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  • Uns nicht von Jehova entfremden
    Der Wachtturm 2013 | 15. Januar
    • Uns nicht von Jehova entfremden

      „Erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt“ (JOS. 24:15)

      WIE LAUTET DIE ANTWORT?

      • Wie können wir unserer Erwerbstätigkeit den rechten Platz zuweisen?

      • Was ist eine ausgeglichene Einstellung zu Unterhaltung und Entspannung?

      • Wie kann man mit der Trauer umgehen, wenn ein Familienmitglied Jehova verlässt?

      1—3. (a) Warum ist Josua ein gutes Beispiel für jemand, der richtige Entscheidungen traf? (b) Woran sollten wir vor Entscheidungen denken?

      ES IST ein großer Unterschied, ob jemand die Wahl hat oder nicht. Wer die Wahl hat, darf selbst entscheiden. Er kann zum Beispiel bis zu einem gewissen Grad bestimmen, welche Richtung sein Leben nimmt. Stellen wir uns einmal einen Wanderer vor, der plötzlich an eine Weggabelung kommt. Welchen Weg sollte er nehmen? Wenn er ein Ziel hat, kann er sich leichter entscheiden, denn einer der Wege bringt ihn wahrscheinlich seinem Ziel näher und der andere führt ihn weiter davon weg.

      2 In der Bibel finden wir viele Beispiele von Menschen, die an einem Scheideweg standen. Da war zum Beispiel Kain. Er hatte zu entscheiden, ob er seinem Zorn nachgab oder sich beherrschte (1. Mo. 4:6, 7). Josua stand vor der Entscheidung, ob er den wahren Gott anbetete oder falsche Götter (Jos. 24:15). Sein Ziel war es, Jehova nahe zu sein. Daher entschied er sich für einen Weg in diese Richtung. Kain hatte dieses Ziel nicht. Er wählte einen Weg, auf dem er sich innerlich von Jehova entfernte.

      3 Manchmal stehen auch wir an einem Scheideweg. Denken wir dann immer an unser Ziel: Wir möchten Jehova mit allem, was wir tun, verherrlichen und uns nicht von ihm zurückziehen. (Lies Hebräer 3:12.) In diesem und im nächsten Artikel gehen wir auf sieben Lebensbereiche ein, in denen es darum geht, uns so zu entscheiden, dass wir uns von Jehova nicht innerlich entfernen.

      ARBEIT UND BERUFSWAHL

      4. Warum ist die Erwerbstätigkeit wichtig?

      4 Als Christen sind wir verpflichtet, für uns und unsere Angehörigen zu sorgen. Wer nicht für seine Hausgenossen sorgen will, ist gemäß der Bibel schlimmer als ein Ungläubiger (2. Thes. 3:10; 1. Tim. 5:8, Fn.). Die Erwerbstätigkeit ist bestimmt ein wichtiger Lebensbereich. Passt man aber nicht auf, kann sie dazu führen, dass man sich von Jehova entfernt. Wieso kann man das sagen?

      5. Was gilt es zu bedenken, wenn einem eine Stelle angeboten wird?

      5 Angenommen, jemand lebt in einem Land mit einer hohen Arbeitslosigkeit und sucht Arbeit. Er könnte versucht sein, das erstbeste Angebot anzunehmen. Doch was wäre, wenn sich diese Arbeit nicht mit biblischen Grundsätzen vereinbaren ließe? Oder wenn er so lange arbeiten oder unterwegs sein müsste, dass er seinen Aufgaben als Diener Gottes nicht nachkommen oder nicht mit seiner Familie zusammen sein könnte? Sollte er das Angebot trotzdem annehmen und denken, eine unpassende Arbeit sei immer noch besser als gar keine? Bedenken wir, dass wir uns von Jehova entfernen könnten, wenn wir uns für den falschen Weg entscheiden (Heb. 2:1). Wie kann man kluge Entscheidungen bei der Arbeitssuche treffen oder wenn man sich beruflich verändern möchte?

      6, 7. (a) Welche Ziele könnte jemand mit seiner Arbeit verfolgen? (b) Welches Ziel bringt einen Jehova näher, und warum?

      6 Wir müssen, wie bereits erwähnt, unser Ziel im Auge behalten. Fragen wir uns: Was will ich durch meine Berufswahl oder Arbeit erreichen? Jehova wird unsere Anstrengungen segnen, wenn wir die Berufstätigkeit als Mittel zum Zweck betrachten: Wir stehen im Dienst für Jehova und sorgen dabei für uns und unsere Familie (Mat. 6:33). Jehova ist nicht ratlos, falls wir die Arbeit verlieren oder es unerwartet zu einem wirtschaftlichen Abschwung kommt (Jes. 59:1). Er „weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien“ (2. Pet. 2:9).

