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Vorsicht vor den Fallen des Teufels!Der Wachtturm 2012 | 15. August
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Vorsicht vor den Fallen des Teufels!
Aus der Schlinge des Teufels herauskommen (2. TIM. 2:26)
WAS WÜRDEST DU SAGEN?
Welcher prüfende Blick wäre angebracht, wenn man die Neigung hat, andere überkritisch zu beurteilen?
Was lehrt uns das Beispiel von Pilatus und Petrus darüber, wie man Angst überwinden und Druck standhalten kann?
Was kann man gegen übertriebene Schuldgefühle tun?
1, 2. Welche Fallen oder Schlingen des Teufels untersuchen wir in diesem Artikel?
DER Teufel verfolgt Jehovas Diener auf Schritt und Tritt. Anders als ein Großwildjäger legt er es nicht unbedingt darauf an, seine Beute zu töten. Was ist dann sein Hauptziel? Seine Opfer lebendig zu fangen und für seine Zwecke einzuspannen. (Lies 2. Timotheus 2:24-26.)
2 Ein Fallensteller bedient sich dazu meist verschiedener Methoden. Zum Beispiel versucht er, das Tier dazu zu bringen, seine sichere Deckung zu verlassen, damit er es mit einer Schlinge einfangen kann. Oder er verwendet eine versteckte Falle, die plötzlich zuschnappt. Auch der Teufel benutzt Fallen, um Diener Gottes lebendig zu fangen. Wollen wir uns davor schützen, müssen wir auf der Hut sein und die Warnzeichen beachten, die uns auf eine Falle oder Schlinge Satans ganz in unserer Nähe aufmerksam machen. In diesem Artikel geht es um drei Fallen, die er ziemlich erfolgreich eingesetzt hat, und darum, wie wir verhindern können hineinzutappen: 1. Gerede, das außer Kontrolle gerät, 2. Angst und Druck sowie 3. übertriebene Schuldgefühle. Der nächste Artikel dreht sich dann um zwei weitere Fallen oder Schlingen des Teufels.
DAS „FEUER“ EINER UNGEZÜGELTEN ZUNGE LÖSCHEN
3, 4. Erkläre bitte an einem Beispiel, wozu es führen könnte, wenn wir unsere Zunge nicht unter Kontrolle haben.
3 Manche Jäger legen ein Feuer, um Tiere aufzuscheuchen und dann einzufangen, wenn sie aus ihrem Versteck fliehen. Der Teufel würde am liebsten in der Christenversammlung ein „Feuer legen“. Wenn ihm das gelingt, könnte er uns aus diesem sicheren Umfeld hinaustreiben, sodass wir ihm direkt in die Fänge laufen. Könnte es uns passieren, dass wir ihm ungewollt in die Hände spielen und ihm so in die Falle gehen?
4 Der Jünger Jakobus verglich die Zunge mit einem Feuer. (Lies Jakobus 3:6-8.) Haben wir unsere Zunge nicht unter Kontrolle, könnten wir in der Versammlung einen „Flächenbrand“ auslösen. Wie? Stell dir folgende Szene vor: In einer Zusammenkunft wird bekannt gegeben, dass eine Schwester zum allgemeinen Pionier ernannt wurde. Nach dem Programm unterhalten sich zwei Schwestern darüber. Die eine sagt, dass sie sich freut und ihr viel Segen wünscht. Die andere zweifelt die Beweggründe der neuen Pionierin an und meint, sie wolle sich damit doch nur ins Rampenlicht stellen. Mit welcher der beiden wärst du gern befreundet? Wer hier am ehesten in der Gefahr steht, durch sein Reden in der Versammlung zu „zündeln“, ist ziemlich offensichtlich.
5. Welcher prüfende Blick empfiehlt sich, um das „Feuer“ einer ungezügelten Zunge zu löschen?
5 Wie können wir das „Feuer“ einer ungezügelten Zunge löschen? Jesus sagte: „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mat. 12:34). Ein erster Schritt wäre demnach ein gründlicher, prüfender Blick auf unser eigenes Herz. Hüten wir uns konsequent vor den negativen Gefühlen, die dem „Feuer“ Nahrung geben? Angenommen, wir erfahren, dass ein Bruder nach einer Dienstaufgabe strebt. Gehen wir dann ganz selbstverständlich davon aus, dass er die richtigen Beweggründe hat? Oder haben wir ihn in Verdacht, da sei eine gehörige Portion Eigennutz im Spiel? Würde jemand von uns dazu neigen, anderen schnell mal unlautere Beweggründe zu unterstellen, wäre es bestimmt heilsam, sich daran zu erinnern, dass ja der Teufel genau das dem treuen Hiob antat (Hiob 1:9-11). Statt unserem Bruder zu misstrauen, wäre es besser, uns selbst zu hinterfragen: Warum sehen wir ihn denn so kritisch? Haben wir wirklich einen triftigen Grund dafür? Oder hat das Gift der Lieblosigkeit, die in den „letzten Tagen“ immer stärker um sich greift, in unserem Herzen womöglich Spuren hinterlassen? (2. Tim. 3:1-4).
