Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Gott faßt seinen „ewigen Vorsatz“ in seinem Gesalbten
    Gottes „ewiger Vorsatz“ jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht
    • 5. Kapitel

      Gott faßt seinen „ewigen Vorsatz“ in seinem Gesalbten

      1. Was für ein Leben sollten die Menschen auf Erden gemäß Gottes Vorsatz haben?

      DAS Leben des Menschen auf Erden kann etwas Schönes sein. Das Leben des Schöpfers des Menschen ist etwas Schönes. Gemäß seinem Willen sollte das Leben seiner menschlichen Schöpfung ebenfalls schön sein. Die Menschheit hat ihr Dasein selbst zugrunde gerichtet. Das haben jedoch nicht alle ihre Glieder getan. Trotz des bisherigen Versagens der Menschheit ist es jetzt Gottes gütiger Vorsatz, daß Männer und Frauen noch Gelegenheit erhalten, aus dem Leben auf Erden etwas Schönes für sich zu machen.

      2. (a) Wie war das Leben des Menschen zu Beginn? (b) Was zeigt, ob Gott geplant hatte, daß der Mensch einen Weg einschlagen sollte, der zum Tode führte?

      2 Zu Beginn war das Leben des Menschen etwas Schönes. Es nahm vor nahezu sechstausend Jahren in einem irdischen Paradies seinen Anfang. Es war eine Freude, in jenem Paradies zu leben, und deshalb wurde es der Garten Eden oder das Paradies der Wonne genannt (1. Mose 2:8, Übersetzung von Loch und Reischl). Unsere menschlichen Ureltern, der erste Mann und die erste Frau, waren vollkommen; sie waren völlig gesund und hatten Aussicht, nie zu sterben. Als Menschen waren sie sterblich, aber es bot sich ihnen die von ihrem Schöpfer eingeräumte Gelegenheit, immerdar, ewig, im Paradies der Wonne zu leben. So konnte ihr himmlischer Lebengeber ihr Ewigvater werden. Er plante nicht, daß sie sterben sollten, indem sie den Weg einschlügen, der zum Tode führen würde. Es war sein Wunsch, daß sie immerdar seine ewig lebenden Kinder wären. Mehr als dreitausend Jahre später brachte er seine aufrichtigen Gefühle diesbezüglich zum Ausdruck, als er zu seinem auserwählten Volk sagte:

      „ ,Habe ich denn wirklich Gefallen am Tode eines Bösen‘, ist der Ausspruch des Herrn Jehova, ,und nicht daran, daß er sich von seinen Wegen abwende und tatsächlich am Leben bleibe?‘ “ (Hesekiel 18:23).

      3. Welche Frage drängt sich uns heute auf, wenn es doch Gottes Wunsch war, daß die Menschen weiter im Paradies leben sollten?

      3 Der Schöpfer hatte also nicht den Wunsch, daß das unschuldige Menschenpaar im Paradies der Wonne „böse“ wurde und den Tod verdiente. Sein Wunsch war es, daß die beiden am Leben blieben, ja daß sie weiterlebten, um zu sehen, daß die ganze Erde in richtigem Maße mit Nachkommen gefüllt würde, die ebenso vollkommen und glücklich wären wie sie und in einem friedlichen, liebevollen Verhältnis zu ihrem Schöpfer, ihrem himmlischen Vater, stehen würden. Doch heute sterben alle Menschen, und unsere verunreinigte Erde ist alles andere als ein Paradies. Wie kommt das? Der Schöpfer des Menschen ließ die Erklärung dafür in der Bibel aufzeichnen.

      4. Warum war es merkwürdig, daß sich eine Schlange im Paradies einem Menschen gegenüber bemerkbar machte?

      4 Der Ort war das Paradies der Wonne; hier beginnt das dritte Kapitel des ersten Buches Mose, des ersten Buches der Bibel. Alle niederen Formen irdischer Geschöpfe waren unseren menschlichen Ureltern, Adam und Eva, untertan. Diese fürchteten keines der niederen irdischen Geschöpfe, nicht einmal die Schlangen. Ja, es gab Schlangen im Paradies der Wonne, und es war interessant, sie zu beobachten. Die Art und Weise, wie sie sich ohne Gliedmaßen fortbewegten, war wunderbar — ein Beweis der mannigfaltigen Weisheit Gottes in der Gestaltung. Sie waren jedoch scheue Geschöpfe. In 1. Mose 3:1 wird über diese Reptilienart folgendes bemerkt: „Die Schlange [nachásch] nun erwies sich als das vorsichtigste aller wildlebenden Tiere des Feldes, die Jehova Gott gemacht hatte.“ Statt also auf der Lauer zu liegen, um einem Menschen Schaden zuzufügen, zog sie sich eher von den Menschen zurück. Merkwürdigerweise war sie aber nun ohne weiteres auf dem Erdboden oder auf einem Baum zu sehen. Wieso?

      5. Warum war es merkwürdig, daß die Schlange an Eva eine Frage richtete, und warum war die Stimme nicht indirekt Gottes Stimme?

      5 In 1. Mose 3:1 heißt es weiter: „So begann sie zur Frau zu sprechen: ,Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?‘ “ Wie hatte die Schlange denn so etwas gehört? Oder wie konnte sie so etwas verstehen? Und wie kam es, daß sie noch nie mit Adam, dem Mann der Frau, gesprochen hatte? Wieso konnte sie überhaupt in der Sprache der Menschen reden? Noch nie zuvor hatte eine Schlange mit einem Menschen gesprochen, und auch seither ist das nie wieder geschehen. Eva bildete sich nicht ein, daß jemand mit ihr redete. Sie sprach nicht mit sich selbst, in ihrem Sinn, nur in Gedanken. Die menschenähnliche Stimme schien aus dem Maul der Schlange zu kommen. Wie war das möglich? Die einzige andere Stimme außer derjenigen Adams, ihres Mannes, die Eva im Garten gehört hatte, war die Stimme Gottes, der aber direkt, nicht durch ein unter den Menschen stehendes Geschöpf, ein Tier, gesprochen hatte. Gemäß dem, was allem Anschein nach die Schlange sagte, war dies nicht die Stimme Gottes. Die Stimme fragte Eva nach dem, was Gott gesagt hatte.

      6. Wie ging der Fragesteller, der sich der Schlange bediente, vor, und warum antwortete Eva?

      6 Als Eva die Frage beantwortete, sprach sie nicht mit der Schlange, sondern mit dem unsichtbaren vernunftbegabten Wesen, das sich der Schlange wie ein Bauchredner bediente. War dieser unsichtbare vernunftbegabte Sprecher Gott freundlich gesinnt oder nicht? Bestimmt war die Methode, die der unsichtbare Sprecher anwandte, um mit Eva zu sprechen, irreführend, da Eva dadurch glauben gemacht wurde, daß der Sprechende die Schlange sei. Jener Fragesteller verbarg hinter einer sichtbaren Schlange, wer er war, und handelte somit betrügerisch. Eva merkte und erkannte jedoch nicht, daß der Sprechende, der sich der Schlange bediente, böswillig versuchte, sie zu betrügen. Nichts ahnend antwortete Eva.

      „Darauf sprach die Frau zur Schlange: ,Von der Frucht der Bäume des Gartens dürfen wir essen, aber von der Frucht des Baumes der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: „Ihr sollt nicht davon essen, nein, ihr sollt sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbet“ ‘ “ (1. Mose 3:2, 3).

      7. Woher wußte Eva etwas von dem Baum in der Mitte des Gartens?

      7 Mit der Bezeichnung ‘der Baum, der in der Mitte des Gartens ist’ meinte Eva den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Aber woher wußte Eva etwas von diesem Baum? Adam mußte als Gottes Prophet mit ihr darüber gesprochen haben. Vor der Erschaffung Evas, als Adam noch allein war, hatte Gott zu ihm gesagt: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben“ (1. Mose 2:16, 17). Gemäß Evas Worten hatte Gott auch gesagt, sie sollten den verbotenen Baum nicht anrühren. Eva war also nicht in Unkenntnis über die Strafe für die Übertretung des Gesetzes Gottes. Diese Strafe wäre der Tod.

      8. Was zeigt, ob sich der unsichtbare Fragesteller lediglich informieren wollte?

      8 Hätte sich der Sprecher, der unsichtbar hinter der Schlange stand, lediglich informieren wollen, so hätte er das Gespräch abgebrochen, nachdem er die Auskunft erhalten hatte. Ob die Schlange zu diesem Zeitpunkt in der Mitte des Gartens war, wo sich der verbotene Baum befand, und ob die Schlange auf dem Erdboden oder auf dem Baum war, wird nicht gesagt. Immerhin drehte sich das Gespräch um jenen ‘Baum in der Mitte des Gartens’.

      9, 10. Wie machte sich der unsichtbare Sprecher, der hinter der Schlange stand, zu einem Lügner, einem Teufel, einem Satan?

      9 Wieso konnte eine einfache Schlange das sagen oder die Befugnis haben, das zu sagen, was Eva nun hörte? „Darauf sprach die Schlange zur Frau: ,Ihr werdet bestimmt nicht sterben. Denn Gott weiß, daß an demselben Tage, da ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen aufgetan werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse‘ “ (1. Mose 3:4, 5).

      10 Hier machte sich der unsichtbare Sprecher, der hinter der sichtbaren Schlange stand, zu einem Lügner, denn er widersprach Jehova Gott. Da er dreist erklärte, Gott habe Adam und Eva aus verkehrten Beweggründen verboten, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, machte er sich gegenüber Jehova Gott zu einem Verleumder, zu einem Teufel. Er hatte kein liebevolles Interesse daran, daß Eva ewig leben würde, sondern schmiedete Ränke, um ihren Tod herbeizuführen. Ja, er versuchte, ihr die Furcht vor dem Tod zu nehmen, nicht vor dem Tod durch seine Hand, sondern vor dem Tod durch die Hand Jehovas Gottes wegen der Übertretung seines bekannten Gebotes. Der unsichtbare Sprecher widersetzte sich Gott und machte sich auf diese Weise zum Satan, was Widerstandleistender bedeutet. Er war daran interessiert, jemand anders zum Widerstand gegen Gott zu veranlassen und jemand anders auf die Seite Satans zu bringen. Wir wissen, wer in Wirklichkeit diese Lüge und Verleumdung äußerte. Es war keine Schlange.

      11. Wie bewies Eva, daß sie Gott nicht loyal ergeben war und ihren Mann nicht respektierte, und wie ließ sie sich betrügen?

      11 Leider stellte Eva diese lügnerische, verleumderische Erklärung nicht in Frage. Sie begann nicht ihren himmlischen Vater liebevoll und loyal zu verteidigen. Sie erkannte bei dieser Gelegenheit Adam, ihren Mann, nicht als ihr Haupt an, indem sie zu ihm gegangen wäre, um ihn zu fragen, ob er ihre selbstsüchtige Handlungsweise in dieser Angelegenheit billige oder nicht. Er hätte den Betrug aufdecken können. Aber Eva ließ sich gründlich betrügen. Sie beschäftigte sich mit dem verkehrten Gedanken, den ihr jemand unterbreitet hatte, der ein Lügner und Verleumder war und der Gott, ihrem himmlischen Vater, Widerstand leistete. Sie ließ zu, daß ihre Furcht vor der schrecklichen Strafe für Ungehorsam schwand. Sie ließ zu, daß sich in ihrem Herzen eine selbstsüchtige Begierde bildete. Sie ließ sich von dieser Begierde fortziehen und verlocken. Gott hatte gesagt, es sei etwas Böses, wenn sie und Adam die verbotene Frucht äßen, aber sie beschloß, selbst festzulegen, was böse und was gut ist. Sie beschloß also zu beweisen, daß ihr himmlischer Vater und Gott ein Lügner sei. Als Eva daher nun den Baum betrachtete, begann er anziehend auf sie zu wirken.

      12. Was wurde Eva durch das Essen der verbotenen Frucht, und war sie irgendwie zu entschuldigen?

      12 „Demzufolge sah die Frau, daß der Baum gut war zur Speise und daß er etwas war, wonach die Augen Verlangen hatten, ja der Baum war begehrenswert zum Anschauen. So begann sie von seiner Frucht zu nehmen und zu essen“ (1. Mose 3:6). Auf diese Weise wurde sie vor Gott zur Übertreterin, zur Sünderin. Die Tatsache, daß sie gründlich betrogen wurde, entschuldigte sie nicht. Sie verlor ihre sittliche Vollkommenheit.

      13. Was tat Adam dadurch, daß er aß, nicht, und wie wirkte sich das auf ihn aus?

      13 Ihr Mann war nicht zugegen, um ihr selbständiges Handeln zu verhindern. Als sie danach mit ihm zusammenkam, mußte sie ihn überreden, damit er aß, denn er wurde keineswegs betrogen. Er war nicht gewillt, zu beweisen, daß derjenige, der durch die Schlange gesprochen hatte, ein Lügner war, und Jehova Gott als denjenigen zu rechtfertigen, der seine universelle Souveränität auf gerechte und nützliche Weise gebraucht. Was geschah denn, als sich Adam Eva in der Übertretung anschloß? Aus 1. Mose 3:6, 7 erfahren wir:

      „Danach gab sie davon auch ihrem Mann, als er bei ihr war, und er begann davon zu essen. Dann wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren. Daher nähten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze.“

      14. Was veranlaßte Adam und Eva, sich selbst zu verurteilen, ehe Gott sein Urteil sprach, und was taten sie, als er sich ihnen näherte?

