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Viele Nationen kommen in die Stadt göttlicher GunstDas Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
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15. Kapitel
Viele Nationen kommen in die Stadt göttlicher Gunst
1. Was war die gute Botschaft, die Jehova durch Sacharja den angeblich Fastenden ausrichten ließ?
HIER ist die gute Botschaft für die vor fast zweitausendfünfhundert Jahren angeblich Fastenden wie auch für die heute Lebenden: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Das Fasten des vierten Monats und das Fasten des fünften Monats und das Fasten des siebenten Monats und das Fasten des zehnten Monats wird dem Hause Juda zu Jubel und zur Freude und zu guten Festzeiten werden.‘ “ — Sacharja 8:19.
2. Eine solche Änderung in der Einstellung erforderte als Veranlassung welchen anderen Wechsel, wie dies bei David gemäß Psalm 30:1, 11 der Fall war?
2 Ein solcher Wechsel bedeutete damals, im sechsten Jahrhundert v. u. Z., tatsächlich eine Änderung in der geistigen Einstellung der Glieder des wiederhergestellten ‘Hauses Juda’ — und auch der unsrigen heute! Als Veranlassung für einen solch radikalen Wechsel im Gesichtspunkt und Verhalten mußte eine große Veränderung in den verschiedenen in Frage kommenden Umständen eintreten. Da sie von ihrem Gott vorausgesagt und so verordnet worden war, mußte der göttlichen Gunst ihnen gegenüber in barmherziger Weise Ausdruck verliehen werden. Es war geradeso, wie König David, der den Berg Zion und Jerusalem einnahm, die Lage seines eigenen Falles schilderte: „Ich werde dich erheben, o Jehova, denn du hast mich heraufgezogen, und du hast nicht zugelassen, daß meine Feinde sich über mich freuen. Meine Trauer hast du mir in Reigentanz verwandelt; du hast mein Sacktuch gelöst, und du hältst mich mit Freude umgürtet.“ — Psalm 30:1, 11.
3. Diese Veränderung der Umstände würde zufolge welches Empfindens auf seiten Jehovas gegenüber seinen Anbetern und gegenüber ihren Feinden eintreten?
3 Wie dies erfolgen sollte, wurde dem Propheten Sacharja gesagt, gleich nachdem die Frage über das Fasten unter den zurückgekehrten Juden aufgekommen war. In dem Bericht Sacharjas lesen wir darüber Jehovas erste Erklärung von einer Reihe von Erklärungen: „Und das Wort Jehovas der Heerscharen erging weiterhin und besagte: ,Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: „Ich will um Zion mit großem Eifer eifern, und mit großem Grimm will ich um sie eifern.“ ‘ “ (Sacharja 8:1, 2) Jehovas Empfinden in dieser Hinsicht wäre gleich dem eines Mannes, dessen Feinde seine Frau schlecht behandelt und sich an ihr gröblich vergangen hätten. Da er den Berg Zion oder die Stadt Jerusalem weder verworfen noch vollständig verlassen hatte, wäre er sehr eifrig und ernstlich tätig, sie aus dem schmählichen Zustand, in den sie in den Augen der Welt gebracht worden war, herauszubringen. Er wäre sehr wachsam, um ihre Interessen zu wahren und kundzutun, daß sie wieder in seine Gunst eingesetzt worden sei. Während dies für sie Gottes Gunst bedeutete, bedeutete es Grimm gegen diejenigen, die sie in ihren schmählichen Zustand gebracht hatten, und die, die sie an ihrer vollständigen Wiederherstellung, besonders als Anbeter Jehovas, zu hindern suchten. Sein Eifer hierfür käme dem Grade seines Grimmes wider seine Feinde gleich.
4. War Jehova zu jener Zeit völlig nach Jerusalem zurückgekehrt, und wann war eine solch völlige Rückkehr für ihn möglich?
4 Siebzig Jahre lang hatten die Stadt Jerusalem und das Land Juda ohne Mensch oder Haustier öde dagelegen, während die weggeführten Juden im Exil in Babylon weilten. Im Jahre 537 v. u. Z. ließ Jehova der Heerscharen sein Wort wahr werden und führte die reumütigen Überrestglieder in ihr Heimatland zurück. In einem gewissen Sinne war aber Jehova damals noch nicht völlig zum Berg Zion oder nach Jerusalem zurückgekehrt. Er hatte sie zurückgeführt, damit sie für seine Anbetung in Jerusalem einen zweiten Tempel bauten. Sechzehn Jahre lang hatten sie zugelassen, daß die Feinde den Bau dieses heiligen Hauses der Anbetung unterdrückten, und jetzt, da Jehova hier durch seinen Propheten Sacharja sprach, war der Tempel immer noch nicht ganz fertiggestellt noch für den Gottesdienst eingeweiht worden. Somit würde Jehova erst dann, wenn im Tempel der Hauptstein, dessen höchste Eigentümlichkeit, an seinen Platz gelegt und er von den Priestern eingeweiht worden wäre, völlig zur heiligen Stadt zurückgekehrt sein. Erst dann würde er Wohnung darin nehmen, indem er im Allerheiligsten des vollendeten Tempels durch seinen Geist wohnen würde.
5. Wie sollte gemäß Jehovas Erklärung Jerusalem als eine Stadt noch genannt werden, und wie Jehovas Berg?
5 Folglich kommt nun die zweite göttliche Verheißung, die durch die Erklärung: „Dies ist, was Jehova [der Heerscharen] gesprochen hat“ in aller Form eingeführt wird: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,Ich will zu Zion zurückkehren und inmitten Jerusalems weilen; und Jerusalem wird gewißlich die Stadt der Wahrhaftigkeit genannt werden und der Berg Jehovas der Heerscharen der heilige Berg.‘ “ — Sacharja 8:3.
6. Warum sollte Jerusalems Bergeshöhe „der heilige Berg“ und die Stadt selbst „die Stadt der Wahrhaftigkeit“ genannt werden?
6 Der fertiggestellte Tempel würde die Bergeshöhe Jerusalems heiligen, und diese Erhöhung würde somit „der heilige Berg“ genannt werden. Weil sich Jerusalem als die Hauptstadt der Provinz Juda so ihrer Verpflichtung der Anbetung Jehovas gegenüber als wahrhaftig erwiesen und die Interessen seiner reinen Anbetung an die erste Stelle und vor alles andere gestellt hätte, würde Jerusalem mit Recht „die Stadt der Wahrhaftigkeit“ genannt werden. Man würde die wahre Anbetung darin ausüben. Die Wahrheiten der reinen und unbefleckten Anbetung des wahren Gottes würden darin geäußert, und ihre bergige Lage würde „der Berg Jehovas“ genannt werden. Wieviel diese Verheißung Gottes doch für uns heute bedeutet!
7. Wodurch sollte die Lebenserwartung des Volkes Jerusalems gemäß Jehovas dritter Verheißung angezeigt werden, und was sollte dessen öffentliche Plätze auszeichnen?
7 Dies war aber noch nicht alles, denn jetzt kommt eine dritte Verheißung göttlicher Gunst: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es werden noch alte Männer und alte Frauen auf den öffentlichen Plätzen Jerusalems sitzen, ein jeder dann mit seinem Stab in seiner Hand wegen der Fülle seiner Tage. Und die öffentlichen Plätze der Stadt selbst werden angefüllt sein mit Knaben und Mädchen, die auf ihren öffentlichen Plätzen spielen.‘ “ — Sacharja 8:4, 5.
8. Der Erfüllung welcher Prophezeiung Jesajas (65. Kapitel) kommt dieser prophetische Spruch nahe?
8 Welch ein entzückendes Bild gibt dies doch von der guten körperlichen Gesundheit, dem Frieden und der Sicherheit und dem guten Wachstum der Bevölkerung, das nicht durch den Kummer eines frühen Todes ihrer Kleinkinder getrübt wird! Das kommt nahe an die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas heran, die mehr als hundertfünfundzwanzig Jahre vor der siebzigjährigen Verödung Jerusalems und des Landes Juda, das ohne Mensch und Haustier daliegen sollte, gegeben worden war:
„Denn siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde, und die früheren Dinge werden nicht in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen. Doch frohlockt und freut euch immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich schaffe Jerusalem als Ursache zur Freudigkeit und ihr Volk als Ursache zum Frohlocken. Und ich will mich über Jerusalem freuen und über mein Volk frohlocken; und nicht mehr wird darin der Laut des Weinens oder der Laut eines Klageschreis gehört werden.
Nicht mehr wird es dann von jenem Ort einen Säugling von wenigen Tagen geben noch einen alten Mann, der seine Tage nicht erfüllt; denn obwohl hundert Jahre alt, wird einer noch als Knabe sterben; und was den Sünder betrifft, obwohl hundert Jahre alt, wird er Übles auf sich herabgerufen haben. Und sie werden gewißlich Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen; sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen. Denn gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein; und das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen. Sie werden sich nicht umsonst abmühen, noch werden sie zur Bestürzung gebären; denn sie sind der Nachwuchs, bestehend aus den Auserwählten Jehovas, und ihre Nachkommen mit ihnen.“ — Jesaja 65:17-23.
9. Wie läßt sich heute der geistige Stand der Anbeter Jehovas auf Erden mit dem Zustand der weltlichen Nationen hinsichtlich des Friedens und der Sicherheit vergleichen?
9 Was sehen wir in diesen Tagen, da der treue Überrest des geistigen Volkes Israel im Jahre 1919 u. Z. wieder in den von Gott gegebenen geistigen Stand gesetzt worden ist? Die politischen Nationen der Erde treten als solche auf, die versuchen, Weltfrieden und Sicherheit durch die Vereinten Nationen aufrechtzuerhalten, die nun 132 Mitgliedstaaten zählen; doch gibt es überall auf Erden nur wenig Sicherheit. Auch wird der Friede der ganzen Menschheit durch Kriegführung mit nuklearen Waffen der Großmächte der Nationen, der demokratischen und der kommunistischen, ständig bedroht. Innerhalb des geistigen Standes der Anbeter Jehovas aber ist ein gesegneter Friede und Sicherheit zu finden. Obwohl sich dem geistigen Überrest besonders seit dem Jahre 1935 u. Z. eine „große Volksmenge“ Gott hingegebener getaufter Jünger Christi aus „allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ angeschlossen hat, besteht weder eine internationale Rivalität noch eine Spannung, noch irgendein Konflikt zwischen ihnen. Statt dessen herrscht brüderliche Liebe, die Frucht des Geistes Gottes, unter ihnen.
10. Wie können wir eine Erfüllung der in Sacharja 8:4, 5 enthaltenen Verheißung Jehovas in körperlicher und in geistiger Beziehung sehen?
10 Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges (im Jahre 1918) sind nun mehr als fünfzig Jahre vergangen, und doch hat eine Anzahl der ursprünglichen Überrestglieder die Trübsale jener prüfungsvollen Zeit und auch diejenigen des Zweiten Weltkrieges überlebt. Sie sind jetzt körperlich alt geworden, ja einige brauchen wegen der ‘Fülle ihrer Tage’ beim Gehen einen Stab oder Stock. Viele von ihnen haben Kinder großgezogen, indem sie sie in der Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes erzogen haben. Wenn wir aber nach einer geistigen Erfüllung dieser lieblichen Prophezeiung ausblicken, können wir sehen, wie ‘die alten Männer und Frauen, die auf den öffentlichen Plätzen Jerusalems sitzen’, die Überrestglieder des geistigen Volkes Israel veranschaulichen, die die Verfolgungen und die Zucht während der Zeit des Ersten Weltkrieges durchmachten. Die „Knaben und Mädchen, die auf ihren öffentlichen Plätzen spielen“, veranschaulichen die Glieder des Überrestes, die Jehova der Heerscharen dem geistigen Überrest vom Nachkriegsjahr 1919 an hinzufügte. Beide Gruppen, alt und jung, wachsen geistig im Glauben, in der Hoffnung und Liebe, während sie sich zusammen des Friedens und der Sicherheit ihres geistigen Standes erfreuen.
11. Was erforderte es damals, die Erfüllung einer solchen Prophezeiung zu erwarten, und was also besagte Jehovas vierte Erklärung?
11 Zuerst erforderte es gewaltigen Glauben, um überzeugt zu sein, daß solches geschehen würde, und es brauchte somit Glauben, an der jüngst wiederhergestellten Organisation der Anbeter Jehovas festzuhalten. Gott zeigte, daß er erkannte, wie sein Volk diesbezüglich empfand, als er sein viertes Wort der Verheißung gab, indem er zu seinem heimgekehrten Überrest sagte: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Obwohl es zu schwierig scheinen sollte in den Augen der Übriggebliebenen dieses Volkes in jenen Tagen, sollte es auch in meinen Augen zu schwierig scheinen?‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.“ — Sacharja 8:6.
12. Wie half Jehova dem überlebenden Überrest hinsichtlich der Organisation und der Erkenntnis der Streitfragen, und war es — angesichts des heutigen Tatbestandes — für Jehova zu schwierig, die Verheißung zu erfüllen?
12 Zu Beginn des im Jahre 1919 u. Z. begonnenen Werkes der Wiederherstellung und Ausbreitung der reinen und unbefleckten Anbetung Jehovas der Heerscharen war es für die wiederhergestellten Überrestglieder in der Tat schwierig, all die wunderbaren Dinge zu erkennen und wertzuschätzen, die Jehova während dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“, dieser „Zeit des Endes“, für sie und durch sie zu vollbringen beschlossen hatte. Doch geduldig berichtigte er nach und nach ihr Verständnis der Prophezeiungen und ihre Einstellung der theokratischen Organisation gegenüber. Er leitete sie und schützte sie in dem christlichen Werk, das in dieser höchst bedeutungsvollen Zeit zu tun war. Er half ihnen, die Streitfragen zu erkennen, denen sich ein christlicher Anbeter Jehovas inmitten des internationalen Ringens um Weltherrschaft gegenübersah. Mehr als das, er half ihnen, den biblischen Standpunkt in solchen Streitfragen einzunehmen, damit sie in seiner Gunst blieben. Was wir jetzt durch Jehovas theokratische Organisation und innerhalb derselben vollbracht sehen, schien vor einem halben Jahrhundert in den Augen des kleinen Überrestes des geistigen Israel zu schwierig zu sein, um verwirklicht zu werden. Erwies es sich aber für Jehova der Heerscharen als zu schwierig? Der heutige Tatbestand sagt nein.
13. Was sagte Jehova in seiner fünften Verheißung, was im Gegensatz zu dem Verlust an Mitgliedern steht, den Babylon die Große hat?
13 Während wir zu einer Zeit, da die vielen Religionssysteme Babylons der Großen wegen der Anziehungskraft der heutigen Welt Mitglieder verlieren, den Tatbestand betrachten, bemerken wir, daß Gott sein fünftes Wort der Verheißung unaufhaltsam verwirklicht hat: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Siehe, ich rette mein Volk aus dem Land des Sonnenaufgangs und aus dem Land des Sonnenuntergangs. Und ich werde sie gewißlich herbeibringen, und sie sollen inmitten Jerusalems weilen; und sie sollen mein Volk werden, und ich selbst werde ihr Gott werden in Wahrhaftigkeit und in Gerechtigkeit.‘ “ — Sacharja 8:7, 8.
14. Wohin hat Jehova gemäß der Verheißung die Glieder des geistigen Überrestes versammelt, und wozu?
14 Im Gehorsam gegenüber den göttlichen, durch Jesus Christus erlassenen Geboten hat der wiederhergestellte Überrest der geistigen Israeliten die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis für alle Nationen ausgerufen. Seine Glieder haben sich bemüht, aus Menschen aller Nationen Jünger Christi zu machen, haben sie gemäß dem Beispiel, das Christus selbst gab, im Wasser getauft und haben diese Jünger das gelehrt, was Christus als derjenige, dem Jehova Gott alle benötigte Macht im Himmel und auf Erden verlieh, geboten hat. (Matthäus 24:14; 28:18-20) Von fern aus dem Osten und von fern aus dem Westen her sind die letzten Glieder der „heiligen Nation“, des geistigen Israel, unter der Leitung der Engel versammelt worden, doch nicht in das irdische Jerusalem, die Hauptstadt der Republik Israel. Wohin denn? In den von Gott verliehenen geistigen Stand des „Israel Gottes“ auf Erden und zur Einheit der theokratischen Organisation sowie zur Einheit der Tätigkeit und der reinen Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel. — Galater 6:15, 16.
DIE VON DEN NATIONEN ZU BEACHTENDE GEISTIGE WOHLFAHRT
15, 16. (a) Was tut er zum Beweis, daß sie sein Volk geworden sind und daß er ihr Gott geworden ist? (b) Was war gemäß Jehovas sechster Erklärung der wirtschaftliche Zustand des wiederhergestellten Überrestes gewesen und was der Zustand hinsichtlich des Friedens?
15 Der wahre Gott beweist, wer das von ihm anerkannte Volk ist, nämlich durch die Art, wie er dessen Gliedern in der Erfüllung seiner prophetischen Verheißungen Gunst erweist. Er beweist, daß er, der Gott der Bibel, ihr Gott geworden ist, indem er sich gegenüber seinen Prophezeiungen und seinem Bund mit ihnen als wahrhaftig erweist und das tut, was ihnen gegenüber gerecht ist. Ja, er erachtet sie in seinen Augen als gerecht und gewährt ihnen Vergebung aufgrund des Loskaufsopfers Jesu, seines Hohenpriesters, des Messias. In Übereinstimmung damit erweist er seinem wiederhergestellten Überrest die Gunst, ihn in einem Maße mit geistiger Wohlfahrt zu segnen, daß die Menschen der Nationen davon Kenntnis nehmen und davon als von einem vorzüglichen Beispiel des Gesegnetseins sprechen. Somit berichtet Gott in seinem sechsten Wort der Verheißung von einer Änderung in seinem Handeln.
16 „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Eure Hände seien stark, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Munde der Propheten hört, an dem Tage, an dem die Grundlage des Hauses Jehovas der Heerscharen gelegt wurde, damit der Tempel gebaut werde. Denn vor jenen Tagen wurde nicht veranlaßt, daß es Lohn für die Menschen gab; und was den Lohn der Haustiere betrifft, so etwas gab es nicht; und für den Ausgehenden und für den Hereinkommenden gab es keinen Frieden wegen des Widersachers, da ich beständig alle Menschen widereinander trieb.‘
17. Welche Veränderung der Zustände würde jetzt eintreten, und inwiefern würden die Nationen über den wiederhergestellten Überrest anders sprechen?
17 ,Und nun werde ich den Übriggebliebenen dieses Volkes nicht wie in den früheren Tagen sein‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen. ,Denn da wird die Saat des Friedens sein, der Weinstock selbst wird seinen Fruchtertrag geben, und die Erde, sie wird ihren Ertrag geben, und die Himmel selbst werden ihren Tau geben; und ich werde gewißlich die Übriggebliebenen dieses Volkes all diese Dinge ererben lassen. Und es soll geschehen, so, wie ihr ein Fluch unter den Nationen wurdet, o Haus Juda und Haus Israel, so werde ich euch retten, und ihr sollt ein Segen werden. Fürchtet euch nicht. Mögen eure Hände stark sein.‘ “ — Sacharja 8:9-13.
18. Warum wäre es inkonsequent gewesen, wenn Jehova den wiederhergestellten Überrest gesegnet hätte, während dieser aus Menschenfurcht das Tempelwerk unvollendet ließ?
18 Diese Worte Gottes erinnern uns daran, daß der Tempel in Jerusalem noch nicht fertiggestellt worden war. Etwa zwei Jahre zuvor war das Werk der Grundlegung des Tempels vom Überrest aus allen Stämmen Israels, vom „Haus Juda und Haus Israel“, wiederaufgenommen worden. Dieses Werk war unter dem Ansporn und durch die Ermunterung der Propheten Haggai und Sacharja von neuem begonnen worden. (Haggai 2:10-19; Sacharja 1:1-7; Esra 4:23 bis 5:2) Bis zu dieser Zeit hatte das Tempelwerk etwa sechzehn Jahre lang stillgelegen. Wenn Jehova ihn während all dieser Jahre, da dieser Gottes Tempel vernachlässigte, gesegnet und ihm Gedeihen in materieller Hinsicht geschenkt hätte, so hätte es geschienen, als ob es Gott nichts ausmachte, ob sein Haus der Anbetung zur Vollendung gebracht und in Gebrauch genommen wurde oder nicht. Er hatte prophezeit, daß dieser zweite Tempel in Jerusalem errichtet würde. Er hatte den Überrest der jüdischen Verbannten aus Babylon befreit, damit sie in ihr Heimatland zurückkehren konnten, besonders um seinen Tempel wieder aufzubauen. (Jesaja 44:26 bis 45:6) Wie konnte er sie segnen, wenn sie Menschen fürchteten und aufhörten, an seinem Haus der Anbetung zu bauen, und sich dem Materialismus zuwandten?
19. Weshalb gab es weder Frieden von außen noch Frieden von innen, und was mußte der Überrest tun, damit sich der Zustand änderte?
19 Während jener Jahre, als die heimgekehrten Weggeführten den ihnen von Gott gegebenen Auftrag vernachlässigten und nicht Jehova der Heerscharen zu verherrlichen suchten, indem sie den Tempel für seinen Namen fertigstellten, war der Zustand in Jerusalem und der Provinz Juda nicht nur in geistiger, sondern auch in materieller, wirtschaftlicher Hinsicht schlecht. Es herrschte Arbeitslosigkeit für Mensch und Haustier. Die üblen Witterungsverhältnisse schadeten den heranwachsenden Ernten und minderten ihren Ertrag. Feindselige Nachbarnationen griffen in religiöser und anderer Beziehung in die Angelegenheiten der Israeliten ein. Sie hatten keinen Frieden unter sich, den Mitisraeliten, weil jeder seine eigenen, selbstischen, materialistischen Ziele verfolgte. Offensichtlich war Gottes Zorn wider sie entbrannt. Sie mußten reumütig zu ihm umkehren, damit er zu ihnen zurückkehrte und ihnen von neuem seine Gunst erwies.
