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Barmherzigkeit für die Verfolgten, aber das Gericht für die VerfolgerDas Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
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8. Kapitel
Barmherzigkeit für die Verfolgten, aber das Gericht für die Verfolger
1. Wieviel Zeit verstrich nach Haggais letzter Prophezeiung, bevor eine andere inspirierte Botschaft an die Tempelbauleute erging, und was hatten sie unterdessen getan?
IN DER Stadt Jerusalem der Tage der Propheten Haggai und Sacharja war die Zeit nun bis ins erste Viertel des Jahres 519 v. u. Z. vorgerückt, doch war es immer noch das zweite Jahr der Regierung des Darius I., des Königs des Perserreiches, der vierten Weltmacht der biblischen Geschichte. Genau zwei Mondmonate waren seit dem Tag vergangen, an dem Haggai inspiriert worden war, seine letzten Prophezeiungen an die aaronischen Priester und an den Statthalter Serubbabel zu richten. Das war am vierundzwanzigsten Tag des neunten Monats (Kislew) gewesen, was gegen Beginn des Jahres 519 v. u. Z. war. An jenem denkwürdigen Tag der Geschichte Jerusalems war die Arbeit an der Grundlegung des Tempels auf dem Berg Moria, gerade nördlich vom Berg Zion, wiederaufgenommen worden. Ehe an die jüdischen Bauleute eine weitere inspirierte Botschaft von ihrem Gott erging, arbeiteten sie unaufhörlich an der Stätte des heiligen Gebäudes, und dies zwei ganze Monate lang. Diesmal ließen sie sich durch keine Störversuche der Feinde in ihrer Arbeit aufhalten.
2. Wer erhielt offenbar die Nachricht über das, was in Jerusalem vor sich ging, ehe König Darius I. sie empfangen konnte, und wieviel Zeit erforderte es, um einen Entscheid zu erhalten?
2 Um den 24. Schebat 519 v. u. Z. mag das Wort über das, was in Jerusalem vor sich ging, dem König Darius in der fernen persischen Hauptstadt noch nicht zu Ohren gekommen sein. Die Nachrichten verbreiteten sich ziemlich langsam, selbst durch Kuriere, die auf Postpferden ritten und etwa hundertsechzig Kilometer am Tag zurücklegten. (Esther 3:13-15; 8:10, 14) Von Jerusalem auf dem Wege des „Fruchtbaren Halbmondes“ bis hinüber nach Schuschan waren es über tausendsechshundert Kilometer, und von Schuschan bis hinauf nach Ekbatana im Norden waren es noch mehr als dreihundertzwanzig Kilometer in gerader Richtung. Daher erforderte es eine geraume Zeit, bis König Darius die überraschende Nachricht erhalten konnte. Persische Amtspersonen der Provinzen jenseits (westlich) des Euphrat, vom König in Persien aus gesehen, hätten die Nachrichten logischerweise früher erhalten. Dies ist, was offenbar geschah. Die Besprechungen die folgten, und die Untersuchungen, die eingeleitet wurden, müssen Monate beansprucht haben (gemäß einigen Schätzungen vier bis fünf Monate), ehe ein Entscheid des Königs Darius in bezug auf die Streitsache empfangen und durchgesetzt werden konnte. Hier folgt, was sich zutrug, wie es in Esra 5:2 bis 6:2 aufgezeichnet ist:
3. Welche Fragen stellten die persischen Statthalter im Westen, jenseits des Euphrat, den Tempelbauleuten, und was taten diese?
3 „Damals war es, daß Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, aufstanden und anfingen, das Haus Gottes wieder aufzubauen, das in Jerusalem war; und mit ihnen waren Gottes Propheten, die ihnen Beistand leisteten. Zu jener Zeit kamen Tattenai, der Statthalter jenseits des ,Stromes‘, und Schethar-Bosnai und ihre Amtsgenossen zu ihnen, und dies ist, was sie zu ihnen sagten: ,Wer hat euch Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen und dieses Gebälk zu beenden?‘ Dann sprachen sie folgendes zu ihnen: ,Welches sind die Namen der körperlich tauglichen Männer, die diesen Bau bauen?‘ Und es erwies sich, daß das Auge ihres Gottes auf den älteren Männern der Juden war, und man gebot ihnen nicht Einhalt, bis der Bericht an Darius gelangen und diesbezüglich dann ein offizielles Schriftstück zurückgesandt werden könnte.
4. Was besagte der Brief, den die persischen Statthalter an König Darius I. sandten?
4 Hier ist eine Abschrift des Briefes, den Tattenai, der Statthalter jenseits des ,Stromes‘, und Schethar-Bosnai und seine Amtsgenossen, die Unterstatthalter, die jenseits des ,Stromes‘ waren, an Darius, den König, sandten; sie sandten ihm Bescheid, und die Schrift darin lautete wie folgt:
,An Darius, den König:
Allen Frieden! Es werde dem König bekanntgegeben, daß wir in den Gerichtsbezirk Juda zum Hause des großen Gottes gegangen sind, und es wird mit an ihren Platz gerollten Steinen gebaut, und Balken werden in die Wände gelegt; und diese Arbeit wird eifrig getan und macht Fortschritte unter ihren Händen. Dann fragten wir diese älteren Männer. Dies ist, was wir zu ihnen sagten: „Wer hat euch Befehl gegeben, dieses Haus zu bauen und dieses Gebälk zu beenden?“ Und wir fragten sie auch nach ihren Namen, um sie dir bekanntzugeben, damit wir die Namen der körperlich tauglichen Männer, die an ihrer Spitze sind, aufschreiben könnten.
Und das ist der Bescheid, den sie uns gaben, indem sie sprachen: „Wir sind die Knechte des Gottes der Himmel und der Erde, und wir bauen das Haus wieder auf, das viele Jahre vor diesem gebaut worden war, welches ein großer König von Israel gebaut und beendet hatte. Weil aber unsere Väter den Gott der Himmel reizten, gab er sie in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babylon, des Chaldäers, und er zerstörte dieses Haus und führte das Volk ins Exil nach Babylon. Doch im ersten Jahr des Cyrus, des Königs von Babylon, erließ der König Cyrus einen Befehl, dieses Haus Gottes wieder aufzubauen. Und auch die goldenen und silbernen Gefäße des Hauses Gottes, die Nebukadnezar aus dem Tempel, der in Jerusalem war, genommen und zum Tempel Babylons gebracht hatte, diese nahm Cyrus, der König, aus dem Tempel von Babylon, und sie wurden Scheschbazzar gegeben, das ist der Name dessen, den er zum Statthalter machte. Und er sprach zu ihm: ,Nimm diese Gefäße. Geh hin, lege sie in dem Tempel nieder, der in Jerusalem ist, und das Haus Gottes werde an seinem Ort wieder aufgebaut.‘ Als dieser Scheschbazzar kam, legte er die Grundlagen des Hauses Gottes, das in Jerusalem ist, und von damals an bis jetzt wird es wieder aufgebaut, ist aber nicht vollendet worden.“
Und nun, wenn es den König gut dünkt, möge in dem Schatzhaus des Königs, das dort in Babylon ist, eine Nachforschung angestellt werden, ob es so sei, daß von Cyrus, dem König, ein Befehl erlassen wurde, dieses Haus Gottes in Jerusalem wieder aufzubauen; und den Entscheid des Königs hierüber sende er an uns.‘
5. Wie ging König Darius nach Empfang des Briefes vor, und was wurde gefunden?
5 Damals war es, daß Darius, der König, Befehl erteilte, und man stellte im Urkundenhaus der Schätze, die dort in Babylon niedergelegt wurden, eine Nachforschung an. Und zu Ekbatana, am befestigten Platz, im Gerichtsbezirk von Medien, da fand sich eine Buchrolle, und das Memorandum darin war wie folgt geschrieben.“
6. Was taten mittlerweile die Bauleute in Jerusalem, und was geschah am 24. Schebat des Jahres 519 v. u. Z.?
6 Während all der Zeit, da sich die vom Priester Esra berichteten Dinge zutrugen, arbeitete der jüdische Überrest unter dem Statthalter Serubbabel und dem Hohenpriester Josua mutig an der Wiederherstellung des Tempels weiter. Das war am vierundzwanzigsten Tag des elften Monats der Fall, der in die Winterzeit des Jahres 519 v. u. Z. fiel. An jenem denkwürdigen Tag begann der Prophet Sacharja eine Reihe ermutigender Visionen zu haben. Darüber sagt er uns:
DIE ERSTE VISION
7. Was sah Sacharja in der ersten Vision am 24. Schebat?
7 „Am vierundzwanzigsten Tag des elften Monats, das ist der Monat Schebat, im zweiten Jahr des Darius, erging das Wort Jehovas an Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, den Propheten, und besagte: ,Ich sah in der Nacht, und siehe! ein Mann, der auf einem roten Roß ritt, und er blieb zwischen den Myrtenbäumen stehen, die an der tiefen Stelle waren, und hinter ihm, da waren Rosse, rote, hellrote und weiße.‘ “ — Sacharja 1:7, 8.
8, 9. Wer erklärte die Sache dem Sacharja, und welche Fragen stiegen beim Anblick jener Rosse auf?
8 Während der Vision hatte Sacharja einen Engel als Führer, der ihm die Dinge erklärte, Dinge, die auch wir heute verstehen möchten. Jene Rosse mit ihren Reitern, die dort zwischen den Myrtenbäumen in der Vertiefung neben Jerusalem standen — warum waren sie dort? Was stand Jerusalem bei dieser Etappe des Tempelbaus bevor? In der Bibel sind Rosse ein Sinnbild von Krieg. (Hiob 39:19-25; Sprüche 21:31) Wer sandte jene Rosse? Wen stellen die Reiter dar? Ist ihr Ziel Kriegführung? Sacharja wünschte es zu wissen.
9 „Und da sprach ich: ,Wer sind diese, mein Herr?‘ “
10, 11. Als wer erwiesen sich jene Reiter auf den Rossen, und was berichteten sie dem Reiter zwischen den Myrtenbäumen?
10 „Darauf sprach der Engel, der mit mir redete, zu mir: ,Ich selbst werde dir zeigen, wer eben diese sind.‘ “ — Sacharja 1:9.
11 Es erwies sich, daß jene Reiter auf Rossen heilige Engel waren, die von Gott sozusagen auf eine Erkundungstour ausgesandt wurden. Dies zeigt sich beim Weiterlesen: „Dann antwortete der Mann [auf dem Pferderücken], der zwischen den Myrtenbäumen stehenblieb, und sprach: ,Diese sind es, die Jehova ausgesandt hat, um auf der Erde umherzugehen.‘ Und sie antworteten dann dem Engel Jehovas, der zwischen den Myrtenbäumen stand, und sprachen: ,Wir sind auf der Erde umhergegangen, und siehe! die ganze Erde sitzt still und hat Ruhe.‘ “ — Sacharja 1:10, 11.
12. (a) Inwiefern war „die ganze Erde“ in Frieden, wie dies die Engel als Kundschafter berichteten? (b) Worum hatte Ägypten gegen Assyrien und dann gegen Babylon gekämpft?
12 Was war es, das jene Engel, jene Kundschafter, ihrem Anführer auf dem roten Roß sagten? Sagten sie, daß auf der ganzen Erde allgemein Friede herrsche? Anscheinend ja! Doch stimmte das nur in relativem Sinne, das heißt in bezug auf etwas anderes. In bezug auf was denn? In bezug auf Jerusalem und das Gebiet Judas. Inwiefern? Indem Jerusalem seine frühere irdische Stellung unter den Nationen verloren hatte. Bis zum Jahr 607 v. u. Z. war es der Sitz des messianischen Vorbild-Königreiches Gottes auf Erden gewesen. Dieses Miniaturkönigreich Jehovas war für die nichtjüdische Welt, die heidnischen Nationen, ein unruhvoller Faktor. Ägypten hatte gegen Assyrien und dann gegen Babylon gekämpft, damit es mit Jerusalem vertragliche Beziehungen unterhalten oder in dessen Angelegenheiten eine dominierende Stimme haben könnte. Doch seit dem Jahre 607 v. u. Z. war das nicht mehr so.
13. Weshalb hörte Ägypten vom Jahre 607 v. u. Z. an auf, vertragliche Beziehungen mit dem messianischen Vorbild-Königreich in Jerusalem zu unterhalten?
13 In jenem Jahr von Weltbedeutung zerstörte König Nebukadnezar mit seinen babylonischen Heeren und Verbündeten Jerusalem und dessen Tempel. Das Königreich Davids wurde gestürzt, und kein König aus Davids Königsgeschlecht saß mehr auf dem „Thron Jehovas“ in Jerusalem. Der letzte menschliche König, der darauf saß, Zedekia, der Urgroßonkel Serubbabels, wurde gefangen nach Babylon mitgenommen, um dort den Rest seines Lebens als ein geblendeter, gefangener Verbannter zu schmachten. Während des Monats Tischri des Jahres 607 v. u. Z. waren die wenigen Juden, die als eine arme, unbedeutende Minderheit im Lande Juda zurückgelassen worden waren, aus Furcht vor den Babyloniern (Chaldäern) hinab nach Ägypten geflohen, und das Land Juda und Jerusalem wurden verödet, ohne Mensch oder gar Haustier, zurückgelassen. Das war genauso, wie es der Prophet Jeremia vorausgesagt hatte. Es war der Zeitpunkt, an dem eine von Gott gekennzeichnete Zeitspanne zu zählen begann. Welche?
14. Wie nannte Jesus Christus jene von Gott bezeichnete Zeitspanne, was bedeutete sie für die weltliche Politik, und wann endete sie?
14 „Die Zeiten der Heiden“ oder „die bestimmten Zeiten der Nationen“, wie Jesus Christus sie später nannte, als er sagte: „Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.“ (Lukas 21:24) Da Jerusalem der Sitz des messianischen Miniaturkönigreiches Gottes gewesen war und daher für das Herrscherrecht des Königtums Gottes stand, das in den Händen eines messianischen Nachkommen des Königs David lag, so bedeutete dies etwas Besonderes für jene Heidennationen, denen gestattet wurde, Jerusalem oder dessen Recht auf das Königtum zu zertreten. Was denn? Nichts weniger, als daß den nichtjüdischen Nationen von Jehova der Heerscharen gestattet würde, ohne Unterbrechung durch irgendein messianisches Königreich Gottes gleich dem früheren, dessen Hauptstadt das irdische Jerusalem war, über die Erde zu herrschen. Da diese ununterbrochenen Zeiten der Heiden sieben symbolische „Zeiten“ oder 2 520 buchstäbliche Jahre dauern sollten, würde diese bemerkenswerte Zeitspanne vom Monat Tischri 607 v. u. Z. bis zum Monat Tischri des Jahres 1914 u. Z., also bis in unser zwanzigstes Jahrhundert hinein, dauern. (Daniel, Kapitel vier) Kein Wunder, daß damals, im Jahre 519 v. u. Z., die Engel als Kundschafter berichteten, die ganze Erde habe Ruhe!
15. Warum brauchte man sich über den Zustand des Landes Juda und über seinen jüdischen Statthalter nicht zu beunruhigen, und worüber hatte sich der Statthalter Tattenai hinsichtlich der Wiederaufnahme des Tempelbaus erkundigt?
15 In jenem zweiten Jahr des Königs Darius I. war das Land Juda mit seiner Hauptstadt Jerusalem lediglich eine der 127 Provinzen des Perserreiches, das „von Indien bis Äthiopien“ reichte. (Esther 1:1-3) Es hatte einen Statthalter, Serubbabel, den Sohn Schealtiels, doch saß er nicht auf dem Thron Davids wie sein Großvater, König Jojachin, der drei Monate und zehn Tage den Thron eingenommen hatte. Er war wahrscheinlich direkt einem der Statthalter des Gerichtsbezirks auf der Westseite des Euphrat, wahrscheinlich dem Statthalter Tattenai, und letzten Endes König Darius I. verantwortlich. Somit gab es nun kaum etwas, wodurch man, was Jerusalem betraf, ernstlich hätte beunruhigt werden können. Natürlich hatte sich der Statthalter Tattenai darüber aufgeregt, daß der Wiederaufbau begonnen hatte, und zwar mit der Arbeit an der Tempelgrundlage, und er hatte sich offiziell wie folgt erkundigt: „Welches sind die Namen der körperlich tauglichen Männer, die diesen Bau bauen?“ Doch ließ er das Werk nicht durch eine Streitmacht zum Stillstand bringen. Vielmehr beschloß er, die Frage König Darius zum Entscheid nach dem „Gesetz der Meder und der Perser, das nicht aufgehoben wird“, zu unterbreiten. (Daniel 6:8) Warum hielt sich der Statthalter Tattenai in dieser Weise zurück? In Esra 5:5 wird es erklärt:
16. Warum ging der Statthalter Tattenai gemäß Esra 5:5 auf diese Weise vor?
16 „Und es erwies sich, daß das Auge ihres Gottes auf den älteren Männern der Juden war, und man gebot ihnen nicht Einhalt, bis der Bericht an Darius gelangen und diesbezüglich dann ein offizielles Schriftstück zurückgesandt werden könnte.“
17, 18. (a) Was also konnten die Engel als Kundschafter in bezug auf den Zustand der ‘ganzen Erde’ berichten? (b) Sich über wessen diesbezügliche Einstellung zu erkundigen war von höchster Wichtigkeit, und welche Frage wurde gestellt?
17 Demgemäß konnten die Engel als Kundschafter in bezug auf Unruhe in der Welt zufolge dessen, was Jerusalem plante und tat, ihrem Anführer zwischen den Myrtenbäumen an der tiefen Stelle bei Jerusalem berichten: „Die ganze Erde sitzt still und hat Ruhe.“ Die heidnische Welt ‘saß’ in der Tat selbstzufrieden und ohne Furcht vor irgendeiner Einmischung in ihre Angelegenheiten durch irgendein messianisches Königreich Jehovas Gottes ruhig da. Was aber ist von Jehova der Heerscharen selbst zu sagen? Wie verhielt er sich gegenüber Jerusalem und dem, was es vertrat? Gab es irgendeine weitere Zusicherung von ihm, jetzt, da sein Prophet Haggai aufgehört hatte, unter Inspiration zu reden? War auch er selbstzufrieden gleich den Heidennationen hinsichtlich des Wohles Jerusalems und der Rolle, die es in der Durchführung der Vorsätze Jehovas zu spielen hatte? Die Engel des Himmels interessierten sich ebenfalls dafür und besonders Michael, „der große Fürst, der zugunsten der Söhne deines [Daniels] Volkes steht“. (Daniel 12:1; 1. Petrus 1:12) Als Beweis dafür sieht der Prophet Sacharja in der Vision als nächstes folgendes:
18 „Da antwortete der Engel Jehovas und sprach: ,O Jehova der Heerscharen, wie lange wirst du selbst dich Jerusalems und der Städte Judas nicht erbarmen, die du diese siebzig Jahre öffentlich verurteilt hast?‘ “ — Sacharja 1:12.
19. Warum war es einigen vorgekommen, als ob die „siebzig Jahre“ der göttlichen Verurteilung immer noch andauerten?
19 Gemäß dem, was der Engel sagte, schien es einigen, daß „diese siebzig Jahre“ öffentlicher Verurteilung, die Jehova über Jerusalem und die anderen Städte Judas verhängt hatte, noch andauerten. Dies war der Tatsache zuzuschreiben, daß der Wiederaufbau seines Tempels während der vergangenen siebzehn Jahre vernachlässigt worden war. Jehova war sehr erzürnt gewesen über ihre Väter, die in der Verbannung waren, weil sie den früheren Tempel, der von König Salomo gebaut worden war, entweiht hatten. Jetzt, im achten Monat (Cheschwan) des Jahres 520 v. u. Z., hatte Jehova die heimgekehrten jüdischen Überrestglieder warnend ermahnt, sich nicht dadurch Gottes Zorn zuzuziehen, daß sie so handelten wie ihre Väter und nicht mit Eifer zu Jehova umkehrten, um ihm durch den wieder aufgebauten Tempel ungeteilte Anbetung darzubringen. (Sacharja 1:1-6) In diesem Lichte müssen wir den Ausruf des Engels in bezug auf das, was ihm diese Dinge hinsichtlich Jerusalems und der anderen Städte des wiederbevölkerten Judas anzeigen mochten, verstehen.
20. Weshalb also kann man den Ausruf des Engels über „diese siebzig Jahre“ nicht falsch verstehen, so, als ob jene „Jahre“ noch andauerten?
20 Die Tatsache, daß der Engel diese „siebzig Jahre“ erwähnt, erinnert uns an die von dem Propheten Jeremia erwähnten siebzig Jahre. Während jener siebzig Jahre mußten die Nationen Juda und Israel der Dynastie der Könige Babylons dienen, und am Ende dieser siebzig Jahre wollte Jehova den König von Babylon und die Chaldäer für ihr Vergehen zur Rechenschaft ziehen und sie dafür bestrafen. (Jeremia 25:11-13) Meinte denn der Engel Jehovas, daß jene siebzig Jahre noch nicht zu Ende wären oder daß sie eben erst geendet hätten? Dies konnte keine geschichtliche Tatsache sein. Warum nicht? Weil Jehova etwa zwanzig Jahre zuvor (im Jahre 539 v. u. Z.) Cyrus den Großen von Persien dazu benutzt hatte, Babylon als Weltmacht zu stürzen, und etwa zwei Jahre später, im Jahre 537 v. u. Z., hatte Jehova Cyrus, der als König von Babylon amtete, veranlaßt, die jüdischen Verbannten aus Babylon freizulassen, damit sie nach Jerusalem zurückkehrten, um Jehovas Tempel wieder aufzubauen. — Esra 1:1 bis 2:2; 2. Chronika 36:20-23.
21. Wie sollte das Land Juda während jener „siebzig Jahre“ daliegen, und was weist darauf hin, daß dieser Zustand des Landes seit geraumer Zeit vorüber war?
21 Ferner sollte das Land Juda einen „Sabbat“ halten, „um siebzig Jahre zu erfüllen“. (2. Chronika 36:21) Wie denn? Indem es als „eine wüste Einöde, ohne Mensch und Haustier“, dalag, da es „in die Hand der Chaldäer gegeben“ wurde. (Jeremia 32:43; 33:10-12) Sowohl der Prophet Sacharja wie auch die Engel wußten, daß jene siebzig Jahre gänzlicher Verödung des Landes Juda und Jerusalems, so daß es ohne Mensch und Haustier dalag, im Jahre 537 v. u. Z. geendet hatten, als die jüdischen Überrestglieder aus Babylon zurückgekehrt waren und das Land von neuem bewohnten, denn es wurde von ihnen berichtet, daß sie im siebenten Monat (Tischri) jenes Jahres wieder in ihren Städten gewesen seien. (Esra 3:1, 2) Statt daß das Land noch länger als eine wüste Einöde dalag, wurde es wieder bebaut, wie es der Prophet Haggai siebzehn Jahre später berichtet. (Haggai 1:6-11; 2:16, 17) Somit waren jene siebzig Jahre seit geraumer Zeit zu Ende.