      14 Sie waren nun insofern „wie Gott“ geworden, „erkennend Gut und Böse“, als sie nicht mehr die von Jehova Gott festgelegten Maßstäbe von Gut und Böse akzeptierten, sondern selbst angefangen hatten, zu beurteilen, was gut und was böse war. Trotzdem begann sie ihr Gewissen zu plagen. Sie fühlten sich entblößt und hielten es für nötig, sich zu bedecken. Ihre körperliche Nacktheit war in ihren Augen nicht mehr ein reiner, unschuldiger Zustand, in dem sie vor Jehova Gott hätten erscheinen können. Daher fingen sie an zu schneidern und bedeckten ihre Geschlechtsteile, die ihnen Gott zu dem ehrenhaften Zweck der Fortpflanzung ihrer Art gegeben hatte. Unter dem verurteilenden Zeugnis ihres eigenen Gewissens verurteilten sie sich also selbst, noch ehe der Souveräne Herr Jehova es tat. Wir lesen daher:

      „Später hörten sie die Stimme Jehovas Gottes, der um die Tageszeit der Brise im Garten wandelte, und der Mensch und seine Frau versteckten sich nun vor dem Angesicht Jehovas Gottes inmitten der Bäume des Gartens. Und Jehova Gott rief den Menschen wiederholt und sprach zu ihm: ,Wo bist du?‘ Schließlich sagte er: ,Deine Stimme hörte ich im Garten, aber ich fürchtete mich, weil ich nackt war, und so versteckte ich mich.‘ Darauf sprach er: ,Wer hat dir kundgetan, daß du nackt seist? Hast du von dem Baum, von dem nicht zu essen ich dir geboten hatte, gegessen?‘ “ (1. Mose 3:8-11).

      15. (a) Was zeigt, daß Adam und Eva nicht bereuten? (b) Was sagte Gott danach zur Schlange?

      15 Beachten wir hier, daß bei Adam und Eva kein Ausdruck der Reue vorhanden ist, sondern daß sie vielmehr versuchen, sich zu entschuldigen: Der Schuldige war jemand anders. „Und der Mensch sprach weiter: ,Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir Frucht von dem Baum, und da aß ich.‘ Jehova Gott sprach hierauf zur Frau: ,Was hast du da getan?‘ Darauf erwiderte die Frau: ,Die Schlange — sie betrog mich, und so aß ich‘ “ (1. Mose 3:12, 13). Entschuldigungen führten jedoch für diese willentlichen Übertreter nicht zum Freispruch. Aber was ist über die Schlange zu sagen?

      „Und Jehova Gott sprach dann zur Schlange: ,Weil du diese Sache getan hast, bist du das verfluchte unter allen Haustieren und unter allen wildlebenden Tieren des Feldes. Auf deinem Bauch wirst du gehen, und Staub wirst du fressen alle Tage deines Lebens. Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten‘ “ (1. Mose 3:14, 15, NW; Leeser; Zunz).

      16, 17. (a) An wen waren die Worte, die Gott zur Schlange sprach, in Wirklichkeit gerichtet? (b) Womit verglich ein Bibelschreiber des ersten Jahrhunderts diese Erniedrigung?

      16 Dies war nicht ein Fluch über sämtliche Schlangen. Scheinbar waren Gottes Worte an jene buchstäbliche Schlange gerichtet, aber er wußte, daß sie nur ein Opfer geworden war, das einer übermenschlichen, unsichtbaren Geistperson, die bis dahin ein gehorsamer himmlischer Sohn Gottes gewesen war, als Werkzeug diente. Dieser Geistsohn hatte sich ebenfalls von einer Begierde selbstsüchtiger Art fortziehen und verlocken lassen. Es handelte sich um die Begierde, Souveränität über die Menschen auszuüben, und zwar unabhängig von Jehovas universeller Souveränität. Diese Begierde hatte er in seinem Herzen Wurzel schlagen lassen und gefördert, bis sie fruchtbar geworden war und Übertretung, Rebellion gegen den Souveränen Herrn Jehova, hervorgebracht hatte. Dort im Paradies der Wonne hatte sich dann dieser Übertreter, eine Geistperson, zu einem Lügner, einem Verleumder oder Teufel und einem Widerstandleistenden oder Satan gemacht.

      17 Wie es durch die Erniedrigung zum Ausdruck kam, die über jene zum Opfer gewordene Schlange ausgesprochen wurde, erniedrigte Gott diesen neu aufgetretenen Lügner, Teufel und Satan. Ein Bibelkommentator des ersten Jahrhunderts vergleicht diese Erniedrigung damit, daß Satan „in den Tartarus“ geworfen worden sei, womit ein mißbilligter Zustand geistiger Finsternis ohne Erleuchtung von Gott gemeint ist (2. Petrus 2:4).

      GOTTES GESALBTER VORHERGESAGT

      18. Was wurde zu diesem Zeitpunkt bekanntgemacht, und was war alles darin eingeschlossen?

      18 Zu diesem Zeitpunkt faßte Jehova Gott einen neuen Vorsatz, und er machte ihn bekannt. Der lügnerische Satan, der Teufel, war aufgetreten, und nun faßte Gott den Vorsatz, einen Gesalbten zu erwecken, gemäß der Sprache Adams einen Maschíach (Messias) (Daniel 9:25). Gott sprach von diesem Gesalbten, diesem Messias, als von dem „Samen“ des „Weibes“. Gott wollte zwischen diesem Gesalbten und Satan, dem Teufel, nun durch die Schlange versinnbildlicht, Feindschaft setzen. Diese Feindschaft würde sich ausdehnen und auch zwischen dem Gesalbten und dem „Samen“ der großen Schlange bestehen.

      19. (a) Welchen Kampf löste diese „Feindschaft“ aus? (b) Warum muß der Gesalbte des Vorsatzes Jehovas ein himmlischer Messias sein?

      19 Die vorhergesagte Feindschaft hätte einen Kampf mit schmerzlichen Auswirkungen zur Folge, aber er würde für den „Samen“ des „Weibes“ mit einem Sieg enden. Wie eine Schlange, die ihre Zähne in die Ferse schlägt (1. Mose 49:17), würde die große Schlange, Satan, der Teufel, dem „Samen“ des Weibes eine Fersenwunde beibringen. Diese Fersenwunde sollte sich nicht als todbringend erweisen. Sie würde geheilt werden, so daß der „Same“ des Weibes in der Lage wäre, der großen Schlange tödlich den Kopf zu zertreten. So würde die große Schlange umkommen und ihr „Same“ mit ihr. Etwas Wesentliches, was an diesem Streit zu beachten ist, ist folgendes: Um den Kopf der großen Schlange, Satans, des Teufels, zu zertreten und zu zermalmen, müßte der „Same“ des Weibes eine himmlische Geistperson sein, nicht nur ein Mensch, der Sohn einer Frau auf Erden. Wieso? Weil die große Schlange eine übermenschliche Geistperson ist, ein rebellischer himmlischer Sohn Gottes. Ein menschlicher „Same“ einer irdischen Frau hätte nicht die Macht, den unsichtbaren Satan, den Teufel, der sich im geistigen Bereich befindet, zu vernichten. Daher muß der Gesalbte des Vorsatzes Jehovas ein himmlischer Messias sein.

      20. Wer ist also das in 1. Mose 3:15 erwähnte „Weib“?

      20 Wie ist es nun mit dem „Weibe“, dessen „Same“ der Gesalbte oder Messias ist? Auch sie muß ein himmlisches „Weib“ sein. Wie die Schlange, die das Urteil empfing, daß ihr der Kopf zertreten werden soll, nicht jene buchstäbliche Schlange war, die gebraucht worden war, um Eva zu betrügen, so war auch das „Weib“ in der Prophezeiung Jehovas (1. Mose 3:15) keine buchstäbliche Frau auf Erden. Eva war selbst eine Übertreterin des Gesetzes Gottes und hatte ihren Mann, Adam, zur Übertretung verlockt. Daher war sie selbst nicht würdig, persönlich die Mutter des verheißenen „Samens“ zu werden. Das „Weib“ in der Prophezeiung Gottes muß ein sinnbildliches Weib sein. Man vergleiche, wie Jehova Gott von seinem auserwählten Volk als von seiner Ehefrau, seinem Weibe, spricht: „Kehret um und bekehret euch, Kinder, spricht der Herr; denn ich bin euer Gemahl“ (Jeremia 3:14, Allioli; 31:31, Leeser [31:32, NW]). In ähnlicher Weise ist Gottes himmlische Organisation heiliger Engel für Jehova Gott wie eine Ehefrau, und sie ist die himmlische Mutter des „Samens“. Sie ist das „Weib“. Zwischen diesem „Weibe“ und der Schlange setzt Gott Feindschaft.

      DER URSPRÜNGLICHE VORSATZ SOLLTE KEIN FEHLSCHLAG SEIN

      21. Sollte Gottes ursprünglicher Vorsatz hinsichtlich der Erde zufolge dieser Übertretung fehlschlagen?

      21 Was ist aber über Gottes Vorsatz hinsichtlich der Erde zu sagen, wie er Adam und Eva am Ende des sechsten Schöpfungs„tages“ erklärt wurde? Sollte er nun zufolge der Übertretung Evas und Adams, durch die sie den Tod verdienten, fehlschlagen? Gemäß diesem ursprünglichen Vorsatz sollte die gesamte Erdoberfläche ein Paradies werden, und sie sollte von den Nachkommen des ersten, ursprünglichen Mannes und der ersten, ursprünglichen Frau, Adams und Evas, bevölkert werden. Ein Fehlschlag könnte in bezug auf Gottes erklärten Vorsatz nie eintreten. Kein Satan und Teufel ist in der Lage, Gottes Vorsatz fehlschlagen zu lassen und Gott zu entehren. Daß Gottes ursprünglicher Vorsatz doch noch zur glorreichen Erfüllung gelangen sollte, geht aus dem hervor, was Jehova Gott, der höchste Richter, nun zu der Frau, zu Eva, sagte.

      22. (a) Von wem sollte die Erde bevölkert werden? (b) War vernünftigerweise anzunehmen, daß sich das Zertreten des Kopfes der Schlange zum Nutzen der Menschheit auswirken würde?

      22 „Zu der Frau sprach er: ,Ich werde die Mühsal deiner Schwangerschaft sehr mehren; mit Geburtsschmerzen wirst du Kinder hervorbringen, und dein tiefes Verlangen wird nach deinem Manne sein, und er wird über dich herrschen‘ “ (1. Mose 3:16). Dies bedeutete, daß das Hervorbringen weiterer Bewohner der Erde als Nachkommen dieses ursprünglichen Menschenpaares gestattet werden würde. Es hat bis jetzt angedauert, und heute spricht man beunruhigt von einer „Bevölkerungsexplosion“. Da die große Schlange, Satan, der Teufel, für alle Nachkommen des ersten Menschenpaares den Tod ausgelöst hatte, sollte sich das Zertreten des „Kopfes“ dieser großen Schlange offensichtlich zum Nutzen der Nachkommen auswirken, die durch Satans Übertretung Schaden erlitten hatten. Doch wie? Dies würde Jehova Gott zur gegebenen Zeit erklären. Es würde sich zum Gelingen seines ursprünglichen Vorsatzes auswirken.

      23—25. (a) Wann wurde Adam wegen seiner Übertretung zum Tode verurteilt? (b) In welchem Sinne starb Adam also an dem Tage, an dem er die verbotene Frucht gegessen hatte, und was geschah mit seinen Nachkommen?

      23 Nun kam schließlich die Reihe an den Mann, den dritten in der Reihenfolge der Übertretung. Gott hatte zu ihm gesagt, daß er an dem Tage, an dem er von der verbotenen Frucht äße, bestimmt sterben würde (1. Mose 2:17). Damit Eva, seine Frau, mit Geburtsschmerzen Kinder hervorbringen konnte, mußte Adam als ihr Mann und als Vater ihrer Kinder am Leben bleiben. Wie kam daher das, wovor Gott ihn gewarnt hatte, zur Durchführung?

      24 In 1. Mose 3:17-19 wird gezeigt, wie: „Und zu Adam sprach er: ,Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört hast und darangegangen bist, von dem Baum zu essen, von dem ich dir geboten habe: „Du sollst nicht davon essen“, so ist der Erdboden deinetwegen verflucht. In Mühsal wirst du seinen Ertrag essen alle Tage deines Lebens. Und Dornen und Disteln wird er dir wachsen lassen, und du sollst die Pflanzen des Feldes essen. Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.‘ “ Mit diesen richterlichen Worten sprach Jehova Gott das Todesurteil über den Übertreter aus, und zwar an demselben Tag, an dem Adam die Übertretung begangen hatte.

      25 Vom richterlichen Standpunkt Gottes aus starb Adam noch am selben Tag und seine Frau, die Übertreterin Eva, ebenfalls. Beiden wurde die Gelegenheit und die Aussicht genommen, ewig in Glück im Paradies der Wonne zu leben. Er war nun in seiner eigenen Übertretung tot. Von nun an konnte er an seine und Evas gemeinsame Nachkommen nur ein sterbendes Dasein und Verurteilung weitergeben, da sie menschliche Unvollkommenheit ererben würden. Alle seine Nachkommen würden ebenso wie Jahrtausende später der Psalmist David sagen müssen: „Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht, und in Sünde empfing mich meine Mutter“ (Psalm 51:5). Zur gesamten sündigen Menschheit kann Gott sagen, wie er es zu seinem auserwählten Volk gesagt hat: „Dein eigener Vater, der erste, hat gesündigt“ (Jesaja 43:27). Die ganze Menschheit starb in Adam an dem Tage, an dem der höchste Richter das Urteil über ihn wegen seiner Sünde sprach. Als über Adam das Urteil gesprochen war, war der physische Tod für ihn unvermeidbar.