6, 7. (a) Woran könnte es liegen, wenn wir andere kritisch beurteilen? (b) Wie reagieren wir am besten, wenn wir beschimpft werden?
6 Woran könnte es noch liegen, wenn wir andere kritisch beurteilen? Vielleicht wünschen wir uns ja, dass unsere eigenen Leistungen stärker gewürdigt werden. Jemand könnte gewissermaßen die anderen kleinreden, um selbst größer zu erscheinen. Oder er versucht, damit eigene Nachlässigkeiten zu kaschieren. Ob nun das Motiv Stolz, Neid oder mangelndes Selbstvertrauen ist — Gerede dieser Art richtet immer Schaden an.
7 Vielleicht halten wir unser kritisches Urteil über jemand sogar für gerechtfertigt. Womöglich sind wir ja das Opfer seiner ungezügelten Worte geworden. Dann mit gleicher Münze heimzuzahlen ist aber keine Lösung. Damit würden wir nur unnötig Öl ins Feuer gießen und dem Willen des Teufels Vorschub leisten, statt Gottes Willen zu tun (2. Tim. 2:26). Viel besser ist es, sich da an Jesus ein Beispiel zu nehmen. Als er beschimpft wurde, „gab er nicht schimpfend zurück“. Nein, er „übergab sich weiterhin dem, der gerecht richtet“ (1. Pet. 2:21-23). Er war sicher: Jehova würde die Sache zu seiner Zeit und auf seine Weise regeln. Dasselbe Vertrauen sollten auch wir haben. Gebrauchen wir unsere Zunge zum Heilen, dann leisten wir unseren Beitrag dazu, dass das „vereinigende Band des Friedens“ auch in unserer Versammlung intakt bleibt. (Lies Epheser 4:1-3.)
DER SCHLINGE VON ANGST UND DRUCK ENTKOMMEN
8, 9. Warum verurteilte Pilatus Jesus zum Tode?
8 Verfängt sich ein Tier in einer Schlinge, büßt es seine Bewegungsfreiheit ein. Wird ein Mensch von Furcht ergriffen und erliegt dem damit verbundenen Druck, gibt er zumindest ein Stück weit die Kontrolle über sein Leben aus der Hand. (Lies Sprüche 29:25.) Schauen wir uns das Beispiel von zwei sehr unterschiedlichen Männern an, die unter Angst und Druck einknickten. Und überlegen wir, welche Lehre wir daraus ziehen können.
9 Der römische Statthalter Pontius Pilatus wusste, dass Jesus unschuldig war, und wollte ihm offenbar nichts zuleide tun. Pilatus erklärte sogar, er habe „nichts an ihm gefunden, was den Tod verdient“. Trotzdem verurteilte er ihn zum Tode. Warum? Er hielt dem Druck der aufgebrachten Volksmenge nicht stand (Luk. 23:15, 21-25). Jesu Feinde schrien: „Wenn du diesen Mann freilässt, bist du kein Freund Cäsars“, und setzten Pilatus damit unter Druck, um ihren Willen durchzusetzen (Joh. 19:12). Vielleicht hatte er Angst, seine Stellung — oder sogar sein Leben — zu verlieren, wenn er zu Christus hielt. Also ließ er sich dazu verleiten, den Willen des Teufels zu tun.
10. Wodurch ließ sich Petrus verleiten, Christus zu verleugnen?
10 Der Apostel Petrus war einer der engsten Gefährten Jesu. Er erklärte freiheraus, dass Jesus der Messias war (Mat. 16:16). Er hielt fest zu Jesus, als andere Jünger sich von ihm abwandten, weil sie seine Aussagen falsch verstanden hatten (Joh. 6:66-69). Und als Jesu Feinde ihn verhaften wollten, griff Petrus zum Schwert und verteidigte seinen Herrn (Joh. 18:10, 11). Doch von Furcht überwältigt stritt derselbe Mann später vehement ab, Jesus Christus überhaupt zu kennen. Für eine kurze Zeit war er gefangen in der Schlinge der Angst vor Menschen und ließ sich durch sie davon abhalten, mutig für seinen Herrn einzustehen (Mat. 26:74, 75).
