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Die Tausendjahrherrschaft — keine trügerische HoffnungGottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht
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1. Kapitel
Die Tausendjahrherrschaft — keine trügerische Hoffnung
1. Wie muß die Frage, ob ein von Menschen errichtetes Königreich tausend Jahre bestehen könnte, beantwortet werden?
NUR eine Königsherrschaft, die gut, die stark ist, könnte tausend Jahre bestehen. Eine solche Herrschaft könnte aber weder von einem einzelnen Menschen noch von mehreren, die einander im Amt nachfolgen, vorbereitet, eingeführt und aufrechterhalten werden. Noch kein von Menschen errichtetes Königreich mit Königen aus einem bestimmten Geschlecht an der Spitze hat auch nur annähernd tausend Jahre bestanden.
2. Warum ist eine Königsherrschaft, ausgeübt von einem einzigen menschlichen Monarchen, ausgeschlossen?
2 Wie sieht es demnach mit einem Königreich aus, an dessen Spitze zehn Jahrhunderte lang ein und derselbe Monarch stehen soll? Das ist eine Unmöglichkeit! Noch nie hat ein Mensch so lange gelebt. Aus den ältesten Geschlechtsregistern geht hervor, daß Methusalah, ein Mann, der in Südwestasien wohnte, von allen Menschen auf der Erde am längsten gelebt hat. Aber sogar ihm haben zu einem Alter von tausend Jahren einunddreißig Jahre gefehlt.a In unserer modernen Zeit erreichen die Menschen nur noch einen Bruchteil jenes außergewöhnlichen Alters. In den fortschrittlichsten Ländern beträgt die Lebenserwartung dank der Medizin knapp siebzig Jahre. Bei Frauen ist sie etwa sechs Jahre höher als bei Männern. Eine Königsherrschaft, ausgeübt von einem Mann oder einer Frau, die tausend Jahre dauert, ist somit ausgeschlossen, auch wenn die Untertanen mit ihrem Herrscher noch so zufrieden wären.
3. Was sah der vor nicht allzu langer Zeit gefaßte „Tausendjahresplan“ für die Menschheit vor?
3 Es ist daher einleuchtend, daß wir nicht von diesem menschlichen Gesichtspunkt ausgehen, wenn wir von einer Tausendjahrherrschaft sprechen. Heute leben noch Millionen Menschen, die aus eigener Erfahrung wissen, daß vor nicht allzu langer Zeit der Versuch gemacht wurde, eine tausendjährige Herrschaft zu errichten. Dieser „Tausendjahresplan“ stammte von Adolf Hitler, der von 1933 bis 1945 als nationalsozialistischer Diktator in Deutschland herrschte. Kurz nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika in den Zweiten Weltkrieg verwickelt worden waren, erfuhr man aus beschlagnahmten nationalsozialistischen Dokumenten deutscher Agenten, die verhaftet worden waren, und aus verschiedenen anderen Quellen, daß die Nationalsozialisten diesen Plan verfolgten. Er hatte zum Ziel, eine nationalsozialistische Weltordnung zu schaffen, die Hitler — sollte er im Zweiten Weltkrieg Sieger werden — rücksichtslos der ganzen Menschheit aufzwingen wollte. Der Plan sah eine Art Programm für Sklavenarbeit vor; die Zwangsarbeiter wollte man sich aus den nichtdeutschen Ländern holen. Dieser Plan umfaßte die künftigen tausend Jahre.
4. Die Wiederaufrichtung welchen früheren Reiches schwebte Hitler offenbar vor, und welche Worte eines Priesters bestätigen dies?
4 Hitler, der aus Österreich, dem Land des habsburgischen Fürstengeschlechts, stammte, schwebte offenbar die Wiederaufrichtung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation vor, das von 962 bis 1806 bestand. Das bestätigen die Worte eines römisch-katholischen Priesters. Am Abend des 16. Februar 1940 sprach Dr. Edmund A. Walsh, Leiter der Auslandsdienst-Schule der Universität Georgetown, im voll besetzten Memorial-Continental-Saal in Washington (D. C.). Er umriß die deutschen Kriegsziele und sagte, sie bestünden in der „Wiederaufrichtung des Heiligen Römischen Reiches“. „Dr. Walsh erklärte, er habe Adolf Hitler sagen hören, das Heilige Römische Reich, das ein germanisches Reich war, müsse wiederaufgerichtet werden“ (New York Times, 17. Februar 1940).
5. Was verkündete Hitler großsprecherisch in bezug auf das nationalsozialistische Reich? Doch was geschah mit seinem Plan?
5 Großsprecherisch hatte Hitler verkündet: „Das nationalsozialistische Reich wird tausend Jahre dauern.“ Der Chef der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, war noch zuversichtlicher und entgegnete: „Zehntausend!“ Nachdem Hitler begonnen hatte, auf dieses egozentrische Ziel zuzusteuern, gab er sich mit nichts Geringerem mehr zufrieden, als über die Welt zu herrschen oder sie zu vernichten. H. R. Trevor-Roper schreibt in seinem Buch Hitlers letzte Tage: „... obgleich als selbstverständlich angenommen wurde, daß Hitler seinem ursprünglichen Programm — Weltmacht oder Untergang — treu bleiben würde. Wenn Weltmacht nicht errungen werden konnte, würde er — darin waren sich alle, die ihn kannten, einig — den Untergang so groß machen, wie er vermochte.“ Mit gutem Grund werden nun einige vielleicht ausrufen: „Ganz wie der Teufel!“ Doch das Heilige Römische Reich wurde nicht wiederaufgerichtet, wie viele Anhänger der Religion Hitlers gehofft hatten — und der „Tausendjahresplan“ der Nationalsozialisten schlug schon nach ungefähr zwölf Jahren fehl.
6. Welcher Herrscher, der viel früher lebte und kein Deutscher war, lernte etwas, was Hitler nicht gelernt haben mag, und wer verstand es, den Traum dieses Herrschers richtig zu deuten?
6 Hitler, der Weltherrscher werden wollte, mag aus seinem Mißerfolg nichts gelernt haben, aber auch ihm wurde die unumstößliche Tatsache zum Verhängnis, die ein Weltherrscher des Altertums erst anerkannte, nachdem er durch Schaden klug geworden war. Dieser Weltherrscher, der kein Deutscher und auch kein Arier war, regierte länger als Hitler, nämlich dreiundvierzig Jahre (624 bis 581 v. u. Z.). Dieser Mann war König von Babylon; sein etwas langer Name war Nebukadnezar. Nun mögen wir uns daran erinnern, daß dieser semitische Weltherrscher im Jahre 607 v. u. Z. die jüdische Stadt Jerusalem zerstörte und wie Hitler ganze Einwohnerschaften verschleppte; er führte den größten Teil der überlebenden Juden als Gefangene weg in ferne Gebiete Babyloniens. Unter den Verschleppten befand sich auch der Prophet Daniel, ein Semit vom Stamme Juda. König Nebukadnezar hatte einen merkwürdigen Traum, dem er große Bedeutung beimaß und den nur der Prophet Daniel, ein Sklave, zu deuten verstand. Daniels Deutung ging in Erfüllung.
7. Bei welcher Gelegenheit ging dieser Traum in Erfüllung, und was sollte dieser Herrscher aus seiner Erniedrigung lernen?
7 Ein Jahr nach dem Traum begann Nebukadnezar, damals das Haupt der Weltmacht Babylon, zu prahlen, indem er sich seiner Hauptstadt Babylon, die am Euphrat lag, rühmte. Kaum hatte er seine prahlerischen Worte ausgesprochen, hörte er aus der unsichtbaren Welt — dem Himmel — eine Stimme die Worte äußern, die er in seinem Traum vernommen hatte. Nebukadnezar schreibt in seinem Bericht, den der Prophet Daniel aufbewahrt hat, hierüber: „Dir wird gesagt, o König Nebukadnezar: ,Das Königreich selbst ist von dir gewichen, und von den Menschen treibt man selbst dich weg, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein. Pflanzen selbst wird man dir zu essen geben so wie Stieren, und sieben Zeiten, sie werden über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will.‘ “ — Daniel 4:29-32.
8. Von wem wurde der großsprecherische König geschlagen, und wer heilte ihn?
8 Was folgte gleich darauf? Es ist verständlich, warum das, was danach geschah, in den babylonischen Annalen nicht enthalten ist oder warum der Bericht davon, hätte ein babylonischer Chronist ihn aufgezeichnet, aus den Annalen entfernt oder das Schriftstück, das ihn enthalten hätte, vernichtet worden wäre. Aber der Prophet Daniel, ein ehrlicher Mann, der alle Tatsachen getreu schilderte und der persönlich mit der Sache zu tun hatte, wurde dazu inspiriert, alles schriftlich festzuhalten, so daß wir es jetzt, mehr als zweieinhalbtausend Jahre später, lesen können. Der stolze König Nebukadnezar wurde auf der Stelle mit Wahnsinn geschlagen — aber nicht von Marduk (oder Merodach), dem Gott, den er am tiefsten verehrte. Der prahlerische König, der König, der im Jahre 607 v. u. Z. den heiligen Tempel in Jerusalem zerstört hatte, wurde von Gott, dem Allmächtigen, der seinen Wahnsinn hatte vorhersagen lassen, geschlagen. Und wie prophezeit und vorherbestimmt, war König Nebukadnezar „sieben“ buchstäbliche „Zeiten“ wahnsinnig und verzehrte Gras wie ein Stier auf der Weide. Der wahnsinnige König beging keinen Selbstmord wie Adolf Hitler im Jahre 1945, als Berlin, seine Hauptstadt, von der Roten Armee der Russen erobert wurde. Nachdem Nebukadnezar sieben Jahre lang wahnsinnig gewesen war, wurde er von Gott, der ihn mit Wahnsinn geschlagen hatte, geheilt, seine geistige Gesundheit wurde wiederhergestellt.
9, 10. Wie zeigt der uns durch Daniel überlieferte Bericht (4:34-37), daß der König von Babylon aus seiner Erfahrung lernte, daß Gott der unumschränkte Herrscher ist?
9 Lernte der König von Babylon etwas aus seiner Erfahrung? Die Antwort auf diese Frage erfahren wir aus seinem eigenen Bericht, der uns durch den Propheten Daniel überliefert worden ist. Der Bericht, in der ersten Person abgefaßt, lautet:
10 „Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zu den Himmeln, und mein eigener Verstand begann zu mir zurückzukehren; und ich segnete den Höchsten selbst, und Ihn, der auf unabsehbare Zeit lebt, pries und verherrlichte ich, weil seine Herrschaft eine Herrschaft auf unabsehbare Zeit ist und sein Königreich Generation um Generation währt. Und alle Bewohner der Erde werden als bloßes Nichts geachtet, und er tut nach seinem eigenen Willen inmitten des Heeres der Himmel und der Bewohner der Erde. Und es existiert keiner, der seiner Hand wehren oder der zu ihm sprechen kann: ,Was hast du getan?‘ ... Nun lobpreise ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König der Himmel, weil all seine Werke Wahrheit und seine Wege Gerechtigkeit sind und weil er die, die in Stolz wandeln, zu erniedrigen vermag.“ — Daniel 4:34-37.
11. Was wußte der König von Babylon über die „sieben Zeiten“ nicht, in denen er sich als unfähig erwies zu regieren?
11 Nebukadnezar berichtet selbst, daß er den Thron der babylonischen Weltmacht — der dritten Weltmacht in der Reihe der sieben Weltmächte, von denen in der Bibel berichtet wird — zurückerhielt. (Daniel 4:36) Er wußte nicht, daß die „sieben Zeiten“, in denen er sich als unfähig erwies zu regieren, prophetisch auf eine längere Zeitspanne hinwiesen, auf „sieben Zeiten“ von längerer Dauer, nämlich auf die „Zeiten der Nationen“. Er wußte nicht, daß während dieser länger dauernden „sieben Zeiten“ nacheinander fünf Weltmächte auf der Erde herrschen würden — die babylonische Weltmacht, die medo-persische, die griechische, die römische und die anglo-amerikanische, die heute herrscht. Nebukadnezar ahnte auch nicht, daß diese „sieben Zeiten“ insgesamt 2 520 Jahre umfassen würden und daß sie in dem Jahr begonnen hatten, in dem er Jerusalem samt seinem Tempel zerstört hatte, und in dem Jahr enden würden, in dem die Menschheit in den Ersten Weltkrieg gestürzt würde — im Jahre 1914 u. Z. (Lukas 21:24, EB; Daniel 4:16, 23, 25, 32) Nebukadnezar ahnte auch nicht, daß der „König der Himmel“ im Jahre 1914, am Ende jener „sieben Zeiten“ umfassenden Herrschaft der Nationen, das „Königreich der Menschheit“ dem geben würde, dem er es geben wollte — seinem Messias! — Daniel 9:25.
VORSCHAU DURCH GÖTTLICHE INSPIRATION
12. Welche Ansicht haben die Politiker dieser Welt immer noch über das „Königreich der Menschheit“? Doch wessen Hand vermochten sie, was die Angelegenheiten der Menschen betrifft, nicht zu wehren?
12 Die Politiker aller Länder meinen immer noch, sie seien für das „Königreich der Menschheit“ zuständig und es sei ihr eigentlicher Tätigkeitsbereich. Vor langer Zeit dachte auch Nebukadnezar, der König von Babylon, so. In neuerer Zeit dachte Adolf Hitler so, der von einem tausendjährigen politischen System träumte. Aber derjenige, von dem Nebukadnezar schließlich gezwungen war zu sagen: „Seine Herrschaft [ist] eine Herrschaft auf unabsehbare Zeit ... und sein Königreich [währt] Generation um Generation“, erweist sich immer noch als „Herrscher ... im Königreich der Menschheit“. Dieses Königtum über die Angelegenheiten der Menschen ist immer noch sein rechtmäßiger Interessen- und Tätigkeitsbereich. Die Politiker dieser Welt, die von den Geistlichen der Christenheit unterstützt werden, haben nicht vermocht, ‘seiner Hand zu wehren’, noch besitzen sie die Befugnis, zu ihm zu sagen: „Was hast du getan?“ (Daniel 4:34, 35) Er befragte diese Politiker und ihre religiösen Unterstützer nicht darüber, wem er nach Ablauf der „Zeiten der Nationen“ im Jahre 1914 u. Z. das „Königreich der Menschheit“ geben sollte. Die Politiker und ihre religiösen Verbündeten sind nicht von einer solchen Wichtigkeit, daß sie als Berater dienen könnten, er dagegen ist der ‘Höchste selbst, der auf unabsehbare Zeit lebt’.
13, 14. Wessen Wort kann man einer Prophezeiung über eine bevorstehende Zeitspanne von tausend Jahren zuversichtlich zugrunde legen, und warum?
13 Wessen Wort kann man somit vernünftigerweise einer Prophezeiung über eine bevorstehende Zeitspanne von tausend Jahren zugrunde legen? Der Mensch kann nicht einmal voraussagen, was am nächsten Tag sein wird. „Ihr [wißt] nicht ..., was euer Leben morgen sein wird“, sagte ein aufmerksamer Beobachter vor mehr als neunzehnhundert Jahren. (Jakobus 4:14) Anders verhält es sich mit dem ‘Höchsten selbst, der auf unabsehbare Zeit lebt’. Was bedeutet für ihn schon Zeit?
14 Ein Mann, der nur hundertzwanzig Jahre alt wurde, sagte treffend zu ihm: „Tausend Jahre sind in deinen Augen nur wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache [die altjüdische Nachtwache hatte eine Länge von vier Stunden] während der Nacht.“ (Psalm 90:4 und Überschrift) Nur durch einen Traum, den König Nebukadnezar eines Nachts hatte und der von dem Propheten Daniel ausgelegt wurde, sagte der Höchste voraus, wie sich die Weltgeschichte von 1914 u. Z. an, dem Jahr, in dem die Zeitperiode von 2 520 Jahren ablief, entwickeln würde. Wenn ihm das möglich war, sollte es ihm dann nicht ebensoleicht möglich sein, genau vorherzusagen, was in den tausend Jahren geschehen würde, die einige Zeit nach dem Jahre 1914 u. Z. beginnen würden? Ganz ohne Zweifel! Und wenn er bereits eine Beschreibung dieser Tausendjahrperiode gegeben hätte? Dann könnten wir aufgrund dieses Wortes zuversichtlich von einer bevorstehenden Periode von tausend Jahren sprechen.
15. Welche Wörter werden in der lateinischen oder der griechischen Sprache zur Bezeichnung dieser tausend Jahre verwandt, und wie werden Personen genannt, die an diese Zeitperiode glauben?
15 Diese Tausendjahrperiode bezeichnet man mit dem aus der lateinischen Sprache stammenden Ausdruck Millennium, einer Zusammensetzung der lateinischen Wörter mille („tausend“) und annus („Jahr“). In Griechenland würden die Leute diese Periode als Chiliade bezeichnen, weil das griechische Wort chilia „tausend“ bedeutet. Personen, die an diese tausend Jahre dauernde Zeitperiode glauben, werden Chiliasten sowie Millenarier genannt. In der Christenheit werden diese Ausdrücke abwertend gebraucht.
16, 17. (a) Welche Erfahrung der Menschheit in Verbindung mit dem Jahre 1000 u. Z. läßt erkennen, daß wir an der bevorstehenden Tausendjahrperiode nicht interessiert sind, weil wir uns dem Jahre 2000 u. Z. nähern? (b) Warum ist es gut, daß das siebente Jahrtausend der Existenz des Menschen eine ganze Reihe von Jahren vor dem Jahre 2000 u. Z. beginnen mag?
16 Man sollte sich für diese bevorstehende Tausendjahrperiode lebhaft interessieren, obwohl man sich der Gefahr aussetzt, von Personen, die kein Verständnis dafür haben, kritisiert zu werden. Aus dem geschriebenen Wort des ‘Höchsten selbst, der auf unabsehbare Zeit lebt’, können wir Näheres darüber erfahren. Unser wachsendes Interesse ist nicht darauf zurückzuführen, daß wir uns dem Jahre 2000 u. Z. nähern, dem Ende des zweiten Jahrtausends unserer Zeitrechnung. Das ist nicht das Bedeutsame. Wir wissen, was geschah, als sich die Menschheit dem Jahre 1000 u. Z., dem Ende des ersten Jahrtausends unserer Zeitrechnung, näherte. Auf der Seite 853 des Werkes New Catholic Encyclopedia lesen wir unter dem Stichwort „Millenarismus“: „Als das Jahr 1000 nahte, nahm der Millenarismus einen Aufschwung, weil viele Eschatologen glaubten, das siebente Jahrtausend der Menschheitsgeschichte würde im Jahre 1000 n. Chr. beginnen und darauf würde eine glorreiche zehn Jahrhunderte dauernde Herrschaft Christi folgen“ (Copyright 1967).
17 Die Zeitgrenze, da der Mensch sechstausend Jahre auf der Erde gelebt haben und da das siebente Jahrtausend seiner Existenz beginnen wird, mag eine ganze Reihe von Jahren vor 2000 u. Z. erreicht werden. Es ist gut, daß dem so ist. Heute ist die Menschheit in einem beklagenswerten Zustand, und von manchen Seiten droht ihr Vernichtung; deshalb äußern viele, die die Gefahren, die für die Existenz des Menschen bestehen, eingehend erforschen und sich damit auseinandersetzen, schwerwiegende Zweifel daran, daß die Menschheit das Jahr 2000 u. Z. erleben wird. Sie malen dieses düstere Zukunftsbild, ohne sich dabei auf den Zeitplan in dem am meisten verbreiteten heiligen Buch, der Bibel, zu stützen. Sie gehen einzig und allein von den heutigen unumstößlichen Tatsachen aus und von der jetzt nicht mehr aufzuhaltenden Entwicklung der Situation, die uns alle betrifft. Diese Männer, die Fachgrößen sind, sagen, das Menschengeschlecht habe bei weitem keine tausend Jahre mehr zu leben. Welchen Grund hast du, lieber Leser, ihnen nicht zu glauben?
