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Ist Krieg die Lösung?Der Wachtturm 2015 | 1. November
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TITELTHEMA
Ist Krieg die Lösung?
Beim Thema Krieg scheiden sich oft die Geister: Viele würden sagen, dass Krieg eine Lösung ist, mit der sogar Gott einverstanden ist. Schließlich, so argumentieren sie, steht in der Bibel, dass Gott in der Vergangenheit Kriege ja angeordnet hat. Doch andere verweisen darauf, dass Gottes Sohn Jesus seine Jünger lehrte, ihre Feinde zu lieben (Matthäus 5:43, 44). Ihre Schlussfolgerung: Gott muss seinen Standpunkt zum Thema Krieg irgendwann geändert haben; heute sei er nicht mehr damit einverstanden.
Wie ist es denn nun? Wenn Gott mit Kriegen einverstanden sein sollte, auf welcher Seite steht er dann in den Konflikten heute? Die Antwort auf diese Frage könnte beeinflussen, wie ein Mensch persönlich zu Krieg steht. Wenn er zum Beispiel herausfindet, dass Gott Krieg nicht nur gut findet, sondern auch noch auf der Seite kämpft, der er auch selbst den Sieg wünscht, würde er sich wahrscheinlich bestätigt fühlen. Immerhin wäre damit der Sieg sicher. Was aber, wenn er entdeckt, dass Gott auf der anderen Seite steht? Vermutlich würde er seinen Standpunkt dann noch einmal überdenken.
Und es geht sogar um noch mehr. Wer herausfindet, wie Gott zu Krieg steht, ändert daraufhin vielleicht sein Gottesbild. Die Unzähligen, die vom Leid und Schrecken des Krieges betroffen sind, verlangen geradezu eine Antwort auf die Frage: Ist Gott etwa ein Kriegstreiber, der all dem Grauen zustimmt oder es sogar noch anheizt? Oder umgekehrt: Ist er teilnahmsloser Beobachter, dem die Leiden unterdrückter Menschen egal sind?
Die Antwort der Bibel mag überraschen: Weder noch. Gottes Standpunkt zum Thema Krieg sieht noch mal ganz anders aus — und ist die Menschheitsgeschichte über stets gleich geblieben. Auf den folgenden Seiten wird auf die vorchristliche Ära und auf die Zeit der frühen Christen eingegangen. Danach geht es darum, wie Gott dann logischerweise heute über Kriege denkt und ob sie in der künftigen Geschichte der Menschheit noch auftauchen werden.
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Krieg: Wie Gott dazu steht: In der vorchristlichen ÄraDer Wachtturm 2015 | 1. November
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TITELTHEMA | IST KRIEG DIE LÖSUNG?
Krieg: Wie Gott dazu steht: In der vorchristlichen Ära
Ein Volk, das grausam unterdrückt wird. Immer wieder bitten sie Gott, ihnen zu helfen. Doch nichts passiert — vorerst. Es geht um das Volk Israel, das in biblischen Zeiten von Gott als sein Volk ausgewählt wurde. Der Unterdrücker? Das Großreich Ägypten (2. Mose 1:13, 14). Über Jahre hinweg sehnten sich die Israeliten danach, von Gott aus den Klauen der ägyptischen Herrschaft befreit zu werden. Dann endlich war die Zeit gekommen (2. Mose 3:7-10). Die Bibel berichtet, dass Gott persönlich Krieg gegen Ägypten führte: Das Land bekam eine verheerende Plage nach der anderen zu spüren. Und schließlich gingen Ägyptens Krieger und ihr Pharao im Roten Meer unter (Psalm 136:15). Um sein Volk zu befreien, zeigte Gott, was für ein mächtiger Krieger er war (2. Mose 15:3, 4).
Für Gott ist somit nicht pauschal jeder Krieg schlecht; er führte selbst Krieg. Und es gab auch Situationen, in denen er seinem Volk Israel das Recht gab, zu den Waffen zu greifen. So sollten sie zum Beispiel gegen die abartig grausamen Bewohner Kanaans kämpfen (5. Mose 9:5; 20:17, 18). Und König David sollte Befreiungskriege gegen die Philister führen. Dafür lieferte Gott einmal sogar eine Kampfstrategie mit Erfolgsgarantie (2. Samuel 5:17-25).