20. Mit welchem Gebot eröffnete und beschloß Jehova sein sechstes Wort der Verheißung, und warum?
20 In barmherziger Weise machte Gott sie durch seine Propheten Haggai und Sacharja auf ihre Mängel aufmerksam. Als ihnen versichert wurde, daß Jehova der Heerscharen mit ihnen sei, auch wenn das ganze Perserreich gegen sie sein mochte, faßten sie Mut, und jeder zu erwartenden menschlichen Einmischung trotzend, nahmen sie das ihnen von Gott zugewiesene Werk an der Tempelgrundlage mit dem Entschluß wieder auf, die Arbeit vollends durchzuführen. „Von diesem Tage an werde ich Segen geben“, sagte Jehova der Heerscharen durch seinen Propheten Haggai (2:19). Das war im zweiten Jahr der Regierung des persischen Königs Darius I. Als Jehova nun durch Sacharja seine zehn Worte der Verheißung äußerte, war es das vierte Jahr des Königs Darius. Gottes Segnungen hatten jetzt für die Nation der Tempelbauleute begonnen. Doch gab es noch viel Arbeit zu tun, um dieses Haus der Anbetung trotz des Mißfallens derer, die Jehova haßten, zu vollenden. Die Tempelbauleute mußten ihre Arbeit fortsetzen. Passenderweise eröffnete und beschloß er sein sechstes Wort der Verheißung mit dem Gebot, daß ihre arbeitenden Hände stark sein sollten. „Fürchtet euch nicht“, sagte er; fürchtet nicht Menschen, sondern Gott.
21. Wen pflegten die Nationen der Umgebung als Veranschaulichung zu benutzen, wenn sie über andere einen Fluch oder einen Segen herabriefen, und warum?
21 Sobald der Tempel vollendet wäre, würde Gottes Gunst und Segen völlig auf ihnen ruhen. Während der vielen Jahre, in denen sie gleichgültig gewesen waren, was das Bauen des Tempels betraf, war ihr Zustand in bezug auf Frieden, Sicherheit und materielles Wohlergehen so schlecht geworden, daß die Nachbarnationen das Empfinden hatten, das Land Juda und seine aus dem Exil Zurückgekehrten ständen unter einem Fluch. Und so pflegten jene Nationen, wenn sie anderen fluchten, diese mit dem Fluch zu belegen, wie er auf jenen Israeliten im Lande Juda ruhte. Doch das würde nicht mehr zutreffen, wenn Jehovas Tempel vollendet wäre. Dann würden die erstaunten Nationen bemerken, daß das wiederhergestellte Volk Israel durch die Gunst seines Gottes in einen gesegneten Zustand gekommen war. Demgemäß würden jene Nationen, wenn sie Segnungen auf andere herabriefen, den gesegneten Zustand Israels als ein Beispiel anführen.
22. Inwiefern ist es im zwanzigsten Jahrhundert ähnlich gewesen, und wie steht es mit Jehovas Zeugen nach fünf Jahrzehnten ihrer Tätigkeit im Vergleich mit der Christenheit in geistiger Hinsicht?
22 Ebenso verhält es sich in dem zwanzigsten Jahrhundert u. Z. beim „Abschluß des Systems der Dinge“. Bis sich die wiederhergestellten Überrestglieder des geistigen Israel vor allem in bezug auf ihr eigenes Leben aufrichtig an die harte Arbeit machten, die reine, unbefleckte Anbetung in Jehovas geistigem Tempel wiederherzustellen und auszubreiten, gab es Schwierigkeiten von außen und von innen. Religiöse Gegner aus der Christenheit fluchten ihnen, störten sie in ihrer Tätigkeit, suchten fieberhaft, sie niederzutreten oder ihr Tempelwerk zu unterdrücken. Doch wie steht es mit dem gesalbten Überrest der christlichen Zeugen Jehovas im Vergleich mit der Christenheit heute, nachdem er fünf Jahrzehnte lang der Anbetung Jehovas und den Interessen seines messianischen Königreiches ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt hat? Wer hat Gedeihen im christlichen, geistigen Sinne? Auf wem ruht Gottes Segen, weil er sich streng an die Heilige Schrift hält und Gottes Werk so tut, wie es darin dargelegt wird? Selbst die Geistlichen der Christenheit äußern den Wunsch, daß ihre Kirchenmitglieder den gleichen Eifer, Glauben und Mut sowie die Erkenntnis der Bibel hätten, die Jehovas christliche Zeugen haben, und daß sie in religiöser Hinsicht so gedeihen würden wie diese Zeugen.
GOTTES SINNESÄNDERUNG SEINEM VOLK GEGENÜBER
23. Wegen welcher Sinnesänderung Gottes brauchte sich der Überrest jetzt nicht zu fürchten?
23 Eine weitere stärkende Ermunterung kommt Gottes gehorsamem Überrest zu, während Gott sein siebentes Wort der Verheißung äußert und sagt: „Denn dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,So, wie ich im Sinn hatte, Unglück über euch zu bringen, weil eure Vorväter mich erzürnten‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen, ,und ich kein Bedauern empfand, so will ich wieder im Sinn haben, in diesen Tagen gut zu verfahren mit Jerusalem und mit dem Hause Juda. Fürchtet euch nicht.‘ “ — Sacharja 8:14, 15.
24. Warum geschah es nicht aus übler Laune auf seiten Jehovas, wenn er im Sinn hatte, Unglück über ihre Vorväter zu bringen?
24 Jehova gibt hier zu, daß er im Sinn gehabt hatte, Unglück über die Nation Israel zu bringen, weil ihn die Vorväter des treuen Überrestes erzürnt hatten. Aber dies bedeutete nicht, daß er irgendwie schlecht gelaunt gewesen wäre und einen auffallenden Zorn gehabt hätte. Das Unglück, das er über die Nation bringen oder kommen lassen wollte, war genau in Übereinstimmung mit der leidenschaftslos dargelegten Reihe von Warnungen vor den Flüchen, die sie erleiden würde, wenn sie ihren Teil des nationalen Bundes mit ihm brechen sollte. In aller Unparteilichkeit hatte er sie lange zuvor durch den Propheten Moses gewarnt:
„Jehova wird eine Nation von fern her, vom Ende der Erde, gegen dich erwecken, so, wie ein Adler niederstößt, eine Nation, deren Zunge du nicht verstehen wirst, eine Nation grimmigen Gesichts, die auf einen alten Mann keine Rücksicht nehmen noch einem Jüngling Gunst erweisen wird.
Und es soll geschehen, so, wie Jehova über euch frohlockte, um euch Gutes zu tun und euch zu mehren, daß Jehova so über euch frohlocken wird, euch zu vernichten und euch zu vertilgen; und ihr werdet einfach von dem Boden weggerissen werden, wohin du gehst, um ihn in Besitz zu nehmen.
Und Jehova wird dich bestimmt unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde, und du wirst dort anderen Göttern dienen müssen, die du nicht gekannt hast.“ — 5. Mose 28:49, 50, 63, 64; siehe auch 3. Mose 26:27-43.
25. (a) Weshalb war es keine Ungerechtigkeit, wenn Jehova jene Flüche wirksam werden ließ? (b) Welche Sinnesänderung Gottes war nun wirksam, und warum?
25 Es war daher nur eine gerechte Durchführung seines Teils des nationalen Bundes mit Jehova, als er veranlaßte, daß die gesetzesübertretenden Israeliten durch die Assyrer und die Babylonier „von dem Boden weggerissen“ wurden, worauf das Land Juda siebzig Jahre lang gänzlich öde dalag. Nun aber, nachdem er die Nation gemäß den Bestimmungen des mit ihr geschlossenen Bundes in Zucht genommen hatte, gedachte er in Barmherzigkeit, das Entgegengesetzte zu tun. Er fing damit an, indem er die reumütigen, treuen Überrestglieder nach Jerusalem und in das Land Juda zurückbrachte. Daß diese sich aus Furcht davon zurückhalten ließen, den Tempel zu bauen, konnte weder Gottes Segen haben, noch trug es ihn wirklich ein. Jetzt aber, „in diesen Tagen“, da sie vertrauensvoll das Tempelwerk von neuem aufnahmen und es mutig fortsetzten, hatte Jehova voller Wertschätzung im Sinn, ‘mit Jerusalem und mit dem Hause Juda gut zu verfahren’. Wenn also Jehova der Heerscharen wegen der ganzherzigen Anbetung, die sie ihm darbrachten, für sie und mit ihnen war, sollten sie nicht Menschen fürchten.
26. Wie hat das siebente Verheißungswort im zwanzigsten Jahrhundert in gleicher Weise offensichtlich auf den geistigen Überrest Anwendung gehabt?
26 In der Neuzeit hat Jehova seine Verheißung wahr gemacht, die sich in gleicher Weise auch auf den treuen Überrest des geistigen Israel bezieht. Wegen seiner Missetaten wurden dessen Glieder während des Ersten Weltkrieges aus dem ihnen von Gott gegebenen geistigen Stande versprengt. Heute aber können sie auf die vielen Jahre, die seit ihrer Wiederherstellung im Jahre 1919 u. Z. verflossen sind, zurückblicken und können sehen, wie überaus gut der Gott, dessen Namen sie tragen, wegen ihres Werkes der Wiederherstellung seiner reinen Anbetung an ihnen gehandelt hat.
27. Was gebot Jehova nun dem wiederhergestellten Überrest zu tun, und mit welchen zwei Geboten war dies in Übereinstimmung?
27 Indes gibt es für diejenigen, denen in barmherziger Weise Gottes Gunst wieder zugewandt worden ist, etwas Lebenswichtiges zu tun. Das, was Jehova ihnen zu tun gebietet, ist in Übereinstimmung mit den beiden größten Geboten des Gesetzes, nämlich Gott mit ganzem Herzen und ganzem Sinn, mit ganzer Seele und Kraft und ihren Nächsten wie sich selbst zu lieben. Wir lesen: „ ‚Dies sind die Dinge, die ihr tun solltet: Redet die Wahrheit miteinander. Mit Wahrheit und dem Gericht des Friedens richtet in euren Toren. Und Unglück plant nicht einer gegen den anderen in eurem Herzen, und irgendeinen falschen Eid liebet nicht; denn dies alles sind Dinge die ich gehaßt habe‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ — Sacharja 8:16, 17.
28. Wie sollten also Wahrheit und Gerechtigkeit in ihren „Toren“ oder Gerichtshöfen hochgehalten werden, und worauf sollte das Richten mit dem „Gericht des Friedens“ abzielen?
28 Die Dinge, die Jehova der Heerscharen haßt, dürfen die Glieder des wiederhergestellten Überrestes nicht tun, wenn sie in seiner Gunst bleiben möchten. In ihren Toren oder in ihren gesetzlichen Gerichten muß nach dem Recht verfahren werden. Man darf zu keinem falschen Eid Zuflucht nehmen, um über einen Mitmenschen unverdientes Unglück zu bringen. Man sollte ehrlich sein in dem, was man zu einem Mitmenschen sagt oder vor Gericht beschwört, indem man stets die Wahrheit spricht und nicht mit dem Munde etwas sagt und in dem trügerischen Herzen etwas anderes denkt. Wenn irgendeine Streitsache auf dem Rechtswege erledigt wird, sollte darauf hingewirkt werden, daß Frieden unter denen herbeigeführt wird, die den Rechtsweg beschreiten; und dieses Ziel, der Friede, kann nur erreicht werden, wenn Wahrheit und Gerechtigkeit im Gericht hochgehalten werden. Wir sollten das lieben, was Gott liebt, nicht das, was er haßt.
29. Wie zeigte der Apostel Paulus, daß sich Sacharja 8:16 auf die christlichen Überrestglieder bezieht, und wie reden sie also die Wahrheit?
29 Gilt dies dem gesalbten Überrest des geistigen Israel? Ganz bestimmt. Als der Apostel Paulus an die Gläubigen in Ephesus (Kleinasien) zugunsten der christlichen Einheit schrieb, sagte er: „Die Wahrheit redend, laßt uns in allen Dingen durch Liebe in den hineinwachsen, der das Haupt ist, Christus. Deshalb, da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede ein jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit, denn wir sind Glieder, die zueinander gehören.“ (Epheser 4:15, 25) Offenbar zitierte der Apostel hier teilweise Sacharja 8:16 und wandte den Text passenderweise auf die Christen an, die das „Israel Gottes“ sind. (Galater 6:15, 16) Der Wahrheit gemäß zu reden oder die Wahrheit miteinander zu reden würde auch bedeuten, einander die biblischen Wahrheiten und nicht die religiösen Lügen Babylons der Großen zu erzählen. Auf diese Weise fördern wir die reine Anbetung Gottes in seinem geistigen Tempel.
VOM FASTEN ZU FESTMÄHLERN
30. Was für Gelegenheiten sollten gemäß Jehovas achtem Wort der Verheißung die bisherigen Fastenzeiten werden?
30 Nur weil die Zahl Sieben eine biblische Zahl ist, die Vollkommenheit in geistiger Hinsicht bezeichnet, schließt Gott seine Darlegung nicht mit dem obigen siebenten Wort der Verheißung ab. Er fährt mit einem achten fort, wie wir nun lesen: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Das Fasten des vierten Monats und das Fasten des fünften Monats und das Fasten des siebenten Monats und das Fasten des zehnten Monats wird dem Hause Juda zu Jubel und zur Freude und zu guten Festzeiten werden. Somit liebet Wahrheit und Frieden.‘ “ — Sacharja 8:19.
31. Wessen Frage in bezug auf das Fasten beantwortete dies, und warum war es jetzt nicht am Platze, solche Fastenzeiten weiterhin trauervoll zu beobachten?
31 Hier war eine direkte und positive Antwort für Sarezer und Regem-Melech, die von der Stadt Bethel gesandt worden waren, um zu fragen, ob sie fortfahren sollten, sich während des fünften Monats der Speise zu enthalten und dabei zu trauern. (Sacharja 7:1-3) Jetzt, da der Bau des zweiten Tempels in Jerusalem seiner großartigen Vollendung entgegenging, war es nicht an der Zeit, die früher, im Jahre 607 v. u. Z., also vor mehr als achtzig Jahren erfolgte Zerstörung Jerusalems und seines Tempels zu beklagen. Gottes Wille für sie war, sich über das ihnen jetzt erwiesene Gute zu freuen und darüber zu jubeln, daß all dem verderblichen Tun der Babylonier in Jerusalem und im Lande Juda entgegengewirkt wurde. Weg mit dem trauervollen Fasten! Man erfreue sich guter Festzeiten!
32. Wie hat sich diese göttliche Verheißung am christlichen, geistigen Israel erfüllt, und was beobachtet der Überrest im Gehorsam gegenüber dem Gebot Christi jedes Jahr an einem bestimmten Tag?
32 Wie großartig sich diese dem ehemaligen Israel gegenüber geäußerte Verheißung am christlichen, geistigen Israel erfüllt hat! Die heutigen gesalbten Überrestglieder beobachten keine der Fasten- und Trauerzeiten des alten Volkes Israel, nicht einmal den jährlichen Sühnetag, Yom Kippur, am zehnten Tag des siebenten Mondmonats (Tischri). (3. Mose, 16. Kapitel) Sie freuen sich über den wahren Sühnetag, der durch Jehovas Hohenpriester, Jesus Christus, mittels seines vollkommenen Sühnopfers Wirklichkeit wurde, dessen Verdienst Jesus Christus im Jahre 33 u. Z. zugunsten der ganzen Menschheit Jehova im Himmel darreichte. (1. Johannes 1:7 bis 2:2) Der einzige Tag, den der Überrest des geistigen Israel jedes Jahr im Gehorsam gegenüber dem Gebot beobachtet, das Christus seinen Jüngern gab, ist der 14. Nisan, der Passahtag, der Tag des Opfertodes Christi. Als somit der Überrest, der noch am Leben war, am 13. April 1919 nach Sonnenuntergang das Abendmahl des Herrn feierte, kamen in der ganzen Welt über 17 961 Personen zusammen, um seines Sühnetodes zu gedenken. Am Mittwoch, dem 29. März 1972, aber, nach Sonnenuntergang, wohnten 3 662 407 Personen dieser Feier bei, und 10 350 von ihnen nahmen von den Symbolen, dem ungesäuerten Brot und dem Wein. — Lukas 22:7-20.
33. Welche Prophezeiung in Jehovas neuntem Wort der Verheißung erklärt die große Anwesendenzahl in der ganzen Welt beim Abendmahl des Herrn im Jahre 1972?
33 Von woher kamen alle diese mehr als 3 650 000 Beobachter, die bei dieser Feier des Abendmahles des Herrn zugegen waren, und dazu die 10 350 Personen, die von den Symbolen nahmen? Dieses weltweite Phänomen im Jahre 1972 erklärt sich durch die Erfüllung des neunten Wortes der Verheißung Jehovas, das in Sacharja 8:20-22 aufgezeichnet ist: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es wird noch sein, daß Völker und die Bewohner vieler Städte kommen werden; und die Bewohner einer Stadt werden gewißlich zu denen einer anderen gehen und sprechen: „Laßt uns allen Ernstes hingehen, um das Angesicht Jehovas zu besänftigen und Jehova der Heerscharen zu suchen. Ich selbst will auch gehen.“ Und viele Völker und mächtige Nationen werden tatsächlich kommen, um Jehova der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und das Angesicht Jehovas zu besänftigen.‘ “
INTERNATIONALE EINSAMMLUNG IN DIE STADT GOTTES
34. (a) In welcher Weise kommen „Völker“ und „Nationen“ jetzt zu Jehovas Anbetungszentrum? (b) Schließt dieses Versammeln Einzelpersonen aus ‘vielen Völkern und mächtigen Nationen’ und aus ‘vielen Städten’ ein?
34 Es sollten nicht ganze „Völker“ und ganze „Nationen“ auf diese Weise in Jehovas Anbetungszentrum kommen, um ihn zu besänftigen und seine Gunst zu erlangen, sondern es sollten Einzelpersonen aus diesen Völkern und Nationen kommen. Auf keinen Fall war damit eine Weltbekehrung zum Judentum gemeint. Wenn wir das Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1973 näher betrachten, erfahren wir, daß sich diese christlichen Zeugen Jehovas in 208 Ländern und Inselgebieten vorfinden. Das Verzeichnis dieser Länder und Inseln schließt „viele Völker und mächtige Nationen“ ein. Und was „die Bewohner vieler Städte“ betrifft, so zeigt das Jahrbuch 1973, daß es bis zum 31. August 1972 auf dem ganzen Erdenrund 28 407 Versammlungen der christlichen Zeugen Jehovas gab. Die Stadt New York allein hatte 218 verschiedensprachige Versammlungen. Insgesamt werden die Bibeln und die biblischen Schriften dieser Christen, die Jehova anbeten, in 165 Sprachen gedruckt. Sie beten Jehova so an, wie Jesus Christus es tat.
35. Warum gehen sie nicht in die heutige irdische Stadt Jerusalem, und wo also beten sie Jehova an?
35 Nein, sie gehen nicht in das heutige irdische Jerusalem, wo sich der Felsendom, eine Moschee der Mohammedaner, an der Stelle befindet, wo früher der Tempel Jerusalems stand. Sie erkennen, daß es ‘einen Berg Zion und eine Stadt des lebendigen Gottes, ein himmlisches Jerusalem’, gibt, wie es in Hebräer 12:22 gesagt wird. Sie frohlocken und freuen sich über die Tatsache, daß am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914 u. Z., Gottes messianisches Königreich auf diesem Berg Zion aufgerichtet worden ist und daß dort Jesus Christus, der ‘Sohn Davids, des Sohnes Abrahams’, thront. (Matthäus 1:1) Das von Gott verliehene Recht der Glieder der königlichen Familie Davids, in Gottes Stadt zu regieren, wird daher von den Heidennationen nicht mehr mit Füßen getreten. (Lukas 21:20-24) Sie leisten ihre Untertanentreue diesem messianischen Königreich, das jetzt binnen kurzem alle Regierungen der Nationen auf Erden vernichten und zur Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas der Heerscharen für immer regieren wird. In den irdischen Vorhöfen seines geistigen Tempels beten sie ihn an und erfreuen sich seiner Gunst. — Psalm 84:2, 10; 116:18, 19.
36. Wie viele würden gemäß Jehovas zehntem Wort der Verheißung den Rocksaum eines Juden ergreifen, und was sollten sie zu ihm sagen?
36 Wunderbar ist in der Tat die neuzeitliche Erfüllung dieses neunten Verheißungswortes Gottes, des Souveränen Herrn. Doch gipfelt diese großartige Reihe göttlicher Verheißungen noch in einem zehnten Wort der Verheißung. So lesen wir in dem abschließenden Vers (23) dieses achten Kapitels der Prophezeiung Sacharjas: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es wird in jenen Tagen sein, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen ergreifen, ja sie werden tatsächlich den Rocksaum eines Mannes ergreifen, der ein Jude ist, indem sie sprechen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ ‘ “ — Sacharja 8:23.