18, 19. (a) Warum ist dieses Wissen nicht Privatbesitz einer eschatologischen Geheimgesellschaft, die sich nur aus Eingeweihten zusammensetzt? (b) In wessen Namen ist dieses inhaltsreiche Buch geschrieben worden, und wieso?
18 Der ‘Höchste selbst, der auf unabsehbare Zeit lebt’, spricht, im Gegensatz zu diesen Unglückspropheten, die alles von einen rein menschlichen Standpunkt aus betrachten, zuversichtlich davon, daß der Menschheit tausend Jahre und noch mehr bevorstehen, die großartigsten Jahre der ganzen Menschheitsgeschichte. Dieses Hoffnung einflößende Wissen ist nicht Privatbesitz einer eschatologischen Geheimgesellschaft, die sich nur aus Eingeweihten zusammensetzt, die darüber Bescheid wissen. Die Quelle dieses wertvollen Wissens ist Hunderten von Millionen Menschen in der ganzen Welt ohne weiteres zugänglich, die eine der 1 500 Sprachen oder Mundarten sprechen, in denen sie vorhanden ist. Dieses neuen Mut einflößende Wissen ist jedem zugänglich, der ein Exemplar der Heiligen Schrift besitzt.
19 Die Bibel ist allerdings von Menschen, und dazu noch von unvollkommenen Menschen, geschrieben worden, die als Sekretär oder Amanuensis gedient haben; dennoch wird in diesem heiligen Buch nicht die Behauptung erhoben, es sei das Wort von Menschen. Es ist unter göttlicher Inspiration entstanden und ist somit im Namen des ‘Höchsten selbst, der auf unabsehbare Zeit lebt’, geschrieben worden. Bis heute steht er für das ein, was darin über die Vergangenheit und über unsere Zukunft steht. Es ist das Buch der Bücher!
20. In welchem Bibelbuch finden wir etwas über diese tausend Jahre, und wer schrieb dieses Buch?
20 Wo in diesem Buch können wir etwas über diese vor uns liegenden tausend Jahre und die darauf folgenden Zeitalter der Ewigkeit lesen? In dem Buch, das in der Bibel richtigerweise zuletzt erscheint. Sein Inhalt entspricht genau der Bedeutung seines Namens: Offenbarung; Enthüllung, Apokalypse. Geschrieben hat es ein Mann, den das Römische Reich als einen Verbrecher brandmarkte und auf Patmos gefangensetzte, einer Strafinsel in der Ägäis, in der Nähe der Küste von Kleinasien, der heutigen Türkei. Diese Insel ist kein mythischer Ort, sondern es gibt sie tatsächlich. Der Strafgefangene war als junger Mann am Galiläischen Meer, das damals zu der römischen Provinz Galiläa gehörte, als Fischer tätig gewesen. Es handelte sich um Johannes, den Sohn des Zebedäus; und sein Bruder, der ebenfalls Fischer gewesen war, hieß Jakobus. Johannes berichtet gleich zu Anfang der Offenbarung, daß er dieses Buch zwar geschrieben habe, aber unter göttlicher Eingebung. Doch was sollte es offenbaren oder enthüllen? Beim Lesen der Antwort, die uns lebhaft interessieren sollte, wollen wir darauf achten, wem Johannes die Verantwortung für dieses Buch zuerkennt:
21. Wem erkennt Johannes in der Einleitung die Verantwortung für die Offenbarung zu?
21 „In diesem Buch sind die Dinge aufgeschrieben, die Jesus Christus von Gott erfuhr und ans Licht gebracht hat. Damit sollte er den Dienern Gottes deutlich machen, was sich sehr bald ereignen muß. Christus schickte seinen Engel zu Johannes und ließ ihm diese Dinge mitteilen. Johannes hat die göttliche Botschaft genau aufgeschrieben. Dies ist sein Bericht. Jesus Christus bürgt für die Wahrheit dieser Botschaft. Er hat das alles dem Johannes gezeigt. Wer dieses Buch liest, kann sich glücklich schätzen, wenn er seine Voraussagen im Gedächtnis behält und ernst nimmt. Dies alles wird nämlich bald eintreffen.“ — Offenbarung 1:1-3, NT 68.
22. Warum lösen die Worte „Dies alles wird nämlich bald eintreffen“ bei uns heute Freude aus?
22 Lösen die Worte „Dies alles wird nämlich bald eintreffen“, geschrieben vor fast neunzehnhundert Jahren, bei uns, die wir im zwanzigsten Jahrhundert u. Z. leben, keine Freude aus? Gewiß wäre es jetzt, nach fast neunzehnhundert Jahren, nicht zu früh, wenn das, „was sich sehr bald ereignen muß“, bald eintreffen würde, besonders was den Anbruch der vorausgesagten „tausend Jahre“ betrifft. Wir können die Zeit besser ermitteln, wenn wir den Bericht des Johannes über die tausend Jahre und die Ereignisse, die ihnen unmittelbar vorausgehen, nachlesen; wir beginnen mit Offenbarung 19:11:
23. Welche Merkmale kennzeichnen den Reiter auf dem weißen Pferd?
23 „Ich sah in den geöffneten Himmel, und darin stand ein weißes Pferd. Sein Reiter wird der Wahre und Treue genannt. Er urteilt und kämpft gerecht. Seine Augen glichen einer feurigen Flamme, und auf seinem Kopf hatte er viele Kronen. Er trug einen Namen an sich, den nur er selbst kennt. Sein Mantel war voller Blut. Der Name, mit dem man ihn ruft, heißt ,das Wort Gottes‘. Die Heere des Himmels folgten ihm. Alle ritten auf weißen Pferden und trugen reines, weißes Leinen. Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert, mit dem er die Völker besiegen wird. Er wird sie mit eisernem Besen regieren. Er wird den Wein des göttlichen Zorns selbst in der Weinpresse auspressen. Auf seinem Mantel und seinem Beinkleid stand: ,Der König der Könige und der Herr der Herren‘.
24. (a) Welche Einladung ergeht an die Vögel, die hoch am Himmel fliegen? (b) Was geschieht mit denen, die sich an diesem Kampf beteiligen?
24 Dann sah ich einen Engel, der stand in der Sonne. Er rief allen Vögeln, die hoch am Himmel flogen, mit lauter Stimme zu: Kommt und sammelt euch für Gottes großes Fest. Kommt und eßt das Fleisch von Königen, Generalen und Mächtigen. Eßt das Fleisch der Pferde und ihrer Reiter, das Fleisch von allen Menschen, von Sklaven und Freien, von Großen und Kleinen! Dann sah ich das Tier zusammen mit den Königen der Erde. Ihre Heere sammelten sich, um gegen den Reiter und sein Heer zu kämpfen. Das Tier und der falsche Prophet, der vor dem Tier die Wunder getan hatte, wurden gefangengenommen. (Durch seine Wunder hatte er alle verführt, die das Zeichen des Tiers trugen oder das Standbild des Tiers verehrten.) Das Tier und der falsche Prophet wurden lebendig in einen See von Feuer geworfen, in dem Schwefel brannte. Ihre Heere wurden durch das Schwert vernichtet, das aus dem Mund dessen kommt, der auf dem Pferd reitet. Alle Vögel der Erde wurden von ihrem Fleisch satt.
25. Was widerfährt darauf Satan, dem Teufel, und wie lange wird er sich dort befinden?
25 Dann sah ich einen Engel aus dem Himmel kommen, der hielt die Schlüssel zum Abgrund und eine lange Kette in der Hand. Er packte den Drachen, diese alte Schlange, die auch Teufel oder Satan genannt wird, und fesselte ihn für die nächsten tausend Jahre. Der Engel warf ihn in den Abgrund, schloß den Eingang und versiegelte ihn. So konnte der Drache die Menschen während der nächsten tausend Jahre nicht mehr verführen. Wenn sie um sind, muß er für eine kurze Zeit freigelassen werden.
26. Wer sitzt auf dem Thronsesseln, die im Himmel zu sehen sind, und was tun sie?
26 Dann sah ich Thronsessel. Wer auf ihnen saß, hatte die Vollmacht, Gericht zu halten. Ich sah auch die Seelen der Menschen, die hingerichtet worden waren, weil sie öffentlich für Jesus und das Wort Gottes eingetreten waren. Sie hatten weder das Tier noch sein Standbild verehrt. Sie trugen auch nicht das Kennzeichen des Tiers auf ihrer Stirn oder ihrer Hand. Zusammen mit Christus lebten und herrschten sie tausend Jahre lang als Könige. (Die übrigen Toten wurden erst wieder lebendig, als die tausend Jahre um waren.) Das ist die erste Auferstehung. Die an der ersten Auferstehung teilhaben, sind glücklich zu schätzen. Sie gehören ganz Gott. Der zweite Tod kann ihnen nichts anhaben. Gott und Christus werden sie zu ihren Priestern machen und tausend Jahre lang mit ihnen herrschen.
27. Was geht auf der Erde vor sich, wenn Satan losgelassen wird, und was geschieht mit ihm?
27 Wenn die tausend Jahre um sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis entlassen. Er zieht aus, um die Völker Gog und Magog, die in den fernsten Weltgegenden leben, zu verführen. Sie sind so zahlreich wie der Sand am Meer, und der Satan wird sie alle zum Kampf überreden. Sie ergossen sich über die ganze Erde und umstellten das Lager des Gottesvolks und die Stadt, die Gott liebt. Aber es regnete Feuer vom Himmel, das sie vernichtete. Dann wurde der Teufel, der sie verführt hatte, in den See von Feuer und Schwefel geworfen, in dem sich schon das Tier und der falsche Prophet befanden. Dort werden sie für alle Zeiten Tag und Nacht gequält.“ — Offenbarung 19:11 bis 20:10, NT 68.
28. (a) Nach welchen Ereignissen beginnen somit die tausend Jahre? (b) Warum müssen diese tausend Jahre also offensichtlich noch vor uns liegen?
28 Wir bemerken, daß der Ausdruck „tausend Jahre“ in diesem Bericht sechsmal vorkommt. Wir bemerken auch, daß diese tausend Jahre erst beginnen, nachdem ein Kampf stattgefunden hat zwischen dem „König der Könige“ einerseits und den „Königen der Erde“ samt dem „Tier“ und dem „falschen Propheten“ andererseits und Satan, der Teufel, gefesselt und in den Abgrund geworfen worden ist. Das gehört zu dem, „was sich sehr bald ereignen muß“. Bis heute hat die Welt nichts dergleichen gesehen. Das zeigt deutlich, daß diese „tausend Jahre“ noch vor uns liegen. Dabei handelt es sich nicht um einen Zeitraum von unbestimmter Dauer, um einen Zeitraum, den wir nicht genau bestimmen können. Es handelt sich um buchstäbliche tausend Jahre.
29. Welche Zeitdauer für diese tausend Jahre stimmt mit Gottes nachweislichem Zeitplan überein?
29 Gelehrte, die behaupten, bei diesen tausend Jahren handle es sich um eine Zeitperiode von unbestimmter Dauer, sagen, sie hätten am Tag des Pfingstfestes 33 u. Z. begonnen, als Gott seinen Geist auf die neugegründete Christenversammlung in Jerusalem ausgegossen habe. Aber diese Erklärung führt zu Schwierigkeiten und zu Erklärungsversuchen, die dem widersprechen, was den geistgezeugten Christen in den mehr als 1 940 Jahren widerfahren ist, die seit jenem Pfingsttag vergangen sind, an dem die Christenversammlung zu geistigem Leben hervorgebracht wurde. Ein buchstäbliches Millennium stimmt mit Gottes nachweislichem Zeitplan überein.
30. Warum sollten wir uns nicht davon zurückhalten lassen, uns mit dem prophetischen Bild von diesen tausend Jahren näher zu befassen?
30 Das, was die Tausendjahrherrschaft unserer Erde bringt, ist für das ewige Leben und ewige Glück der Menschheit eine unerläßliche Voraussetzung. Wäre es daher nicht unvernünftig, wenn wir uns zurückhalten ließen, uns sofort mit dem prophetischen Bild von dem herrlichen Millennium, das der Apostel Johannes so anschaulich entworfen hat, näher zu befassen?
[Fußnote]
a Siehe 1. Mose 5:25-27.
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Ein Krieg zwischen Himmel und Erde geht der Tausendjahrherrschaft vorausGottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht
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2. Kapitel
Ein Krieg zwischen Himmel und Erde geht der Tausendjahrherrschaft voraus
1. (a) Welcher Kampf muß gemäß der Offenbarung dem bevorstehenden Millennium vorausgehen? (b) Warum muß dieser Kampf allem Anschein nach noch vor uns liegen, und wie sollten wir dazu eingestellt sein?
WIR haben eben eine Schilderung der Vorschau gelesen, die der Apostel Johannes von den tausend Jahren erhielt. Für diese Zeit sind so wunderbare Dinge vorausgesagt worden, daß sie das Millennium genannt wird. Aber was wird sich nach der Beschreibung des Johannes unmittelbar vor diesem herrlichen Millennium ereignen? Ein Kampf zwischen himmlischen Mächten und irdischen, menschlichen Mächten. Seit Pfingsten des Jahres 33 u. Z. — dem Festtag, an dem die Christenversammlung durch Gottes lebengebenden Geist zu geistigem Leben gezeugt wurde — hat kein solcher Kampf stattgefunden. Wohl war Jesus Christus an jenem Pfingsttag, mehr als sechzig Jahre ehe Johannes die Offenbarung über das empfing, „was sich sehr bald ereignen muß“, im Himmel, zur Rechten Gottes. (Offenbarung 1:1, 2, NT 68) Aber selbst nach der Zeit, da Johannes die Offenbarung empfing, fand kein solcher Kampf zwischen dem „König der Könige“ und den „Königen der Erde“ statt. Dieser Kampf liegt noch vor uns, und die Vorschau darauf sollte uns interessieren, denn wir steuern jetzt direkt darauf zu.
2, 3. (a) Um was für einen Kampf handelt es sich hierbei, und wer wird daran beteiligt sein? (b) Welcher Unterschied besteht, was das Kriegführen betrifft, zwischen dem verherrlichten Jesus Christus und dem irdischen Jesus?
2 Bei diesem bevorstehenden Kampf handelt es sich nicht um den gefürchteten dritten Weltkrieg, in dem die politischen Großmächte, die mit atomaren und chemischen Waffen bis an die Zähne gerüstet sind, alles daransetzen würden, einander völlig zu vernichten. Für diesen bevorstehenden Kampf werden alle „Könige der Erde“, ganz gleich, welche politische Ideologie sie vertreten, ihre Kräfte gegen ihren gemeinsamen Gegner vereinigen, gegen einen König und Herrn, der ihnen allen überlegen ist und der daher „König der Könige und Herr der Herren“ genannt wird. Er ist nicht Gott, denn wir lesen in Offenbarung 19:13: „Der Name, nach dem er genannt wird, ist Das Wort Gottes.“ Das ist der Titel, den der einziggezeugte Sohn Gottes im Himmel führte, als er bei seinem himmlischen Vater, Jehova Gott, lebte, vor seinem Auftreten als Mensch. — Johannes 1:1-3, 18.
3 Jesus Christus befehligte in der Zeit, da er als Mensch auf der Erde lebte, keine kämpfenden Truppen, die auf weißen Pferden ritten, ja er unterließ es sogar, seinen Vater zu bitten, ihm zwölf Legionen Engel zu schicken, um ihm zu helfen. (Matthäus 26:52-54) Aber nach seiner Verherrlichung im Himmel und nachdem die „Zeiten der Nationen“ im Jahre 1914 u. Z. abgelaufen waren, erhielt er die Vollmacht, als der Urteilsvollstrecker Jehovas, des höchsten Richters, zu amten und die Feinde auf der Erde hinzurichten, ähnlich wie der Engel, der im Jahre 732 v. u. Z. in einer Nacht 185 000 Soldaten des Sanherib tötete, des Königs von Assyrien, der in das Land eingefallen war, das dem Volke Jehovas gehörte; diese Niederlage wurde ohne eine einzige Atombombe erzielt. (2. Könige 19:32-36; Jesaja 37:33-37) Das erklärt, warum Johannes unter Einwirkung des Geistes Gottes über Jesus Christus, der vom Himmel aus Krieg führt, schrieb: „Der darauf [auf dem weißen Pferd] sitzt, wird Treu und Wahrhaftig genannt, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit.“ — Offenbarung 19:11.
4. Was wird es für die Nationen bedeuten, daß aus dem Mund ihres gemeinsamen Gegners ein scharfes langes Schwert hervorgeht?
4 Dieser Krieg ist von weit größerer Bedeutung als ein dritter Weltkrieg zwischen den Nationen der Erde, die jetzt mit atomaren und chemischen Waffen ausgerüstet sind. Bei diesem Krieg werden die Nationen nicht gegen Blut und Fleisch kämpfen, sondern gegen den, der, symbolisch gesprochen, auf einem weißen Pferd sitzt, und gegen seine Engelheere des Himmels. Und wenn er seine Zunge gebraucht, um die Hinrichtung seiner Feinde zu befehlen, kommt das dem Gebrauch des langen Schwertes eines Befehlshabers gleich. Das ist der Sinn der inspirierten Worte: „Und aus seinem Munde geht ein scharfes langes Schwert hervor, daß er damit die Nationen schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe hüten. Auch tritt er die Weinkelter des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und auf seinem äußeren Kleid, nämlich auf seinem Oberschenkel, trägt er einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.“ — Offenbarung 19:15, 16.
5, 6. (a) Wo werden sich die Nationen zum Kampf gegen den König der Könige versammeln, und was wird zertreten und zerschmettert werden? (b) An wen richtet sich die Einladung des Engels zum „großen Abendessen Gottes“, woraus zu erkennen ist, ob die Erschlagenen auf der Erde mit militärischen Ehren bestattet werden?
5 Dieser Krieg ist kein dritter Weltkrieg, der zwischen gottlosen, extremen Menschen ausgefochten wird, sondern der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. Die Nationen, die zu diesem Zeitpunkt die internationale religiöse „Hure“, Babylon die Große, beseitigt haben werden, werden in der Entwicklung der Weltgeschehnisse die Phase erreicht haben, die mit dem Ausdruck „Har-Magedon“ bezeichnet wird; wir lesen: „Und sie versammelten sie an den Ort, der auf hebräisch Har-Magedon genannt wird.“ (Offenbarung 16:14-16) Während dieser Weltsituation wird der König der Könige und Herr der Herren die trotzigen Nationen wie Trauben in einer Weinkelter zertreten, er wird also die „Kelter des Grimmes Gottes“ treten. Sie werden für ihn wie hilflose Schafe sein, die er mit „eisernem Stabe“ zerschmettert, wie ein Töpfer Tongefäße zerschlägt. (Offenbarung 14:18-20; 2:26, 27; 12:5; Psalm 2:8, 9) Wer in dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, auf der Erde erschlagen wird, wird nicht mit militärischen Ehren bestattet werden. Deshalb sagt der Engel Gottes, daß für die aasfressenden Vögel ein „großes Abendessen Gottes“ hergerichtet werde:
6 „Kommt hierher“, ruft ein Engel, der in der Sonne steht, allen Vögeln zu, die in der Mitte des Himmels fliegen, „werdet versammelt zum großen Abendessen Gottes, damit ihr die Fleischteile von Königen fresset und die Fleischteile von Militärbefehlshabern und die Fleischteile von Starken und die Fleischteile von Pferden und von denen, die darauf sitzen, und die Fleischteile von allen, von Freien wie auch von Sklaven und von Kleinen und Großen.“ Und diese Beschreibung des „Krieges des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, schließt mit den Worten: „Und alle Vögel wurden von ihren Fleischteilen gesättigt.“ (Offenbarung 19:17, 18, 21) Aus der Aufzählung derjenigen, an deren Leichen sich die Aasvögel sättigen, geht hervor, daß die Nationen für diesen Krieg aller Kriege den Befehl zur totalen Mobilmachung gegeben haben und die Bevölkerung ganz auf Kriegführung ausgerichtet gewesen ist.