      7 Was wäre aber, wenn wir bloß das Ziel hätten, wohlhabend zu werden? Vielleicht würde uns das sogar gelingen. Doch denken wir daran: Es hat seinen Preis — einen zu hohen Preis. (Lies 1. Timotheus 6:9, 10.) Wer Reichtum und Karriere überbewertet, entfremdet sich von Jehova.

      8, 9. Woran sollten Eltern denken, wenn es um ihre Einstellung zur Arbeit geht? Erkläre es.

      8 Ihr Eltern, denkt daran, wie sich euer Beispiel auf eure Kinder auswirkt. Was sehen sie bei euch? Was ist für euch vorrangig? Berufliches Weiterkommen oder die Freundschaft zwischen euch und Jehova? Wenn euren Kindern auffällt, dass bei euch gesellschaftliche Stellung, Ansehen und Geld an erster Stelle stehen, könnten sie da nicht denselben gefährlichen Weg einschlagen? Hätten sie dann vielleicht weniger Achtung vor euch? Eine Jugendliche erzählte: „So weit ich zurückdenken kann, hat sich bei meinem Vater immer alles um die Arbeit gedreht. Erst sah es so aus, als ob er so viel arbeitete, weil er für uns als Familie nur das Beste wollte. Ihm ging es darum, dass wir gut versorgt sind. Doch in den letzten Jahren hat sich etwas geändert. Er arbeitet und arbeitet und bringt dann Luxusartikel mit nach Hause, die wir gar nicht brauchen. Deswegen sind wir als eine Familie bekannt, die viel Geld hat, aber nicht als eine, die anderen geistige Ziele empfiehlt. Mir wäre es auf jeden Fall viel lieber, mein Vater würde uns geistig unterstützen statt nur finanziell.“

      9 Ihr Eltern, legt nicht zu viel Wert auf eure berufliche Laufbahn. Das entfremdet euch nur von Jehova. Die größten Reichtümer, die man besitzen kann, sind geistig, nicht materiell. Lebt euren Kindern vor, dass ihr davon wirklich überzeugt seid (Mat. 5:3).

      10. Was sollte ein junger Mensch bei der Wahl der Erwerbstätigkeit berücksichtigen?

      10 Ihr jungen Leute, denkt ihr gerade darüber nach, welche Laufbahn ihr einschlagen sollt? Wie könnt ihr euch für den richtigen Weg entscheiden? Wie bereits gesagt, müsst ihr wissen, wohin euer Lebensweg führen soll. Würde die Ausbildung oder Erwerbstätigkeit, über die ihr gerade nachdenkt, es ermöglichen, dass ihr euch mehr für die Königreichsinteressen einsetzen könnt, oder würdet ihr euch eher von Jehova entfremden? (2. Tim. 4:10). Ist es euer Ziel, die Lebensweise von Menschen zu übernehmen, deren Glück vom Guthaben auf dem Konto oder vom Aktienbestand abhängt? Oder möchtet ihr lieber zuversichtlich sein wie David, der schrieb: „Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen noch seine Nachkommen nach Brot suchen“ (Ps. 37:25). Denkt daran: Der eine Weg führt von Jehova weg, der andere zum besten Leben überhaupt. (Lies Sprüche 10:22; Maleachi 3:10.) Welchen Weg werdet ihr einschlagen?a

      ENTSPANNUNG UND UNTERHALTUNG

      11. Was wird in der Bibel Positives zum Thema Entspannung gesagt, doch was dürfen wir nicht übersehen?

      11 Die Bibel sagt weder, es sei verkehrt, Spaß zu haben, noch bezeichnet sie Entspannung und Unterhaltung als Zeitverschwendung. Wie Paulus an Timotheus schrieb, hat Leibesübung einen gewissen Wert (1. Tim. 4:8). In der Bibel heißt es auch, dass es „eine Zeit zum Lachen“ und „eine Zeit zum Herumhüpfen“ gibt. Außerdem empfiehlt sie ein gesundes Maß an Ruhe (Pred. 3:4; 4:6). Passt man aber nicht auf, könnte die Entspannung dazu führen, dass man sich innerlich von Jehova entfernt. Die Gefahr lauert hauptsächlich auf zwei Gebieten: der Art der Entspannung und der Zeit, die man dafür einsetzt.