11. Gegen welche negativen Einflüsse müssen wir womöglich ankämpfen?
11 Alle Christen müssen sich dem Druck entgegenstemmen, etwas zu tun, was Jehova missfällt: beispielsweise dem Druck von Arbeitgebern, Kollegen oder anderen, unehrlich zu handeln oder sich auf sexuelle Unmoral einzulassen; oder dem Druck von Mitschülern, bei Prüfungen zu mogeln, sich Pornografie anzuschauen, zu rauchen, Drogen zu nehmen, sich zu betrinken oder ebenfalls unmoralisch zu handeln. Wie können wir dieser Schlinge entkommen?
12. Was verrät das Beispiel von Pilatus und Petrus?
12 Was verrät denn das Beispiel von Pilatus und Petrus? Pilatus wusste kaum etwas über den Christus. Doch so viel wusste er: Jesus war unschuldig und er war kein gewöhnlicher Mensch. Nur hatte Pilatus weder Demut noch Liebe zum wahren Gott. Ihn lebendig zu fangen war für den Teufel ein Leichtes. Petrus dagegen hatte sowohl eine genaue Erkenntnis als auch Liebe zu Gott. Ihm fehlte es allerdings manchmal an Bescheidenheit, sodass er es mit der Angst zu tun bekam und unter Druck einknickte. Bevor Jesus verhaftet wurde, hatte Petrus noch geprahlt: „Wenn auch alle anderen zum Straucheln gebracht werden, so doch ich nicht“ (Mar. 14:29). Wesentlich besser wäre er auf die vor ihm liegenden Prüfungen vorbereitet gewesen, hätte er sich die Haltung des Psalmenschreibers zu eigen gemacht, der voller Gottvertrauen sagte: „Jehova ist auf meiner Seite; ich werde mich nicht fürchten. Was kann ein Erdenmensch mir antun?“ (Ps. 118:6). In der Nacht vor seinem Tod nahm Jesus Petrus und zwei weitere Apostel mit sich in den Garten Gethsemane hinein. Doch statt wach zu bleiben, schliefen Petrus und die beiden anderen ein. Jesus weckte sie und sagte: „Wacht und betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung kommt“ (Mar. 14:38). Aber Petrus schlief wieder ein und hatte später der Angst und dem Druck nicht genug entgegenzusetzen.
13. Wie können wir dem Druck standhalten, etwas Verkehrtes zu tun?
13 Aus dem Beispiel von Pilatus und Petrus können wir eine sehr wichtige Lehre für uns ableiten: Genaue Erkenntnis, Demut, Bescheidenheit, Liebe zu Jehova und Gottesfurcht statt Menschenfurcht müssen Hand in Hand gehen, damit man unter Druck standhalten kann. Baut unser Glaube auf genauer Erkenntnis auf, reden wir mutig und voll Überzeugung darüber. So haben wir dem Druck etwas entgegenzusetzen und können Angst vor Menschen überwinden. Gleichzeitig dürfen wir uns aber nie überschätzen. Wir müssen uns demütig eingestehen, dass wir dem Druck nur in der Kraft Jehovas gewachsen sind. Das macht es so wichtig, um Jehovas Geist zu beten. Außerdem muss Liebe zu ihm unser Motiv dafür sein, für seinen Namen und seine Maßstäbe einzutreten. Und wir müssen uns schon vor einer Prüfung auf den dann entstehenden Druck einstellen. Wenn wir zum Beispiel unsere Kinder entsprechend vorbereiten und mit ihnen beten, können sie viel besser dagegenhalten, wenn ihre Schulkameraden sie zu etwas Verkehrtem verleiten wollen (2. Kor. 13:7).a
DER FALLE ENTGEHEN, DIE ERSCHLÄGT — ÜBERTRIEBENE SCHULDGEFÜHLE
14. Was würde uns der Teufel am liebsten einreden, wenn es um frühere Fehler geht?
14 Jäger hängen manchmal an einem Seil einen Holzklotz oder einen Stein über einem Trampelpfad auf. Berührt ein ahnungsloses Tier den Stolperdraht, wird es von dem Klotz oder Stein erschlagen. Übertriebene Schuldgefühle können zu einer schweren Last werden, die einen erschlägt. Sich an einen Fehler zu erinnern kann bewirken, dass man sich „über die Maßen zerschlagen“ fühlt. (Lies Psalm 38:3-5, 8.) Der Teufel würde uns nur zu gern einreden, wir hätten die Barmherzigkeit Jehovas nicht verdient oder könnten seinen Erwartungen niemals gerecht werden.