22. Wie zeigte der Prophet Daniel an, daß die „siebzig Jahre“ nicht bis zu dem Jahre 519 v. u. Z. andauerten, in dem Sacharja seine erste Vision hatte?
22 Wenn zur Zeit der ersten Vision Sacharjas jene siebzig Jahre immer noch angedauert hätten oder gerade zu Ende gegangen wären, warum sprach dann der Engel, der wußte, was er tat, diese Worte? Weshalb sagte er, da er wußte, daß die Zeitspanne bestimmt siebzig Jahre dauerte: „O Jehova der Heerscharen, wie lange?“ (Sacharja 1:12) Ja, damals, im ersten Jahr des Darius, des Meders, nach dem Sturz Babylons, im Jahre 539 v. u. Z., merkte der Prophet Daniel „durch die Bücher auf die Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, nämlich siebzig Jahre“. (Daniel 9:1, 2) Bestimmt stellte dann Daniel die Zahl der Jahre nicht siebzehn lange Jahre vor ihrem Ende fest, sondern unmittelbar vor dem Ende der siebzig Jahre im ersten Jahr der Regierung des Königs Cyrus, des Persers. Somit konnte der betagte Prophet Daniel, der mindestens bis ins ‘dritte Jahr des Cyrus, des Königs von Persien’, lebte, wissen, daß er die Länge der Zeitspanne richtig berechnet hatte. (Daniel 10:1) Folglich reichten jene „siebzig Jahre“ nicht bis in die Zeit hinein, da Sacharja im Jahre 519 v. u. Z. seine erste Vision empfing.
23. Welche größere Zeitspanne leiteten jene „siebzig Jahre“ ein, und welchen Vergleich zog der Engel, als er fragte: „Wie lange?“?
23 Man erinnere sich auch, daß jene unvergeßlichen siebzig Jahre die ersten siebzig Jahre der Zeiten der Heiden oder der „bestimmten Zeiten der Nationen“ waren. Als daher jene siebzig Jahre 537 v. u. Z. endeten, dauerten die bestimmten Zeiten für Jerusalem, das von den Heidennationen zertreten werden sollte, noch an. (Lukas 21:24) Augenscheinlich wies der Engel, der ausrief: „O Jehova der Heerscharen, wie lange?“, auf jene frühere Siebzigjahrperiode zurück als Veranschaulichung davon, daß Jehova sein erwähltes Volk verurteilt hatte. Er stellte die Frage, ob Jehovas Verurteilung sie betreffend erneuert werde, weil sie seinen Tempel so lange vernachlässigt hatten. Somit fragte der Engel, wie lange es noch dauern werde, bis Jehova Jerusalem und den anderen Städten Judas Barmherzigkeit erweisen würde. Der Prophet Sacharja war ebenfalls daran interessiert, dies zu erkennen. Auch wir sind es!
24. Welche Antwort gab Jehova dem fragenden Engel, und wie empfand somit Jehova Jerusalem gegenüber und wie den Heidennationen gegenüber?
24 Es muß Sacharja mit Befriedigung erfüllt haben, daß er dem Gespräch zwischen Jehova der Heerscharen und dem fragenden Engel zuhören durfte. „Und Jehova antwortete dann dem Engel, der mit mir redete, mit guten Worten, tröstlichen Worten; und der Engel, der mit mir redete, sprach weiter zu mir: ,Rufe aus, indem du sprichst: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Ich habe für Jerusalem und für Zion mit großem Eifer geeifert. Mit großem Zorn bin ich erzürnt über die Nationen, die sorglos sind; denn ich meinerseits war nur in kleinem Maß erzürnt, sie aber ihrerseits haben zum Unglück geholfen.‘ “ ‘ “ — Sacharja 1:13-15.
25. Warum war Jehova über sein erwähltes Volk erzürnt, doch weshalb war er über die Heidennationen in Zorn geraten?
25 Gerechterweise war Jehova über dieses ungehorsame erwählte Volk erzürnt. Er war daher verpflichtet, eine Disziplinarstrafe über das Volk zu verhängen. Dazu benutzte er Babylon und dessen Bundesgenossen und Anhänger als sein Werkzeug zur Vollstreckung der Strafe. Indes war er „nur in kleinem Maß erzürnt“. Andererseits gingen die Heidennationen, die als sein Werkzeug der Zurechtweisung dienten, im disziplinarischen Vorgehen zu weit, und dies aus reinem Haß gegenüber seinem erwählten Volk und als Bekundung ihrer Verachtung ihm und seiner Anbetung gegenüber. Aus Bosheit ‘halfen sie zum Unglück’ seines Volkes. Böswillig fügten sie diesem Unglück ein Übermaß hinzu. Wie sind doch die Verfolger in der Neuzeit geneigt gewesen, gegenüber Jehovas Anbetern ebenso zu handeln! Aus guten, gerechten Gründen konnte Jehova der Heerscharen sagen: „Mit großem Zorn bin ich erzürnt über die Nationen.“ Mögen die nationalistisch eingestellten Verfolger von heute sich daran erinnern!
26. Was wollte Jehova daher nun in bezug auf Jerusalem tun?
26 „Dies ist darum, was Jehova gesprochen hat: ,Ich werde gewißlich zu Jerusalem mit Erbarmungen umkehren. Mein eigenes Haus wird darin gebaut werden‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ,und eine Meßschnur, sie wird über Jerusalem ausgespannt werden.‘ “ — Sacharja 1:16.
27. Wie würde Jehova den Verfolgern beweisen, daß er Jerusalem nicht für immer verlassen hatte, und wie würde die Meßschnur darüber ausgespannt werden?
27 Das disziplinarische Vorgehen der Heidennationen gegen das Volk von Juda und Jerusalem wurde bis zu dem Punkt direkter Verfolgung durchgesetzt. „Dieses Volk ist von seinem Gott gänzlich aufgegeben und uns überlassen worden“, werden die Verfolger gedacht haben. Dem war aber nicht so! Jehova hatte es nicht für immer aufgegeben, und er war entschlossen, dies den Verfolgern zu beweisen. Als Sinnbild dafür wurde Jerusalem nicht für immer verödet gelassen. Jehova würde mit Erbarmungen zu Jerusalem umkehren, indem er es aus dem Staub und Schutt emporheben und wieder bevölkern lassen würde. Häuser würden darin gebaut werden, und so würde die „Meßschnur ... über Jerusalem ausgespannt werden“, während man Häuser baute. Ja, sogar das wichtigste aller Gebäude würde darin gebaut werden: Jehovas Tempel selbst! Was für ein Rückschlag dies für die Verfolger und ihre falschen Götter wäre!
28. Wem also sollte Jehovas Wahl kundgetan werden, und was war es, das Jehova erwählte?
28 Gottes Zeit für den Wiederaufbau war gekommen. Nichts würde diesen jetzt aufhalten können. Gott hatte die Wahl getroffen, und sie war auf seine sichtbare, irdische Organisation gefallen. Diese Erwählung sollte durch Gottes Gunst kundwerden, ob nun die weltlichen Nationen, die sorglos waren, es übelnahmen oder nicht. Aus dieser göttlichen Wahl sollte kein Hehl gemacht werden. Um zu zeigen, daß die Öffentlichkeit auf Gottes Entscheidung und Erwählung aufmerksam gemacht werden mußte, wurde der Befehl vor den Ohren des Propheten Sacharja gegeben: „Rufe ferner aus, indem du sprichst: ,Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: „Meine Städte werden noch von Gutem überfließen; und Jehova wird gewißlich über Zion noch Bedauern empfinden und tatsächlich noch Jerusalem erwählen.“ ‘ “ — Sacharja 1:17.
29. (a) Was also beanspruchte Jehova als sein Eigentum, und wie würde er seine diesbezügliche Erwählung anzeigen? (b) Mit welchem anderen Namen wurde Jerusalem bezeichnet, und warum, und wer wohnte dort?
29 Beachten wir, daß Jehova der Heerscharen die Städte der persischen Provinz Juda „meine Städte“ nennt. Er hatte sie erwählt. Er beanspruchte sie als sein Eigentum. Er würde den Beweis liefern, daß diese wiederhergestellten Städte sein wären, indem er sie mit seinem Guten erfüllte. Demzufolge würden sie gedeihen. Jede dieser Städte würde ihre Ältestenschaft als ihre lokale Regierung haben. Solche reorganisierten Städte würden nicht ohne irdische Hauptstadt sein. Diese führende Stadt wäre diejenige, die sich Jehova erwählen würde. Es wäre die Stadt, die vor dem Exil die Hauptstadt des Volkes Jehovas war, nämlich Jerusalem, das von seinem eigenen Volke wieder aufgebaut würde. Das war weder eine demokratische noch eine Erwählung durch irgendeinen Reichsherrscher. Es war die theokratische Erwählung. Diese Stadt, die von dem himmlischen Theokraten, von Jehova der Heerscharen, erwählt wurde, wurde auch Zion genannt, weil der Berg Zion der Ort war, wo einst der Palast des Königs David stand, neben dem David das Zelt für die zeitweilige Wohnung der Lade des Bundes Jehovas aufgeschlagen hatte. Im wieder aufgebauten Zion oder in Jerusalem sollte der Sitz der leitenden Körperschaft für die Provinz sein. Somit wohnte der Statthalter Serubbabel dort.
30. Wie und wann empfand Jehova ‘Bedauern über Zion’?
30 Weil die Bewohner Jerusalems fortgesetzt ungehorsam gewesen waren, hatte Jehova verordnet, daß Zion oder Jerusalem von den Babyloniern zerstört werden und siebzig Jahre lang verödet daliegen sollte. Zu seiner bestimmten Zeit empfand Jehova Bedauern über das verödete Zion. Nicht daß er etwas falsch gemacht oder einen Fehler begangen hätte, als er Zion vernichten ließ, sondern sein Wille war ausgeführt und es war seinem Vorhaben gedient worden, wodurch er sich selbst gerechtfertigt hatte. Nun konnte sein Zorn nachlassen, und er konnte sich trösten. Er konnte jetzt über den Gegenstand seines Zornes Bedauern empfinden und sich nun frei fühlen, ihm Mitleid zu bekunden und ihn zu trösten. Ohne also irgendeinen Fehler zugeben zu müssen, empfand Jehova am Ende der siebzig Jahre der Verödung Bedauern über Zion. Ohne daß er irgendein Vergehen von seiner Seite hätte gutmachen müssen und ohne daß er Reparationen für irgendeine ungerechtfertigte Schädigung von seiner Seite leisten mußte, brachte Jehova in seiner Barmherzigkeit sein Volk aus dem Exil zurück und veranlaßte es, Zion wieder aufzubauen. Die Zeit der Zerstörung war vorbei, die Zeit des Aufbaus war da! Welche Kundgebung göttlichen Mitleids!
31. (a) Welche Nation hatte dazu aufgerufen, Jerusalem dem Erdboden gleichzumachen, und was glaubte sie? (b) Wann war die Zeit gekommen, die Wahl Jehovas, eine Stadt betreffend, bekanntzumachen?
31 Zu der Zeit, als Zion oder Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. dem Erdboden gleichgemacht wurde, hatten die feindlichen Edomiter die babylonischen Eroberer mit den Worten angereizt: „Lege es bloß! Lege es bloß bis auf den Grund darin!“ (Psalm 137:7) Die Feinde dachten schadenfroh, daß sein Gott, Jehova, die Stadt für immer verworfen hätte und daß er wie sie Jerusalem nie wieder erwählen würde. Aber Jehova konnte seine gütigen Prophezeiungen Jerusalem betreffend weder vergessen noch verleugnen. In Treue ‘erwählte er tatsächlich Jerusalem’, und diese Wahl galt Jahre später noch, im Jahre 519 v. u. Z., zur Zeit der ersten Vision Sacharjas. Nicht nur wurde Jerusalem von seinem eigenen Volk wieder aufgebaut, sondern die Grundlage seines Tempels wurde dort gelegt, und schon begann man mit der Arbeit an dem Aufbau. Zu der Zeit, da jener Tempel vollends errichtet wäre, würde Jehova dann seinen eigenen Namen darauf legen; er würde durch seinen Geist gegenwärtig sein, und seine Anbetung würde dort in vollem Umfang wieder fortgesetzt werden. Das würde allen Nationen beweisen, daß Jehova Jerusalem erwählt hatte. Somit war auch im Jahre 519 v. u. Z. die Zeit gekommen, seine Wahl bekanntzumachen.
32. Warum können wir in bezug auf eine Erfüllung des Textes von Sacharja 1:17 nicht nach dem neuzeitlichen Jerusalem ausblicken?
32 Ist irgend etwas Ähnliches in der Neuzeit geschehen? Bestimmt nicht hinsichtlich des neuzeitlichen Jerusalem, um das die Araber und die Israelis sowohl im Jahre 1948 als auch im Jahre 1967 kämpften. Unten an der Westmauer (Kótel Ma’arabí) klagen die orthodoxen Juden oder sagen Gebete her, während oben auf der Plattform, etwa achtzehn Meter darüber, die Mohammedaner im Felsendom und in der El-Aksa-Moschee anbeten. Südlich davon, außerhalb der heutigen Stadtmauern, liegt der biblische Berg Zion verödet da. Wenn man die tatsächliche Lage gebührend in Betracht zieht, sieht man, daß Jehova dieses irdische Jerusalem nicht als eine Stätte für seinen Namen und seine Anbetung erwählt hat. Wir müssen anderswohin blicken, um die neuzeitliche Erfüllung von Sacharja 1:17 zu sehen.
33. (a) Wer entspricht heute dem Statthalter Serubbabel, der über das ehemalige Jerusalem regierte? (b) Was ist hinsichtlich derer zu sagen, über die er regiert?
33 Auf der Erde wird heute kein Tempel von Serubbabel als dem Statthalter Jerusalems gebaut. Doch gibt es den größeren Serubbabel, nämlich den in den Himmeln verherrlichten Herrn Jesus Christus. In Jehovas Namen regiert er über das, was in Hebräer 12:22 der ‘Berg Zion und eine Stadt des lebendigen Gottes, das himmlische Jerusalem’, genannt wird. Am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, wurde er als regierender König dort eingesetzt, und er regiert über diejenigen, die seine wahren und treuen Jünger auf Erden sind. Diese Jünger sind keinesfalls irgendein Teil der Christenheit, denn sie besteht aus Hunderten sich widersprechenden Religionssekten und ist den Vereinten Nationen, die sie als Bewahrerin des Weltfriedens und der Sicherheit ansieht, zugetan, und ihre Hände sind voll Blut, das in den unchristlichen Kriegen dieser Welt vergossen worden ist. Der himmlische, größere Serubbabel regiert über diejenigen, die denselben Gott anbeten wie er, nämlich Jehova der Heerscharen. Diese Anbeter stehen auch unter der Verpflichtung, christliche Zeugen dieses Gottes, Jehovas, zu sein. (Jesaja 43:10-12; 44:8) Sie sind es, die in Übereinstimmung sind mit dem „himmlischen Jerusalem“, dem Sitz der Regierung des größeren Serubbabel.
34. Wieso erschien es während des Ersten Weltkrieges, von 1914 bis 1918, als ob Jehova sein geistiges Zion oder Jerusalem verlassen hätte?
34 Wegen all dieser biblischen Zusammenhänge vertreten diese christlichen Zeugen Jehovas auf Erden den Berg Zion droben und das „himmlische Jerusalem“. Was ihnen widerfahren ist, ist gleichsam dem sinnbildlichen Zion oder Jerusalem widerfahren. Im Tumult des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) wurden sie von den sogenannten Christen der Christenheit verfolgt, weil sie an dem Königreich des größeren Serubbabel, Jesu Christi, festzuhalten suchten. Ihre öffentliche Zeugnistätigkeit für Jehovas messianisches Königreich wurde gehemmt und auf ein Minimum herabgesetzt. Sie kämpften nicht mit fleischlichen Waffen gegeneinander, indem sie auf den gegnerischen Seiten der kriegstollen Christenheit kämpften, doch ihre internationale Zusammenarbeit wurde von den Feinden dadurch unterbrochen, daß die Verbindungen in ihrer internationalen Organisation zerrissen wurden. Wegen der weltweiten Trübsal, die über sie kam, war es, als ob Jehova, ihr Gott, das geistige Zion oder Jerusalem verlassen hätte.
35. Zwischen welchen Gruppen traf Jehova zu Beginn der Nachkriegszeit die Wahl, wer sein geistiges Zion oder Jerusalem vertreten sollte?
35 Ganz plötzlich kam der Erste Weltkrieg durch einen Waffenstillstand im November 1918 zu Ende. Die Nachkriegszeit setzte ein. Nun konnte man wieder einer friedlichen Tätigkeit nachgehen. Im Dezember jenes Jahres begannen die Religionsanhänger der Christenheit zugunsten einer internationalen Organisation für Weltfrieden und Sicherheit einzutreten. Dies wurde öffentlich deutlich durch die Erklärung des Generalrates der Kirchen Christi in Amerika bekanntgegeben, wonach der beantragte Völkerbund „der politische Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ sei, und dies trotz der Tatsache, daß alle Nationen des beantragten Bundes mit dem Blut von Millionen im Kriege Gefallenen befleckt waren. War der Generalrat in seiner hochtönenden Erklärung korrekt, deren Wortlaut so fromm-religiös tönte? Bestimmt war es an der Zeit, daß sich Jehova der Heerscharen selbst dazu äußerte. Wen würde er als seine Vertreter des geistigen Zion oder Jerusalem erwählen, die Christenheit mit ihren blutbefleckten Verfolgern oder die verfolgten Anhänger der Königreichsregierung seines größeren Serubbabel, Jesu Christi? Wen würde er als seine Zeugen organisieren?
36. Welche Fragen werfen wir heute auf, um festzustellen, ob Jehova gleich nach dem Ersten Weltkrieg die Christenheit als seine Organisation erwählt hatte?
36 Erbringt denn die religiöse Verwirrung und Entartung der Christenheit heute den überwältigenden Beweis, daß damals, im Nachkriegsjahr 1919, die Wahl Jehovas der Heerscharen auf sie gefallen war? Beweisen die heutigen Tatsachen ohne jeden Widerspruch, daß er ihre „Städte“ bis zum Überfließen mit seinem Guten erfüllt hat? Steht sein geistiger Tempel als ein Haus der Anbetung wieder aufgebaut in ihr da, das heißt, betet sie durch ihre Hunderte von religiösen Sekten Jehova als Gott in seinem geistigen Tempel an? Wer will als Zeuge der Christenheit auftreten, um dies unzweideutig mit Ja zu beantworten? Da solche Zeugen fehlen, blicken wir anderswohin.
37. Was lenkt unsere Aufmerksamkeit hinsichtlich des veränderten Zustande in die rechte Richtung bezüglich der Wahl Jehovas?
37 Wohin denn? Nicht nur der Name ist das, was unsere Aufmerksamkeit auf die deutlich sichtbare Wahl Jehovas hinlenkt. Was die Aufmerksamkeit auf die Erwählten lenkt, ist die Art und Weise, wie sie sich für ihren Gottesdienst nach dem Krieg organisiert haben, ferner, was sie verkündigt haben und wofür sie kompromißlos auf der Weltbühne eingetreten sind, wie auch das, was sie getan haben. Ja, außerdem sprechen die „Erbarmungen“, mit denen Jehova der Heerscharen zu ihnen ‘umgekehrt’ ist, für sie. Dies können wir verstehen, wenn wir den geistigen Zustand betrachten, aus dem sie sich in der Nachkriegszeit aufgerichtet haben. Aus einem Zustand, in dem sie anscheinend von Gott verstoßen und verworfen waren, haben sie sich erhoben, ja aus dem Zustand, in dem sie fast bis zum Tode von der Christenheit verfolgt wurden, die sie nicht nur während des Ersten Weltkrieges, sondern auch während des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit zwischen diesen Blutbädern der Welt verfolgte. Dies alles ist geschehen, um ihre Religionsorganisation zu sprengen und sie als ein störendes religiöses Problem für immer zugrunde zu richten. Wer also ist dieser Gegenstand religiöser Verfolgung und Feindseligkeit, aber auch der göttlichen „Erbarmungen“?
38. Wer auf der Erde hat sich in der Nachkriegszeit als derjenige erwiesen, auf den Jehovas Wahl gefallen ist, und durch welche kennzeichnenden Merkmale?
38 Die historischen Tatsachen seit dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) kennzeichnen die Betreffenden. Ihre Rolle auf dem internationalen Schauplatz läßt sie heute klar und deutlich hervortreten. Es sind die christlichen Zeugen, die den Namen des Gottes tragen, den sie anbeten und dem sie dienen, den Namen Jehova. Aus dem Zustand des religiösen Gelähmtseins, in dem das Nachkriegsjahr 1919 diese international verachtete Gruppe vorfand, trat dieser Überrest Gott hingegebener, getaufter und geistgesalbter Christen im Dienst Jehovas auf die Weltbühne der Tätigkeit. Als sich die Welt politisch, religiös, militärisch und sozial dem Völkerbund anschloß, trat dieser gesalbte Überrest standhaft für Jehovas messianisches Königreich als die einzige Hoffnung für die gesamte Menschheit ein und begann ein Werk des Predigens ‘dieser guten Botschaft vom Königreich’ wie nie zuvor während seiner irdischen Laufbahn. Der Beweis ist vorhanden, daß die Glieder des Überrestes „diese gute Botschaft“ genauso gepredigt haben, wie Jesus Christus es in Matthäus 24:14 vorausgesagt hatte, nämlich „auf der ganzen bewohnten Erde ..., allen Nationen zu einem Zeugnis“, und zwar in 165 Sprachen!
39. (a) Diese Großtat ist der Tatsache zuzuschreiben, daß Jehova zu wem umgekehrt ist, und womit? (b) Wem haben sich diese genaht, und wo leisten sie heiligen Dienst, wobei sich ihnen jetzt wer anschließt?
39 Dieses beachtenswerte große Werk in der Weltchronik ist weder durch menschliche Kraft noch durch menschliche Tätigkeit oder Erfindungsgabe, noch allein durch Mut und Stärke vollbracht worden. Es ist vor allem darauf zurückzuführen, daß Jehova der Heerscharen sie für den vorausgesagten Dienst und „zu einem Zeugnis“ erwählt hat. Auch ist es nicht nur dadurch erreicht worden, daß sie als Jünger Jesu Christi gänzlich Gott hingegeben waren, sondern weil er ihnen durch Jesus Christus Barmherzigkeit erwiesen hatte und nun mit „Erbarmungen“ zu ihnen ‘umgekehrt’ war. Indem sie treulich in die Fußstapfen Christi traten, haben sie sich dem Berg ‘Zion genaht und einer Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem’. Mit einem tieferen Verständnis und größeren Unterscheidungsvermögen denn je zuvor schätzen sie Jehovas geistigen Tempel und beten ihn dort an, indem sie als geistige Unterpriester unter ihrem himmlischen Hohenpriester, Jesus Christus, Dienst leisten. In ihrer Anbetung hat sich ihnen jetzt eine unzählige „große Volksmenge“ friedliebender, schafähnlicher Personen aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen angeschlossen, genauso wie es vorausgesagt wurde! (Offenbarung 7:9-17) Wir finden sie in 208 Ländern und Inselgruppen.