37. Um zu verstehen, wer hier mit dem Ausdruck „Jude“ gemeint ist, müssen wir welche Wegleitung betrachten, die ein natürlicher Jude dargelegt hat?
37 Um diese Prophezeiung über den „Rocksaum eines Mannes ..., der ein Jude ist“, richtig zu verstehen, müssen wir die Wegleitung betrachten, die ein Mann darlegte, der folgendermaßen beschrieben wird: „Beschnitten am achten Tag, aus dem Familiengeschlecht Israels, aus dem Stamm Benjamin, ein Hebräer, geboren von Hebräern, was das Gesetz betrifft: ein Pharisäer“, nämlich der Apostel Paulus, der zuvor, ‘was Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung’ war. (Philipper 3:5, 6) Als Paulus, der von Geburt ein Jude oder Israelit war, der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts in Rom schrieb, sagte er: „Nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch besteht die Beschneidung in dem, was äußerlich am Fleische vollzogen worden ist, sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung ist die des Herzens durch Geist und nicht durch ein geschriebenes Recht. Das Lob eines solchen kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.“ — Römer 2:28, 29.
38. (a) Wenn also die rassische Herkunft in dieser Sache nicht zählt, was zählt dann, selbst bei natürlichen Juden? (b) Bis wann bestand die Christenversammlung ausschließlich aus natürlichen Juden und Proselyten, und welche Wahl mußte dann Kornelius treffen?
38 Aus diesem Grunde erfüllt sich Sacharja 8:23 nicht durch irgendeine rassische Überlegenheit nach dem Fleisch. Der „Rocksaum eines Mannes ..., der ein Jude ist“, wird nicht ergriffen, weil er ein Jude von Natur, von Geburt, ist. Jemandes fleischliche Verbindung zählt gar nicht in dieser Sache. Was zählt, ist die Frage: Wen betet er an? Oder ist Gott wirklich mit ihm, wenn er sich als Anbeter Gottes ausgibt? Es stimmt, daß während der zweiten Hälfte der siebzigsten Jahrwoche der Prophezeiung aus Daniel 9:24-27, nämlich von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an bis zum Herbst des Jahres 36 u. Z., die Christenversammlung ausschließlich aus natürlichen Juden und beschnittenen jüdischen Proselyten bestand. Was aber zeichnete diese natürlichen Juden aus, die die Christenversammlung bildeten? Während jener Zeit gab es natürliche Juden und natürliche Juden. Gott war entschieden nicht mit beiden Arten. Gott war nicht geteilt. Welcher Art von Juden schloß sich daher der Heide Kornelius, der italische Befehlshaber einer Hundertschaft, am Ende der siebzigsten Jahrwoche, im Frühherbst des Jahres 36 u. Z., in der Anbetung an? Was ersehen wir aus Apostelgeschichte 10:1-48?
39. Sich welcher Gruppe natürlicher Juden anzuschließen, beschloß Kornelius?
39 Dieser Kornelius, dessen Sprache italisch war, hörte auf, sich in der Anbetung den natürlichen Juden anzuschließen und den natürlichen Juden, die Jesus Christus als einen Gotteslästerer und einen falschen Christus gewaltsam zu Tode gebracht hatten, „viele Gaben der Barmherzigkeit“ zu geben. Kornelius und seine Mitbekehrten aus den Heiden schlossen sich nur jenen natürlichen Juden an, die Jünger Jesu Christi geworden waren und auf die Gott durch Jesus Christus seinen heiligen Geist ausgegossen hatte, wodurch Gott kundgab, daß er mit der Christenversammlung war. (Apostelgeschichte 2:1-47; 11:1-18) Jene Christenversammlung bestand aus geistigen Juden, geistigen Israeliten, die durch Christus als ihren Mittler in dem neuen Bund mit Gott standen. Der italische Hauptmann Kornelius war ebenso ein geistiger Jude oder Israelit wie jene gläubigen natürlichen Juden. Kornelius sah, daß die Christenversammlung aus geistigen Juden bestand und daß Gott mit ihnen war. Daher entschloß er sich, sich auf die Seite der geistigen Juden zu stellen.
40. Wie können wir feststellen, ob es, besonders seit der Zerstörung Jerusalems durch die Römer, irgendeine Grundlage gibt, den Text aus Sacharja 8:23 auf nichtchristliche, natürliche Juden anzuwenden?
40 Konnte die Zerstörung Jerusalems und seines materiellen Tempels durch römische Legionen als ein Beweis ausgelegt werden, daß Gott mit den Juden war, die in diesem entsetzlichen Unglück gefangen wurden, nur weil sie Juden gemäß ihrem beschnittenen Fleisch waren? Wie könnte irgendeine ehrliche, vernünftige Person eine solche Auslegung annehmen? Heute fehlt auf dem Berg Moria in Jerusalem ein jüdischer Tempel, in den sich irgendwelche Nichtjuden begeben und wo sie mit Juden zusammen anbeten könnten. Auch ahmen die religiösen und die politischen Führer der Juden den Hohenpriester Josua und den Statthalter Serubbabel nicht nach, indem sie den Tempel an seiner historischen Stätte wieder aufbauen würden, obwohl die Juden die ummauerte Altstadt Jerusalems im Sechstagekrieg vom Jahre 1967 eingenommen haben. Welche Grundlage gibt es daher, Sacharja 8:23 auf die heutigen nichtchristlichen, natürlichen, beschnittenen Juden oder auch auf die der voraussehbaren Zukunft anzuwenden? Gar keine!
41. Erfüllt sich Sacharja 8:23 heute an der Christenheit?
41 Nun denn, erfüllt sich heute die Prophezeiung an der religiösen Christenheit, die lange an dem Gedanken der Weltbekehrung zu ihrer aus vielen Sekten bestehenden Religionsorganisation festgehalten hat? Ergreifen zehn Nichtchristen aus allen Völkern und Nationen den Rocksaum eines Kirchenmitgliedes der Christenheit und sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“? Mit dem Wort „Gott“ meint die Prophezeiung „Jehova der Heerscharen“. Bestimmt wird die heidnische Welt nicht im Verhältnis von je zehn Heiden zu einem Kirchenmitglied zu den Bekenntnissen der Sekten der Christenheit bekehrt. Die Christenheit schätzt die Zahl ihrer Kirchenmitglieder heute auf 924 274 000, und zehnmal soviel würde mehr als zweimal die gegenwärtige Weltbevölkerung ausmachen.
42. In bezug auf welche Fragen müssen wir die Tatsachen ermitteln, um festzustellen, auf welche von all den angeblich geistigen Juden von heute Sacharja 8:23 Anwendung hat?
42 Genauso, wie es in den Tagen der Apostel Christi natürliche Juden und natürliche Juden gab, so gibt es heute angeblich geistige Juden und angeblich geistige Juden. Die Christenheit zählt mehr als 900 Millionen solcher angeblich geistigen Juden, die durch Christus als Mittler angeblich im neuen Bund stehen. Doch in bezug auf diese zwei Arten angeblich geistiger Juden fragen wir: Welche Art betet wirklich Jehova der Heerscharen an und dient ihm in seinem wahren, geistigen Tempel? Zu welcher Art sagen die Menschen aller Nationen, der großen und der kleinen, daß sie mit ihnen gehen wollen, weil sie gehört haben, daß Jehova Gott und nicht ein namenloser „Gott“ mit ihnen ist? In diesem Fall sollte man sich nur auf Tatsachen stützen. Mögen diese für sich selbst sprechen!
43. Welche Dinge zeichnen heute die geistigen Israeliten aus, auf die sich der Text von Sacharja 8:23 bezieht, und wie groß ist deren Zahl jetzt?
43 Gemäß den weltweit ersichtlichen Beweisen ist es der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten, den Jehova Gott aus Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen, babylonischen Religion, zu befreien begann. Die Glieder desselben befassen sich mit einem geistigen Werk gleich dem des Bauens des zweiten Tempels Jehovas, das in den Tagen des Hohenpriesters Josua und des Statthalters Serubbabel vor sich ging. Sie fördern mit der Hilfe von Personen aller Nationen, Stämme, Völker und Sprachen von ganzem Herzen weltweit die Anbetung Jehovas der Heerscharen. Jährlich kommen sie am Passahtag zusammen, um den Opfertod des Sohnes Jehovas, Jesu, des Messias, zu feiern, und bei diesem Anlaß essen sie das ungesäuerte Brot und trinken den Wein, geradeso wie Jesus Christus es geboten hat. Aus dem beredten Zeugnis von ihrer Seite zu schließen, scheint sich die Zahl dieser gesalbten, geistigen Israeliten heute auf nur etwa zehntausend zu belaufen. Das ist viel weniger, als der Überrest in der Zeit Sacharjas zählte.
44. Wer schließt sich diesen wahren, geistigen Israeliten an, und in welcher Zahl gemäß Berichten?
44 Wer aber schließt sich diesen geistigen Juden in der Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes in seinem geistigen Tempel an? Wie es in Offenbarung 7:9-17 vorausgesagt worden ist, ist es eine zahllose „große Volksmenge“ „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“. Auch diese werden Jünger des Messias Jehovas. (Matthäus 28:19, 20) Allein im Jahre 1972 wurden 163 123 von diesen als Gott hingegebene Jünger des Messias Jehovas getauft. Während desselben Jahres gab es im Durchschnitt 1 596 442 Personen, die berichteten und gemeinsam dem Gebot des Messias gehorchten, „diese gute Botschaft“ des messianischen Königreiches Jehovas bis zum nahen Ende dieses Systems der Dinge überall zu predigen. (Matthäus 24:14) Wie deutlich kann doch die Erfüllung von Sacharja 8:23 bereits gesehen werden!
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Der König vorgestellt — die Gefangenen freigelassenDas Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
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16. Kapitel
Der König vorgestellt — die Gefangenen freigelassen
1. Was für eine Anwendung hat jetzt Sacharjas Prophezeiung, wenn heute in den Nachrichten von gewissen Gebieten und Städten gesprochen wird, und was hilft uns, heute ihre Erfüllung festzustellen?
HEUTE erscheinen in den Nachrichten immer wieder die Namen Syrien, Libanon und Gasastreifen. Städte, die mit diesen Gebieten verbunden sind, werden im neunten Kapitel der Prophezeiung Sacharjas erwähnt. Doch gilt das, was der Prophet Sacharja damals, im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, sagte, nicht für diese Gebiete in ihren heutigen Beziehungen zur Republik Israel. Außer irgendeiner anfänglichen Erfüllung der Prophezeiung Sacharjas im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung in buchstäblichem Sinne findet die Prophezeiung heute, im zwanzigsten Jahrhundert, ihre endgültige Erfüllung, doch nur in geistigem oder sinnbildlichem Sinne. Dadurch, daß wir uns mit der vor neunzehnhundert Jahren erfolgten ersten Erfüllung vertraut machen, können wir die geistige Erfüllung dieser Prophezeiung heute erkennen.
2. Eine Landkarte, die welche Zeitspanne betrifft, betrachten wir, und sind die in Verbindung mit dem „Land Chadrach“ erwähnten Orte jüdische Städte?
2 Wenn wir unsere Landkarte Palästinas aus der Zeit der Herrschaft der persischen Könige betrachten, sehen wir Damaskus die Hauptstadt Syriens, auch die Stadt Hamath, etwa 193 Kilometer nördlich von Damaskus, ferner die alten phönizischen (nun libanesischen) Städte Tyrus und Sidon an der Küste des Mittelmeeres, außerdem die Philisterstädte Gasa, Askalon, Ekron, Asdod und Gath und auch die Städte Jerusalem und Samaria. Das „Land Chadrach“ erscheint nicht auf allen Landkarten, weil seine Lage und seine eindeutigen Grenzen nicht genau bekannt sind, aber die Prophezeiung verbindet dieses einmal erwähnte Land mit Damaskus. Das Calwer Bibellexikon von Zeller (1924) sagt auf Seite 267: „Hadrach (genauer Chadrak), Landschaft, Sach. 9, 1 neben Damaskus genannt.“ Die revidierte Ausgabe (1956) des Werkes Westminster Historical Atlas to the Bible, Seite 124 spricht von dem Land „Hadrach“ als einem „Bezirk von Syrien, nördlich von Hamath“, also nördlich von Damaskus. Ob der Ausdruck „das Land Chadrach“ symbolisch und als Bezeichnung des ganzen Gebietes zu verstehen ist, in dem alle obenerwähnten Städte Syriens, Phöniziens und Philistäas liegen, ist von wenig Belang. Sie alle waren nichtisraelitische, nichtjüdische Städte.
3. In welchem Gegensatz stehen die Schlußverse von Sacharja, Kapitel acht zu den ersten Versen von Kapitel neun?
3 In den Schlußversen (20-23) des achten Kapitels der Prophezeiung Sacharjas ist die Rede davon, wie Menschen von allen Sprachen der Nationen und aus vielen Städten nach Jerusalem hinaufziehen werden, um Jehova anzubeten, wobei sie sogar den Rocksaum eines Juden ergreifen, um mit ihm zu gehen und seinen Gott anzubeten. Was geschieht mit den Menschen, die das nicht tun? Die ersten acht Verse des nachfolgenden (neunten) Kapitels unterrichten uns treffend über gewisse Folgen für solche Menschen. So laßt uns nun diesen Teil, Sacharja 9:1-8, lesen:
4. Wer greift gemäß Sacharja 9:1-8 in die Angelegenheiten der Erwähnten ein, und für wen?
4 „Ein prophetischer Spruch: ,Das Wort Jehovas ist gegen das Land Chadrach, und in Damaskus ruht es; denn Jehova hat ein Auge auf den Erdenmenschen und auf alle Stämme Israels. Und Hamath selbst wird auch daran grenzen, Tyrus und Sidon, denn sehr weise ist es. Und Tyrus ging daran, sich einen Wall zu bauen und Silber aufzuhäufen wie Staub und Gold gleich dem Schlamm der Straßen. Siehe! Jehova selbst wird es enteignen, und ins Meer wird er gewißlich seine Streitmacht niederschlagen; und im Feuer wird es selbst verzehrt werden. Askalon wird es sehen und in Furcht geraten; und was Gasa betrifft, es wird sich dann vor sehr heftigen Schmerzen winden, auch Ekron, weil seine erwartete Hoffnung zuschanden wird. Und ein König wird gewißlich aus Gasa entschwinden, und Askalon selbst wird nicht bewohnt werden. Und ein illegitimer Sohn wird sich tatsächlich in Asdod niedersetzen, und ich werde gewißlich den Stolz des Philisters wegtilgen. Und ich will seine blutbefleckten Dinge aus seinem Mund entfernen und seine abscheulichen Dinge zwischen seinen Zähnen hinweg, und auch er selbst wird gewißlich übrigbleiben für unseren Gott; und er soll wie ein Stammeshaupt in Juda werden und Ekron wie der Jebusiter. Und ich will als ein Vorposten für mein Haus lagern, so daß es keinen geben wird, der hindurchzieht, und keinen, der zurückkehrt; und es wird kein Arbeitsantreiber mehr durch sie hindurchziehen, denn nun habe ich es mit meinen Augen gesehen.‘ “
5. Warum ruhte Jehovas Mißfallen auf Damaskus, auf dem „Land Chadrach“ und auf Hamath?
5 Das alte Syrien des sechsten Jahrhunderts v. u. Z. betete falsche Götter an und verharrte in seiner Feindschaft gegen das wiederhergestellte Land Juda. Es lehnte es ab, Jehova in seinem wieder aufgebauten Tempel in Jerusalem anzubeten. Daher gab es einen guten Grund, weshalb Jehovas Wort nicht für, sondern gegen das „Land Chadrach“ war, da es zu Syrien gehörte. Sein mißbilligendes Wort würde auf der Hauptstadt des ganzen Landes, auf Damaskus, ruhen; und da das Gebiet von Hamath an Damaskus grenzte, würde Jehovas mißbilligendes Wort auch gegen Hamath ausgesprochen werden. Somit ruhte auf keinem Teil Syriens Gottes Gunst.
6. Weshalb erging Jehovas Wort wider Städte von Phönizien?
6 Das Land Phönizien grenzte an Syrien, und es hatte sich ebenfalls wider das Land Juda gewandt, als dieses seine gräßlichste Bedrängnis erlitt. Psalm 83:5-8 schließt in den Worten über die internationale Verschwörung gegen Jehovas Volk auch die phönizischen Städte Gebal und Tyrus ein, wenn es dort heißt: „Gegen dich schlossen sie dann sogar einen Bund, die Zelte Edoms und die Ismaeliten, Moab und die Hagriter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa zusammen mit den Bewohnern von Tyrus. Auch Assyrien selbst hat sich ihnen angeschlossen; sie sind den Söhnen Lots [Moab und Ammon] ein Arm geworden.“ Tyrus war eigentlich eine Kolonie von Sidon; und in Sacharja 9:2-4 werden diese Städte wie folgt erwähnt:
7. Mit wem verbindet Sacharja 9:2-4 Tyrus, und was soll, wie vorausgesagt, Tyrus widerfahren?
7 „Tyrus und Sidon, denn sehr weise ist es. Und Tyrus ging daran, sich einen Wall zu bauen und Silber aufzuhäufen wie Staub und Gold gleich dem Schlamm der Straßen. Siehe! Jehova selbst wird es enteignen, und ins Meer wird er gewißlich seine Streitmacht niederschlagen; und im Feuer wird es selbst verzehrt werden.“
8. Welche Stadt Tyrus war die von Sacharja erwähnte, und warum war dies so?
8 Aus diesen Worten zeigt sich mit Gewißheit, daß das „Wort Jehovas“ auch gegen ganz Phönizien, vertreten durch seine weltberühmten Städte Tyrus und Sidon, gesprochen wurde. Die hier genannte Stadt Tyrus ist die Inselstadt, denn König Nebukadnezar von Babylon zerstörte in seinem palästinischen Feldzug die Stadt auf dem Festland. (Hesekiel 29:17-20) Die Überlebenden von Tyrus flohen auf ihre vom Festland etwas entfernte Insel und bauten dort eine mächtige Stadt. Gemäß Hesekiel 28:1-19 hatte sich Tyrus in teuflischer Weise als Verräter gegen seinen früheren Freund Israel gewandt, und Sidon verband sich mit Tyrus in dieser Handlungsweise. (Hesekiel 28:20-26) Nach der Wiederherstellung des Landes Juda im Jahre 537 v. u. Z., nachdem es siebzig Jahre öde dagelegen hatte, änderten Tyrus und Sidon ihre Herzenseinstellung gegenüber Jerusalem und seinem zweiten Tempel nicht. Wie unweise!
9. Wie bereicherte und befestigte sich Tyrus, doch wie wirkte sich Jehovas Prophezeiung Tyrus betreffend aus?
9 Tyrus wie auch Sidon fuhren fort, der Weisheit dieser Welt zu folgen, indem sie ihre Weisheit mehrten, um Reichtümer zu sammeln und hier auf Erden Gold und Silber aufzuhäufen, wo Plünderer sie plündern können. Der mächtige Wall, den Tyrus als seefahrende Handelsmacht zu seinem Schutz baute, hielt im Jahre 332 v. u. Z. der Kriegskunst des griechischen Eroberers, Alexanders des Großen, nicht stand. Die tyrischen Militärstreitkräfte, die auf dem Lande ihren Stützpunkt hatten, wie auch diejenigen an Bord seiner vielen Schiffe versagten damals. Jehova schlug die Streitmacht von Tyrus durch sein irdisches Vollstreckungswerkzeug ‘ins Meer nieder’, wo es eine Festung errichtet hatte. Jehova enteignete Tyrus, indem er dessen Besitztümer, seinen gewaltigen Reichtum, dem Eroberer in die Hände fallen ließ. Das Feuer, durch das es dann verzehrt wurde, führte seinen vollständigen Ruin herbei.
10. Welches Interesse an Jesus Christus bekundeten Leute aus Tyrus und Sidon, und was wurde laut Bericht in Tyrus gegründet?
10 Jahre später wurde Tyrus wieder aufgebaut, doch weder es selbst noch Sidon gewannen ihre Stellung als starke Handelsmacht zurück, die sie innegehabt hatten, bevor sich das gegen sie gesprochene „Wort Jehovas“ erfüllte. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung kamen viele Leute aus Tyrus und Sidon herbei, um Jesus zu hören und zu sehen und von ihm geheilt zu werden. (Markus 3:7, 8; Lukas 6:17; Matthäus 15:21-29) Nach Jesu eigenen, in Matthäus 11:20-22 und Lukas 10:13, 14 aufgezeichneten Worten sollen viele Personen in Tyrus und Sidon geneigt gewesen sein, auf die Botschaft von Gottes Königreich zu hören und entsprechend zu handeln. Zur Zeit der dritten Missionsreise des Apostels Paulus gab es in Tyrus eine Christenversammlung. (Apostelgeschichte 21:2-7) Diese Tyrier vertrauten nicht auf Militärstreitkräfte, noch sammelten sie sich Schätze auf Erden, sondern sie häuften sich Schätze im Himmel auf.
DER STOLZ DES HEIDNISCHEN FEINDES WEGGETILGT
11, 12. (a) Was für ein ehemaliger Städtebund beherrschte Philistäa? (b) Wessen Stolz würde Jehova wegtilgen, und wie?