      Die richtige Entspannung im richtigen Maß ist erfrischend

      12. Woran sollten wir denken, bevor wir uns für eine Art der Unterhaltung und Entspannung entscheiden?

      12 Betrachten wir zunächst die Art der Entspannung. Es gibt bestimmt schöne Möglichkeiten, sich zu entspannen oder sich unterhalten zu lassen. Allerdings verherrlicht vieles, was heute geboten wird, Dinge, die Gott hasst, wie Gewalt, Spiritismus oder unerlaubten Sex. Wir müssen also die Art unserer Unterhaltung und Entspannung unter die Lupe nehmen. Wie wirkt sie sich auf uns aus? Fördert sie Gewaltbereitschaft, erbitterten Konkurrenzkampf oder Nationalismus? (Spr. 3:31). Kostet sie zu viel Geld? Könnten andere Anstoß daran nehmen? (Röm. 14:21). Mit wem kommt man in Berührung? (Spr. 13:20). Fördert sie den Wunsch, etwas Schlechtes zu tun? (Jak. 1:14, 15).

      13, 14. Woran sollte man denken, wenn es um die Zeit geht, die man für Entspannung einsetzt?

      13 Denken wir auch an den Zeitfaktor. Fragen wir uns: Bleibt mir bei meiner Freizeitgestaltung kaum Zeit für geistige Aktivitäten? Wer außergewöhnlich viel Zeit mit Unterhaltung und Entspannung verbringt, wird feststellen, dass er sich gar nicht so erholt fühlt, wie es eigentlich sein könnte. Wer aber der Entspannung den richtigen Platz zuweist, hat mehr davon. Wieso? Weil er weiß, dass er sich zuerst um die „wichtigeren Dinge“ gekümmert hat und sich guten Gewissens entspannen kann. (Lies Philipper 1:10, 11.)

      14 Viel Zeit mit Freizeitaktivitäten zu verbringen erscheint vielleicht wünschenswert, doch wir könnten uns dadurch von Jehova entfremden. Das kann die 20-jährige Kim bestätigen. Sie erzählt: „Ich war auf jeder Party. Jedes Wochenende fand irgendetwas Großes statt: Freitag, Samstag und Sonntag. Heute weiß ich, dass es vieles gibt, was wichtiger ist. Jetzt bin ich Pionier und stehe um sechs Uhr auf, damit ich rechtzeitig in den Predigtdienst komme. Da kann ich nicht mehr bis ein, zwei Uhr feiern. Natürlich ist es nicht schlecht, mit anderen zusammen zu sein. Es kann aber eine große Ablenkung sein. Wie mit allem, darf man es auch damit nicht übertreiben.“

      15. Wie können Eltern ihren Kindern helfen, die Freizeit so zu gestalten, dass sie ihnen guttut?

      15 Eltern sind dafür verantwortlich, für sich und ihre Kinder materiell, geistig und emotional zu sorgen. Dazu gehört auch, Entspannung vorzusehen. Seid als Eltern keine Spielverderber, indem ihr jede Art Entspannung als schlecht hinstellt. Seid aber auf der Hut vor schlechten Einflüssen (1. Kor. 5:6). Mit guter Planung findet ihr für eure Familie bestimmt erholsame Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.b So wählt ihr mit euren Kindern einen Weg, der euch Jehova näherbringt.

      FAMILIENBANDE

      16, 17. In welcher traurigen Situation befinden sich manche Eltern, und wieso wissen wir, dass Jehova sie versteht?

      16 Die Eltern-Kind-Beziehung ist so eng, dass Jehova seine Liebe zu seinem Volk damit verglich (Jes. 49:15). Es ist also ganz natürlich, dass man sehr traurig ist, wenn sich ein Familienmitglied von Jehova abwendet. Eine Schwester, deren Tochter ausgeschlossen wurde, sagt: „Ich war am Boden zerstört und fragte mich, warum sie Jehova verlassen hat, und gab mir dafür die Schuld.“

      17 Jehova versteht diesen Schmerz. Denn „es schmerzte ihn in seinem Herzen“, als die ersten Menschen gegen ihn rebellierten und später, vor der Sintflut, sogar fast alle Menschen (1. Mo. 6:5, 6). Wer nie so einen Verlust erlitten hat, kann wohl kaum nachvollziehen, wie niederschmetternd das ist. Es wäre aber nicht klug, sich wegen des falschen Verhaltens eines ausgeschlossenen Familienmitglieds innerlich von Jehova zu entfernen. Wie kann man mit der tiefen Trauer umgehen, die man verspürt, wenn ein Familienmitglied Jehova verlassen hat?