40. (a) Warum kann Jehova diese Versammlungen „meine Städte“ nennen, und wie sind sie organisiert? (b) Inwiefern fließen jene „Städte“ „von Gutem“ über?
40 Sie haben keine politischen Gemeinden, wie es Städte sind. Ihre bildlichen „Städte“ sind religiöse Versammlungen Gott hingegebener, getaufter Jünger Jesu Christi, des größeren Serubbabel. (Matthäus 28:19, 20) Diese sind nach theokratischer Ordnung so organisiert, wie es in der inspirierten Heiligen Schrift dargelegt wird; und wie die Städte des alten Israel, so hat jede dieser Versammlungen ein lokales Presbyterium oder eine „Ältestenschaft“. Auch gibt es „Dienstamtgehilfen“ (diákonoi), die jeder Ältestenschaft beistehen. (1. Timotheus 3:1-13; 4:14; Titus 1:5-9; Philipper 1:1; 1. Petrus 5:1-4) Jehova kann diese christlichen Versammlungen passenderweise „meine Städte“ nennen, weil er in Wirklichkeit für ihre Organisation und ihr Wachstum verantwortlich ist, und sie sind ihm durch Jesus Christus rückhaltlos hingegeben. Eine Untersuchung dieser bildlichen „Städte“ Jehovas offenbart, daß sie in geistigem Sinne „von Gutem“, das von ihm kommt, „überfließen“. Wie man aus allen sich mehrenden Anzeichen schließen kann, hat Jehova der Heerscharen sie als Vertreter seines himmlischen Jerusalem erwählt. Ihm sei Lobpreis, denn die Prophezeiung von Sacharja 1:16, 17 hat sich so erfüllt!
DIE ZWEITE VISION
41. (a) Was muß mit Bezug auf die Frage gesagt werden, ob mit dem, was den Verfolgern bereits widerfahren ist, die Sache ein Ende hat? (b) In bezug auf was stellte Sacharja in seiner zweiten Vision am 24. Schebat eine Frage?
41 Was aber ist über die Verfolger und über Personen zu sagen, die die Anbeter Jehovas der Heerscharen, die sich ihm hingegeben haben, vernichten möchten? Während wir die heutigen Zustände in der Welt betrachten, können wir sehen, was ihnen bereits widerfahren ist. Aber der gegenwärtige Zustand der Verfolger ist noch nicht das Ende der Sache. Um zu veranschaulichen, was schließlich mit ihnen geschehen wird, wurde dem Propheten Sacharja eine weitere Vision direkt nach der ersten gegeben, und zwar an demselben vierundzwanzigsten Tag des elften Monats (Schebat), im Jahre 519 v. u. Z., im zweiten Jahr der Regierung des Darius I., des Königs von Persien. Das medo-persische Reich war die vierte Weltmacht der biblischen Geschichte, und diese zweite Vision hätte es interessieren sollen. Der Mann, der sie empfing, Sacharja, berichtet uns darüber: „Und ich erhob dann meine Augen und sah; und siehe! da waren vier Hörner. Somit sprach ich zu dem Engel, der mit mir redete: ,Was sind diese?‘ Darauf sprach er zu mir: ,Dies sind die Hörner, die Juda, Israel und Jerusalem versprengten.‘ “ — Sacharja 1:18, 19.
42. Was symbolisierten jene „Hörner“, und was bedeutet es, daß es ihrer vier waren?
42 Der Prophet Sacharja wußte, daß in den inspirierten Hebräischen Schriften ein Horn als Sinnbild der Regierungsmacht einer Nation oder eines Reiches gebraucht wird. Jene vier symbolischen Hörner würden nicht notwendigerweise vier einzelne Nationen oder Reiche veranschaulichen, die bis dahin die Völker von Juda, Israel und Jerusalem versprengt und deren Städte zugrunde gerichtet hatten. In der Heiligen Schrift hat die Zahl Vier eine symbolische Bedeutung. Wenn sie zum Beispiel mit Bezug auf die Winde gebraucht wird, so beziehen sich die vier Winde der Himmel auf alle Teile des Himmels oder alle Himmelsrichtungen; oder die vier Winde weisen einfach auf alle Richtungen der Erde hin. (Hesekiel 37:9; Daniel 7:2) Die vier Räder, die zu Jehovas himmlischem Wagen gehörten, den der Prophet Hesekiel sah, deuten eine gutausgeglichene Fahrgrundlage des göttlichen Wagens an. (Hesekiel 1:15, 21) Vier Hörner könnten dementsprechend alle Regierungsmächte bedeuten, die beteiligt waren, und nicht nur buchstäblich vier, denn sie wirkten aus allen Richtungen und ließen keine Unausgeglichenheit zu, indem sie irgendeine Himmelsrichtung übergingen.
43. Was für andere politische Mächte wären somit außer Ägypten, Assyrien und Babylon in dem Symbol jener „vier Hörner“ inbegriffen?
43 Somit waren in dem bösen Vorgehen gegen Jehovas erwähltes Volk nicht nur Ägypten, Assyrien und Babylon als Weltmächte an dem Versprengen Judas, Israels und Jerusalems beteiligt, sondern noch weitere Mächte wie die Nation Edom und andere verbündete Nationen oder Mitwirkende. Sie alle waren Verfolger. Jene politischen Organisationen benutzten ihre Macht, besonders die Militärmacht, auf boshafte, gewalttätige Weise wider Jehovas erwähltes Volk. — Sacharja 1:15.
44. Warum war Jehova sehr erzürnt über die Heidennationen, die sorglos waren?
44 Jene heidnischen politischen Mächte waren alle über das hinausgegangen, was Jehova der Heerscharen zur Züchtigung seines achtlosen, ungehorsamen Volkes zu tun im Sinn gehabt hatte. Sie benutzten den Spielraum, der ihnen gelassen wurde, nur dazu, ihr Übelwollen und ihren Groll, ihren Neid und ihre Gehässigkeit an Juda, Israel und Jerusalem auszulassen. Aus diesem Grund sagte Jehova der Heerscharen vor Sacharjas Ohren zu dem Engel: „Mit großem Zorn bin ich erzürnt über die Nationen, die sorglos sind.“ (Sacharja 1:15) Wie wollte Jehova seinen großen Zorn gegen jene sorglosen Nationen zum Ausdruck bringen, weil sie ihre Rache oder Bosheit an seinem Volk ausgelassen hatten? Er enthüllt dies in dem weiteren Teil der zweiten Vision, die sich vor Sacharjas Augen entfaltet. Er sagt:
45. Was zeigte Jehova in der Vision dem Sacharja als seine Werkzeuge, mit denen er seinen Zorn über die sorglosen Nationen zum Ausdruck bringen würde?
45 „Überdies zeigte Jehova mir vier Handwerker. Da sprach ich: ,Was zu tun, kommen diese?‘ Und er sprach weiter: ,Dies sind die Hörner, die Juda dermaßen versprengten, daß gar keiner sein Haupt erhob; und diese anderen werden kommen, sie zu schrecken, um die Hörner der Nationen niederzuwerfen, die ein Horn gegen das Land Juda erheben, um es zu versprengen.‘ “ — Sacharja 1:20, 21, NW; EB.
46. (a) Weshalb waren es vier dieser „Handwerker“, und was war trotz ihres Berufes ihre Mission? (b) Wer sandte sie aus, und was bedeutete dies für die Verfolger?
46 Daß es vier dieser Handwerker oder Werkleute sind, ist das Gegenstück zu den vier Hörnern. Ihre Zahl hat dieselbe Bedeutung wie diejenige im Fall der vier Hörner. Sie veranschaulicht alle „Handwerker“, die an der Sache beteiligt und auf ausgeglichene, völlig hinreichende Weise organisiert sind. Da sie Handwerker oder Werkleute waren, waren sie keine Zerstörer. In erster Linie waren sie Bauleute. Aber sie konnten zu einer Tätigkeit der Zerstörung gebraucht werden und konnten ihre Arbeitswerkzeuge zu diesem Zweck benutzen. Das war ihre Mission in der Vision. Doch wessen Handwerker waren sie, und wer sandte sie? Offenbar Jehova der Heerscharen, denn sie kamen, um die Macht der vier Hörner zunichte zu machen, die Jehovas Volk, Juda, Israel und Jerusalem, versprengt hatten. Was sie hierzu benutzten, war zweifellos der Hammer ihres Handwerks. Wehe also den Verfolgern, den ‘Hörnern’! Gottes Gericht sollte an diesen Verfolgern vollstreckt werden.
DIE AUFMERKSAMKEIT AUF DIE VERFOLGER GELENKT
47. Wie muß das, was jenen Verfolgern, den Nationen, danach widerfuhr, angesehen werden — als der natürliche Verlauf der Weltangelegenheiten oder als was?
47 Jehovas großer Zorn verfehlte nicht, sich über die Verfolger, die Nationen, zu ergießen. Die Geschichte der alten Zeit zeigt, daß es den Nationen, die Jehovas erwähltes Volk vor alters böswillig mißhandelten, danach nicht gut erging; Unglück ereilte sie. Wo sind sie heute? Dieser unglückliche Ausgang war nicht nur der natürliche Verlauf der Weltangelegenheiten, ohne daß ihre Niederwerfung beabsichtigt gewesen wäre. Es war die Auswirkung des göttlichen Zorns, der über sie kam. Daraus sollten wir heute bestimmt eine Lehre ziehen.
48. (a) Wen verfolgte dann Rom im ersten Jahrhundert u. Z., und inwiefern hat es weiterhin so gehandelt? (b) Von welchem Teil der Christenheit ist Rom heute das Haupt?
48 Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung kam das geistige Israel unter der Führung des von Gott gesandten Messias, nämlich Jesus von Bethlehem-Juda, ins Dasein. Die Nation des natürlichen, beschnittenen Israel wurde somit dadurch ersetzt. So, wie Ismael durch Isaak, den wahren Erben Abrahams, ersetzt wurde und dessen Verfolger wurde, so verfolgte das natürliche Israel Christi Jünger, die das geistige Israel bildeten. Dem natürlichen Volk Israel erging es deswegen schlecht, seine heilige Stadt Jerusalem wurde im Jahre 70 u. Z. zerstört, und die Überlebenden der Provinz Juda wurden versprengt, indem sie großenteils als Gefangene weggeführt wurden. (Galater 4:21-31; 1. Thessalonicher 2:14-16; 1. Mose 21:1-14) Nach dem Brand von Rom im Jahre 64 u. Z. nahm Rom die Verfolgung des christlichen, nämlich des geistigen Israel auf. Diese Verfolgung setzte es nicht nur als Herrin des heidnischen Römischen Reiches fort, sondern auch als religiöse Herrin des Heiligen Römischen Reiches. Dieses Heilige Römische Reich verschwand in den Tagen Napoleon Bonapartes, am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, aus dem Dasein. Doch Rom existiert immer noch als das Haupt des größten, stärksten und volkreichsten Teils der religiösen Christenheit. Aber in dieser Eigenschaft ist Rom ‘erschreckt’ worden.
49. Wer als Verfolgerweltmacht folgte Rom, und durch wen und wann wurde dies vorausgesagt?
49 Im achtzehnten Jahrhundert mußte sich Rom als die sechste Weltmacht der biblischen Geschichte vor dem Britischen Reich als der siebenten und größten Weltmacht der biblischen Prophezeiung beugen. Die Geschichte enthüllt, daß auch diese Weltmacht sich der Verfolgung und Versprengung des geistigen Israel Jehovas der Heerscharen schuldig gemacht hat. Auch die Vereinigten Staaten von Amerika haben sich daran beteiligt, da sie sich später mit der siebenten Weltmacht zu einer Doppelweltmacht, der anglo-amerikanischen, verbanden. Diese Verfolgung wütete offenkundig während des Ersten Weltkrieges gegen den Überrest des geistigen Israel und in einem noch umfassenderen Maße während des Zweiten Weltkrieges. Dies war dem verbannten Propheten Daniel unter prophetischen Symbolen anschaulich vorausgesagt worden, und zwar „im dritten Jahr des Königtums Belsazars, des Königs“, das heißt vor dem Sturz des alten Babylon und somit mehr als zwanzig Jahre bevor Sacharja die Vision von den vier Hörnern und den vier Handwerkern hatte. (Daniel 8:1, 9-12, 23-26) Somit wußte Jehova, daß seine symbolischen „Handwerker“ die „Hörner der Nationen“ mehr als 2 490 Jahre nach der Vision Sacharjas niederwerfen müßten.
50. Welche anderen „Hörner“ sind außer der siebenten Weltmacht daran beteiligt gewesen, in jüngster Zeit geistige Israeliten zu verfolgen?
50 In der Neuzeit hat nicht nur die zweihörnige anglo-amerikanische Doppelweltmacht durch Verfolgungen und Bedrückungen am Versprengen des geistigen Volkes Israel teilgenommen, sondern dies haben auch andere neuzeitliche symbolische „Hörner“ getan. Einer der empörendsten Fälle hiervon in jüngster Vergangenheit war die sadistische Mißhandlung der christlichen Zeugen Jehovas von 1933 bis 1945 im Dritten Reich unter Adolf Hitler, dem Führer der Nationalsozialisten. Die anderen Achsenmächte schlossen sich ihm in dieser boshaften Bedrückung geistiger Israeliten und ihrer Gott hingegebenen Gefährten an. Auch seither haben andere politische „Hörner“, die den kollektiven „König des Nordens“ bilden, die treuen Anbeter Jehovas herumgestoßen, sozusagen auf die Hörner gespießt und sonstwie bedroht.
51. Wann und von wem wurde die Verfolgung vorausgesagt, die durch den „König des Nordens“ erfolgen würde, und was also hatte Jehova in bezug auf Verfolgung im Sinn?
51 „Im dritten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien“, nach dem Sturz Babylons, sagte Jehovas Engel dem Propheten Daniel voraus, daß der symbolische „König des Nordens“ in unserer Zeit Jehovas christliche Zeugen so verfolgen würde. (Daniel 10:1, 18-21; 11:29-36, 44, 45) Daraus geht hervor, daß Jehova nicht nur an „Hörner“ dachte, die in der Vergangenheit sein Vorbild-Volk verfolgten, sondern auch an „Hörner“, die in der Zukunft, nämlich in der Neuzeit, in unseren Tagen, sein gegenbildliches Volk verfolgen würden.
52. Um wen heute im voraus zu warnen, benutzte Jehova also in einem Fall der Vergangenheit sein Vorbild-Volk, und wie wurde dies in der Vision des Johannes, in Offenbarung 7:1-3, gezeigt?
52 So benutzte Jehova einen Fall der Verfolgung seines Vorbild-Volkes der Vergangenheit, um die neuzeitlichen Nationen im voraus zu warnen, die gegen den rechtmäßigen geistigen Stand seiner treuen Anbeter ‘ihr Haupt erheben’. Wider alle diese Nationen würde er seine symbolischen „Handwerker“ gebrauchen. Daß es in der Vision vier „Handwerker“ waren, ruft uns das in den Sinn, was der christliche Apostel Johannes in einer Vision gegen Ende des ersten Jahrhunderts u. Z. sah. Er beschreibt es mit den Worten: „Danach sah ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen und die vier Winde der Erde festhalten, damit kein Wind über die Erde wehe oder über das Meer oder über irgendeinen Baum. Und ich sah einen anderen Engel vom Sonnenaufgang heraufkommen, der ein Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gewährt war, die Erde und das Meer zu beschädigen, und sagte: ,Beschädigt nicht die Erde noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Sklaven unseres Gottes an ihrer Stirn versiegelt haben.‘ “ — Offenbarung 7:1-3.
53. Wozu wird die Loslassung jener „vier Winde“ hinsichtlich der „vier Hörner“ führen, was aber stärkt die verfolgten Anbeter Jehovas, damit sie ausharren können?
53 Wenn die vier Winde losgelassen werden, wird ein weltweiter Sturm entstehen, der alle Nationen der Erde „beschädigen“ und die symbolischen „Hörner“ vernichten wird, die sie gegen die geistigen Israeliten erhoben haben, die mit dem Siegel des lebendigen Gottes versiegelt sind. Dies wird dasselbe zur Folge haben wie das durch die „vier Handwerker“ Veranschaulichte, die die symbolischen „vier Hörner“ aller Nationen zerhämmern und zerschlagen. In scharfem Gegensatz zu all den „Erbarmungen“, mit denen Jehova zu seinen verfolgten Anbetern umkehrt, wird die Vollstreckung seiner Gerichte ihre Verfolger erbarmungslos treffen. Indem alle Verfolgten ihr volles Vertrauen auf die göttliche Zusicherung setzen, werden sie gestärkt, bis zum Ende auszuharren.
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Wachstum und Schutz der Hauptorganisation GottesDas Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
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9. Kapitel
Wachstum und Schutz der Hauptorganisation Gottes
1. (a) Wer ist der größte Organisator? (b) Was sollten gemäß Römer 1:19, 20 vernunftbegabte Geschöpfe auf Erden in bezug auf diesen Organisator wahrgenommen haben?
DER größte Organisator alles Bestehenden ist „der große Urheber“, der Schöpfer aller gemachten Dinge. Seine unvergleichliche Organisationsfähigkeit wird in reichem Maße durch alle seine Werke im Himmel und auf Erden kund. In Rom gab es im ersten Jahrhundert Personen, die nicht Jupiter, den Gott der Nation, anbeteten, sondern den lebendigen Gott, den Allmächtigen. An diese Anbeter wurden um die Mitte des ersten Jahrhunderts u. Z. folgende Worte gerichtet: „Das, was man von Gott erkennen kann, [ist] unter ihnen kund ..., denn Gott hat es ihnen kundgetan. Denn seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind.“ (Römer 1:19, 20) Von der Erschaffung der Menschenwelt an hätten vernunftbegabte Menschen imstande sein sollen, wahrzunehmen, daß es einen Schöpfer, einen Gott, gab, auch wenn er unsichtbar war und aus dem unsichtbaren Reich nicht zu irgendeinem von ihnen sprach. Durch die sichtbaren Werke, die er machte und die er systematisch ordnete, hätten sie wahrnehmen sollen, daß er ein vollkommener Organisator ist.
2, 3. (a) Welchen Grund haben wir für die Überzeugung, daß er seine vernunftbegabten Geschöpfe, die selbst denken können, organisieren würde? (b) Welche Warnung vor seiner unsichtbaren Organisation gab er durch Henoch?
2 Da dieser Gott in so vollkommener Weise vernunftlose Schöpfungen in den sichtbaren Himmeln und im erstaunlichen Ökosystem der Erde organisierte, konnte er auch alle seine lebenden vernunftbegabten Schöpfungen organisieren, und er tat es auch. Es wäre im Interesse des universellen Friedens und der Harmonie und auch zur Verhütung von Anarchie, daß er die Geschöpfe, die einen eigenen Verstand haben, organisieren würde. Er ließ seine Organisationsfähigkeit vor mehr als dreitausendvierhundert Jahren kundwerden, als er die Nation Israel am Berge Sinai in Arabien organisierte und ihr eine Reihe Gesetze gab, wie von all den heidnischen Nationen keine etwas damit Vergleichbares hatte. Unermeßliche Zeit zuvor besaß er bereits eine unsichtbare Organisation, gebildet aus himmlischen Geistgeschöpfen. Henoch, der siebente Mensch in der Abstammungslinie vom ersten Menschen her, gab uns Menschen auf Erden eine Warnung vor dieser unsichtbaren Organisation, indem er sprach:
3 „Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben.“ — Judas 14, 15; 1. Mose 5:18-24; Hebräer 11:5.
4. Wann waren die Menschen ein Teil der Universalorganisation Gottes, wann wurden sie daraus hinausgetrieben, und wann werden die Menschen wieder in diese Organisation zurückgebracht werden?
4 Der vollkommene Mensch und seine Frau gehörten im Garten Eden, den Jehova Gott als ihre Heimat angelegt hatte, zu seiner Universalorganisation. Sie bildeten deren irdischen, sichtbaren Teil. Und da von der Erde als vom Schemel Jehovas, der in den Himmeln thront, gesprochen wird, war das vollkommene Menschenpaar der niedrigste Teil seiner Universalorganisation. (Jesaja 66:1) Als der Mensch aus dem Garten Eden vertrieben wurde, weil er in rebellischer Weise gegen Jehova Gott gesündigt hatte, wurde er aus Gottes heiliger Universalorganisation hinausgetrieben. Heilige Cherube aus seiner unsichtbaren Organisation erschienen am Eingang des Gartens Eden und verhinderten, daß das ungehorsame Menschenpaar in das Paradies zurückgelangte. (1. Mose 3:1-24) Wenn durch Gottes messianisches Königreich ein edengleiches Paradies auf der Erde wiederhergestellt wird, werden gehorsame Personen aus der ganzen Menschheit zu menschlicher Vollkommenheit und Heiligkeit emporgehoben werden, und danach wird Jehova Gott, der große Organisator, die Menschheit wieder zu einem Teil seiner Universalorganisation machen. (Lukas 23:43) Dann wird zwischen Himmel und Erde höchste Harmonie herrschen.
5. Was hat Gott im Sinn, über seine ganze vernunftbegabte Schöpfung aufzurichten? Woher werden deren Glieder genommen?
5 Der vollkommene Organisator hat noch mehr im Sinn, als nur den irdischen, sichtbaren Teil seiner Universalorganisation wiederherzustellen. In dem Buch seiner aufgezeichneten Vorsätze, der Bibel, unterrichtet er uns von seinem großartigen Vorhaben, eine Hauptorganisation über alle seine vernunftbegabten Geschöpfe aufzurichten. Logischerweise wird sich diese Hauptorganisation in den heiligen Himmeln befinden, direkt unter Gott, dem Höchsten, selbst. Das bemerkenswerteste von allem ist die Tatsache, daß er diejenigen, die er dazu erwählt, diese Hauptorganisation zu bilden, aus den Menschen hier auf Gottes Schemel, der Erde, herausnimmt. Welche Erhöhung das für sie bedeutet! Im letzten Buch der Heiligen Schrift finden wir eine Veranschaulichung davon.
6. Was wurde in den Tagen Davids zur Hauptstadt der sichtbaren Organisation Jehovas gemacht, und wie wurde deren Eigenschaft als Hauptstadt in Davids Tagen hervorgehoben?