11 Was nun ist das „Wort Jehovas“, das gegen Philistäa gesprochen wurde? In alter Zeit beherrschte der Fünf-Städte-Bund — Asdod, Askalon, Ekron, Gath und Gasa — das Land Philistäa. Aus irgendeinem Grunde wird Gath in Jehovas Wort gegen die Philister hier nicht erwähnt. Die Prophezeiung in Sacharja 9:5-7 besagt weiter:
12 „Askalon wird es sehen und in Furcht geraten; und was Gasa betrifft, es wird sich dann vor sehr heftigen Schmerzen winden, auch Ekron, weil seine erwartete Hoffnung zuschanden wird. Und ein König wird gewißlich aus Gasa entschwinden, und Askalon selbst wird nicht bewohnt werden. Und ein illegitimer Sohn wird sich tatsächlich in Asdod niedersetzen, und ich werde gewißlich den Stolz des Philisters wegtilgen. Und ich will seine blutbefleckten Dinge aus seinem Mund entfernen und seine abscheulichen Dinge zwischen seinen Zähnen hinweg, und auch er selbst wird gewißlich übrigbleiben für unseren Gott; und er soll wie ein Stammeshaupt in Juda werden und Ekron wie der Jebusiter.“
13. (a) Wie sollte die Zerstörung von Tyrus im Jahre 332 v. u. Z. Askalon, Gasa und Ekron berühren? (b) Welchen Wechsel erfuhr Asdod?
13 So sollte denn die Stadt Askalon die Zerstörung von Tyrus sehen, sich fürchten und schließlich keine Bewohner haben. Was Gasa betrifft, es fühlte sehr heftige Schmerzen, offenbar aus demselben Grund; und wegen dieses schmerzlichen Ereignisses und seiner Folgen erfuhr es einen Wechsel seiner Herrschaft, und sein einheimischer König entschwand ihm. Die Stadt Ekron blickte offenbar zu Tyrus als ihrer Hoffnung auf Schutz und Hilfe gegen einen eindringenden Feind auf. Als daher Tyrus nach einer siebenmonatigen Belagerung durch Alexander den Großen im Jahre 332 v. u. Z. zur Ruine wurde, wand sich Ekron ebenfalls in heftigen Schmerzen, weil seine Hoffnung enttäuscht und zuschanden gemacht worden war. Was aber ist über die vierte erwähnte Stadt, über Asdod, zu sagen? Anscheinend mußte ein Wechsel der Bevölkerung darin eintreten, denn Jehova sagte: „Ein illegitimer Sohn wird sich tatsächlich in Asdod niedersetzen.“ Die rechtmäßige, einheimische Bevölkerung sollte nicht darin bleiben. Fremde, Ausländer, sollten die Stadt einnehmen, nicht nur, was ihre Herrschaft, sondern auch, was ihre Bevölkerung betraf.
14. Welcher Einstellung gegen Israel hatte sich Philistäa schuldig gemacht, und wie würde Jehova dies austilgen?
14 Anerkanntermaßen erging dann das „Wort Jehovas“ wider Philistäa. Die Philister waren sehr stolz und arrogant gewesen, besonders gegen Jehovas Volk, selbst nachdem dieses wieder in sein Heimatland zurückgebracht worden war. Aber ihr Stolz ging ihrem Sturz voraus. Indem Jehova die obenerwähnten Dinge den vier führenden Städten Philistäas zufügte, würde er „den Stolz des Philisters wegtilgen“. Kein Philister könnte weiterhin großtun, wenn er sich mit Jehovas Volk verglich. Jehova würde auch ihren falschen Religionskult austilgen.
15. (a) Was wird mit den „blutbefleckten Dingen“ und den „abscheulichen Dingen“ der Philister getan werden? (b) Wie wird ein Überrest der Philister handeln?
15 Bei der Anbetung ihrer falschen Götter aßen sie Opfer, die Jehova und seinem Volk abscheulich waren. Auch waren die Opfertiere, deren Fleisch sie bei ihren Opfermahlzeiten genossen, nicht ausgeblutet. Dieser widerlichen Anbetung von Götzen mußte Einhalt geboten werden, denn das „Wort Jehovas“ besagte weiter: „Und ich will seine [des Philisters] blutbefleckten Dinge aus seinem Mund entfernen und seine abscheulichen Dinge zwischen seinen Zähnen hinweg, und auch er selbst wird gewißlich übrigbleiben für unseren Gott.“ Wie solche blutbefleckten und abscheulichen Dinge von dem Mund und den Zähnen des Philisters entfernt werden, wird nicht erklärt. Aber inmitten all dieser Philister, die es ablehnen, Gottes Gebot zu beachten und vom Götzendienst mit seinen abscheulichen Opfern und Riten abzulassen, wird ein Überrest übrigbleiben, der das freiwillig, aus Gehorsam, tun wird. Dies wird ein Überrest „für unseren Gott“, für Jehova der Heerscharen, sein. Welch lebenrettende Umwandlung das bedeuten wird! Aber Sacharja (9:7) sagt weiter in bezug auf diesen Überrest: „Und er soll wie ein Stammeshaupt in Juda werden und Ekron wie der Jebusiter.“
16. (a) Auf welche Weise würde der Überrest der Philister „wie ein Stammeshaupt in Juda“ werden? (b) Auf welches gesellschaftliche Niveau wird dadurch hingewiesen, daß die Bewohner von Ekron „wie der Jebusiter“ wurden?
16 Natürlich konnten die Philister, die Hamiten waren, keine Stammeshäupter im semitischen, hebräischen Stamm Juda werden. (1. Mose 10:6, 13, 14, 21-25) Aber die gehorsamen Übriggebliebenen, die Proselyten wurden, um „unseren Gott“, Jehova, anzubeten, konnten „wie ein Stammeshaupt in Juda“ werden. So würde dieser Überrest eine ausgezeichnete Stellung in Verbindung mit Jehovas erwähltem Volk haben und würde nicht als von geringer oder keiner Bedeutung angesehen werden. Wie dem Stammeshaupt einer Sippe würden ihm Verantwortlichkeiten gegeben werden. Doch wären diese Verantwortlichkeiten denen der Judäer selbst untergeordnet. Dies wird durch die Erklärung angezeigt, daß Ekron „wie der Jebusiter“ würde. Wie die Philister waren die Jebusiter Hamiten, nicht durch Hams Sohn Mizrajim, sondern durch seinen Sohn Kanaan, sie waren somit Kanaaniter. (1. Mose 10:6, 15, 16) Die Jebusiter waren die früheren Bewohner der Stadt Jerusalem, die deshalb Jebus genannt wurde.
17. Warum zeigte es für die Bewohner von Ekron eine Stellung der Gunst an, wenn sie „wie der Jebusiter“ wurden?
17 Im Jahre 1070 v. u. Z. nahm König David die Stadt der Jebusiter ein und nannte sie Jerusalem. (Richter 1:21; 2. Samuel 5:4-9) Später wurden die unterworfenen Jebusiter von Davids Sohn, König Salomo, als Sklavenarbeiter bei verschiedenen öffentlichen Bauwerken gebraucht, auch beim Bau des großartigen Tempels in Jerusalem. (1. Könige 9:15-23; 2. Chronika 8:1-10) Welch ein Vorrecht war es doch für jene Jebusiter, einen Anteil am Bauen des Tempels Jehovas in Jerusalem zu haben und außerdem vortreffliche Einrichtungen für das vorbildliche messianische Königreich Gottes im alten Israel zu errichten! Indem so Ekron und seine Bewohner, die sich der Anbetung „unseres Gottes“, Jehovas, zuwandten, „wie der Jebusiter“ wurden, gelangten sie in eine — wenn auch untergeordnete — Stellung der Gunst.
18. Wie kamen im ersten Jahrhundert u. Z. die Philister mit dem Christentum in Berührung?
18 Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung wurde die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich den Philistern gepredigt. Wir erinnern uns, wie der Evangeliumsverkündiger Philippus einem äthiopischen Eunuchen auf der „Straße, die von Jerusalem nach Gasa [in Philistäa] hinabführt“, predigte, als sie in seinem Wagen fuhren. Nachdem Philippus diesen zum Christentum bekehrten Äthiopier getauft hatte, verließ er ihn, und es fand sich, daß er in Asdod (griechisch: Azotos; das heutige Isdud) war, etwa fünfundfünfzig Kilometer nördlich von Gasa. Zweifellos gingen viele Philister auf die Verkündigung des Evangeliums durch Philippus ein. (Apostelgeschichte 8:26-40) Im Jahre 36 u. Z., nach der Bekehrung des Kornelius, des Befehlshabers einer italischen Hundertschaft, konnten die Philister bekehrt werden und konnten dann durch Christus den heiligen Geist Gottes empfangen.
19. Wie erfüllt sich das prophetische Bild ‘eines illegitimen Sohnes, der sich tatsächlich in Asdod niedersetzt’, im Fall der neuzeitlichen, gegenbildlichen Philister?
19 In unserem jetzigen, zwanzigsten Jahrhundert haben viele Religionsanhänger wie die alten Philister gehandelt, indem sie falsche Götter angebetet und Jehovas Volk bekämpft haben. So, wie das alte Asdod, die führende Stadt des Fünf-Städte-Bundes der Philister, wie durch illegitime Söhne einen Wechsel der Bevölkerung erfuhr, so erfahren diese gegenbildlichen, heutigen Philister einen Wechsel der Persönlichkeit. Indem sie sich durch Jesus Christus Gott hingeben und sich im Wasser taufen lassen, hören sie auf, ein Teil dieser Welt der Philister zu sein, und werden für sie ‘Fremde’, Unnatürliche, Außenseiter. Sie gehen nicht dem selbstischen Handel nach wie das alte Tyrus, noch stützen sie ihr Vertrauen oder setzen ihre Hoffnung darauf, gleichwie Ekron zu Tyrus aufblickte; auch vertrauen sie nicht auf eine Streitmacht, wie dies das alte Syrien tat. Sie halten sich von der Anbetung der blutdürstigen Götter dieser neuzeitlichen Welt fern und dienen ihnen nicht. Hingebungsvoll beziehen sie Stellung für „unseren Gott“, Jehova der Heerscharen.
20. Woran dürfen diese umgewandelten heutigen Philister mit dem Überrest geistiger Israeliten teilhaben?
20 In Anbetracht dieser Handlungsweise wird den umgewandelten neuzeitlichen Philistern ein Anteil zusammen mit dem gesalbten Überrest der geistigen Israeliten oder Juden an der Förderung der Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel verliehen. So ‘wie einem Stammeshaupt in Juda’ werden ihnen Dienstzuteilungen und Verantwortlichkeiten in Verbindung mit der Tätigkeit im Tempel gegeben. Die Menge dieser Jehova hingegebenen, getauften Diener ist bereits „groß“ geworden, und sie nimmt immer noch zu. Diese ungezählte „große Volksmenge“, die sich dem geistgesalbten Überrest anschließt, wurde in Offenbarung 7:9-17 vorausgesagt.
21, 22. (a) Von welchem Nutzen war es, daß Jehova für die Glieder seines Volkes ein Vorposten wurde, und warum würde kein Arbeitsantreiber mehr durch sie hindurchziehen? (b) Wie hat Jehova diese Prophezeiung heute gegenüber seinem Überrest des geistigen Israel erfüllt?
21 Das alte Philistäa, Phönizien und Syrien waren grimmige Feinde des wiederhergestellten Überrestes der Juden, die früher im Exil gewesen waren. Um einen Gegensatz zwischen seiner Verfahrensweise mit diesen Feinden und seiner Verfahrensweise mit seinem erwählten Volke, dem Hause Israel, zu zeigen, fuhr Jehova der Heerscharen fort zu sagen: „Und ich will als ein Vorposten für mein Haus lagern, so daß es keinen geben wird, der hindurchzieht, und keinen, der zurückkehrt; und es wird kein Arbeitsantreiber mehr durch sie hindurchziehen, denn nun habe ich es mit meinen Augen gesehen.“ — Sacharja 9:8.
22 Indem sich Jehova der Heerscharen als ein Vorposten lagert, kann er die angreifenden Feinde davon abhalten, sich ‘seinem Haus’ zu nähern, in die Reihen seines Volkes einzudringen und sich dann zurückzuziehen. Als „Vorposten“ würde er einen „Arbeitsantreiber“, der Sklaven antreibt, daran hindern, je wieder durch sie hindurchzuziehen und sie zu versklaven. In ähnlicher Weise hat derselbe Jehova der Heerscharen sein „Haus“ geistiger Israeliten in dieser „Zeit des Endes“ beschützt, zu einer Zeit, da sich die Feinde wie nie zuvor zusammengerottet haben, um die Anbetung Jehovas, die in seinem geistigen Tempel dargebracht wird, zu bekämpfen. Gestärkt durch seinen machtvollen Geist, widersteht Jehovas „Haus“ der geistigen Israeliten mit Erfolg allen Anstrengungen weltlicher „Arbeitsantreiber“, durch ihr geistiges Besitztum hindurchzuziehen und ihre religiösen Arbeitsantreiber zu werden. Sie ahmen die Apostel Christi nach und gehorchen Gott, dem Herrscher, mehr als den Menschen. — Apostelgeschichte 5:29.
23. (a) Was bedeutet der Ausspruch Jehovas: „Nun habe ich es mit meinen Augen gesehen“ hinsichtlich der Lage seines Volkes inmitten der ganzen Menschheit? (b) Inwiefern trifft dies in Verbindung mit dem Überrest des geistigen Israel und der „großen Volksmenge“ der Mitanbeter zu?
23 Jehova der Heerscharen weiß um die Drohungen und Anstrengungen der Feinde wider seine Anbeter in seinem Tempel. Er sagt: „Nun habe ich es mit meinen Augen gesehen.“ Dies entspricht dem, was er früher in seinem ‘prophetischen Spruch’ mit den Worten gesagt hat: „Das Wort Jehovas ist gegen das Land Chadrach, und in Damaskus ruht es; denn Jehova hat ein Auge auf den Erdenmenschen und auf alle Stämme Israels.“ (Sacharja 9:1) Sein Auge ist nicht nur auf „alle Stämme Israels“ gerichtet, sondern auch auf den Erdenmenschen, das heißt auf alle Menschen außer seinem erwählten Volke. Darum hat er seinen prophetischen Spruch gegen die alten Feinde wie Syrien, Phönizien und Philistäa ergehen lassen, die die zwölf Stämme Israels schlecht behandelten. Dieser „Spruch“ ist prophetisch und trifft heute in geistiger Hinsicht auf die Feinde des Volkes Jehovas, des geistigen Israel und der „großen Volksmenge“ der Mitanbeter, zu. Der Unterschied in der Art, wie Jehova der Heerscharen all diese seine Anbeter behandelt und wie er mit dem neuzeitlichen Gegenstück Syriens, Phöniziens und Philistäas verfährt, kann bereits gesehen werden. Der vollständige Unterschied wird sich während der sich nähernden Zeit der „großen Drangsal“ zeigen, wenn Jehova seine loyalen Anbeter von all ihren gottlosen Feinden gänzlich befreit. — Matthäus 24:21, 22; Offenbarung 7:14, 15; 19:11-21.
„SIEHE! DEIN KÖNIG SELBST KOMMT“
24. (a) Welche Fragen werden angesichts der Erfahrung Gasas über den Gegenstand seiner Feindseligkeit, über Jerusalem, gestellt? (b) Warum wird Jerusalem auf andere Weise als Gasa „schreien“?
24 Ein König sollte aus der Philisterstadt Gasa entschwinden, doch was sollte mit Bezug auf den Gegenstand der Feindseligkeit der Philister, mit Jerusalem, poetisch Zion genannt, geschehen? Sollte es sich wie Gasa „vor sehr heftigen Schmerzen winden“, weil es das Bollwerk des habgierigen Handels und der untheokratischen Militärstreitmacht gestürzt sieht? Sollte es in äußerstem Schmerz und entsetzlicher Furcht schreien? Schreien, das heißt laut rufen, wird es, doch nicht in gleicher Weise wie Gasa. Denn nachdem Jehova seinen prophetischen Spruch wider Syrien, Phönizien und Philistäa geäußert hat, sagt er weiter: „Frohlocke sehr, o Tochter Zion. Jauchze im Triumph,a o Tochter Jerusalem. Siehe! Dein König selbst kommt zu dir. Er ist gerecht, ja gerettet, demütig und auf einem Esel reitend, ja auf einem ausgewachsenen Tier, dem Sohn einer Eselin. Und ich werde gewißlich den Kriegswagen aus Ephraim wegtilgen und das Roß aus Jerusalem. Und der Kriegsbogen soll weggetilgt werden. Und er wird tatsächlich Frieden reden zu den Nationen; und seine Herrschaft wird von Meer zu Meer sein und vom ,Strom‘ bis an die Enden der Erde.“ — Sacharja 9:9, 10.
25. Weshalb hat die „Tochter Jerusalem“ allen Grund, im Triumph zu jauchzen und über das Nahen des Königs zu frohlocken?
25 Warum hätte Jerusalem in Erfüllung dieser herrlichen Verheißung nicht allen Grund, zu frohlocken und ‘im Triumph zu jauchzen’? Denn zu der Zeit, da diese göttliche Verheißung durch den Propheten Sacharja gegeben wurde, war Jerusalem ohne einen eigenen König. Es hatte lediglich einen Statthalter der Provinz, den der persische Herrscher, Darius I., eingesetzt hatte, nämlich Serubbabel, den Sohn Schealtiels aus dem königlichen Geschlecht Davids. Etwa neunzig Jahre früher, im Jahre 607 v. u. Z. war das Königtum Davids durch Babylon gestürzt worden, als Jerusalem vollständig zerstört und sein König Zedekia nach Babylon weggeführt wurde. Obwohl die siebzig Jahre der gänzlichen Verödung Jerusalems nun vorüber waren, mußten doch noch die 2 520 Jahre der Zeiten der Nationen, in denen die nichtjüdischen Nationen Jerusalems Recht auf ein davidisches Königtum niedertreten konnten, bis zum Jahre 1914 u. Z. weitergehen So sah denn die „Tochter Jerusalem“ in der Zeit Sacharjas sehnsuchtsvoll dem Kommen des wahren Messias und Königs aus der Linie Davids entgegen, eines Messias, der durch den Statthalter Serubbabel vorgeschattet wurde. — Haggai 2:23.
26. Warum brauchen wir über die anfängliche Erfüllung der Prophezeiung Sacharjas nicht im ungewissen zu sein und hin und her zu raten?
26 Wir, die wir heute leben und an dem wahren Messias, nicht einem falschen Christus, interessiert sind, brauchen nicht im ungewissen über die anfängliche Erfüllung der Prophezeiung Sacharjas zu sein und darüber zu raten. Sie ist aufgezeichnet worden und wird uns von mindestens drei Augenzeugen derselben beschrieben, nämlich von Matthäus Levi, einem Steuereinnehmer, von Johannes Markus, einem Bewohner Jerusalems, und von Johannes, dem Sohn des Zebedäus, dazu noch von einem Geschichtsschreiber des ersten Jahrhunderts, der den Tatsachenbestand des Falles erforschte, von dem Arzt Lukas von Kleinasien. Was am Sonntag, dem 9. Nisan des Jahres 33 u. Z., geschah, berichtet uns Matthäus Levi:
Als sie sich nun Jerusalem näherten und nach Bethphage auf den Ölberg gekommen waren, da sandte Jesus zwei Jünger aus und sprach zu ihnen: „Geht hin in das Dorf, das ihr vor euch seht, und ihr werdet sogleich eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und bringt sie zu mir. Und wenn jemand etwas zu euch sagt, sollt ihr sagen: ,Der Herr benötigt sie.‘ Darauf wird er sie sogleich senden.“
Dies geschah in Wirklichkeit, damit erfüllt werde, was durch den Propheten geredet wurde, welcher sprach: „Sagt der Tochter Zion: ,Siehe! Dein König kommt zu dir, mild gesinnt und auf einem Esel reitend, ja, auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.‘ “
Da machten sich die Jünger auf den Weg und taten so, wie ihnen Jesus befohlen hatte. Und sie brachten die Eselin und ihr Füllen, und sie legten ihre äußeren Kleider auf diese, und er setzte sich auf sie. Die meisten Leute von der Volksmenge breiteten ihre äußeren Kleider auf den Weg aus, während andere begannen, Zweige von den Bäumen abzuhauen und sie auf den Weg auszubreiten. Die Volksmengen aber, die, die ihm vorausgingen, und die, die nachfolgten, schrien fortgesetzt: „Rette, bitte, den Sohn Davids! Gesegnet ist der, der im Namen Jehovas kommt! Rette ihn, bitte, in den Höhen droben!“
Als er nun in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Bewegung und sagte: „Wer ist dieser?“ Die Volksmengen sagten fortgesetzt: „Dies ist der Prophet, Jesus aus Nazareth in Galiläa!“
Und Jesus begab sich in den Tempel und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Geldwechsler und die Bänke der Taubenverkäufer um. Und er sprach zu ihnen: „Es steht geschrieben: ,Mein Haus wird ein Haus des Gebets genannt werden‘, ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.“ Auch kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie.
Als die Oberpriester und die Schriftgelehrten die wunderbaren Dinge sahen, die er tat, und die Knaben, die im Tempel schrien und sprachen: „Rette, bitte, den Sohn Davids!“, wurden sie unwillig und sprachen zu ihm: „Hörst du, was diese sagen?“ Jesus sprach zu ihnen: „Ja. Habt ihr niemals dies gelesen: ,Aus dem Mund von Unmündigen und Säuglingen hast du Lobpreis bereitet.‘?“ — Matthäus 21:1-16.
27. Wie hätte sich die Prophezeiung erfüllt, wenn die Jünger die Botschaft nicht laut ausgerufen hätten?
27 Und Lukas, der jüdische Arzt, fügt folgende Einzelheit hinzu:
Doch einige der Pharisäer aus der Volksmenge sagten zu ihm: „Lehrer, verweise es deinen Jüngern.“ Er gab aber zur Antwort: „Ich sage euch: Wenn diese stumm blieben, würden die Steine schreien.“ — Lukas 19:39, 40; siehe auch Markus 11:1-18; Johannes 12:12-19.