      18. Warum sollten sich Eltern nicht die Schuld geben, wenn ein Kind Jehova verlässt?

      18 Wir sollten die Schuld für das, was geschehen ist, nicht uns geben. Jehova lässt jeden frei entscheiden und jedes getaufte Familienmitglied muss „seine eigene Last tragen“ (Gal. 6:5). Letzten Endes zieht Jehova den Sünder für dessen Entscheidung zur Rechenschaft, nicht uns (Hes. 18:20). Geben wir auch keinem anderen die Schuld. Respektieren wir, wie Jehova Zucht erteilt. Widerstehen wir dem Teufel, nicht den Hirten, die ja zum Schutz der Versammlung handeln (1. Pet. 5:8, 9).

      Es ist nicht verkehrt, zu hoffen, dass ein Angehöriger wieder zu Jehova zurückkehrt

      19, 20. (a) Wie können Eltern, deren Kind ausgeschlossen ist, mit ihrer Trauer umgehen? (b) Worauf hoffen diese Eltern richtigerweise?

      19 Wer aber dazu übergeht, Jehova zu grollen, entfremdet sich von ihm. Der nahe Angehörige muss jetzt erkennen, dass man entschlossen Jehova über alles stellt — auch über die Familienbande. Man muss also unbedingt seine geistige Gesinnung bewahren, um mit der Situation zurechtzukommen. Wir dürfen uns nicht von unseren Brüdern und Schwestern absondern (Spr. 18:1). Schütten wir Jehova unser Herz aus (Ps. 62:7, 8). Suchen wir nicht nach Ausreden, um mit ausgeschlossenen Familienmitgliedern in Kontakt zu treten, beispielsweise über E-Mail (1. Kor. 5:11). Gehen wir weiterhin in geistigen Aktivitäten auf! (1. Kor. 15:58). Die zuvor zitierte Schwester sagt: „Ich weiß, dass ich mich eifrig im Dienst für Jehova einsetzen und auf meine geistige Gesinnung achten muss. Dann kann ich meiner Tochter helfen, wenn sie wieder zurückkommt.“

      20 Die Liebe „hofft alles“, wie es in der Bibel heißt (1. Kor. 13:4, 7). Auf die Rückkehr eines Angehörigen zu hoffen ist nicht verkehrt. Jedes Jahr bereuen viele Missetäter und kommen zu Jehovas Organisation zurück. Jehova ist darüber nicht verärgert. Im Gegenteil: Er ist „zum Vergeben bereit“ (Ps. 86:5).

      WEISE ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN

      21, 22. Wie möchtest du deinen freien Willen gebrauchen?

      21 Jehova hat die Menschen mit einem freien Willen ausgestattet. (Lies 5. Mose 30:19, 20.) Doch mit Willensfreiheit geht eine ernüchternde Verantwortung einher. Jeder von uns sollte sich fragen: Welchen Weg habe ich eingeschlagen? Habe ich mich vielleicht durch meine Berufswahl und Arbeit, durch Unterhaltung und Entspannung oder wegen der Familienbande innerlich von Jehova entfernt?

      22 Jehovas Liebe zu seinem Volk lässt nie nach. Wir werden uns nur dann von Jehova entfernen, wenn wir uns für einen schlechten Weg entscheiden (Röm. 8:38, 39). Das muss aber nicht geschehen! Nehmen wir uns fest vor, uns durch nichts von Jehova entfremden zu lassen. Im nächsten Artikel geht es um vier weitere Bereiche, in denen wir unsere Entschlossenheit beweisen können.

      a Mehr über die Wahl einer Laufbahn enthält das Kapitel 38 des Buches Fragen junger Leute — praktische Antworten, Band 2.

      b Vorschläge hierzu sind in Erwachet! vom November 2011, Seite 17 bis 19 zu finden.

  • Stets Jehovas Nähe suchen
    Der Wachtturm 2013 | 15. Januar
    • Stets Jehovas Nähe suchen

      „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen“ (JAK. 4:8)

      ERKLÄRE BITTE

      • Wie können wir die richtige Ansicht über Technik und Gesundheitsfragen bewahren?

      • Wie können wir die richtige Ansicht über Geld und Stolz bewahren?

      • Wie können wir Jehova nahebleiben?

      1, 2. (a) Was sind Satans „Anschläge“? (b) Was hilft uns, die Nähe Gottes zu suchen?

