werden, daß die Wörter ‚Generation‘ und ‚Geschlecht‘ von einer gemeinsamen Wurzel stammen oder den gleichen Ursprung haben, dennoch handelt es sich dabei nicht um dasselbe Wort, und im biblischen Gebrauch haben die beiden Wörter eine völlig unterschiedliche Bedeutung. ... In den drei Berichten dieser Prophezeiung wird unserem Herrn der Gebrauch eines völlig verschiedenen griechischen Wortes (genea) zugeschrieben, das nicht ‚Geschlecht‘ bedeutet, sondern den gleichen Sinn hat wie das Wort Generation. Andere Anwendungen dieses griechischen Wortes (genea) beweisen, daß es nicht im Sinn von Geschlecht gebraucht wird, sondern als Hinweis auf Menschen, die zur gleichen Zeit leben, Zeitgenossen“ (The Day of Vengeance, Seite 602—603).

Ein neueres Werk für Bibelübersetzer, A Handbook on the Gospel of Matthew (1988), sagt: „[The New International Version] übersetzt wörtlich diese Generation, enthält aber folgende Fußnote: ‚oder Geschlecht‘. Und ein Neutestamentler glaubt, Matthäus habe nicht nur die erste Generation nach Jesus gemeint, sondern alle Generationen der Juden, die ihn verwarfen. Es gibt jedoch keine sprachwissenschaftlichen Beweise, die diese Schlußfolgerungen erhärten würden, weshalb sie als Versuch, die offenkundige Bedeutung anzufechten, fallengelassen werden sollten. In seinem ursprünglichen Rahmen bezog sich der Hinweis einzig und allein auf die Zeitgenossen Jesu.“

Wie auf den Seiten 10 bis 15 erwähnt, verurteilte Jesus die Generation der damaligen Juden, seine Zeitgenossen, die ihn verwarfen (Lukas 9:41; 11:32; 17:25). Oft gebrauchte er näher bestimmende Wörter, wie „böse und ehebrecherisch“, „ungläubig und verdreht“ oder „ehebrecherisch und sündig“, um jene Generation zu beschreiben (Matthäus 12:39; 17:17; Markus 8:38). Als Jesus den Ausdruck „Generation“ zum letztenmal gebrauchte, befand er sich mit vier Aposteln auf dem Ölberg (Markus 13:3). Jene Männer, die damals weder mit Geist gesalbt waren noch zur Christenversammlung gehörten, bildeten weder eine „Generation“ noch ein Geschlecht von Menschen. Sie wußten jedoch genau, was Jesus meinte, wenn er den Ausdruck „Generation“ auf seine Zeitgenossen anwandte. Sie verstanden logischerweise, was er im Sinn hatte, als er das letztemal von „dieser Generation“ sprach.a Der Apostel Petrus, der dabei war, ermahnte danach die Juden mit den Worten: „Laßt euch aus dieser verkehrten Generation retten“ (Apostelgeschichte 2:40).

Wir haben schon oft Beweise veröffentlicht, die gezeigt haben, daß sich vieles von dem, was Jesus im Verlauf dieses Gesprächs vorhersagte (wie Kriege, Erdbeben und Hungersnöte), innerhalb der Zeit zwischen der Äußerung dieser Prophezeiung und der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u. Z. erfüllte. Vieles traf ein, aber nicht alles. Nichts deutet zum Beispiel darauf hin, daß nach dem Angriff der Römer auf Jerusalem (66—70 u. Z.) das „Zeichen des Menschensohnes“ erschien, das verursachte, daß sich „alle Stämme der Erde“ schlugen (Matthäus 24:30). Demnach muß die Erfüllung in den Jahren 33 bis 70 u. Z. nur eine anfängliche Erfüllung gewesen sein, nicht die vollständige oder die Erfüllung im großen, auf die Jesus ebenfalls hinwies.