15, 16. Wie kann man der Falle übertriebener Schuldgefühle entgehen?
15 Wie kann man der Falle, die erschlägt, entgehen? Hast du eine schwere Sünde begangen, dann unternimm jetzt die richtigen Schritte, deine Freundschaft zu Jehova wieder in Ordnung zu bringen. Wende dich an die Ältesten und bitte sie um Hilfe (Jak. 5:14-16). Tu dein Bestes, das Unrecht wiedergutzumachen (2. Kor. 7:11). Wirst du zurechtgewiesen, dann werde nicht mutlos. Eine solche Maßnahme ist ein sicheres Zeichen dafür, dass Jehova dich liebt (Heb. 12:6). Nimm dir fest vor, die Fehler, die zu der Sünde geführt haben, nicht zu wiederholen, und handle entsprechend. Und nachdem du bereut hast und umgekehrt bist, heißt es, fest daran zu glauben, dass das Loskaufsopfer Jesu Christi deine Fehler wirklich zudecken kann (1. Joh. 4:9, 14).
16 Manche werden wegen Sünden, die eigentlich schon vergeben sind, nach wie vor von Schuldgefühlen geplagt. Wenn das auf dich zutrifft, dann denk doch daran, wie Jehova Petrus und den anderen Aposteln vergeben hat, dass sie seinen geliebten Sohn im Stich ließen, als er sie am dringendsten gebraucht hätte. Jehova vergab dem Mann in Korinth, der wegen krasser Unsittlichkeit ausgeschlossen wurde, später aber bereute (1. Kor. 5:1-5; 2. Kor. 2:6-8). Gottes Wort berichtet sogar von schlimmen Sündern, die bereuten und denen Jehova vergab (2. Chr. 33:2, 10-13; 1. Kor. 6:9-11).
17. Was kann das Lösegeld für uns bewirken?
17 Jehova wird dir deine Fehler vergeben und wird sie vergessen, wenn du wirklich bereut hast und seine Barmherzigkeit annimmst. Denke nie, Jesu Loskaufsopfer reiche nicht aus, um auch deine Sünden zuzudecken. So zu denken würde heißen, in eine Falle des Teufels zu geraten. Ganz gleich, was er dir einreden will: Das Lösegeld kann die Sünde aller zudecken, die „hingefallen“ und wieder „aufgestanden“ sind (Spr. 24:16). Der Glaube an das Lösegeld kann dir die schwere Last übertriebener Schuldgefühle von den Schultern nehmen und dir die Kraft geben, Jehova mit ganzem Herzen, ganzem Sinn und ganzer Seele zu dienen (Mat. 22:37).
SATANS ANSCHLÄGE SIND UNS NICHT UNBEKANNT
18. Wie können wir den Fallen des Teufels ausweichen?
18 Dem Teufel ist es egal, in welche Falle wir gehen. Hauptsache, er bekommt uns zu fassen. Da uns seine Anschläge nicht unbekannt sind, brauchen wir uns nicht von ihm überlisten zu lassen (2. Kor. 2:10, 11). Wir werden nicht in seine Fallen hineintappen, wenn wir um Weisheit beten, mit Prüfungen zurechtzukommen. Jakobus schrieb: „Wenn es also einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen; und sie wird ihm gegeben werden“ (Jak. 1:5). Handeln wir dann auch unseren Gebeten entsprechend: Studieren wir regelmäßig Gottes Wort und setzen wir es in die Praxis um. Die Hilfen zum Bibelstudium, für die der „treue und verständige Sklave“ sorgt, werfen Licht auf die Fallen, die der Teufel aufstellt, und helfen uns, ihnen auszuweichen.
19, 20. Warum sollten wir das Böse hassen?
19 Durch Gebet und Bibelstudium wächst in uns Liebe zum Guten. Genauso wichtig ist es jedoch, dass wir das Böse hassen lernen (Ps. 97:10). Wenn wir uns bewusst machen, was für Folgen es hätte, selbstsüchtigen Wünschen nachzugeben, fällt es uns leichter, ihnen zu widerstehen (Jak. 1:14, 15). Lernen wir, das Böse zu hassen und das Gute wirklich zu lieben, dann wirken die Köder, die Satan in seinen Fallen auslegt, nicht anziehend auf uns, sondern einfach nur abstoßend.