6 Wir erinnern uns, daß in den Tagen des Königs David, als die Nation Israel die sichtbare theokratische Organisation Jehovas Gottes war, die Stadt Jerusalem zur königlichen Hauptstadt dieser theokratischen Organisation gemacht wurde. (2. Samuel 5:1-10) Jerusalems Eigenschaft als Hauptstadt wurde sehr hervorgehoben, als man Jehovas Bundeslade in ein Zelt neben den Palast des Königs David in Jerusalem brachte. (2. Samuel 6:11-14; 7:1-3) Durch seinen Geist thronte Jehova als Israels unsichtbarer, himmlischer König in diesem heiligen Zelt.
7—10. (a) Der Name welcher Stadt wird auf Gottes Hauptorganisation angewandt? (b) Wie zeigt der Apostel Johannes, auf welche Weise dieser Name angewandt wird, und wie beschreibt er die Hauptorganisation?
7 Passenderweise wird dann der Name der irdischen Stadt Jerusalem auf Jehovas Hauptorganisation angewandt. Nur wird sie natürlicherweise als Neues Jerusalem bezeichnet. Die Bibel hätte nicht vollendet werden können, ohne daß wir auf diese herrliche Tatsache aufmerksam gemacht worden wären. In Offenbarung, Kapitel einundzwanzig wird gezeigt, auf wen der Name angewandt wird, und die Organisation, auf die er sich bezieht, wird gekennzeichnet. Der betagte christliche Apostel Johannes schreibt uns und sagt:
8 „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Ich sah auch die heilige Stadt, das Neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitgemacht wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Dann hörte ich eine laute Stimme vom Throne her sagen: ,Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.‘
9 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, die voll der sieben letzten Plagen waren, und er redete mit mir und sprach: ,Komm hierher, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes, zeigen.‘ Und er trug mich in der Kraft des Geistes weg zu einem großen und hohen Berg, und er zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herniederkam und die Herrlichkeit Gottes hatte. Ihr strahlender Glanz war gleich einem überaus kostbaren Stein, wie ein Jaspisstein, der kristallklar leuchtet. Sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und an den Toren zwölf Engel, und Namen waren darauf geschrieben, welche die der zwölf Stämme der Söhne Israels sind. Von Osten waren es drei Tore und von Norden drei Tore und von Süden drei Tore und von Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt hatte auch zwölf Grundsteine und darauf die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.
10 Und ich sah keinen Tempel darin, denn Jehova Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel und das Lamm. Und die Stadt hat nicht nötig, daß die Sonne oder der Mond auf sie scheine, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtete sie, und ihre Lampe war das Lamm. Und die Nationen werden mittels ihres Lichtes wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden überhaupt nicht geschlossen werden bei Tag, denn Nacht wird dort nicht sein. Und sie werden die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen in sie bringen. Doch etwas Unheiliges und irgend jemand, der Abscheuliches und Lüge verübt, wird keinesfalls in sie eingehen, nur diejenigen, die in des Lammes Buchrolle des Lebens eingeschrieben sind.“ — Offenbarung 21:1-4, 9-14, 22-27.
11. Welche Körperschaft wird durch das Neue Jerusalem veranschaulicht, und welche Nationalität haben deren Glieder, und welche offizielle Stellung nehmen sie ein?
11 Dies kann nicht mißverstanden werden. Die „heilige Stadt“, das Neue Jerusalem, veranschaulicht die reine, unbefleckte, heilige Christenversammlung. Sie besteht ausschließlich aus geistigen Israeliten, aus Juden, die es innerlich sind und deren Beschneidung die des Herzens ist. Allerdings waren die „zwölf Apostel des Lammes“ natürliche, beschnittene Juden oder Israeliten; aber vom Pfingstfesttag des Jahres 33 u. Z. an wurden sie alle geistige Israeliten oder geistige Juden, denn damals wurde Jehovas heiliger Geist durch das Lamm, Jesus Christus, auf sie ausgegossen. (Apostelgeschichte 1:12 bis 2:42) Diese geistigen Israeliten, an Zahl 144 000 (12 × 12 × 1 000), sind sozusagen in zwölf Stämme gruppiert, deren Namen über den zwölf Toren des Neuen Jerusalem geschrieben stehen. (Offenbarung 7:4-8) Die Tatsache, daß sie als „die Könige der Erde“ bezeichnet werden, lenkt die Aufmerksamkeit auf ihre offizielle Stellung. (Offenbarung 20:4, 6) Sie stehen über den „Nationen“ der Erde, die mittels des Lichtes des Neuen Jerusalem wandeln. — Offenbarung 5:10.
12, 13. (a) Was zeigt in jener Beschreibung der Offenbarung, daß das Neue Jerusalem eine Hauptorganisation ist? (b) Wie zeigt ein Apostel, einer der symbolischen Grundsteine, wer der Mann der Braut ist?
12 Der Name „Neues Jerusalem“ zeigt an, daß es eine Hauptorganisation wäre, die dem Jerusalem der Zeit des Königs David und seines Sohnes, des Königs Salomo, gleichen würde. Was aber zeigt an, daß das Neue Jerusalem der 144 000 geistigen Israeliten die Hauptorganisation über das gesamte Reich der Schöpfung Jehovas wäre? Folgendes: Das Neue Jerusalem wird „die Braut, das Weib des Lammes“, genannt. (Offenbarung 21:2, 9; 22:17) Zu diesem sinnbildlichen Lamm wird gesagt: „Du bist geschlachtet worden, und mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde regieren.“ (Offenbarung 5:9, 10) Dieses einst geschlachtete Lamm ist der Herr Jesus Christus, der Sohn Jehovas Gottes. In Übereinstimmung damit schrieb einer der „zwölf Apostel des Lammes“ an seine Mitchristen die Worte:
13 „Denn ihr [seid] ... nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, von eurer fruchtlosen Art des Wandels befreit worden ..., die euch von euren Vorvätern her überliefert wurde; sondern mit kostbarem Blut gleich dem eines makellosen und fleckenlosen Lammes, nämlich Christi.“ — 1. Petrus 1:18, 19; 1. Korinther 5:7.
14, 15. (a) Wer ist das Haupt der Braut, des Weibes? (b) Welches Erbes ihrer Glieder wegen ist die Stellung der Braut, des Weibes, erhöht, und was sagt Petrus über die Stellung ihres Mannes?
14 Als Ehemann ist das Lamm, Jesus Christus, das Haupt der Braut, seines Weibes, des Neuen Jerusalem: „Ein Ehemann ist das Haupt seiner Frau.“ (Epheser 5:23) Doch besteht die Braut, das Weib, aus geistgezeugten Söhnen Gottes, die nicht nur „Erben Gottes“, sondern auch „Miterben mit Christus“ sind. (Römer 8:16-18) Durch dieses Erbe wird die Stellung der Braut, des Weibes, erhöht, und sie hat mit ihrem Ehemann an seiner Herrlichkeit und Ehre in den Himmeln teil. Welche Stellung in den Himmeln nimmt denn ihr „Mann“, das Lamm, Jesus Christus, ein? Als einer der „zwölf Apostel des Lammes“ sagt Petrus von ihm:
15 „Christus ist ein für allemal hinsichtlich Sünden gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott führe, er, der im Fleische zu Tode gebracht, aber im Geiste lebendig gemacht wurde. ... durch die Auferstehung Jesu Christi. Er ist zur Rechten Gottes, denn er ging hin in den Himmel; und Engel und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen.“ — 1. Petrus 3:18, 21, 22.
16. Wie beschreibt Paulus in Philipper 2:5-11 die gegenwärtige Stellung des Mannes der Braut, des Weibes, noch ausführlicher?
16 An andere „Miterben mit Christus“ schreibt der Apostel Paulus noch ausführlicher, indem er spricht: „Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl. Gerade aus diesem Grunde hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist, so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel, und derer, die auf der Erde, und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ — Philipper 2:5-11.
17. (a) In welche Stellung gelangte Gottes Sohn durch diese Erhöhung, und wie hat Gott eine Hauptorganisation geschaffen? (b) Welche entsprechenden Stellungen hinsichtlich des Priestertums bekleiden Jesus Christus und die Glieder seiner Braut, seines Weibes?
17 Kein Geschöpf könnte einen höheren Platz erlangen als denjenigen zur „Rechten Gottes“; und die ‘übergeordnete Stellung’, zu der Gott ihn erhöhte, war die Stellung zu seiner Rechten. (Psalm 110:1; Apostelgeschichte 2:34-36; Hebräer 1:3, 13; 8:1, 2; 10:12, 13; 12:2) Dadurch gelangte das Lamm, Jesus Christus, in die Hauptstellung über die ganze übrige Schöpfung Gottes. Natürlich ist das Lamm, Jesus Christus, an sich keine „Organisation“. Dadurch, daß Jehova Gott, der Höchste, ihm aber eine Braut, ein Weib, gibt, nämlich die Versammlung der 144 000 Miterben, schafft er eine Hauptorganisation über seine ganze heilige Universalorganisation. In dieser Hauptorganisation, die der Allerhöchste heranbildet, ist Jesus Christus sein Hoherpriester, und die Brautklasse, das Weib, besteht aus 144 000 Unterpriestern, ‘einer königlichen Priesterschaft’. (1. Petrus 2:9) Schriftgemäß kann also ohne jede Widerrede gesagt werden, daß Gott, der Höchste, Jehova, jetzt eine Hauptorganisation hat, durch die er mit dem ganzen übrigen Teil seiner Universalorganisation handelt.
DIE DRITTE VISION
18, 19. (a) Was würde für Jerusalem gemäß Sacharjas vorheriger Vision getan werden müssen? (b) Was wollte der Mann mit dem Meßseil in der dritten Vision Sacharjas tun?
18 Dieses schriftgemäße Verständnis der Hauptorganisation Jehovas, der der Name Jerusalem beigefügt ist, wird uns helfen, die dritte Vision zu verstehen, die der Prophet Sacharja an jenem wunderbaren vierundzwanzigsten Tag des elften Monats (Schebat) des Jahres 519 v. u. Z. erhielt. Sacharja hatte eben eine Vision über die vier Handwerker gehabt, die Jehova hinsandte, „um die Hörner der Nationen niederzuwerfen, die ein Horn gegen das Land Juda erheben, um es zu versprengen“. Dieses Versprengen schloß daher Jerusalem ein, und es würde somit zu Jehovas bestimmter Zeit wieder versammelt werden müssen, zu der Zeit, da er „zu Jerusalem mit Erbarmungen umkehren“ würde. (Sacharja 1:14-21) Somit folgt logischerweise das Thema der dritten Vision Sacharjas. Der weitere Verlauf dieser Vision wird wie folgt beschrieben:
19 „Und ich erhob dann meine Augen und sah; und siehe! da war ein Mann und in seiner Hand ein Meßseil. Da sprach ich: ,Wohin gehst du?‘ Hierauf sprach er zu mir: ,Jerusalem zu messen, um zu sehen, wieviel ihre Breite beträgt und wieviel ihre Länge beträgt.‘ “ — Sacharja 2:1, 2.
20. (a) Was wurde dadurch angezeigt, daß er ein Jüngling war? (b) Was hätte dieser Jüngling denn messen können, da Jerusalems Mauern noch nicht wieder aufgebaut waren?
20 Der, welcher das Meßseil trug, erwies sich als ein Jüngling, und er hatte natürlich noch eine Menge zu lernen, Dinge, über die er unterrichtet werden mußte. Mit aller Begeisterung der Jugend war er an der vollen Wiederherstellung Jerusalems interessiert, und er war begierig, zu sehen, wie groß oder wie ausgedehnt es werden sollte. Daher sein Meßseil! Da war wenigstens die Stadt Jerusalem, die in jenem Jahr, 519 v. u. Z., gemessen werden konnte. Doch waren die Mauern der Stadt noch nicht wieder aufgebaut worden, auch würden sie innerhalb einer langen Zeit nicht aufgebaut werden. Noch im neunten Mondmonat (Kislew) des Jahres 456 v. u. Z., mehr als dreiundsechzig Jahre später, wurde in der persischen Hauptstadt Schuschan gemeldet: „Die Mauer Jerusalems ist niedergerissen, und seine Tore selbst sind mit Feuer verbrannt.“ (Nehemia 1:1-3) Möglicherweise hatte damals, im Jahre 519 v. u. Z., die Stadt Jerusalem noch nicht die Grenzen der vor dem Exil bestehenden früheren Stadt erreicht. Oder vielleicht mochte die wiederhergestellte Stadt über jene früheren Grenzen hinaus ausgedehnt worden sein. Der Jüngling mit dem Meßseil mag im Sinn gehabt haben, auszumessen, welches die endgültigen Grenzen des zweiten Jerusalem sein sollten.
21. Was sagte der eine Engel dem anderen Engel, um den Jüngling mit dem Meßseil zu beraten?
21 War es für einen begeisterten Jüngling richtig, die Grenzen für die Stadt Jerusalem festzusetzen, zu der Jehova mit Erbarmungen zurückkehrte? Wir können es aus dem ersehen, was Sacharja nun berichtet: „Und siehe! der Engel, der mit mir redete, trat hervor, und da war ein anderer Engel, der hervortrat, ihm entgegen. Dann sprach er zu ihm: ,Lauf, rede zu dem Jüngling dort drüben, indem du sprichst: „ ‚Als offenes Land wird Jerusalem bewohnt werden wegen der Menge Menschen und Haustiere in ihrer Mitte. Und ich selbst‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,werde für sie eine Mauer von Feuer ringsum werden, und Herrlichkeit werde ich in ihrer Mitte werden.‘ “ ‘ “ — Sacharja 2:3-5.
22. Sollen wir aus dem, was in den Tagen des Statthalters Nehemia, und auch aus dem, was nach Jerusalems Zerstörung im Jahre 70 u. Z. geschah, entnehmen, daß dieser Aufschluß für den Jüngling in buchstäblichem Sinne zu verstehen war?
22 Sagte Jehova der Heerscharen dies damals vom buchstäblichen, vom irdischen Jerusalem der Tage Sacharjas? Die späteren Tatsachen zeigen deutlich, daß dies nicht der Fall war. Warum nicht? Weil Jerusalem aufhörte, als „offenes Land“ bewohnt zu werden. Vierundsechzig Jahre später, im Jahre 455 v. u. Z., wurden die Mauern Jerusalems unter der Führerschaft des Statthalters Nehemia wieder vollständig aufgebaut. Auch hatten jene wieder aufgebauten Mauern zwölf Tore, wie es der Statthalter Nehemia berichtete. (Nehemia 2:3 bis 6:15; 7:1) Da war das Taltor, das Aschenhaufentor und das Quellentor im Süden, das Wassertor, das Roßtor und das Inspektionstor im Osten, das Wachttor, das Schaftor und das Fischtor im Norden, das Tor der Altstadt, das Ephraimtor und das Ecktor im Westen. (Nehemia 2:13, 14; 3:26, 28, 31; 12:39; 3:32, 3, 6; 2. Chronika 25:23) Diese Stadt wurde von den römischen Legionen im Jahre 70 u. Z. zerstört. (Lukas 21:20-24) Das dritte Jerusalem, die Stadt des Jahres 1973, ist ebenfalls ummauert und hat auf allen vier Seiten Tore. Doch ist daneben ein modernes Jerusalem gebaut worden, und es wird berichtet, daß es eine Bevölkerung von insgesamt 275 000 Einwohnern hat.
23. (a) Wie zeigt es sich, daß sich der Text aus Sacharja 2:4, 5 nicht am neuzeitlichen Jerusalem erfüllt? (b) Wo sollten wir also die Erfüllung der Prophezeiung erwarten?
23 Auch wenn sich das heutige Jerusalem weit über die alte ummauerte Stadt hinaus ins ‘offene Land’ ausdehnt, wird kein unterrichteter Beobachter behaupten, nicht einmal die Israelis selbst, daß Jehova der Heerscharen für sie „eine Mauer von Feuer ringsum“ geworden sei und „Herrlichkeit ... in ihrer Mitte“. In bezug auf Schutz vertraut das Jerusalem der Republik Israel auf die Vereinten Nationen, deren Mitglied die Republik Israel seit dem Jahre 1949 ist, wie auch auf die militärische Hilfe, die ihr von freundlichgesinnten Nationen gewährt wird, zum Beispiel von den zum größten Teil nichtjüdischen Vereinigten Staaten von Amerika. All das nötigt uns, in bezug auf die Erfüllung der göttlichen Prophezeiung von Sacharja 2:4, 5 nach dem geistigen Jerusalem Ausschau zu halten. Die Prophezeiung handelt vom Überrest der geistigen Israeliten, der unter dem größeren Statthalter Serubbabel, nämlich Jesus Christus, noch ein Teil des himmlischen Neuen Jerusalem, der Hauptorganisation der Universalorganisation Jehovas, werden soll.
24. Wer waren nach dem Ersten Weltkrieg die einzigen Überlebenden auf Erden, die auf den aufrüttelnden Aufruf aus Jesaja 60:1-3 zur Ehre Jehovas eingehen mußten?
24 Im Nachkriegsjahr 1919 u. Z. befand sich ein Überrest der geistigen Israeliten auf der Erde noch am Leben, und er wünschte sehnlich, „diese gute Botschaft vom Königreich“ als ein Zeugnis allen Nationen weltweit zu predigen. (Matthäus 24:14) Dieser treue Überrest vertrat das himmlische Neue Jerusalem, das unter Christus steht. Wegen der Dinge, die diese geistigen Israeliten auf Erden vertraten, mußten sie den aufrüttelnden prophetischen Befehl befolgen, der lautete: „Stehe auf, o Weib, leuchte, denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas selbst ist über dir aufgeleuchtet. Denn siehe! Finsternis, sie wird die Erde bedecken und dichtes Dunkel die Völkerschaften; aber über dir wird Jehova aufleuchten, und seine eigene Herrlichkeit wird über dir zu sehen sein. Und Nationen werden bestimmt zu deinem Lichte gehen und Könige zum Glanz deines Aufleuchtens. Und zu dir sollen, sich verbeugend, die Söhne derer gehen, die dich niederdrückten; und alle, die dich respektlos behandelten, sollen sich direkt zu deinen Fußsohlen niederbeugen, und sie werden dich die Stadt Jehovas, Zion des Heiligen Israels, nennen müssen.
25. In welchem Ausmaß würde Jehova das Wachstum seiner Organisation beschleunigen?
25 Und was dein Volk betrifft, sie alle werden gerecht sein, auf unabsehbare Zeit werden sie das Land in Besitz haben, der Sproß meiner Pflanzung, das Werk meiner Hände, zu meiner schönen Auszeichnung. Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit.“ — Jesaja 60:1-3, 14, 21, 22.
26. Warum war jener aufrüttelnde Aufruf an die Vertreter der „Stadt Jehovas“ im Jahre 1919 u. Z. höchst passend, und wie hatte Jehova sie verherrlicht?
26 Der Aufruf an die geistige „Stadt Jehovas, Zion des Heiligen Israels“, war zu der Zeit höchst passend. Damals, im Jahre 1919 u. Z., sah die Zukunft für die Völker der Erde düster, dunkel aus. Heute ist sie dunkler denn je. Damals war für den Überrest, der das Neue Jerusalem vertrat, die Zeit gekommen, sich aus dem Tiefstand und dem Zustand der Niedergeschlagenheit, in den die Verfolgungen ihn während des Ersten Weltkrieges gebracht hatten, zu erheben, damit er Licht ausstrahle und „leuchte“. Womit sollte er leuchten? Welches Licht sollte er ausstrahlen? Das einzige Licht, das der treue Überrest hatte, war nicht irgendeine weltliche Erleuchtung dieses sogenannten Zeitalters des Intellektualismus, sondern die „Herrlichkeit Jehovas“, die über dem ihm ergebenen Überrest aufgegangen war. Herrlichkeit leuchtet, ist großartig und strahlt Licht aus. Jehova hatte ihn dadurch verherrlicht, daß er ihn von der Knechtschaft und der elenden Unterwerfung unter die religiösen, politischen und militärischen Feinde befreit hatte. Er hatte den Überrest dadurch verherrlicht, daß er dessen Glieder als Zeugen seiner Souveränität und als Gesandte seines aufgerichteten messianischen Königreiches eingesetzt hatte. Sie mußten diese „Herrlichkeit Jehovas“, die auf ihnen ruhte, überall kundwerden lassen, indem sie als seine Zeugen und Königreichsgesandten amteten.
27. Für wen muß Jehova eine „Mauer von Feuer ringsum“ werden, und warum?
27 Für wen muß denn Jehova eine „Mauer von Feuer ringsum“ werden? Nicht für das Neue Jerusalem in den unsichtbaren Himmeln, sondern für den Überrest des Neuen Jerusalem, während die Glieder dieses so verherrlichten Überrestes in diese dunkle Welt ausziehen und als Zeugen Jehovas der Heerscharen und als seine Königreichsgesandten handeln.
28. Weshalb ist Jehovas „Mauer von Feuer“ rings um seinen Überrest in diesem Zeitalter der Gewalt wirksamer als die Steinmauern, die jetzt die Altstadt Jerusalems umgeben?
28 Welchen Schutz könnte an diesem Tage nuklearer Waffen und der Raketengeschosse, die mit nuklearen Sprengköpfen versehen sind, eine buchstäbliche Steinmauer gleich derjenigen bieten, die die Altstadt Jerusalems in der Republik Israel umgibt? Der Gedanke ist lächerlich! Die Steinmauern, die vom Statthalter Nehemia im Jahre 455 v. u. Z. (und später) rings um Jerusalem gebaut worden waren, hielten den römischen Legionen im Jahre 70 u. Z. keineswegs stand. In diesem Zeitalter der Gewalt muß der nuklearen Feuerkraft mit Feuer begegnet werden. Jehova der Heerscharen kann das tun. Er kann eine „Mauer von Feuer“ rings um den treuen Überrest des Neuen Jerusalem sein, und das hat er verheißen. Wer kann ihn also erfolgreich angreifen?
29. Welches Schutzes, den Elisa in Dothan hatte, erinnern sich die geistigen Israeliten, und was würde nach ihrer Erkenntnis mit den Feinden geschehen, wenn sie versuchten, die „Mauer“ zu durchbrechen, die Gott um sie her ist?
29 Der so verherrlichte Überrest geistiger Israeliten vertraut daher nicht auf menschliche oder natürliche Verteidigungswerke. Seine Glieder blicken zu Jehova der Heerscharen auf, damit er eine „Mauer von Feuer“ rings um sie her sei, auch wenn sie für sie und ihre Feinde unsichtbar ist. Sie erinnern sich, daß die „Rosse und Kriegswagen aus Feuer“, mit der die Berggegend rings um die Stadt Dothan erfüllt war, für den Diener des Propheten Elisa und für die syrischen Kriegsmächte unsichtbar waren, die Dothan umzingelten, um Elisa gefangenzunehmen. (2. Könige 6:13-17) Ihre geistigen Augen werden geöffnet, um zu erkennen, daß Gott, der Allmächtige, sie durch unsichtbare Mittel schützen kann und daß es feurige Vernichtung für irgendeinen Feind bedeuten würde, der versuchen sollte, die „Mauer von Feuer“ zu durchbrechen und sie anzugreifen. „Denn unser Gott ist auch ein verzehrendes Feuer.“ — Hebräer 12:29.