28. Inwiefern war Jesus friedlich, „demütig“, „gerecht“ und „gerettet“, als er im Triumph in Jerusalem einzog?
28 So ritt Jesus Christus statt auf einem Schlachtroß friedlich auf einem Esel in Jerusalem ein, nicht wie Herodes der Große, der die Stadt Jerusalem im Jahre 37 v. u. Z. nach dreimonatiger Belagerung im Sturm einnahm und den hasmonäischen (makkabäischen) König Antigonus vom Stamm Levi absetzte. Jesus war in der Tat „demütig“, wie Sacharja 9:9 es vorausgesagt hatte. Er war kein falscher Christus oder falscher Messias, sondern war „gerecht“, war der Messias, der von seinem himmlischen Vater Jehova gerechtfertigt wurde. Er war tatsächlich „gerecht“, da er im Fleische vollkommen war, sündenlos, unbefleckt und daher imstande, sich als ein vollkommenes menschliches Opfer zur Hinwegnahme der Sünde der ganzen ungerechten Menschenwelt darzubringen. (Apostelgeschichte 7:52; Hebräer 7:26; 1. Johannes 2:1) Er wurde in der Tat „gerettet“, so, wie sein Vorfahr, König David, durch die Verleihung des Sieges über seine Feinde gerettet wurde. (2. Samuel 22:1-4; 8:6, 14) Nicht umsonst schrie die große Volksmenge: „Hosanna dem Sohne Davids!“ (EB), das heißt: „Rette, bitte, den Sohn Davids!“, als Jesus im Triumph in Jerusalem einzog. Sieben Tage später rettete der allmächtige Gott Jesus aus dem Tode, indem er ihn zu unsterblichem Leben im Himmel auferweckte. — Hebräer 5:7-10.
29. (a) Wie redete Jesus Christus hinsichtlich seiner christlichen Jünger ‘Frieden zu den Nationen’? (b) Wie vernichtet er sämtliche Kriegsausrüstung innerhalb und außerhalb der Christenheit, und was wird das Ergebnis davon sein, daß er zur „großen Volksmenge“ von heute Frieden redet?
29 Er ist es, der „Fürst des Friedens“ genannt wurde. (Jesaja 9:6, 7) Seine jüdischen Jünger waren aus allen Stämmen Israels, Ephraim und Juda eingeschlossen, und er vereinte sie zu einer friedlichen christlichen Brüderschaft. Unter seinen Jüngern hob er die Feindschaft zwischen den natürlichen, beschnittenen Juden und den Nichtjuden auf. (Epheser 2:11-20) Auf diese Weise hat er bereits ‘Frieden zu den Nationen geredet’. Aber die Christenheit hat es abgelehnt, auf seine Rede zu hören, und fährt bis auf diesen Tag fort, sich gegenseitig zu bekämpfen. Im herannahenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, wird Jehova Gott seinen messianischen König dazu gebrauchen, die Kriegswagen und -bogen und sämtliche Ausrüstung zu gewalttätiger Kriegführung, die heute innerhalb und außerhalb der Christenheit zu finden ist, zu zerstören. (Offenbarung 16:14-16; 19:11-21) Er wird alle Förderer der gewalttätigen Kriegführung unter den Menschen in allen Nationen vernichten. Aber zu der „großen Volksmenge“ friedliebender Anbeter in Jehovas geistigem Tempel, die aus allen Nationen stammen, wird der siegreiche König Jesus Christus Frieden reden und mit ihnen in Frieden sein, und sie werden bewahrt werden. — Offenbarung 7:14.
30. Wie wurde nach dem Ende der Zeiten der Nationen, das im Jahre 1914 u. Z. eintrat, Jesus Christus in aller Form dem gegenbildlichen Jerusalem als König vorgestellt, doch welche Frage entsteht hinsichtlich seiner Annahme?
30 Als im Jahre 1914 u. Z. die 2 520 Jahre der Zeiten der Nationen, in denen die Nationen das Recht Jerusalems auf ein messianisches Königtum von der Königslinie Davids niedertreten konnten, für diese endeten, setzte Jehova Gott, der Höchste, Jesus, den Messias, auf den himmlischen Thron, damit er regiere und unter seinen Feinden zur Unterwerfung schreite. (Psalm 110:1-6; Apostelgeschichte 2:34-36; Hebräer 10:12, 13) Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918 u. Z.) verkündigte der Gott hingegebene, getaufte Überrest der geistigen Israeliten öffentlich, daß die Zeiten der Nationen geendet hätten und daß Gott, der Höchste, seinen Sohn Jesus Christus zum regierenden König in den Himmeln gemacht habe. Auf diese Weise wurde Jehovas messianischer König besonders der Christenheit vorgestellt, die durch die Stadt Jerusalem des ersten Jahrhunderts u. Z. vorgeschattet wurde. Nahm ihn aber die Christenheit, die vorgab, aus Jüngern Christi zu bestehen, als König an, dessen „Herrschaft“ „von Meer zu Meer und von dem ,Strome‘ bis zu den Enden der Erde“ sein sollte?
31. Was hat bis zum Dezember des Jahres 1918 bewiesen, ob die Christenheit Jehovas Messias als ihren König angenommen hat?
31 Das tat die Christenheit nicht, gemäß dem, was sie dem gesalbten Überrest seiner geistigen „Brüder“ zufügte, und das war dasselbe, als ob sie es Jesus, dem Messias selbst, zugefügt hätte. (Matthäus 25:40, 45; Markus 9:37) Dreieinhalb Jahre nach dem Ende der Zeiten der Nationen, im Frühjahr 1918 u. Z., brachte die in Krieg verwickelte Christenheit ihre Verfolgung und Unterdrückung des Überrestes der geistigen Brüder Christi zu einem großen Höhepunkt. (Offenbarung 11:2-10) Erst nachdem die Christenheit dies veranlaßt hatte, beendete sie am 11. November 1918 ihren Ersten Weltkrieg. Indem die Christenheit die Handlungsweise des Jerusalem des ersten Jahrhunderts u. Z. nachahmte, lehnte sie es ab, Jehovas messianischen König anzunehmen. Im folgenden Monat (Dezember 1918) gab die Christenheit öffentlich bekannt, daß sie für den beantragten Völkerbund als „den politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ sei.
32. War niemand da, angesichts der Handlungsweise der Christenheit, der den messianischen König Jehovas annahm, und was sollten sie gemäß der Prophezeiung tun?
32 War denn niemand da, der den von Jehova der Heerscharen vorgestellten messianischen König annahm? Doch, da waren welche. So, wie es am Sonntag, dem 9. Nisan des Jahres 33 u. Z., einen Überrest der Juden, nämlich die Jünger Jesu Christi, gab, die ihn bei seinem königlichen Einzug in Jerusalem begrüßten und willkommen hießen, so gab es einen Überrest geistiger Israeliten, die nach dem Ende der Zeiten der Nationen, nach dem Jahre 1914 u. Z., dasselbe taten. Durch die Verfolgung und die Unterdrückungsmaßnahmen der Regierungen der Nationen der Christenheit waren sie zerstreut und auseinandergesprengt worden, gleichwie es bei Jesu Jüngern nach seinem Verrat und seiner Verhaftung, die am fünften Tag nach seinem triumphalen Einzug in Jerusalem erfolgte, der Fall gewesen war. Aber im ersten Nachkriegsjahr, im Jahre 1919 u. Z., als sie durch Gottes lebengebenden Geist neu belebt und wieder in seinen Dienst eingesetzt worden waren, verwarfen sie den Völkerbund, der in jenem Jahr angenommen und wirksam gemacht wurde. Statt solch eine Nachahmung des Königreiches Christi anzunehmen, wurden sie von dem Geist, der in Sacharja 9:9 zum Ausdruck kommt, erfaßt, sie ‘frohlockten’ und begannen ‘im Triumph zu jauchzen’, weil ihr König, der wahre Messias, Christus, zu ihnen gekommen war.
33. (a) Wie haben diejenigen, die den König angenommen haben, von dem Jahre 1919 u. Z. an ihre Freude kundgetan und ihr Jauchzen hören lassen? (b) Wann und wie wird der Messias, Christus, aufhören, auf dem friedlichen Esel zu reiten, und wohin soll sein Ritt gehen?
33 Sie ließen ihre Freude weltweit bekanntwerden, ihr Jauchzen weltweit hören. Wie denn? Indem sie im Jahre 1919 u. Z. den größten Feldzug zur Verkündigung des messianischen Königreiches Gottes einleiteten, den die Menschenwelt je gekannt hat. (Matthäus 24:14; Offenbarung 14:6) Sie haben die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes messianischem Königreich so weit hören lassen, wie sich die „Herrschaft“ des Messias gemäß der Voraussage ausbreiten sollte, nämlich „von Meer zu Meer ... und vom ,Strom‘ [Euphrat] bis an die Enden der Erde“. (Sacharja 9:10; Psalm 72:8) Bereits 208 Länder und Inselgruppen haben sie gehört, und dies in 165 Sprachen. Zu Gottes festgesetzter Zeit — schon bald — soll die ganze Christenheit sowie alle anderen Teile dieses weltlichen Systems der Dinge in der rasch nahenden „großen Drangsal“, wie die Menschenwelt eine solche nie zuvor gekannt hat, aus ihrem ganzen Gebiet beseitigt werden. In Offenbarung 19:11-21 wird der Messias, Christus, nicht mehr auf einem friedlichen Esel reitend versinnbildlicht, sondern auf einem weißen Schlachtroß, auf dem er in die Schlacht stürmt, um mit allen Gegnern aufzuräumen, die seit dem Jahre 1914 u. Z. sein irdisches Herrschaftsgebiet besetzt halten.
RÜCKKEHR DER GEFANGENEN ZUR FESTE
34. (a) Hat Jesus, der Messias, Befreiung für die Gefangenen nur verkündet? (b) Welche Fragen entstehen dadurch, daß Jehovas Ankündigung in Sacharja 9:11, 12 an das „Weib“ ergeht?
34 Zu der Zeit, da Jesus, der Messias, als vollkommener Mensch auf Erden war, wurde er ausgesandt, „Freiheit auszurufen den Gefangengenommenen“. (Jesaja 61:1; Lukas 4:16-21) Dies ruft er nicht nur aus, sondern nach der Verkündigung verleiht er den Gefangenen auch die Freiheit. Jehovas prophetischer Spruch durch Sacharja sagt dies in folgenden Worten voraus: „Auch du, o Weib, vermöge des Blutes deines Bundes will ich deine Gefangenen aus der Grube heraussenden, in der kein Wasser ist. Kehret zur Feste zurück, ihr Gefangenen der Hoffnung.“ (Sacharja 9:11, 12) Wer ist es, der hier mit „Weib“ angeredet wird, wer sind die „Gefangenen“, und was ist die „Feste“?
35. Die hier mit „Weib“ Angeredete befindet sich in einem Bunde, dessen Blut bei welcher Gelegenheit vergossen wurde?
35 Die hier so als ein Weib Angeredete ist die Organisation, die sich aufgrund des kostbaren Lebensblutes in einem Bund mit Jehova Gott befindet. Nicht etwa das irdische Jerusalem noch die irdische Nation des natürlichen, beschnittenen Volkes Israel ist diese Organisation. Allerdings stand die ehemalige Nation Israel durch das Blut der Tieropfer, das Moses als Mittler am Berg Sinai in Arabien darbrachte, in einem nationalen Bund mit Jehova. (2. Mose, 24. Kapitel) Gemäß dieser nationalen Übereinkunft, die mit solchem Tierblut rechtskräftig gemacht worden war, war der Überrest der Israeliten im Jahre 537 v. u. Z. aus seiner Gefangenschaft in Babylon freigelassen worden. Doch was Jehova nun durch Sacharja sprach, betraf eine Freilassung, die in ferner Zukunft lag, nämlich lange nach der Freilassung aus dem Exil in Babylon. Es war eine Befreiung aus der wasserlosen Grube, die auf die Vorstellung des messianischen Königs Jehovas folgte. Sie erfolgte, nachdem Jesus fünf Tage vor dem jüdischen Passah des Jahres 33 u. Z. im Triumph in Jerusalem eingezogen war. An jenem Passahtag wurde Opferblut vergossen.
36. Wessen Blut ist hier gemeint, und mit wem ist der Bund kraft des Blutes gemacht worden, und wer wird in Sacharja 9:11 als „Weib“ angeredet?
36 Wessen Blut? Das Blut des Messias. Sein Blut wurde durch das Blut all der Passahlämmer versinnbildlicht, die von den Juden seit dem Jahre 1513 v. u. Z., seit dem ersten Passah in Ägypten, jährlich geopfert wurden. (1. Korinther 5:7; Johannes 1:29, 36; 1. Petrus 1:18, 19) Kraft des Blutes des Messias, das kostbarer ist als dasjenige aller von Israel geopferten Tieropfer, wurde ein neuer Bund wirksam. Mit wem? Weder mit dem irdischen Jerusalem noch mit dem natürlichen Israel, das den messianischen König verwarf und seinen Tod herbeiführte, sondern mit dem geistigen Israel, dem am Herzen beschnittenen, dem in geistigem Sinne jüdischen. (Jeremia 31:31-34; Hebräer 8:7 bis 9:15) Der Mittler dieses neuen Bundes, der zwischen Jehova und dem geistigen Israel geschlossen wurde, ist der Messias, Jesus. So ist es denn das geistige Israel, das gemäß dem Text in Sacharja 9:11 als ein „Weib“ angeredet wird, welches durch Blut in einem Bunde steht.
37, 38. (a) Wer sind des Weibes „Gefangene“, und was ist in unserem zwanzigsten Jahrhundert die wasserlose Grube? (b) Welche umfassendere Bedeutung könnte der wasserlosen Grube gegeben werden, und welcher Bund wird durch Blut wirksam gemacht?
37 Wo waren denn die „Gefangenen“ dieses symbolischen Weibes? Jetzt, im zwanzigsten Jahrhundert und in der Zeit dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“, sind diese „Gefangenen“ der gesalbte Überrest geistiger Israeliten. Die Geschichte dieses Jahrhunderts berichtet, daß sie während des Ersten Weltkrieges tatsächlich in die Knechtschaft des religiösen Groß-Babylon und seiner politischen und militärischen Gönner gerieten. In diesem Zustand waren sie wie in einer „Grube ..., in der kein Wasser ist“. Es gab weder eine geistige Erquickung darin noch eine Hoffnung, daraus hinauszukommen. Aber durch das vergossene Blut Christi als Loskaufsopfer wurden ihnen die Sünden, die sie in diesem Zustand hatten, vergeben, und sie wurden als solche, die nicht mehr von Jehova verbannt sind, wieder in seine Gunst aufgenommen und in ihren rechtmäßigen Stand auf Erden zurückgebracht. Doch mag die wasserlose Grube auch den umfassenderen ungünstigen Zustand veranschaulichen, in dem sich jemand unter der allgemeinen Verurteilung der Sünde und deren Strafe, dem Tode, befindet, der von unseren sündigen menschlichen Ureltern, Adam und Eva, ererbt worden ist. Es bedurfte wirklich des erlösenden Blutes Christi, um Glieder des geistigen Überrestes aus diesem Zustand herauszubringen. Jesu Blut war das, was angewandt wurde, um den neuen Bund wirksam werden zu lassen. Jesus sagte:
38 „Dies bedeutet mein ,Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird.“ (Matthäus 26:28) „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossen werden wird.“ — Lukas 22:20; Hebräer 13:20.
39. Woraus allein konnten jene „Gefangenen“ in der wasserlosen Grube Hoffnung schöpfen, und welchen Ruf ließ Jehova im Jahre 1919 u. Z. an sie ergehen?
39 So brachte Jehova der Heerscharen durch die Anwendung des Blutes des neuen Bundes, der mit dem geistigen Israel geschlossen wurde, den gefangenen Überrest aus der wasserlosen „Grube“, der Verurteilung der Sünde und des Todes, heraus. (Hebräer 12:24) Das religiöse Groß-Babylon bot diesen „Gefangenen“ keinerlei Hoffnung; sie konnten nur „Hoffnung“ hegen, wenn sie auf die liebenden Verheißungen Jehovas Gottes und seines Messias vertrauten. An diejenigen, die sich im geistigen Exil Babylons der Großen befanden, ließ Jehova der Heerscharen im Jahre 1919 u. Z. den Ruf ergehen: „Kehret zur Feste zurück, ihr Gefangenen der Hoffnung.“ — Sacharja 9:12.
40. (a) Was zu tun, forderte jener Ruf die „Gefangenen“ auf? (b) Was ist die „Feste“, zu der die Gefangenen zurückkehren müssen?
40 Dieser göttliche Ruf bedeutete für diese „Gefangenen der Hoffnung“, daß sie aus Babylon der Großen hinausgehen sollten. (Offenbarung 18:1-4) Das Wort „Feste“ erinnert uns an die Worte aus 2. Samuel 5:7-9: „[David] ging ... daran, die Feste Zion, das heißt die Stadt Davids, einzunehmen. ... Und David nahm Wohnsitz in der Feste, und sie wurde die Stadt Davids genannt.“ Die Hauptstadt des Königs David wurde jedoch vergrößert, um außer dem Berg Zion noch weiteres Gebiet einzuschließen, und sie wurde Jerusalem genannt. Somit ist Jerusalem die „Feste“, nicht so sehr als eine stark befestigte Stadt an sich, sondern durch das, was sie vertrat. Was vertrat sie denn? Das messianische Königreich Gottes, denn ihr menschlicher König wurde mit heiligem Öl zum Herrscher gesalbt, und dieser gesalbte Herrscher saß auf dem „Thron Jehovas“. — 2. Samuel 5:1-3; 1. Chronika 29:23.
41. (a) Welche Geschehnisse im Jahre 537 v. u. Z. schatteten diese Rückkehr der „Gefangenen“ vor? (b) Warum konnten die „Gefangenen“ im Jahre 1919 u. Z. zum Königreich zurückkehren?
41 Im Jahre 537 v. u. Z. kehrte der Überrest derer, die im Exil in Babylon geweilt hatten, in das Land Juda zurück und baute die Stadt Jerusalem wieder auf; so kehrte er zur irdischen „Feste“ zurück. Seine Handlungsweise war ein Vorbild von der Handlungsweise des neuzeitlichen Überrestes des geistigen Israel. Im Gehorsam gegenüber dem Ruf Jehovas ging der gesalbte Überrest im Jahre 1919 u. Z. aus Babylon der Großen hinaus und kehrte zu der geistigen „Feste“ zurück. Was könnte eine uneinnehmbarere Feste sein als das unerschütterliche messianische Königreich Gottes? So, wie die irdische Feste Jerusalem das messianische Königreich Jehovas vertrat, veranschaulicht die geistige Feste das, worauf das ehemalige Jerusalem von Gott aus ein Recht hatte, nämlich Jehovas Königtum des wahren Messias, der im Himmel zur Rechten Gottes sitzt. Die Zeiten der Nationen, in denen diese das göttliche Recht auf das Königtum zu Boden traten, endeten im Jahre 1914 u. Z., und unverzüglich wurde das messianische Königreich in den Himmeln geboren. (Offenbarung 12:1-9) So konnten die gesalbten Überrestglieder, als sie im Jahre 1919 u. Z. freigelassen worden waren, zu diesem Königreich ‘zurückkehren’, das einer Feste glich und das sie seit dem Jahre 1914 u. Z. verkündigt hatten. Das zeigten sie, indem sie ihre Verkündigung des Königreiches wie nie zuvor wiederaufnahmen.
42. Was kann der Überrest des geistigen Israel heute hinsichtlich der Erfüllung folgender an das „Weib“ gerichteten Verheißung Jehovas sagen: „Auch teile ich dir heute mit: ,Ich werde dir, o Weib, einen doppelten Teil vergelten.‘ “?
42 Es gab für den gesalbten Überrest einen sehr guten Grund, ‘zur Feste zurückzukehren’, denn Jehova der Heerscharen fuhr fort, zum geistigen Israel wie zu einem Weibe zu sprechen: „Auch teile ich dir heute mit: ,Ich werde dir, o Weib, einen doppelten Teil vergelten.‘ “ (Sacharja 9:12) Hat Jehova der Heerscharen das denn nicht getan? Doch. Wenn der gesalbte Überrest der befreiten geistigen Israeliten heute zurückblickt, muß er zugeben, daß das, was er während des Ersten Weltkrieges durch die Hände Babylons der Großen und ihrer weltlichen Liebhaber zu erdulden hatte, nichts war im Vergleich zu den geistigen Segnungen, deren sich seine Glieder in ihrem rechtmäßigen geistigen Stande jetzt erfreuen. Besonders ist dies so seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Es ist mehr gewesen, als sie aus den Händen ihres Befreiers, Jehovas der Heerscharen, erwartet hatten. Es ist ein ‘doppelter Teil’ gewesen. Welcher Segnungen sie sich doch erfreuen!