20 Sind wir Jehova nicht sehr dankbar dafür, dass er uns hilft, vom Teufel nicht überlistet zu werden? Durch seinen Geist, sein Wort und seine Organisation befreit uns Jehova „von dem, der böse ist“ (Mat. 6:13). Im nächsten Artikel geht es um zwei weitere Fallen, die der Teufel erfolgreich eingesetzt hat, um Diener Gottes lebendig zu fangen.
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Hüte dich standhaft vor Satans Fallen!Der Wachtturm 2012 | 15. August
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Hüte dich standhaft vor Satans Fallen!
Haltet gegen die Machenschaften des Teufels stand (EPH. 6:11)
WAS WÜRDEST DU SAGEN?
Wie kann ein Diener Jehovas vermeiden, in der Falle des Materialismus gefangen zu werden?
Wie kann sich ein Christ vor der Fallgrube des Ehebruchs hüten?
Welche Vorteile hat es deiner Meinung nach, den Versuchungen des Materialismus und der Unsittlichkeit standzuhalten?
1, 2. (a) Warum hat der Teufel kein Erbarmen mit den Gesalbten und den „anderen Schafen“? (b) Um welche Fallen Satans geht es in diesem Artikel?
SATAN, DER TEUFEL, hat keinerlei Erbarmen mit Menschen — schon gar nicht, wenn sie Jehova dienen. Er führt sogar regelrecht Krieg gegen den gesalbten Überrest (Offb. 12:17). Diese treuen Kämpfer haben in unserer Zeit mutig die Führung darin übernommen, das Königreich bekannt zu machen, und haben den Teufel als Herrscher dieser Welt entlarvt. Genauso wenig hegt er irgendwelche positiven Gefühle für die „anderen Schafe“, die die Gesalbten unterstützen und auf ewiges Leben hoffen dürfen — eine Aussicht, die er längst nicht mehr hat (Joh. 10:16). Kein Wunder, dass er so zornig ist! Ob wir nun zu den Gesalbten oder den „anderen Schafen“ gehören: Satan hat nicht das geringste Interesse daran, dass es uns gut geht. Er hat es auf uns als Beute abgesehen (1. Pet. 5:8).
2 Dazu hat der Teufel die unterschiedlichsten Fallen ausgelegt. „Den Sinn der Ungläubigen“ hat er verblendet, weshalb sie von der guten Botschaft nichts wissen wollen und seine Fallen nicht sehen können. Doch auch manche, die auf die Botschaft vom Königreich gehört haben, werden von ihm gefangen (2. Kor. 4:3, 4). Im vorigen Artikel wurde ja gezeigt, wie wir uns vor drei Fallen Satans hüten können: 1. Gerede, das außer Kontrolle gerät, 2. Angst und Druck sowie 3. übertriebene Schuldgefühle. Jetzt wollen wir sehen, wie wir gegen seine Machenschaften standhalten und zwei weiteren teuflischen Fallen entgehen können: dem Materialismus und der Versuchung zum Ehebruch.
MATERIALISMUS: DIE FALLE, IN DER MAN ERSTICKT
3, 4. Wie könnte man durch die „Sorgen dieses Systems der Dinge“ in die Falle des Materialismus geraten?
3 Jesus sprach in einem Gleichnis von Samen, der unter die Dornen gesät wird. Er erklärte, dass jemand das Wort vom Königreich zwar hört, doch „die Sorgen dieses Systems der Dinge und die trügerische Macht des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht“ (Mat. 13:22). Kein Zweifel: Materialismus ist eine Falle unseres Feindes, Satan.
4 Erstickt wird das Wort durch eine Kombination von zwei Faktoren. Der eine Faktor sind „die Sorgen dieses Systems der Dinge“. In den „kritischen Zeiten“ von heute, „mit denen man schwer fertig wird“, gibt es eine Menge, was uns Sorgen machen könnte (2. Tim. 3:1). Bei den hohen Lebenshaltungskosten und der steigenden Arbeitslosigkeit fällt es dir vielleicht schwer, über die Runden zu kommen. Auch über deine Zukunft machst du dir womöglich Sorgen: „Wird meine Rente reichen?“ Weil viele meinen, Reichtum sei eine Garantie für Sicherheit, dreht sich bei ihnen alles darum, möglichst viel Geld zu verdienen.
5. Was ist an der „Macht des Reichtums“ so trügerisch?
5 Als zweiten Faktor nannte Jesus „die trügerische Macht des Reichtums“. Kommt das zu den Sorgen hinzu, kann das Wort erstickt werden. Die Bibel räumt ein, dass „Geld zum Schutz dient“ (Pred. 7:12). Doch nach Reichtum zu streben wäre nicht klug. Viele haben festgestellt: Je mehr sie sich abmühen, reich zu werden, desto mehr verstricken sie sich im Materialismus. Manche sind sogar „Sklaven des Reichtums“ geworden (Mat. 6:24).