30. Auf welche Weise war der am Leben gebliebene Überrest im Jahre 1919 u. Z. geneigt, das Wachstum der Organisation einzuschränken, und was war die eigentliche Tatsache in bezug auf die „Ernte“ der „Söhne des Königreiches“?
30 Warum denken interessierte Personen gleich dem Jüngling mit dem Meßseil, sie könnten dem Wachstum der Hauptorganisation Jehovas eine Grenze ziehen? Man hege keine Furcht, daß sonst die „Stadt“ so groß und ausgedehnt würde, daß es nicht möglich wäre, eine hinreichende Schutz„mauer“ um sie zu bauen! Vor einiger Zeit, im Jahre 1919, als der Erste Weltkrieg vorbei war, dachte der noch lebende Überrest der geistigen Israeliten, daß das Erntewerk, das Jesus für den „Abschluß des Systems der Dinge“ vorausgesagt hatte, beendet sei und daß alles, was er von da an auf Erden zu tun hätte, ein „Nachlesewerk“ sei, indem nur einige wenige Übriggebliebene oder Übersehene eingesammelt würden. (Matthäus 13:39) Er erkannte in jener Zeit nicht, daß die geistige Ernte eigentlich erst begann und daß es galt, noch viele weitere „Söhne des Königreiches“ in Gottes Hauptorganisation einzusammeln, „Söhne“, die nach seiner vorgefaßten Meinung nicht zugelassen worden wären. In der Tat, die Überrestglieder, durch die die vorherbestimmte Schar der 144 000 „Söhne des Königreiches“ vollzählig werden sollte, mußten während dieses ‘Abschlusses des Systems der Dinge’ eingesammelt werden.
31. (a) Wie können wir die Bevölkerungszahl des Jerusalem der Zeit Sacharjas schätzen? (b) Auf welche Weise wurde der Jüngling mit dem Meßseil veranlaßt, zu erkennen, daß es nicht recht wäre, wenn er die Größe der Stadt einschränkte, weil er diesbezüglich irgendwelche Befürchtungen hätte?
31 Offenbar wollte der Jüngling, der in Sacharjas Vision vom Jahre 519 v. u. Z. erschien, mit dem Meßseil abmessen, auf welche Länge und Breite das wiederhergestellte Jerusalem anwachsen würde. Zu jener Zeit war die Bevölkerung Jerusalems anscheinend nicht allzu groß. Denken wir daran, daß im Jahre 537 v. u. Z. nur 42 360 Israeliten und etwa 7 560 Diener und Sänger, also insgesamt etwa 49 920 Personen, aus dem Exil in Babylon zurückgekehrt waren und daß später, zur Zeit des Statthalters Nehemia, angeordnet wurde, „e i n e n aus je zehn herkommen zu lassen, daß er in Jerusalem, der heiligen Stadt, wohne“. Somit hatte in den Tagen Sacharjas Jerusalem nur mehrere tausend Einwohner. (Esra 2:64, 65; Nehemia 7:66, 67; 11:1, 2) Als daher Jehovas Engel dem Jüngling sagte, daß ‘Jerusalem als offenes Land bewohnt werde wegen der Menge Menschen und Haustiere in ihrer Mitte’, erkannte dieser, daß es nicht seine Aufgabe war, Jerusalems Länge und Breite abzumessen, um eine materielle Mauer darum zu bauen. Seine Bevölkerung sollte in dem Maße zunehmen, wie Jehova es im Sinn hatte, und er würde der Stadt sicheren Schutz verleihen.
32. Was bewahrheitete sich in bezug auf Jehovas Schutz, obwohl die Zahl derjenigen zunahm, die von den Symbolen des jährlichen Abendmahles des Herrn nahmen?
32 In dem Fall des neuzeitlichen Überrestes der geistigen Erben der Hauptorganisation Jehovas nahm im Laufe der Jahre die Zahl der Glieder zu. Somit wuchs gemäß den Berichten, die zur Eintragung eingesandt wurden, die Zahl Gott hingegebener, getaufter Christen, die der jährlichen Feier des Abendmahles des Herrn beiwohnten und von den Symbolen, dem Brot und dem Wein, nahmen. Ungeachtet, in welchem Ausmaß die Zahl des Überrestes der geistigen Israeliten Jehovas auf dem ganzen Erdenrund zugenommen hat, hat Jehova sie wie mit einer „Mauer von Feuer“ ringsum beschützt. In all diesen gefahrvollen Zeiten hat er sie bewahrt, selbst durch den Rausch der kriegstollen Welt der Jahre 1939 bis 1945 u. Z. hindurch, ja bis in die Gegenwart hinein.
33. Was zeigen die Tatsachen in bezug auf die Frage, ob Jehova ‘Herrlichkeit in ihrer Mitte’, nämlich inmitten des Neuen Jerusalem, vertreten durch den gesalbten Überrest, geworden ist?
33 Hat Jehova an dem gesalbten Überrest der Erben des Neuen Jerusalem seine Verheißung: „Herrlichkeit werde ich in ihrer Mitte werden“ (Sacharja 2:5) erfüllt? Das hat er tatsächlich getan, denn er hat sich dadurch verherrlicht, daß er der himmlische Beschützer inmitten der verfolgten, drangsalierten und bekämpften Überrestglieder ist. Daß sie, ohne einen sichtbaren Schutz von irgendwelcher irdischen, fleischlichen Seite her zu haben, diese Zeit überlebten, setzt den Gott, den sie anbeten und auf den sie ihr Vertrauen setzen, in ein herrliches Licht. Sie rühmen sich seiner und nicht der Menschen, und nach Jahren des Zeugnisgebens für seinen Namen und sein Königreich nahmen sie am 26. Juli 1931 den Namen an, durch den sie seither weltweit bekannt sind, nämlich Jehovas Zeugen. Durch sie und nicht durch irgendeine andere heutige Religionsorganisation auf Erden ist Jehova mit seinem Namen auf dem ganzen Erdenrund bekannt gemacht worden. Sie haben es gewissenhaft vermieden, irgendwie Schmach auf seinen heiligen Namen zu bringen. Indem sie seinen Sohn Jesus Christus nachgeahmt haben, haben sie sich bemüht, den Vorschriften des Wandels gemäß zu leben, die in seinem heiligen Wort, der Bibel, enthalten sind, und haben ihm als dem Herrscher mehr gehorcht als den Menschen; ja dieser Lauf hat seinem Namen zur Ehre gereicht. (Apostelgeschichte 5:29) Jehova ist wahrhaftig Herrlichkeit in ihrer Mitte!
DER AUFRUF DES BEFREIERS
34. Wer ist der Sammelpunkt, um den sich Menschen, die die reine Anbetung lieben, versammeln, und welcher Aufruf zum Versammeln ist seit 1919 u. Z. ergangen?
34 Ist nicht der Gott der Herrlichkeit, Jehova der Heerscharen, ein Sammelpunkt, um den sich alle, die die reine, nicht mit Politik, Militarismus und durch Handelsgeist befleckte Anbetung lieben, in Einheit und Brüderlichkeit versammeln sollten? Jawohl! Und dort, wo seine Herrlichkeit zu sehen ist, dort ist der Ort, wo man sich versammeln sollte. Jehova läßt den Aufruf zum Versammeln ergehen, er befreit sein Volk von der religiösen Knechtschaft gegenüber Babylon der Großen und ruft es auf, sich zu versammeln. Seit dem Jahre 1919 u. Z. sind die Worte seines Aufrufs ergangen: „ ‚Heda! Heda! Flieht denn aus dem Lande des Nordens‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ — Sacharja 2:6.
35. (a) Was wurde in Sacharjas Tagen ‘Land des Nordens’ genannt, und wieso? (b) Was schattete die Flucht von dort für heute vor?
35 Zur Zeit des Propheten Sacharja war das ‘Land des Nordens’ Babylon, die Stadt, die im Jahre 539 v. u. Z. von den Medern und Persern erobert wurde. Babylon lag in Wirklichkeit östlich von Jerusalem, doch als es seine Heere im Jahre 607 v. u. Z. aussandte, um Jerusalem zu zerstören, ließ es sie einen Umweg machen und vom „Norden“ her gegen Jerusalem herankommen. (Jeremia 1:14-16; Hesekiel 21:18-22) Auch reichten die unter Babylon stehenden eroberten Gebiete bis nördlich von Jerusalem. Als die Juden in den Jahren 617 und 607 v. u. Z. ins Exil geführt wurden, wurden sie sozusagen in das ‘Land des Nordens’ weggeführt. Sie konnten aufgerufen werden, aus jenem Land zu fliehen. Dies schattete unsere heutige Zeit vor. Während des Ersten Weltkrieges geriet der Gott hingegebene, getaufte Überrest der geistigen Israeliten in die Knechtschaft Babylons der Großen, das heißt des Weltreiches der falschen Religion. Von dort rief Jehova der Heerscharen im Jahre der Befreiung, 1919 u. Z., den reumütigen Überrest. Von dort mußte der Überrest fliehen, nun, da Gott ihm den Weg geöffnet hatte.
36. (a) Wie bewahrheiteten sich damals Jehovas Worte: „In Richtung der vier Winde der Himmel habe ich euch ausgebreitet.“? (b) Wie bewahrheiteten sie sich für den neuzeitlichen Überrest?
36 Die zwölf Stämme in Israel, Juda und Jerusalem waren von den ‘Hörnern’ des Assyrischen und des Babylonischen Reiches, die Jehova als Werkzeuge göttlicher Züchtigung wider sein erwähltes Volk gebraucht hatte, weithin versprengt worden. So konnte er richtigerweise weiter sagen, wie es in Sacharja 2:6b aufgezeichnet ist: „ ‚Denn in Richtung der vier Winde der Himmel habe ich euch ausgebreitet‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ Jene Israeliten, die den Eroberern auswichen und denen es gelang, vor ihnen her zu entrinnen, flohen in verschiedene Richtungen, in verschiedene Länder. Im Fall des neuzeitlichen Überrestes geistiger Israeliten wurden dessen Glieder ebenfalls in alle Richtungen zerstreut, in Richtung der „vier Winde der Himmel“. Dies brauchte nicht notwendigerweise in körperlichem oder buchstäblichem Sinne zu sein, denn der ihnen von Gott verliehene geistige Stand auf der Erde war das, woraus sie versprengt wurden.
37. Wie erfüllte sich diese Versprengung der geistigen Israeliten in sinnbildlichem Sinne?
37 Somit erfolgte ihre Versprengung in sinnbildlichem Sinne. Sie bedeutete, daß sie in alle möglichen Situationen oder Umstände versprengt werden sollten, die sie davon abhalten würden, innerhalb des ihnen von Gott verliehenen rechtmäßigen geistigen Standes auf Erden zu wirken. Das hatte zur Folge, daß sie, was ihre geistigen Vorrechte betraf, im Verrichten ihres geistigen Werkes eingeschränkt wurden. Dies geschah zum Beispiel durch Verbote gewisser Literatur oder aller Druckschriften des Überrestes Jehovas von seiten der Regierungen. Oder es geschah dadurch, daß ihre Religionsorganisation verboten wurde, oder dadurch, daß man eine Anzahl der christlichen, geistigen Israeliten in Militärgefängnisse oder Lager einsperrte, weil sie es ablehnten, ihre christliche Neutralität hinsichtlich internationaler Kriege dieser Welt zu verletzen. Oder es geschah, indem man die Beamten ihrer gesetzlichen Körperschaften verhaftete und sie ins Gefängnis oder in Strafanstalten brachte, und dies aufgrund falscher Anklagen, die zufolge der Hysterie der Kriegszeit und religiöser Vorurteile erfunden wurden. Es waren Methoden aller Art, die sich nach allen Richtungen hin auswirkten, nur um den Überrest der geistigen Israeliten von dem ihm von Gott gegebenen geistigen Stand und von seinen christlichen Vorrechten und seiner Tätigkeit in diesem geistigen Stand wegzuziehen.
38. Warum war es passend, daß Jehovas Engel den jüdischen Verbannten zurief: „Entrinne, die du bei der Tochter Babylon wohnst.“?
38 In der Katastrophe, die durch die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar über die Juden kam, wurde der größere Teil der jüdischen Überlebenden nach Babylon und in dessen Gebiete ins Exil mitgenommen; dies schloß Gebiete ein, die dem früheren Assyrischen Reich entrissen worden waren. Es war daher ganz passend, daß der Engel Jehovas der Heerscharen jetzt ausrief: „Heda, Zion! Entrinne, die du bei der Tochter Babylon wohnst. Denn dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Der Herrlichkeit nachfolgend, hat er mich zu den Nationen gesandt, die euch ausplünderten; denn wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an. Denn siehe, ich schwinge meine Hand gegen sie, und sie werden ihren Sklaven zur Beute werden müssen.‘ Und ihr werdet bestimmt erkennen, daß Jehova der Heerscharen selbst mich gesandt hat.“ — Sacharja 2:7-9.
39. Wem rief Jehova zu, zu entrinnen, als er rief: „Heda, Zion!“?
39 In alter Zeit vertrat Zion, hier dasselbe wie Jerusalem, die ganze Nation, nicht nur die verbannten früheren Bewohner der Hauptstadt. Jetzt, da Babylon im Jahre 539 v. u. Z. gestürzt worden war und Cyrus, der persische Eroberer, seine Verordnung der Freilassung der jüdischen Verbannten herausgegeben hatte, erging der Aufruf an Zion in Wirklichkeit an alle verbannten Juden. Sie wohnten als Verbannte „bei der Tochter Babylon“, wobei von der Stadt Babylon als von einem Weib die Rede ist, das keine unverletzte, jungfräuliche Tochter mehr war.
40. Was bedeutet der Ausdruck „der Herrlichkeit nachfolgend“ aus Sacharja 2:8?
40 Der Ausdruck „der Herrlichkeit nachfolgend“ scheint nicht zu bedeuten, daß einer künftigen Herrlichkeit nachgestrebt wird, sondern nimmt auf die Zeit Bezug. Jehova hatte dadurch Herrlichkeit erlangt, daß er sein Wort der Prophezeiung in bezug auf das, was er über die Züchtigung der Israeliten gesagt hatte, wahr werden ließ.
41. Warum hätten die Nationen Jehova gegenüber etwas Furcht, etwas Achtung bezeigen sollen, als sie Jehovas Volk züchtigten?
41 Es war nun für Jehova der Heerscharen an der Zeit, seine Aufmerksamkeit den feindlichen Nationen zuzuwenden, die zur Züchtigung Israels gebraucht worden waren, die aber ihre Arbeitszuteilung mißbraucht hatten. Sie waren zu weit gegangen und hatten die Gelegenheit dazu benutzt, ihrem Haß gegen das Volk, das Jehova Gott gehörte, freien Lauf zu lassen. Sie waren in der Mißhandlung Zions und seines Volkes zu weit gegangen. (Sacharja 1:15, 21) Sie hätten in der Behandlung seines Volkes, das er zu Disziplinarzwecken in ihre Hände gegeben hatte, rücksichtsvoller sein sollen. Sie hätten dem Gott dieses Volkes gegenüber etwas Furcht, etwas Achtung bezeigen sollen. Er erklärte den Grund hierfür, indem er zu seinem gezüchtigten Volke sagte: „Denn wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an.“
42. (a) Vor welcher Wendung der Dinge für die Verfolger, die Nationen, war es eine Warnung, daß Jehova seine Hand ‘schwang’? (b) Was bedeutete diese Wendung für Babylon?
42 Wenn er also jetzt seine Hand gegen diese arroganten, anmaßenden Nationen ‘schwingt’, ist es ein drohendes Schwingen der Hand, gleichsam als ob er ihnen die Faust zeigte. Es ist nicht bloß eine unnütze, sinnlose Geste. Sie sollte sie davor warnen, daß sie, die Zerstreuer und Plünderer, Vergeltungsmaßnahmen erleiden müßten. Sie würden denen zur Beute werden, die im Exil in Babylon ihre Sklaven gewesen waren. Welcher Umschwung, welche Wendung der Dinge, und das durch die Hand Jehovas der Heerscharen! Eine ähnliche Wendung der Dinge erfolgte, als die jüdischen Verbannten vom Eroberer Cyrus dem Großen befreit wurden, damit sie nach Jerusalem zurückkehren und Jehovas Tempel wieder aufbauen konnten. Welch große Demütigung dies doch für das besiegte Babylon war, als, laut Esra 1:7, 8, „König Cyrus selbst die Geräte des Hauses Jehovas heraus[brachte], die Nebukadnezar aus Jerusalem gebracht und dann in das Haus seines Gottes getan hatte. Und Cyrus, der König von Persien, ging daran, sie unter der Leitung Mithredaths, des Schatzmeisters, herauszubringen und sie Scheschbazzar, dem Vorsteher Judas, darzuzählen.“ — Daniel 1:1, 2; 5:3-23.
43. Welche Wendung gab es für Babylon wie im Fall Daniels?
43 Im Laufe der Zeit und auf mancherlei Weise hatten die einst versklavten israelitischen Gefangenen Gelegenheit, Babylon mit Füßen zu treten, so daß es „eine Stätte der Zertretung“ wurde, „wie der Schlamm der Straßen“. (Micha 7:8-10) Als Babylon Darius, dem Meder, und Cyrus, dem Perser, anheimfiel, hörte der Prophet Daniel auf, ein Sklave Babylons zu sein, und wurde zu einem der ‘drei hohen Beamten’ gemacht, die König Darius, der Meder, über die einhundertzwanzig Satrapen setzte, welche über das ganze medo-persische Königreich gesetzt waren. — Daniel 6:1-3, 28.
44. Welche Wendung gab es hinsichtlich der babylonischen Anbetung und der Anbetung des Volkes Jehovas?
44 Auch wurden die Magie treibenden Priester, Zauberer, Chaldäer und Astrologen wegen des Unterschiedes zwischen der Religion der persischen Anbeter Zoroasters und der Religionskultausüber des alten Babylon in religiöser Hinsicht in den Schatten gestellt und fühlten sich schließlich genötigt, aus dem religiösen Zentrum Babylons auszuziehen. Es scheint, daß sie westwärts nach Pergamon (Kleinasien), und von dort dann hinüber nach Italien gezogen sind. (Offenbarung 2:12, 13) In scharfem Gegensatz dazu erlangten die Anbeter Jehovas die Gunst der Eroberer Babylons, und ihre Priester und die Leviten wurden im wieder aufgebauten Tempel Jehovas an seiner ursprünglichen Stätte in Jerusalem von neuem in die Dienststellungen eingesetzt. So entkam „Zion“ aus Babylon und kehrte heim.
GOTTES REAKTION, WENN ‘SEIN AUGAPFEL’ ANGETASTET WIRD
45. (a) Was empfindet Jehova, wenn irgend jemand sein Volk auf gewaltsame Weise antastet? (b) Warum also hat er seine Hand gegen die heutigen Nationen ‘geschwungen’?
45 All dies veranschaulicht lebhaft, daß es etwas Empörendes ist, wenn die Nationen dieser Welt Jehovas Anbeter auf gewaltsame Weise antasten. Es schmerzt Jehova Gott. Es ist, wie wenn sein Augapfel angetastet würde, der ein sehr empfindlicher Teil des Körpers ist. Vor langer Zeit, damals, im Jahre 1473 v. u. Z., wies der Prophet Moses auf die Tatsache hin, daß Jehova hinsichtlich des von ihm erwählten Volkes empfindlich war, indem er sprach: „Er begann ihn zu umhegen, auf ihn achtzugeben, ihn zu behüten wie die Pupille seines Auges.“ (5. Mose 32:10) Er ist ebenso empfindlich in bezug auf seine christlichen Zeugen von heute. Doch haben es sich die Nationen der Christenheit und des Heidentums erwählt, diese Tatsache bei ihrer Behandlung der christlichen Zeugen Jehovas außer acht zu lassen. Ist es daher verwunderlich, daß er getan hat, wie er es voraussagte, indem er ‘seine Hand gegen sie schwingt, und daß sie ihren Sklaven zur Beute werden müssen’? (Sacharja 2:9) Wie hat er das getan?
46. Wie bewirkte Jehova, daß im Jahre 1919 u. Z. die Plünderer seines Volkes diesem zur Beute wurden?
46 Er hat seinen Überrest geistiger Israeliten von der religiösen Knechtschaft Babylons der Großen befreit und dessen Glieder wieder in ihren rechtmäßigen, ihnen von Gott gegebenen geistigen Stand auf Erden eingesetzt. Sie beugen sich nicht in kriecherischer Untertänigkeit vor den politischen Liebhabern der internationalen Hure, Babylons der Großen, sondern sagen den weltlichen Politikern, die versuchen, in die Dinge einzugreifen, die Jehova Gott gehören: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apostelgeschichte 5:29) Im Befreiungsjahr 1919 u. Z. begannen sie, weit und breit die Strafurteile Jehovas Gottes zu verkündigen, besonders gegen die internationale Organisation für Weltfrieden und Sicherheit, den Völkerbund, indem sie sagten, daß er versagen werde. Weswegen? Weil die Nationen der Christenheit statt des messianischen Königreiches Gottes, das am Ende der Zeiten der Heiden, im Jahre 1914 u. Z., in den Himmeln geboren worden war, im Jahre 1919 u. Z. den Völkerbund annahmen und wirksam werden ließen. — Offenbarung 12:5.
47. Wie traten die ungünstigen richterlichen Entscheidungen Jehovas während der Jahre 1922 bis 1928 noch stärker hervor?
47 Diese ungünstigen richterlichen Entscheidungen Jehovas der Heerscharen traten während der sieben Jahre von 1922 bis 1928 noch stärker und in noch umfassenderer Weise hervor. Während jener Zeitspanne wurde von der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung in Amerika, Großbritannien und Kanada eine Reihe jährlicher internationaler Kongresse abgehalten, und in Verbindung damit wurden biblische Kommentare veröffentlicht, die von den göttlichen Prophezeiungen über diese religiösen und politischen Angelegenheiten handelten. Auf jeder dieser jährlichen Hauptversammlungen der Internationalen Bibelforscher wurden Resolutionen oder Erklärungen angenommen, die erste davon im Jahre 1922, betitelt „Proklamation: Aufruf an die Führer der Welt“, und die siebente und letzte im Jahre 1928, betitelt „Öffentliche Erklärung gegen Satan und für Jehova“. Diese sieben Resolutionen und die sie unterstützenden öffentlichen Vorträge zusammen mit den diesbezüglichen Aussprüchen der Bibel entsprachen den Dingen, die im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung (8. bis 16. Kapitel), vorausgesagt worden waren.