7. Worum handelt es sich bei dem „wilden Tier“, das in der Schlacht von Har-Magedon auf der Seite der Könige der Erde kämpft?
7 Über die Aufstellung der kämpfenden Parteien in der Schlacht von Har-Magedon schreibt der Apostel Johannes: „Und ich sah das wilde Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde sitzt, und mit seinem Heere.“ (Offenbarung 19:19) Handelt es sich bei diesem „wilden Tier“ nur um ein Maskottchen, um einen Talisman, der den Heeren dieser „Könige der Erde“ Glück bringen soll? Was würde den kämpfenden Truppen ein buchstäbliches wildes Tier in der Schlacht von Har-Magedon nützen? Gar nichts! Mit dem Ausdruck „wildes Tier“ ist auch kein buchstäbliches, sondern ein symbolisches wildes Tier gemeint. Es ist ein Symbol von weltgeschichtlicher Bedeutung. Wieso? Weil damit das symbolische wilde Tier gemeint ist, das in dem 13. Kapitel der Offenbarung, in den Versen 1 bis 8 beschrieben wird; in Vers 2 wird darüber gesagt: „Und der Drache gab dem Tier seine Macht und seinen Thron und große Gewalt.“ Es ist das weltweite politische System, das der „Drache“, das heißt Satan, der Teufel, vor langer Zeit dazu geschaffen hat, als sein sichtbares Werkzeug alle Völker der Erde zu beherrschen. Es hat nicht nur über tausend Jahre lang, sondern über viertausendeinhundert Jahre lang, nämlich seit dem zweiundzwanzigsten Jahrhundert v. u. Z., Abscheuliches getrieben.
8. Wann begann dieses symbolische wilde Tier, seine Tätigkeit zu entfalten, und wie weit dehnte es seine Macht und Gewalt aus?
8 Dieses symbolische wilde Tier begann in den Tagen Nimrods, der buchstäbliche wilde Tiere jagte, die Erdbevölkerung auszuplündern. Etwa um das Jahr 2189 v. u. Z. veranlaßte dieser Nimrod im Lande Schinear, im Flußgebiet Mesopotamien, den Bau des Turmes von Babel. Er wurde weltberühmt, und man pflegte zu sagen: „Nimrod, ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.“ Er gründete das alte oder ursprüngliche Babylonische Reich; wir lesen darüber in 1. Mose 10:10-12: „Und der Anfang seines Königreiches wurde Babel und Erech und Akkad und Kalne im Lande Schinear. Von jenem Land zog er nach Assyrien aus und machte sich daran, Ninive zu bauen und Rechoboth-Ir und Kalach und Resen zwischen Ninive und Kalach: das ist die große Stadt.“ (1. Mose 10:8-12; 11:1-9) Dieses symbolische wilde Tier, das einen so kleinen Anfang hatte, dehnte seine Macht und Gewalt über mehr und mehr Völker aus, bis sich seine politische Macht schließlich über die ganze Erde erstreckte.
9. (a) Was stellen die sieben Köpfe des symbolischen wilden Tieres dar? (b) Gegen wen ist es mit seinen „zehn Hörnern“ vorgegangen?
9 Im Verlauf der vergangenen Jahrtausende ließ dieses symbolische wilde Tier verschiedene Glieder seines politischen Systems als Weltmacht herrschen. Deshalb wird dieses symbolische wilde Tier im 13. Kapitel der Offenbarung mit sieben Köpfen dargestellt, die sieben aufeinanderfolgende Weltmächte versinnbilden: 1. Ägypten, 2. Assyrien, 3. Neubabylonien, 4. Medo-Persien, 5. Griechenland, 6. Rom und 7. die Doppelweltmacht Großbritannien und Amerika. Dieses siebenköpfige wilde Tier hat die Anbeter Gottes, Jehovas — zu denen auch die wahren Nachfolger Jesu Christi, des Sohnes Gottes, gehören —, von der Zeit an, als die Söhne Israels Sklaven in Ägypten waren, bis jetzt mit seinen symbolischen „zehn Hörnern“ gestoßen, durchbohrt und bedrängt. Es ist daher nicht verwunderlich, daß gemäß Offenbarung 19:19 die „Könige der Erde und ihre Heere“ mit dem „wilden Tier“ Aufstellung genommen haben gegen die Engelheere des Himmels, die mit dem sind, „der auf dem Pferde sitzt“, mit Jesus Christus!
10. (a) Wer ist der „falsche Prophet“, der auf der Seite der Könige der Erde kämpft, und was prophezeit er? (b) Was ist das „Bild des wilden Tieres“, das auf seine Anregung hin gemacht wurde?
10 In Offenbarung 19:20 wird noch erwähnt, daß mit den ‘Königen der Erde und ihren Heeren’ auch „der falsche Prophet“ ist, „der vor ihm [dem wilden Tier] die Zeichen tat, durch die er die irreführte, welche das Kennzeichen des wilden Tieres empfingen, und die, die seinem Bilde Anbetung darbringen“. Dieser „falsche Prophet“ ist kein religiöser Prophet, der dem religiösen Groß-Babylon angehört, sondern ein politischer Prophet. Er versinnbildet die gleiche politische Organisation, die in Offenbarung 13:11-17 bildlich beschrieben wird. Dort erscheint er als das zweihörnige wilde Tier, das anregte, von dem wilden Tier ein Bild zu machen, und das diesem Bild dann Odem gab, so daß es gebieterisch redete. Dieses zweihörnige wilde Tier versinnbildet die Doppelweltmacht Großbritannien und Amerika oder die siebente Weltmacht, und das politische „Bild“ von dem siebenköpfigen wilden Tier ist heute die Organisation zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, die Organisation der Vereinten Nationen. Die ganze Welt weiß heute, daß die siebente Weltmacht, Großbritannien und die Vereinigten Staaten von Amerika, bestrebt ist, der Menschheit zu befehlen, und daß sie eindrucksvolle Prophezeiungen über die Zukunft der Menschheit äußert. Dabei amtet sie aber nicht als Prophet Gottes, Jehovas, als Prophet, der von ihm inspiriert wäre. Sie ist ein „falscher“ Prophet.
11, 12. (a) Durch welche geistige Einstellung werden die Könige und ihre Heere in den Krieg von Har-Magedon getrieben? (b) Warum kann die Schlacht nur e i n e n Ausgang nehmen, und wie schildert Johannes diesen Ausgang in seiner Vorschau?
11 Das symbolische wilde Tier ist jetzt voll entwickelt, sein siebenter Kopf besteht seit dem Jahre 1763 u. Z. Heute bestehen auch die Vereinten Nationen bereits über ein Vierteljahrhundert (wenn man von ihrem Vorgänger, dem Völkerbund, absieht). Die „Könige der ganzen bewohnten Erde“, die nur bestrebt sind, ihre eigenen nationalen Ziele zu erreichen und ihre Hoheitsrechte zu wahren, im Trotz gegen Gottes Königreich, die rechtmäßige Regierung für die Erde, werden unwiderstehlich zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, versammelt. Die Zeit für die beispiellose Schlacht von Har-Magedon, von der der Apostel Johannes einen vorausschauenden Überblick in Bildern erhielt, sollte ziemlich nahe bevorstehen, näher, als die mit sich selbst beschäftigten Menschen der Welt glauben! Da die „Könige der Erde und ihre Heere“ gegen Gott, den Allmächtigen, und seinen König der Könige aufmarschieren, bereit, einen totalen Krieg zu führen, kann die Schlacht nur e i n e n Ausgang nehmen. Wir können daher zuversichtlich sein, daß die prophetische Schilderung der Schlacht, die von dem Apostel Johannes stammt, zuverlässig ist. Sein Bericht lautet:
DIE SCHLACHT VON HAR-MAGEDON
12 „Und ich sah das wilde Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde sitzt, und mit seinem Heere. Und das wilde Tier wurde gefaßt und mit ihm der falsche Prophet, der vor ihm die Zeichen tat, durch die er die irreführte, welche das Kennzeichen des wilden Tieres empfingen, und die, die seinem Bilde Anbetung darbringen. Noch lebendig wurden sie beide in den Feuersee geschleudert, der mit Schwefel brennt. Die übrigen aber wurden mit dem langen Schwert getötet, das aus dem Munde dessen hervorging, der auf dem Pferde saß. Und alle Vögel wurden von ihren Fleischteilen gesättigt.“ — Offenbarung 19:19-21.
13. (a) Was schließt die feindliche Organisation alles ein, mit der es Gott, der Allmächtige, aufnehmen wird? (b) In welchem Zustand wird das „wilde Tier“ gefaßt, und wer wird es zur Strecke bringen?
13 Aus diesem Bericht über die Schlacht geht mit Sicherheit hervor, daß Gott, der Allmächtige, es mit der ganzen sichtbaren Organisation des symbolischen Drachen, ‘der Urschlange, Teufel und Satan genannt’, aufnehmen wird. Unterstützt wird diese sichtbare weltweite Organisation, versinnbildet durch das siebenköpfige wilde Tier, von allen, die dazu gehören, nämlich von den ‘Königen der Erde und ihren Heeren’, den Militärbefehlshabern, den Starken, den Reitern, den Freien und den Sklaven, den Kleinen und den Großen. Auch der „falsche Prophet“ gehört zu diesem sichtbaren, irdischen System, denn er ist die Doppelweltmacht Großbritannien und Amerika, der beherrschende Teil des ganzen sichtbaren gegenwärtigen Weltsystems. Diese weltweite Organisation ist nicht listig genug, dem Vollzug des Urteils zu entgehen, das Gott wegen all ihrer bösen Taten über sie gefällt hat und weil sie die Menschen skrupellos ausgenutzt hat. Das symbolische wilde Tier wird samt seinem falschen Propheten „gefaßt“; ja während es seine letzten Freveltaten an den treuen Anbetern Jehovas verübt, wird es gefangengenommen. Jesus Christus, der König der Könige, wird dieses grausame wilde Tier zur Strecke bringen. Es wird gleich einem menschenfressenden Tier vernichtet werden.
14. Was bedeutet es für das „wilde Tier“ und für den „falschen Propheten“, in den Feuersee geschleudert zu werden?
14 Dieses abscheuliche weltweite politische Herrschaftssystem und sein politischer „falscher Prophet“ werden dann die Menschheit nie mehr ausbeuten können. Wie aus Offenbarung 19:20 hervorgeht, werden sie nicht als wirkungslose, nicht mehr funktionierende politische Institutionen, sondern „lebendig ... in den Feuersee geschleudert, der mit Schwefel brennt“. Aus diesem „Feuersee“ kommen sie nicht mehr lebendig heraus, denn bei dem Tod, der sie in der Schlacht ereilt, handelt es sich nicht um den Tod, den der Sünder Adam über alle seine Nachkommen gebracht hat. Der „Feuersee“ versinnbildet einen anderen Tod, einen ewigen Tod, aus dem es keine Auferstehung gibt. Das wird in der Offenbarung (20:14) wie folgt erklärt: „Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee.“ Alle Anstrengungen der Menschen, aus Patriotismus für den Fortbestand dieses politischen Systems zur Beherrschung der menschlichen Ordnung zu kämpfen, werden fehlschlagen!
15. Woraus ist ersichtlich, ob es für die Herrscher und die Beherrschten, die in der Schlacht von Har-Magedon umkommen, eine Auferstehung geben wird oder nicht?
15 Wird es eine Auferstehung für die Herrscher oder die Beherrschten geben, die auf der Seite des symbolischen wilden Tieres und des falschen Propheten gegen Gottes Königreich kämpfen, in dem sein König der Könige herrscht? Sie werden bis auf den letzten Mann ausgerottet werden. Die Zunge des kämpfenden Königs der Könige, die wie ein scharfes langes Schwert aus seinem Munde hervorgeht, befiehlt, daß sie alle hingerichtet werden, und die Engelheere des Himmels führen seine königlichen Befehle aus. Somit werden alle, die sich vorsätzlich dem messianischen Königreich Gottes entgegenstellen, getötet werden. Sie werden nicht als Gefallene gelten, die den „Heldentot“ für das Vaterland gestorben sind. Sie werden nicht in Grabmälern beigesetzt werden, auf Ehrenfriedhöfen, die dann alljährlich am „Heldengedenktag“ aufgesucht würden. Da sie einer Auferstehung unwürdig sind, wird in der Schilderung gesagt, daß ihre Leichen auf dem Schlachtfeld von Har-Magedon verstreut liegenbleiben und daß ihr Verwesungsgeruch all die Vögel anlockt, die sich von Aas ernähren. Es wird vorausgesagt: „Alle Vögel wurden von ihren Fleischteilen gesättigt.“ Beim „großen Abendessen Gottes“ werden alle Aasvögel von diesem Fleisch satt. — Offenbarung 19:17-21.
16. Wie wird es (a) der Erde, (b) den Vögeln und (c) der Minderheit, die das wilde Tier nicht angebetet hat, in Har-Magedon ergehen?
16 Es ist zu beachten, daß in dem Bericht nicht gesagt wird, die buchstäbliche Erde, über die die „Könige“ geherrscht haben, werde verbrannt. Nein, sondern die Erde wird auch nach dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, nach der Schlacht von Har-Magedon, fortbestehen. Auch alle Vögel, „die in der Mitte des Himmels fliegen“, werden noch leben und sich an den über die Erde zerstreuten Leichen sättigen. Aber auch Menschen werden den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, überleben. Das wird in dieser Schilderung der Schlacht nicht direkt erwähnt. Dennoch muß es so sein! Warum? Weil der „falsche Prophet“ zur Zeit der Schlacht nicht alle Bewohner der Erde irregeführt haben wird. Eine kleine Minderheit wird nicht so gehandelt haben wie die, die „das Kennzeichen des wilden Tieres empfingen, und die, die seinem Bilde Anbetung darbringen“. (Offenbarung 19:20) Was ist über die „große Volksmenge“ zu sagen, die der Apostel Johannes vorher in der Vision vor dem Throne Gottes und vor dem Lamme, Jesus Christus, stehen gesehen hat? Die Glieder dieser großen Volksmenge haben in der Schlacht von Har-Magedon nicht gegen Gottes messianisches Königreich gekämpft.
17. Wie ist gemäß Offenbarung, Kapitel sieben die „große Volksmenge“ gegenüber Gott und seinem messianischen Königreich eingestellt?
17 Über diese Volksmenge sagt Johannes: „Sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.‘ “ Einer der vierundzwanzig Ältesten im Himmel sagte zu Johannes, nachdem er sich über diese Volksmenge erkundigt hatte: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht.“ (Offenbarung 7:9-14) Diese „große Volksmenge“, die „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ kommt, war entschieden nicht gegen Gottes messianisches Königreich. Sie weigerte sich, das „Kennzeichen des wilden Tieres“ zu tragen und „seinem Bilde Anbetung“ darzubringen.
18. Warum wird die Erde nicht menschenleer sein, wenn die Tausendjahrherrschaft Christi beginnt?
18 Die „große Volksmenge“ wird somit nicht fallen wie die Menschen, die in der Schlacht von Har-Magedon hingerichtet werden, sondern sie wird „aus der großen Drangsal kommen“, deren Höhepunkt der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, sein wird. Die Glieder der „großen Volksmenge“, die die „große Drangsal“ überleben und den Siegern, Jehova Gott und dem Lamm, Jesus Christus, zujubeln werden, als würden sie Palmzweige schwenken, freuen sich auf die vor ihnen liegenden tausend Jahre. Wenn die vortreffliche Tausendjahrherrschaft Christi beginnt, wird die Erde somit nicht menschenleer sein.
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Sich über die visionäre Vorschau auf die tausend Jahre freuenGottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht
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3. Kapitel
Sich über die visionäre Vorschau auf die tausend Jahre freuen
1, 2. (a) Wird die Erde im Krieg von Har-Magedon verbrannt werden? (b) Wieso ist das, was Satan und seinen Dämonen danach widerfährt, diesbezüglich ein Beweis?
DER Erdball wird in Har-Magedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, nicht in Rauch und Flammen aufgehen. Ein Beweis dafür ist das, was Satan, dem Teufel, unmittelbar nach diesem Krieg widerfährt. Wieso? Weil er und seine Dämonenengel noch in der Umgebung der Erde leben; dahin waren sie geworfen worden, weil sie den Krieg, der nach der Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel ausgebrochen war, verloren hatten. Satan und seine Dämonen waren in die Umgebung der Erde geworfen worden und mußten dort eine „kurze Frist“ bleiben. (Offenbarung 12:7-13) Weil sie auch während des „Krieges des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“ gezwungen werden, in der Umgebung der Erde zu bleiben, muß der Engel Gottes zur Erde herabkommen, um weitere Schritte gegen sie zu unternehmen. Darüber schreibt Johannes in seinem Bericht von der Vision:
2 „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen mit dem Schlüssel des Abgrundes und einer großen Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die Urschlange, welche der Teufel und der Satan ist, und band ihn für tausend Jahre. Und er schleuderte ihn in den Abgrund und verschloß diesen und versiegelte ihn über ihm, damit er die Nationen nicht mehr irreführe, bis die tausend Jahre zu Ende wären. Nach diesen Dingen muß er für eine kleine Weile losgelassen werden.“ — Offenbarung 20:1-3.
3. Ist Satan, der Teufel, der einzige, der in den Abgrund geworfen wird, und gegen wen kann er dann nicht mehr Krieg führen?
3 Als Satan, der Teufel, aus dem Himmel hinausgeworfen wurde, wurden auch seine Dämonenengel mit ihm hinausgeworfen und gezwungen, in der Nähe der Erde zu bleiben. Was also ihrem Herrscher widerfährt, widerfährt auch ihnen. Wie Satan, der Teufel, so werden auch sie ergriffen, gebunden und in den Abgrund geworfen, wo sie tausend Jahre bleiben werden. Das hat zur Folge, daß sie die Nationen auf der Erde nicht mehr irreführen können, außerdem wird dadurch verhindert, daß sie weiterhin gegen den Überrest der christlichen Erben des messianischen Königreiches Gottes, der noch auf Erden ist, Krieg führen. Hierüber wird in Offenbarung 12:13, 17 gesagt: „Als nun der Drache sah, daß er zur Erde hinabgeschleudert worden war, verfolgte er das Weib, das das männliche Kind [ein Sinnbild von Gottes messianischem Königreich im Himmel] geboren hatte. Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“
4, 5. (a) Wird durch diesen Krieg der ganze Überrest der Königreichserben und die ganze „große Volksmenge“ getötet? Welchen Beweis haben wir diesbezüglich? (b) Von wem wird die Erde durch die Gefangensetzung Satans im Abgrund befreit werden?
4 Obwohl der Teufel gegen den Überrest der Königreichserben, die die Gebote Gottes halten und für seinen Sohn, Jesus Christus, Zeugnis ablegen, Krieg führt, gelingt es ihm nicht, alle zu töten. Es gelingt ihm auch nicht, alle Glieder der „großen Volksmenge“ zu töten, die dieses Zeugnis für Jesus, den Messias, annehmen und die aus allen Nationen der Erde kommen und sich dem Überrest der Königreichserben anschließen, der Jehova Gott in seinem geistigen Tempel anbetet. Einen Beweis dafür, daß diese „große Volksmenge“ aus allen Rassen, Nationen und Stämmen überleben wird, finden wir in Offenbarung 7:9-15, wo es heißt: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten.“
5 Somit wird die Erde zu der Zeit, da Satan und seine Dämonenengel in den Abgrund geworfen werden, nicht menschenleer sein. Sie wird dadurch lediglich von Satan, dem Teufel, und von seinen Dämonenengeln befreit werden, aber der Überrest der Königreichserben und die „große Volksmenge“ werden noch auf der Erde sein. Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel werden während der tausend Jahre, die sie gefangen im Abgrund zubringen werden, so sein, als ‘wären sie nicht’. (Vergleiche Offenbarung 17:8.)