      JEHOVA GOTT erschuf den Menschen mit dem Wunsch, ihm nahe zu sein. Satan möchte jedoch, dass wir wie er der Meinung sind, man brauche Jehova nicht. Das ist eine Lüge, die Satan verbreitet, seitdem sich Eva im Garten Eden irreführen ließ (1. Mo. 3:4-6). Im Laufe der Geschichte haben unzählige Menschen den gleichen Fehler gemacht.

      2 Erfreulicherweise muss niemand in Satans Falle tappen. „Seine Anschläge sind uns nicht unbekannt“ (2. Kor. 2:11). Satan möchte uns zu Fehlentscheidungen bewegen und uns von Jehova entfremden. Doch wir können uns richtig entscheiden, wenn es, wie der vorige Artikel zeigte, um Berufswahl und Arbeit, Entspannung und Unterhaltung sowie um Familienangelegenheiten geht. In diesem Artikel wird behandelt, dass es uns leichter fällt, Gottes Nähe zu suchen, wenn wir Technik, Gesundheitsfragen, Geld und Stolz den richtigen Platz zuweisen (Jak. 4:8).

      TECHNIK

      3. Veranschauliche den guten und den schlechten Gebrauch von Technik.

      3 Auf der ganzen Welt gehören hoch entwickelte elektronische Geräte zum Alltag. Richtig gebraucht, können sie nützlich sein. Falsch gebraucht, können sie zwischen uns und unseren himmlischen Vater treten. Nehmen wir die Computer. Mit ihrer Hilfe ist die vorliegende Zeitschrift geschrieben und veröffentlicht worden. Computer eignen sich auch für Nachforschungen, als Kommunikationsmittel und manchmal zur Entspannung. Allerdings kann die Computertechnologie uns auch völlig vereinnahmen. Werbefachleute überzeugen die Menschen auf schlaue Weise, dass sie unbedingt die neusten Geräte haben müssen. Ein junger Mann war zum Beispiel so versessen auf einen bestimmten Tablet-Computer, dass er heimlich eine seiner Nieren verkaufte, um ihn sich zu beschaffen. Wie kurzsichtig, dafür solch ein Opfer zu bringen!

      4. Was tat ein Bruder, der viel zu viel Zeit vor dem Computer verbrachte?

      4 Noch schlimmer wäre es, wenn wir unser vertrautes Verhältnis zu Jehova opfern würden, weil wir die Technik missbrauchen oder zu viel Zeit darauf verwenden. „Natürlich kenne ich die biblische Ermahnung, die Zeit für geistige Dinge auszukaufen“, sagt Jona, ein Bruder Ende zwanzig. „Doch wenn es um Computer geht, bin ich mein schlimmster Feind.“ Jon war oft bis tief in die Nacht hinein im Internet. „Je müder ich war, desto schwerer fiel es mir, damit aufzuhören, zu chatten oder nicht immer erbauliche Kurzvideos anzuschauen“, erzählt er. Um dem vorzubeugen, hat Jon seinen Computer so eingestellt, dass er sich automatisch abschaltet, wenn es Zeit ist, ins Bett zu gehen. (Lies Epheser 5:15, 16.)

      Ihr Eltern, helft euren Kindern, mit Technik vernünftig umzugehen

      5, 6. (a) Welche Verantwortung tragen Eltern für ihre Kinder? (b) Wie können Eltern es schaffen, dass ihre Kinder guten Umgang haben?

      5 Ihr Eltern braucht eure Kinder nicht auf Schritt und Tritt zu überwachen. Anders verhält es sich aber, wenn sie den Computer benutzen. Ihr dürft sie nicht der Unmoral, brutalen Spielen, dem Spiritismus und schlechtem Umgang überlassen, nur damit sie beschäftigt oder euch nicht im Weg sind. Wenn ihr nichts unternehmt, könnten sie sich sagen: „Papa und Mama macht es nichts aus, dann wird es schon in Ordnung sein.“ Eltern haben die Aufgabe, ihre Kinder — auch im Teenageralter — vor all dem zu schützen, was sie von Jehova entfremden könnte. Sogar Tiereltern schützen ihre Jungen vor Gefahren. Denken wir nur an eine Bärin, deren Junge jemand bedroht! (Vergleiche Hosea 13:8.)