48. Welchen Darlegungen in der Offenbarung entsprachen jene Veröffentlichungen?
48 Sie entsprachen den sieben Trompeten, die von den sieben Engeln geblasen wurden und die sieben prophetische Bilder einführten, ferner den „sieben letzten Plagen“, die von den sieben dazu eingesetzten Engeln aus Schalen ausgegossen werden. — Offenbarung 21:9; 15:1 bis 16:21.
49. (a) Welche Wirkung hatte die neuzeitliche Erfüllung dieser Dinge auf die davon Betroffenen? (b) Wie lange ist die Veröffentlichung dieser Richtersprüche Jehovas weitergegangen, so daß er den Nationen gegenüber in Wirklichkeit was getan hat?
49 Die neuzeitliche Erfüllung dieser Bilder, die durch Trompetenstöße eingeleitet wurden, und der sieben Schalen, gefüllt mit den sieben letzten Plagen, verursachte eine große Aufregung, Unruhe und rebellische Entrüstung sowohl in Babylon der Großen (die Christenheit inbegriffen) als auch in den weltlichen, politischen Regierungen. Die Veröffentlichung jener ungünstigen Richtersprüche Jehovas der Heerscharen wurde nicht nur auf jene sieben Jahre, von 1922 bis 1928, beschränkt, sondern ist fortgesetzt worden bis in die Gegenwart hinein, und dies mit vermehrter Kraft und Stärke und in noch größerem Umfang als damals, in den 1920er Jahren. Dadurch, daß Gottes ungünstige richterliche Entscheidungen gegen das religiöse Groß-Babylon und dessen politische Gönner weltweit veröffentlicht werden, ‘schwingt’, Jehova der Heerscharen tatsächlich seine Hand drohend gegen die weltlichen Organisationen, die religiösen und politischen, die sein Volk geplündert haben. Das tut er durch seine Zeugen, die früher die Sklaven dieser Bedrücker waren.
50. (a) Was wird in bezug auf den ausgesandten Engel bekannt sein, wenn Jehova schließlich diese Richtersprüche vollzieht? (b) Welche Personen werden selbst in unseren Tagen durch Gottes Urteilsvollstreckung gerechtfertigt werden?
50 Binnen kurzem werden wir den Vollzug dieser richterlichen Entscheidungen Gottes an diesen Feinden sehen, die Gott, dem Höchsten, einen Schmerz bereitet haben, als ob sie seinen Augapfel antasteten. Das wird die folgenschwere Zeit sein, von der der Engel vor Sacharjas Ohren sagte: „Und ihr werdet bestimmt erkennen, daß Jehova der Heerscharen selbst mich gesandt hat.“ (Sacharja 2:9) Müssen wir aber heute bis zu dieser Zeit der vollständigen Erfüllung warten? Schon jetzt sind genügend Beweise vorhanden, die anzeigen, daß dieser Engel die Wahrheit geredet hat — gleich vorausgeschriebener Geschichte. Dies wiederum beweist, daß nur Jehova der Heerscharen selbst, der Eine sein konnte, der diesen Engel gesandt hatte. Auf diese Weise wird der Prophet Sacharja ebenfalls als derjenige gerechtfertigt, der wahre, unfehlbare Prophezeiungen aufzeichnete. Und wie steht es heute? Heute ist ebenfalls eine Rechtfertigung im Gange. Eine Rechtfertigung wessen? Diejenige der christlichen Zeugen Jehovas, die auf Sacharjas wunderbare Prophezeiungen sowie auf deren neuzeitliche Erfüllung aufmerksam gemacht haben.
WARUM NUN DER RUF, SICH ZU FREUEN?
51. Weshalb hatten die bösgesinnten Nationen während des Ersten Weltkrieges Grund, zu jauchzen und sich zu freuen?
51 Einst hatten die bösgesinnten Nationen Grund, einen lauten Freudenruf über die Wendung in den Ereignissen unter den Menschen anzustimmen. Das war, als Jehova der Heerscharen während des Ersten Weltkrieges zuließ, daß seine christlichen Zeugen ihrer Macht anheimfielen, und es den Nationen freistand ihren Zorn an diesen christlichen, geistigen Israeliten auszulassen. Zu der Zeit kämpften die Nationen wegen der Streitfrage der Weltherrschaft, nicht etwa um die Herrschaft des Schöpfers des Himmels und der Erde, sondern um die Herrschaft durch sie selbst sei es durch den demokratischen Block der Nationen oder durch den autokratischen, diktatorischen Block. Sie wollten die natürlichen Reichtümer der Erde beherrschen und diese zu Handelsgewinnen ausbeuten.
52. Warum mißhandelten jene Nationen die geistigen Israeliten, als sie treu für Gottes messianisches Königreich eintraten?
52 Sie waren sehr nationalistisch, und ihr nationaler Patriotismus steigerte sich bis zur Fieberglut. Bei ihren Anstrengungen zu einer totalen Mobilisation des Volkes im Interesse ihrer nationalistischen Ziele wurden sie wütend über diejenigen, die es ablehnten, sich mit ihnen zu vereinen, weil sie für Gottes messianisches Königreich eintraten, das am Ende der Zeiten der Heiden, im Jahre 1914, in den Himmeln aufgerichtet worden war. So mißhandelten die Nationen unter dem Druck des Krieges diese Verfechter des Königreiches Gottes. Wie sie sich freuten, deren Einfluß hinsichtlich des Königreiches Gottes zunichte zu machen!
53. Wie wird in Offenbarung 11:7-10 der Jubel der Nationen beschrieben?
53 Die Schadenfreude und das Sich-selbst-Beglückwünschen, dem sich die tiergleichen Nationen bei dieser Niederlage der Befürworter des messianischen Königreiches Gottes hingaben, wurde in der Offenbarung, Kapitel elf vorausgesagt. Dort sind gewisse Redewendungen aus Sacharjas Prophezeiung entlehnt worden. In Bildersprache wird in Offenbarung 11:7-10 gesagt: „Und wenn sie ihr Zeugnisgeben beendet haben, wird das wilde Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt, Krieg mit ihnen führen und sie besiegen und sie töten. Und ihre Leichname werden auf der breiten Straße der großen Stadt liegen, die in geistigem Sinne Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr an den Pfahl gebracht wurde. Und Leute von den Völkern und Stämmen und Zungen und Nationen werden ihre Leichname dreieinhalb Tage lang anschauen, und sie lassen nicht zu, daß ihre Leichname in eine Gruft gelegt werden. Und die, die auf der Erde wohnen, freuen sich über sie und sind froh, und sie werden einander Gaben senden, weil diese zwei Propheten die, die auf der Erde wohnen, quälten.“ Ihr Jubel erwies sich aber als von kurzer Dauer.
54, 55. (a) Wann aber war es, daß der Überrest geistiger Israeliten aufgerufen wurde, zu jauchzen und sich zu freuen? (b) Das war dasselbe, wie wenn Gott wem zuriefe zu jauchzen, und welcher Grund lag dazu vor?
54 Geradeso, wie es in der Vision der Offenbarung veranschaulicht wurde, auferweckte Gott, der Allmächtige, im Jahre 1919 u. Z. diese unbegrabenen Zeugen in geistigem Sinne und ließ sie in seinem Königreichsdienst wieder tätig werden. Bestürzung ergriff die Nationen und ihre religiöse Prostituierte, Babylon die Große, doch jetzt war die Zeit für den wiederbelebten Überrest geistiger Israeliten gekommen, zu jauchzen und sich zu freuen. Ihr himmlischer Befreier, der sie wiederbelebt hatte, rief sie dazu auf. Da sie das himmlische Neue Jerusalem vertraten und zur Mitgliedschaft darin bereit waren, war es, als ob Gott dieser geistigen Organisation zuriefe. Indem er diese Organisation Zion (der andere Name für Jerusalem) nannte, sagte er:
55 „ ‚Jauchze und freue dich, o Tochter Zion, denn siehe, ich komme, und ich will in deiner Mitte weilen‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Und viele Nationen werden sich an jenem Tage gewißlich Jehova anschließen, und sie werden wirklich mein Volk werden; und ich will in deiner Mitte weilen.‘ Und du wirst erkennen müssen, daß Jehova der Heerscharen selbst mich zu dir gesandt hat. Und Jehova wird gewißlich Juda als seinen Teil auf dem heiligen Boden in Besitz nehmen, und er wird sicherlich Jerusalem noch erwählen. Bewahre Schweigen, alles Fleisch, vor Jehova, denn er hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung.“ — Sacharja 2:10-13.
56. (a) Wie zeigte Jehova, ob er seinen Anspruch auf das Land Juda bei dessen Verödung aufgab? (b) Wie ergriff Jehova vom Land wieder Besitz, und welches Wunder wirkte er dann?
56 Wenn wir sehen, was diese Prophezeiung damals, in der Zeit Sacharjas, bedeutete, können wir erkennen, was deren Erfüllung in dem bemerkenswerten zwanzigsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung bedeutet. Gab Jehova damals seinen Anspruch auf das Land Juda auf, und erlaubte er irgendwelchen gebietsgierigen Nationen, davon Besitz zu ergreifen, oder ließ er zu, daß sich Ansiedler auf dem Lande niederließen? Keinesfalls! Obwohl er sein Volk aus dem Land hinaus- und nach Babylon geführt hatte, behütete er das Land und setzte einen langen Sabbat der Ruhe dafür durch. Wie denn? Indem er es öde daliegen ließ, ohne Mensch oder Haustier, so, wie er es vorausgesagt hatte. Am Ende dieser siebzig Sabbatjahre, in denen das Land Sabbat hielt, ergriff er wieder Besitz von dem Gebiet Judas, indem er sein verbanntes Volk befreite und es aus Babylon in die geliebte Heimat zurückführte. Die Stadt Jerusalem erwählte er von neuem als die Hauptstadt Judas, indem er durch die zurückgeführten Verbannten ein zweites Jerusalem an dessen alter Stelle bauen ließ. So wurde ein bevölkertes Land wie durch Geburtswehen „an e i n e m Tag“ hervorgebracht. Auch wurde „auf einmal“ eine Nation „geboren“, indem ihre Hauptstadt Jerusalem wieder errichtet und die Regierung von dort aus über den „heiligen Boden“ Judas ausgeübt wurde. (Jesaja 66:7, 8) Es war ein wahres Wunder!
57. Wann also nahm Jehova Wohnung im Lande Juda, und wann und wie wurde dies dort offensichtlicher?
57 Da das alte Israel eine theokratische Nation war und unter Gottes Herrschaft und Gesetz stand, bezog Jehova Gott wieder Wohnung in Jerusalem, als es von neuem gegründet und wieder aufgebaut worden war. Dies wurde noch offensichtlicher, als der Tempel seiner Anbetung im Jahre 515 v. u. Z. zur Vollendung gebracht wurde und seine regelmäßige Anbetung in vollem Umfang dort begann. Dieser wieder aufgebaute Tempel wäre ein Symbol für alle umliegenden Nationen, daß Jehova der Heerscharen dort Wohnung genommen hätte, daß er nun in Zion, in Jerusalem, wohnte. Dort könnte man sich ihm nahen.
58. Wie würden ehrlichgesinnte Menschen der Nationen der Umgebung günstige Bemerkungen machen, und was also würden sie tun? (Sacharja 2:11).
58 Welche Auswirkung würde dies auf die heidnischen Nationen der Umgebung haben? Viele Menschen dieser Nationen waren mit Recht von dem Beweis beeindruckt, daß Jehova der Heerscharen der Gott der Wahrheit ist; daß er sein vollkommenes Vorauswissen und seine Allmacht dadurch offenbart, daß er die Prophezeiungen erfüllt, für die er mit seinem eigenen Namen bürgt. Da er sein Volk Israel aus dem Tod als Nation auferweckt, es aus seinem „Grab“ in Babylon herausgebracht und es in das Land der Lebenden, in sein eigenes Heimatland, zurückgeführt hatte, sahen die ehrlichgesinnten Beobachter, daß er der eine lebendige und wahre Gott war, der einzige, der es verdiente, angebetet zu werden. Aufrichtig wünschten sie, ihn anzubeten, und wenn es für sie möglich gewesen wäre, wären sie, um das zu tun, zu seiner Wohnstätte, nach Zion (Jerusalem), gekommen. Der Text aus Sacharja 2:11 sollte sich verwirklichen: „Und viele Nationen werden sich an jenem Tage gewißlich Jehova anschließen, und sie werden wirklich mein Volk werden.“ Das zeigte eine Zunahme der Anbeter Jehovas in der weiten Welt und nicht nur auf dem „heiligen Boden“ Judas an.
59, 60. (a) Wie ereignete sich dasselbe in Verbindung mit dem Überrest, der für einen Platz im Neuen Jerusalem bereitstand, und wer war im Gebiet Babylons der Großen gleichsam begraben? (b) Wie hat Jehova gezeigt, daß er beim Überrest Wohnung genommen hat?
59 Ist nicht so etwas auch im Fall des neuzeitlichen Überrestes der geistigen Israeliten wahr geworden? Haben sie nicht allen Grund, ‘zu jauchzen und sich zu freuen’, wie es der „Tochter Zion“ in alten Zeiten, in den Tagen Sacharjas, zu tun geheißen worden war? Jawohl! Dieser Überrest geistiger Israeliten ist wie eine Braut, ‘die einem Mann zur Ehe versprochen ist, um als eine keusche Jungfrau dem Christus dargestellt zu werden’, und der Überrest steht daher bereit, einen Teil des himmlischen Neuen Jerusalem zu bilden. Dieses Neue Jerusalem mit Jesus Christus als dessen Haupt ist die Hauptorganisation Jehovas Gottes, die über seine ganze Universalorganisation gesetzt ist. (2. Korinther 11:2; Offenbarung 21:2, 9, 10) Während des Ersten Weltkrieges wurde die Einheit der Überrestglieder als einer ‘heiligen Nation’ gesprengt; sie wurden aus dem ihnen von Gott verliehenen geistigen Stand verbannt und waren so, als ob sie in dem Herrschaftsbereich Babylons der Großen in einem Grab bestattet worden wären. Nachdem der Erste Weltkrieg vorüber war und sein Druck nachgelassen hatte, war die Welt von der erstaunlichen Erfüllung dessen, was in Offenbarung 11:11-13 prophetisch geschildert worden war, überrascht.
60 Jehova belebte den begrabenen Überrest in geistiger Hinsicht von neuem, führte dessen Glieder aus ihrem Grab in Babylon der Großen heraus, stellte sie zu ihrem rechtmäßigen geistigen Stand auf Erden wieder her und machte sie zu seiner geeinten ‘heiligen Nation’. Er hatte diese treuen Überrestglieder wieder erwählt, die zum Bürgertum im Neuen Jerusalem, das unter Christus steht, aufblickten. (Philipper 3:20, 21) Jehova wandte ihnen seine Gunst und Aufmerksamkeit zu und stärkte sie mit jener machtvollen, wirksamen Kraft, seinem heiligen Geist, damit sie ein weltweites Zeugnis für sein messianisches Königreich geben konnten, wie es dergleichen nie zuvor in der ganzen christlichen Geschichte gegeben hatte. (Markus 13:10; Matthäus 24:14; 28:19, 20) Sie schlossen sich nicht den Nationen der Christenheit an, indem sie den götzendienerischen Völkerbund als „die letzte Hoffnung der Welt“ angebetet hätten, sondern widmeten sich inbrünstig der Anbetung des ‘Gottes der Hoffnung’ in seinem geistigen Tempel. (Offenbarung 13:14, 15; 14:9) Sie machten den Namen ihres Gottes, Jehovas, in einem Maße bekannt wie nie zuvor. (Jesaja 12:4, 5) Allem äußeren Anschein nach hatte er bei ihnen Wohnung genommen.
61. Wie hat es sich bewahrheitet, daß ‘viele Nationen sich an jenem Tage gewißlich Jehova anschließen werden’?
61 Können wir heute sehen, daß sich dies auf die Völker der Welt ausgewirkt hat? Die Nationen als politische Gemeinwesen gerieten in Furcht. Indes gab es unter diesen Nationen aufrichtige Menschen redlichen Herzens, die nach einer reinen, wahren und vernünftigen Religion hungerten und dürsteten, einer Religion, die jemand wirklich mit dem wahren, der Anbetung würdigen Gott in Verbindung bringen konnte. Während der treue Überrest geistiger Israeliten die Tätigkeit des Predigens ‘dieser guten Botschaft vom Königreich’ nach immer mehr Ländern der bewohnten Erde ausdehnte, wurden immer mehr Menschen, die den wahren Gott suchten, erreicht. Sie erfuhren, daß der Herr Jesus Christus der Messias Jehovas Gottes sei, und sie gaben sich Gott hin und ließen sich im Wasser taufen, um Jünger seines Messias zu werden. (Matthäus 28:19, 20) Dadurch ergab sich gerade das, was vorausgesagt worden war: „Viele Nationen werden sich an jenem Tage gewißlich Jehova anschließen.“ (Sacharja 2:11) Keine Nationalität, keine Rasse wäre davon ausgeschlossen.
62. In welchem Ausmaß hat sich dies seit dem Jahre 1935 u. Z. bewahrheitet, und wie sind sie Jehovas „Volk“ geworden?
62 Dies bewahrheitete sich in markanter Weise von 1935 u. Z. an, vier Jahre nachdem der gesalbte Überrest die Bezeichnung Jehovas Zeugen angenommen hatte. Der Zweite Weltkrieg hielt jene Menschen, die den wahren Gott aufrichtig suchten, nicht davon zurück, sich als Jünger seines Messias ‘Jehova anzuschließen’. Im Vergleich zu der kleinen Schar, die sie damals, im Jahre 1935, waren, ja im Vergleich zu dem gesalbten Überrest sind diejenigen, die sich ‘Jehova anschlossen’, zu einer „großen Volksmenge“ geworden, deren Zahl in der Bibel nicht festgelegt ist. (Offenbarung 7:9-17) So sagte Jehova: „Sie werden wirklich mein Volk werden.“ Sie bekennen sich nicht dazu, Glieder des gesalbten Überrestes geistiger Israeliten zu sein. Dem ist so, weil Gott sie nicht mit seinem heiligen Geist gezeugt hat, damit sie seine geistigen Söhne würden, wiewohl er sie annahm, als sie sich ihm anschlossen und sich ihm durch seinen Hohenpriester, Jesus Christus, hingaben. Das Verdienst des Sühnopfers Jesu macht sie vor Jehova Gott annehmbar. So betrachtet er diese ihm hingegebenen Getauften als „mein Volk“, das sich ihm angeschlossen hat. Auf diese Weise werden sie als „andere Schafe“ zu ‘e i n e r Herde’ mit dem gesalbten Überrest unter dem vortrefflichen Hirten, Jesus Christus. — Johannes 10:16.
63. Wie haben sie sich als diese „Schafe“ ‘Jehova angeschlossen’?
63 Diese „anderen Schafe“ haben die Stimme des vortrefflichen Hirten gehört und sind auf seinen Ruf eingegangen und aus ‘vielen Nationen’ herausgekommen. Sie schließen sich dem gesalbten Überrest geistiger Israeliten in der Anbetung des wahren Gottes in seinem geistigen Tempel an. (Offenbarung 7:15) So ‘schließen sie sich Jehova an’.
64. (a) Welche Hoffnung ist ihnen vor Augen gehalten worden, und warum? (b) Wie hat Jehova durch sie sein Haus mit Herrlichkeit erfüllt? (Haggai 2:7).
64 Da Jehova diese „anderen Schafe“ nicht mit seinem Geist gezeugt hat, damit sie ein Teil des himmlischen Neuen Jerusalem würden, gibt er ihnen die Hoffnung auf ewiges Leben auf dem „Schemel seiner Füße“, nämlich auf dieser Erde, die dann aber in ein prachtvolles Paradies umgewandelt werden wird. (1. Mose 2:8; Lukas 23:43) Jehova Gott hat durch die Art und Weise, wie er gegenüber den Angelegenheiten der Menschen seit dem Jahre 1914 u. Z. verfahren ist, alle Nationen erschüttert, und dadurch haben diese „anderen Schafe“ sein messianisches Königreich wahrgenommen. Aus Wertschätzung für sein Königreich sind sie in sein Haus der Anbetung gekommen, und er nimmt sie als begehrenswerte Anbeter auf. In der Tat, sie sind die „begehrenswerten Dinge aller Nationen“, von denen vorausgesagt wurde, daß sie „hereinkommen“, und durch sie füllt Jehova an seiner Stätte der reinen Anbetung sein Haus oder seinen Tempel mit Herrlichkeit. — Haggai 2:7.
65. Was zeigen die Beweise hinsichtlich dessen, der diejenigen gesandt hat, durch die wir die dritte Vision Sacharjas erhalten haben, und in bezug worauf stärkt dies unsere Überzeugung?
65 Heute, nahezu vierzig Jahre nach jenem denkwürdigen Jahr 1935 u. Z., in dem unsere Aufmerksamkeit auf das richtige Verständnis der in Offenbarung 7:9-17 erwähnten „großen Volksmenge“ gelenkt worden ist, sehen wir die in der dritten Vision dem Sacharja vorausgesagten Dinge großartig verwirklicht. Wir haben daher bereits genügend Beweise, um erkennen zu können, daß es der Gott der Wahrheit, Jehova, war und nicht eine falsche prophetische Quelle, die den Engel zu Sacharja und zu seinem Volke sandte. Es war ebenfalls Jehova, der auch Sacharja sandte, damit er als Prophet die Vision für uns, die wir heute leben, aufzeichne. Das stärkt unsere Überzeugung, daß sich alle weiteren Visionen Sacharjas bewahrheiten werden.
66. Was wird uns mit Recht geboten, jetzt zu tun, und um was zu tun, hat sich Jehova „aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung“?
66 Sollten wir da nicht schweigen, um zu hören, was Jehova zu sagen hat? Sicherlich! Höchst angebracht ist daher das inspirierte Gebot, mit dem die dritte Vision abschließt, die Sacharja gegeben wurde: „Bewahre Schweigen, alles Fleisch, vor Jehova, denn er hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung.“ (Sacharja 2:13) Ja, um sein Wort zu erfüllen, hat er sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung in den Himmeln.
[Karte auf Seite 156]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
JERUSALEM IN DEN TAGEN NACH DEM EXIL
Turm Chananels
FISCHTOR
Turm Mea
SCHAFTOR
WACHTTOR
Tempelgebiet
Tyropöon-(Mittel-)Tal
INSPEKTIONSTOR
Öffentlicher Platz
ECKTOR
Breite Mauer
EPHRAIMTOR
Turm der Backöfen
TOR DER ALTSTADT
OPHEL
ROSSTOR
Öffentlicher Platz
Gichonquelle
WASSERTOR
STADT DAVIDS
TALTOR
QUELLENTOR
Königsgarten
ASCHENHAUFENTOR
Tal Hinnom
Wildbachtal Kidron
En-Rogel
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Satans Widerstand gegen den Hohenpriester mißlungenDas Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
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10. Kapitel
Satans Widerstand gegen den Hohenpriester mißlungen
1. Was benötigt die ganze Menschenwelt in religiöser Hinsicht heute, und warum gerade das?
ÜBERALL auf Erden findet man heute Hohepriester verschiedener Religionskulte. Das mächtigste dieser priesterlichen Häupter ist der Pontifex maximus, der Papst in der Vatikanstadt. Was aber die ganze Menschenwelt benötigt, ist ein einziger Hoherpriester. Warum dies? Weil es nur e i n e n lebendigen und wahren Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, gibt, den Souverän des ganzen Universums. Er benötigt nur e i n e n Hohenpriester, der ihn vor dem Volke vertritt und für das Volk mit ihm handelt. Dies entspricht der Tatsache, daß es nur die eine wahre Religion gibt, nur die eine reine Anbetung dieses Gottes „mit Geist und Wahrheit“. — Johannes 4:24.