      26. Wieso starb Adam am Tag seiner Übertretung, selbst wenn man einen „Tag“ als tausend Jahre betrachtet, und was zu sein, hörte er dann auf?

      26 Passenderweise erfahren wir aus dem „Buch der Geschichte Adams“ folgendes: „Er [wurde] der Vater von Söhnen und Töchtern. So beliefen sich alle Tage Adams, die er lebte, auf neunhundertdreißig Jahre, und er starb“ (1. Mose 5:1-5). Er lebte siebzig Jahre weniger als tausend Jahre. Keiner seiner Nachkommen hat volle tausend Jahre gelebt; der älteste, Methusalah, lebte nur neunhundertneunundsechzig Jahre (1. Mose 5:27). Selbst gemäß der Betrachtungsweise Gottes, wonach tausend Jahre wie ein Tag sind, starb Adam noch am ersten Tausendjahr„tag“ des Daseins des Menschen. Wohin kam er bei seinem physischen Tod? Seine „Seele“ (nephesch) war nicht aus dem Himmel genommen worden, und er „kehrte“ nicht dorthin „zurück“. Doch kehrte er zum Staub des Erdbodens zurück, denn von dort war Adam, wie Gott gesagt hatte, genommen worden. Von da an war er keine „lebende Seele“ mehr (1. Mose 2:7). Er hörte auf zu existieren. Als seine Frau, Eva, eines physischen Todes starb, hörte auch sie auf, eine „lebende Seele“ zu sein. Es gab keine Seele, die gemäß der religiösen Mythologie der Babylonier für immer und ewig weitergelebt hätte.

      VERLUST DES PARADIESES

      27. Welchen Teil der Erde betraf der Fluch, der über den Erdboden ausgesprochen wurde, und was bedeutete es für Adam und seine Frau den verfluchten Erdboden bearbeiten zu müssen?

      27 Der Wortlaut des Urteils, das Gott über Adam sprach, besonders die Worte über den ‘verfluchten Erdboden’, bedeutete, daß Adam das Paradies verlieren sollte. Er verlor es. Das Paradies wurde wegen der Übertretung Evas und Adams nicht verflucht; es blieb ein Ort des Lebens, und darin befand sich der „Baum des Lebens“. Aus 1. Mose 3:20-24 erfahren wir:

      „Danach gab Adam seiner Frau den Namen Eva, weil sie die Mutter aller Lebenden werden sollte. Und Jehova Gott ging daran, für Adam und für seine Frau lange Gewänder aus Fell zu machen und sie zu bekleiden. Und Jehova sprach dann: ,Siehe, der Mensch ist im Erkennen von Gut und Böse wie einer von uns geworden, und nun, daß er seine Hand nicht ausstrecke und tatsächlich auch Frucht vom Baum des Lebens nehme und esse und auf unabsehbare Zeit lebe —‘ Darauf tat ihn Jehova Gott aus dem Garten Eden hinaus, damit er den Erdboden bebaue, von dem er genommen worden war. Und so trieb er den Menschen hinaus und stellte im Osten des Gartens Eden die Cherube auf und die flammende Klinge eines sich fortwährend drehenden Schwertes, zu bewachen den Weg zum Baume des Lebens.“

      28. Warum war ein Leben auf unabsehbare Zeit für Adam nicht mehr möglich?

      28 Jehova Gott, der die Macht des Todes hat, machte den Baum des Lebens für den Menschen unerreichbar, um an Adam die Todesstrafe zu vollstrecken. Adams Frau ging mit ihrem Mann, um die Mutter seiner Kinder zu werden. Ob Gott die Schlange, die gebraucht worden war, um Eva zu versuchen, hinaustrieb, zeigt der Bericht nicht. Ein Leben auf unabsehbare Zeit war für Adam und Eva nicht mehr möglich.

      29. (a) Wie setzte Gott nun „Feindschaft“ zwischen dem „Weibe“ und der „Schlange“? (b) Wie wirkte sich Gottes bekanntgemachter Vorsatz auf seinen ursprünglichen Vorsatz hinsichtlich der Erde aus, und warum können wir uns jetzt freuen?

      29 Es gibt keine Aufzeichnung darüber, daß Eva außerhalb des Gartens Eden ihre Söhne so erzogen hätte, daß sie Schlangen haßten. Aber Gottes himmlische Organisation heiliger Engel, das „Weib“, das in Wirklichkeit in Gottes Prophezeiung gemäß 1. Mose 3:15 gemeint ist, begann sogleich, die große Schlange, Satan, den Teufel, zu hassen. Hierzu wurde die weibesgleiche Organisation durch Liebe zu Jehova Gott, ihrem himmlischen Ehemann, veranlaßt. Gott setzte tatsächlich Feindschaft zwischen dem „Weibe“ und der großen Schlange. Der Zeitpunkt, zu dem sie den „Samen“ hervorbringen sollte, der der großen Schlange den Kopf zertreten würde, war in dem Vorsatz Jehovas Gottes mit berücksichtigt. Er hatte nun seinen Vorsatz in seinem Gesalbten, seinem Messias, gefaßt und hatte Himmel und Erde diese Tatsache wissen lassen, was jetzt fast sechstausend Jahre zurückliegt. Das war vor vielen Zeitaltern. Dieser weitere Vorsatz bekräftigte Gottes ursprünglichen Vorsatz hinsichtlich einer paradiesischen Erde und machte dessen Erfüllung gewiß. Der unveränderliche Gott hält sich immer noch an jenen bekanntgemachten Vorsatz in seinem Gesalbten, seinem Messias. Wir können uns sehr darüber freuen, daß dieser Vorsatz jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht wird.

  • Das Leben der Menschen außerhalb des Paradieses bis zur Sintflut
    Gottes „ewiger Vorsatz“ jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht
    • 6. Kapitel

      Das Leben der Menschen außerhalb des Paradieses bis zur Sintflut

      1. Was machte Gott in bezug auf den „Samen“ seines Vorsatzes bekannt, und welche Frage erhebt sich daher?

      IM Laufe der Zeit machte der himmlische Wohltäter des Menschen einen Bestandteil seines „ewigen Vorsatzes“ bekannt, der in unserem Herzen eine Saite zum Erklingen bringt. Der „Same“ seines himmlischen „Weibes“, der gemäß diesem Vorsatz kommen sollte, würde nämlich eine Zeitlang auf Erden unter den Menschen sein. Dadurch erhebt sich in unserem Sinn sogleich die Frage, aus welcher Linie der Nachkommen Adams und Evas der „Same“ denn kommen würde, da er unter uns Menschen geboren werden sollte.

      2. Worauf beschränkte Gott den Inhalt der Bibel hauptsächlich, und warum müssen wir die Bibel studieren?

      2 Wichtig ist für uns die Geschichte der menschlichen Linie des „Samens“. Die Geschichte von Völkern und Nationen, die nichts mit dem Lebensweg dieses „Samens“ zu tun haben, ist nicht unbedingt wichtig oder nützlich. Deshalb beschränkte Jehova Gott den Inhalt der Heiligen Schrift hauptsächlich darauf, uns die Entwicklung der Linie dieses „Samens“ zu zeigen. Dadurch, daß wir uns eine Erkenntnis dieses biblischen Berichtes aneignen, werden wir feststellen können, wer dieser „Same“ ist, der die Schlange zertreten wird, und wir werden nicht in die Gefahr geraten, uns von einem Schwindler, einem falschen Samen, betrügen und irreführen zu lassen. Täuschung könnte für uns zu ewiger Vernichtung führen. Der große Betrüger, der im Garten Eden mit lügnerischem Betrug Erfolg hatte und der dem „Samen“ feindlich gegenübersteht, gebraucht immer noch seine alten Tricks. Er würde gern uns alle betrügen und uns von dem „Samen“ des „ewigen Vorsatzes“ Gottes ablenken. Daher müssen wir die Bibel studieren.

      3. Wer war Adams Erstgeborener, und welche Frage wird daher in bezug auf Adams Sohn Seth aufgeworfen?

      3 In der hebräischen Bibel erscheinen an letzter Stelle die beiden Bücher der Chronika und nicht das prophetische Buch Maleachi. Wenn wir uns nun das erste Buch der Chronika ansehen, so fällt uns auf, daß es mit einer Linie von zehn Generationen anfängt, die von Adam ausgeht, und zwar wie folgt: „Adam, [1.] Seth, [2.] Enosch, [3.] Kenan, [4.] Mahalalel, [5.] Jared, [6.] Henoch, [7.] Methusalah, [8.] Lamech, [9.] Noah, [10.] Sem, Ham und Japhet“ (1. Chronika 1:1-4). Seth war nicht der erstgeborene Sohn Adams außerhalb des Paradieses der Wonne. Das war Kain, und als nächster Sohn Adams und Evas wird Abel erwähnt (1. Mose 4:1-5). Weshalb wird dann Seth in der zu Noah führenden Geschlechtslinie angegeben?

      4. Was zeigt, daß es von Gott nicht geplant war, daß Seth in der von Adam ausgehenden Geschlechtslinie als erster aufgeführt werden sollte?

      4 War das etwa Jehovas Plan? Nein, denn dann müßte Gott geplant haben, daß Kain seinen jüngeren Bruder Abel ermorden und sich so ungeeignet machen würde, derjenige zu sein, auf den die heutige Menschheit ihre Abstammung zurückführen könnte. Auch plante Gott nicht, daß Abel durch einen abscheulichen Mord vorzeitig die Möglichkeit genommen werden sollte, die nötigen Nachkommen zu haben, und daß somit Seth für ihn eingesetzt werden sollte (1. Mose 4:25). Daß Gott nicht die Ermordung Abels plante, um Raum für Seth zu schaffen, geht aus der Warnung hervor, die Gott Kain erteilte, damit er nicht in eine schwere Sünde geriet, weil er sich darüber ärgerte, daß das Opfer, das er Gott dargebracht hatte, verworfen, das Opfer seines Bruders Abel aber angenommen worden war (1. Mose 4:6, 7).

      5, 6. Was bedeutete es für Seth, daß er im Gleichnis und Bilde Adams geboren worden war, und wieso zeigt der Name, den er seinem Sohn Enosch gab, daß er sich dieser Tatsache bewußt war?

      5 Nein, Jehova Gott plante es nicht so, sondern es nahm eine lange Zeit in Anspruch, bis dem Adam ein Sohn geboren wurde, durch den die Linie bis zur Geburt des verheißenen „Samens“, des Messias, im Fleische führen würde. Dieser späte Beginn der begünstigten von Adam ausgehenden Geschlechtslinie wird in 1. Mose 5:3 gezeigt, wo wir lesen: „Und Adam lebte hundertdreißig Jahre und wurde dann der Vater eines Sohnes in seinem Gleichnis, in seinem Bilde, und gab ihm den Namen Seth.“ Da Seth im Gleichnis und Bilde Adams oder von der Art Adams war, war er unvollkommen; er hatte die Sünde ererbt und war somit zum Tode verurteilt. Daß sich Seth dieser Tatsache bewußt war, scheint durch den Namen bestätigt zu werden, den er seinem Sohn gab, über den wir lesen: „Und auch dem Seth wurde ein Sohn geboren, und er gab ihm dann den Namen Enosch“ (1. Mose 4:26). Dieser Name bedeutet soviel wie „schwächlich, kränklich, unheilbar“.

      6 In Übereinstimmung damit wird das hebräische Wort enósch, wenn es nicht als Eigenname gebraucht wird, mit „sterblicher Mensch“ wiedergegeben, zum Beispiel in den Worten des schwergeplagten Hiob: „Was ist der sterbliche Mensch [hebräisch: enósch], daß du ihn großziehen und daß du dein Herz auf ihn richten solltest ...?“ (Siehe Hiob 7:17; 15:14; ferner Psalm 8:4; 55:13; 144:3; Jesaja 8:1.)

      7—9. (a) Welcher religiöse Brauch kam in den Tagen Enoschs auf? (b) Was zeigt, ob dieser Brauch den Menschen von Nutzen war oder nicht?

      7 Zu Lebzeiten Enoschs, des Enkels Adams, ereignete sich etwas Bemerkenswertes, worauf in 1. Mose 4:26 unsere Aufmerksamkeit gelenkt wird, wo es im Zusammenhang mit der Geburt Enoschs, des Sohnes Seths, heißt: „Zu jener Zeit fing man an den Namen Jehovas anzurufen.“ Enosch wurde geboren, als Seth 105 Jahre alt war, was bedeuten würde, daß seit der Erschaffung Adams 235 Jahre vergangen waren (1. Mose 5:6, 7). Bis dahin hatte die Bevölkerung der Erde durch die Heirat der vielen Söhne und Töchter Adams untereinander und durch die Heirat ihrer Nachkommen zugenommen. Gereichte es der Menschheit zum Vorteil und Gott zur Ehre, daß unter jener wachsenden Bevölkerung damit begonnen wurde, „den Namen Jehovas anzurufen“? War es etwas, was heutige Evangelisten wahrscheinlich als „religiöse Erweckung“ bezeichnen würden? In der alten griechischen Septuaginta, die von Juden aus Alexandria (Ägypten) angefertigt worden ist, wird diese hebräische Stelle wie folgt übersetzt: „Und Seth hatte einen Sohn, und er gab ihm den Namen Enos: Er hoffte, den Namen Gottes, des Herrn, anzurufen“ (1. Mose 4:26, LXX, Ausgabe von S. Bagster and Sons Limited).