      6 Helft euren Kindern, guten Umgang mit vorbildlichen Dienern Jehovas zu haben, mit älteren und jüngeren. Und vergesst nicht, eure Kinder brauchen euch. Es ist wichtig, dass ihr Zeit für sie habt! Nehmt euch Zeit, mit ihnen zu lachen, zu spielen, zu arbeiten und die Nähe Jehovas zu suchen.b

      GESUNDHEITSFRAGEN

      7. Warum möchten wir alle gesund bleiben?

      7 „Wie geht es dir?“ Haben wir schon einmal darüber nachgedacht, welch harte Wirklichkeit eigentlich hinter dieser Frage steckt? Da unsere Ureltern zuließen, dass sie sich unter dem Einfluss Satans von Jehova entfernten, werden wir alle krank. Krankheiten wiederum kommen Satan entgegen, da es einem Kranken schwerer fällt, Jehova zu dienen. Und wenn wir gestorben sind, können wir gar nichts mehr für Jehova tun (Ps. 115:17). Daher liegt es in unserer Natur, alles zu tun, um gesund zu bleiben.c Aber auch an der Gesundheit und am Wohlergehen unserer Brüder sollten wir interessiert sein.

      8, 9. (a) Wie können wir Extreme meiden, wenn es um die Gesundheit geht? (b) Welchen Vorteil hat man, wenn man freudig ist?

      8 Dabei müssen wir aber Extreme meiden. Einige setzen sich eifrig für bestimmte Diäten, Behandlungen oder Produkte ein — sogar eifriger als für die gute Botschaft von Gottes Königreich. Vielleicht sind sie fest davon überzeugt, anderen damit zu helfen. Dennoch ist es unpassend, vor und nach Zusammenkünften im Königreichssaal, Kongresssaal oder auf Bezirkskongressen medizinische und kosmetische Produkte und Behandlungen anzupreisen. Warum?

      9 Wir kommen zusammen, um über geistige Dinge zu sprechen und um mehr Freude zu haben, die durch den heiligen Geist bewirkt wird (Gal. 5:22). Dann medizinische Produkte zu empfehlen oder Ratschläge zu geben, ob erbeten oder nicht, kann von der geistigen Zielsetzung ablenken und anderen die Freude verderben (Röm. 14:17). Jeder muss selbst entscheiden, wie er gesundheitliche Beschwerden angeht. Außerdem kennt niemand ein Allheilmittel. Selbst der beste Arzt wird alt und krank und stirbt schließlich. Durch übermäßig viele Sorgen um die Gesundheit kann man sein Leben nicht verlängern (Luk. 12:25). Andererseits tut ein „Herz, das freudig ist, . . . Gutes als Heiler“ (Spr. 17:22).

      10. (a) Was betrachtet Jehova als schön? (b) Wie leben wir am gesündesten?

      10 Es ist angebracht, auf das Aussehen bedacht zu sein. Aber wir sollten nicht um jeden Preis versuchen, alle Anzeichen des Älterwerdens auszulöschen. Sie können jemandes Reife, Würde und innere Schönheit widerspiegeln. In der Bibel heißt es beispielsweise: „Eine Krone der Schönheit ist graues Haar, wenn sie auf dem Weg der Gerechtigkeit gefunden wird“ (Spr. 16:31). So betrachtet Jehova uns, und wir sollten versuchen, uns genauso zu sehen. (Lies 1. Petrus 3:3, 4.) Wäre es daher vernünftig, sich einer unnötigen und möglicherweise gefährlichen Operation oder Behandlung zu unterziehen, nur um besser auszusehen? Die „Freude Jehovas“ ist eine Quelle wahrer Schönheit, die von innen kommt, ganz gleich wie alt oder gesund jemand ist (Neh. 8:10). Erst in der neuen Welt werden wir vollständig gesund und wieder jugendlich schön sein (Hiob 33:25; Jes. 33:24). In der Zwischenzeit können wir Jehova nahebleiben und das Beste aus unseren gegenwärtigen Umständen machen, wenn wir vernünftig sind und auf ihn vertrauen (1. Tim. 4:8).

      GELD

      11. Wie kann Geld zu einer Schlinge werden?

      11 Geld ist nichts Schlechtes und gegen ehrliche Geschäfte ist auch nichts einzuwenden (Pred. 7:12; Luk. 19:12, 13). Doch wenn wir „Geldliebe“ aufkommen lassen, wird sie uns unweigerlich von Jehova entfremden (1. Tim. 6:9, 10). Die „Sorgen dieses Systems der Dinge“, das heißt, übermäßige Besorgnis um das Lebensnotwendige, können uns geistig ersticken. Das kann auch durch die „trügerische Macht des Reichtums“ geschehen, durch die irrige Annahme, Reichtum könne zu dauerhaftem Glück und Sicherheit führen (Mat. 13:22). Jesus sagte ganz deutlich: Niemand kann gleichzeitig Gott und dem Reichtum dienen (Mat. 6:24).