Diese Aufzeichnungen in der Bibel zeigen: Wenn es um Unterdrückung und Grausamkeiten ging, die Gottes Volk bedrohten, berechtigte Gott sie, Krieg zu führen. So konnte sich das Volk schützen und Gott konnte weiter auf die bestmögliche Weise von Menschen verehrt werden. Aber: Für die von Gott autorisierten Kriege galten stets drei Grundregeln:
GOTT WAR DERJENIGE, DER ENTSCHIED, WER KRIEG FÜHRTE. Als die Israeliten einmal von einer feindlichen Macht bedroht wurden, sagte Gott zu ihnen: „Ihr werdet hierbei nicht zu kämpfen haben.“ Warum nicht? Gott würde die Sache selbst in die Hand nehmen (2. Chronika 20:17; 32:7, 8). Und das tat er oft, wie zum Beispiel am Roten Meer. Bei anderen Gelegenheiten hielt Gott es für angebracht, sein Volk mit Kriegen zu beauftragen. Das war, wenn es darum ging, das ihnen zugesprochene Land zu erobern und auch zu verteidigen (5. Mose 7:1, 2; Josua 10:40).
GOTT WAR DERJENIGE, DER ENTSCHIED, WANN DIESE KRIEGE GEFÜHRT WURDEN. Alle, die an Gott glaubten, mussten geduldig auf den Zeitpunkt warten, zu dem Gott es für richtig hielt, gegen Unterdrückung und Grausamkeiten vorzugehen. Sie hatten kein Recht, eigenmächtig schon vorher einen Krieg anzufangen. Wenn sie es doch taten, verloren sie Gott als ihren Unterstützer. In der Bibel finden sich mehrere Berichte darüber, wie verheerend es sich auswirkte, wenn Gottes Volk eigenmächtig zu den Waffen griff.a
Gott führte zwar Krieg gegen die Kanaaniter, aber Einzelne — wie Rahab und ihre Familie — wurden dabei verschont
GOTT GEFÄLLT ES NICHT, WENN MENSCHEN STERBEN — AUCH NICHT, WENN ES SCHLECHTE MENSCHEN SIND. Jehova ist als Schöpfer des Menschen derjenige, von dem alles Leben kommt (Psalm 36:9). Da ist es nur logisch, dass er niemandem den Tod wünscht. Doch traurigerweise gibt es grausame Menschen, Unterdrücker, die über Leichen gehen (Psalm 37:12, 14). Um solchem Treiben Einhalt zu gebieten, hat Gott bei verschiedenen Gelegenheiten Kriege angeordnet. Doch in all den Jahren, in denen das Volk Israel diese Kriege kämpfte, war Gott „langsam zum Zorn“, wie es die Bibel sagt, und barmherzig mit den Gegnern seines Volkes (Psalm 86:15). Zum Beispiel sollten die Israeliten feindliche Städte vor irgendwelchen Kampfhandlungen zuerst zur friedlichen Übergabe auffordern, damit die Einwohner ihr Verhalten ändern und den Krieg so abwenden konnten (5. Mose 20:10-13).b Gott zeigte also, dass es ihm keine Freude macht, wenn jemand wegen seines verkehrten Verhaltens stirbt. Nein, er wünscht sich, dass sich Menschen ändern und am Leben bleiben (Hesekiel 33:11, 14-16).
Das alles zeigt: Wenn in der vorchristlichen Ära Menschen andere unterdrückten, sich grausam oder abartig verhielten, war Krieg für Gott eine legitime Methode, um dagegen vorzugehen. Aber wer wann kämpfen sollte, das entschieden nicht Menschen, sondern Gott. War Gott dabei ein grausamer Schlächter, dem gar nicht genug Blut fließen konnte? Im Gegenteil: Er hasst Gewalt (Psalm 11:5). Wie war es dann, als Jesus Christus auf die Erde kam? Änderte Gott im 1. Jahrhundert seinen Standpunkt zum Thema Krieg?
a Einmal beispielsweise kämpften die Israeliten gegen die Amalekiter und die Kanaaniter, obwohl Gott ihnen gesagt hatte, sie sollten es nicht tun. Das Ergebnis war eine vernichtende Niederlage (4. Mose 14:41-45). Jahrhunderte später zog der an sich gute König Josia gegen Pharao Necho in den Krieg, ohne dafür Gottes Zustimmung zu haben. Diese überstürzte Aktion bezahlte er mit seinem Leben (2. Chronika 35:20-24).