      8 In der Jerusalemer Bibel wird ein ähnlicher Gedanke zum Ausdruck gebracht, indem es dort heißt: „Dieser war der erste, der den Namen Jahwes anrief.“ Aber eine solche Wiedergabe läßt die annehmbare Anbetung außer acht, die der treue Abel Jehova darbrachte, bevor er von dem eifersüchtigen Kain ermordet wurde. In der New English Bible heißt es: „Zu jener Zeit begannen die Menschen, den HERRN mit Namen anzurufen.“ (Siehe auch The New American Bible.) In dem alten palästinischen Targum wird die Sache jedoch ungünstig betrachtet. Der berühmte Raschi (Rabbi Schelomo Jizchaki [1040 bis 1105 u. Z.]) gibt 1. Mose 4:26 wie folgt wieder: „Dann wurde das Gewöhnliche nach dem Namen des Herrn genannt.“ Das heißt, daß Menschen und unbelebten Dingen die Eigenschaften Jehovas beigemessen wurden und daß sie dementsprechend benannt wurden. Das würde bedeuten, daß damals Götzendienst im Namen Jehovas begann.

      9 Daß der Name Jehovas nicht in gottgemäßem Sinne angerufen wurde, zeigt die Tatsache, daß erst 387 Jahre nach der Geburt Enoschs ein Mann geboren wurde, der Gottes Anerkennung fand. Dieser Mann war Henoch.

      MENSCHEN, DIE AUSSERHALB DES PARADIESES MIT GOTT WANDELTEN

      10. Was verrät die Tatsache, daß von Henoch gesagt wird, er sei mit dem wahren Gott gewandelt, in bezug auf Jared, seinen Vater, der viel länger lebte als er?

      10 Über Enoschs Ururenkel, der im Jahre 3404 v. u. Z. (oder 622 a. m.) geboren wurde, steht geschrieben: „Und Henoch lebte fünfundsechzig Jahre und wurde dann der Vater Methusalahs. Und nachdem Henoch der Vater Methusalahs geworden war, wandelte er weiterhin dreihundert Jahre mit dem wahren Gott. Unterdessen wurde er der Vater von Söhnen und Töchtern. So beliefen sich alle Tage Henochs auf dreihundertfünfundsechzig Jahre“ (1. Mose 5:21-23). Dies war eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer für Henoch, dessen Vater Jared 962 Jahre lebte und dessen Sohn Methusalah 969 Jahre lebte und somit der älteste Mensch war, von dem berichtet wird. Und doch „wandelte“ Henoch „mit dem wahren Gott“. Dies wird nicht von seinem Vater Jared gesagt, der nach der Geburt Henochs noch 800 Jahre lebte (1. Mose 5:18, 19). Offensichtlich ließ sich also Jareds Glaube nicht mit Henochs Glauben an Gott vergleichen, und er wandelte nicht gemäß dem Willen oder dem bekanntgemachten Vorsatz Gottes.

      11. Welche Prophezeiung äußerte Henoch, und auf welche Lage unter den Menschen wirft sie zweifellos Licht?

      11 Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, war Henoch ein Prophet des wahren Gottes. In einem Brief, der im ersten Jahrhundert u. Z. geschrieben wurde, heißt es: „Ja, der siebente in der Linie von Adam her, Henoch, hat auch von ihnen prophezeit, als er sprach: ,Siehe! Jehova kam mit seinen heiligen Myriaden, um an allen das Gericht zu vollziehen und alle Gottlosen all ihrer gottlosen Taten zu überführen, die sie auf gottlose Weise begingen, und all der anstößigen Dinge, die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben‘ “ (Judas 14, 15). Diese Prophezeiung wirft zweifellos Licht auf die religiöse Lage, die damals, in Henochs Tagen, herrschte. Was wäre andernfalls die Grundlage dafür gewesen, eine solche inspirierte Prophezeiung zu äußern, in der vor Jehovas kommendem Gericht an allen Gottlosen gewarnt wurde, das so sicher war, als ob es sich bereits ereignet hätte? Da Henoch nicht zu den Gottlosen seiner Tage gehörte, konnte er von Gott dazu gebraucht werden, Prophezeiungen zu äußern. Obgleich er außerhalb des von Cheruben bewachten Paradieses lebte, das in seinen Tagen noch existierte, „wandelte er weiterhin ... mit dem wahren Gott“.

      12, 13. Wohin kam Henoch nach jüdischer Ansicht und auch nach der Meinung sogenannter Christen?

      12 Wie kam es aber, daß Henoch eine für jene Zeit so kurze Lebensdauer hatte? Aus 1. Mose 5:24 erfahren wir: „Und Henoch wandelte beständig mit dem wahren Gott. Dann war er nicht mehr, denn Gott hatte ihn hinweggenommen.“

      13 Wahrscheinlich befand sich Henoch in einer entsetzlichen Lage, als Gott ihn hinwegnahm. Drohten ihm seine Feinde, ihn zu töten, so daß Gott ihn vom Schauplatz entfernte, um ihm einen gewaltsamen Tod zu ersparen? Wir wissen es nicht. Es erhebt sich die Frage: Wohin brachte ihn Gott? Einige Juden glauben, Gott habe ihn in den Himmel geholt. Das ist sogar die Ansicht der Christenheit heute. In einem im ersten Jahrhundert u. Z. an die Hebräer geschriebenen Brief wird zum Beispiel etwas über Henoch erwähnt, und in dem Neuen Testament, übertragen von Jörg Zink, wird Hebräer 11:5 wie folgt wiedergegeben: „Weil er so glaubte, wurde Henoch ins Unsichtbare zu Gott entrückt, so daß er nicht zu sterben brauchte und man seinen Leib nicht mehr fand. Gott nahm ihn zu sich.“ In der Übersetzung Die Gute Nachricht heißt es hier: „Weil Henoch Gott vertraute, wurde er zu Gott entrückt und mußte nicht sterben. Keiner konnte ihn finden, weil Gott ihn weggenommen hatte. Die heiligen Schriften sagen von ihm, ehe sie von diesem Vorgang berichten: ,Gott hatte Freude an ihm.‘ “

      14. Was zeigt, ob sich Henoch dadurch, daß er ‘mit Gott wandelte’, das Recht erwarb, in den Himmel zu kommen?

      14 In Psalm 89:48 wird jedoch die Frage gestellt: „Welcher körperlich taugliche Mann ist am Leben, der den Tod nicht sehen wird? Kann er dafür sorgen, daß seine Seele der Hand des Scheols entrinnt?“ So hatte auch Henoch von dem Sünder Adam den Tod als Erbe empfangen, und er mußte sterben, obwohl er mit dem wahren Gott wandelte. Später wurde geschrieben, daß auch Henochs Urenkel „mit dem wahren Gott“ wandelte; doch wurde das Leben dieses Mannes nicht verkürzt. Er lebte länger als Adam — 950 Jahre, also 50 Jahre weniger als 1 000 Jahre (1. Mose 6:9; 9:28, 29). Henoch, der nicht so lange mit Gott wandelte wie sein Urenkel, erwarb sich dadurch also ebensowenig das Recht, in den Himmel oder zu Gott zu gelangen, wie Noah, der so lange mit Gott wandelte.

      15. Wie mag Henoch also entrückt worden sein, damit er den Tod nicht sehe?

      15 Der Prophet Moses starb im Alter von 120 Jahren, und Gott begrub ihn, so daß bis heute kein Mensch weiß, wo Moses begraben liegt (5. Mose 34:5-7). Gott entfernte Henoch also plötzlich vom Schauplatz, aus der Mitte seiner Zeitgenossen, und wo Henoch starb oder wo er begraben liegt, ist nicht bekannt. Er starb keines gewaltsamen Todes durch die Hand seiner Feinde. Da er ein Prophet war, könnte es sein, daß er, während er sich als Prophet in einem Trancezustand befand, eine Vision von Gottes neuer Ordnung der Dinge hatte, in der Gott „tatsächlich den Tod für immer verschlingen“ wird (Jesaja 25:8). Henoch hoffte, in jener neuen Ordnung auf einer paradiesischen Erde zu leben. Während Henoch unter dem Einfluß einer solchen Vision war, in der er sah, daß die Menschheit durch Gottes barmherzige Vorkehrung vom Tode befreit werden wird, mag Gott ihn vom Schauplatz entfernt und seinem damaligen Leben ein Ende gesetzt haben, so daß Henoch den Tod nicht spürte. Auf solch eine wunderbare Weise wird sich das ereignet haben, was in Hebräer 11:5 geschrieben steht:

      „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und er war nirgends zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung hatte er das Zeugnis, daß er Gott wohlgefallen habe“ (Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift).

      DIE TAGE VOR DER SINTFLUT

      16. Wie kommen wir darauf, zu sagen, Adam und Methusalah hätten sich gekannt?

      16 Henochs Sohn Methusalah wurde 969 Jahre vor der weltweiten Flut geboren und starb also im Jahre der Sintflut. Kannte Methusalah Adam, seinen ersten menschlichen Vorfahren, obwohl er in dessen Linie der achte war? Ja. Adam wurde 1 656 Jahre vor der Sintflut erschaffen. Er lebte 930 Jahre. Wenn wir zu seinem Alter das Alter Methusalahs hinzuzählen, so kommen wir auf 1 899 Jahre. Wenn man 1 656 Jahre von dieser Gesamtzahl abzieht, so ergibt das 243 Jahre. Die Lebensdauer Adams und diejenige Methusalahs überschnitten sich also um 243 Jahre (1. Mose 5:5, 21, 25-27).

      17. Welche Prophezeiung äußerte Methusalahs Sohn Lamech bei der Geburt Noahs, und warum war dieser Name passend?

      17 Methusalah lebte lange genug, um die Warnungen zu hören, die vor der weltweiten Flut verkündigt wurden, und er sah fast die Vollendung der Vorbereitungen, die getroffen wurden, damit einige Glieder des Menschengeschlechts jene Weltkatastrophe überlebten. Er konnte sehen, daß sein Enkel Noah Gerechtigkeit predigte und das Mittel für das Überleben von Menschen herstellte. Von den Söhnen Methusalahs wurde Lamech der Vater Noahs. Bei der Geburt Noahs wurde Lamech inspiriert, eine Prophezeiung über ihn auszusprechen. Daraus ging hervor, daß Gott vorhatte, Lamechs Sohn Noah zu gebrauchen. Darüber lesen wir: „Und Lamech lebte hundertzweiundachtzig Jahre und wurde dann der Vater eines Sohnes. Und er gab ihm dann den Namen Noah, indem er sprach: ,Dieser wird uns tröstende Erholung bringen von unserer Arbeit und von unserer Hände Mühsal, die vom Erdboden herrührt, den Jehova verflucht hat.‘ “ Lamechs Lebensdauer reichte noch bis auf fünf Jahre an die Sintflut heran (1. Mose 5:27-31). Der Name Noah entsprach der Prophezeiung Lamechs, denn er bedeutet „Ruhe“ und schließt den Gedanken der Tröstung durch Ruhe ein. Der Fluch, mit dem Gott den Erdboden wegen der Übertretung Adams verflucht hatte, sollte aufgehoben werden (1. Mose 3:17).

      18. In welchem Lebensjahr Noahs begann die Sintflut, und wann endete sie?

      18 Die Sintflut kam im 600. Lebensjahr Noahs und dauerte bis in sein 601. Lebensjahr (1. Mose 7:11; 8:13; 7:6). Die Weltkatastrophe, die sich in Noahs Tagen ereignete, war ein Bild der noch größeren Weltkatastrophe, die sich bald, noch in unserer Generation, ereignen wird, und aus diesem Grunde verdient sie unsere Beachtung (Sprüche 22:3).

      19. Inwiefern war Noah wie Henoch?

      19 Jahrhundertelang war Noah, der im Jahre 2970 v. u. Z. (1056 a. m.) geboren wurde, kinderlos: „Und Noah wurde fünfhundert Jahre alt, und danach wurde Noah der Vater von Sem, Ham und Japhet“ (1. Mose 5:32). Was für einen Ruf erwarb sich Noah, noch bevor er Vater wurde? „Dies ist die Geschichte Noahs. Noah war ein gerechter Mann. Er erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen. Noah wandelte mit dem wahren Gott“ (1. Mose 6:9, 10). Noah war also wie Henoch.

      20. Warum erhebt sich in bezug auf die „Söhne des wahren Gottes“, von denen berichtet wird, daß sie in den Tagen Noahs auf der Erde waren, eine Frage?