2. Welches e i n e hohepriesterliche Amt erkannte Jehova bis zum 16. Nisan des Jahres 33 u. Z. an, als welcher e i n e geistige Hohepriester erschien?
2 Mehr als fünfzehnhundert Jahre, von 1512 v. u. Z. bis 33 u. Z., gab es nur e i n hohepriesterliches Amt, das von dem lebendigen und wahren Gott anerkannt wurde. Dieses hohepriesterliche Amt wurde in dem Geschlecht Aarons, des Bruders Mose, des Propheten vom Stamme Levi, eingeführt. Aaron wurde am ersten Tag des Mondmonats Nisan im Jahre 1512 v. u. Z. ins Amt eingesetzt. Während der nachfolgenden Jahrhunderte gab es aus den Nachkommen Aarons eine Reihe von Hohenpriestern, dies bis zum Sonntag, dem 16. Nisan des Jahres 33 u. Z. Das war der Tag, an dem der Herr Jesus Christus von einem Opfertod auferstand. Am vierzigsten Tag danach fuhr er als ein geistiger Hoherpriester auf, um in das himmlische Allerheiligste einzugehen, wo er den kostbaren Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers dem einen lebendigen und wahren Gott, Jehova, darbot.
3. Warum konnte Jehova seither mit einem einzigen Hohenpriester handeln?
3 Von jener Zeit an bis jetzt hat Jehova Gott nur mit e i n e m Hohenpriester gehandelt — nicht mit einem Hohenpriester von der Familie Aarons, des Leviten, sondern mit dem einen nie sterbenden Hohenpriester, Jesus Christus. Zu ihm wurde prophetisch gesagt: „Du bist Priester für immer nach der Weise Melchisedeks.“ — Hebräer 5:5, 6, 10; 6:19, 20; 7:15-17.
4. (a) Durch welchen anderen Hohenpriester wurde Jesus Christus am jährlichen Sühnetag vorgeschattet? (b) Durch wen also wurde er in der vierten Vision Sacharjas im Vorbild dargestellt?
4 Indes wurde Jesus Christus ferner als ein opfernder geistiger Hoherpriester vom aaronischen Hohenpriester der ehemaligen Nation Israel vorgeschattet oder sinnbildlich dargestellt. So, wie der Hohepriester Israels am jährlichen Sühnetag mit Opferblut in das Allerheiligste des Tempels in Jerusalem hineinging, ging Jesus ähnlicherweise mit dem Wert seines eigenen Opferblutes in das wahre Allerheiligste des geistigen Tempels Jehovas Gottes, in den Himmel selbst, ein. Somit wurde Jesus Christus durch den israelitischen Hohenpriester Josua, den Sohn Jehozadaks im Vorbild dargestellt, der im Jahre 537 v. u. Z. aus dem Exil in Babylon nach Jerusalem zurückgekehrt war, um dort den Tempel Jehovas wieder aufzubauen. (Haggai 1:1) Von diesem Standpunkt aus ist es für uns faszinierend, die vierte Vision des Propheten Sacharja zu betrachten, in der dieser Hohepriester Josua die Hauptperson ist. Als ob Sacharja in den Gerichtssaal hineinschaue, schreibt er:
5. Was sagte Jehovas Engel zu dem, der an Josuas Seite stand?
5 „Und er ging daran, mir Josua, den Hohenpriester, zu zeigen, der vor dem Engel Jehovas stand, und Satan, der zu seiner Rechten stand, um ihm zu widerstehen. Dann sprach der Engel Jehovas zu Satan: ,Jehova schelte dich, o Satan, ja Jehova schelte dich, er, der Jerusalem erwählt! Ist dieser nicht ein aus dem Feuer herausgerissenes Holzscheit?‘ “ — Sacharja 3:1, 2.
6. (a) Wer war jener Satan? (b) Warum widerstand er Josua?
6 Der Satan, der hier im Bilde gezeigt wurde, war nicht bloß ein kirchlicher „Advokat des Teufels“, der für Jehova als Anwalt amtete. Es war derselbe Satan, der in der Versammlung der Engelsöhne Gottes im Himmel im siebzehnten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung erschienen war und den Patriarchen Hiob vor Jehova Gott fälschlich anklagte. (Hiob 1:6 bis 2:7) Warum aber suchte Satan, der Teufel, in dieser Vision, die Sacharja im Jahre 519 v. u. Z. hatte, vor dem Engel Jehovas dem Hohenpriester Josua zu widerstehen? Weil der Hohepriester Josua im vorangegangenen Jahr, am vierundzwanzigsten Tag des Mondmonats Kislew, einen entscheidenden Schritt zugunsten der Anbetung Gottes getan hatte. Er und der Statthalter Serubbabel sowie der treue Überrest Israels hatten an der Grundlage des zweiten Tempels Jehovas in Jerusalem zu arbeiten begonnen. (Haggai 2:18, 19) Der Hohepriester Josua arbeitete auf diese Weise für seine Wiedereinsetzung in den vollen Dienst Jehovas in einem fertiggestellten zweiten Tempel. Indem Josua seine Aufgaben in einem vollendeten Tempel aufnähme, würde er in einem neuen Licht erscheinen.
7. (a) Was versuchte Satan in Josuas Fall zu verhindern? (b) Wessen Prophezeiung suchte Satan entgegenzuwirken, und wie?
7 Satan, der Teufel, der die wahre Religion bekämpft, war darauf aus, dem Hohenpriester Josua in dieser Hinsicht zu widerstehen, um ihn zu erniedrigen und ihn aus dem uneingeschränkten Dienst für Jehova zugunsten der Nation Israel auszuschließen. Das würde Josua in ein schlechtes Licht rücken, weil er in seinem Dienst für Gott höchst unzulänglich wäre. Zu diesem Zweck würde Satan versuchen, der Prophezeiung Haggais und Sacharjas entgegenzuwirken und von seiten der Feinde Israels eine überwältigende Opposition gegen den Wiederaufbau des Tempels hervorzurufen. In diesem Fall könnte er den Hohenpriester Josua beschuldigen, seine hohepriesterlichen Pflichten nicht völlig erfüllt zu haben, und das würde Jehova zur Schmach gereichen.
8. (a) Warum sagte der Engel, der als Richter amtete, daß Jehova es sein sollte, der Satan schelten würde? (b) Wie hatte Jehova Jerusalem bereits erwählt?
8 Satan kam mit seinem boshaften Anschlag aber zu spät. Bevor er seinen Widerstand verstärken und seine boshaften Anklagen gegen den Hohenpriester Josua vorbringen konnte, sagte der Engel, der als ein Richter für Jehova amtete, zu Satan: „Jehova schelte dich, er, der Jerusalem erwählt!“ Gott, der Höchste, und nicht irgendein untergeordneter Engel, der Jehova lediglich vertrat, war der Eine, dessen Stellung hoch genug war, um Satan zu schelten. Auf diese Weise nahm der Engel gebührend Rücksicht auf die Stellung Jehovas. (Judas 8-10) Ferner hatte Jehova bereits Schritte unternommen, um seinem eigenen heiligen Namen Größe zu verleihen. Er hatte Jerusalem bereits als die Stadt, in der sein Tempel stehen sollte, erwählt. Satan konnte diese göttliche Wahl nicht ändern, noch konnte er verhindern, daß sie sich verwirklichte. Er war derjenige, der enttäuscht und dadurch gescholten werden sollte, daß er im Jahre 515 v. u. Z. den Tempel wieder vollständig aufgebaut zu sehen bekäme. Diese Schelte würde ihm von Jehova zuteil, denn dieser hatte es erfolgreich zustande gebracht.
9. (a) Was wurde durch das ‘aus dem Feuer herausgerissene Holzscheit’ symbolisiert? (b) Was zeigte nun, daß es aus dem Feuer herausgerissen worden war, und auf welche Weise?
9 Warum aber fügte Jehovas Engel als Richter die Frage hinzu: „Ist dieser nicht ein aus dem Feuer herausgerissenes Holzscheit?“? Weil von einem symbolischen „Holzscheit“, nachdem es aus dem Feuer gerettet worden wäre, nicht sogleich allzuviel erwartet werden könnte. „Dieser“, der durch das aus dem Feuer herausgerissene Holzscheit dargestellt wurde, war der Hohepriester Josua. Zufolge seines Amtes vertrat Josua aber die ganze Nation Israel, für die er als Hoherpriester vor Gott diente. Josua war nicht der einzige, der aus dem Exil in Babylon zurückgekommen war, wo Satan, der Teufel, versucht hatte, ihre Kennzeichnung als Jehovas erwählte Nation in Asche zu verwandeln. Mehr als 42 000 weitere Israeliten waren ebenfalls zurückgekehrt, zusammen mit Tausenden von Dienern und Sängern. Somit war die ganze Zahl des Überrestes insgesamt wie ein „aus dem Feuer herausgerissenes Holzscheit“. Jehovas Barmherzigkeit und Treue seinen Verheißungen gegenüber hatte sie aus dem symbolischen babylonischen „Feuer“ herausgerissen und als Nation wieder auf den „heiligen Boden“ zurückgebracht. Da sich dies so verhielt, übte er Geduld, als sie lange zögerten, seinen Tempel wieder aufzubauen, beharrte aber auf seinem Vorhaben, dort in Jerusalem einen Tempel zu haben, zu welchem Zweck er Jerusalem erwählt hatte. Somit hätte Satan mit seinen Anklagen nicht allzu hastig sein sollen.
10. Was geschah jetzt mit Josua, damit irgendwelche Gründe beseitigt wären, die Satan hätte benutzen können, um ihn anzuklagen?
10 Dem Widerstand Satans gegenüber dem Hohenpriester Josua wurde Einhalt getan. Was also geschah mit Josua, um ihn von irgend etwas zu reinigen, was ihm anhaftete und was Satan als einen Grund hätte benutzen können, Anklagen gegen ihn vorzubringen? Sacharja beschreibt es uns mit den Worten: „Was nun Josua betrifft, es ergab sich, daß er mit beschmutzten Kleidern bekleidet war und vor dem Engel stand. Dann antwortete er und sprach zu den vor ihm Stehenden: ,Entfernt die beschmutzten Kleider von ihm.‘ Und er sprach weiter zu ihm: ,Siehe, ich habe deine Vergehung von dir wegnehmen lassen, und man bekleidet dich mit Feierkleidern.‘ “ — Sacharja 3:3, 4.
WIESO EIN WECHSELN DER KLEIDER NOTWENDIG WAR
11. Wieso konnte Josua in beschmutzten Kleidern den himmlischen Hohenpriester, Jesus Christus, veranschaulichen?
11 Hier entsteht eine Frage: Wenn doch der Hohepriester Josua mit beschmutzten Kleidern bekleidet dargestellt wurde, wie konnte er dann Jesus Christus, den himmlischen Hohenpriester, darstellen oder vorschatten? Wird nicht in Hebräer 7:26, 27 zu wahren Christen von heute gesagt: „Ein solcher Hoherpriester wie dieser war für uns der geeignete: loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern und höher als die Himmel geworden. Er hat es nicht täglich nötig, Schlachtopfer darzubringen wie jene Hohenpriester, zuerst für seine eigenen Sünden und dann für die des Volkes (denn er tat dies ein für allemal, als er sich selbst als Opfer darbrachte).“? Jawohl, das stimmt. Doch verhält es sich mit dem Hohenpriester Jesus Christus so wie mit dem ehemaligen Hohenpriester Josua. Der Hohepriester vertritt das Volk, für das er in diesem hohen Amt dient, und dessen Zustand setzt ihn in ein entsprechendes Licht. Er trägt die Ungerechtigkeiten seines Volkes.
12. Was war vor langer Zeit zu Aarons zwei überlebenden Söhnen und zu Aaron selbst gesagt worden, um anzuzeigen, daß die Priester das Vergehen des Volkes trugen?
12 Daß die Priesterschaft das Vergehen des Volkes trug, deutete der Prophet Moses an, als er zu den zwei überlebenden Söhnen Aarons wegen eines Versagens ihrerseits sagte: „Warum habt ihr das Sündopfer an der Stätte, die heilig ist, nicht gegessen, da es etwas Hochheiliges ist und er es euch gegeben hat, damit ihr die Verantwortung für das Vergehen der Gemeinde traget, um so für sie Sühne zu leisten vor Jehova?“ (3. Mose 10:16, 17) Das Heiligtum oder der Tempel war heilig, und wenn das Volk ihn berührte, so beging es dadurch ein Vergehen, und somit mußten die geheiligten Priester im Heiligtum für das Volk Dienst tun, um das Verüben eines solchen Vergehens zu verhindern. Diesbezüglich lesen wir in 4. Mose 18:1: „Und Jehova sprach dann zu Aaron: ,Du und deine Söhne und das Haus deines Vaters mit dir, ihr werdet euch für Vergehen gegen das Heiligtum verantworten, und du und deine Söhne mit dir, ihr werdet euch für Vergehen gegen euer Priestertum verantworten.‘ “ So handelten die Priester zum Schutz gegen das Vergehen des Volkes.
13. Wie hatte Haggai auf die Unreinheit der Nation Israel in seinem Gespräch mit den Priestern hingewiesen, und warum war sie unrein?
13 Was nun das Heiligtum oder den Tempel in Jerusalem zu der Zeit betrifft, da Haggai und Sacharja zu prophezeien begonnen hatten, so hatte seine Grundlage vernachlässigt gelegen, ohne daß im Verlauf von sechzehn Jahren ein Aufbau darauf errichtet worden wäre. Das war dem gewaltsamen Widerstand von seiten der Feinde in der Umgebung zuzuschreiben. Während jener Zeitspanne waren die in ihre Heimat zurückgeführten Israeliten gleichgültig geworden und hatten sich dem Materialismus zugewandt. Als Haggai in einem Gespräch mit den Priestern fragte, was geschehen würde, wenn jemand, der zeremoniell unrein wäre, einen Teil eines Opfers berührte, antworteten sie daher: „Es wird unrein werden.“ Sogleich erwiderte Haggai darauf: „ ‚So ist dieses Volk, und so ist diese Nation vor mir‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und so ist das ganze Werk ihrer Hände und was immer sie dort darbringen. Es ist unrein.‘ “ — Haggai 2:13, 14.
14. Warum also erschien Josua so, wie wenn er mit beschmutzten Kleidern bekleidet wäre?
14 Da der Hohepriester Josua die Nation Israel vor Jehova vertrat, wurde dieser unreine Zustand des Volkes ihm zugeschrieben. Demzufolge war es, wie wenn er mit beschmutzten Kleidern bekleidet wäre. Er suchte Amtshandlungen ohne einen Tempel zu verrichten, und dies sah aus, als ob etwas nicht in Ordnung wäre. Er konnte nicht mit der vollen Würde und Größe wie in einem Tempel dienen. Indem Satan, der Teufel, Anklagen gegen den Hohenpriester Josua erhob, erhob er solche gegen die ganze nachlässige, unreine Nation.
15, 16. (a) Stellte der geistige Zustand des Überrestes der geistigen Israeliten, der im Jahre 1919 u. Z. noch am Leben war, den Hohenpriester Jesus Christus im Himmel in ein günstiges oder ungünstiges Licht, und warum? (b) Was zeigte der Ausruf des Überrestes an, der dem Ausruf Jesajas im Tempel glich?
15 Ähnlich verhält es sich mit dem gegenbildlichen Hohenpriester, der in jenem Jahr, 519 v. u. Z., durch den Hohenpriester Josua vorgeschattet wurde. Durch den geistigen Zustand, in dem sich der Überrest der geistigen Israeliten auf Erden befand, als er in das Nachkriegsjahr 1919 u. Z. eintrat, geriet der Hohepriester Jesus Christus in ein entsprechendes Licht. Wegen der Behinderungen als Folge der Beschränkungen, der Opposition und Verfolgung während des Krieges hatten die Überrestglieder in vielen Beziehungen den Maßstab der offenen, mutigen Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel nicht erreicht. Sie waren der Knechtschaft Babylons der Großen und ihrer politischen und militärischen Liebhaber erlegen. Sie waren in einem gleichen geistigen Zustand wie der ehemalige Überrest Israels, der in seine Heimat zurückgebracht worden war. So, wie Jesaja sprach, als er Jehova in seinem heiligen Tempel in einer Vision sah, konnten sie sagen:
16 „Wehe mir! Denn ich bin so gut wie zum Schweigen gebracht, denn ein Mann von unreinen Lippen bin ich, und mitten unter einem Volk von unreinen Lippen wohne ich; denn meine Augen haben den König selbst, Jehova der Heerscharen, gesehen!“ — Jesaja 6:5.
17. Wie erschien, nach dem Aussehen des Überrestes zu urteilen, dessen Hoherpriester, und war dies daher der richtige Zustand, in dem der Überrest sein sollte?
17 Wenn jemand die Erscheinung des Hohenpriesters nach dem geistigen Aussehen des Überrestes beurteilte, der noch am Leben war, so erschien dessen Hoherpriester, Jesus Christus, auf eine Weise, als ob er „mit beschmutzten Kleidern bekleidet“ wäre. Dies war ein unpassendes Aussehen, das ihm zugeschrieben wurde. Der geistig beschmutzte Zustand war eine unpassende Lage, in der der Überrest seinen Hohenpriester vertrat, und sie warf ein schlechtes Licht auf den himmlischen Hohenpriester, Jesus Christus.
18. Was wurde in der Vision getan, um Abhilfe zu schaffen?
18 Ein solcher Zustand der Dinge verlangte sogleich Abhilfe. Jehovas Engel sorgte als Richter dafür: „Entfernt die beschmutzten Kleider von ihm.“ Dann sprach er zu Josua: „Siehe, ich habe deine Vergehung von dir wegnehmen lassen, und man bekleidet dich mit Feierkleidern.“ — Sacharja 3:4.
19. Was mußte Josua, der Hohepriester, selbst tun, um einen Wechsel der Kleider vor Gott zu erfahren?
19 Wie geschah dies mit Bezug auf den Hohenpriester Josua? Indem er die wiederhergestellte Nation Israel, die er in seinem heiligen Amt vertrat, aus ihrem unreinen Stande vor Jehova herausführen würde. Dies würde dadurch geschehen, daß er den wiederhergestellten Überrest wieder am Tempel Jehovas arbeiten und ihn vollenden ließe, wobei alles andere an die zweite Stelle, in den Hintergrund, gerückt würde. Die Reinigung des Volkes in dieser lebenswichtigen Hinsicht würde zu einer gereinigten Erscheinung seines Hohenpriesters führen. Es wäre, wie wenn er seine Kleider gewechselt hätte. Er sollte mit „Feierkleidern“ bekleidet werden. Er sollte einen Tempel haben, in dem er in diesen „Feierkleidern“ amtieren könnte. Die Vollendung des Tempels und seine Einweihung würden erfordern, daß er diese „Feierkleider“ anzöge und so zum Lobpreise Jehovas eine herrliche Erscheinung wäre. Der Hohepriester Josua ergriff als der religiöse Vertreter der Nation zusammen mit dem Statthalter Serubbabel die Führung in der Wiederaufnahme des Tempelbaus, und aus diesem Grund verdiente er einen Wechsel seiner Kleider zum Besseren. Auf diese Weise würde seine religiöse Erscheinung keine Schmach auf Gott werfen.
20. Wie geriet der himmlische Hohepriester, Jesus Christus, durch das Aussehen des Überrestes nach dem Ersten Weltkrieg in ein schlechtes Licht?
20 Dasselbe bewahrheitete sich in bezug auf denjenigen, den der Hohepriester Josua vorschattete, nämlich den himmlischen Hohenpriester, Jesus Christus. Der Überrest seiner geistgezeugten, gesalbten Jünger befand sich nach dem Ersten Weltkrieg in einem ‘unreinen’ geistigen Zustand. Seine Glieder waren geistige Israeliten, ja geistige Unterpriester Jehovas unter seinem Hohenpriester Jesus Christus. Ihre geistigen Kleider waren beschmutzt durch ihr Verhalten und ihre Unzulänglichkeiten während der Zeit des Ersten Weltkrieges. Das warf ein schlechtes Licht auf ihren Hohenpriester in den Himmeln und stellte ihn daher falsch dar. Da er die Ungerechtigkeit oder die Vergehung der Nation geistiger Israeliten trägt oder dafür Rede steht, war es, als ob er selbst mit beschmutzten religiösen Gewändern bekleidet gewesen wäre.
21. Was also mußte der Überrest, der noch am Leben war, tun, als die Nachkriegszeit einsetzte?
21 Es war daher nötig, daß der Überrest der geistigen Unterpriester bereute und zu Jehova umkehrte und daß dieser ihm durch Christus vergab. Das ist zu Beginn der Nachkriegszeit tatsächlich geschehen. Die Überrestglieder zeigten, daß sie zu Jehova umkehrten oder sich zu ihm bekehrten, indem sie die Heilige Schrift fleißig erforschten, um Gottes Willen und Werk für die Nachkriegszeit festzustellen und sich dann mit ganzer Seele diesen Dingen, die von größter Wichtigkeit waren, zu widmen.
22. Welchen Dingen widmeten sich die Überrestglieder, denen vergeben worden war, und wer übernahm die Führung zur Förderung dieser Bemühungen?
22 So widmete sich der reuige, bekehrte Überrest geistiger Unterpriester mit ganzer Seele der Anbetung Jehovas in seinem Tempel und bemühte sich, diese Anbetung von irgendwelcher und aller babylonischen Beschmutzung zu reinigen. Seine Anstrengungen, die „vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus“ reine, unbefleckte Anbetung wiederaufzubauen, entsprachen dem neu aufgenommenen Werk der in die Heimat zurückgebrachten Israeliten, die Jehovas Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut hatten. (Jakobus 1:27) Der unsichtbare, himmlische Hohepriester, Jesus Christus, übernahm bei dieser Wiederbelebung des Überrestes seiner Unterpriester die Führung in Jehovas Anbetung und Dienst. Als Jehova den Überrestgliedern dann in barmherziger Weise vergab und sie reinigte, verlieh ihnen dies ein reines Aussehen vor ihm.