EIN GEISTIGER KAMPF GEGEN DIE SIEBENTE WELTMACHT
43. Wie sagte Jehova in Sacharja 9:13-15, er werde sein Volk in einem geistigen Offensivkrieg gebrauchen?
43 Jehova der Heerscharen sah die künftigen Angreifer seines Volkes, seiner Anbeter, voraus. Was würde er unternehmen? Er würde sowohl in die Offensive als auch in die Defensive gehen. Was sein offensives Vorgehen betrifft, sagte er: „ ‚Denn ich will Juda als meinen Bogen treten. Den Bogen will ich mit Ephraim füllen, und ich will deine Söhne wecken, o Zion, wider deine Söhne, o Griechenland, und ich will dich [das heißt Zion] wie das Schwert eines starken Mannes machen.‘ Und über ihnen wird Jehova selbst gesehen werden, und sein Pfeil wird gewißlich herausfahren so wie der Blitz. Und ins Horn wird der [Souveräne] Herr Jehova selbst stoßen, und er wird gewißlich mit den Windstürmen des Südens einherziehen. Jehova der Heerscharen selbst wird sie verteidigen, und sie werden tatsächlich die Schleudersteine verschlingen und niedertreten. Und sie werden gewißlich trinken — ungestüm sein —, als wäre es Wein; und sie werden tatsächlich gefüllt werden wie die Schale, wie die Ecken des Altars.“ — Sacharja 9:13-15.
44. Die Freude des siegreichen Volkes Gottes sollte wie Freude sein, die wodurch veranlaßt würde, und welche kommende Weltmacht brauchte es nicht zu fürchten?
44 In diesem sinnbildlichen Kriegszuge sollen Jehovas Anbeter siegreich sein, ja sie werden ungestüm sein vor Freude, so, als ob ihr Herz durch Wein erfreut worden wäre. (Psalm 104:15) Somit hatten zur Zeit Sacharjas die wiederhergestellten Israeliten von den ‘Söhnen Griechenlands’ nichts zu befürchten, als Alexander der Große diese in die Stellung der Weltherrschaft als fünfte Weltmacht hineinmanövrierte. Babylon, die Zerstörerin Jerusalems, war nun als dritte Weltmacht gefallen. Medo-Persien beherrschte damals als vierte Weltmacht die Erde. Und im Jahre 332 v. u. Z. sollte Griechenland seinen Platz als fünfte Weltmacht einnehmen und das Land Juda regieren.
45. (a) Mit welchem indirekten „Auswuchs“ der griechischen Weltmacht mußte der gesalbte Überrest einen geistigen Kampf führen, und wegen welcher Streitfrage? (b) Wie haben die ‘Söhne Zions’ den Sieg errungen?
45 Gemäß Daniel 8:8-25 sollte aber etwas aus dem griechischen Reich herauswachsen, etwas, was sich in das Römische Reich als sechste Weltmacht und dann weiter in das symbolische ‘kleine Horn’, die anglo-amerikanische Doppelweltmacht als die siebente Weltmacht, erstrecken würde. Mit dieser angeblich christlichen siebenten Weltmacht hatten die gesalbten Überrestglieder des geistigen Israel besonders während des Ersten und des Zweiten Weltkrieges zu kämpfen. Sie mußten einen geistigen Kampf führen in ihrem Bemühen, gegenüber den Streitigkeiten der weltlichen, politischen Mächte neutral zu bleiben und Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als den nationalistisch eingestellten Menschen. (Apostelgeschichte 5:29-32) Die geistigen ‘Söhne Zions’ haben durch Glauben an Gottes Wort und durch ihre Treue gegenüber dem messianischen Königreich Jehovas den Sieg errungen. Dies hat sich bis heute in bezug auf die Zionistenbewegung der natürlichen, beschnittenen Juden nicht bewahrheitet.
46. Inwiefern gebraucht Jehova seinen gesalbten Überrest auf Erden gleich einem Bogen und Pfeil, wie schnell fährt sein Pfeil heraus, wie stößt Jehova in sein symbolisches „Horn“, und was benutzt er als das ‘Schwert eines starken Mannes’?
46 Als in den Jahren 1918/19 die siebente Weltmacht den Völkerbund beantragte und auf ihn als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ hinwirkte, widerstand Jehovas durch das alte Zion veranschaulichtes messianisches Königreich, das im Jahre 1914 u. Z. in den Himmeln aufgerichtet worden war, der von Menschen gemachten Fälschung. Jehova wird sein Königreich als das „Schwert eines starken Mannes“ gebrauchen. Die „Söhne des Königreiches“ (Zions geistige Söhne) verkündigen weltweit die Königreichsbotschaft, die gleichsam ein geistiges Schwert ist. (Matthäus 13:38, 43; Epheser 6:17) Wie das alte Juda (den Bogen) und wie Ephraim (den Pfeil) benutzt Jehova den älteren Teil des gesalbten Überrestes, der noch am Leben ist, um den neueren Teil gleich einem Pfeil im Verkünden der Gerichtsbotschaft Gottes, des Souveränen Herrn, gegen die Feinde des messianischen Königreiches auszusenden. Jehovas symbolischer „Pfeil“ fährt zur Königreichsverkündigung, zum Verkünden des ‘Tages der Rache seitens unseres Gottes’, so schnell heraus „wie der Blitz“. (Jesaja 61:1, 2) Durch die heutigen Erklärungen seines heiligen Wortes, der Bibel, stößt Jehova in das geistige „Horn“, um seine gesalbten Überrestglieder zur geistigen Kriegführung aufzurufen.
47. (a) Besonders seit wann wird Jehova über seinem Volk gesehen, und in welchen Beziehungen hat er es verteidigt? (b) Wie haben die Glieder seines Volkes die sinnbildlichen „Schleudersteine“ niedergetreten, und wodurch werden sie mit Freude erfüllt wie mit Wein?
47 Er selbst wird über ihnen gesehen, denn seit dem Jahre 1931 u. Z. werden sie ausdrücklich nach seinem Namen Jehovas christliche Zeugen genannt. Gegen die Feinde seines messianischen Königreiches wird er sich aufmachen wie „mit den Windstürmen des Südens“, die im Nahen Osten sehr heftig sind. Aber die Glieder seines treuen Überrestes geistiger Israeliten wird er verteidigen; er wird ihren Glauben und ihr Geistiggesinntsein sowie den ihnen von ihm verliehenen geistigen Stand bewahren. Die Feinde schleudern gegen die wiederhergestellten Überrestglieder viel Betäubendes, Abschreckendes, doch diese offenbaren die Fähigkeit, die symbolischen „Schleudersteine“ abzufangen, ohne betäubt und außer Gefecht gesetzt zu werden, und sie treten solche „Schleudersteine“ tatsächlich nieder und machen ihre Wirkung zunichte. So, wie die Tempelschalen mit dem Blut von Tieropfern gefüllt wurden, das dann gegen die Seite des kupfernen Opferaltars gespritzt wurde, wobei es dessen Ecken tränkte, so wird Jehova dadurch, daß er das Blut seiner Feinde vergießt und sie vernichtet, die Überrestglieder verteidigen und mit Freude erfüllen, als ob das Blut der Feinde Wein wäre, den sie nach dem Gesetz trinken durften, um ihr Herz zu erfreuen.
48. Auf welch zarte Weise sein ihm hingegebenes Volk zu behandeln, hat Jehova verheißen, und gleich welchen Steinen haben dessen Glieder ‘geglitzert’?
48 Statt wie ein Krieger wider seinen Überrest geistiger Israeliten vorzugehen, wird Jehova sie zart behandeln wie ein friedlicher Hirte seine Schafe. So bringt er seinen „prophetischen Spruch“ zu einem Höhepunkt, indem er sagt: „Und Jehova, ihr Gott, wird sie gewißlich retten an jenem Tage wie die Kleinviehherde seines Volkes; denn sie werden wie die Steine eines Diadems sein, die über seinem Boden glitzern. Denn o wie groß seine Güte ist und wie groß seine Schönheit ist! Korn wird die Jünglinge gedeihen lassen und neuer Wein die Jungfrauen.“ — Sacharja 9:16, 17.
49, 50. (a) Von wann an hat Jehova die geehrt, die seinen Namen ehren? (b) Wie handelt Jehova als Retter seiner Herde, und wie kostbar sind ihm deren Glieder?
49 In den Tagen Sacharjas war dies eine herzerquickende Prophezeiung. Heute, in dieser späten „Zeit des Endes“ der siebenten Weltmacht und des ganzen übrigen Teils dieses militarisierten Systems der Dinge, ist die Prophezeiung zu etwas Erlebtem geworden, das sich nun dem großartigen Höhepunkt nähert.
50 Seit der Veröffentlichung des Wachtturms vom 1. Februar 1926 mit dem Leitartikel „Wer wird Jehova ehren?“ ist in hervorragendem Maße weltweit verkündet worden, daß Jehova der Gott des gesalbten Überrestes der geistigen Israeliten ist. Geradeso, wie Jehova vor langem durch einen prophetischen „Mann Gottes“ sagte: „Die mich ehren, werde ich ehren“, ehrte er in der Tat diese ihn ehrenden Überrestglieder. (1. Samuel 2:30) Er rettete sie durch die Verfolgungen und Gefahren des schlimmsten Krieges der ganzen Menschheitsgeschichte, des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945 u. Z.), hindurch, weil ihm diese ehrenwerten geistigen Israeliten teuer waren, genauso wie eine Schafherde im Nahen Osten ihrem Hirten. Wie kostbar doch die Steine eines königlichen Diadems seinem Träger sind, dessen Erscheinung durch ihr Glitzern scheueinflößend wirkt! Genauso kostbar wie diese glitzernden Steine in einem königlichen Kopfschmuck sind die Treuen der geistigen „Herde seines Volkes“. Er wird sie noch aus dem Endangriff des Feindes retten.
51. Wie ist für die Überrestglieder das Bild von Jehova in ihrer Vorstellung geworden, und durch was für Vorkehrungen hat er sie geistig gedeihen lassen?
51 Wie groß sich Jehovas Güte ihnen gegenüber erwiesen hat! Wie schön das Bild von Jehova in ihrer Vorstellung geworden ist! Wie durch reiche Getreideernten hat er sie mit geistiger Speise aus seinem geoffenbarten heiligen Wort ernährt. Wie mit neuem Wein ist ihr Herz erfreut worden. All dies hat sie geistig gedeihen lassen.
[Fußnote]
a Vergleiche Zephanja 3:14, Jesaja 44:23, Psalm 41:12 und Hiob 38:7.
[Karte auf Seite 260]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
DAS LAND PALÄSTINA
WÄHREND DER HERRSCHAFT DER PERSISCHEN KÖNIGE
KITTIM (ZYPERN)
Hamath
MITTELMEER
Ribla
LAND CHADRACH (?)
Gebirge Libanon
SYRIEN
PHÖNIZIEN
Sidon
Tyrus
Damaskus
BASCHAN
Samaria
Jordan
EPHRAIM
Jerusalem
Asdod
Askalon
Gasa
PHILISTÄA
Ekron
JUDA
Gath
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Vereinigung trotz falscher VoraussagenDas Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
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17. Kapitel
Vereinigung trotz falscher Voraussagen
1. Welche Probleme mag es in diesen Tagen der Bevölkerungsexplosion und einer drohenden weltweiten Hungersnot geben, wenn zerstreute Völker in ihr eigenes Land zurückgebracht werden und damit die Grenze der Aufnahmefähigkeit ihres Gebietes ganz erreicht ist?
IN DIESEN Tagen ergehen an die übervölkerte Erde unheilvolle Warnungen vor einer Bevölkerungsexplosion und einer weltweiten Hungersnot, die schon im Jahre 1975 u. Z. eintreten könnte. Es scheint daher befremdend zu sein, das Dasein von Jünglingen und Jungfrauen vorauszusagen, die von dem Getreide des Feldes und dem reichen Weinertrag der Weingärten gedeihen, ja davon zu sprechen, daß die Zahl der Bevölkerung noch vermehrt werde, bis zu dem Punkt, daß für weitere Menschen kein Raum mehr da ist. Für die rasch zunehmende Zahl der Bevölkerung gewisser Nationen scheint es, daß noch weiterer Lebensraum gefunden werden muß, und dies auf Kosten des Gebietes, das außerhalb der nationalen Grenzen liegt, indem es Nachbarländern genommen würde. Es muß noch mehr angepflanzt, mehr Land dazu gebraucht werden, Ernten zu erzielen. Warum also müßte das zerstreute Volk einer Nation innerhalb ihrer Landesgrenzen wieder zusammengebracht werden, und dies bis zu der äußersten Grenze der Aufnahmefähigkeit des Gebietes? Wie ist ihr Ernährungsproblem zu lösen?
2. Für wen gibt es im Gegensatz zu den Regierungen der Menschen gemäß Psalm 104:13-16 kein Ernährungsproblem?
2 Ein Ernährungsproblem? Für Regierungen der Menschen trifft dies zu, nicht aber für Jehova, der für die Menschen ein Paradies anpflanzte. Für ihn gibt es selbst heute kein solches Problem, denn unter Inspiration wurde mehr als zweitausenddreihundert Jahre vor der gegenwärtigen Weltsituation wie folgt über ihn geschrieben: „Er tränkt die Berge aus seinen Obergemächern. Mit dem Fruchtertrag deiner Werke wird die Erde gesättigt. Er läßt grünes Gras für die Tiere sprossen und Pflanzenwuchs zum Dienste der Menschheit, um Nahrung hervorgehen zu lassen aus der Erde, und Wein, der das Herz des sterblichen Menschen erfreut, um das Angesicht von Öl leuchten zu lassen, und Brot, das selbst das Herz des sterblichen Menschen stärkt. Die Bäume Jehovas werden gesättigt, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.“ — Psalm 104:13-16.
3. In welche Richtung sollen wir laut Sacharja 10:1, 2 in bezug auf Abhilfe blicken?
3 Was für Voraussagen selbstsichere Menschen auch immer zu machen wagen, was die Lösung des Weltproblems durch vereinte menschliche Bestrebungen betrifft, so gibt es doch nur eine Richtung, aus der wir Hilfe erwarten können. In diese Richtung weist uns alle der Spruch, der von einer höheren Quelle kommt, als es Menschen und Teufel sind, und der in Sacharja 10:1, 2 niedergeschrieben worden ist: „Erbittet von Jehova Regen in der Zeit des Frühlingsregens, ja von Jehova, der die Sturmwolken macht und der ihnen einen Regenguß gibt, einem jeden Pflanzenwuchs auf dem Felde. Denn die Teraphim selbst haben Unheimliches geredet; und die, die Wahrsagerei treiben, haben ihrerseits in einer Vision Falschheit geschaut und wertlose Träume reden sie ständig, und vergeblich versuchen sie zu trösten. Darum werden sie gewißlich wegziehen wie eine Kleinviehherde; sie werden niedergedrückt werden, weil kein Hirte da ist.“
4. Wie wurde die Fähigkeit des Schöpfers in Noahs Tagen und zur Zeit Elias kund, zu einer bestimmten Zeit Regen zu geben?
4 Die Fähigkeit des Souveränen Herrn Jehova, des Schöpfers, weltweit Regen zu geben, zeigte sich im Jahre 2370 v. u. Z., als es am Ende einer Woche, in der Noah und seiner Familie geboten wurde, eine Auslese der Tiere, auch Vögel, in die riesige Arche (einen Kasten) zu bringen, erdenweit zu regnen begann und vierzig Tage lang weiterregnete, wodurch die ganze Erdoberfläche ein Jahr lang überschwemmt war. (1. Mose, 6. bis 8. Kapitel) Bei einer anderen Gelegenheit führte Jehova zu einer bestimmten Zeit Regen herbei, und dies als Antwort auf ein Gebet, das der Prophet Elia am Ende einer dreieinhalbjährigen Dürre gesprochen hatte, die im Lande des Zehnstämmereiches Israel geherrscht hatte. Als Anfang der Erhörung dieses Gebetes eines gerechten Mannes erschien „eine kleine Wolke wie eines Mannes Handfläche aus dem [Mittelländischen] Meer“, wonach „die Himmel selbst sich von Wolken und Wind verfinsterten und ein starker Regenguß einsetzte“. — 1. Könige 18:43-45; Jakobus 5:16-18; Lukas 4:25, 26.
5. Welche Erfahrung während der Vernachlässigung des Tempelbaus bewies den zurückgeführten Juden, daß „Regengüsse des Segens“ (Hesekiel 34:26) nicht selbstverständlich waren?
5 Den treuen Überrestgliedern, die in das Land Juda zurückgeführt worden waren, wurde verheißen, daß Jehova für sie ausgezeichnete ökologische Verhältnisse, nämlich vortreffliche Umweltbedingungen, schaffen würde. Er sagte: „Ich will sie und die Umgebung meines Hügels zum Segen machen, und ich will den Regenguß zu seiner Zeit herabkommen lassen. Ja, Regengüsse des Segens wird es geben.“ (Hesekiel 34:26) Indes sollte der Überrest dies nicht als selbstverständlich hinnehmen. Während der Jahre, da er den Wiederaufbau des Tempels Gottes in Jerusalem vernachlässigte, erlebte er es, daß eine sengende Hitze über das Land kam, und „die Himmel [hielten] ihren Tau ... zurück, und die Erde selbst hielt ihren Ertrag zurück. Und ich [Jehova] rief ständig nach Trockenheit über die Erde und über die Berge und über das Getreide und über den neuen Wein und über das Öl und über das, was der Erdboden hervorzubringen pflegte, und über den Erdenmenschen und über das Haustier und über all die Mühe der Hände.“ (Haggai 1:10, 11; 2:16, 17; Sacharja 8:10-12) Dann hielten sie es für notwendig, zu dem Einen zu beten, „der die Sturmwolken macht und der ... einen Regenguß gibt“. — Sacharja 10:1.
6. Können die falschen Götter der heidnischen, abergläubischen Leute Regen geben, und werden die Ökologen noch erfahren, daß welche Erklärung in bezug auf das Geben von Regen wahr ist?
6 Den treuen Überrestgliedern, die ihre Gebete an ihn richteten und dabei seinen Geboten gehorsam waren, gab er „einem jeden Pflanzenwuchs auf dem Felde“. Zu ihrer Ernährung wurde das Grundstück eines jeden Treuen mit dem nötigen Pflanzenwuchs gesegnet. Nicht zu den falschen Göttern der heidnischen, abergläubischen Menschen soll aufgeblickt und gebetet werden. Der frühere Prophet Jeremia hatte in Worten, die er an den himmlischen Regengeber richtete, gesagt: „Existieren unter den nichtigen Götzen der Nationen irgendwelche, die Regen herabgießen können, oder können gar die Himmel selbst ausgiebige Regenschauer geben? Bist nicht du der Eine, o Jehova, unser Gott? Und wir hoffen auf dich, denn du selbst hast all diese Dinge getan.“ (Jeremia 14:22) Alle heutigen Ökologen oder Umweltexperten, die Jehova Gott nicht in Betracht ziehen, werden noch erfahren, daß das inspirierte Bibelwort darüber, daß Jehova Regen gibt, wahr ist.
7. Warum betet der gesalbte Überrest nicht um buchstäblichen Regen, um eine weltweite Hungersnot zu verhindern, und was ist nach seiner Erkenntnis für das Überleben wichtiger?
7 In der heutigen Zeit beten die gesalbten Überrestglieder des geistigen Volkes Israel, die ihre Aufmerksamkeit vor allem der Wiederaufrichtung der reinen Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel widmen, nicht um buchstäblichen Regen für die Erde, in der Hoffnung, eine weltweite Hungersnot zu verhindern. Sie erinnern sich an die Voraussage Jesu Christi, daß während dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“ „Hungersnöte“ („Lebensmittelknappheit“) die Leiden der weltlichen Nationen und Völker mehren würden. (Matthäus 24:7, EB; NW) Sie wissen, daß die geistigen Segnungen noch wichtiger sind, wenn man die kommende große, weltweite „Drangsal“ überleben und in Gottes neuem System der Dinge Leben erlangen möchte, nämlich ein vermehrtes Verständnis der Heiligen Schrift und ihrer Prophezeiungen, ein günstiges Verhältnis zu Gott, mehr von seinem heiligen Geist oder seiner wirksamen Kraft, regelmäßige Zusammenkünfte mit dem Gott hingegebenen Volke, die Beteiligung am Werke des Predigens der guten Botschaft seines messianischen Königreiches und Gottes Leitung und Schutz in all unseren Bemühungen, seinen Willen zu tun. Der gottesfürchtige Überrest hat um einen „Regenguß“, ein Herabströmen solcher Segnungen, gebetet. Daher hat sein geistiger Grundbesitz viel „Pflanzenwuchs“ hervorgebracht. Er ist ein geistiges Paradies geworden. — 2. Korinther 12:4.
8. Zu wem als Göttern hat die Christenheit in bezug auf Segnungen aufgeschaut, doch mit welchem vorausgesagten Ergebnis?
8 Im Gegensatz zu ihrer „Form der Gottergebenheit“ blickt die Christenheit in bezug auf ihre Segnungen zu den falschen Göttern dieser Welt auf, zur Handelsmacht, zum Militarismus und Patriotismus, zur evolutionistischen Schulung, zur modernen Wissenschaft und Technologie sowie zu den Vereinten Nationen. Ihre politischen Führer lassen sich sogar von Astrologen und Geistermedien beraten. Haben wir auch die Ergebnisse beachtet? Es ist genauso, wie es in Sacharja 10:2 vorausgesagt wurde: „Denn die Teraphim selbst haben Unheimliches geredet; und die, die Wahrsagerei treiben, haben ihrerseits in einer Vision Falschheit geschaut, und wertlose Träume reden sie ständig, und vergeblich versuchen sie zu trösten. Darum werden sie gewißlich wegziehen wie eine Kleinviehherde; sie werden niedergedrückt werden, weil kein Hirte da ist.“
9. Auf welche Weise haben sich die Menschen der Christenheit schuldig gemacht, „Teraphim“ und „Wahrsagerei“ zu benutzen?
9 Im Gefühl ihrer Unabhängigkeit von der Bibel blicken die Völker der Christenheit zu ihren „Teraphim“ auf, das heißt zu ihren Hausgöttern, ihren Penaten, wie es die abergläubischen Römer taten. Sie vertrauen auf ihre eigenen, privaten Meinungen, und jeder hat seine eigene Art einer persönlichen Religion. Sie achten auf die Voraussagen der militärischen, ökonomischen und politischen Experten sowie der Priester und Geistlichen, die um den Segen des Himmels für diese weltlichen Führer und Sprecher beten. Sie lehnen sich gegen das Wort Gottes auf, das ihnen Jehovas christliche Zeugen verkündigt haben, und in vermessener Weise drängen sie mit ihren eigenen Ideen in bezug auf die Art und Weise, wie vorzugehen sei, voran. Ihnen gelten die Worte des Propheten Samuel, die er zu dem ungehorsamen König Saul von Israel sprach: „Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie die Benutzung unheimlicher Macht und der Teraphim.“ — 1. Samuel 15:23.