6, 7. (a) Welche Situation am Arbeitsplatz könnte zu einer Falle werden? (b) Worüber sollte ein Christ gründlich nachdenken, wenn ihm nahegelegt wird, Überstunden zu machen?
6 Wie entsteht der Wunsch, reich zu werden? Das fängt oft ganz harmlos an. Stell dir vor, dein Arbeitgeber sagt zu dir: „Ich habe gute Nachrichten! Unsere Firma hat einen Großauftrag bekommen. In den nächsten Monaten werden ziemlich viele Überstunden anfallen. Aber Sie können mir glauben: Bei der Bezahlung lohnt sich der Aufwand allemal!“ Wie würdest du auf so ein Angebot reagieren? Für deine Familie materiell zu sorgen ist eine ernst zu nehmende Verantwortung — keine Frage! Das ist aber nicht deine einzige Verantwortung (1. Tim. 5:8). Es gilt, auch andere Aspekte zu berücksichtigen: Wie viele Überstunden fallen denn an? Wird mir die Arbeit im Weg stehen, wenn es um christliche Verpflichtungen geht, wie die Zusammenkünfte oder den Studierabend mit meiner Familie?
7 Worauf käme es dir beim Abwägen von Pro und Kontra vor allem an: wie sich die Überstunden auf deinem Bankkonto bemerkbar machen oder auf deinem „Konto“ im Himmel? Wäre es dir so wichtig, mehr Geld zu verdienen, dass du das Königreich nicht mehr allem voranstellen würdest? Kannst du erkennen, welche Folgen Materialismus für dich hätte, wenn du dein eigenes Verhältnis zu Jehova und das deiner Familie vernachlässigen würdest? Angenommen, du befindest dich gerade in so einer Situation: Wie kannst du dem widerstehen und dich davor schützen, in der Falle des Materialismus zu ersticken? (Lies 1. Timotheus 6:9, 10.)
8. Welche biblischen Beispiele können uns helfen, unseren Lebensstil zu überdenken?
8 Um nicht im Würgegriff des Materialismus zu ersticken, empfiehlt es sich, immer mal wieder seinen Lebensstil zu überdenken. Bestimmt möchtest du nie so werden wie Esau, an dessen Verhalten zu erkennen war, dass er „heilige Dinge“ verachtete (1. Mo. 25:34; Heb. 12:16). Genauso wenig solltest du dem reichen Mann gleichen, den Jesus aufforderte, seinen Besitz zu verkaufen, den Armen zu geben und ihm nachzufolgen. Stattdessen „ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Besitztümer“ (Mat. 19:21, 22). Gefangen in seinem Reichtum ließ dieser Mann sich die einzigartige Gelegenheit entgehen, dem größten Menschen nachzufolgen, der je lebte. Du darfst ein Jünger Jesu Christi sein — wie wichtig ist es dir, das nicht zu verspielen?
9, 10. Wie würdest du die biblische Ansicht zu materiellen Dingen definieren?
9 Wie kannst du übertriebenen Sorgen um materielle Dinge entgegenwirken? Indem du Jesu Rat befolgst: „Macht euch nie Sorgen und sprecht: ‚Was sollen wir essen?‘, oder: ‚Was sollen wir trinken?‘, oder: ‚Was sollen wir anziehen?‘, denn all diesen Dingen streben die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all diese Dinge benötigt“ (Mat. 6:31, 32; Luk. 21:34, 35).
10 Um dich nicht von der trügerischen Macht des Reichtums täuschen zu lassen, wäre es weise, wenn du dir die Einstellung des Bibelschreibers Agur zu eigen machst, der betete: „Lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche!“ (Spr. 30:8, Hoffnung für alle). Offensichtlich erkannte Agur, welchen Schutz Geld bieten kann, er wusste aber auch um die trügerische Macht des Reichtums. Mach dir bitte bewusst, dass die Sorgen dieses Systems und die trügerische Macht des Reichtums dein Verhältnis zu Jehova zerstören können. Sorgst du dich übermäßig um materielle Dinge, bleibt dir womöglich wenig bis gar keine Zeit, Kraft oder Motivation, dich für das Königreich einzusetzen. Nimm dir deshalb fest vor, dich nicht vom Teufel in der Falle des Materialismus fangen zu lassen! (Lies Hebräer 13:5.)