23. Wie wurden dem himmlischen Hohenpriester seine sinnbildlichen „beschmutzten Kleider“ weggenommen?
23 Selbst die Falschankläger, die unter Satan, dem Teufel, standen, begannen den Unterschied in den Lehren, der Botschaft und der öffentlichen Tätigkeit des Überrestes der Unterpriester Christi zu sehen. Dies diente dazu, ihrem himmlischen Oberpriester, Jesus Christus, die gebührende Ehre zu geben. Er mußte nicht mehr ein solches Vergehen seitens seiner Unterpriester tragen, noch war er dafür verantwortlich. Die „beschmutzten Kleider“, die indirekt ihm zugeschrieben wurden, wurden von ihm weggenommen, und es wurden ihm andere Kleider gegeben. Man bringe ihm „Feierkleider“!
24. Was sollte auf Sacharjas Bitte hin auf Josuas Haupt gesetzt werden, und was sagte Jehova dann mit Bezug auf Josuas Vorrechte?
24 Wer möchte nicht den Hohenpriester des einen lebendigen und wahren Gottes im Schmuck einer offiziellen Kopfbedeckung sehen? Der Prophet Sacharja wünschte sich das. Entweder dachte er bei sich an so etwas oder sprach es sogar spontan aus. Er sagt uns: „Darauf sprach ich: ,Man möge einen reinen Turban auf sein Haupt setzen.‘ Und sie gingen daran, den reinen Turban auf sein Haupt zu setzen und ihn mit Kleidern zu kleiden; und der Engel Jehovas stand dabei. Und der Engel Jehovas begann dem Josua zu bezeugen, indem er sprach: ,Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: „Wenn du auf meinen Wegen wandeln und wenn du meiner Verpflichtung nachkommen wirst, dann wirst auch du es sein, der mein Haus richten und auch meine Vorhöfe hüten wird; und ich werde dir gewißlich freien Zutritt unter diesen Dastehenden geben.“ ‘ “ — Sacharja 3:5-7.
25. Warum freute sich Josua, der Hohepriester, als Sacharja ihm diesen Teil der Vision offenbarte?
25 Wie froh muß der Hohepriester Josua, der Sohn Jehozadaks, gewesen sein, als der Prophet Sacharja ihm diesen Teil der prophetischen Vision enthüllte! Josua konnte dann erkennen, daß er nun vor Gott eine annehmbare Erscheinung und somit keine Ursache der Schmach für ihn war. Satans boshafte Bemühungen, fortwährend eine Ursache zu finden, den Hohenpriester Jehovas zu beschämen, waren mißlungen!
26, 27. Welche Verpflichtungen gegenüber Jehova würde Josua gewissenhaft erfüllen, um sich welcher Vorrechte zu erfreuen?
26 Josua wird bestimmt gewünscht haben, Jehovas „Haus“ Israel gemäß dem göttlichen Gesetz zu richten und die Vorhöfe des Tempels Gottes zu hüten.
27 Folglich würde sich Josua das mahnende, vom Engel kommende Zeugnis zu Herzen nehmen, würde gehorsam auf Jehovas Wegen wandeln und gewissenhaft seiner Verpflichtung gegenüber Jehova nachkommen, um sich der erwähnten Vorrechte als würdig zu erweisen.
28. Wer waren die in der Vision Dastehenden, unter denen Josua freien Zutritt haben sollte, und wie sollte dies geschehen?
28 Außerdem würde Josua ‘freier Zutritt unter diesen Dastehenden gegeben’ werden. Die Engel des Himmels waren es, die in der Vision dastanden; und ebenso, wie sie Zutritt zu Gott im Himmel hatten, könnte Josua als Hoherpriester Gott direkt als ein Vermittler für das Haus Israel nahen. Er würde auch mit dem Vorrecht beehrt werden, am jährlichen Sühnetag in das Allerheiligste des fertiggestellten Tempels Jerusalems einzutreten.
29. Was tut der himmlische Hohepriester in der Nachkriegszeit in bezug auf das Wandeln in den Wegen Jehovas, indem er seiner Verpflichtung nachkommt, sein Haus richtet und seine Vorhöfe behütet?
29 Jesus Christus ist natürlich der ideale Hohepriester für die ganze Menschenwelt. Der königlich-priesterliche Turban wird ihm auf das Haupt gesetzt als dem, der „für immer Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks geworden ist“. (Hebräer 6:20; Psalm 110:1-4; 21:1-5) Er ist stets auf Gottes Wegen gewandelt und ist seiner Verpflichtung Gott gegenüber nachgekommen. Doch nach den Erfahrungen seiner Gott hingegebenen, getauften Jünger auf Erden im Ersten Weltkrieg sorgt er dafür, daß der Überrest seiner Unterpriester den Weg Gottes klarer kennenlernt, um darauf zu wandeln, und er hilft ihm, seine heilige Verpflichtung Jehova Gott gegenüber völliger zu erkennen, um ihr restlos nachzukommen. Seine herrlichen Priesterkleider werden in der Offenbarung, die er dem Apostel Johannes gab, geschildert, und man sieht den verherrlichten Herrn Jesus in diesen Kleidern inmitten der sieben goldenen Leuchter wandeln. (Offenbarung 1:12 bis 2:1) In Treue richtet er das Haus des geistigen Israel gemäß dem Gesetz des neuen Bundes. Er leitet dessen Glieder in den irdischen Vorhöfen des geistigen Tempels Jehovas und weist ihnen dort ihre geistigen Aufgaben zu.
30. In welcher Weise hat der himmlische Hohepriester „freien Zutritt unter diesen Dastehenden“, von wann an, und in welchem Maße?
30 Der irdische Hohepriester, Josua, der Sohn Jehozadaks, begann im Jahre 515 v. u. Z., in das Allerheiligste des Tempels von Jerusalem hineinzugehen (Esra 6:15); der geistige Hohepriester aber, der größere Josua, ging im Jahre 33 u. Z. in das gegenbildliche, wirkliche Allerheiligste, in den Himmel selbst, ein. Er fuhr in den Himmel auf und bot direkt in der Gegenwart Jehovas der Heerscharen das Verdienst seines menschlichen Opfers dar. Da er nun „besser geworden [ist] als die Engel“ und „einen Namen ererbt hat, der vorzüglicher ist als der ihrige“, kann er auch „freien Zutritt unter diesen Dastehenden“ haben, nämlich unter den Engeln des Himmels. Er kann sich vor allen anderen Gott direkt nähern und für Jehovas Anbeter auf Erden Fürsprache einlegen. So hat Jehova prophetisch von ihm gesagt: „Ich will ihn herankommen lassen, und er soll sich mir nähern.“ — Jeremia 30:21.
DER „SPROSS“ UND „DER STEIN“
31. Was sagt der Engel als Richter über den „Sproß“ und den „Stein“ zu Josua, der jetzt seine Feierkleider trägt?
31 In der Vision Sacharjas fuhr Jehovas Engel, der als Richter amtete, fort, zu dem Hohenpriester, der seine Feierkleider trug, zu sprechen: „ ‚Höre bitte, o Josua, du Hoherpriester, du und deine Gefährten, die vor dir sitzen, denn sie sind Männer, die als Vorzeichen dienen; denn siehe, ich lasse meinen Knecht „Sproß“ [Neues Wachstum, Byington, engl.] kommen! Denn siehe! der Stein, den ich vor Josua gelegt habe! Auf dem e i n e n Stein sind sieben Augen. Siehe, ich graviere seine Gravierung ein‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ,und ich will die Vergehung jenes Landes an e i n e m Tag hinwegnehmen.‘ “ — Sacharja 3:8, 9.
32. Inwiefern dienten Josua und seine „Gefährten“ als Vorzeichen?
32 Die Botschaft dieses Teils der Vision mußte der Prophet Sacharja bekanntmachen, nicht nur dem Hohenpriester Josua, sondern auch seinen „Gefährten“, die vor ihm saßen, nämlich den Unterpriestern. Warum? Weil sie Männer waren, ‘die als Vorzeichen dienten’. In diesem Fall würden sie nicht irgend etwas Schlechtes anzeigen, sondern angesichts der göttlichen Bekanntmachung, die zu hören sie im Begriff waren, würden sie ein Vorzeichen von etwas Gutem sein, von etwas besonders Gutem. Sie müßten Zeugnis ablegen für das, was ihnen Jehovas Engel als Richter gesagt hatte, und deswegen würden sie ein Vorzeichen davon sein, daß in nicht allzu ferner Zukunft eine größere Priesterschaft kommen würde, eine Priesterschaft von höherem Rang, als es die ihrige im Tempel in Jerusalem war. Es wäre eine messianische Priesterschaft, und ihr Hoherpriester wäre der Messias selbst. In Übereinstimmung mit diesem bedeutungsvollen Vorzeichen, das sie als Unterpriester des zweiten Tempels von Jerusalem geworden waren, war ihr gegenwärtiger Hoherpriester, Josua, der Sohn Jehozadaks, ein Vorzeichen des messianischen Hohenpriesters. Er war ein Vorbild von ihm.
33, 34. (a) Wofür bestand, gemäß dem Vorzeichen, damals ein Bedürfnis? (b) Wurde dieser benötigte Hohepriester gemäß einem gesetzlichen Gebot von Gott gegeben oder aufgrund von etwas anderem, etwas Außergewöhnlichem von seiten Gottes?
33 Es bestand eine Notwendigkeit einer besseren Priesterschaft, besonders eines besseren Hohenpriesters, eines, der dem Melchisedek der alten Zeit gleichkäme. (1. Mose 14:18-20) Als Erklärung dieser Tatsache wurde später in Hebräer 7:15-22 an die Hebräer, die den verheißenen Messias angenommen hatten, geschrieben:
34 „Und es ist noch weit klarer, daß ein anderer Priester nach der Ähnlichkeit mit Melchisedek aufsteht, der nicht gemäß dem Gesetz eines vom Fleisch abhängigen Gebotes ein solcher geworden ist, sondern gemäß der Kraft eines unzerstörbaren Lebens, denn zum Zeugnis wird gesagt: ,Du bist Priester für immer nach der Weise Melchisedeks.‘ Gewiß wird also das vorausgehende Gebot wegen seiner Schwäche und Unwirksamkeit abgeschafft. Denn das ,Gesetz‘ machte nichts vollkommen, wohl aber die außerdem eingeführte bessere Hoffnung, durch die wir uns Gott nahen. Und insofern dies nicht ohne Eidschwur war (denn es gibt tatsächlich Männer, die ohne Eidschwur Priester geworden sind, doch da ist einer mit einem Eid, von dem Einen geschworen, der in bezug auf ihn sprach: ,Jehova hat geschworen — und er wird es nicht bedauern —: „Du bist Priester für immer“ ‘), insofern ist auch Jesus derjenige geworden, der als Bürge eines besseren Bundes gegeben wurde.“
35. Wieso war der größere Hohepriester eher ein „Sproß“ als ein „Zweig“, und woraus sollte er gemäß der Voraussage Jeremias sprießen?
35 Die Unterpriester, die Gefährten des Hohenpriesters Josua waren und vor ihm saßen, um Anweisungen von ihm zu empfangen, mußten Männer sein, „die als Vorzeichen“ von etwas Besserem dienten, insofern als Jehova durch seinen Engel, der als Richter amtete, weiterhin sagte: „Denn siehe, ich lasse meinen Knecht ,Sproß‘ kommen!“ (Sacharja 3:8) ‘Mein Knecht’, Jehovas Knecht, war kein Zweig der Priesterschaft der Familie Aarons. Soweit es die Priesterschaft betraf, war er ein Sprößling aus einem ganz anderen Boden, aus einer anderen Wurzel. In Jeremia 23:5, 6 wird angezeigt, wessen Sproß der messianische Hohepriester sein würde, wenn dort gesagt wird: „ ‚Siehe! Es kommen Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,da will ich David einen gerechten Sproß [rechten Sproß, Me; ein neues, rechtmäßiges Wachstum von David, Byington, engl.] erwecken. Und ein König wird gewißlich regieren und mit Verständnis handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, und Israel selbst wird in Sicherheit weilen. Und dies ist sein Name, mit dem er genannt werden wird: Jehova ist unsere Gerechtigkeit.‘ “ Gott führte diesen Sproß im Jahre 33 u. Z. ein.
36, 37. (a) Wofür war es eine Gewähr, daß Jehova den „Stein“ vor Josua, den Hohenpriester, legte? (b) Wen veranschaulichte dieser „Stein“, und wie wandte Jesus Psalm 118:22, 23 in dieser Verbindung an?
36 Was ist nun von dem „Stein“ zu sagen, den Gott vor den Hohenpriester Josua legen würde? In buchstäblichem Sinne wäre es der Stein, durch den an den Tempel, der damals im Bau begriffen war, die letzte Hand gelegt und dieser vollendet würde. Die Grundlage dieses zweiten Tempels war bereits gelegt worden, und so würde dieser „Stein“ als ein Hauptstein dienen. Daß Jehova diesen Stein vor Josua legte, war somit ein Zeichen, das verbürgte, daß der Tempel vollendet werden würde, und dies trotz irgendwelchen Widerstandes von seiten Satans. Dieser Stein war auch ein Symbol des Messias, des Gesalbten. Indem der Messias als ein Stein veranschaulicht wird, wird in Psalm 118:22, 23 (EBF) gesagt: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Haupt der Ecke geworden. Von Jehova ist dies geschehen; wunderbar [ein Wunder, Lu] ist es in unseren Augen.“ Im Jahre 33 u. Z. wandte Jesus, als er zu den Juden sprach, die ihn als den verheißenen Messias verwarfen, diesen Schrifttext auf sich selbst an und sagte zu ihnen:
37 „Habt ihr nie in den Schriften gelesen: ,Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Haupteckstein geworden. Von Jehova aus ist dies geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen.‘? Darum sage ich euch: Das Königreich Gottes wird von euch genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt.“ — Matthäus 21:42, 43. Siehe auch 1. Petrus 2:4-9.
38. Was wird durch die Tatsache gezeigt, daß auf diesem einen „Stein“ sieben Augen sind?
38 Diesem symbolischen „Stein“ sollte von Gott volle Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zur Bestätigung dieser Aussage wurde dem Hohenpriester Josua und seinen Priestergefährten gesagt: „Auf dem e i n e n Stein sind sieben Augen.“ (Sacharja 3:9) Nicht, daß sieben Augen in diesen Stein eingemeißelt werden sollten, um den Gedanken zu vermitteln, daß diejenigen, die den Stein betrachteten, siebenfältig angeblickt würden. Mit den Augen richten wir unsere Aufmerksamkeit auf eine Sache. Auch mögen die sieben Augen auf diesem einen Stein besagen (weil die Zahl Sieben in der Bibel Vollkommenheit symbolisiert), daß Jehova seine vollkommene Aufmerksamkeit auf diesen symbolischen Stein, seinen verheißenen Messias, richtet. Andere mögen diesen symbolischen Stein übersehen, oder sie mögen ihn außer acht lassen, ihn verwerfen, nicht so aber Jehova. Da er ihm seine volle Aufmerksamkeit schenkt, muß er etwas sein, was ihm höchst kostbar ist.
39. Auf welche Weise graviert Jehova die Gravierung dieses symbolischen Steines ein?
39 Indem also Jehova die vollständige Aufmerksamkeit kundwerden läßt, die er diesem symbolischen Stein und seiner hervorragenden Stellung und Erscheinung schenkt, sagt er weiter: „Siehe, ich graviere seine Gravierung ein.“ In der glorreichen Erfüllung dieser Verheißung verlieh Jehova, der himmlische Graveur, dem symbolischen Stein, seinem geliebten Sohn Jesus Christus, eine ihn auszeichnende Schönheit, wie er sie sonst keinem anderen verliehen hat. Demzufolge wird in Hebräer 1:1-3 von dem hervorragenden Sohn Gottes als demjenigen gesprochen, welcher der „genaue Abdruck [griechisch: charaktér, was „Gepräge“ bedeutet] seines Wesens selbst“, das heißt des Wesens Gottes ist. Dem messianischen Hohenpriester, Jesus Christus, wird als dem symbolischen gravierten Hauptstein die höchste und verantwortungsvollste Dienststellung in Jehovas geistigem Tempel der Anbetung gegeben. Dies deutete auf etwas höchst Segensreiches für die ganze Menschheit hin.
40. Worin bestand die „Vergehung jenes Landes“, und wie sollte Jehova sie wegnehmen?
40 Was könnten wir logischerweise erwarten, wenn der oberste Stein an seiner Stelle ist und wenn der Tempel für die Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes in vollem Umfang, ja ganz fertiggestellt worden ist? Segen, Segen und nochmals Segen! Nichts stände nun der Ausgießung solcher Segnungen im Wege, denn Jehova sagte weiter: „Ich will die Vergehung jenes Landes an e i n e m Tag hinwegnehmen.“ (Sacharja 3:9) Wegen der langen Unterbrechung, die die heimgekehrten Israeliten beim Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem hatten eintreten lassen, lag das ganze Land Juda in „Vergehung“ da. Seine Bewohner wurden als unrein angesehen, und das Werk ihrer Hände war wegen ihrer materialistischen Bestrebungen unrein. (Haggai 2:13, 14) Jetzt aber, da das Jahr 515 v. u. Z. und damit die siegreiche Vollendung des zweiten Tempels in Jerusalem gekommen war, war der Lauf der Vergehung des Landes Juda vollständig berichtigt. Daher war Jehova zufriedengestellt, und er nahm die Vergehung der Bewohner des Landes an dem besonderen „e i n e n Tag“ weg, dem Tag, da der Tempel mit seinem gravierten Hauptstein vollendet dastand, und die reine Anbetung wurde darin eingeführt.
41. Welchen Ansporn sollte uns dies heute mit Bezug auf die Anbetung Gottes geben?
41 Welchen Ansporn uns dies heute geben sollte, die Anbetung des wahren Gottes in seinem geistigen Tempel in unserem Leben an die erste Stelle zu setzen! Wir sollten uns dabei nicht aufhalten lassen. Wir sollten nicht gestatten, daß Unterbrechungen in diesem Bemühen eintreten.
42. Inwiefern sind seit 1919 u. Z. die Glieder des Überrestes geistiger Unterpriester Männer gewesen, „die als Vorzeichen dienen“?
42 Der treue Überrest geistiger Unterpriester des Messias weiß, was für Segnungen den Überrestgliedern dafür zugekommen sind, daß sie dies während der jetzt mehr als fünfzig Jahre seit dem Wiederherstellungsjahr 1919 u. Z. immer entschlossener getan haben. Sie haben eine immer tiefere Wertschätzung dafür bekommen, daß sie gleich den Unterpriestergefährten des Hohenpriesters Josua Männer sind, die für die „Zeit des Endes“ des weltlichen Systems der Dinge „als Vorzeichen dienen“. Sie sind ein Vorzeichen vom Besten der guten Dinge für alle diejenigen, die sich der reinen, unbefleckten Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes widmen.
43. Wie verhalten sich die Überrestglieder gegenüber demjenigen, den Jehova „meinen Knecht ,Sproß‘ “ und den „e i n e n Stein“ nennt?
43 Sie lassen sich nicht durch irgendwelche falsche Messiasse oder falsche messianische Organisationen von heute täuschen. Sie haben denjenigen erkannt, den Jehova „meinen Knecht ,Sproß‘ “ nennt. Er ist es, den Jehova der Heerscharen am Schluß der Zeiten der Heiden, im Jahre 1914 u. Z., auf den messianischen Thron in den Himmeln setzte und der nun seine messianische Herrschaft angetreten hat, nämlich Jesus Christus. Sie haben auch den einen erkannt, der durch den Stein symbolisiert wird, der vor den Hohenpriester Josua gelegt wurde, auf dem „sieben Augen“ waren. Sie bewundern die Tatsache, daß Jehova diesem symbolischen Stein eine Schönheit eingraviert hat, die der hohen, diesem Stein gegebenen Stellung entspricht, und sie freuen sich, daß dieser zum symbolischen Hauptstein oder zum obersten Stein gemacht worden ist, zum höchsten und verantwortungsvollsten in Jehovas Anbetungssystem. Sie sind glücklich, unter diesem symbolischen gravierten Stein, unter Jesus Christus, Unterpriester zu sein. Sie entnehmen der Heiligen Schrift, daß sie als „Männer, die als Vorzeichen dienen“, unter Gottes Befehl stehen, um als Zeugen für diesen erhöhten Stein, für den Hohenpriester Jehovas, nämlich Jesus, zu dienen.
GEISTIGE WOHLFAHRT, DIE ZU ENDLOSEM LEBEN FÜHRT
44. Was war gemäß Sacharja 3:10 zu erwarten, nachdem Jehova die „Vergehung jenes Landes“ weggenommen hatte?
44 Was war denn zu erwarten, nachdem Jehova seine durch Sacharja gegebene Verheißung: „Ich will die Vergehung jenes Landes an e i n e m Tag hinwegnehmen“ erfüllt hatte? Nichts anderes als Gottes Gunst, wie sie in materiellen und geistigen Segnungen für die Israeliten, die in ihrem vollendeten zweiten Tempel in Jerusalem anbeteten, zum Ausdruck kam. In höchst passender Weise folgte dieser Verheißung dann die göttliche Prophezeiung: „ ‚An jenem Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ,werdet ihr ein jeder dem anderen zurufen, während ihr unter dem Weinstock und während ihr unter dem Feigenbaum seid.‘ “ — Sacharja 3:10.
45. Was bedeutet die Prophezeiung aus Sacharja 3:10 für Anbeter im Tempel, wo Jesus Christus als Hoherpriester dient?
45 An diesem Tage, da alle falschen Religionen im Verfall begriffen sind und daran sind, in der schlimmsten Drangsal der Welt vernichtet zu werden, bedeutet diese Prophezeiung geistige Wohlfahrt für aufrichtige, gottesfürchtige Personen, die sich von ganzem Herzen der Gottesanbetung in dem einen wahren, geistigen Tempel hingeben, wo der eine gutgeheißene Hohepriester Jehovas dient. Es bedeutet die Erfüllung der Begleitprophezeiung aus Micha 4:1-4 (EB):
„Und es wird geschehen am Ende [in der Zukunft, van Eß] der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel [an der Spitze, ZB] der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm strömen; und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas und zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird ausgehen das Gesetz [Weisung, ZB], und das Wort Jehovas von Jerusalem; und er wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen mächtigen Nationen bis in die Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Und sie werden sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet [hat es verheißen, Me].“
46. Welchen Zustand der Dinge bewahren Jehovas Zeugen also in dem ihnen von Gott gegebenen geistigen Stande?
46 Ebenso haben heute, da der Welt ein Krieg mit nuklearen Waffen droht, Jehovas christliche Zeugen geistige Wohlfahrt in dem ihnen von Gott verliehenen geistigen Stande. Liebevoll bewahren sie den Frieden untereinander, und sie haben keinen Anteil an den Kriegen dieser Welt. Der Widerstand gegen ihren Hohenpriester, Jesus Christus, ist Satan mißlungen.
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