      20 Obwohl Noah ein Nachkomme Seths und Henochs war und auch „mit dem wahren Gott“ wandelte, wurde er doch nicht als ein ‘Sohn des wahren Gottes’ bezeichnet. Wenn er nicht so bezeichnet wurde, wer konnte dann auf Erden in jenen Tagen der Nachkommen des Sünders Adam so genannt werden? Nun, wer waren diejenigen, von denen berichtet wird, daß sie in den Tagen Noahs auf der Erde erschienen, und von denen wir nun lesen? „Nun geschah es, als die Menschen auf der Oberfläche des Erdbodens zahlreich zu werden anfingen und ihnen Töchter geboren wurden, daß dann die Söhne des wahren Gottes die Töchter der Menschen zu beachten begannen und gewahrten, daß sie gut aussahen; und sie nahmen sich dann Frauen, nämlich alle, die sie erwählten. Danach sprach Jehova: ,Mein Geist soll nicht auf unabsehbare Zeit dem Menschen gegenüber walten, da er ja Fleisch ist. Somit sollen sich seine Tage auf hundertzwanzig Jahre belaufen‘ “ (1. Mose 6:1-3).

      21. Wer waren jene „Söhne des wahren Gottes“, und welches Verlangen ließen sie in sich aufkommen?

      21 Jene „Söhne des wahren Gottes“ müssen Engel vom Himmel gewesen sein, die bis dahin Jehovas himmlischer Organisation heiliger „Söhne des wahren Gottes“ angehört hatten, Jehovas sinnbildlichem „Weibe“, das die Mutter des verheißenen „Samens“ werden sollte. Bei der Gründung der Erde, die als Wohnort des Menschen dienen sollte, hatten sie Jehovas Schöpfungswerk beobachtet und beifällig gejauchzt (Hiob 38:7; 1. Mose 3:15). Als sie beobachteten, daß unter den Menschen Ehen geschlossen wurden, und dabei insbesondere gut aussehende Frauen bemerkten, ließen sie in sich das Verlangen aufkommen, auf Erden ein Geschlechtsleben mit Frauen zu führen.

      22. Wie befriedigten jene „Söhne des wahren Gottes“ ihr Verlangen, wodurch sie sündigten?

      22 Wie konnten sie als Geistgeschöpfe mit Frauen von Fleisch, die auf Erden wohnten, Geschlechtsverkehr haben? Indem sie Fleischesleiber annahmen, in denen sie als begehrenswerte Männer erschienen, und sich unter den Menschen Frauen nahmen, mit denen sie dann Geschlechtsverkehr hatten. Da der Schöpfer und himmlische Vater Ehen zwischen fleischlichen, irdischen Geschöpfen derselben Natur, nicht aber zwischen Geistgeschöpfen und fleischlichen, menschlichen Geschöpfen gestattet hatte, kamen diese „Söhne des wahren Gottes“ nicht etwa deshalb in der Gestalt fleischlicher Menschen, weil sie als Boten Jehovas Gottes gedient hätten und von ihm beauftragt und gesandt worden wären. Sie begannen Naturen durcheinanderzubringen — die geistige und die menschliche, die himmlische und die irdische (3. Mose 18:22, 23). Offenbar sündigten jene „Söhne des wahren Gottes“.

      23. In was für einem Geist hatte Gott lange gegenüber der sündigen Menschheit gehandelt, doch was erklärte er nun?

      23 Seit Adams Auflehnung in Eden gegen die universelle Souveränität Jehovas Gottes waren nun mehr als tausend Jahre vergangen. Jehova Gott hatte im Geist der Geduld und Nachsicht gegenüber der sündigen Menschheit gehandelt, denn schon in den Tagen Henochs, des Urgroßvaters Noahs, war die „Gottlosigkeit“ der Menschen im allgemeinen berüchtigt. Und nun begannen sie mit einer neuen Form sittlicher Verderbtheit und sexueller Perversion, indem nämlich Ehen zwischen Frauen und verkörperten Engeln geschlossen wurden. Es war an der Zeit, daß der geduldige Schöpfer aufhörte, gegenüber der entartenden Menschheit im Geist der Nachsicht und Selbstbeherrschung zu handeln. Mit vollem Recht erklärte Gott schließlich: „Mein Geist soll nicht auf unabsehbare Zeit dem Menschen gegenüber walten, da er ja Fleisch ist. Somit sollen sich seine Tage auf hundertzwanzig Jahre belaufen“ (1. Mose 6:3).

      24. (a) Begrenzte Gott damals das Alter des Menschen wie bei Moses? (b) Was begann damals, und warum räumte Gott noch eine solch lange Zeitspanne ein?

      24 Dadurch sollte nicht etwa das Alter des Menschen begrenzt werden wie bei dem Propheten Moses, der 120 Jahre lebte. Es war Gottes Beschluß, daß die gottlose Menschenwelt bis zur weltweiten Flut nur noch 120 Jahre bestehen sollte. Somit wurde dieser göttliche Beschluß im Jahre 1536 a. m. oder 2490 v. u. Z. bekanntgegeben. Das bedeutete, daß damals die „Zeit des Endes“ für jene gottlose Welt der Tage Noahs begann. Der Gott mit einem Vorsatz legte Zeiten fest. Obwohl er solch ein entsetzliches Ereignis in Verbindung mit den „Söhnen des wahren Gottes“ nicht eingeplant hatte, blieb er dennoch völlig Herr der Lage und konnte mit der nun eingetretenen Situation fertig werden. Er ist allweise, allmächtig. Es war sehr rücksichtsvoll, daß er vor dem Ende jener gottlosen Welt solch eine lange Zeitspanne einräumte. Wieso? Weil Gott seinen Beschluß zwar zwanzig Jahre bevor Noah Vater wurde bekanntgab, aber doch noch Zeit einräumte, daß Noah drei Söhne haben konnte und diese aufwachsen und heiraten und sich ihrem Vater bei den notwendigen Vorbereitungen zum Überleben der drohenden Sintflut anschließen konnten (1. Mose 5:32; 7:11).

      DIE NEPHILIM

      25, 26. Wie wurden die Nachkommen, die aus den Ehen zwischen Engeln und Frauen hervorgingen, genannt und warum?

      25 Die Tage der Ehen zwischen leidenschaftlichen „Söhnen des wahren Gottes“ und Frauen waren gezählt. Aber war es möglich, daß aus dieser Naturenvermischung zwischen verkörperten Geistern und fortpflanzungsfähigen weiblichen Geschöpfen von Fleisch irgendwelche Nachkommen hervorgingen? Aus 1. Mose 6:4 erfahren wir als Antwort die Tatsachen:

      „In jenen Tagen befanden sich die Nephilim auf der Erde, und auch danach, als die Söhne des wahren Gottes fortfuhren, mit den Töchtern der Menschen Beziehungen zu haben und sie ihnen Söhne gebaren, waren sie die starken Männer, die vor alters waren, die Männer von Ruhm.“

      26 Die Söhne aus diesen Mischehen waren Bastarde und wurden Nephilim genannt. Diese Bezeichnung bedeutet „Fäller“, was anzeigt, daß diese mächtigen Bastardsöhne andere gewaltsam fällten oder schwächere Menschen zu Fall brachten. Es erforderte eine geraume Zeit, bis diese Nephilim empfangen und geboren wurden und dann aufwuchsen und ihre Laufbahn der Gewalttat beschritten. Als Bastarde konnten sie ihre Mischart normalerweise nicht weiter hervorbringen.

      27. Was wollte Gott „von der Oberfläche des Erdbodens wegwischen“, und warum?

      27 Es gereichte der Menschheitsfamilie nicht zum Nutzen, daß sich die ungehorsamen, verkörperten „Söhne des wahren Gottes“ durch so intime Beziehungen mit Menschen vermischten. „Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war. Und Jehova bedauerte, daß er Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es schmerzte ihn in seinem Herzen. Da sprach Jehova: ,Ich werde die Menschen, die ich erschaffen habe, von der Oberfläche des Erdbodens wegwischen, vom Menschen bis zum Haustier, bis zu dem sich regenden Tier und bis zu dem fliegenden Geschöpf der Himmel, denn ich bedauere in der Tat, daß ich sie gemacht habe.‘ Noah aber fand Gunst in den Augen Jehovas“ (1. Mose 6:5-8). Jehova bedauerte, daß der Mensch, den er erschaffen hatte, sittlich und geistig so tief gesunken war. Es war bedauerlich, Menschen mit einer so entarteten Persönlichkeit auf der Erde zu haben. Diese waren es, die er von der Erde wegwischen wollte, nicht aber das Menschengeschlecht als solches, dem der gerechte Noah angehörte.

      28. Warum können wir heute dankbar sein, daß sich Gott damals vornahm, dem vorsintflutlichen „Zeitalter der Gewalt“ auf der Erde ein Ende zu machen?

      28 In krassem Gegensatz zu Noah und seiner Familie wurde „die Erde ... verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt. So sah Gott die Erde, und siehe! sie war verderbt, denn alles Fleisch hatte seinen Weg auf der Erde verderbt“ (1. Mose 6:11, 12). In jenen Tagen vor der Sintflut war die Menschenwelt in ein Zeitalter der Gewalt eingetreten. Heute, und zwar seit dem Jahre 1914 u. Z., dem Jahr, in dem der Erste Weltkrieg mit seiner ganzen Gewalt ausbrach, befindet sich die Welt in einem „Zeitalter der Gewalt“, wie Beobachter es nennen. Wir könnten daher sehr gut die Frage stellen: Wie wäre die Weltlage heute, wenn Gott, der Allmächtige, zugelassen hätte, daß jenes vorsintflutliche „Zeitalter der Gewalt“ ohne Unterbrechung angedauert hätte? Bei dem Gedanken an die möglichen Folgen schaudert es uns. Es wäre dann schon längst zu gefährlich, auf der Erde zu leben. Wir können dankbar sein, daß sich Gott vornahm, jenem vorsintflutlichen „Zeitalter der Gewalt“ ein Ende zu machen.

      EINE WELT ENDET, EIN GESCHLECHT BLEIBT AM LEBEN

      29. Mit welchem Vorsatz, den Jehova hinsichtlich der Erde gefaßt hatte, waren die Anweisungen, die er Noah gab, im Einklang?

      29 Jehova Gott hielt sich an seinen ursprünglichen Vorsatz, die Erde, auf der paradiesische Verhältnisse herrschen sollten, vollständig mit Nachkommen des ersten Mannes und der ersten Frau zu bevölkern. Auch mußte die Linie, die den Messias hervorbringen sollte, erhalten bleiben. Im Einklang damit beauftragte Jehova den gehorsamen Noah, eine Arche (einen schwimmenden Kasten) zu bauen, die so groß wäre, daß sie Noah und seine Familie sowie Exemplare der Grundarten der Landtiere und der fliegenden Geschöpfe der Himmel, wie die Taube und den Raben, aufnehmen konnte. In der Arche wurde kein Platz für eine Dampfmaschine oder für einen Dieselmotor und für Brenn- oder Treibstoff zum Antreiben der Arche benötigt, um irgendwohin zu fahren; sie trieb mit ihren lebenden Insassen und den für ein Jahr oder länger ausreichenden Nahrungsvorräten einfach auf dem Wasser (1. Mose 6:13 bis 7:18).

      30. Welcher natürliche Zustand herrschte seit dem zweiten Schöpfungs„tag“ auf der Erde und in ihrer nächsten Umgebung, wodurch eine solche weltweite Flut möglich wurde?

      30 Um zu verstehen, wie eine solche weltweite Wasserflut möglich war, müssen wir uns ein Bild von dem Zustand unseres gesamten Planeten machen. Auf seiner Oberfläche befanden sich große und kleine Landmassen, die aus den Meeren herausragten. Oberhalb von alledem war ein Gewölbe oder eine Ausdehnung, die die Luft enthielt, welche den Menschen und anderen lebenden Geschöpfen zum Atmen diente. Aber darüber befand sich ein tiefer Wasserbaldachin, der die Erde wie ein Wickelband umgab und den der Schöpfer am zweiten Schöpfungs„tag“ auf die genau richtige Höhe emporgehoben hatte. Dort schwebte er dann und umgab den Planeten Erde wie eine Hülle, und nur gemäß dem Vorsatz des Schöpfers und auf sein Geheiß hin stürzte er über der Erde ein (1. Mose 1:6-8). Ein inspirierter Bibelkommentator des ersten Jahrhunderts u. Z. beschrieb dies ausgezeichnet mit folgenden Worten: „Von alters her [gab es] Himmel ... und eine Erde, die kompakt herausstand aus dem Wasser und inmitten des Wassers durch das Wort Gottes“ (2. Petrus 3:5, NW; Jerusalem Bible).

      31, 32. Was geht aus Noahs Aufzeichnungen über die Sintflut hervor?

      31 Die weltweite Flut ist kein aus babylonischer Quelle stammender Mythos. Sie ist eine geschichtliche Tatsache, deren Auswirkungen noch heute auf Erden zu sehen sind. Es wurden Zeiten berechnet und festgehalten. Laut Noahs Logbuch oder Archentagebuch begann sie am siebzehnten Tag des zweiten Monats des Mondjahres, in seinem 600. Lebensjahr.

      32 Gemäß Noahs Logbucheintragungen fielen dann vierzig Tage lang die Niederschläge. Selbst die Gipfel der damaligen Berge wurden überflutet, so daß sie fünfzehn Ellen unter Wasser waren. Am siebzehnten Tag des siebenten Mondmonats stieß die Arche auf den Bergen von Ararat auf Grund. Zufolge der Macht des Schöpfers bildeten sich im oberen Teil der Erdkruste neue Einsenkungen, damit die Flutwasser abfließen konnten. Am ersten Tag des ersten Monats des neuen Mondjahres war das Wasser völlig abgeflossen. Am siebenundzwanzigsten Tag des zweiten Monats des neuen Mondjahres, also ein Mondjahr und zehn Tage nachdem die Sintflut begonnen hatte, gebot Gott dem Noah, die Arche zu verlassen und auch alle Tiere hinauszulassen (1. Mose 7:11 bis 8:19).