WER DIE ERDE FÜR TAUSEND JAHRE REGIEREN WIRD
6. Welche Frage erhebt sich, was die Herrschaft über die Erde betrifft, in Verbindung mit der Gefangensetzung Satans im Abgrund?
6 Dann wird Satan, der Teufel, nicht mehr über die Menschenwelt herrschen, er wird nicht mehr der „Gott“ des Systems der Dinge sein. (Johannes 12:31; 14:30; 16:11; 2. Korinther 4:4) Wer wird während der tausend Jahre, die Satan, der Teufel, im Abgrund zubringen und in denen er sein wird, als ‘wäre er nicht’, die bewohnte Erde regieren?
7. Was sah Johannes in der Vision, wodurch diese Frage beantwortet wird?
7 Der Apostel Johannes sah in der Vision, wer die Erde regieren wird. Er sagt: „Und ich sah Throne, und da waren solche, die sich darauf setzten, und es wurde ihnen Macht zu richten gegeben. Ja, ich sah die Seelen derer, die mit dem Beil hingerichtet worden waren wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus abgelegt, und weil sie von Gott geredet hatten, und die, die weder das wilde Tier noch sein Bild angebetet und die das Kennzeichen nicht auf ihre Stirn und auf ihre Hand empfangen hatten. Und sie kamen zum Leben und regierten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre. (Die übrigen der Toten kamen nicht zum Leben, bis die tausend Jahre zu Ende waren.) Das ist die erste Auferstehung. Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren.“ — Offenbarung 20:4-6.
8, 9. (a) Wo befanden sich die Throne, die Johannes sah, und wie viele waren es? (b) Den Anbruch welchen „Tages“ sah Johannes, und was sagte Paulus darüber in Athen?
8 Die Throne, die Johannes sah, waren nicht auf der Erde, sondern im Himmel, denn es sind die Throne derer, die als Könige mit dem Christus tausend Jahre regieren werden. Die Zahl der Throne war daher nicht unbestimmt. Ihre Zahl betrug 144 000, was der Zahl von 144 000 geistigen Israeliten entspricht, die mit dem „Siegel des lebendigen Gottes“ versiegelt sind und die dem Lamme, Jesus Christus, folgen, „ungeachtet, wohin er geht“. (Offenbarung 7:1-8; 14:1-5) Während der vergangenen Jahrtausende, in denen Satan, der Teufel, der „Herrscher dieser Welt“ gewesen ist, ist das Recht so oft mißachtet oder gebeugt worden, daß es wohltuend sein wird, wenn die Macht, die Menschheit zu richten, diesen 144 000 Mitrichtern des Herrn Jesus Christus übertragen wird. Als der Apostel Johannes diese 144 000 Throne und die Richter, die sich darauf setzten, erblickte, sah er den Anbruch des unvergleichlichen Gerichtstages, über den vor dem Areopag, dem höchsten Gerichtshof im alten Athen, vor neunzehnhundert Jahren erklärt wurde:
9 „Gott ... hat einen Tag festgesetzt, an dem will er die ganze Menschheit gerecht richten, und zwar durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat. Als Zeichen und Beweis für seine Absicht hat er diesen Mann nach dem Tod wieder lebendig gemacht.“ — Apostelgeschichte 17:22-31, NT 68.
10, 11. Was für „Seelen“ sah Johannes, und für welche Tätigkeit verfügten sie über die nötigen Fähigkeiten?
10 Der Apostel Johannes zeigt auch, daß es sich bei den Richtern auf den Thronen um die 144 000 Königreichsmiterben des Herrn Jesus Christus handelt, indem er noch sagt: „Ja, ich sah die Seelen derer, die mit dem Beil hingerichtet worden waren wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus abgelegt, und weil sie von Gott geredet hatten, und die, die weder das wilde Tier noch sein Bild angebetet und die das Kennzeichen nicht auf ihre Stirn und auf ihre Hand empfangen hatten.“ — Offenbarung 20:4.
11 Der Apostel Johannes sah keine enthaupteten „Seelen“. Er benutzte das anschaulich wirkende Wort „Seelen“, meinte damit aber nicht, was ein spiritistisches Medium darunter versteht, nämlich den „von der körperlichen Hülle befreiten unsterblichen Teil des Menschen“. Er verwendete das Wort „Seelen“ so, wie es in den übrigen Büchern der inspirierten Heiligen Schrift gebraucht wird; er bezeichnete damit leibliche, lebende Wesen, die Bewußtsein hatten und die mit Hilfe des Leibes ihrer Persönlichkeit Ausdruck verliehen. Aber um sich als Richter auf den Thron im unsichtbaren Himmel setzen zu können, mußten sie einen geistigen Leib haben. In 1. Korinther 15, in dem Kapitel, in dem die Totenauferstehung behandelt wird, lesen wir in Vers 44: „Es wird gesät [im Tod] ein physischer Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib.“ Der Apostel Johannes sah somit lebende himmlische Leiber, die Bewußtsein hatten, Personen, die über die erforderlichen geistigen Fähigkeiten für die Aufgabe eines Richters verfügten; von ihnen sagte Johannes, sie seien wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus und für das Wort Gottes abgelegt hätten, „mit dem Beil hingerichtet“ worden.
„MIT DEM BEIL HINGERICHTET“
12. (a) Sind alle Königreichsmiterben Christi buchstäblich mit dem Beil hingerichtet worden? (b) Werden sie von Gott in bildlichem Sinne mit dem Beil hingerichtet, oder von wem werden sie hingerichtet, und weswegen?
12 Aber nicht alle 144 000 Königreichsmiterben Jesu Christi sind wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus abgelegt haben, und weil sie von Gott geredet haben, mit dem Beil hingerichtet oder enthauptet worden. Jedenfalls nicht buchstäblich! Der Apostel Jakobus, der leibliche Bruder des Johannes, wurde von König Herodes Agrippa I. mit dem Schwert getötet; wahrscheinlich ließ er ihn enthaupten. (Apostelgeschichte 12:1, 2) Gemäß der Tradition soll der Apostel Paulus in Rom (Italien) enthauptet worden sein. (2. Timotheus 4:6-8) Doch nicht alle 144 000 sterben als Blutzeugen, indem sie enthauptet werden. Selbstverständlich ist es nicht Gott, der sie — weder buchstäblich noch bildlich — mit dem Beil hinrichten läßt, denn sie werden ja mit dem Beil hingerichtet, weil sie von ihm geredet haben. Hingerichtet werden sie vom Staat. Im Römischen Reich — der Apostel Johannes war als Gefangener Roms auf der Strafinsel Patmos — wurde das Recht, die Todesstrafe zu verhängen, durch ein Rutenbündel, in dessen Mitte ein Beil steckte, symbolisiert; damit wurden die Verbrecher gezüchtigt beziehungsweise enthauptet. Dieses Symbol wurde Faszes genannt, und es wurde von Liktoren den höchsten römischen Magistraten vorangetragen. Benito Mussolini, der Führer (Duce) der Faschistischen Partei, machte dieses Symbol während seines Regimes in Italien populär.
13. Warum läßt gemäß Offenbarung 20:4 die politische Herrschaftsordnung dieser Welt oder der Staat die 144 000 Königreichserben, bildlich gesprochen, mit dem Beil hinrichten?
13 Die politische Herrschaftsordnung dieser Welt oder der Staat richtet die 144 000 Königreichserben eigentlich hin, indem er erklärt, sie seien es nicht würdig, unter seiner Gewalt zu leben. Der Staat verurteilt sie sozusagen zum Tode. Der Apostel Johannes zeigt deutlich, warum. Wie? Indem er sagt, sie hätten „weder das wilde Tier noch sein Bild angebetet“ und sie hätten „das Kennzeichen nicht auf ihre Stirn und auf ihre Hand empfangen“. In anderen Worten, diese 144 000 Königreichserben haben den Staat nicht angebetet, keine seiner verschiedenen Formen, in denen er auf der ganzen Erde in Erscheinung tritt. Der Überrest dieser Königreichserben hat in unserem zwanzigsten Jahrhundert auch die internationale Organisation zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, jetzt als die Vereinten Nationen bekannt, früher als Völkerbund, nicht angebetet. Das symbolische „wilde Tier“, die weltweite politische Herrschaftsordnung, wird in Har-Magedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, vernichtet, was durch den „Feuersee ..., der mit Schwefel brennt“, versinnbildet wird. — Offenbarung 13:1-17; 14:9-11; 19:19, 20; 20:4.
14. Was zeigt, daß die 144 000 Königreichserben das wilde Tier nicht anbeten und daß sie sein Kennzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand empfangen?
14 Die 144 000 Königreichserben beten das symbolische „wilde Tier“ nicht an: Sie mischen sich nicht in die Politik ein, sie kandidieren nicht für politische Ämter, und sie beteiligen sich nicht an seinen blutigen Kriegen. Somit empfangen sie weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand ein Kennzeichen, denn das würde versinnbilden, daß sie Sklaven des Staates wären und ihn in seiner weltlichen Tätigkeit, die oft abscheulich ist, unterstützen würden. Die 144 000 beten aber auch das „Bild“, das „dem wilden Tier“ gemacht wurde, nicht an, sie schreiben einer von Menschen errichteten internationalen Organisation zur Erhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit nicht die Rettung zu. Sie beten nur den Gott an, von dem sie reden, und sie hangen nur ihm an, dem unumschränkten Herrscher des Universums. Sie verherrlichen die irdische politische Herrschaftsordnung nicht, sondern legen für Jesus, den Sohn Gottes, Zeugnis ab, indem sie sagen, daß der Christus, der Messias, von Gott, dem Höchsten, dazu bestimmt worden ist, die Menschenwelt tausend Jahre lang zu regieren. Man braucht sich daher nicht zu wundern, daß das „wilde Tier“ die 144 000 gleichsam mit dem Beil hinrichtet.
15. Was widerfährt schließlich allen 144 000 auf der Erde, und wie ist es möglich, daß sie sich im Himmel auf Throne setzen und als Richter amten können?
15 Alle 144 000 Königreichserben, ganz gleich, ob sie ihr Leben auf der Erde als Blutzeugen beenden oder nicht, sterben schließlich. Wieso können sie denn in das Königreich der Himmel eingehen und sich im Himmel als Richter auf diese Throne setzen? Das ist ihnen möglich, nicht weil sie eine unsterbliche Seele haben, sondern weil sie von den Toten auferweckt werden. Johannes sagt darüber: „Und sie kamen zum Leben und regierten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre.“ — Offenbarung 20:4.
16. Als was für Geschöpfe kommen sie wieder zum Leben, und wie hoch ist ihre Lebenserwartung nun?
16 Sie kamen nicht auf der Erde, als Menschen oder Menschenseelen, „zum Leben“, sondern im Himmel, als Geistsöhne Gottes. Als solche sieht sie der Apostel Johannes in der Vision. Ihre Lebenserwartung ist weit höher als die der Menschen heute. Sie werden länger leben als Methusalah, der 969 Jahre alt wurde. (1. Mose 5:25-27) Sie werden tausend Jahre mit Christus regieren und dann bis in alle Ewigkeit weiterleben, denn bei ihrer Auferstehung von den Toten werden sie mit Unsterblichkeit bekleidet. (1. Korinther 15:50-57) In dem Augenblick ihrer Auferstehung erlangen sie die ganze Fülle des Lebens ohne jeden Mangel, ohne Vergänglichkeit, ohne irgendeine Unvollkommenheit, mit der vorher ihre sterblichen Fleischesleiber behaftet gewesen waren und die sie von den Sündern Adam und Eva ererbt hatten. Sie haben vollkommenes Leben und sind von Gott, dem Allmächtigen, für gerecht und des ewigen Lebens im Geiste für würdig erklärt worden. — 1. Korinther 15:42-55.
17. (a) Wird die „große Volksmenge“, die die „große Drangsal“ überlebt, unmittelbar nachdem Satan in den Abgrund geworfen worden ist, vollkommen gemacht werden? (b) Wann wird es diesen Menschen möglich sein, die Gesetze Gottes vollkommen zu halten, und warum?
17 Um den Unterschied zwischen dem Zustand, in den sie unverzüglich bei ihrer Auferstehung gelangen, und dem Zustand, in dem sich die übrige Menschenwelt zu Anfang der tausend Jahre befindet, hervorzuheben, führt der Apostel Johannes weiter aus: „Sie kamen zum Leben und regierten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre. (Die übrigen der Toten kamen nicht zum Leben, bis die tausend Jahre zu Ende waren.)“ (Offenbarung 20:4, 5) Das beweist, daß nicht einmal die Glieder der „großen Volksmenge“, die Gott in seinem geistigen Tempel anbetet und die die „große Drangsal“ überlebt, sofort nachdem Satan, der Teufel, und seine Dämonen in den Abgrund geworfen worden sind, menschliche Vollkommenheit erlangen und für würdig erklärt werden, ewig auf der Erde zu leben. Die Unterstützung und die Segnungen, die ihnen durch die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi zukommen werden, werden es ihnen ermöglichen, allmählich zu menschlicher Vollkommenheit zu gelangen und die Fähigkeit zu entwickeln, als Mensch zu leben, ohne zu sündigen, und die Gesetze Gottes vollkommen zu halten. Aber was geschieht mit den Milliarden Menschen, die im Tode schlafen und die in den Gedächtnisgrüften der Erde oder im Wasser begraben liegen?
18. (a) Welcher Mensch, der Jesus gegenüber Mitgefühl bewies, wird zu denen gehören, die während der tausend Jahre aus dem Hades hervorkommen (b) Wann werden diese von den Toten Auferstandenen menschliche Vollkommenheit erlangt haben, und wie wird dies vor sich gehen?
18 Aus der Vorschau, die Johannes von den tausend Jahren erhielt, geht hervor, was ihnen widerfahren wird. Wir lesen: „Und das Meer gab diejenigen Toten heraus, die darin waren, und der Tod und der Hades gaben diejenigen Toten heraus, die darin waren, und sie wurden als einzelne gerichtet gemäß ihren Taten.“ (Offenbarung 20:13) Unter denen, die aus dem Hades oder dem allgemeinen Grab der verstorbenen Menschen hervorkommen, wird der Übeltäter sein, der neben Jesus an einem Pfahl hingerichtet wurde und zu dem Jesus sagte: „Wahrlich, ich sage dir heute: Mit mir wirst du im Paradiese sein.“ (Lukas 23:43, Rei; NW) Wenn dieser Übeltäter aus dem Hades hervorkommen wird, wird das Königreich Jesu Christi das irdische Paradies für die Menschheit wiederhergestellt haben. In diesem Paradies wird der Übeltäter mit allen anderen Menschen, die von den Toten auferstanden sind, Gelegenheit haben, einen anderen Lebenswandel zu führen und von seiner menschlichen Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit geheilt zu werden. So wird er bis zum Ende der tausend Jahre der Herrschaft Christi das Ziel, menschliche Vollkommenheit in Gottes Bild und Gleichnis, erreichen können. Alle Menschen auf der Erde, die bis zum Ende der tausend Jahre Vollkommenheit und Sündlosigkeit erreicht haben, müssen sich jedoch, um als vollkommene Menschen am Leben zu bleiben, noch einer Schlußprüfung unterziehen, die zeigen wird, ob sie gegenüber Gottes unumschränkter Herrschaft über das Universum loyal sind oder nicht.
19. (a) Wie sind also die Worte zu verstehen: „Die übrigen der Toten kamen nicht zum Leben, bis die tausend Jahre zu Ende waren.“? (b) Was geschieht mit denen, die die Prüfung ihrer Treue zur Herrschaft Gottes nicht bestehen?
19 Der höchste Richter, Jehova Gott, wird die zur Vollkommenheit gelangten Menschen auf der Erde, die ihre Lauterkeit bewahren und treu zu der rechtmäßigen Herrschaft Gottes halten, gerechtsprechen. Er wird erklären, daß diese schuldlosen Menschen würdig sind, ewig zu leben, und er wird ihnen das Recht auf ein endloses glückliches Leben im irdischen Paradies gewähren. Diese gehorsamen Menschen, die von jeder Verurteilung frei sein werden, werden dann von Gottes vollkommenem Standpunkt aus wirklich zum Leben gekommen sein. So also sind die Worte zu verstehen: „Die übrigen der Toten kamen nicht zum Leben, bis die tausend Jahre zu Ende waren.“ (Offenbarung 20:5) Die zur Vollkommenheit gelangten Menschen, die nach Ablauf der tausend Jahre die Prüfung ihrer Treue zu Gott nicht bestehen, werden, wie Johannes in seiner Vorschau zeigt, für immer vernichtet werden. Er sagt: „Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee. Und wer irgend im Buche des Lebens nicht eingeschrieben gefunden wurde, wurde in den Feuersee geschleudert.“ (Offenbarung 20:14, 15) Diese Untreuen werden somit kein ewiges Leben erlangen.
„DIE ERSTE AUFERSTEHUNG“
20—22. (a) Warum erhebt sich dadurch, daß Johannes von einer „ersten Auferstehung“ spricht, in Verbindung mit Epheser 2:1-6 eine Frage? (b) Warum erhebt sich in bezug auf Kolosser 2:11-13, wo Paulus über die christliche Beschneidung spricht, eine ähnliche Frage?
20 Nachdem der Apostel Johannes die Worte über die „übrigen der Toten“ eingeflochten hat, spricht er wieder von der Auferstehung derer, die „mit dem Beil hingerichtet worden waren wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus abgelegt, und weil sie von Gott geredet hatten“, und sagt dann: „Das ist die erste Auferstehung. Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren.“ — Offenbarung 20:5, 6.
21 Handelt es sich bei der hier erwähnten „ersten Auferstehung“ der 144 000 Königreichsmiterben Jesu Christi um die gleiche Auferstehung, von der der Apostel Paulus in Epheser 2:1-6 spricht? Dort schreibt der Apostel an die im ersten Jahrhundert in der Stadt Ephesus (Kleinasien) lebenden Christen: „Euch ..., die ihr tot waret durch eure Fehltritte und Sünden, in denen ihr einst nach der Weise dieses Weltlaufs wandeltet, nach der Art des Herrschers im Luftreich, des Geistes, der jetzt noch in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist. ... Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns liebte, auch uns, die wir tot waren durch Übertretungen, mit Christus zusammen lebendig gemacht — aus Gnade also seid ihr gerettet —, und er hat uns in Christus Jesus miterweckt und mitversetzt in die Himmel“ (die katholische Jerusalemer Bibel, 1968).
22 Als der Apostel Paulus an die Christen in Kolossä (Kleinasien) über die christliche Beschneidung schrieb, erwähnte er einen ähnlichen Gedanken: „In ihm seid ihr auch beschnitten worden ... durch die Beschneidung Christi. In der Taufe mit ihm begraben, wurdet ihr auch in ihm auferweckt durch den Glauben an die Macht Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat. Auch euch, die ihr tot wart durch eure Vergehen und durch euer unbeschnittenes Fleisch, euch hat er mit ihm lebendig gemacht; gnädig hat er uns alle Vergehen verziehen.“ — Kolosser 2:11-13, JB.
23. (a) Was wird aufgrund dessen, daß diese Bibeltexte auf eine der ersten Erfahrungen im Leben eines Christen hinweisen, in der New Catholic Encyclopedia über die „erste Auferstehung“ gesagt? (b) Was wird darin deshalb über Satans Fesselung für tausend Jahre gesagt?