      12. In welche Finanzfallen kann man heute leicht geraten, und was verhindert, dass wir in sie hineintappen?

      12 Eine falsche Ansicht über Geld kann zu verkehrtem Handeln führen (Spr. 28:20). Einige haben Lotterielose gekauft oder sich auf sogenannte Schneeball- oder Pyramidensysteme eingelassen und dabei sogar Kontakte in der Versammlung ausgenutzt, weil ihnen schnelles, leicht verdientes Geld versprochen wurde. Wieder andere haben sich von der Aussicht auf einen unrealistisch hohen Gewinn bei bestimmten Investitionen ködern lassen. Seien wir nicht habgierig. Sonst könnten wir leicht betrogen werden. Lassen wir gesunden Menschenverstand walten. Erscheint ein Angebot zu schön, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch.

      13. Wodurch unterscheidet sich Jehovas Ansicht über Geld von der der Welt?

      13 Wenn wir „das Königreich und SEINE Gerechtigkeit“ an die erste Stelle setzen, segnet Jehova unsere vernünftigen Bemühungen um das Lebensnotwendige (Mat. 6:33; Eph. 4:28). Er möchte nicht, dass wir in Zusammenkünften einschlafen, weil wir zu viel arbeiten müssen, oder mit quälenden Geldsorgen im Königreichssaal sitzen. Doch viele in der Welt glauben, sie müssten sich voll und ganz dem Geldverdienen widmen, um ihre Zukunft zu sichern und es später im Leben leichter zu haben. Oft drängen sie ihre Kinder, sich die gleichen materialistischen Ziele zu setzen. Jesus zeigte, wie unvernünftig diese Denkweise ist. (Lies Lukas 12:15-21.) Vielleicht kommt uns dabei Gehasi in den Sinn. Er dachte, er könne seiner Habgier nachgeben und trotzdem seinen guten Ruf bei Jehova bewahren (2. Kö. 5:20-27).

      14, 15. Warum dürfen wir vom Finanzsystem keine Sicherheit erwarten? Führe ein Beispiel an.

      14 Von Adlern wird berichtet, dass einige ertrunken sind, weil sie einen Fisch nicht mehr losließen, obwohl er zu schwer war, um ihn wegzutragen. Könnte es einem Diener Jehovas ähnlich ergehen? „Normalerweise bin ich sehr sparsam“, erzählt Alex, ein Ältester. „Wenn ich etwas zu viel Shampoo aus der Flasche gedrückt habe, versuche ich, es wieder einzufüllen.“ Dennoch ließ sich Alex auf Börsengeschäfte ein, weil er dachte, bald seine Arbeit aufgeben und Pionier werden zu können. Allerdings kostete es ihm immer mehr Zeit, unterschiedliche Angebote und Börsenberichte zu studieren. Mit seinen Ersparnissen und mit Geld, das er von Börsenmaklern geborgt hatte, kaufte er Aktien, für die Analysten einen steilen Wertanstieg vorausgesagt hatten. Aber die Aktien stürzten ab. „Ich wollte unbedingt mein Geld zurückhaben“, sagt Alex, „und dachte: Ich darf nicht aufgeben. Die Kurse steigen bestimmt bald wieder.“

      15 Monatelang konnte Alex an kaum etwas anderes denken. Er konnte sich nur schwer auf geistige Dinge konzentrieren und schlief wenig. Die Kurse stiegen aber nicht. Alex verlor seine Ersparnisse und musste sein Haus verkaufen. „Ich habe meiner Familie sehr wehgetan“, gibt er zu. Doch er hat eine wichtige Lektion gelernt. „Jetzt weiß ich, dass jeder, der auf Satans System vertraut, schwer enttäuscht wird“ (Spr. 11:28). Wenn wir auf Ersparnisse und Investitionen vertrauen und darauf, in diesem System Geld verdienen zu können, setzen wir unsere Hoffnung eigentlich auf Satan, den „Gott dieses Systems“ (2. Kor. 4:4; 1. Tim. 6:17). Alex hat inzwischen „um der guten Botschaft willen“ sein Leben vereinfacht. Wie hat sich das ausgewirkt? Er und seine Familie sind glücklicher geworden und Jehova näher gekommen. (Lies Markus 10:29, 30.)