EHEBRUCH: EINE GESCHICKT GETARNTE GRUBE
11, 12. Wie könnte ein Christ am Arbeitsplatz in die „Grube“ des Ehebruchs fallen?
11 Jäger, die ein starkes Tier fangen möchten, graben manchmal auf einem Pfad, den dieses Tier oft benutzt, eine Grube und tarnen sie mit Zweigen und Erde. Mit so einer Falle lässt sich eine Versuchung vergleichen, mit der der Teufel besonders viel erreicht: Unmoral (Spr. 22:14; 23:27). Manche Christen sind in diese Grube gefallen, weil sie in Situationen hineingeschlittert sind, in denen es allzu leicht war, unsittlich zu handeln. Einige verheiratete Christen sind der Versuchung zum Ehebruch erlegen, nachdem sie sich auf eine romantische Beziehung mit jemand anders eingelassen hatten.
12 Eine solche Beziehung könnte sich am Arbeitsplatz entwickeln. So ergab eine Studie, dass über die Hälfte der Frauen und fast drei von vier Männern, die fremdgehen, ein Verhältnis mit einem Kollegen oder einer Kollegin hatten. Hast du durch deine Arbeit regelmäßig mit Personen vom anderen Geschlecht zu tun? Wie sieht euer Verhältnis aus? Hast du klare Grenzen gezogen, damit es geschäftsmäßig bleibt und nicht mehr daraus wird? Angenommen, eine Christin unterhält sich regelmäßig mit einem Kollegen über Belanglosigkeiten. Mit der Zeit könnte sie ihn als eine Art Vertrauten ansehen, ja ihm sogar irgendwann ihre Eheprobleme erzählen. Oder ein Bruder, der ein freundschaftliches Verhältnis zu einer Kollegin hat, könnte sich denken: „Sie interessiert sich für meine Meinung und hört mir auch richtig zu. Sie weiß meine Qualitäten wenigstens zu schätzen. Das würde ich mir von meiner Frau auch ein bisschen mehr wünschen.“ Erkennst du, was Christen in so einer Lage anfällig dafür machen könnte, die Ehe zu brechen?
13. Wie könnte sich eine unangebrachte romantische Beziehung in der Versammlung entwickeln?
13 Auch in der Versammlung könnte sich eine unangebrachte romantische Beziehung entwickeln. Dazu ein Tatsachenbericht: Daniel und seine Frau Saraha waren allgemeine Pioniere. Daniel war außerdem Ältester, und zwar „von der Sorte, die nie Nein sagen“, wie er es ausdrückt. Bereitwillig übernahm er jede erdenkliche Aufgabe. Außerdem studierte er mit fünf jungen Männern die Bibel, von denen drei sich taufen ließen. Die drei neugetauften Brüder brauchten ziemlich viel Hilfe. War Daniel mit seinen vielen Aufgaben in der Versammlung beschäftigt, übernahm es oft Sarah, ihnen zu helfen. Bald entwickelte sich folgende Routine: Daniels ehemalige Studien brauchten emotionalen Beistand und bekamen ihn von Sarah. Sarah brauchte Aufmerksamkeit und bekam sie von Daniels Studien. Damit war die tödliche Falle aufgestellt. Daniel erzählt: „Monat um Monat hatte sich meine Frau verausgabt und war schließlich geistig und emotional ausgelaugt. Dazu kam, dass ich sie vernachlässigt hatte. Das führte zur Katastrophe: Sie beging Ehebruch mit einem meiner ehemaligen Studien. Direkt vor meinen Augen war sie geistig schwach geworden und ich hatte nichts gemerkt, weil ich dermaßen mit all meinen ‚Vorrechten‘ beschäftigt war!“ Wie kannst du so eine Katastrophe verhindern?
14, 15. Was kann verheirateten Christen helfen, sich vor der Fallgrube des Ehebruchs zu hüten?
14 Um dich vor der Fallgrube des Ehebruchs zu hüten, solltest du dir bewusst machen, um was für eine Bindung es sich bei der Ehe handelt. Jesus sagte: „Was . . . Gott zusammengejocht hat, bringe kein Mensch auseinander“ (Mat. 19:6). Denke nie, deine Aufgaben in der Versammlung wären wichtiger als dein Partner. Vergiss auch nicht: Bist du wegen nicht unbedingt notwendiger Aktivitäten häufig von deinem Partner getrennt, ist das möglicherweise ein Signal dafür, dass es in eurer Ehe kriselt. Und das kann anfällig für Versuchungen machen und zu schweren Sünden führen.