23 Wir müssen zugeben, daß es zu den „ersten“ Erfahrungen im Leben eines Christen gehört, in bildlicher Weise oder in geistigem Sinne aus dem Tod ins Leben hinüberzugehen. In dem Werk New Catholic Encyclopedia (Copyright 1967) wird diese Erfahrung für die in Offenbarung 20:5, 6 erwähnte „erste Auferstehung“ gehalten; unter dem Stichwort „Millenarismus“ wird darin ausgeführt:
... Die „erste Auferstehung“ symbolisiert die Taufe, ... durch die man an der Auferstehung Christi teilhat. ... Alle Gläubigen, die Gläubigen auf der Erde und die Gläubigen im Himmel, nehmen an der Tausendjahrherrschaft Jesu teil — symbolisch für die ganze Daseinsdauer der Kirche in ihrem glorreichen Zustand von der Auferstehung Christi bis zum Jüngsten Gericht ... Die Fesselung Satans in der gleichen Zeitspanne bedeutet, daß der Einfluß Satans zwar nicht völlig beseitigt worden ist, aber merklich abgenommen hat. Die Verringerung des Einflusses Satans ist die Folge der Wirksamkeit der Erlösungstat Christi. Nach einem Schlußkampf kurz vor dem Ende der Weltzeit ... wird Satan vollständig von Christus besiegt werden. ...
24, 25. Als wie lang hat sich die „Daseinsdauer der Kirche“, die zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. gegründet wurde, erwiesen, und was sagt Paulus über das Regieren als Könige zur damaligen Zeit innerhalb der Christenversammlung?
24 Stimmt diese Erklärung der „ersten Auferstehung“ mit dem überein, was Johannes in Offenbarung 20:1-6 schreibt? Die „Daseinsdauer der Kirche“, die am Tag des Festes der Wochen im Jahre 33 u. Z. — als die ersten Glieder der Christenversammlung in Jerusalem mit Gottes heiligem Geist getauft wurden — gegründet wurde, hat sich bis jetzt nicht nur als tausend Jahre lang, sondern als fast zweitausend Jahre lang erwiesen. Hat in diesen fast zwei Jahrtausenden eines der Glieder der wahren Christenversammlung „regiert“ — und wäre es auch nur in der Versammlung selbst?
25 Wer von den Aposteln hat in dieser Weise „regiert“? Der Apostel Paulus jedenfalls nicht! Denn er schrieb an gewisse ehrgeizige Glieder der Versammlung in Korinth: „Habt ihr etwa OHNE uns als Könige zu regieren begonnen? Und ich wünsche in der Tat, ihr hättet als Könige zu regieren begonnen, damit auch wir mit euch als Könige regieren könnten. Denn mir scheint, daß Gott uns, die Apostel, zuletzt zur Schau gestellt hat als zum Tode bestimmte Menschen, denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als auch Menschen.“ (1. Korinther 4:8, 9) Dem Timotheus, der ihn auf seinen Missionsreisen begleitet hatte, setzte er auseinander, daß der Christ erst, nachdem er als Mensch gestorben ist, regieren wird. Er sagte: „Zuverlässig ist das Wort: Gewiß, wenn wir mitgestorben sind, werden wir auch mitleben; wenn wir weiterhin ausharren, werden wir auch als Könige mitregieren; wenn wir verleugnen, wird auch er uns verleugnen.“ — 2. Timotheus 2:11, 12.
26. Was erfahren wir aus den Worten Jesu an die Laodicener in bezug auf die Frage, ob ein Christ vom Tag seiner Taufe an auf der Erde regieren würde?
26 Und was schrieb der Apostel Johannes? Als er auf der Insel Patmos — ein römischer Verbannungsort — in Gefangenschaft war, zeichnete er folgende Worte des auferstandenen Herrn Jesus Christus, die er an die Christen in Laodicea richtete, auf: „Wer siegt, dem will ich gewähren, sich mit mir auf meinen Thron zu setzen, so, wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“ (Offenbarung 3:21) Jegliches Regieren sollte zukünftig sein, nachdem die treuen Jünger Jesu Christi als Menschen gestorben wären. Es ist nicht die Rede davon, daß der Christ von dem Tage an, da er im Wasser getauft wird, auf der Erde regieren würde.
27, 28. (a) Werden sie in Offenbarung 20:4 so dargestellt, als kämen sie von einem sinnbildlichen Tod zum Leben, den sie dadurch erleiden, daß sie sich bereitwillig taufen lassen? (b) Durch welches Mittel und weswegen wird gemäß der Darstellung ihr Tod herbeigeführt, und um eine Auferstehung von was für einem Tod muß es sich daher bei der „ersten Auferstehung“ handeln?
27 Durch was für eine Auferstehung „kamen [sie] zum Leben und regierten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre“? Durch eine sinnbildliche Auferstehung oder durch eine buchstäbliche Auferstehung von dem tatsächlichen Tod und aus dem Grab? Offenbarung 20:4 spricht nicht davon, daß sie von dem sinnbildlichen Tod, den sie bereitwillig erleiden, wenn sie sich im Wasser taufen lassen wie Jesus, zum Leben kommen. Nein, sondern es ist der Tod, den sie erleiden, wenn sie „mit dem Beil hingerichtet“ werden „wegen des Zeugnisses, das sie für Jesus abgelegt, und weil sie von Gott geredet hatten“.
28 Es ist nicht ihr Wille, daß sie „mit dem Beil hingerichtet“ werden, sondern es ist der Wille der Feinde Gottes und Christi, und sie werden nach ihrer Wassertaufe hingerichtet, und es geschieht, weil sie bezeugen, daß Jesus der Christus ist, und weil sie sagen, Gott sei der rechtmäßige Herrscher des Universums (einschließlich unserer Erde). Der Strafvollzug „mit dem Beil“ hat schließlich den buchstäblichen Tod als Mensch zur Folge. Somit kommen sie von einem buchstäblichen Tod, einem Tod als Mensch, und nicht von einem sinnbildlichen Tod, der bei der Wassertaufe erfolgt, „zum Leben“, um als Könige zu regieren. Sie beginnen auch nicht nach einer geistigen Auferstehung, die auf ihre Wassertaufe folgt, auf der Erde als Könige zu regieren. Bei der Auferstehung, die in Offenbarung 20:4-6 erwähnt wird, handelt es sich um die wirkliche, buchstäbliche Auferstehung aus dem Todesschlaf im Scheol oder im allgemeinen Grab der ganzen Menschheit.
29, 30. (a) Kann von denen, die nur eine sinnbildliche Auferstehung erfahren haben, gesagt werden, ‘der zweite Tod habe keine Gewalt über sie’? (b) Was sagt Paulus hierüber in Hebräer 10:26-31?
29 Einen weiteren Beweis dafür sollte man nicht übersehen: In Offenbarung 20:6 wird gesagt: „Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt.“ Der zweite Tod wird durch den „Feuersee ... der mit Schwefel brennt“, versinnbildet. (Offenbarung 19:20; 20:14) Trifft das auf die Christen zu, die nur im Wasser getauft worden sind und die als solche, die in ihren Verfehlungen und Sünden tot gewesen waren, in geistigem Sinne lebendig gemacht und in geistigem Sinne mitauferweckt worden sind und mitsitzen „in den himmlischen Örtern in Gemeinschaft mit Christus Jesus“? (Epheser 2:1, 5, 6) Nein, diese getauften Christen können, während sie auf der Erde geprüft werden, untreu werden, was als Strafe den „zweiten Tod“ zur Folge hat, das heißt absolute Vernichtung. Deshalb schrieb der Apostel Paulus warnend an die getauften, gesalbten Christen in Korinth (Griechenland): „Wer daher denkt, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle.“ (1. Korinther 10:12) Auch in Hebräer 10:26-31 werden die getauften, gesalbten Christen wie folgt gewarnt:
30 „Denn wenn wir willentlich Sünde verüben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, wohl aber ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und eine feurige Eifersucht, die die Gegner verzehren wird. Jemand, der das Gesetz Mose mißachtet hat, stirbt ohne Erbarmen auf das Zeugnis von zwei oder drei Personen hin. Einer wieviel strengeren Strafe, denkt ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und der das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, als von gewöhnlichem Wert geachtet und der den Geist der unverdienten Güte durch Verachtung gröblich verletzt hat? Denn wir kennen den, der gesagt hat: ,Mein ist die Rache; ich will vergelten‘ und wiederum: ,Jehova wird sein Volk richten.‘ Es ist etwas Furchtbares, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“
31. Was wird in Hebräer 6:4-8 hierüber gesagt?
31 Auch in Hebräer 6:4-8 lesen wir: „Es ist unmöglich, diejenigen, die ein für allemal erleuchtet worden sind und die die himmlische freie Gabe geschmeckt haben und die des heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und die das vortreffliche Wort Gottes und die Kräfte des kommenden Systems der Dinge geschmeckt haben, die aber abgefallen sind, wiederum zur Reue zu beleben, da sie den Sohn Gottes für sich aufs neue an den Pfahl bringen und ihn der öffentlichen Schande aussetzen. Der Boden zum Beispiel, der den oft auf ihn fallenden Regen trinkt und dann Pflanzenwuchs hervorbringt, der für die brauchbar ist, für die er auch bebaut wird, empfängt dafür Segen von Gott. Bringt er aber Dornen und Disteln hervor, so wird er verworfen und ist nahe daran, verflucht zu werden; und er endet mit Verbrennung.“
32. An welcher Auferstehung haben die Christen teil, über die der „zweite Tod“ keine Gewalt haben wird oder denen er nicht mehr schaden kann?
32 Das zeigt, daß es sich bei der „ersten Auferstehung“ nicht um jene symbolische Auferstehung handelt, die der Wassertaufe folgt und nach der für den Getauften immer noch die Möglichkeit besteht, mit dem „zweiten Tod“ bestraft zu werden; dieser hat über ihn immer noch „Gewalt“. Es handelt sich um die wirkliche, buchstäbliche Auferstehung aus dem Scheol zu geistigem Leben als Sohn Gottes in dem unsichtbaren Himmel, in den Jesus Christus auffuhr. Darauf bezieht sich folgende Verheißung Jesu: „Erweise dich treu selbst bis in den Tod, und ich will dir die Krone des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt: Wer siegt, der wird keinesfalls vom zweiten Tode Schaden erleiden.“ (Offenbarung 2:10, 11) Allen, die an der „ersten Auferstehung“ teilhaben, kann der „zweite Tod“ nicht mehr schaden, sie sind seiner „Gewalt“ nicht mehr unterworfen, weil sie bei dieser Auferstehung mit Unsterblichkeit und Unverweslichkeit bekleidet worden sind. — 1. Korinther 15:53, 54.
33. In welch doppelter Hinsicht kann sie als die „erste Auferstehung“ bezeichnet werden?
33 Wir verstehen jetzt, warum diese Auferstehung „die erste Auferstehung“ genannt wird. Sie wird so genannt, weil es sich dabei um die gleiche Auferstehung handelt, die Jesus Christus am dritten Tag nach seinem Tod erlebt hat, eine Auferstehung zu sofortiger Fülle des Lebens, so daß der auferstandene Jesus Christus „der Erstgeborene von den Toten“ wurde. (Offenbarung 1:5; Kolosser 1:18) Sie geht vor sich, ehe „die übrigen der Toten“ ‘zum Leben kommen’. Diese Auferstehung ist nicht nur, was den Zeitpunkt betrifft, die „erste“, sondern auch, weil es die beste ist, die Tote erleben können. Es ist eine Auferstehung zu unverweslichem, unsterblichem Leben als Geistsohn Gottes im Himmel Gottes.
34. Inwiefern sind diejenigen, die an der „ersten Auferstehung“ teilhaben, heilig?
34 So kann fürwahr ausgerufen werden: „Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat.“ (Offenbarung 20:6) Sie sind wahrhaft „heilig“, denn sie können nicht mehr untreu werden, was mit dem „zweiten Tod“ bestraft würde. Diese Auferstehung ermöglicht es ihnen auch, „Priester Gottes und des Christus“ zu sein und „als Könige die tausend Jahre mit ihm“ zu „regieren“. Dann wird die Welt nicht von Satan, dem Teufel, regiert werden.
EIN TATSÄCHLICHER, FEST BEGRENZTER ZEITRAUM VON „TAUSEND JAHREN“
35, 36. (a) Haben Christen festgestellt, daß der Einfluß Satans seit ihrer Taufe zufolge der „Wirksamkeit der Erlösungstat Christi“ geringer geworden wäre? (b) Was würde gemäß den ermahnenden Worten des Petrus und des Paulus vielmehr der Fall sein?
35 Die Fesselung und Gefangensetzung Satans, des Teufels, und seiner Dämonenengel im Abgrund bedeutet also nicht, wie das Werk New Catholic Encyclopedia schreibt, daß der Einfluß Satans während des gegenwärtigen Systems der Dinge als Folge der „Wirksamkeit der Erlösungstat Christi“ merklich abnehme. Die wahren Christen auf der Erde haben gewiß nichts davon gemerkt, daß der Einfluß Satans seit ihrer Wassertaufe geringer geworden wäre, daß er merklich abgenommen hätte. Im Gegenteil, der Apostel Petrus betrachtete es als notwendig, gegen Ende seines irdischen Lebens die Christen wie folgt zu warnen: „Bleibt besonnen, seid wachsam. Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen.“ (1. Petrus 5:8) Aus dem gleichen Grund gab der Apostel Paulus ihnen den Rat:
36 „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt; denn unser Ringkampf geht nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern. Darum nehmt die vollständige Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alle Dinge gründlich getan habt, standzuhalten vermögt.“ — Epheser 6:11-13.
37. Was ist aus Offenbarung 12:17 in bezug auf die Frage, ob Satan seit der Erlösungstat Christi bildlich gefesselt ist, ersichtlich?
37 Außerdem beschreibt der Apostel Johannes gemäß Offenbarung 12:1-17 in Bildersprache die Geburt des messianischen Königreiches Gottes und die Dinge, die der „große Drache“, die „Urschlange“, „Teufel und Satan genannt“, treibt, nachdem er aus dem Himmel hinaus- und auf unsere Erde geworfen worden ist. Als besondere Warnung für wahre Christen im zwanzigsten Jahrhundert, in dem diese Dinge geschehen würden, fügte Johannes die Worte hinzu: „Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“ (Offenbarung 12:17) Hört sich alles das so an, als würde die Macht und der Einfluß Satans gegenüber Christen nach ihrer Wassertaufe merklich abnehmen? Ist das eine Fesselung Satans?
38. Satan wird gefesselt und in den Abgrund geschleudert, damit er wen nicht mehr irreführe?
38 Doch warum wird, gemäß den Worten des Apostels Johannes, Satan, der Teufel, ergriffen, gefesselt und in den Abgrund geschleudert? Es geschieht, „damit er die Nationen nicht mehr irreführe, bis die tausend Jahre zu Ende wären“. (Offenbarung 20:1-3) Mit dem Ausdruck „Nationen“ meint Johannes nicht die getauften, gesalbten 144 000 Königreichserben, sondern Menschen, die keine wahren, echten Nachfolger und Nachahmer des Herrn Jesus Christus sind. Zu der Zeit, da der Teufel aus dem Himmel hinausgeworfen wird, wird er als „Satan ..., der die ganze bewohnte Erde irreführt“, bezeichnet. (Offenbarung 12:9) Die treuen 144 000 Königreichserben gehören nicht zu diesen „Nationen“ der bewohnten Erde, die irregeführt werden. Dadurch, daß Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel gebunden und in den Abgrund geworfen werden, soll verhindert werden, daß die „Nationen“ — nicht die 144 000, die an der „ersten Auferstehung“ teilhaben — noch weiter in die Irre geführt werden.
39. Hat Satan die Nationen seit Pfingsten des Jahres 33 u. Z. weniger irregeführt, und was wird in Offenbarung 12:12 vorhergesagt?
39 Nun, sind diese Nationen in den mehr als 1 900 Jahren, die seit dem Fest der Wochen des Jahres 33 u. Z. vergangen sind, dem Tag, an dem die Christenversammlung in Jerusalem mit Gottes heiligem Geist getauft wurde, von Satan, dem Teufel, weniger oder in abnehmendem oder geringerem Maße irregeführt worden? Wer ist so blind und so wenig vertraut mit der Geschichte, daß er diese Frage mit Ja beantworten würde? Es ist gerade umgekehrt. Heute, in dem Zeitalter, in dem die Menschheit in bezug auf wissenschaftliche Erkenntnisse einen Höhepunkt erreicht hat, werden die weltlichen „Nationen“ irregeführt wie nie zuvor, und die Folgen sind ebenfalls schwerwiegender denn je. Warum? Weil diese Täuschung der Nationen durch Satan und seine Dämonen in sehr naher Zukunft die Vernichtung all dieser irregeführten Nationen zur Folge haben wird. Die „laute Stimme im Himmel“ hatte allen Grund, als Satan, der Teufel, hinausgeworfen wurde, zu sagen: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“ — Offenbarung 12:10-12.
40, 41. (a) Welches von religiösen Führern vorgebrachte Argument hinsichtlich der tausend Jahre, in denen Satan gebunden sein wird, ist somit widerlegt? (b) Was muß im Interesse der Menschheit buchstäblich geschehen, und wer setzt jetzt seine Hoffnung auf die Tausendjahrherrschaft Christi?
40 Somit ist der Beweis erbracht, daß das von religiösen Führern der Christenheit vorgebrachte Argument, bei den „tausend Jahren“, in denen Satan, der Teufel, im Abgrund sei, handle es sich nicht um buchstäbliche tausend Jahre, sondern um die ganze „Daseinsdauer der Kirche“ auf der Erde (bereits mehr als 1 900 Jahre), nicht zutreffend ist.
41 Nach dem Zeitplan der Bibel steht der Anbruch des siebenten Jahrtausends der Existenz der Menschheit auf der Erde kurz bevor, es wird noch zu Lebzeiten der gegenwärtigen Generation beginnen. Heute ist es für die Bewohner der Erde dringender notwendig denn je, daß Satan, der Teufel, buchstäblich gebunden und in den Abgrund geworfen wird. Die Weltgeschehnisse, die diesem Ereignis unmittelbar vorausgehen, stehen bevor; und der größte Widersacher und Bedrücker der Menschheit wird zehn Jahrhunderte im Abgrund bleiben, der versiegelt werden wird. Die Königreichsherrschaft Christi und seiner auferstandenen Versammlung, die für die menschliche Familie eine Zeit des Friedens und der Segnungen sein wird, liegt mit all ihren unvergleichlichen Möglichkeiten vor uns. Eine „große Volksmenge“, Menschen, die Gott hingegeben sind und der Bibel glauben und die jetzt ihre Hoffnung auf die Tausendjahrherrschaft Christi setzen, haben die Zusicherung von Gott, daß sie vor dem Tode bewahrt werden und die schönste Zeit der ganzen Menschheitsgeschichte erleben werden. Welch eine beglückende Aussicht für sie!
42. Welche Fragen erheben sich hinsichtlich der Einstellung der „großen Volksmenge“ gegenüber denen, die in den tausend Jahren über sie regieren werden, und was genauer zu untersuchen ist daher jetzt angebracht?
42 Werden die Glieder dieser „großen Volksmenge“ es nicht müde werden, tausend Jahre lang die gleiche Regierung zu haben? Werden sie nicht, lange ehe diese Zeitspanne abgelaufen sein wird, einen Regierungswechsel wünschen und fordern, daß allgemeine Wahlen ausgeschrieben werden? Oder werden sie diese himmlischen Priester und Könige, denen sie unterstehen, immer mehr liebenlernen und dankbar sein, daß diese während der von Gott festgesetzten Zeit im Amt bleiben? Das sind ernste Fragen, denn die „große Volksmenge“ wird die Gelegenheit haben, unter der Tausendjahrherrschaft des Königreiches so lange zu leben, wie jene himmlische Regierung besteht, tausend Jahre und danach bis in alle Ewigkeit. Wenn wir diese interessanten Fragen jetzt behandeln, ist es angebracht, daß wir genauer untersuchen, was für Könige und Priester amten werden und wie wertvoll ihre Dienste für die ganze Menschheit sein werden, für die Lebenden, das heißt für die, die am Leben erhalten werden, und für die Toten. (2. Timotheus 4:1) Dazu müssen wir uns mit ihrer Vergangenheit befassen und kennenlernen, welche Forderungen Gottes, des Höchsten, sie erfüllen müssen, um sich würdig zu zeigen, als Könige und Priester für tausend Jahre zu amten.