G. A. Williamson schreibt im Vorwort zu seiner englischen Übersetzung des Werkes Der jüdische Krieg von Josephus: „Die Jünger, berichtet Matthäus, stellten ihm [Jesus] eine zweifache Frage — über die Zerstörung des Tempels und über sein letztes Kommen —, und er gab ihnen eine zweifache Antwort, in deren erstem Teil sehr anschaulich die Ereignisse vorhergesagt wurden, die sich durch die von Josephus so ausführlich beschriebenen Ereignisse erfüllen sollten.“

Ja, bei der ersten Erfüllung war mit „dieser Generation“ offensichtlich das gleiche gemeint wie in anderen Fällen — die zeitgenössische Generation der ungläubigen Juden. Diese „Generation“ sollte nicht vergehen, bis sie alles erlebt haben würde, was Jesus vorhergesagt hatte. Wie Williamson erläuterte, bewahrheitete sich dies nach dem Augenzeugenbericht des Geschichtsschreibers Josephus in den Jahrzehnten, die der Zerstörung Jerusalems vorausgingen.

In der zweiten oder größeren Erfüllung müssen mit „dieser Generation“ logischerweise ebenfalls die Zeitgenossen gemeint sein. Wie aus dem auf Seite 16 beginnenden Artikel hervorgeht, brauchen wir nicht zu folgern, daß Jesus auf eine bestimmte Anzahl von Jahren Bezug nahm, die eine „Generation“ ausmachen.

Im Gegenteil, zwei Hauptpunkte können auf die jeweilige Zeit angewandt werden, die mit dem Begriff „Generation“ zusammenhängt: 1. Eine Generation von Menschen kann nicht als eine Zeit betrachtet werden, die eine bestimmte Anzahl Jahre umfaßt, wie das beispielsweise bei bestimmten Zeiträumen (Jahrzehnt oder Jahrhundert) der Fall ist. 2. Die Menschen einer Generation leben nicht während eines sehr langen, sondern eines verhältnismäßig kurzen Zeitabschnitts.

Was dachten die Apostel wohl, als sie Jesus von „dieser Generation“ reden hörten? Während wir im nachhinein wissen, daß die Zerstörung Jerusalems in der „großen Drangsal“ 37 Jahre später kam, konnten die Apostel, die Jesus zuhörten, das nicht wissen. Seine Erwähnung einer „Generation“ vermittelte ihnen nicht den Gedanken an einen langen Zeitraum, sondern an die Menschen, die in einer verhältnismäßig kurzen Zeit lebten. Das trifft auch auf unseren Fall zu. Deshalb sind die abschließenden Worte Jesu sehr passend: „Von jenem Tag und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater. Deswegen erweist auch ihr euch als solche, die bereit sind, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht denkt, kommt der Menschensohn“ (Matthäus 24:36, 44).

[Fußnote]

a In dem Ausdruck „diese Generation“ entspricht hoútos (sprich: hútos), eine Form des Demonstrativpronomens, treffend dem deutschen Wort „diese“. Es kann sich auf etwas dem Sprechenden Gegenwärtiges oder vor ihm Seiendes beziehen. Es kann aber auch noch andere Bedeutungen haben. Das Exegetische Wörterbuch zum Neuen Testament (1981) bemerkt: „... bezeichnet das Wort [hoútos] die unmittelbare Gegebenheit. So ist der ... [aiṓn hoútos] die „jetzt bestehende Welt“ ..., die ... [geneá hautē] die „jetzt lebende Generation“ (z. B. Mt 12, 41f. 45; 24, 34 ...).“ Dr. Georg B. Winer schreibt: „Das Pronom. ... [hoútos] bezieht sich zuweilen nicht auf das der Wortstellung nach nächste, sondern auf ein entferntes Nomen, das als Hauptsubject zu betrachten und darum dem Schriftsteller p s y c h o l o g i s c h das nächste, das im Geiste gegenwärtigste war“ (Grammatik des neutestamentlichen Sprachidioms, bearbeitet von Dr. Georg Benedict Winer, Leipzig, 1867).

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