10. Haben sich die Voraussagen der Christenheit als wahr erwiesen, ist Linderung eingetreten, und ist die Herde unter einem Hirten zusammengehalten worden?
10 Von Jehovas Standpunkt aus ist nicht nur die sogenannte heidnische Welt, sondern auch die Christenheit mit götzendienerischen Teraphim und unheimlicher Macht und dämonischer Wahrsagerei verquickt. Die Privatmeinungen der Menschen haben sich daher als irrig erwiesen. Die von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gemachten Voraussagen hinsichtlich einer Verbesserung der Weltlage durch alle menschlichen Mittel, die dazu benutzt worden sind, haben sich als reine Wunschträume, als unwahr, erwiesen. Wie hat dies das betrogene, irregeführte Volk berührt? Bestimmt zieht es weg wie eine Kleinviehherde, jeder geht seinen eigenen Weg, wie Schafe, die nicht wissen, wohin sie gehen sollen. Alle sind irregegangen und fallen bösartigen Elementen der menschlichen Gesellschaft zur Beute. Sie sind daher in große Trübsal geraten, ohne daß von menschlicher Seite Hilfe zu erwarten wäre. Kein politischer Herrscher und keine politische Organisation können sie wie ein Hirte hüten, sie schützen und sie zu friedlichen Weiden oder stillen Wassern führen.
11, 12. (a) Inwiefern haben die Herrscher der Christenheit verfehlt, dem Beispiel des Königs David, des Psalmisten, zu folgen? (b) Hat Jehova gemäß Sacharja 10:3-7 an den politischen „Hirten“ Gefallen, die von der Geistlichkeit geleitet werden?
11 Die politischen Herrscher, selbst diejenigen der angeblich christlichen Christenheit, haben es abgelehnt, dem Beispiel des Königs David zu folgen, der die Herde der Nation Israel vom Jahre 1077 bis 1037 v. u. Z. hütete. In Psalm 23:1, 2 sagte der frühere Hirtenjunge David: „Jehova ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Auf grasreichen Weiden läßt er mich lagern; an wohlbewässerte Ruheorte geleitet er mich.“ Könnte Jehova, der höchste Hirte, an dem Verhalten der politischen Herrscher, die als Hirten ihrer Völker von der Geistlichkeit der Christenheit geleitet und unterstützt werden, Gefallen finden? Gemäß den Worten aus Sacharja 10:3-7 ist dies nicht der Fall:
12 „Wider die Hirten ist mein Zorn entbrannt, und mit den bockgleichen Führern werde ich Abrechnung halten; denn Jehova der Heerscharen hat seine Aufmerksamkeit seiner Herde zugewandt, dem Hause Juda, und hat sie wie sein Roß der Würde in der Schlacht gemacht. Aus ihm [Juda] ist die Hauptperson, aus ihm ist der stützende Herrscher, aus ihm ist der Kriegsbogen; aus ihm geht jeder Arbeitsantreiber [oder Arbeitszuteiler] hervor, allesamt. Und sie sollen wie starke Männer werden, die im Schlamm der Straßen stampfen in der Schlacht. Und sie sollen sich auf die Schlacht einlassen, denn Jehova ist mit ihnen; und die auf Rossen reiten werden Schande erfahren müssen. Und ich will das Haus Juda überlegen machen, und das Haus Josephs werde ich retten. Und ich will ihnen einen Wohnplatz geben, denn ich will ihnen Barmherzigkeit erweisen; und sie sollen gleich denen werden, die ich nicht verstoßen hatte; denn ich bin Jehova, ihr Gott, und ich werde ihnen antworten. Und die von Ephraim sollen gleich einem starken Mann werden, und ihr Herz soll sich freuen wie von Wein. Und ihre eigenen Söhne werden es sehen und sich gewißlich freuen; ihr Herz wird frohlocken in Jehova.“
13. Die Geistlichkeit hat die politischen „Hirten“ und die ‘bockgleichen Führer’ in bezug auf wessen Haltung ihnen gegenüber in Unwissenheit gehalten, und wie?
13 Selbst in der Christenheit erkennen die politischen „Hirten“ nicht, daß Jehovas Zorn gegen sie entbrannt ist. Betet nicht die Geistlichkeit für sie und ruft den Segen des Himmels auf sie herab? Ebenso glauben die eigenwilligen, ‘bockgleichen Führer’ der Christenheit nicht, daß Jehova der Heerscharen mit ihnen abrechnen wird, noch fürchten sie sich davor. Besuchen sie nicht die Kirchen der Christenheit, und werden somit die Priester und Prediger nicht als Mittler für sie bei Gott eintreten und bei Gott die Dinge für sie richtigstellen? Sie erwarten also nicht, die Hitze des heißen Zornes Jehovas im vorausgesagten „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, zu spüren. Sie bekunden keine Sorge darüber, daß er mit ihnen in Har-Magedon, auf dem Schlachtfeld dieses „Krieges“, abrechnen könnte. Wenn auch ihre eigenen Geistlichen diese politischen „Hirten“ und ‘bockgleichen Führer’ in Unwissenheit und Selbstzufriedenheit gelassen haben, hat Jehova der Heerscharen dies gewißlich nicht getan. Er hat sie warnen lassen, und dies zur rechten Zeit, im voraus und immer wieder. Durch wen?
14. Durch wen hat Jehova die Warnung im voraus ergehen lassen, und wie hat er diese von dem Zustand, in dem sie Schafen glichen, zu dem Zustand, in dem sie einem majestätischen Schlachtroß gleichen, umgewandelt?
14 Durch seine gesalbten christlichen Zeugen, das gegenbildliche „Haus Juda“. Diese sind nicht den irreführenden politischen „Hirten“ und „bockgleichen Führern“ der Christenheit gefolgt. Jehova ist ihr Hirte, und dies seit dem Jahre 1919 u. Z. Er hat ihnen als seiner Schaf„herde“ seine Aufmerksamkeit und Gunst zugewandt. Während des Ersten Weltkrieges waren sie tatsächlich wie Schafe, indem sie nicht mit der Christenheit zusammen am militärischen Kampf teilnahmen, doch waren sie den tierischen politischen, militärischen Ausbeutern der Menschheit untertan, die die Gutheißung und Unterstützung der Geistlichkeit hatten. Aber nach dem Ersten Weltkrieg hat der große, himmlische Hirte seine „Herde“, das geistige „Haus Juda“, wieder versammelt. Aus dem Zustand, in dem sie Schafen glichen, hat er sie umgewandelt, damit sie ‘seinem Roß der Würde in der Schlacht’ gleich seien. Durch sein Wort und seinen heiligen Geist hat er ihnen Mut eingeflößt, gleich dem Mut eines majestätischen Schlachtrosses. — Sacharja 10:3.
15. Warum sollte diese Umwandlung seit dem Jahre 1914 u. Z. beim geistigen „Haus Juda“ erfolgt sein?
15 Das sollte so sein. Denn am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914 u. Z., inthronisierte Jehova Gott in den Himmeln den ‘Löwen, der vom Stamme Juda ist’, und gebot ihm: „Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.“ (Offenbarung 5:5; 1. Mose 49:9, 10; Psalm 110:1, 2) So, wie der Führer des geistigen ‘Hauses Juda’ ist, so sollten die anderen Glieder des ‘Hauses’ sein. Hinsichtlich dieses ‘Hauses Juda’ sagt Jehova weiter: „Aus ihm ist die Hauptperson, aus ihm ist der stützende Herrscher [buchstäblich: der Pflock, EB], aus ihm ist der Kriegsbogen; aus ihm geht jeder Arbeitsantreiber [oder Arbeitszuteiler] hervor, allesamt.“ — Sacharja 10:4.
16. (a) Wer war die „Hauptperson“ zur Zeit Sacharjas, doch wer ist sie in unseren Tagen? (b) Inwiefern ist er der „stützende Herrscher“, der „Kriegsbogen“ und der „Arbeitszuteiler“?
16 Zur Zeit Sacharjas war der Statthalter Serubbabel, der Sohn Schealtiels vom Stamme Juda, die „Hauptperson“. In unseren Tagen, seit dem Jahre 1914 u. Z., seit der Geburt des messianischen Königreiches Jehovas, ist der verherrlichte Jesus Christus, der vom Hause Juda stammt, die „Hauptperson“. Er ist der Mittelpunkt, die Verantwortlichkeiten von königlicher Gewichtigkeit laufen in ihm zusammen. Wie ein „Pflock“, an dem die königlichen Interessen hängen und durch den sie ihre Stütze haben, ist der messianische König der „stützende Herrscher“. Die Hand seines Gottes, des Allmächtigen, Jehovas der Heerscharen, hält den „Kriegsbogen“, um damit die Feinde in der Ferne zu verwunden und niederzuschlagen. Er ist der oberste Arbeitszuteiler, der die königlichen Aufgaben allen Gliedern des ‘Hauses Juda’ zuweist, von denen er einige zu Unterarbeitszuteilern ernennt; und sie alle müssen mit ihm als ihrem Obersten und Führer zusammenarbeiten. Wenn er ihnen vorangeht, hat das ganze „Haus Juda“ guten Grund, mutig zu sein.
17. Warum erfordern die Zeiten seitens des geistigen ‘Hauses Juda’ christlichen Mut wie in einem Krieg?
17 Die Zeiten erfordern christlichen Mut. Wir dürfen nicht zulassen, daß uns die Weltsituation durch Furcht lähmt. Wir sind im voraus deutlich gewarnt worden, daß dies eine Zeit des Kriegszuges gegen den gesalbten Überrest des geistigen Volkes Israel sein wird, da Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel durch das messianische Königreich aus dem Himmel hinausgeworfen worden sind, und von diesem drachengleichen Widersacher steht etwas geschrieben, was wir heute lesen sollen: „Und der Drache wurde zornig über das Weib [Gottes himmlische Organisation] und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“ (Offenbarung 12:17) So ist mit der Hilfe ihres Gottes die göttliche Verheißung am Überrest des geistigen ‘Hauses Juda’ in Erfüllung gegangen: „Und sie sollen wie starke Männer werden, die im Schlamm der Straßen stampfen in der Schlacht. Und sie sollen sich auf die Schlacht einlassen, denn Jehova ist mit ihnen; und die auf Rossen reiten, werden Schande erfahren müssen.“ — Sacharja 10:5.
18. (a) Weshalb muß das geistige „Haus Juda“ am Kampf teilnehmen, und wer steht ihm dabei zur Seite? (b) Weswegen mußten die, „die auf Rossen reiten“, Schande erfahren?
18 Dieses Bild handelt von siegreichen Kriegern, die in das Bollwerk des Feindes eingedrungen sind, in dessen Straßen das Blut der erschlagenen Verteidiger rot fließt. So müssen die Eindringenden im Schlamm, in dem mit Blut vermischten Staub, stampfen. Was aber den gesalbten Überrest des geistigen ‘Hauses Juda’ betrifft, so führt dieser heute einen geistigen Krieg; er kämpft mit Waffen, die „machtvoll [sind] durch Gott, um starke Verschanzungen umzustoßen“. (2. Korinther 10:4; Epheser 6:14-18) An diesem „bösen Tage“, da der Drache, Satan, der Teufel, und seine Dämonen auf diese Erde hinabgeworfen worden sind, konnten die gesalbten Überrestglieder einer Verwicklung in den Kampf nicht entgehen. So haben sie ihn mutig unternommen, „denn Jehova ist mit ihnen“. Daß sie immer noch in dem Kampfe stehen, der sich jetzt dem Abschluß der „Zeit des Endes“ nähert, zeigt ihnen den geistigen Triumph an. Was aber die Feinde betrifft, die auf „Rosse“ vertrauen, das heißt auf die Art und Weise, wie die Welt gegen Jehovas Anbeter kämpft, so haben sie in der Tat Schande und Enttäuschung erfahren. Jeglicher Widerstand, jegliche Einmischung und Verfolgung von seiten derer, „die auf Rossen reiten“, haben dem Überrest des geistigen ‘Hauses Juda’ nicht Einhalt gebieten können.
EINE VEREINTE NATION
19. (a) Welche Teilung gab es im Jahre 997 v. u. Z. im Zwölfstämmereich Israel? (b) Wie kam es, daß die Überlebenden beider entstandenen Königreiche gemeinsam Verbannte in Babylonien wurden?
19 In den Tagen des Propheten Sacharja, im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, wurde die Nation Israel dadurch vereint, daß der treue Überrest aus Babylon freigelassen und in das Land Juda zurückgebracht wurde. Im Jahre 997 v. u. Z. war die Nation geteilt worden. Zehn Stämme hatten sich gegen die weitere Herrschaft der königlichen Familie Davids aufgelehnt; nur der Stamm Benjamin und der Stamm Juda waren dem Königsgeschlecht Davids treu geblieben. Das Zehnstämmereich Israel stand unter der Führung seines volkreichsten Stammes, des Stammes Ephraim. Ephraim war der jüngere Sohn des Patriarchen Joseph. Der Stamm Manasse, der Stamm des erstgeborenen Sohnes Josephs, gesellte sich zu seinem Bruderstamm Ephraim. Das nördliche Zehnstämmereich blieb nur bis zum Jahre 740 v. u. Z. bestehen, als Samaria, seine damalige Hauptstadt, von den Assyrern zerstört wurde und man die Überlebenden in assyrische Gebiete wegführte. Um das Jahr 632 v. u. Z. jedoch stürzte Babylon Assyrien und nahm seine Gebiete samt seinen israelitischen Verbannten ein. Als dann Babylon im Jahre 607 v. u. Z. Jerusalem zerstörte und dessen Überlebende nach Babylonien wegführte, wurden alle Stämme zu Verbannten.
20. (a) Warum wurde von den Verbannten des Zehnstämmereiches als von dem ‘Hause Ephraims’ oder dem ‘Hause Josephs’ gesprochen? (b) Wie zeigte Jehova an, daß beide Häuser wieder vereinigt würden?
20 Da der Stamm Ephraim, der Stamm des Sohnes Josephs, das Zehnstämmereich beherrschte, wurde von seinen Verbannten als vom ‘Hause Ephraims’ oder vom ‘Hause Josephs’ gesprochen, dessen Hauptvertreter Ephraim war. Indem Jehova anzeigt, daß alle zwölf Stämme Israels im Lande Juda durch die Rückkehr eines treuen Überrestes Verbannter wieder vereinigt würden, spricht er nun von beiden Häusern und sagt dann: „Und ich will das Haus Juda überlegen machen, und das Haus Josephs werde ich retten. Und ich will ihnen einen Wohnplatz geben, denn ich will ihnen Barmherzigkeit erweisen; und sie sollen gleich denen werden, die ich nicht verstoßen hatte; denn ich bin Jehova, ihr Gott, und ich werde ihnen antworten. Und die von Ephraim sollen gleich einem starken Mann werden, und ihr Herz soll sich freuen wie von Wein. Und ihre eigenen Söhne werden es sehen und sich gewißlich freuen; ihr Herz wird frohlocken in Jehova.“ — Sacharja 10:6, 7.
21. (a) Wem machte Jehova das „Haus Juda“ überlegen, und wie rettete er das „Haus Josephs“? (b) Wie wurden sie gleich solchen, die Jehova nie hätte verstoßen müssen?
21 Gott, der Souveräne Herr, war es, der das „Haus Juda“, das besonders das messianische Königreich Davids vertrat, seinen Feinden „überlegen“ machte. Verbannte vom ‘Hause Josephs’ wurden ebenfalls gerettet, indem ihnen nämlich der Sieg über ihre Feinde gegeben wurde. Jehova der Heerscharen ließ sie nach ihrer Befreiung aus dem Exil, in das Assyrien sie geführt hatte, bei ihren Stammesgenossen in der persischen Provinz Juda wohnen. So wie das Haus Juda wurden auch sie „gleich einem starken Mann“ im Dienste Jehovas. Er hatte mit ihnen wie auch mit den anderen Verbannten Erbarmen, und alle zurückgeführten Verbannten wurden zusammen wie ein Volk, das er nie wegen seines Ungehorsams verstoßen hatte. Diese Tatsache konnten alle besonders deutlich wahrnehmen, als die heimgekehrten Verbannten schließlich den Bau des zweiten Tempels in Jerusalem vollendeten, um Jehova dort als den Gott der ganzen Nation vereint anzubeten. Er zeigte, daß er ihre Gebete erhörte, indem er ihnen antwortete.
22. (a) Warum ist der Antrieb zur Freude auf ihrer Seite stärker als der von Wein hervorgerufene? (b) Wieso haben ihre „Söhne“ an dieser Freude teil?
22 Ihr Herzensantrieb, sich zu freuen, war stärker als der durch das Trinken von Wein bewirkte. Es war ein geistiger Antrieb. Wegen der Dinge, die Gott für sie getan hatte, wegen der Barmherzigkeit, die er ihnen bekundet hatte, freute sich ihr Herz in ihrem Gott, Jehova. Ihre Söhne, die ihnen in ihrem wiedererlangten Heimatland geboren würden, hätten teil an dieser göttlichen Barmherzigkeit und Güte. Auch sie sähen dies, würden es erfahren und sich mit ihren Eltern darüber freuen.
23. Was entspricht in der endgültigen Erfüllung dem „Haus Juda“ und dem „Haus Josephs“ (Ephraims), und wo und seit wann hat Jehova sie vereint?
23 In der endgültigen Erfüllung der Prophezeiung in bezug auf das „Haus Juda“ und das „Haus Josephs“ (Ephraims) in unserem zwanzigsten Jahrhundert müssen zwei Teile des gesalbten Überrestes des geistigen Volkes Israel in Betracht gezogen werden. Da war einmal der ursprüngliche Teil, der die harten Erfahrungen im Ersten Weltkrieg durchgemacht hatte und im Jahre 1919 u. Z. wieder in Gottes Gunst aufgenommen und befreit worden war. Und da war der neuere Teil, der vom Jahre 1919 u. Z. an aus Babylon der Großen befreit wurde und sich den ursprünglichen gesalbten Überrestgliedern anschloß. Die Vereinigung von ihnen allen zu e i n e m „Volk zum besonderen Besitz“ Jehovas fand in dem geistigen Stand statt, in dem er sie vom Jahre 1919 u. Z. an zusammenbrachte. So konnten sie vereint für die Wiederaufrichtung und Ausbreitung der Anbetung des einzig lebendigen und wahren Gottes in seinem geistigen Tempel wirken. Durch seinen unbezwingbaren Geist ließ er diese „Herde“ schafähnlicher Jünger seines Messias gleich einem würdigen Kriegsroß werden, das sich nicht davor fürchtet, in die Schlacht zu stürmen.
24. Auf welche Weise zeigte nun der vereinte Überrest einen Mut, wie es derjenige eines Rosses ist, das in die Schlacht stürmt, und zwar in bezug auf die Königreichsverkündigung?
24 So wurden sie mutiger denn je in der Verkündigung des messianischen Königreiches Gottes, des Königreiches, das seit dem Jahre 1914 u. Z., dem Ende der Zeiten der Nationen, in den Himmeln regiert. Ja, sie fuhren fort, in den Wohnungen der Menschen kostenlos bibelerklärende Traktate zu Hunderten von Millionen Exemplaren zu verbreiten. Jetzt aber überließen sie die Strapazen des Werkes nicht mehr einigen hundert Vollzeit„kolporteuren“, denn nun gingen alle daran, an die Türen der Menschen zu klopfen, die Wohnungsinhaber ins Gespräch zu ziehen und bei ihnen Hilfsmittel zum Bibelstudium in Form von Broschüren und gebundenen Büchern zu einem geringen Beitrag für das Werk zurückzulassen. Sie nahmen Hunderte von Radiostationen in Anspruch, um die Königreichsbotschaft überall auf Erden auszurufen, ja organisierten bei gewissen Gelegenheiten einige der größten Sendungen durch Kettenrundfunk, um die Wohnungen und die Ohren von so vielen Zuhörern wie möglich zu erreichen. Als der zunehmende Widerstand von religiöser, politischer und richterlicher Seite es erschwerte, die kostenlosen Radiosendungen der Königreichsbotschaft fortzusetzen, wurden Tonwagen ausgesandt, auf die Lautsprecher montiert waren, und so wurde die Botschaft weit und breit ausgerufen. Tragbare Grammophone wurden von Tür zu Tür getragen, um die auf Grammophonplatten aufgenommene Botschaft den Menschen vorzuspielen.