      33. Was wurde in der Sintflut vernichtet, und was überlebte?

      33 So überlebte das von Adam abstammende Menschengeschlecht unter göttlichem Schutz die weltweite Flut, aber eine gottlose Welt oder eine Welt gottloser Menschen fand ihr Ende. Das bedeutete auch, daß jene berüchtigten Bastarde, die Nephilim, vernichtet wurden, denn sie waren wie alle übrigen Menschen aus Fleisch. In einfacher, verständlicher Sprache beschrieb dies der inspirierte Bibelkommentator des ersten Jahrhunderts richtig wie folgt:

      „Er [Gott] hielt sich nicht davon zurück eine ehemalige Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit mit sieben anderen in Sicherheit, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen brachte; ... durch diese Dinge wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde“ (2. Petrus 2:5; 3:6).

      34. Was geschah nach dem Bericht des Moses mit den lebenden Geschöpfen auf der Erde und mit denen in der Arche?

      34 Dies stimmt mit der Darstellung des Propheten Moses überein: „Alles, in dessen Nase der Odem der Lebenskraft wirksam war, starb, nämlich alles, was auf dem trockenen Boden war. So tilgte er alles Bestehende aus, was sich auf der Oberfläche des Erdbodens befand, vom Menschen bis zum Tier, zu dem sich regenden Tier und zu dem fliegenden Geschöpf der Himmel, und sie wurden von der Erde weggefegt, und nur Noah und die, die mit ihm in der Arche waren, blieben am Leben. Und die Wasser hatten weiterhin Oberhand auf der Erde, hundertfünfzig Tage“ (1. Mose 7:22-24).

      35. Was sollten wir wie Noah jetzt tun, wenn wir nicht für den „üblen Tag“ aufbehalten werden möchten, an dem Gottes Urteil vollstreckt wird?

      35 Bei jener weltweiten Flut war es tatsächlich so, daß „Gott eingriff“. Dadurch wurde auf dramatische Weise etwas gezeigt, was wir uns heute zu Herzen nehmen sollten. Was denn? „Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber für den Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung aufzubehalten“ (2. Petrus 2:9). „Alles hat Jehova zu seinem Zweck gemacht, ja auch den Bösen für den üblen Tag“ (Sprüche 16:4). Wenn wir daher nicht für den schnell herannahenden „üblen Tag“ aufbehalten werden möchten, nämlich für den von Jehova selbst festgesetzten „Tag“ zur Vollstreckung seiner gerechten Urteile an allen Ungerechten auf Erden, so ist es erforderlich, daß wir wie Noah ‘mit Gott wandeln’ und uns nach Gottes Vorsatz ausrichten.

      36. (a) Was geschah in der Sintflut mit den Nephilim? (b) Welche Folgen hatte sie für die ungehorsamen „Söhne des wahren Gottes“?

      36 In der Sintflut wurde nicht nur an den ungerechten Menschen und an den Nephilim das göttliche Gericht vollzogen, sondern auch an den ungehorsamen „Söhnen Gottes“ wurde ein verdientes Urteil vollstreckt. Als die Sintflut die ganze Erde überflutete, verließen jene „Söhne des wahren Gottes“ zwar ihre Frauen und Familien und entmaterialisierten sich, so daß sie nicht ertranken. Doch was geschah, als sie in ihren geistigen Zustand, an ihre eigene rechte Wohnstätte, zurückkehrten? Kam es zwischen ihnen und Gott wieder zu der früheren Vertrautheit? Wurde ihr Verhältnis zu ihm wieder wie vorher? Blieben sie weiterhin „Söhne des wahren Gottes“ in seiner heiligen himmlischen Organisation? Nein; in diesen ungehorsamen Geistgeschöpfen sehen wir vielmehr den Ursprung der „Dämonen“ (abgesehen von Satan, dem Teufel), von denen der Prophet Moses spricht (5. Mose 32:17; ferner Psalm 106:37). Aber die Bibelkommentatoren des ersten Jahrhunderts äußern sich genauer darüber, wie Jehova Gott mit jenen ungehorsamen Geistern verfuhr:

      „Die Engel, die ihre ursprüngliche Stellung nicht bewahrten, sondern ihre eigene rechte Wohnstätte verließen, hat er mit ewigwährenden Fesseln unter dichter Finsternis für das Gericht des großen Tages aufbehalten“ (Judas 6). „... den Geistern im Gefängnis, die einst ungehorsam gewesen waren, als die Geduld Gottes in den Tagen Noahs wartete, während die Arche errichtet wurde, in der wenige Personen, nämlich acht Seelen, sicher durch das Wasser getragen wurden“ (1. Petrus 3:19, 20). „Gott [hielt] sich nicht davon [zurück] ..., die Engel, die gesündigt hatten, zu bestrafen, sondern dadurch, daß er sie in den Tartarus warf, [überlieferte er] sie Gruben dichter Finsternis ..., um sie für das Gericht aufzubehalten“ (2. Petrus 2:4).

      37. In welchen Zustand gerieten die ungehorsamen „Söhne des wahren Gottes“, als sie in den geistigen Bereich zurückkehrten?

      37 Somit wurden die ungehorsamen „Söhne des wahren Gottes“ dadurch, daß sie sich entmaterialisierten und in den geistigen Bereich zurückkehrten, nicht wieder zu heiligen Engeln. Sie befanden sich nun auf der Seite Satans, des Teufels, des ursprünglichen Rebellen gegen Jehova Gott. Sie waren keines Platzes in Jehovas weibesähnlicher himmlischer Organisation heiliger, gehorsamer „Söhne des wahren Gottes“ mehr würdig. Aus diesem Grunde wurden sie zu „Dämonen“ degradiert. Dieser niedrige, unehrenhafte Zustand wurde passenderweise Tartarus genannt, eine Bezeichnung, die der griechischen Sprache entlehnt ist. In der altsyrischen Übersetzung der Bibel ist hiervon als von den „tiefsten Örtern“ die Rede. (Siehe auch Hiob 40:15 und 41:23 in der Septuaginta.) Jene ungehorsamen Geister genossen nicht mehr die Gunst geistiger Erleuchtung, wie Gott sie seinen treuen Engelsöhnen zu schenken für richtig hielt. So wurden sie in dichte Finsternis gestürzt und wurden dort wie mit „ewigwährenden Fesseln“ festgehalten, um für das „Gericht des großen Tages“ aufbehalten zu werden. Sie können der Menschheit somit keine wahre Erleuchtung zukommen lassen.

      38. Wessen „Same“ wurden jene ungehorsamen Geister, und wie betrügen und versklaven sie gewisse Menschen?

      38 Solche ungehorsamen Geister wurden der unsichtbare „Same“ der großen Schlange, Satans, des Teufels. Daß sie mit Satan, dem Teufel, in den Tartarus, in „Gruben dichter Finsternis“, geworfen wurden, bedeutete nicht, daß der verheißene „Same“ des himmlischen „Weibes“ Gottes den Kopf der Schlange zertreten hätte. Der heilige „Same“ war noch nicht hervorgebracht worden, und jene bösen Geister im Gefängnis waren begierig zu wissen, wer dieser „Same“ sein würde, damit sie sich daran beteiligen könnten, seine „Ferse“ zu zertreten (1. Mose 3:15). Aus diesem Grunde blieben jene bösen Geister unter Satan, ihrem Anführer, eng mit den Menschen in Verbindung, um sie zu betrügen und sie zu veranlassen, sich gegen den „Samen“ zu wenden, wenn dieser kommen sollte. Sie versuchen, durch Geistermedien mit Menschen Verbindung aufzunehmen, da ihnen selbst versagt ist, weiter Fleischesleiber anzunehmen. Sie geben vor, die „körperlosen Seelen“ verstorbener Menschen zu sein. Sie plagen oder belagern und bedrängen charakterschwache Personen und ergreifen sogar Besitz von willfährigen Personen. Der Prophet Moses wurde inspiriert, Gottes Volk davor zu warnen, irgend etwas mit diesen Feinden Gottes, den Dämonen, zu tun zu haben (5. Mose 18:9-13). Hüte dich daher vor Spiritismus!

      39. Wem — wenn nicht den Dämonen — sollten wir uns zuwenden, um geistig erleuchtet zu werden?

      39 Da wir gern über den „ewigen Vorsatz“ Jehovas Gottes unterrichtet werden möchten, müssen wir diese Geistermächte der Finsternis meiden, die die meisten Menschen gegenüber der Wahrheit Gottes blind machen. Für uns ist Gottes geschriebenes Wort, die Bibel, der Kanal geistiger Erleuchtung, wie dies aus den inspirierten Worten des Psalmisten hervorgeht, der zu Jehova Gott sagte: „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß und ein Licht für meinen Pfad“ (Psalm 119:105).

      40. Was beweist, daß Gottes himmlische Organisation trotz der Auflehnung von Menschen und Engeln Gott treu geblieben und entschlossen ist, mit ihm zusammenzuarbeiten?

      40 Im Lichte des Wortes Gottes haben wir nun auf die ersten 1 656 Jahre des Daseins des Menschen auf Erden zurückgeblickt, nämlich auf die Zeit von der Erschaffung Adams bis zur Flut der Tage Noahs. Trotz der Auflehnung sowohl von Engeln als auch von Menschen hat sich der unveränderliche Gott an seinen ursprünglich gefaßten Vorsatz hinsichtlich der Menschheit auf Erden gehalten. Obwohl eine ungenannte Zahl von Engeln einer selbstsüchtigen Begierde nachgab und sündigte und aus seiner himmlischen weibesähnlichen Organisation ausgeschlossen werden mußte, läßt sich ihre Zahl nicht mit der Zahl derer vergleichen, die ihm innerhalb seiner heiligen Organisation treu geblieben sind wie eine treue Ehefrau einem liebevollen Ehemann. Jahrtausende später sah der Prophet Daniel in einer Vision hundert Millionen loyale Engel, die immer noch Gott, dem Höchsten, dem „Alten an Tagen“, dienten (Daniel 7:9, 10). Dieses himmlische „Weib“, das die Mutter des vorhergesagten „Samens“ werden sollte, geriet mit der großen Schlange, Satan dem Teufel, und dem „Samen“ der Schlange in „Feindschaft“. Das „Weib“ war fest entschlossen, mit Jehova Gott zusammenzuarbeiten, was die Verwirklichung seines neu bekanntgegebenen Vorsatzes betraf, den „Samen“ zu der von ihm ausgewählten Zeit hervorzubringen.

      41. Was wollte Satan in seiner Bosheit vor der ganzen Schöpfung beweisen, und gelang ihm dies vor der Sintflut vollständig?

      41 Auf Erden, und zwar im Paradies der Wonne, waren Adam und Eva bei ihrer Erschaffung in menschlicher Vollkommenheit zu einem sichtbaren Teil der universellen Organisation Jehovas gemacht worden. Als sie versucht wurden, versäumten sie es, ihre Lauterkeit gegenüber ihrem Schöpfer, ihrem himmlischen Vater, zu bewahren. Unter dem Todesurteil stehend, wurden sie aus Jehovas universeller Organisation ausgeschlossen und wurden nicht mehr als seine Kinder betrachtet. Aber was ist über ihre Nachkommen zu sagen? Nach Adam und Eva zu urteilen, die ihre Lauterkeit gebrochen hatten, würden ihre in Unvollkommenheit geborenen Nachkommen, die die Sünde ererbten, nicht in der Lage sein, unter Versuchung und Druck von seiten der großen Schlange, Satans, des Teufels, gegenüber dem Schöpfer die Lauterkeit zu bewahren. Offenbar beabsichtigte Satan, der Teufel, vor der gesamten Schöpfung im Himmel und auf Erden zu beweisen, daß niemand von ihnen die Lauterkeit bewahren würde. Bewies er seine Ansicht, und das schon vor der Sintflut? Der Bibelbericht, der Gottes Standpunkt in dieser Angelegenheit zum Ausdruck bringt, zeigt, daß mindestens drei Menschen ihre Lauterkeit bewahrten, nämlich Abel, Henoch und Noah.

      42, 43. (a) Was wurde durch Abel, Henoch und Noah bewiesen? (b) Inwiefern erwies sich das, was Jehova im Hinblick auf das Erbringen weiterer Beweise vorausgesehen hatte, als richtig?

      42 Diese drei treuen, gottesfürchtigen Männer traten für die universelle Souveränität Jehovas, ihres Schöpfers, ein. Sie bewiesen, daß Satan, der Teufel, ein vermessener Lügner ist, wenn er behauptet, Gott, der Allmächtige, könne keinen Menschen auf die Erde setzen, der, auch wenn er sich in einer paradiesischen Umgebung befände, gegenüber Jehova die Lauterkeit bewahren würde, falls er den Versuchungen und dem Druck Satans, des Teufels, ausgesetzt werde. Durch Abel, Henoch und Noah wurde bewiesen, daß Gott, der Schöpfer, das von den Sündern Adam und Eva abstammende Menschengeschlecht mit Recht auf Erden bestehen ließ. Während das menschliche Leben auf Erden außerhalb des Paradieses weiterging, sollten außer Abel, Henoch und Noah noch andere Männer sowie Frauen erscheinen, so daß weitere Beweise gegen die Lüge und Verleumdung aufgehäuft würden, die der Teufel gegen Gott vorgebracht hatte.

