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Nimmt Gott überhaupt Notiz von mir?Der Wachtturm 2014 | 1. August
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TITELTHEMA | BIN ICH GOTT WICHTIG?
Nimmt Gott überhaupt Notiz von mir?
„Ich aber bin niedergedrückt und arm. Jehova selbst beachtet mich“ (KÖNIG DAVID VON ISRAEL, 11. JAHRHUNDERT V. CHR.)a
„Die Nationen sind wie ein Tropfen von einem Eimer“ (JESAJA 40:15)
Wie konnte sich David so sicher sein, dass Gott ihn beachtet? Wie ist das mit uns heute? Ist er persönlich an jedem Einzelnen interessiert? Viele können sich das von Gott, dem Allmächtigen, nur schwer vorstellen. Wieso?
Zum einen, weil Gott dem Menschen weit überlegen ist. Er ist so erhaben, dass ganze Nationen für ihn „wie ein Tropfen von einem Eimer und wie der Staubbelag auf den Waagschalen“ sind (Jesaja 40:15). Ein Kritiker und Journalist ging so weit, zu behaupten, es wäre „der Gipfel der Unverschämtheit, zu glauben, dass es ein göttliches Wesen gibt, das persönlich und unmittelbar an unserem Handeln interessiert ist“.
Zum anderen fühlen sich manche Menschen zu unwürdig, um von Gott beachtet zu werden. Jim, ein gestandener Mann, sagte zum Beispiel: „Ich habe ständig darum gebetet, friedlich zu sein und mich beherrschen zu können, aber früher oder später ist die Wut immer wieder in mir hochgekocht. Also war ich offensichtlich doch durch und durch schlecht. Ich dachte: Gott kann mir einfach nicht helfen.“
Ist Gott wirklich so fern, dass er keine Notiz von uns nimmt? Wie denkt er über uns unvollkommene Menschen? Diese Fragen kann nur Gott beantworten. Er hat uns eine Botschaft zukommen lassen, und zwar in der Bibel. Darin versichert er uns, dass er kein unnahbarer Gott ist; ihm ist der Einzelne nicht egal. In der Bibel heißt es, dass „er tatsächlich einem jeden von uns nicht fern ist“ (Apostelgeschichte 17:27). Die nächsten Artikel erklären genauer, was Gott selbst dazu sagt und wie er sein Interesse an uns Menschen bewiesen hat — an Menschen wie du und ich.
a Psalm 40:17. Jehova ist laut der Bibel der Name Gottes.
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Gott sieht unsDer Wachtturm 2014 | 1. August
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TITELTHEMA | BIN ICH GOTT WICHTIG?
Gott sieht uns
Gottes Augen sind auf die Wege des Menschen gerichtet, und all seine Schritte sieht er (HIOB 34:21)
Je jünger die Kinder sind, desto mehr muss man für sie da sein und nach ihnen sehen
WARUM DAS MANCHE NICHT GLAUBEN KÖNNEN: Allein unsere Galaxis soll gemäß einer jüngeren Studie aus mindestens 100 Milliarden Planeten bestehen. Die Weite des Universums ist unbegreiflich. Wieso sollte dann der allmächtige Schöpfer uns unbedeutende Menschen auf unserem kleinen Planeten beachten?
WAS GOTTES WORT SAGT: Gott hat uns Menschen nicht einfach nur die Bibel gegeben und uns dann uns selbst überlassen, sondern er versichert uns: „Ich will dir raten; über dir wacht mein Auge“ (Psalm 32:8, Einheitsübersetzung).
Da ist zum Beispiel Hagar, eine Ägypterin, die im 20. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebte. Sie war ihrer Arbeitgeberin Sarai gegenüber respektlos. „Da begann Sarai sie zu demütigen, sodass sie von ihr weglief.“ Beachtete Gott Hagar jetzt nicht mehr, immerhin hatte sie sich ja falsch verhalten? Im Bibelbericht steht: „Später fand Jehovas Engel sie . . . in der Wildnis.“ Dieser Engel bestätigte ihr: „Jehova hat von deiner Trübsal gehört.“ Und Hagar sagte zu Jehova: „Du bist ein Gott, der mich sieht“ (1. Mose 16:4-12, 13, Fußnote).
„Ein Gott, der mich sieht“ — ja, er sieht wirklich jeden Einzelnen. Ist das bei Eltern und Kindern nicht auch so? Eine Mutter, die ihre Kinder liebt, sieht nach ihnen, besonders wenn sie klein sind. Je jünger die Kinder sind, desto mehr muss man für sie da sein und nach ihnen sehen. Genauso sieht Gott nach uns und wacht über uns, und das besonders, wenn wir uns klein, unbedeutend und verletzlich fühlen. „Ich, der Hohe und Erhabene“, sagt Jehova, „wohne in der Höhe, im Heiligtum. Doch ich wohne auch bei denen, die traurig und bedrückt sind. Ich gebe ihnen neuen Mut und erfülle sie wieder mit Hoffnung“ (Jesaja 57:15, Hoffnung für alle).