b Mit den Kanaanitern führten die Israeliten keine Friedensverhandlungen. Der Grund? Die Kanaaniter hatten 400 Jahre lang Zeit bekommen, ihr schreckliches Verhalten zu ändern. Als die Israeliten dann gegen sie kämpften, war ihre Zivilisation unverbesserlich von Abartigkeit durchdrungen (1. Mose 15:13-16). Deshalb sollten sie ausgelöscht werden. Doch es gab Kanaaniter, die bereit waren, sich zu ändern. Sie wurden verschont (Josua 6:25; 9:3-27).
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Krieg: Wie Gott dazu steht: Im ersten JahrhundertDer Wachtturm 2015 | 1. November
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TITELTHEMA | IST KRIEG DIE LÖSUNG?
Krieg: Wie Gott dazu steht: Im ersten Jahrhundert
Ein Volk, das grausam unterdrückt wird. Genau wie ihre Vorfahren beten mit Sicherheit auch die Juden des 1. Jahrhunderts zu Gott um Hilfe — diesmal, weil sie von dem schweren Joch der Römer freikommen wollen. Dann macht die Nachricht von Jesus die Runde — er soll der angekündigte Messias sein! Kein Wunder, dass damals viele „hofften, dass dieser der sei, der dazu bestimmt ist, Israel zu befreien“ (Lukas 24:21). Aber die erhoffte Befreiung blieb aus. Stattdessen kam im Jahr 70 das römische Heer und zerstörte Jerusalem samt dem Tempel.
Was war passiert? Warum kämpfte Gott nicht für sein Volk, so wie er es in der Vergangenheit getan hatte? Oder warum beauftragte Gott sie nicht, selbst einen Befreiungskrieg zu führen? Hatte sich Gottes Standpunkt zum Thema Krieg geändert? Nein. Aber mit dem Volk hatte sich etwas ganz Entscheidendes geändert. Sie hatten Jesus, den Sohn Gottes, als Messias abgelehnt (Apostelgeschichte 2:36). Damit war das besondere Verhältnis zerstört, das sie als ganzes Volk zu Gott gehabt hatten (Matthäus 23:37, 38).
Weder das Volk noch das Land, das ihnen versprochen worden war, wurde jetzt noch speziell von Gott geschützt. Bei ihren Kriegen würden sie sich nie mehr auf Gottes Unterstützung berufen können. Wie Jesus angekündigt hatte, sollte jetzt ein anderes Volk in einem besonderen Verhältnis zu Gott stehen. Dabei handelte es sich um eine handverlesene Gruppe Menschen, ein Volk im übertragenen Sinne also, das in der Bibel später „das Israel Gottes“ genannt wurde (Galater 6:16; Matthäus 21:43). Es war eine Gruppe Christen, die mit Jesus im Himmel regieren sollte. Ihnen wurde im 1. Jahrhundert gesagt: „Jetzt aber seid ihr Gottes Volk“ (1. Petrus 2:9, 10).
Wenn nun also diese Christen Gottes Volk waren, kämpfte Gott dann für sie — zum Beispiel gegen die Römer, die ihnen das Leben schwer machten? Oder beauftragte er sie zu kämpfen? Keineswegs. Und warum nicht? Wie im vorigen Artikel gezeigt wurde, entscheidet Gott darüber, wann seine Kriege geführt werden. Im 1. Jahrhundert führte er weder selbst einen Krieg für die Christen noch gab er ihnen den Auftrag dazu. Die Zeit, zu der Gott gegen Unterdrückung und Grausamkeit vorgehen würde, war damals offensichtlich noch nicht gekommen.
Die Christen mussten also — genau wie es Gottes Volk schon früher getan hatte — warten, bis Gott aktiv werden würde. Sie hatten von Gott nicht das Recht dazu bekommen, in der Zwischenzeit selbst zu den Waffen zu greifen. Das konnte man aus den Lehren Jesu Christi klar erkennen. So brachte er seinen Nachfolgern nicht etwa bei, sich an Kriegen zu beteiligen, sondern gab ihnen die Anweisung: „Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen“ (Matthäus 5:44). Und als er über den bevorstehenden Angriff der Römer auf Jerusalem sprach, sagte er seinen Jüngern nicht, dass sie kämpfen sollten, sondern dass sie flüchten sollten — was sie dann auch taten (Lukas 21:20, 21).