      43 Was Jehova vorausgesehen hatte, war richtig, und sein Vorsatz sollte ganz gewiß gelingen. Sein messianischer Vorsatz, der in Gegenwart der großen Schlange im Garten Eden bekanntgemacht wurde, verlieh Gottes ursprünglichem Vorsatz zusätzliche Kraft und machte dessen Erfüllung gewiß. Gottes universelle Souveränität über die Erde, auf eine so mächtige Weise in der weltweiten Flut bewiesen, wird endlos über die Menschheit ausgeübt werden.

  • Die menschliche Abstammungslinie des „Samens“ ermitteln
    Gottes „ewiger Vorsatz“ jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht
    • 7. Kapitel

      Die menschliche Abstammungslinie des „Samens“ ermitteln

      1. Warum wurde Satan der Teufel, durch Abel, Henoch und Noah veranlaßt, sein Ziel, den „Samen“ zu vernichten, noch verzweifelter zu verfolgen?

      IM Mittelpunkt des „ewigen Vorsatzes“ Gottes steht der „Same“, der von Gottes „Weib“ hervorgebracht werden sollte. Auch bei dem Kampf, der im Garten Eden zwischen Satan und Gott begann, geht es um diesen geheimnisvollen „Samen“. Dieser „Same“ sollte zur bestimmten Zeit hervorgebracht werden, damit er den Kopf der großen Schlange zertrete. Satan, der Teufel, wußte, daß damit sein „Kopf“ gemeint war (1. Mose 3:15). Satan war entschlossen, diesen kommenden „Samen“ zu veranlassen, seine Lauterkeit aufzugeben, damit er für Gottes Vorsatz nicht mehr geeignet wäre. Mit der Sintflut endete die erste Runde des Kampfes zwischen Satan und Gott, und zwar mit einer Niederlage Satans. Bei mindestens drei Nachkommen des ersten Menschenpaares, dessen Lauterkeit er durch sein listiges Vorgehen hätte erschüttern können, war es ihm nicht gelungen, sie zu veranlassen, ihre Lauterkeit aufzugeben. Abel, Henoch und Noah hatten Satans Selbstsicherheit geschwächt, und deshalb verfolgte er sein Ziel, das darin bestand, den „Samen“ zu vernichten, noch verzweifelter.

      2. Die Menschheit sollte heute dankbar sein, daß sie durch Noah nach der Sintflut was für einen Anfang erhielt?

      2 In den ersten 658 Jahren nach der Sintflut wurden viele Einzelheiten über den „Samen“ des „Weibes“ Gottes bekannt. Seit der Sintflut stammen alle Menschen von Noah ab, dem Erbauer der Arche, die der Flut standhielt, und durch Noah erhielt die Menschheit wieder einen gerechten Anfang, denn Noah „wandelte mit dem wahren Gott“ (1. Mose 6:9). Durch Vererbung war er zwar unvollkommen, aber in sittlicher Hinsicht war er in Gottes Augen untadelig. Wie dankbar sollten wir, seine Nachkommen, doch hierfür sein! Sobald Noah die Arche verlassen und den Fuß auf den Berg Ararat gesetzt hatte, ging er der Menschheit in der Anbetung Jehovas Gottes, ihres Beschützers, mit gutem Beispiel voran.

      „Noah begann Jehova einen Altar zu bauen und einige von allen reinen Tieren und von allen reinen fliegenden Geschöpfen zu nehmen und auf dem Altar Brandopfer zu opfern. Und Jehova begann einen beruhigenden Wohlgeruch zu riechen, und so sprach Jehova in seinem Herzen: ,Nie wieder werde ich des Menschen wegen Übles auf den Erdboden herabrufen, weil die Neigung des Menschenherzens böse ist von seiner Jugend an; und nie wieder werde ich alles Lebende schlagen, wie ich getan habe. Denn alle Tage, da die Erde besteht, werden Saat und Ernte und Kälte und Hitze und Sommer und Winter und Tag und Nacht niemals aufhören‘ “ (1. Mose 8:20-22; vergleiche Jesaja 54:9).

      3. Inwiefern bewahrheitete sich die Prophezeiung, die Lamech bei der Geburt Noahs geäußert hatte, und wofür wurde der Regenbogen ein Symbol?

      3 Die Prophezeiung, die Lamech, der Vater Noahs, bei dessen Geburt über ihn geäußert hatte, erwies sich als richtig (1. Mose 5:29). Der Fluch, den Gott nach Adams Übertretung über den Erdboden außerhalb des Gartens Eden ausgesprochen hatte, war aufgehoben, und Noah (dessen Name „Ruhe“ bedeutet) bewirkte durch die Brandopfer, die er Gott darbrachte, daß ein beruhigender Wohlgeruch emporstieg und Gott veranlaßte, den Menschen kundzutun, daß sie fortan Ruhe haben würden von der Mühsal, die das Bebauen des verfluchten Erdbodens mit sich gebracht hatte. Gott bewirkte auch, daß der erste Regenbogen, über den berichtet wird, im Lichte der Sonne zu sehen war, die nun, nach der Beseitigung des Wasserdachs, unmittelbar auf die Erde schien. Jehova wies auf den Regenbogen als auf ein Zeichen hin, das für die Zuverlässigkeit seiner Verheißung bürgte, nach der ‘die Wasser nie mehr zu einer Sintflut werden sollten, um alles Fleisch zu verderben’. Es wird nie mehr eine Sintflut geben (1. Mose 9:8-15).

      4. Welche Frage erhob sich hinsichtlich des verheißenen „Samens“, da mit Noah auch seine drei Söhne und ihre Frauen die Sintflut überlebt hatten?

      4 Mit Noah und seiner Frau überlebten seine drei Söhne, Sem, Ham und Japhet, und ihre Frauen. Über welchen dieser drei Söhne sollte nun die Abstammungslinie verlaufen, bis der „Same“ des „Weibes“ Gottes auf der Erde erscheinen würde? Die Wahl, die getroffen werden mußte, sollte die drei Rassen, die von den drei Patriarchen Sem, Ham und Japhet abstammen würden, unterschiedlich beeinflussen. Die Prophezeiung, die Noah in einem kritischen Augenblick unter göttlicher Inspiration über seine drei Söhne äußerte, ließ erkennen, welchem von ihnen Gottes Gunst und Segen zuteil werden sollte. Wie kam es dazu?

      5. Was veranlaßte Noah, über Hams Sohn Kanaan einen Fluch auszusprechen?

      5 Da die Söhne Noahs dem Gebot Gottes, fruchtbar zu werden auf der Erde, nachkamen, wurde Sem zwei Jahre nach Beginn der Sintflut der Vater Arpachschads (1. Mose 11:10). Mit der Zeit wurde Ham der Vater Kanaans (1. Mose 9:18; 10:6). Einige Zeit nach der Geburt Kanaans berauschte sich Noah einmal aus einem nicht erwähnten Grund an Wein aus seinem Weingarten. Ham betrat das Zelt Noahs und sah ihn entblößt, nackt, daliegen, aber er tat nichts, um die Blöße seines Vaters zu bedecken. Statt dessen berichtete er es Sem und Japhet. Da diese beiden den richtigen Respekt vor ihrem Vater hatten, wollten sie Noahs Blöße nicht sehen; sie gingen daher rückwärts auf ihn zu und breiteten ein Tuch über ihn aus. Sie nutzten die Situation, in der sich ihr Vater befand, nicht aus, sondern zeigten, daß sie ihn nach wie vor als ihren Vater und als Jehovas Propheten respektierten.

      „Schließlich erwachte Noah von seinem Weinrausch und erfuhr, was sein jüngster Sohn ihm angetan hatte. Darauf sprach er: ,Verflucht sei Kanaan. Er werde der niedrigste Sklave seiner Brüder.‘ Und er fügte hinzu: ,Gesegnet sei Jehova, der Gott Sems, und Kanaan werde ihm zum Sklaven. Gott gewähre Japhet weiten Raum und lasse ihn weilen in den Zelten Sems‘ “ (1. Mose 9:20-27).

      6. Über welchen Sohn sollte gemäß der Prophezeiung Noahs die Geschlechtslinie, die zum Messias führte, verlaufen?

      6 Als Noah diese Worte sprach, war er nüchtern. Er verfluchte wegen Hams Respektlosigkeit ihm, dem Propheten Gottes, gegenüber nicht die ganze Nachkommenschaft Hams. Unter Gottes Inspiration verfluchte er nur einen Sohn Hams, nämlich Kanaan, dessen Nachkommen sich im Lande Kanaan in Palästina niederließen. Die Kanaaniter wurden Sklaven der Nachkommen Sems, als Gott die Israeliten gemäß der Verheißung, die er Abraham, dem Hebräer, gegeben hatte, in das Land Kanaan brachte. Sem lebte nach Beginn der Sintflut 502 Jahre; er war daher 150 Jahre ein Zeitgenosse Abrahams (1. Mose 11:10, 11). Noah erklärte, daß Jehova der Gott Sems sei. Jehova sollte gesegnet werden, da die Furcht vor ihm Sem veranlaßt hatte, Noah, dem Propheten Gottes, den gebührenden Respekt zu erweisen. Japhet sollte in den Zelten Sems als Gast behandelt werden, nicht als Sklave wie Kanaan. Sem war also der Gastgeber seines Bruders Japhet und hatte nach dem Wortlaut der Prophezeiung den Vorrang vor diesem. Demnach sollte Sems Geschlechtslinie zum Messias führen.

      DIE GRÜNDUNG BABYLONS

      7. Welcher Enkel Hams gründete das erste Babylonische Reich, und wie?

      7 Ein anderer mißratener Nachkomme Hams war sein Enkel Nimrod. Da Noah nach Beginn der Sintflut noch 350 Jahre lebte, sah er nicht nur den Aufstieg, sondern zweifellos auch den Untergang seines Urenkels Nimrod (1. Mose 9:28, 29). Nimrod gründete eine Organisation, deren Vorgehen erkennen ließ, daß sie zum sichtbaren „Samen“ der großen Schlange, Satans, des Teufels, gehörte. In 1. Mose 10:8-12 heißt es: „Und Kusch wurde der Vater Nimrods. Er machte den Anfang, ein Gewaltiger auf der Erde zu werden. Er erwies sich als ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova. Deshalb gibt es eine Redensart: ,So wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.‘ Und der Anfang seines Königreiches wurde Babel und Erech und Akkad und Kalne im Lande Schinear. Von jenem Land zog er nach Assyrien aus und machte sich daran, Ninive zu bauen und Rechoboth-Ir und Kalach und Resen zwischen Ninive und Kalach: das ist die große Stadt.“ Demnach gründete Nimrod das erste Babylonische Reich.

      8, 9. (a) Warum erwählte Jehova nicht Babel als die Stadt, auf die er seinen Namen legte? (b) Wessen Sprache wurde in Babel nicht verändert?

      8 In Babel (von den griechisch sprechenden Juden Babylon genannt) wurde die Sprache der Menschheit verwirrt, als Jehova Gott sein Mißfallen über den Bau der Stadt und ihres Turmes, der der falschen Religion dienen sollte, bekundete, weil deren Erbauer sich dadurch einen berühmten Namen machen und verhindern wollten, daß sie „über die ganze Erdoberfläche zerstreut“ würden. Sie sahen den Verfall der Städte, der heute zu beobachten ist, nicht voraus (1. Mose 11:1-9). Obwohl dieses Babylonische Reich, das Reich Nimrods, das erste Großreich auf der Erde war, wurde es nicht die erste Weltmacht, die im Bibelbericht erwähnt wird. Das alte Ägypten wurde die erste Weltmacht. Babels politische Macht wurde geschwächt, weil seine Erbauer, nachdem sie wegen der unterschiedlichen Sprachen uneins geworden waren, von Jehova veranlaßt wurden, sich über die ganze Erde zu zerstreuen.

      9 Jehova Gott erwählte nicht Babylon als die Stadt, auf die er seinen Namen legte. Noah und sein gesegneter Sohn Sem waren am Bau der Stadt Babel und ihres Turmes, der der falschen Religion dienen sollte, nicht beteiligt, und ihre Sprache wurde nicht verwirrt.

      10, 11. (a) Welche Geschlechtslinie der Nachkommen Sems wurde als die Linie bestimmt, aus der der verheißene „Same“ kommen sollte? (b) Wie und wem wurde dies enthüllt?

      10 Zwei Jahre nach dem Tode Noahs — er starb im Jahre 2020 v. u. Z. — wurde in der Geschlechtslinie Sems, der immer noch lebte, Abraham geboren. Er erwies sich als ein Anbeter Jehovas, des Gottes Sems. Es mag für Sem eine große Genugtuung gewesen sein, von der begeisternden Enthüllung zu hören, die Jehova Abraham machte. Sie war ein Beweis dafür, daß Jehova an dem „ewigen Vorsatz“ festhielt, den er im Garten Eden nach der Übertretung Evas und Adams gefaßt hatte. Sie zeigte, daß von allen Nachkommen Sems Abraham derjenige wäre, aus dessen Linie der „Same“ des „Weibes“ Gottes käme. Doch worin bestand die Enthüllung, die Gott Abraham, der damals Abram genannt wurde, machte?