[Bild auf Seite 31]
Faszes
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Könige regieren tausend Jahre ohne NachfolgerGottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht
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4. Kapitel
Könige regieren tausend Jahre ohne Nachfolger
1. Wie lange gibt es schon von Menschen errichtete Königreiche, die die Bedürfnisse des Menschen nicht befriedigt haben?
VON Menschen errichtete Königreiche haben die Bedürfnisse des Menschen nicht befriedigt. Solche Königreiche gibt es schon seit dem zweiundzwanzigsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung oder seit über 4 150 Jahren. Der erste menschliche König, der in der Geschichte erwähnt wird, ist Nimrod, der Urenkel Noahs, des Erbauers der Arche, und nach dem Bericht aus 1. Mose 10:8-12 ist anzunehmen, daß Nimrod sich selbst zum König machte.
2. (a) Wie war Noah zur Gründung eines Königreiches eingestellt? (b) Welche Herrschaftsform ziehen die meisten Völker heute entschieden vor?
2 Noah, der zur Zeit der Gründung des Königreiches Nimrods noch lebte, hatte diesen nicht zum König von Babel (oder Babylon) gemacht. Er machte auch sich selbst nicht zum König, sondern blieb einfach das patriarchalische Haupt der sich ausbreitenden Menschheitsfamilie. (1. Mose 9:28, 29; 10:32 bis 11:9) Heute sind es die meisten Völker müde, einen König zu haben, der eines Tages von einem erbberechtigten Nachfolger aus seiner Familie abgelöst wird. Sie ziehen den Volksstaat, eine Republik oder Demokratie mit einem vom Volk gewählten Präsidenten, entschieden vor. In demokratischen Ländern ist es das Volk nach kurzer Zeit müde, eine Regierung zu haben, deren Mitglieder zum größten Teil derselben politischen Partei angehören, und so sucht man durch die Wahl von Kandidaten einer anderen politischen Partei eine Änderung herbeizuführen.
3. Wer hat von den von Menschen errichteten Königreichen genug, und was ließ er da, wo das erste von Menschen errichtete Königreich aufkam, verkünden?
3 Nicht nur die Menschen sind der Herrschaft menschlicher Könige und ihrer erbberechtigten Nachfolger müde, sondern auch Gott, ja er ist heute sogar aller von Menschen gebildeten Regierungen müde.a Wenn die Menschen davon noch nicht genug haben, so doch Gott. Denn über sein Eigentum (die Erde) haben diese von Menschen gebildeten Regierungen ihre Mißherrschaft oder ihre unbefriedigende, unzulängliche Herrschaft ausgeübt. Darum ließ er an dem Ort, wo der erste Herrscher, der sich selbst zum König gemacht hatte, an die Macht gelangt war, in Babylon verkünden, daß er zu seiner Zeit alle von Menschen gebildete Regierungen vernichten werde, um den Weg für die Tausendjahrherrschaft seines Sohnes, Jesus Christus, frei zu machen. Durch seinen Propheten Daniel sagte er zu Nebukadnezar, dem König von Babylon: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird für unabsehbare Zeit bestehen.“ — Daniel 2:44.
4, 5. (a) Was für Personen sind die Herrscher über die Menschheit, die von Gott geliebt werden? (b) Die Tatsache, daß diese Herrscher Gott lieben, bürgt gemäß den Worten des Apostels Johannes dafür, daß sie auch wen lieben?
4 Aus diesem Vorhaben des Höchsten, des Gottes des Himmels, ist zu schließen, daß er diese Könige und andere politische Herrscher auf der Erde nicht liebt. Sie lieben auch ihn nicht, obwohl viele von ihnen Könige und politische Herrscher der sogenannten Christenheit sein mögen. Würden sie ihn wirklich lieben, so würden sie das tun, was Jesus Christus, der Sohn Gottes, seine Jünger tun hieß, als er zu ihnen sagte: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen“, und dann hätten sie heute kein politisches Amt in einer von Menschen gebildeten Regierung inne. (Matthäus 6:33) Es ist für die Menschheit von größter Wichtigkeit, jemand als König über sich zu haben, den der Gott des Himmels liebt. Auch die Mitregenten eines solchen Königs sollten im Interesse der Menschheit Personen sein, die Gott liebt. Aus diesem Grund werden sie von ihm in ihrem Amt belassen, ja aus diesem Grund setzt er sie überhaupt in ihr Amt ein. Sie sind und bleiben Personen, die den einen lebendigen und wahren Gott lieben. Das bedingt, daß sie auch die Menschen auf der Erde lieben. Der Apostel Johannes schrieb in diesem Zusammenhang:
5 „Wenn jemand erklärt: ,Ich liebe Gott‘ und doch seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat. Und wir haben dieses Gebot von ihm, daß der, der Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.“ — 1. Johannes 4:20, 21.
6. Wie hat es sich auf die Menschheit ausgewirkt, daß politische Herrscher darauf bestanden haben, ihre Staatsgrenzen beizubehalten und ihre nationale Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten?
6 Menschliche Könige und andere politische Herrscher wachen eifersüchtig über ihre Landes- oder Staatsgrenzen, die die Nationen und Völker voneinander trennen. Jeder politische Herrscher sucht innerhalb seines Gebietes seine Macht aufrechtzuerhalten und erwartet von dessen Bevölkerung, daß sie ihm loyal ergeben ist. Unter dem gegenwärtigen System der Dinge ist die Erde in viele Staatsgebiete oder Länder aufgeteilt worden, und überall besteht man auf nationaler Unabhängigkeit. Das hat nicht zur Vereinigung der Menschheit beigetragen, sondern hat zu Rivalität und Feindseligkeit geführt. Es erhebt sich daher nun eine interessante Frage.
7. Was für eine himmlische Regierung hat Gott für die Erde vorgesehen, und wie wird in Offenbarung 14:1-5 auf diese Tatsache hingewiesen?
7 Dem göttlichen Vorhaben gemäß soll Jesus Christus nicht allein für tausend Jahre als König herrschen. Der geliebte Sohn Gottes soll auf dem himmlischen Berg Zion, dem Regierungssitz, nicht allein als König aufstehen, denn der Apostel Johannes sagt: „Ich sah, und siehe! das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihrer Stirn geschrieben trugen. ... Und sie singen gleichsam ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier lebenden Geschöpfen und den älteren Personen; und niemand vermochte dieses Lied zu meistern als nur die hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft worden sind. ... Diese sind es, die dem Lamme beständig folgen, ungeachtet, wohin er geht. Diese wurden als Erstlinge aus den Menschen für Gott und für das Lamm erkauft, und in ihrem Munde wurde keine Unwahrheit gefunden; sie sind ohne Makel.“ — Offenbarung 14:1-5.
8. Welche Fragen erheben sich in Verbindung mit der Verteilung von Gebieten an die einzelnen der 144 000 Königreichsmiterben und in bezug auf die Sprachen?
8 Da es demnach 144 001 königliche Herrscher über die Erde geben wird, erhebt sich die Frage, ob die Erde dann in 144 000 Gebiete aufgeteilt sein wird, die je einem dieser 144 000 Herrscher unterstellt sein werden, und ob die Bewohner der einzelnen Gebiete dem betreffenden König unter Jesus Christus, dem Hauptkönig, verantwortlich sein werden. Würden durch eine solche Aufteilung der Erdbevölkerung nicht Grenzen — wenn auch unsichtbare — geschaffen, was zur Folge hätte, daß gewisse Unterschiede zwischen den Bewohnern diesseits und jenseits dieser Grenzen entstehen würden? Und würde dann ein Königreichserbe, der früher chinesisch sprach, über ein Gebiet mit chinesisch sprechender Bevölkerung eingesetzt werden, ein russisch sprechender Königreichserbe über eine russisch sprechende Bevölkerung, ein englisch sprechender über eine englisch sprechende Bevölkerung usw.? Werden Sprachenschranken weiterhin ein Hindernis für die gegenseitige Verständigung sein?
9. (a) Aus wem sind die 144 000 Königreichserben genommen worden, und aufgrund welchen Gebotes Jesu? (b) Welche Frage erhebt sich in bezug auf ihre Sprachunterschiede?
9 Diese Fragen sind verständlich und angebracht. Doch ist hierzu zu sagen, daß aus der Bibel nicht hervorgeht, welche königlichen Aufgaben Jesus Christus, der Hauptkönig, jedem einzelnen seiner 144 000 Miterben übertragen wird. Diese 144 000 Miterben Christi sind in den vergangenen neunzehn Jahrhunderten, seit der Gründung der Christenversammlung im Jahre 33 u. Z. aus verschiedensprachigen Nationen, Völkern und Stämmen herausgenommen worden. Der auferstandene Jesus Christus sagte zu seinen Jüngern, die einige Tage vor seiner Rückkehr in den Himmel in Galiläa zusammengekommen waren: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie.“ (Matthäus 28:19) Könnten wir uns vorstellen, daß unter den 144 000 Mitkönigen Jesu Christi im Himmel, in königlicher Herrlichkeit, Unterschiede bestehen würden, weil sie verschiedene Sprachen sprächen, und daß sie Dolmetscher benötigten? Der Apostel Paulus sprach von „Menschen- und Engelszungen“. — 1. Korinther 13:1.
10. Welche Sprache werden die 144 000 im Himmel sprechen, und was geschieht mit den Sprachen, die sie früher auf der Erde gesprochen haben?
10 Ohne Zweifel werden die auferstandenen, verherrlichten 144 000 nur die eine himmlische Sprache sprechen. Die Gabe dieser Sprache wird ihnen verliehen werden, wenn sie mit einem neuen, geistigen Leib von den Toten auferstehen. Das bedeutet nicht, daß die Sprache, die sie früher auf der Erde sprachen, dann aus ihrem Gedächtnis ausgelöscht würde. Nein, denn gerade ihre frühere, menschliche Sprache wird ihnen helfen, sich als die Person wiederzuerkennen, die sie waren. Doch nach ihrer himmlischen Auferstehung werden sie die Sprache des Herrn Jesus Christus sprechen, und er wird die Sprache Jehovas, seines himmlischen Vaters, sprechen.
E I N E RASSE, E I N E SPRACHE
11. Was wird unter der Tausendjahrherrschaft mit den heute auf der Erde bestehenden Sprachenschranken geschehen, und wie und warum?
11 Auch auf der Erde wird es unter der Tausendjahrherrschaft Christi und seiner 144 000 Mitkönige die Sprachenschranke nicht mehr geben. Gottes ursprünglichem Vorhaben gemäß sollte die Erde in einem vernünftigen Maß mit Menschen gefüllt werden, die alle dieselbe Sprache sprechen würden, die Sprache ihres irdischen Stammvaters, des vollkommenen Menschen Adam. Im Garten Eden sprachen die ersten Menschen nur eine Sprache. Nach der weltweiten Flut der Tage Noahs gab Gott der Menschheit einen neuen Anfang, einen Anfang unter gerechten Verhältnissen und mit einer einzigen Sprache, der Sprache des gerechten Noah, des zehnten in der Linie von Adam her. Diese Sprache wurde beibehalten, bis mit dem Bau des Babylonischen Turms begonnen wurde.
12. Wie wird Gott die Folgen aufheben, die sein Eingreifen beim Bau des Babylonischen Turms für die Sprache der Menschen hatte?
12 Doch dann zerstörte Gott, der Allmächtige, die Einheit der Turmbauer, die sich zur gemeinsamen Durchführung eines schlechten Werkes zusammengeschlossen hatten. Wie denn? Indem er ihre Sprache verwirrte und sie so veranlaßte, sich nach Sprachgruppen in verschiedene Gebiete der Erde zu zerstreuen. (1. Mose 11:1-9) Seinem ursprünglichen Vorhaben gemäß wird Gott bewirken, daß die ganze Menschheit schließlich wieder die Sprache spricht, die er einst dem Stammvater des Menschengeschlechts verliehen hatte, nur wird diese einen weit größeren Wortschatz haben, da sie wahrscheinlich durch die Aufnahme von Eigenheiten anderer Sprachen, die Gott beim Bau des Babylonischen Turms eingeführt hat, bereichert werden wird.
13. Für wen werden dadurch vorübergehend Sprachprobleme entstehen? Doch welche Vorteile werden sich ergeben?
13 Für die Menschen, die vor der Sintflut lebten (auch für die acht Überlebenden dieser Flut), wird dies kein großes Problem sein, wenn sie unter der Tausendjahrherrschaft des Königreiches Gottes zum Leben auf der Erde auferweckt werden. Doch die meisten der übrigen Menschen werden eine neue Sprache lernen müssen, die Sprache, die Gott für die ganze Menschheit bestimmt hat. Da die Königreichsregierung aber für gute Sprachlehrer sorgen wird, dürfte dies kein großes Problem sein. Selbst Kleinkindern, die auferweckt werden, wird die neue Sprache beigebracht werden können. Auf diese Weise wird es möglich sein, daß sich alle gegenseitig verständigen können, da jeder die Ausdrucksweise oder die sprachlichen Äußerungen des anderen völlig verstehen wird. Das wird sehr viel zur Vereinigung der ganzen Menschheitsfamilie beitragen. Ja ein jeder wird dann in der Lage sein, die inspirierten Hebräischen Schriftenb selbst zu lesen und festzustellen, daß sich ihre Prophezeiungen alle erfüllt haben und daß sie einen zuverlässigen Geschichtsbericht enthalten, der bis in die Zeit des Propheten Maleachi hineinreicht. Die Aufrichtigen werden dann wie der Apostel Paulus sagen können: „Gott werde als wahrhaftig erfunden, wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden werde.“ — Römer 3:4.
14. Wie werden für die, die an der ersten Auferstehung teilhaben, die Schranken beseitigt werden, die heute zwischen Angehörigen verschiedener Rassen, Nationen und Stämme bestehen?
14 Was auf die Sprachenschranke zutrifft, gilt auch für die Schranken, die heute zwischen den Angehörigen verschiedener Rassen, Nationen und Stämme bestehen. Für die 144 000 Königreichserben, die an der „ersten Auferstehung“ teilhaben, werden keine solchen Schranken mehr bestehen. Diese Schranken stehen mit dem Fleisch in Verbindung. Die 144 000 Königreichserben werden nicht mit dem Fleischesleib auferstehen, den sie hier auf der Erde hatten, denn es steht geschrieben: „Indes sage ich [der Apostel Paulus] dies, Brüder, daß Fleisch und Blut Gottes Königreich nicht ererben können, noch ererbt die Verweslichkeit die Unverweslichkeit.“ (1. Korinther 15:50) „Selbst wenn wir [Christen] Christus gemäß dem Fleische gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so.“ (2. Korinther 5:16) Bei der „ersten Auferstehung“ werden die 144 000 Königreichserben Teilhaber der „göttlichen Natur“, nicht der menschlichen Natur, für die die vielen Schranken bestehen, die es heute zwischen den Angehörigen der verschiedenen Rassen, Nationen und Stämme gibt. (2. Petrus 1:4) Sie werden alle Brüder einer besonderen himmlischen Familie, Söhne Gottes, sein: „Wenn wir also Kinder sind, sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes, doch Miterben mit Christus.“ (Römer 8:17) Da sie also Teilhaber der „göttlichen Natur“ sein werden, wird unter ihnen Einheit herrschen.
15, 16. (a) Wie überwinden die 144 000 Königreichserben schon als Menschen auf der Erde solche Hindernisse im Interesse der Einheit? (b) Woran halten sie fest, um das Jesus für sie gebetet hat?
15 Diese 144 000 Königreichserben dulden aber schon während ihres Lebens im Fleische, während ihrer Erprobung hier auf der Erde, die Schranken nicht, die im allgemeinen zwischen den Angehörigen der verschiedenen Rassen, Nationen und Stämme bestehen. Nach dem Fleische sind sie „Jünger aus Menschen aller Nationen“. (Matthäus 28:19) Sie sind aber in erster Linie Jünger Christi und betrachten sich erst in zweiter Linie als Angehörige dieser oder jener Rasse oder Nation oder dieses oder jenes Stammes. Sie sind getaufte Jünger Christi, und das vereinigt sie auf der ganzen Erde und hilft ihnen, alle menschlichen, durch das Fleisch hervorgerufenen Hindernisse zu überwinden. Aus diesem Grund erklären sie ihre Neutralität und bleiben in Rassenkonflikten, internationalen Kriegen und Stammesfehden streng neutral. Sie beteiligen sich weder an der Kommunal- noch an der Staats-, noch an der internationalen Politik. Sie halten an dem fest, worum Jesus Christus für sie zu Gott gebetet hat:
16 „Ich bitte sie betreffend; nicht hinsichtlich der Welt bitte ich, sondern hinsichtlich derer, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein ... Ich habe ihnen dein Wort gegeben, doch die Welt hat sie gehaßt, weil sie kein Teil der Welt sind, so, wie ich kein Teil der Welt bin. ... Auch habe ich ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so, wie wir eins sind, ich in Gemeinschaft mit ihnen und du in Gemeinschaft mit mir, damit sie vollkommen eins gemacht werden, auf daß die Welt Kenntnis davon habe, daß du mich ausgesandt und daß du sie geliebt hast, so, wie du mich geliebt hast.“ — Johannes 17:9-23.
SIE HALTEN IN DER GANZEN WELT MITEINANDER FRIEDEN
17. (a) Inwiefern haben die 144 000 in Verbindung mit dem Krieg nicht so gehandelt wie die Anhänger der Religionsgemeinschaften der Christenheit und die Juden? (b) Die Beachtung welchen Grundsatzes werden sie als himmlische Könige von den Bewohner der Erde verlangen?
17 Aus diesem Grund haben die 144 000 Königreichserben nicht so gehandelt wie andere, die zu fleischlichen Waffen gegriffen und gegeneinander gekämpft haben: Katholiken gegen Katholiken, Orthodoxe gegen Orthodoxe, Protestanten gegen Protestanten und Juden gegen Juden — nur weil sie in Ländern wohnten, deren Regierungen in einen blutigen Krieg verwickelt waren. Sie sind nicht mit dem Evangelium oder der Bibel in der einen Hand und mit einem Schwert oder einem Maschinengewehr in der anderen Hand ausgezogen, um Jünger zu machen. Obwohl sie aus den verschiedensten Nationen stammen, haben sie den Grundsatz aus der Prophezeiung in Jesaja 2:4 befolgt: „Sie [werden] ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Lu). Wenn sie sich an diesen göttlichen Grundsatz gehalten haben, als sie noch auf der Erde waren, dann werden sie bestimmt auch dafür sorgen, daß er befolgt wird, wenn sie als Könige über die Erde regieren. Sie werden von ihren irdischen Untertanen verlangen, daß sie sich an diesen den Frieden fördernden Grundsatz halten.
18. Wie vom Apostel Johannes vorausgesehen, hält sich welche andere internationale Gruppe von Menschen auf der Erde ebenfalls an diese Verhaltensregel?
18 Einen beglückenden Vorgeschmack hiervon bekommt heute schon eine große Menge von Menschen aus allen Nationen, die mit dem Überrest der Königreichserben verbunden sind und sich an diese den Frieden fördernde Verhaltensregel halten. Sie bilden jene besondere Gruppe von Menschen, über die vorhergesagt wurde, daß sie sich in der jetzigen Zeit der Weltgeschichte versammeln würde, und über die der Apostel Johannes schrieb: „Nach diesen Dingen sah ich, und siehe! eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme [Jesus Christus].‘ ... ,Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Throne sitzt wird sein Zelt über sie ausbreiten.‘ “ — Offenbarung 7:9-15.