Hinzu kommt, dass Paulus unter Gottes Anleitung an die Christen schrieb, sie sollten sich nicht selbst rächen, „denn es steht geschrieben: ,Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht Jehova‘ “ (Römer 12:19). Paulus zitierte hier, was Gott schon Jahrhunderte zuvor gesagt hatte und in 3. Mose 19:18 und 5. Mose 32:35 aufschreiben ließ. Wie im vorigen Artikel erklärt wurde, hatte Gott damals für sein Volk unter anderem dadurch Rache geübt, dass er ihnen bei Kriegen half. Dass Paulus Gottes Aussage aus dieser Zeit wiederholte, zeigt: Gottes Standpunkt zum Thema Krieg hatte sich nicht geändert. Krieg war für ihn immer noch eine vertretbare Methode, um Grausamkeiten und Unterdrückung zu beenden — sozusagen ein Rächer für sein Volk zu werden. Doch es war so, wie es zu jeder Zeit gewesen war: Gott war derjenige, der entschied, wer wann einen von ihm autorisierten Krieg führen sollte.
Gott hat den frühen Christen also nicht das Recht gegeben, sich an Kriegen zu beteiligen. Doch wie sieht es heute aus? Ist heute irgendjemand von Gott dazu berechtigt, Kriege zu führen? Oder wird Gott demnächst selbst einen Befreiungskrieg für Menschen führen, die zu ihm halten? Wie steht Gott im Hier und Heute zum Thema Krieg? Antworten darauf werden im letzten Artikel dieser Serie gegeben.
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Krieg: Wie Gott dazu steht: HeuteDer Wachtturm 2015 | 1. November
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TITELTHEMA | IST KRIEG DIE LÖSUNG?
Krieg: Wie Gott dazu steht: Heute
Menschen werden grausam unterdrückt. Viele von ihnen beten immer wieder zu Gott um Hilfe — und fragen sich, ob diese Hilfe jemals kommen wird. Hört Gott ihre verzweifelten Rufe? Und wenn sie sich entschließen, selbst zu den Waffen zu greifen, um ihrem Leid ein Ende zu machen — unterstützt Gott das dann? Sieht er ihren Krieg als vertretbar an?
Harmagedon wird der Krieg sein, der alle Kriege beendet
Vorweg muss gesagt werden: Gott sieht genau, was auf der Welt alles passiert, und er wird all dem Elend ein Ende bereiten — da brauchen wir uns keine Sorgen machen (Psalm 72:13, 14). Gott verspricht in der Bibel, dass es für Menschen, die viel mitmachen müssen, leichter werden wird. Aber wann wird das sein? Wenn „Jesus vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln . . . an denen Rache übt, die Gott nicht kennen, und an denen, die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“ (2. Thessalonicher 1:7, 8). Dieser bevorstehende Eingriff wird in der Bibel Harmagedon genannt, der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“ (Offenbarung 16:14, 16).
Gott wird dann nicht Menschen Krieg gegen all das Schlechte führen lassen, sondern seinen Sohn Jesus Christus zusammen mit seinem mächtigen überirdischen Heer. Diese Streitkräfte aus dem himmlischen Bereich werden sämtliche Unterdrückung beenden (Jesaja 11:4; Offenbarung 19:11-16).
Gottes Standpunkt zum Thema Krieg hat sich also bis heute nie geändert. Wenn Menschen andere unterdrücken, abartig und grausam sind, ist Krieg immer noch eine legitime Methode für Gott, um das zu beenden. Doch zu entscheiden, wer aktiv werden sollte und wann, steht allein Gott zu. Und wenn es darum geht, Unterdrückung ein für alle Mal zu beenden und das Böse zu besiegen, macht die Bibel klar: Dieser Krieg liegt noch in der Zukunft und wird von Jesus Christus geführt werden. Wie gerechtfertigt Kriege von heute daher auch immer wirken mögen — Gott hält sie nicht für vertretbar.