Trotzdem fragt man sich vielleicht: „Wie weit geht Gottes Interesse denn? Wirft er nur einen oberflächlichen Blick auf mich oder sieht er mich so, wie ich wirklich bin? Versteht Gott mich wirklich?“
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Gott versteht unsDer Wachtturm 2014 | 1. August
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TITELTHEMA | BIN ICH GOTT WICHTIG?
Gott versteht uns
O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst mich (PSALM 139:1)
„Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir“ (PSALM 139:16)
WARUM DAS MANCHE NICHT GLAUBEN KÖNNEN: Viele denken, dass Menschen für Gott nur Sünder sind, zu unrein und unwürdig, um von ihm beachtet zu werden. Kendra hatte Depressionen und ständig Schuldgefühle, weil sie Gottes Erwartungen einfach nicht perfekt erfüllen konnte. Wozu führte das? Sie sagt: „Ich betete nicht mehr.“
WAS GOTTES WORT SAGT: Jehova sieht hinter die Fehlerhaftigkeit. Er sieht, was für ein Mensch man wirklich ist, und versteht uns. Die Bibel sagt: „Er weiß ja, was für Geschöpfe wir sind, er denkt daran, dass wir nur aus Staub gebildet wurden.“ Und er geht sogar noch weiter: „Er handelt an uns nicht so, wie wir es wegen unserer Sünden verdient hätten“, sondern vergibt uns großmütig, wenn wir unsere Fehler bereuen (Psalm 103:10, 14, Neue Genfer Übersetzung [NGÜ]).
Da ist zum Beispiel David, der König von Israel, mit dessen Worten der erste Artikel begann. In einem Gebet sagte er zu Gott: „Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben . . . Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz“ (Psalm 139:16, 23). David war davon überzeugt, dass ihm Jehova trotz seiner Sünden — die teilweise sehr schwer waren — ins Herz sehen und wahrnehmen konnte, wie tief er seine Fehler bedauerte.
Niemand versteht uns besser als Jehova. „Der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint“, erklärt die Bibel, „Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (1. Samuel 16:7). Gott weiß genau, warum wir sind, wie wir sind: was wir in den Genen mitbekommen haben, wie wir aufgewachsen sind, unter welchen Umständen wir leben und welchen Charakter wir haben. Er weiß genau, wie wir sein möchten, und sieht und schätzt unsere Anstrengungen, auch wenn wir Fehler machen.
Wenn Gott also unser wahres Ich so gut versteht, nutzt er dieses Wissen dann auch, um uns zu trösten?
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Gott kann uns tröstenDer Wachtturm 2014 | 1. August
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TITELTHEMA | BIN ICH GOTT WICHTIG?
Gott kann uns trösten
„Gott, der die Entmutigten aufrichtet, hat uns . . . getröstet“ (2. KORINTHER 7:6, Begegnung fürs Leben)
Der Sohn Gottes hat „mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben“ (GALATER 2:20)
WARUM DAS MANCHE NICHT GLAUBEN KÖNNEN: Manche sehnen sich sehr nach Trost, denken aber, sie würden sich zu wichtig nehmen, wenn sie Gott darum bitten, ihnen zu helfen und etwas zu unternehmen. „Wenn ich an die vielen, vielen Menschen auf der ganzen Erde denke und die schlimmen Probleme, die sie haben“, sagt Raquel, „dann kommen mir meine Sorgen so verschwindend klein vor, dass ich mich gar nicht richtig traue, Gott um Hilfe zu bitten.“
WAS GOTTES WORT SAGT: Gott hat bereits etwas Außergewöhnliches unternommen, um uns Menschen zu helfen und zu trösten. Er hat „uns geliebt und seinen Sohn [Jesus Christus] als Versöhnung für unsere Sünden gesandt“ (1. Johannes 4:10, Rösch). Wir alle tragen ja die Sünde als ein Erbe in uns, das uns ständig daran hindert, Gottes Erwartungen völlig zu entsprechen. Dadurch, dass Jesus sein Leben für uns opferte, ist es Gott aber möglich, uns unsere Sünden zu vergeben; wir können ein unbelastetes Gewissen haben und uns auf ewiges Leben freuen in einer Welt voll Frieden.a Ist Jesu Opfertod lediglich für die Menschheit im Allgemeinen gedacht oder zeigt sich dadurch auch Gottes Interesse an uns als Einzelnen?