19. Welches Verhältnis herrscht heute schon unter den Menschen, mit denen die menschliche Gesellschaft auf der Erde unter Gottes neuem System beginnen wird, und an welche Worte, die Petrus an Personen richtete, die ein langes Leben lieben, halten sie sich?
19 Da Jehova Gott sein schützendes Zelt über diese heute lebende „große Volksmenge“ ausbreitet und sie sicher durch die herannahende „große Drangsal“ bringt, wird in dem von Gott für die Erde vorgesehenen neuen System der Dinge von Anfang an eine friedliche internationale Volksmenge leben. Die kriegführenden Nationen werden verschwunden sein. Die menschliche Gesellschaft in Gottes neuer Ordnung wird mit der „großen Volksmenge“ beginnen, die die Drangsal überleben wird und deren Glieder heute schon alle in Frieden miteinander leben. Da sie das ewige Leben lieben, werden sie weiterhin nach den vom Apostel Petrus zitierten Worten handeln: „Wer das Leben lieben und gute Tage sehen möchte, der halte seine Zunge vom Bösen zurück und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden, er wende sich aber ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach.“ — 1. Petrus 3:10, 11; Psalm 34:12-14.
20. (a) Christus wird nicht zulassen, daß dieser Friede gestört wird, damit sich welche Prophezeiung über ihn erfüllt? (b) In welcher Hinsicht wird die Herrschaft Christi wie die Herrschaft Salomos sein?
20 Nach dem Sturm der „großen Drangsal“ wird sich der Friede wie ein leuchtender Regenbogen über die ganze gereinigte Erde erstrecken. Jehovas König des Tausendjahrreiches, das Lamm, Jesus Christus, wird nicht zulassen, daß dieser Friede gestört wird, sonst würde er dem nicht entsprechen, was vor langer Zeit über ihn vorhergesagt wurde: „Ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein. Und sein Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens. Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es fest aufzurichten und es zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an und auf unabsehbare Zeit. Ja der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.“ (Jesaja 9:6, 7) Vergessen wir nicht, daß Jesus Christus „mehr [ist] als Salomo“. (Matthäus 12:42) Die vierzigjährige Regierung des Königs Salomo, des Sohnes Davids, zeichnete sich durch Frieden aus, was auch seinem Namen entsprach, denn Salomo bedeutet „friedsam“. Jesus Christus dagegen wird den Frieden tausend Jahre aufrechterhalten.
„AUF DEM THRONE DAVIDS UND ÜBER SEIN KÖNIGREICH“
21. Von wessen Thron und wessen Königreich können die fürstliche Herrschaft des Friedefürsten und ihr Friede nicht getrennt werden?
21 Wenn wir Jesaja 9:6, 7 nochmals lesen, stellen wir fest, daß die „fürstliche Herrschaft“ des Friedefürsten „auf dem Throne Davids und über sein Königreich“ sein soll. Dieser verheißene endlose Friede kann vom Throne Davids — des Königs, der in den Jahren 1070 bis 1037 v. u. Z. in Jerusalem regierte — und von seinem Königreich nicht getrennt werden. Er ist nicht von einem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika oder von der UNO, der von Menschen errichteten Organisation für Weltfrieden und internationale Sicherheit, abhängig. Warum nicht?
22. (a) Was bewog Jehova, durch seinen Eifer auf die Erfüllung dieser Prophezeiung hinzuwirken? (b) Was für ein Mensch war David in religiöser Hinsicht?
22 Weil „Jehova der Heerscharen“ mit König David, kurz nachdem dieser in Jerusalem zu regieren begonnen hatte, einen unverbrüchlichen Bund schloß oder ihm eine Verheißung gab. Was bewog ihn dazu? David war kein Atheist und auch kein Agnostiker. Er war sehr religiös, aber nicht in dem Sinne wie die Götzendiener oder Polytheisten der damaligen nichtisraelitischen Nationen. Wenn du die vielen Psalmen oder lyrischen Gedichte, liest die David verfaßt hat und die im Buch der Psalmen enthalten sind, wirst du feststellen, daß David Jehova, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, mit ungeteiltem Herzen anbetete. In einem seiner bekanntesten Psalmen (Psalm 23) sagte David: „Jehova ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Sicherlich wird mir lauter Gutes und liebende Güte folgen alle Tage meines Lebens.“ (Psalm 23:1, 6) Nach Psalm 40:8, 9 sagte er: „Deinen Willen zu tun, o mein Gott, ist meine Lust gewesen, und dein Gesetz ist in meinem Innern. Ich habe die gute Botschaft der Gerechtigkeit in der großen Versammlung kundgetan. Siehe! Meine Lippen halte ich nicht zurück. O Jehova, du selbst weißt dies wohl.“
23, 24. (a) Welchen Wunsch hatte David, nachdem er die Lade des Bundes Gottes nach Jerusalem gebracht hatte, hinsichtlich ihrer Unterbringung? (b) Was sagte Jehova zu David über dessen Bauvorhaben?
23 Einige Monate nachdem König David Jerusalem zu seiner Hauptstadt gemacht hatte, ließ er die heilige Bundeslade, „die Lade des wahren Gottes“, nach Jerusalem hinaufbringen und in einem Zelt aufstellen, das in der Nähe des königlichen Palastes aufgeschlagen worden war. Der Unterschied zwischen seiner Palastwohnung, „einem Zedernhaus“, und dem Zelt, in dem die Bundeslade untergebracht war, beschäftigte David sehr. Schließlich schlug er dem Propheten Nathan den Bau eines würdigen Tempels für die Lade Jehovas vor. (2. Samuel 7:1-3) Aber Gott ließ David sagen:
24 „Blut in großer Menge hast du vergossen, und große Kriege hast du geführt. Du wirst kein Haus für meinen Namen bauen, denn sehr viel Blut hast du auf der Erde vor mir vergossen. Siehe! Ein Sohn wird dir geboren werden. Er selbst wird sich als ein Mann der Ruhe erweisen, und ich werde ihm bestimmt Ruhe geben vor allen seinen Feinden ringsum; denn Salomo wird sein Name werden, und Frieden und stille Ruhe werde ich Israel in seinen Tagen verleihen. Er ist es, der meinem Namen ein Haus bauen wird.“ — 1. Chronika 22:8-10.
25. Was für ein Haus zu bauen, versprach Jehova David, dessen Wunsch er schätzte?
25 Das bedeutete nicht, daß Jehova Davids liebevollen Wunsch, zur Ehre des Namens Gottes ein Haus der Anbetung zu bauen, nicht geschätzt hätte. Er schätzte diesen Wunsch, und er brachte dies auch zum Ausdruck, indem er mit David einen Bund schloß oder ihm das feierliche Versprechen gab, ihm ein Haus zu bauen, nicht ein buchstäbliches Wohnhaus, sondern ein Herrscherhaus, ein Geschlecht von Königen, das aus seiner Familie hervorgehen würde. Durch den Propheten Nathan ließ er König David sagen: „Jehova hat dir mitgeteilt, daß Jehova dir ein Haus bereiten wird. ... Und dein Haus und dein Königtum werden gewißlich auf unabsehbare Zeit vor dir beständig sein; ja dein Thron wird ein auf unabsehbare Zeit feststehender werden.“ — 2. Samuel 7:11-16.
26. Was sagte David in dankbarer Anerkennung in seinem Gebet über Jehovas Namen und über Jehovas Vorhaben, ihm ein „Haus“ zu bauen?
26 David erkannte diesen göttlichen Bund dankbar an, indem er betete: „Und nun, Jehova Gott, das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, führe es auf unabsehbare Zeit aus, und tue so, wie du geredet hast. Und möge dein eigener Name groß werden auf unabsehbare Zeit, daß man sage: ,Jehova der Heerscharen ist Gott über Israel‘, und möge das Haus deines Knechtes David selbst vor dir befestigt werden. Denn du, Jehova der Heerscharen, du Gott Israels, hast dem Ohr deines Knechtes eine Offenbarung gegeben und gesagt: ,Ein Haus werde ich dir bauen.‘ Deshalb hat sich dein Knecht ein Herz gefaßt, mit diesem Gebet zu dir zu beten. Und jetzt, o [Souveräner] Herr Jehova, du bist der wahre Gott; und was deine Worte betrifft, mögen sie sich als Wahrheit erweisen, da du deinem Knecht dieses Gute verheißt. Und nun, nimm es auf dich und segne das Haus deines Knechtes, damit es auf unabsehbare Zeit vor dir bestehe; denn du selbst, o [Souveräner] Herr Jehova, hast es verheißen, und durch deinen Segen möge das Haus deines Knechtes gesegnet werden auf unabsehbare Zeit.“ — 2. Samuel 7:25-29.
27. Was sagte Jehova durch Jesaja, und welche Worte richtete er später durch Hesekiel an König Zedekia, um zu zeigen, daß er den mit David geschlossenen Königreichsbund aufrechterhalten würde?
27 Der Souveräne Herr Jehova erhörte dieses Gebet Davids. Darum erklärte er auch über dreihundert Jahre später durch seinen Propheten Jesaja, der Eifer Jehovas der Heerscharen werde die fürstliche Herrschaft des Friedefürsten ‘auf dem Throne Davids und über sein Königreich fest aufrichten und sie stützen von nun an und auf unabsehbare Zeit’. (Jesaja 9:6, 7) Mehr als hundert Jahre später, kurz vor der Zerstörung des Königreiches der Nachkommen Davids in Jerusalem, bewies Jehova, daß er seinen Königreichsbund mit David aufrechterhalten würde, indem er erklärte, das Recht auf das Königtum werde nicht vom Hause Davids weichen. Durch den Propheten Hesekiel richtete er an Zedekia, den letzten König, der auf Davids Thron in Jerusalem saß, die Worte: „Entferne den Turban und hebe ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. Erhöhe selbst das, was niedrig ist und erniedrige selbst den Hohen. In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewißlich niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat, und ihm will ich es geben.“ — Hesekiel 21:25-27.
28. (a) Wann wurde das Königreich des Hauses Davids gestürzt, und welches Amt hatte Serubbabel siebzig Jahre später über Juda inne? (b) Was sagte Sacharja über die Reinigung des Hauses Davids voraus?
28 Der Thron Davids wurde bei der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. gestürzt, und die überlebenden Juden wurden nach Babylon ins Exil geführt. Siebzig Jahre danach wurde ein Überrest gottesfürchtiger Juden aus Babylon freigelassen, damit er in das Land Juda zurückkehren konnte, um an der Stätte in Jerusalem, wo König Salomo den ersten Tempel gebaut hatte, einen anderen Tempel zu errichten. Serubbabel — der Sohn Schealtiels, eines Nachkommen König Davids — wurde als Statthalter von Juda und Jerusalem eingesetzt. Jehova erweckte die Propheten Haggai und Sacharja, damit sie den Statthalter Serubbabel ermunterten, den Wiederaufbau des Tempels zu fördern. Er bewies seine Treue zu dem mit David geschlossenen Königreichsbund, indem er den Propheten Sacharja dazu inspirierte zu sagen: „An jenem Tage wird schließlich dem Hause Davids und den Bewohnern Jerusalems ein Brunnen für Sünde und für Verabscheuungswürdiges geöffnet sein.“ — Sacharja 13:1.
29. Wann erhielten Jerusalem und Juda einen edomitischen König, und welche Fragen in bezug auf den mit David geschlossenen Königreichsbund mögen damals aufgeworfen worden sein?
29 Es vergingen über vierhundert Jahre, und das Land Palästina kam schließlich unter die Herrschaft der imperialistischen Römer. Der vom römischen Senat ernannte edomitische Nichtjude, Herodes der Große genannt, wurde König von Jerusalem und von der Provinz Judäa. Hatte Jehova Gott nach all den Jahrhunderten den mit David geschlossenen Bund für ein ewiges Königreich, dessen Frieden kein Ende haben sollte, nicht vergessen? Seitdem Gott diesen Bund geschlossen hatte, waren nun insgesamt über tausend Jahre vergangen. War dieser Bund inzwischen nicht veraltet, war er nicht ungültig und daher unwirksam geworden? Ungläubige Menschen mögen so gedacht haben. Doch wie dachte Gott darüber?
KÖNIG DAVIDS EWIGER ERBE WIRD GEBOREN
30, 31. (a) Über welche von König David ausgehende Geschlechtslinie wachte Jehova? (b) Wessen Tochter aus dieser Geschlechtslinie beachtete Jehova, und wem wurde sie zur Ehe versprochen?
30 Gott, der Stifter des Königreichsbundes, ist nicht vergeßlich. Er fühlte sich verpflichtet, die dem David gegebene Bundesverheißung zu erfüllen. Er wachte über die männlichen Nachkommen des treuen Königs David, dem er ein königliches Haus zu bauen verheißen hatte. Er beachtete die von David ausgehende Geschlechtslinie, die nicht über König Salomo, sondern über Nathan, einen anderen Sohn Davids, verlief. Diese besondere Linie führte über zwanzig andere Glieder schließlich zu Serubbabel, der in den Tagen des Propheten Sacharja Statthalter von Jerusalem wurde. Serubbabel hatte einen Sohn namens Resa. Nach diesem verlief die Linie ununterbrochen über sechzehn weitere Glieder. Danach wurde Heli, der Sohn Matthats, geboren. (Lukas 3:23-31) Nun beachtete Gott nicht einen männlichen Nachkommen, sondern eine Tochter Helis. Sie wurde in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts v. u. Z. in der Stadt Bethlehem, die in der römischen Provinz Judäa lag, geboren und hieß Maria.
31 Später lebte Maria in der nördlich gelegenen Stadt Nazareth, die in der römischen Provinz Galiläa lag. Dort erreichte sie das heiratsfähige Alter und wurde einem in Nazareth wohnenden Zimmermann namens Joseph, dem Sohn Jakobs, zur Ehe versprochen.
32. Warum erwies sich dieses Verlöbnis mit Joseph als passend, und welche Frage erhob sich in Verbindung mit dem Erben Davids?
32 Dieses Verlöbnis erwies sich als sehr passend. Warum? Weil Joseph, obwohl ein einfacher Zimmermann aus der unbedeutenden Stadt Nazareth, ein Nachkomme des Königs David war, allerdings nicht über Nathan, sondern über Salomo, den ersten königlichen Nachfolger Davids. Joseph hatte somit das gesetzliche Recht auf den Thron seines königlichen Vorfahren David. Sollte Joseph nun der direkte, leibliche Vater des langverheißenen ewigen Erben König Davids werden?
33, 34. (a) Warum zeigte Jehova, daß er mit Maria war? (b) Zur Erfüllung welcher Prophezeiung, die Jakob auf seinem Sterbebett äußerte, trug das, was damals geschah, bei?
33 Noch bevor die Hochzeit stattfand und Joseph Maria aus ihrem Elternhaus holte und sie in das Haus brachte, das er für sie als seine ihm angetraute Ehefrau eingerichtet hatte, geschah etwas, was heute, im zwanzigsten Jahrhundert, im Zeitalter des Intellektualismus, viele nicht glauben wollen. Das Jahr 3 v. u. Z. näherte sich dem Ende. Für Gott war dies eine bestimmte Zeit, eine Zeit, die er schon lange erwartet hatte. Da zeigte es sich plötzlich, daß Gott mit Maria, der Tochter Helis, war, und zwar nicht nur, weil sie ein besonders gottesfürchtiges jüdisches Mädchen war, sondern weil sie ein Nachkomme der königlichen Familie Davids aus dem Stamm Juda war. Was deshalb damals geschah, trug zur Erfüllung der inspirierten Prophezeiung bei, die der Patriarch Jakob im Jahre 1711 v. u. Z. über Juda, seinen vierten Sohn, geäußert hatte. Der sterbende Jakob sagte damals über Juda:
34 „Ein Löwenjunges ist Juda. ... wie ein Löwe, wer wagt es, ihn aufzustören? Das Zepter wird nicht von Juda weichen noch der Befehlshaberstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo [der eine, dem es gehört] kommt; und ihm wird der Gehorsam der Völker gehören.“ — 1. Mose 49:8-10.
35, 36. (a) Welches Wunder hatte Gott für Elisabeth, die an Jahren vorgerückte Verwandte Marias, gewirkt? (b) Was sagte der Engel Gabriel zu Maria über Gottes Vorhaben mit Davids Thron?
35 Wie zeigte Gott, daß er mit Maria war, der Jungfrau aus dem Stamm Juda und aus der königlichen Familie Davids? Indem er für sie etwas tat, was noch größer war als das, was er für ihre an Jahren vorgerückte Verwandte Elisabeth, die Frau des levitischen Priesters Sacharja, getan hatte. Gott hatte die Fortpflanzungsfähigkeit Sacharjas und Elisabeths erneuert. So war Elisabeth nun im sechsten Monat schwanger und sollte bald einen Sohn gebären, der später Johannes der Täufer genannt wurde. Was tat Gott aber für die jüdische Jungfrau Maria, die Verlobte des Zimmermanns Joseph, für die die Verlobungszeit noch nicht abgelaufen war? Der Arzt Lukas berichtet:
36 „In ihrem sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas mit Namen Nazareth gesandt, zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Joseph aus dem Hause Davids zur Ehe versprochen war; und der Name der Jungfrau war Maria. Und als er bei ihr eintrat, sprach er: ,Guten Tag, du Hochbegünstigte, Jehova ist mit dir.‘ Sie aber wurde bei dem Wort tief beunruhigt und begann zu überlegen, was das für ein Gruß wäre. Da sagte der Engel zu ihr: ,Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gunst bei Gott gefunden; und siehe! du wirst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben.‘ “ — Lukas 1:26-33.
37. Mit welchen Worten erklärte Gabriel Maria, wie sie einen Sohn ohne einen menschlichen Vater empfangen werde?
37 Das bedeutete, daß Marias Verlobter, Joseph, nicht der direkte, leibliche Vater Jesu sein würde. Wie, sie sollte einen Sohn empfangen ohne einen menschlichen Vater? Der Engel Gabriel erklärte Maria, wie es zu dieser übernatürlichen Jungfrauengeburt kommen würde, indem er fortfuhr und sagte: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden. Und siehe! Elisabeth, deine Verwandte, auch sie hat in ihrem hohen Alter einen Sohn empfangen, und dies ist für sie, die sogenannt Unfruchtbare, der sechste Monat; denn bei Gott wird keine Erklärung etwas Unmögliches sein.“ — Lukas 1:34-37.
38. Was widerfuhr Maria dann, und wessen Sohn würde ihr Kind deshalb sein?
38 Willigte Maria ein, auf diese Weise die irdische Mutter dessen zu werden, der der bleibende, ewige Erbe des Königs David werden sollte? Lukas 1:38 gibt uns die Antwort: „Da sprach Maria: ,Siehe! Jehovas Sklavin! Mir geschehe nach deiner Erklärung.‘ Darauf schied der Engel von ihr.“ Danach kam heiliger Geist über Maria, und die Kraft Gottes, des Höchsten, überschattete sie. So wurde sie auf übernatürliche Weise, nicht durch Joseph, ihren Verlobten, schwanger. Das bedeutete, daß Jehova Gott, der Höchste, der Vater des Kindes Jesus war, das sie nun in ihrem Mutterleib empfing. Anderen inspirierten Schrifttexten ist zu entnehmen, daß Jehova Gott das Leben seines geliebten einziggezeugten himmlischen Sohnes in eine Eizelle der Maria übertrug und diese fruchtbar machte. (Johannes 3:16; Philipper 2:5-11) Dieser Vorgang war nicht als etwas Unheiliges zu betrachten. Darum sollte „das Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden“. Das alles spielte sich zu der von Gott festgesetzten Zeit ab, wie geschrieben steht: „Als aber die Grenze der Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, der aus einer Frau geboren wurde und unter Gesetz [das mosaische Gesetz] zu stehen kam.“ — Galater 4:4.
DER BLEIBENDE ERBE DES KÖNIGREICHSBUNDES
39. (a) Wer sollte Marias Sohn Jesus zum König über das Haus Jakob machen? (b) Welches Recht ererbte Jesus durch Maria?