Dazu ein Vergleich: Zwei Brüder, die allein zu Hause sind, beginnen einen Streit, bei dem es heftig zur Sache geht. Sie rufen den Vater an. Der eine sagt, dass der andere mit dem Streit angefangen hat, der andere sagt, dass sein Bruder vorher aber gemein zu ihm war. Beide wollen, dass ihr Vater ihnen Recht gibt. Doch nachdem sich der Vater beide Seiten angehört hat, sagt er, dass sie friedlich sein sollen; er wird die Sache klären, wenn er zu Hause ist. Eine Zeit lang ist Ruhe im Haus. Doch schon bald fliegen wieder die Fetzen. Als der Vater heimkommt und sieht, dass die Kinder nicht gehorcht haben, bekommen sie beide eine Strafe.
In Kriegen bitten oft beide Seiten Gott um Beistand. Doch heute gibt Gott in Kriegen weder der einen noch der anderen Partei Recht. Stattdessen fordert er in der Bibel klar dazu auf: „Vergeltet niemandem Böses mit Bösem“ und: „Rächt euch nicht selbst“ (Römer 12:17, 19). Außerdem sagt er: „Sei geduldig und warte darauf, dass der Herr eingreift!“ (Psalm 37:7, Hoffnung für alle). Halten es Menschen nicht für nötig, zu warten, und greifen eigenmächtig selbst zu den Waffen, findet Gott dieses aggressive Vorgehen absolut nicht in Ordnung. Daher wird er eingreifen und sämtliche Konflikte endgültig beilegen. Die Bibel beschreibt das so: „Er [Gott] macht dem Krieg ein Ende in aller Welt“ (Psalm 46:10, Gute Nachricht Bibel [46:9, NW]; Jesaja 34:2). Harmagedon wird also der Krieg sein, der alle Kriege beendet.
Das Ende aller Kriege gehört zu dem vielen Guten, das das Reich Gottes bringen wird. Über diese Regierung sprach Jesus in seinem bekannten Gebet: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“ (Matthäus 6:10, Luther). Das Reich Gottes wird nicht nur Kriege abschaffen, sondern gleichzeitig auch die Ursache für Kriege, nämlich all das Böse (Psalm 37:9, 10, 14, 15).a Kein Wunder, dass sich Christen auf das viele Gute freuen, das Gottes Regierung bringen wird (2. Petrus 3:13).
Doch wie lange müssen wir noch warten? Wann wird Gott all das Grauen, die Unterdrückung, das Böse endlich verschwinden lassen? Die erfüllten Voraussagen der Bibel zeigen an, dass wir kurz vor dem Abschluss einer besonderen Epoche leben (2. Timotheus 3:1-5).b Es dauert nicht mehr lange, bis Gottes Regierung durch den Krieg von Harmagedon für einen neuen Anfang sorgen wird.
Dieser Krieg geht ja, wie die Bibel zeigt, gegen die, „die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“ (2. Thessalonicher 1:8). Doch wir haben auch gesehen, dass Gott niemandem den Tod wünscht, auch nicht schlechten Menschen (Hesekiel 33:11). „Weil er nicht will, dass irgendjemand vernichtet werde“, wenn dieser letzte aller Kriege losbricht, kümmert er sich jetzt darum, dass die gute Nachricht über Jesus auf der ganzen Erde bekannt gemacht wird, damit alle Völker rechtzeitig davon erfahren (2. Petrus 3:8, 9; Matthäus 24:14; 1. Timotheus 2:3, 4). Und das ist auch der Grund für die Aktivität von Jehovas Zeugen. So können Menschen Gott kennenlernen, die gute Botschaft über Jesus annehmen und schließlich dabei sein, wenn es nie mehr Krieg gibt.
a Das Reich Gottes wird auch schreckliche Dinge wie den Tod abschaffen. Wie im Artikel „Fragen zur Bibel“ in dieser Ausgabe erklärt wird, werden dann zahllose Verstorbene von Gott das Leben zurückerhalten — auch viele, die den Kriegen der Menschheitsgeschichte zum Opfer gefallen sind.
b Nähere Informationen über die letzten Tage des heutigen Weltsystems findet man in Kapitel 9 des Buches Was lehrt die Bibel wirklich? (herausgegeben von Jehovas Zeugen).
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