      STOLZ

      16. Wann ist Stolz angebracht, und wann nicht?

      16 Stolz kann durchaus angebracht sein. Beispielsweise sollten wir immer darauf stolz sein, ein Zeuge Jehovas zu sein (Jer. 9:24). Ein gesundes Selbstwertgefühl erleichtert es, gute Entscheidungen zu treffen und an unseren moralischen Grundsätzen festzuhalten. Würden wir allerdings zu viel Wert auf eigene Ansichten oder die eigene Stellung legen, könnten wir uns von Jehova innerlich entfernen (Ps. 138:6; Röm. 12:3).

      Es ist besser, sich am Dienst für Jehova zu erfreuen, als auf eine Stellung in der Versammlung erpicht zu sein

      17, 18. (a) Nenne biblische Beispiele für demütige und für stolze Personen. (b) Was tat ein Bruder, um sich nicht aus Stolz von Jehova zu entfremden?

      17 In der Bibel finden wir Beispiele sowohl für stolze als auch demütige Personen. König David suchte demütig Anleitung bei Jehova und wurde von ihm gesegnet (Ps. 131:1-3). Die stolzen Könige Nebukadnezar und Belsazar wurden jedoch von ihm gedemütigt (Dan. 4:30-37; 5:22-30). Auch heute kommt es vor, dass unsere Demut auf die Probe gestellt wird. Ryan, ein 32-jähriger Dienstamtgehilfe, wechselte die Versammlung. „Ich erwartete, bald als Ältester empfohlen zu werden“, erzählt er. „Doch ein Jahr ging ins Land und nichts passierte.“ Wurde Ryan ärgerlich oder verbittert, weil er dachte, die Ältesten würden ihn nicht gebührend respektieren? Würde er aus Stolz nicht mehr die Zusammenkünfte besuchen und sich von Jehova und seinem Volk entfremden? Was hätten wir getan?

      18 „Ich las alles, was ich in unseren Veröffentlichungen über hinausgeschobene Erwartung finden konnte“, sagt Ryan (Spr. 13:12). „Mir wurde klar, dass ich Geduld und Demut lernen musste. Ich musste mich noch von Jehova schulen lassen.“ Ryan dachte nicht mehr so sehr an sich und wollte anderen dienen — in der Versammlung und im Predigtdienst. Bald führte er einige Bibelstudien mit Personen durch, die gute Fortschritte machten. „Als ich anderthalb Jahre später zum Ältesten ernannt wurde, war ich überrascht. Ich hatte mit dem Grübeln aufgehört, weil mir der Dienst so viel Freude machte.“ (Lies Psalm 37:3, 4.)

      BLEIBEN WIR JEHOVA NAHE!

      19, 20. (a) Wie können wir vermeiden, uns durch alltägliche Dinge von Jehova zu entfremden? (b) Wen können wir nachahmen, wenn es darum geht, Jehova nahezubleiben?

      19 Die in diesem und im vorigen Artikel angesprochenen Punkte haben ihren Platz in unserem Leben. Wir sind stolz, Diener Jehovas zu sein. Eine glückliche Familie und gute Gesundheit gehören zu den schönsten Geschenken Jehovas. Wenn wir arbeiten und Geld verdienen, können wir für unsere Bedürfnisse sorgen. Entspannung tut uns gut und Technik kann von Vorteil sein. Doch wenn wir uns zur falschen Zeit oder übermäßig viel mit diesen Dingen befassen oder sie mit unserer Anbetung in Konflikt geraten, könnten wir uns von Jehova entfremden.

      Lassen wir uns durch nichts von Jehova entfremden!

      20 Satan möchte natürlich, dass das passiert. Doch wir können uns und unsere Familie davor schützen! (Spr. 22:3). Suchen wir die Nähe Jehovas und bleiben wir ihm nahe. In der Bibel wird von vielen berichtet, die uns darin ein Beispiel sind. Henoch und Noah etwa. Sie wandelten mit dem wahren Gott (1. Mo. 5:22; 6:9). Moses „blieb standhaft, als sähe er den Unsichtbaren“ (Heb. 11:27). Jesus tat immer, was seinem himmlischen Vater gefiel, und wurde deshalb ständig von ihm unterstützt (Joh. 8:29). Ahmen wir diese treuen Diener Gottes nach. Paulus schrieb: „Freut euch allezeit. Betet unablässig. Sagt Dank in Verbindung mit allem“ (1. Thes. 5:16-18). Lassen wir uns durch nichts von Jehova entfremden!

      a Namen geändert.

      b Siehe „Kindern einen guten Start ins Leben geben“ in Erwachet! vom Oktober 2011.

      c Siehe „Fünf Tipps für ein gesundes Leben“ in Erwachet! vom März 2011.

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