25. Wie erfolgte eine mutige Verkündigung der Gerichtsbotschaften, die während der Jahre 1922 bis 1928 herauskamen?
25 Während der sieben Jahre von 1922 bis 1928 u. Z. wurde vom gesalbten Überrest geistiger Israeliten eine Reihe von sieben Hauptversammlungen oder internationalen Kongressen abgehalten. Auf jedem dieser aufeinanderfolgenden Kongresse wurde eine furchtlose Gerichtsbotschaft aus Gottes heiligem Wort, der Bibel, verkündet, und diese wurde noch unterstützt durch eine passende öffentliche Ansprache, die direkt vor einer sichtbaren Zuhörerschaft und auch über Radio vor einer unsichtbaren Zuhörerschaft gehalten wurde. Diese Proklamationen, die eine Gerichtsbotschaft und eine sie stützende Ansprache enthielten, wurden in Form von Gratistraktaten zur freien Verbreitung in vielen Sprachen herausgegeben, und Hunderte von Millionen Exemplare wurden in vielen Ländern in die Hände der Menschen gelegt. Diese jährlichen Botschaften, die mündlich und durch Druckschriften ausgerichtet wurden, kamen dem Ertönen einer Reihe von sieben Trompetenstößen gleich, durch die alle Welt Jehovas neuzeitliche Richtersprüche hören konnte. So werden sie in dem apokalyptischen Buch der Offenbarung, in den Kapiteln acht, neun und elf, veranschaulicht.
26. Inwiefern veranschaulicht der Text über die fünfte Trompete in der Offenbarung den gesalbten Überrest in kämpferischer Eigenschaft, nachdem dieser von Babylon der Großen frei geworden ist?
26 Bezüglich des unter der Leitung von Engeln erfolgten Blasens der fünften Trompete beachte man, wie im Text in Offenbarung 9:7-11 der aus Babylon der Großen befreite Überrest unter dem Symbol von Heuschrecken dargestellt wird, die wie folgt beschrieben werden: „Und die Gestalten der Heuschrecken glichen zur Schlacht gerüsteten Pferden; und auf ihren Köpfen war etwas, was Kronen gleich dem Golde zu sein schienen, und ihre Angesichter waren wie Menschenangesichter, aber sie hatten Haar wie Frauenhaar. Und ihre Zähne waren wie die von Löwen; und sie hatten Brustpanzer gleich eisernen Brustpanzern. Und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen vieler Pferde, die in die Schlacht laufen. Auch haben sie Schwänze und Stacheln wie Skorpione; und in ihren Schwänzen ist ihre Gewalt die Menschen fünf Monate lang zu verletzen. Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes. Auf hebräisch ist sein Name Abaddon, auf griechisch aber hat er den Namen Apollyon.“ Dies veranschaulicht den Überrest in kämpferischer Eigenschaft.
27. Wieso ist der Text über die sechste Trompete in der Offenbarung im Einklang mit Sacharja 10:3-7, indem die Überrestglieder in kämpferischer Eigenschaft und als „starke Männer“ gezeigt werden?
27 Das apokalyptische Bild von den Auswirkungen des Erschallens der sechsten Trompete (beginnend im Jahre 1927 u. Z.) zeigt den Überrest, wie er Hunderte von Millionen von Mitteln zur Bekanntmachung benutzt, um Jehovas Gerichte anzukündigen. Man betrachte die Beschreibung: „Die Zahl der Reiterheere war zwei Myriaden mal Myriaden; ich [Johannes] hörte deren Zahl. Und so sah ich die Pferde in der Vision und die darauf saßen: Sie hatten feuerrote und hyazinthblaue und schwefelgelbe Brustpanzer; und die Köpfe der Pferde waren wie Köpfe von Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel hervor. Durch diese drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen. Denn die Gewalt der Pferde liegt in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen richten sie Schaden an.“ (Offenbarung 9:16-19) Somit sind diese symbolischen Visionen in Übereinstimmung mit Sacharja 10:3-7, wo der wiederhergestellte Überrest mit Jehovas „Roß der Würde in der Schlacht“ und mit ‘starken Männern’ verglichen wird.
MÄCHTIGE HINDERNISSE ÜBERWUNDEN
28. Wie sprach Jehova laut Sacharja 10:8-12 über das Überwinden von Hindernissen, als er sein Volk gleichsam aus Ägypten und aus Assyrien wieder versammelte?
28 Wie wir jetzt deutlich sehen können, hat sich für Jehova der Heerscharen nichts als ein unüberwindbares Hindernis in der Verwirklichung seines erklärten Vorhabens erwiesen. Wie er sich solchen Hindernissen gegenüber verhält, hat er in Sacharja 10:8-12 wie folgt sagen lassen: „ ‚Ich will ihnen pfeifen und sie zusammenbringen; denn ich werde sie gewißlich erlösen, und sie sollen viele werden so wie diejenigen, die zu vielen geworden sind. Und ich werde sie wie Samen unter die Völker zerstreuen, und an den fernen Orten werden sie meiner gedenken; und sie sollen aufleben mit ihren Söhnen und zurückkehren. Und ich muß sie aus dem Land Ägypten zurückführen; und aus Assyrien werde ich sie zusammenbringen; und in das Land Gilead und Libanon werde ich sie bringen, und kein Raum wird für sie gefunden werden. Und er soll durch das Meer ziehen mit Bedrängnis; und im Meer soll er die Wogen niederschlagen, und alle Tiefen des Nils sollen vertrocknen. Und der Stolz Assyriens soll niedergeworfen werden, und selbst das Zepter Ägyptens wird weichen. Und ich will sie überlegen machen in Jehova, und in seinem Namen werden sie wandeln’ ist der Ausspruch Jehovas.“ — Sacharja 10:8-12.
29. (a) Wann demütigte Jehova, wie vorausgesagt, den Stolz Assyriens? (b) Wann ‘pfiff’ er seinem Volk, das wie Samen zerstreut war, und wie reagierte es darauf?
29 Laut diesem Ausspruch Gottes würde die Bezeichnung Assyrien die Gebiete einschließen, in die die Assyrer im Jahre 740 v. u. Z. die Überlebenden des Zehnstämmereiches Israel wegführten. Aber der „Stolz“ Assyriens wurde durch Babylon gedemütigt, das unter dem König Nebukadnezar stand. Dafür wurde der „Stolz“ dieses Eroberers und Enteigners Assyriens im Jahre 539 v. u. Z. von Jehovas irdischem Werkzeug, von Cyrus dem Großen von Persien, niedergeworfen. Danach konnte Jehova den zerstreuten Verbannten seines Volkes in den nördlichen Ländern des babylonischen Reiches „pfeifen“. An den Orten, wohin er sie zerstreut hatte, hatten sie sich wie ausgesäter Same gemehrt. In den Ländern ihres Exils, ungeachtet, wie weit entfernt sie sein mochten, würden sie sein ‘Pfeifen’ hören und sich seiner erinnern. Auf sie und ihre Söhne, die sie im Exil hervorgebracht hatten, würde das eine belebende Wirkung haben. Lebend und empfänglich für sein einladendes ‘Pfeifen’, würden sie in ihr verödetes Heimatland zurückkehren.
30. Auf welche Hindernisse hinsichtlich des Versammelns seines verbannten Volkes aus Ägypten wird hingedeutet, und wie würde sich Jehova diesen Hindernissen gegenüber verhalten?
30 Viele der Verbannten waren ins Exil geführt worden oder hatten im südlichen Ägypten Zuflucht gesucht. (2. Könige 23:31-34; 25:22-26) So ‘pfiff’ Jehova auch nach jener Richtung hin. Von dort brachte er die Glieder des Überrestes zusammen, damit sie ihn in seinem Tempel in Jerusalem anbeteten. Das Zepter, das der Herrscher Ägyptens schwang, konnte dies nicht verhindern. Jehovas Wille wurde ebenso vollbracht, wie wenn das ägyptische Zepter der Gewalt gewichen wäre und nicht existierte. Das ‘Pfeifen’ Gottes, des Höchsten, hatte mehr Gewalt als das Zepter Ägyptens. Wenn die Wasser des vergötterten Nils Ägyptens für Gottes Volk ein Hindernis waren, konnte er damit verfahren, als ob sie vor seinem Volke ausgetrocknet wären. Wenn ihnen das Rote Meer im Wege war, konnte er auf eine Weise durch dieses Meer ziehen, die „Bedrängnis“ für dessen Wasser bedeutete. Er konnte dessen Wogen niederschlagen, damit seine zurückkehrenden Verbannten hindurchziehen und sich nach Jerusalem zur Stätte der Anbetung begeben konnten. Er konnte nochmals das tun, was er zuvor, im Jahre 1513 v. u. Z., getan hatte.
31. (a) Wie würde Jehova in bezug auf irgendeine Tendenz hin, das Land zu übervölkern, handeln und dennoch das Wachstum zulassen? (b) In welchem Sinne würden sie in seinem Namen wandeln?
31 Es brauchte nicht befürchtet zu werden, daß das Land übervölkert würde. Der Eigentümer der ganzen Erde würde für seine zurückgekehrten Verbannten einfach die Grenzen des Landes erweitern. Ihre Grenzen würden das „Land Gilead“ im Osten des Jordan einschließen wie auch das Land Libanon im Westen, das dem Mittelländischen Meer entlang liegt. In diesem erweiterten Gebiet, das sie besetzen würden, sollten sie „viele werden so wie diejenigen, die zu vielen geworden sind“. Die Wachstumsrate ihrer Bevölkerung würde nicht hinter derjenigen irgendeines anderen volkreichen Landes zurückbleiben. Sie sollten so viele werden wie je zuvor. Gott, der Höchste und Allmächtige, würde sie gegenüber allen auswärtigen Bemühungen, sie zu bedrängen, zu unterdrücken und zu vermindern, „überlegen“ machen. In seinem Namen, nämlich als ein Volk, das nach seinem Namen genannt wäre, würden sie wandeln. Wo immer sie wandelten, würden sie seinen Namen im Sinn behalten, ihn zu ehren suchen und nichts tun, was ihn herabwürdigen würde.
32. Wann begann Jehova seinen Verbannten zu „pfeifen“, und wie?
32 Im Jahre 537 v. u. Z. begann Jehova seinem verbannten Volk zu „pfeifen“, und dies durch das Freilassungsdekret, das der persische Eroberer Babylons, Cyrus der Große, erließ. (Esra 1:1 bis 3:2) Dieser Erlaß galt nicht Ägypten, doch wurde später auch den Verbannten in Ägypten der Weg geöffnet, in das ihnen von Gott gegebene Land zurückzukehren.
33. Wann begann Jehova den Verbannten des geistigen Israel zu „pfeifen“, und wodurch?
33 Ebenso erlebte im Jahre 1919 u. Z. Babylon die Große durch den größeren Cyrus, den triumphierenden, inthronisierten König Jesus Christus, einen tiefen Sturz. Begann Jehova damals, seinem verbannten Überrest zu „pfeifen“? Offenbar ja! Wie denn? Besonders durch die halbmonatliche Zeitschrift, die heute weltweit unter der Aufschrift Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich bekannt ist und die unten auf der Titelseite die Worte trägt: „ ‚Ihr seid meine Zeugen‘, spricht Jehova.“ (Jesaja 43:12) Er rief den Gliedern des gesalbten Überrestes überall auf Erden zu, sich zu vereinen und sich zur Unterstützung des messianischen Königreiches Gottes zu versammeln. Als einen Schritt in dieser Richtung kündigte er die Vorkehrungen an, die zum Abhalten einer Hauptversammlung in Cedar Point (Ohio, USA) für den 1. bis 8. September getroffen wurden, und lud alle Leser ein, ihr beizuwohnen.
34. (a) Wie viele wohnten im Jahre 1919 u. Z. der Hauptversammlung bei, und was erfuhren sie über die Ausdehnung der Königreichsverkündigung? (b) Welches Ergebnis hat diese erweiterte Bekanntmachung des Königreiches gezeitigt?
34 Etwa sechstausend Personen war es möglich oder passend, an diesem bedeutsamen geistigen Fest der Wiederversammlung teilzunehmen. Sie freuten sich, zu ihrem rechtmäßigen geistigen Stand auf Erden wiederhergestellt zu werden. Sie erfuhren von den Vorkehrungen, die Mittel zur Bekanntmachung des messianischen Königreiches Gottes zu mehren, indem eine Begleitzeitschrift herausgegeben würde, die damals Das Goldene Zeitalter hieß, jetzt aber Erwachet! genannt wird. Die erste Ausgabe dieser Zeitschrift erschien am 1. Oktober 1919. Sie hat seither als ein kraftvolles Mittel zur Verkündigung des messianischen Königreiches und des Zeitalters des Lebens und Friedens, des Glücks und der Wohlfahrt gedient, wie dieses Königreich es binnen kurzem einführen wird. Im Jahre 1940 u. Z. wurde dann damit begonnen, diese Zeitschrift öffentlich auf den Straßen den Passanten anzubieten. Heute werden mehr als sieben Millionen Exemplare von jeder halbmonatlichen Ausgabe in mehr als fünfundzwanzig Sprachen gedruckt, und die Zahl ihrer Empfänger und Leser mehrt sich ständig.
35. (a) Wie erscholl das ‘Pfeifen’ Jehovas in immer weiteren Gebieten, und mit welcher Wirkung? (b) Wie wurden Hindernisse mit Bezug auf die Reaktion gegenüber diesem ‘Pfeifen’ überwunden?
35 Von jenem Anfang im Befreiungsjahr 1919 u. Z. an ging das Wiederversammeln der treuen Überrestglieder voran. Während diejenigen, die noch am Leben waren, mutig die Königreichsbotschaft mit großer Freude und Begeisterung aufnahmen und sie immer weiter verbreiteten, erscholl das ‘Pfeifen’ Jehovas in noch weiterem Umfang. Viele, die den wahren Gott suchten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Christenheit, hörten dieses ‘Pfeifen’, das sie zur reinen Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes in seinem geistigen Tempel einlud, und machten die größten Anstrengungen, dem Rufe zu folgen. Standen ihnen Hindernisse im Wege, Dinge wie der Nil oder das Rote Meer oder bedrückende politische Mächte wie Assyrien und das alte Ägypten? Der Gott, den sie im wahren, geistigen Tempel anzubeten suchten, erschloß für sie sein geschriebenes Wort und wies sie darauf hin, wie sie diese großen Hindernisse übersteigen und überwinden könnten. Der Gehorsam gegenüber dem ‘Pfeifen’ Gottes mußte allem vorangehen.
36. Wie mußte der „Stolz Assyriens“ von ihnen niedergeworfen, wie das „Zepter Ägyptens“ zum „Weichen“ gebracht werden?
36 Die Furcht mußte verbannt werden. Sie mußten den Ruf aus dem Himmel beherzigen und aus Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, das nicht nur die Christenheit, sondern auch das Heidentum einschließt, hinausgehen. (Offenbarung 18:1-4) Sie durften nicht zulassen, daß ihnen der „Stolz“ militarisierter nationalistischer Regierungen gleich derjenigen Assyriens in den Kopf stieg. Sie mußten das messianische Königreich Jehovas allen menschlichen Regierungen voranstellen. Persönlich mußten sie die Interessen aller hohen und mächtigen menschlichen Herrschaftsformen den Interessen der universellen Souveränität Jehovas und seinem messianischen Werkzeug unterordnen. Das symbolische „Zepter Ägyptens“, wie es die politischen Mächte dieser Welt schwingen, durfte in bezug auf Macht und Autorität nicht als überlegen angesehen werden. Sie sollten an das Zepter denken, das Gottes messianischer König schwang, zu dem Jehova im Jahre 1914 u. Z. sprach: „Den Stab deiner Macht wird Jehova aus [dem himmlischen] Zion senden, indem er spricht: ,Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.‘ “ (Psalm 110:1, 2) Ein Vergleich dieses messianischen Zepters mit dem „Zepter Ägyptens“ bringt das menschliche Zepter zum „Weichen“.
37, 38. (a) Statt daß dem Staat Anbetung gezollt wird, muß Jehova als was anerkannt werden, und wie wurde dem Volk Hilfe zuteil, damit dieses Erfordernis erkannt werden konnte? (b) Was wurde in dem Buch Regierung unter den Untertiteln „Gottesherrschaft“ und „Jehova, der König“ unter anderem gesagt?
37 Statt den politischen Staat als den Höchsten anzuerkennen und den von Menschen gemachten Staat anzubeten, müssen sie den Souveränen Herrn Jehova als den Gott-Herrscher oder den Theokraten anerkennen. Zur Erkenntnis dieser Forderung wurde dem Volk durch das Buch Regierung Hilfe zuteil, das im Jahre 1928 auf der Hauptversammlung der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung in Detroit (Michigan, USA) für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. Sie fand vom 30. Juli bis 6. August 1928 statt, und damals wurde mit dem Blasen der symbolischen siebenten Trompete begonnen. (Offenbarung 11:15-18) Auf Seite 245 bis 248 wurde in diesem Buch unter den Untertiteln „Gottesherrschaft“ und „Jehova, der König“ unter anderem gesagt:
38 „Welche Regierungsform wird dann die Völker der Erde leiten? Die zukünftige Regierung wird eine reine Gottesherrschaft (Theokratie) sein. Jahrhundertelang hat die ganze Schöpfung geseufzt und Schmerzen gelitten, wartend auf die Offenbarung dieser Regierung. (Römer 8:19) Nun ist die Zeit für ihre Einführung gekommen, und sowohl die Regenten als auch die Regierten der Erde sollten die Wahrheit kennenlernen und darüber frohlocken. ... Eine Theokratie ist eine Regierung, deren Oberhaupt Jehova Gott ist. Er ist der Geber und Vollzieher seiner Gesetze durch seine rechtmäßig gebildete Vertretung. Obwohl es wahr ist, daß die höchste Macht stets in Jehova ruht, so ließ er es doch mit dem Sturz des letzten Königs über Israel geschehen, daß der Mensch seinen eigenen Lauf nahm, und Gott ist nicht dazwischengetreten, bis die Zeit gekommen war, den, ,welchem das Recht gehört‘, auf seinen Thron zu setzen. Diesen hat Jehova dazu bestimmt und gesalbt, in seiner Bevollmächtigung und im Einklang mit ihm zu herrschen. ... Die große Gottesherrschaft wird, sobald das Volk sie sieht und wertschätzt, die Freude der ganzen Erde sein.“
39. (a) Durch welche Regierungsform wird das Paradies für die Menschheit wiederhergestellt werden, und was für eine Organisation hat Jehova im geistigen Paradies seines Überrestes errichtet? (b) Welche Hindernisse müssen diejenigen durchbrechen, die sich dem Überrest in seinem theokratischen, geistigen Stand anschließen möchten?
39 Durch die kommende Theokratie wird das Paradies für die Menschheit wiederhergestellt werden. Gegenwärtig herrscht ein geistiges Paradies unter den wiederhergestellten Überrestgliedern, unter denen der große Theokrat eine theokratische Organisation errichtet hat. Dieser geistige Überrest, der so organisiert ist, stellt Jehova Gott über alle menschlichen Herrscher, seien sie autokratisch oder demokratisch, und sagt in den Worten von Jesaja 33:22: „Jehova ist unser Richter, Jehova ist unser Satzungsgeber, Jehova ist unser König; er selbst wird uns retten.“ Sie nehmen eine theokratische Stellung ein wie die zwölf Apostel Jesu Christi, als diese vor dem höchsten Gericht von Jerusalem standen und sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen. ... Und wir sind Zeugen dieser Dinge, und desgleichen ist es der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm als dem Herrscher gehorchen.“ (Apostelgeschichte 5:29-32) Folglich müssen sich diejenigen, die sich dem gesalbten Überrest in seinem theokratischen, geistigen Stand anschließen möchten, durch den demokratischen Strom und den Lauf des symbolischen Nils und den Wechsel von Ebbe und Flut des symbolischen Roten Meeres der Menschheit den Weg bahnen und müssen sich der theokratischen Anordnung Jehovas unterwerfen. Für die Willigen und Gehorsamen kann er die Lage so gestalten, als ob die hindernden Wasser nicht existierten.
40. (a) Mit Bezug auf was hat Gott den Überrest ‘in Jehova überlegen gemacht’, und wie? (b) Auf welche Weise hat sich die Prophezeiung „In seinem Namen werden sie wandeln“ bewahrheitet, und woran werden sie in Verbindung mit dem messianischen Königreich teilhaben?
40 Indem Gott, der Allmächtige, die gesalbten Überrestglieder seines geistigen Israel wieder versammelt und vereint hat, hat er sie in der Tat „überlegen“ gemacht über alle Hindernisse und Widersacher. Für sie hat sich der Text bewahrheitet: „Nicht durch eine Streitmacht noch durch [menschliche] Kraft“, sondern durch seinen Geist oder seine unsichtbare wirksame Kraft. Es ist so, wie Gott gesagt hat: „Ich will sie überlegen machen in Jehova.“ Sollten sie daher nicht seinen heiligen Namen ehren und danach trachten, in Übereinstimmung mit dem Gebet zu handeln, das Jesus Christus sie beten lehrte: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.“? Sie mehren die Würde seines Namens und geben bekannt, daß ‘sein Name allein unerreichbar hoch ist’. (Psalm 148:13) Somit ist es in allen Ländern, wo Glieder des gesalbten Überrestes zu finden sind, heute geradeso, wie es in Sacharja 10:12 vorausgesagt worden ist: „ ‚In seinem Namen werden sie wandeln‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ Wenn sie dies weiterhin, bis zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, bis Har-Magedon, tun, werden sie in Verbindung mit dem messianischen Königreich daran teilhaben, den höchsten Namen im ganzen Universum für immer zu rechtfertigen.
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