39 Was der Engel Gabriel zu Maria sagte, ließ nicht daran zweifeln, daß ihr Sohn Jesus der bleibende Erbe des Königs David werden sollte: „Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben.“ (Lukas 1:32, 33) Weder die Juden, die vor neunzehnhundert Jahren lebten, noch die heute lebenden natürlichen Juden sollten diesem Jesus den Thron seines Vorvaters David geben. Jehova Gott, sein himmlischer Vater, sollte ihm diesen Thron des Königreiches geben, von dem aus David einst nur „über das Haus Jakob“ (der Stammvater der zwölf Stämme Israel) regierte. Durch seine Mutter wurde der erstgeborene Sohn der jüdischen Jungfrau Maria also in die königliche Familie Davids hineingeboren, und durch sie hatte Jesus dem Fleische nach das Recht auf Davids Königtum. Diese Tatsache wird durch die inspirierten Worte bestätigt, die der Apostel Paulus über Gottes gute Botschaft schrieb: „... in bezug auf seinen Sohn, der dem Fleische nach aus dem Samen Davids hervorging, der aber mit Macht als Gottes Sohn erklärt wurde nach dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten — ja, Jesus Christus, unser Herr.“ — Römer 1:1-4.
40. (a) Wozu fühlte sich Joseph im Hinblick auf Marias Sohn Jesus Gott gegenüber verpflichtet, und was übertrug er dadurch auf Jesus? (b) Als wessen Sohn wird Joseph von Lukas bezeichnet?
40 Als es sich zeigte, daß Maria schwanger war, wurde ihrem Verlobten eine Erklärung gegeben und ihm gesagt, er solle sie als seine Frau heimführen. Das tat Joseph, und zwar in Nazareth. Er fühlte sich Gott gegenüber verpflichtet, Jesus, den von Maria geborenen Sohn Gottes, als seinen erstgeborenen Sohn zu adoptieren. Dadurch übertrug er ihm auch das gesetzliche Recht auf den Thron Davids, denn er, Joseph, war ein Nachkomme Davids über König Salomo.c (2. Samuel 7:13-16) Das tat Joseph, indem er Jesus am achten Tag nach der Geburt beschneiden ließ und ihm den Namen Jesus gab und ihn auch am vierzigsten Tag nach der Geburt im Tempel von Jerusalem darstellte, als er und Maria sich der Zeremonie der Reinigung unterzogen. (Matthäus 1:17-25; Lukas 2:21-24) Aus diesem Grund wurde Jesus der „Sohn Josephs“ genannt. (Johannes 1:45; 6:42) Und aus dem gleichen Grund heißt es in dem von dem Arzt Lukas aufgestellten Geschlechtsregister Jesu Christi: „Übrigens war Jesus selbst, als er sein Werk anfing, ungefähr dreißig Jahre alt und war, wie man meinte, der Sohn Josephs, Sohn des Heli.“ (Lukas 3:23) Joseph, der eigentlich der Sohn Jakobs war, wurde auch der „Sohn des Heli“ genannt, weil er Helis Tochter Maria geheiratet hatte, also Helis Schwiegersohn war.
41. Wo wurde derjenige, der später „Jesus von Nazareth“ genannt wurde, im Jahre 2 v. u. Z. geboren?
41 Jesus Christus wurde später „Jesus von Nazareth“ und „Jesus aus Nazareth in Galiläa“ genannt. (Johannes 19:19, Lu; Matthäus 21:11) Heißt das, daß Jesus in Nazareth geboren wurde? Nein, denn im Jahre 2 v. u. Z., noch vor seiner Geburt, mußten seine Mutter Maria und ihr Mann Joseph, die beide aus Bethlehem in Juda gebürtig waren, wegen einer vom römischen Kaiser Cäsar Augustus angeordneten Registrierung nach Bethlehem hinabziehen. So wurde Jesus in Bethlehem geboren, das „Stadt Davids“ genannt wurde, weil David, der Sohn Isais, dort geboren worden war. — Lukas 2:1-7.
42, 43. Welches Zeugnis eines Engels außer dem des Engels Gabriel haben wir dafür, daß Marias Sohn Gottes Messias werden sollte?
42 Der Engel Gabriel war nicht der einzige, der bezeugte, daß dieser Jesus, der Sohn Marias, der Messias oder Christus sein sollte, der Gesalbte, der der bleibende Erbe des Thrones und des Königreiches Davids werden würde. In der Nacht, in der Jesus geboren wurde (um den Beginn des Oktobers 2 v. u. Z.), bezeugte dies auch ein anderer Engel vom Himmel. Dieser herrliche Engel erschien Hirten in der Nähe von Bethlehem, die zu jener Jahreszeit ihre Herden noch draußen auf den Feldern hatten.
43 Der Engel sagte zu den erschrockenen Hirten: „Fürchtet euch nicht, denn seht! ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird, denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden, welcher Christus, der Herr, ist. Und dies ist euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kindlein finden, das in Wickelbänder eingebunden ist und in einer Krippe liegt.“ Was dann geschah, zeigt, daß es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Geburt handelte: „Und plötzlich befand sich bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerschar, die Gott pries und sprach: ,Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Friede auf Erden unter Menschen guten Willens.‘ “ — Lukas 2:8-14.
44. Warum wurde Jesus als Kind nach Ägypten hinabgebracht, und wieso wurde er ein Zimmermann in Nazareth?
44 Satan, der Teufel, merkte, daß dieser Sohn Gottes, der schließlich „Christus, der Herr“, werden sollte, geboren worden war. Da er um seine Herrschaft über diese Welt fürchtete, versuchte er, den kleinen Jesus — einige Zeit nachdem er im Tempel zu Jerusalem dargestellt worden war — töten zu lassen, und zwar durch den mißtrauischen König Herodes den Großen. Gottes Engel wies daher Joseph an, mit Mutter und Kind nach Ägypten hinab zu fliehen und dort zu bleiben, bis er weiteren Bescheid erhalte. Als König Herodes gestorben war, forderte Gottes Engel Joseph auf, in das Land seines Volkes zurückzukehren. Da aber Archelaus, der Sohn des Königs Herodes, über die römische Provinz Judäa (zu der Bethlehem gehörte) regierte, umging Joseph Bethlehem und kehrte nach Nazareth in der Provinz Galiläa zurück. Dort wurde Jesus erzogen, weshalb er auch Nazarener genannt wurde, und dort arbeitete dieser künftige König als Zimmermann. — Matthäus 2:1-23; 13:55; Markus 6:1-3.
45. (a) Was benötigte Jesus (wie David), um wirklich der Messias oder Christus zu werden? (b) Wann und warum begab sich Jesus an den Jordan, um sich taufen zu lassen?
45 Das Wort „Christus“ oder „Messias“, das Gesalbter bedeutet, konnte aber eigentlich erst auf Jesus angewandt werden, nachdem er gesalbt worden war. Sein Vorfahr, der Hirte David von Bethlehem, war von Gottes Propheten Samuel, viele Jahre bevor er tatsächlich als König von Israel auf den Thron kam, gesalbt worden. (1. Samuel 16:1-13; 2. Samuel 2:1-4; 5:1-3) Ähnlich war es bei Jesus. In seinem dreißigsten Lebensjahr als vollkommener Mensch begann sein Verwandter, Johannes der Täufer, das Königreich Gottes anzukündigen sowie zu taufen. Seine Ankündigung lautete: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ (Matthäus 3:1, 2) Aufgrund dieser Ankündigung wußte Jesus, daß die Zeit für ihn gekommen war, sich ausschließlich den Interessen des messianischen Königreiches Gottes zu widmen. Daher verließ er, kurz bevor er dreißig Jahre alt wurde, Nazareth und begab sich zu Johannes, der die Menschen, die zu ihm kamen, im Jordan taufte. Warum begab er sich dorthin? Nicht, um sich der Taufe als Symbol der Reue über Sünden zu unterziehen — denn er war frei von Sünden —, sondern zum Zeichen dafür, daß er sich Jehova Gott rückhaltlos darstellte, um dessen Willen in Verbindung mit dem „Königreich der Himmel“, dem Königreich Gottes, zu tun. Johannes verstand dies nicht. Wir lesen deshalb:
46. (a) Wie wurde Jesus dort bei seiner Taufe der Messias oder Christus? (b) Warum nannte Gott dort den getauften Jesus seinen Sohn?
46 „Dann kam Jesus von Galiläa her zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen. Dieser aber suchte ihn davon abzuhalten, indem er sprach: ,Ich habe es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?‘ Da entgegnete ihm Jesus und sprach: ,Laß es diesmal so sein, denn auf diese Weise ziemt es sich für uns, alles auszuführen, was gerecht ist.‘ Da hörte er auf, ihn abzuhalten. Als Jesus getauft war, kam er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe! die Himmel wurden geöffnet, und er sah Gottes Geist wie eine Taube herabfahren und auf ihn kommen. Siehe! Da kam auch eine Stimme aus den Himmeln, welche sprach: ,Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.‘ “ (Matthäus 3:13-17) Als Gottes Geist auf den getauften Jesus herabkam, wurde dieser von Gott, nicht von Johannes dem Täufer gesalbt. Auf diese Weise wurde er der Messias, der Christus, der Gesalbte. Das war im Frühherbst des Jahres 29 u. Z. Gott erklärte Jesus damals auch für seinen Sohn, denn er hatte ihn durch seinen Geist nun zu seinem geistigen Sohn gezeugt. (Johannes 1:32-34) Jesus war jetzt ein geistiger Messias oder Christus und nahm eine höhere Stellung als ein menschlicher Messias ein.
47. Bei welchen Gelegenheiten lehnte Jesus es ab, nur ein menschlicher Messias zu werden, und welches Werk begann er seiner Salbung entsprechend durchzuführen?
47 Versuchte Jesus Christus nun, sich zu einem irdischen König „über das Haus Jakob“ in Jerusalem zu machen? Nein! Bei der Versuchung in der Wildnis lehnte er das Angebot Satans, des Teufels, ab, der ihn nicht nur zum König über das Haus Jakob machen wollte, sondern über alle Königreiche dieser Welt. (Matthäus 4:1-11; Lukas 4:1-13) Als ihn danach einmal Tausende von Juden, die er durch ein erstaunliches Wunder gespeist hatte, zu ihrem irdischen König machen wollten, zog er sich zurück. (Johannes 6:1-15) Er wußte, daß er sein Königreich von Jehova Gott, der ihn zum messianischen König gesalbt hatte, empfangen würde. Er wußte auch, welches Werk er nach seiner Salbung mit Gottes Geist zuerst durchführen müßte, und so zog er friedlich im Land des „Hauses Jakob“ umher und lehrte und predigte das Königreich Gottes. Das tat er besonders, nachdem Johannes der Täufer im Jahre 30 u. Z. ins Gefängnis gebracht worden war.
48. Welche Prophezeiung Jesajas las er den Nazarenern in ihrer Synagoge vor, und was bemühte er sich während seines ganzen übrigen Lebens auf der Erde zu tun?
48 In der Synagoge von Nazareth las er den Nazarenern die Prophezeiung aus Jesaja 61:1, 2 vor: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.“ Diese Worte bildeten das Thema der Predigt, die der getaufte Jesus nun begann, indem er sagte: „Heute ist dieses Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt worden.“ (Lukas 4:16-21) Dadurch gab er den Bewohnern seiner ehemaligen Heimatstadt zu verstehen, daß er Jehovas Gesalbter, der Messias oder Christus, war. Während seines ganzen übrigen Lebens auf der Erde bemühte er sich, das zu tun, wozu er durch die Salbung mit Jehovas Geist ermächtigt oder beauftragt worden war.
49, 50. (a) Sammelte Jesus ein Heer, um das Königreich Israel wiederaufzurichten? (b) Wie erklärte Jesus Pilatus, daß er ein König sei, obwohl er nicht für ein Königreich kämpfte?
49 Er mischte sich daher nicht in die Politik dieser Welt ein. Er sammelte auch nicht wie die Makkabäer ein Heer, um die Römer aus dem Land zu vertreiben und das Königreich Davids in Jerusalem wiederaufzurichten. Warum nicht?
50 Aus welchem Grund er es nicht tat, erklärte er dem römischen Statthalter Pontius Pilatus, dem er von seinen religiösen Feinden ausgeliefert worden war, damit er unter der Anklage des Aufruhrs gegen das Römische Reich hingerichtet werde. Auf die Frage des Statthalters: „Bist du der König der Juden?“ erwiderte Jesus schließlich: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher.“ Darauf sagte Pilatus: „Nun denn, bist du ein König?“ Jesus bezeugte die Wahrheit, indem er antwortete: „Du selbst sagst, daß ich ein König bin“ — jawohl, der König eines Königreiches, das kein Teil der Welt ist, zu der das Römische Reich, das damals Weltmacht war, gehörte. — Johannes 18:33-37.
51, 52. (a) Was zu tun, wies Jesus seine „Diener“ an? (b) Sagte Jesus zu den zwölf Aposteln und danach zu den siebzig Evangelisten, sie sollten sich politisch betätigen oder sie sollten evangelisieren, und wie sollten sie es tun?
51 Wen meinte Jesus mit den Worten „meine Diener“? Seine unbewaffneten Jünger natürlich, zu denen auch seine zwölf Apostel („Gesandten“) gehörten. Auch sie wies er an, sich aus der Politik und den kriegerischen Auseinandersetzungen dieser Welt herauszuhalten und sich darauf zu beschränken, friedlich die gute Botschaft vom verheißenen Königreich Gottes zu lehren und zu predigen.
52 Als er einmal die zwölf Apostel aussandte, sagte er zu ihnen nicht, sie sollten eine politische Untergrundbewegung organisieren und einen Aufstand unter den Juden hervorrufen, sondern er sagte: „Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ,Das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘ Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus. Kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt.“ (Matthäus 10:1-8) Als Jesus später siebzig andere Evangeliumsverkündiger aussandte, gab er ihnen ähnliche Anweisungen, und auch ihnen sagte er, was sie predigen sollten: „Wo immer ihr in eine Stadt hineingeht und man euch aufnimmt, da eßt, was man euch vorsetzt, und heilt darin die Kranken und sagt ferner zu ihnen: ,Das Königreich Gottes hat sich euch genaht.‘ “ — Lukas 10:1-9.
53, 54. (a) Welches Predigtwerk sagte Jesus in seiner Prophezeiung über seine Gegenwart und den Abschluß des gegenwärtigen Systems der Dinge voraus? (b) Welche Einmischung gestattet die Durchführung dieses Predigtwerkes seinen Jüngern nicht, da sie wissen, daß die Regierung, die sie ankündigen, von woher ist?
53 Am 11. Nisan des Jahres 33 u. Z., kurz vor seinem Tod am Passahtag, äußerte Jesus seine bemerkenswerte Prophezeiung über seine künftige Gegenwart und den Abschluß des Systems der Dinge. In dieser Prophezeiung sagte er auch das hervorragende Werk voraus, das seine Diener, seine Jünger, tun sollten, denn er sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24:3-14) Diese weltweite Verkündigung des Königreiches sollte von seinen Jüngern vor dem Ende dieses Systems der Dinge durchgeführt werden: „Auch muß unter allen Nationen zuerst die gute Botschaft gepredigt werden.“ (Markus 13:10) Ihre Aufgabe, das Königreich friedlich unter allen Nationen zu predigen, gestattete ihnen nicht, sich in die Politik der Welt und in deren Kriege einzumischen.
54 Sie sollten wie Jesus Christus, ihr Anführer, lediglich die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich predigen. Sie waren nicht befugt oder ermächtigt, dieses Königreich als Regierung für die Erde zu errichten. Es sollte „nicht von daher“, keine irdische Regierung sein. Es sollte eine himmlische Regierung sein, die mit übermenschlicher Macht über die ganze Menschheit herrschen würde. Folglich würde nur der Höchste, der Gott des Himmels, diese messianische Regierung errichten können, die über alle Bewohner der Erde herrschen soll.
55. Könnte jemand mit Recht sagen, Jesus sei seiner Salbung nicht nachgekommen und habe die biblischen Prophezeiungen nicht erfüllt und sei deshalb nicht geeignet, über die ganze Menschheit zu regieren?
55 Wer im Himmel oder auf der Erde wollte das irdische Leben des Messias oder Christus, des Gesalbten, der als König für tausend Jahre über die ganze Menschheit herrschen soll, kritisieren? Wer könnte mit Recht dagegen Einspruch erheben, daß er würdig oder geeignet wäre, der König des Tausendjahrreiches zu werden? Bestimmt niemand. Der Apostel Petrus wies in seinem Gespräch mit dem römischen Hauptmann Kornelius und dessen heidnischen Freunden auf das untadelige Leben Jesu Christi auf der Erde hin: „Ihr wißt, wovon nach der Taufe, die Johannes predigte, in ganz Judäa, angefangen von Galiläa, die Rede war, nämlich von Jesus, der von Nazareth war, wie Gott ihn mit heiligem Geist und Kraft salbte, und er ging durchs Land und tat Gutes und machte alle gesund, die vom Teufel bedrückt wurden; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen all der Dinge, die er im Lande der Juden und auch in Jerusalem tat.“ (Apostelgeschichte 10:37-39) Alle Zeugnisse bestätigen, daß Jesus Christus auf der Erde alles getan hat, wozu er durch seine Salbung beauftragt worden war. Er erfüllte alle biblischen Prophezeiungen, die ihn betrafen, selbst die über seinen gewaltsamen Tod.
[Fußnoten]
a Vergleiche Jesaja 1:14; 7:13; 43:24.
b Das bedeutet jedoch nicht, daß die Universalsprache der göttlichen neuen Ordnung der Dinge in der heute üblichen Quadratschrift des hebräischen Alphabets niedergelegt, das heißt gedruckt oder geschrieben werden wird. Sogar heute gibt es hebräische Publikationen, die in Schriftzeichen des lateinischen Alphabets, wie wir sie in der deutschen Sprache gebrauchen, abgefaßt sind, zum Beispiel das Lehrbuch Taryag Millim, herausgegeben in Südafrika im Jahre 1949; die Biographie Avi, 1927 in Jerusalem gedruckt; ferner Teile der Zeitung Deror, die 1933/34 in Tel Aviv veröffentlicht wurde.
c Hätte Joseph als Nachkomme des Königs David warten wollen, um das „gesetzliche Recht“ auf den davidischen Thron einem direkten, leiblichen Sohn, wie Jakob, Joseph (II.), Simon oder Judas, zu verleihen, so wäre dieser Rechtsanspruch nicht wirksam geworden. (Hesekiel 21:27) Warum nicht? Weil Joseph ein Nachkomme des Königs Salomo über Jechonja (oder Konja oder Jojachin) war, über den wir in Jeremia 22:24-30 lesen: „ ‚So wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,auch wenn Konja, der Sohn Jojakims, der König von Juda, der Siegelring an meiner rechten Hand wäre, würde ich dich von dort abreißen!‘ ... Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,Schreibt diesen Mann als kinderlos auf [was das Erbe des Thrones Davids betrifft], als einen körperlich tauglichen Mann, der in seinen Tagen keinen Erfolg haben wird; denn von seiner Nachkommenschaft wird es keinem einzigen gelingen, auf dem Thron Davids zu sitzen und weiterhin in Juda zu herrschen.‘ “ (Matthäus 1:11-16; 13:55) Josephs Übertragung des Rechtsanspruchs auf seinen Adoptivsohn Jesus war indes nicht umsonst, da Jesus, der Sohn der Jungfrau Maria, kein natürlicher Nachkomme Jechonjas (Konjas) war, sondern ein Nachkomme König Davids über die Linie seines Sohnes Nathan, des Sohnes Bathsebas. Darum wird in dem Geschlechtsregister Jesu, das wir in Lukas 3:23-38 finden, der Name Jechonja (Konja oder Jojachin) nicht erwähnt.
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