15 Als Ältester fragst du vielleicht: Aber was ist denn mit der Herde Gottes? Petrus hat doch gesagt: „Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig; auch nicht aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer“ (1. Pet. 5:2). Natürlich darfst du die Brüder und Schwestern in deiner Versammlung, die dir anvertraut wurden, nicht vernachlässigen. Aber deine Rolle als Hirte darf nicht auf Kosten deiner Rolle als Ehemann gehen. Dich voll und ganz um die „Ernährung“ der „Herde“ zu kümmern, während deine Frau zu Hause praktisch „am Verhungern“ ist, wäre nicht nur widersinnig — du würdest sie großer Gefahr aussetzen. Daniel erklärte: „Es gibt viel Wichtigeres im Leben, als sich für Dienstvorrechte aufzureiben, während die eigene Familie darunter zu leiden hat.“
16, 17. (a) Wie kann man am Arbeitsplatz ganz konkret signalisieren, dass man für andere nicht zu haben ist? (b) Was für Artikel können Christen helfen, sich vor Ehebruch zu hüten?
16 Im Wachtturm und Erwachet! ist schon viel guter Rat für verheiratete Christen veröffentlicht worden, um sie vor der Fallgrube des Ehebruchs zu bewahren. Zum Beispiel hieß es im Wachtturm vom 15. September 2006: „Am Arbeitsplatz und auch sonst wo sollte man sich vor Situationen hüten, die ein enges Freundschaftsverhältnis mit einer Person vom anderen Geschlecht begünstigen könnten. Wenn man Überstunden macht und mit jemandem vom anderen Geschlecht zusammenarbeitet, können leicht Versuchungen auftreten. Als verheirateter Mann oder verheiratete Frau sollte man durch die Art und Weise, wie man redet oder sich verhält, erkennen lassen, dass Annäherungsversuche sinnlos wären. Als jemand, der Gott ergeben sein möchte, sollte man sicherlich weder durch Flirten noch durch unschickliche Kleidung oder die äußere Erscheinung ungebührlich auf sich aufmerksam machen . . . Am Arbeitsplatz können Bilder vom Ehepartner und von den Kindern einen selbst und andere daran erinnern, dass die Familie für einen ganz wichtig ist. Ermuntere auf keinen Fall zu Annäherungsversuchen, noch dulde so etwas.“
17 Der Artikel „Treue in der Ehe: Was ist damit wirklich gemeint?“ im Erwachet! vom April 2009 warnte davor, sich außerehelichen erotischen Fantasien hinzugeben. Wie es darin hieß, erhöht sich durch sexuelle Träumereien die Wahrscheinlichkeit, Ehebruch zu begehen (Jak. 1:14, 15). Es wäre ratsam, wenn du solche Artikel immer mal wieder mit deinem Ehepartner lesen würdest. Jehova selbst ist der Stifter der Ehe, und für ihn ist sie heilig. Dass du heilige Dinge wirklich schätzt, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass du regelmäßig Zeit dafür reservierst, mit deinem Partner über eure Ehe zu reden (1. Mo. 2:21-24).
18, 19. (a) Welche Folgen zieht Ehebruch nach sich? (b) Welche Vorteile hat eheliche Treue?
18 Stehst du in Versuchung, dich auf eine unangebrachte romantische Beziehung einzulassen, dann mach dir bewusst, welche verheerenden Folgen Hurerei und Ehebruch nach sich ziehen (Spr. 7:22, 23; Gal. 6:7). Wer unsittlich handelt, beleidigt Jehova und schadet seinem Partner wie auch sich selbst. (Lies Maleachi 2:13, 14.) Denk auch über die Vorteile nach, die ein reiner Lebenswandel mit sich bringt: Man darf nicht nur auf ewiges Leben hoffen, sondern genießt jetzt schon das bestmögliche Leben, nicht zuletzt dank eines guten Gewissens. (Lies Sprüche 3:1, 2.)
19 Der Psalmist sagte: „Überströmender Frieden gehört denen, die dein [Gottes] Gesetz lieben, und für sie gibt es keine Ursache des Strauchelns“ (Ps. 119:165). Deshalb: Liebe die Wahrheit und befolge den Rat: „So wacht denn streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, . . . weil die Tage böse sind“ (Eph. 5:15, 16). Unser Weg durch diese Welt ist gespickt mit Fallen, in denen der Teufel wahre Anbeter fangen will. Aber wir sind bestens ausgerüstet, uns zu schützen. Jehova hat uns alles Nötige gegeben, damit wir „standhalten“ und „alle brennenden Geschosse dessen, der böse ist, auslöschen“ können! (Eph. 6:11, 16).
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