Da ist zum Beispiel der Apostel Paulus. Ihn berührte das Opfer Jesu so sehr, dass er schrieb: „Ich . . . lebe durch den Glauben gegenüber dem Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat“ (Galater 2:20). Jesus war schon gestorben, bevor Paulus Christ wurde. Doch trotzdem betrachtete er Jesu Opfer als ganz persönliches Geschenk von Gott.
Jesus ist auch für Sie gestorben. Durch dieses Geschenk zeigt Gott uns, wie kostbar wir für ihn sind. Das kann uns „eine nie versiegende Ermutigung und eine sichere Hoffnung“ geben und uns so „die nötige Kraft für jede gute Tat und jedes gute Wort“ schenken (2. Thessalonicher 2:16, 17, NGÜ).
Jesus starb ja schon vor fast 2 000 Jahren. Gibt es einen Beweis dafür, dass Gott uns auch heute noch seine Hand reicht?
a In Kapitel 5 des Buches Was lehrt die Bibel wirklich? (herausgegeben von Jehovas Zeugen) wird mehr zum Opfertod Jesu erklärt.
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Gott reicht uns seine HandDer Wachtturm 2014 | 1. August
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TITELTHEMA | BIN ICH GOTT WICHTIG?
Gott reicht uns seine Hand
Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, der Vater, der mich gesandt hat, ziehe ihn (JOHANNES 6:44)
WARUM DAS MANCHE NICHT GLAUBEN KÖNNEN: Viele glauben zwar an Gott, aber er ist für sie weit weg. Christina, die in Irland lebt und jede Woche zur Kirche ging, gibt zu: „Für mich war Gott schon derjenige, der alles erschaffen hat. Aber ich kannte ihn überhaupt nicht. Nicht einen einzigen Moment fühlte ich mich ihm nahe.“
WAS GOTTES WORT SAGT: Auch wenn wir uns verloren und verlassen fühlen, reicht Jehova uns doch weiter die Hand. Wie sehr Gott an uns interessiert ist, machte Jesus deutlich. Er fragte: „Wenn jemand in den Besitz von hundert Schafen kommt und sich eines von ihnen verirrt, wird er nicht die neunundneunzig auf den Bergen lassen und sich auf die Suche nach dem einen verirrten begeben?“ Dann schlussfolgerte er: „Ebenso ist es bei meinem Vater, der im Himmel ist, nicht erwünscht, dass eines von diesen Kleinen zugrunde geht“ (Matthäus 18:12-14).
Jeder „von diesen Kleinen“ ist für Gott sehr wertvoll. Wie sieht Gottes Suche „nach dem einen verirrten“ aus? Das Bibelzitat am Anfang gibt die Antwort: Jehova zieht Menschen zu sich.
Gibt es heute auch Menschen, die andere zu Hause besuchen oder in der Öffentlichkeit darüber sprechen, was die Bibel über Gott sagt?
Es gibt einige Beispiele aus dem 1. Jahrhundert, wie Gott vorging, wenn Menschen zu ihm finden wollten. So beauftragte er den Jünger Philippus, den Wagen eines äthiopischen Beamten anzuhalten, um ihm eine Prophezeiung zu erklären, die der Mann gerade las (Apostelgeschichte 8:26-39). Etwas später sorgte Gott dafür, dass der Apostel Petrus den römischen Offizier Kornelius besuchte, weil dieser gebetet hatte und Gott richtig dienen wollte (Apostelgeschichte 10:1-48). Gott führte auch den Apostel Paulus und seine Begleiter an einen Fluss bei Philippi, wo sie Lydia, „eine Anbeterin Gottes“, trafen. „Und Jehova öffnete ihr das Herz weit, um den Dingen, die Paulus redete, Aufmerksamkeit zu schenken“ (Apostelgeschichte 16:9-15).
In jeder dieser Situationen stellte Gott sicher, dass diejenigen, die ihn finden wollten, die Gelegenheit dazu bekamen. Gibt es auch heute Menschen, die andere zu Hause besuchen oder in der Öffentlichkeit darüber sprechen, was die Bibel über Gott sagt? So mancher würde spontan sagen: „Zeugen Jehovas.“ Könnte es sein, dass Gott durch sie versucht, Menschen die Hand zu reichen? Wir legen Ihnen, lieber Leser, sehr ans Herz, Gott doch darum zu bitten, dass er Ihnen ermöglicht, diese Hand auch zu nehmen.a
a Mehr dazu auf www.jw.org in dem Video Warum lohnt sich ein genauerer Blick in die Bibel?.
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