      11 Abram (Abraham) befand sich in Mesopotamien, in der Chaldäerstadt Ur, nicht weit von Babylon (Babel) entfernt, als ihm die Enthüllung gemacht wurde. In 1. Mose 12:1-3 lesen wir: „Und Jehova sprach dann zu Abram: ,Zieh hinweg aus deinem Lande und von deinen Verwandten und aus dem Hause deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde; und ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und erweise dich als ein Segen. Und ich will die segnen, die dich segnen, und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen.‘ “

      12. Für wen war diese Enthüllung eine „gute Botschaft“, und von welchem Zeitalter kann gesagt werden, es habe mit jener Enthüllung begonnen?

      12 „Alle Familien des Erdbodens“ — das schließt auch unsere, im zwanzigsten Jahrhundert lebenden Familien ein. Die Glieder unserer Familien können sich durch diesen Abram (Abraham) der alten Zeit einen Segen erwerben. Das ist in der Tat eine gute Botschaft! Sie erreichte die nachsintflutliche Welt unerwartet im zwanzigsten Jahrhundert v. u. Z. Was sie bedeutete, wurde später in folgenden inspirierten Worten erklärt: „Sicherlich erkennt ihr, daß die, die am Glauben festhalten, die Söhne Abrahams sind. Nun hat die Schrift, in Voraussicht, daß Gott Leute von den Nationen zufolge des Glaubens gerechtsprechen würde, die gute Botschaft im voraus dem Abraham verkündet, nämlich: ,Durch dich werden alle Nationen gesegnet werden‘ “ (Galater 3:7, 8). Es kann daher mit Recht gesagt werden, daß das Zeitalter der guten Botschaft (das Evangeliumszeitalter, wie einige es nennen mögen) damals, kurz bevor Abraham dem göttlichen Befehl nachkam, begann.

      13. (a) In welchem Zustand befand sich Abraham, was sein Fleisch betraf, als Gottes Befehl an ihn erging, und was zählte daher bei Gott? (b) Wann überquerte Abraham den Euphrat?

      13 Es gilt in diesem Zusammenhang auch zu beachten, daß Abraham zu der Zeit, als Gott ihn als den Kanal erwählte, durch den alle Familien und Nationen gesegnet werden sollten, am Fleisch noch nicht beschnitten war. Er erhielt den Befehl, sich und seine männlichen Hausgenossen beschneiden zu lassen, von Gott erst vierundzwanzig Jahre später, in dem Jahr vor der Geburt seines Sohnes Isaak (1918 v. u. Z.). Was, wenn nicht der Zustand des Fleisches Abrahams, zählte denn bei Gott? Abrahams Glaube. Jehova Gott wußte, daß Abraham an ihn glaubte. Er gab Abraham den Befehl, seine Heimat zu verlassen, nicht vergeblich. Abraham brach unverzüglich auf und zog mit seinen Hausgenossen nordwestwärts, nach Charan, und nach dem Tod seines Vaters Terach in Charan überquerte er von dort aus den Euphrat und zog dem Land entgegen, das Gott ihm zu zeigen im Begriff war. Abraham überquerte den Euphrat im Frühling des Jahres 1943 v. u. Z. (am 14. Nisan) oder 430 Jahre bevor seine Nachkommen in Ägypten das erste Passah feierten (2. Mose 12:40-42; Galater 3:17).

      14. Was sagte Jehova zu Abraham im Lande Kanaan, und was tat Abraham danach?

      14 Der Prophet Moses berichtet hierüber folgendes: „Darauf ging Abram, so, wie Jehova zu ihm geredet hatte, und Lot ging mit ihm. Und Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Charan auszog. So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, den Sohn seines Bruders, und alle Habe, die sie angesammelt hatten, und die Seelen, die sie in Charan erworben hatten, und sie machten sich auf den Weg, um in das Land Kanaan zu ziehen. Schließlich kamen sie in das Land Kanaan. Und Abram durchzog nun das Land bis zu der Stätte von Sichem bei den großen Bäumen von More; und zu jener Zeit war der Kanaaniter im Lande. Jehova erschien nun dem Abram und sprach: ,Deinem Samen werde ich dieses Land geben.‘ Danach baute er dort Jehova, der ihm erschienen war, einen Altar“ (1. Mose 12:4-7; Apostelgeschichte 7:4, 5).

      15. Warum setzte die Verheißung eines „Samens“, die Gott Abraham gab, ein Wunder voraus, und welches noch größere Wunder stand damit in Verbindung?

      15 Obwohl Abram damals schon fünfundsiebzig Jahre alt und noch kinderlos war, von seiner Frau Sarai, die damals fünfundsechzig Jahre alt war, also noch kein Kind hatte, verhieß Jehova ihm, daß er einen Samen oder einen Nachkommen haben würde, dem er, Jehova, das Land Kanaan geben würde. Abraham schenkte dieser göttlichen Verheißung Glauben. So, wie es damals um die Fortpflanzungsfähigkeit der Frau stand, grenzte das, was Gott verhieß, beinahe an ein Wunder. Als Abraham vierundzwanzig Jahre später hörte, daß er von seiner Frau Sara einen Sohn erhalten sollte, lachte er und sagte in seinem Herzen: „Wird einem Mann im Alter von hundert Jahren ein Kind geboren werden, und wird Sara, ja, wird eine Frau im Alter von neunzig Jahren gebären?“ (1. Mose 17:17; 18:12-14). Wenn das schon „außergewöhnlich“ war, dann wäre das Wunder, durch das Gottes Prophezeiung aus 1. Mose 3:15 erfüllt werden sollte, noch viel erstaunlicher, denn Gottes „Weib“ war ein himmlisches „Weib“, und ihr verheißener „Same“ sollte ein himmlischer „Same“ sein, der aber aus der irdischen Abstammungslinie Abrahams hervorgehen würde. Deshalb konnte dieser „Same“ des „Weibes“ Gottes als der „Same Abrahams“, ja als „Sohn Abrahams“ bezeichnet werden.

      16. Welche Fragen in bezug auf den „Samen“ erhoben sich zufolge der göttlichen Verheißung, daß aus Abraham und Sara Nationen und Könige hervorgehen würden?

      16 Als Gott Abraham durch seinen Engel die Zusicherung gab, daß er von seiner Frau Sara einen Sohn erhalten werde, der Isaak genannt werden sollte, sagte er zu ihm: „Ich will dich sehr, sehr fruchtbar machen und will dich zu Nationen werden lassen, und Könige werden aus dir hervorgehen. ... ich will sie [Sara] segnen und dir auch einen Sohn von ihr geben; und ich will sie segnen, und sie wird zu Nationen werden; Könige von Völkern werden aus ihr kommen“ (1. Mose 17:6, 16). Welche von diesen „Nationen“ würde nun Jehovas begünstigte Nation sein? Würde sie einen König über sich haben? Sollte der „Same“ des „Weibes“ Gottes dieser König werden? Es ist ganz natürlich, solche Fragen zu stellen.

      MELCHISEDEK

      17. Welche Begegnung Abrahams mit einem König im Lande Kanaan war von größter Bedeutung, und warum gab Abraham diesem König den Zehnten?

      17 Abraham war schon vor dieser Zeit mit irdischen Königen in Verbindung gekommen. Von größter Bedeutung war seine Begegnung mit dem hervorragendsten König des Landes Kanaan. Abraham war gezwungen gewesen, seinen Neffen Lot aus der Hand von vier Königen zu befreien, die in das Land Kanaan eingedrungen waren und fünf kanaanitische Könige geschlagen und Gefangene, darunter auch Lot, weggeführt hatten. Bei seiner Rückkehr von der Niederwerfung der vier plündernden Könige näherte sich Abraham der Stadt Salem in dem Gebirge westlich des Toten Meeres. „Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten. Dann segnete er ihn und sprach: ,Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat; und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat!‘ Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem“ (1. Mose 14:18-20). Da — wie Melchisedek Abraham sagte — Gott, der Höchste, Abrahams Bedrücker in seine Hand geliefert hatte, war es nicht mehr als recht, daß Abraham dem Priester Gottes, des Höchsten, Melchisedek, den Zehnten von allem, was er erbeutet hatte, gab.

      18. Warum war der Segen, den Melchisedek über Abraham sprach, kein leeres Wort, und wie zeigte David, von welcher Bedeutung Melchisedek in Verbindung mit dem Vorsatz Gottes war?

      18 Der Segen, den Melchisedek über Abraham sprach, war kein leeres Wort. Er galt etwas und stimmte auch mit Jehovas Verheißung überein, daß Abraham allen Familien des Erdbodens zum Segen sein sollte, daß sich alle Familien durch ihn einen Segen erwerben sollten (1. Mose 12:3). Dieser geheimnisvolle König-Priester Melchisedek geriet nicht in Vergessenheit, obwohl die Geschichte nur wenig über ihn berichtet. Neunhundert Jahre später inspirierte Gott, der Höchste, einen anderen König von Salem, den König David von Jerusalem, zu einer Prophezeiung, aus der hervorging, von welcher Bedeutung Melchisedek in Verbindung mit dem Vorsatz Gottes, des Höchsten, war. Gemäß dieser Prophezeiung war Melchisedek das Vorbild eines noch größeren Königs, eines Königs, der sogar größer sein würde als David, ja den selbst David „mein Herr“ nennen würde. Dieser vorgeschattete König konnte kein anderer sein als der Messias, der „Same“ des „Weibes“ Gottes. Daher schrieb David unter dem Einfluß des heiligen Geistes Gottes folgende Worte, die wir in Psalm 110:1-4 lesen:

      „Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: ,Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.‘ Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, indem er spricht: ,Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.‘ Dein Volk wird sich willig darbieten am Tage deiner Streitmacht. In der Pracht der Heiligkeit, aus dem Schoße der Morgenröte hast du, Tautropfen gleich, deine Jungmannschaft. Jehova hat geschworen (und es wird ihn nicht gereuen): ‚Du bist Priester auf unabsehbare Zeit nach der Weise Melchisedeks!‘ “

      19. Wessen Nachkomme mußte derjenige sein, von dem vorhergesagt wurde, er werde den Stab der Macht auf dem Berg Zion schwingen, und warum sprach David in seiner Prophezeiung nicht von den Königen, die in der Zeit von Salomo bis Zedekia regierten?

      19 Man beachte, was diese inspirierten Worte bedeuten. Die Tatsache, daß König David sagte, Jehova werde den Stab der Macht des Königs aus Zion senden, deutete darauf hin, daß dieser König ein leiblicher Nachkomme Davids sein würde. Gemäß Jehovas Bund mit David für ein ewiges Königreich sollte nie jemand anders als ein leiblicher Nachkomme Davids als König auf dem Berg Zion sitzen und das stabähnliche Zepter der Macht schwingen (2. Samuel 7:8-16). Darum würde derjenige, dessen Stab der Macht aus Zion gesandt würde, „Sohn Davids“ genannt werden. David wies aber in diesem Fall nicht prophetisch auf seinen Sohn, den König Salomo, hin, der als der glorreichste König aus dem Geschlecht Davids auf dem Berg Zion thronte und über alle zwölf Stämme seines Volkes regierte. David sprach seinen Sohn Salomo nie mit „mein Herr“ an und auch keinen der anderen Könige von Zion, die Salomo auf den Thron folgten, bis zum König Zedekia. Außerdem war weder Salomo noch einer der ihm folgenden Könige auf dem Berg Zion Priester und König wie Melchisedek (2. Chronika 26:16-23).

      20. Inwiefern sollte der in der Prophezeiung Erwähnte Davids „Herr“ sein, obwohl er dessen Sohn wäre?

      20 Wenn aber dieser verheißene Herrscher doch ein Sohn König Davids sein sollte, warum sollte David dann von ihm als von „meinem Herrn“ sprechen? Weil dieser hervorragende „Sohn Davids“ ein König sein sollte, der weit über David stehen würde. David saß zwar auf dem irdischen Berg Zion auf dem „Thron Jehovas“, aber er fuhr nie — auch bei seinem Tode nicht — in den Himmel auf, um sich dort zur „Rechten“ Jehovas zu setzen. Doch derjenige, der Davids „Herr“ werden würde, sollte dies tun. Seine königliche Stellung zur Rechten Jehovas im Himmel könnte als himmlischer Berg Zion bezeichnet werden, weil sie durch den irdischen Berg Zion dargestellt wurde, der sich damals (heute nicht mehr) innerhalb der Mauern Jerusalems befand. Wie wir in Psalm 89:27 lesen, sagte Jehova im Hinblick auf den Messias: „Auch werde ich selbst ihn als Erstgeborenen setzen, als den höchsten der Könige der Erde.“ Er sollte nicht nur ein dem David übergeordneter Herr und König sein, sondern sollte auch für immer ein „Priester“ Gottes, des Höchsten, sein nach der Weise Melchisedeks, des Königs des alten Salem (Psalm 76:2; 110:4).

      21. Warum sollte also der Name Abrahams groß werden?

      21 Der Patriarch Abraham ahnte damals, im zwanzigsten Jahrhundert v. u. Z., wohl kaum, daß zu den „Königen“, deren Vorfahren er und seine Frau Sara werden sollten, auch der messianische König gehören würde, der durch Melchisedek vorgeschattet wurde, dem er den Zehnten von seiner ganzen Kriegsbeute gegeben hatte. Kein Wunder, daß der Name Abrahams in Verbindung mit einem solchen König-Priester groß werden sollte und daß sich durch diesen Priester-König nach der Weise Melchisedeks alle Familien der Erde segnen oder sich durch Abraham einen Segen erwerben sollten! (1. Mose 12:3).

      DER „FREUND“ GOTTES

      22. Wie veranschaulichte Gott, daß seine auserwählte Nation aus Abrahams leiblichem Sohn und Erben hervorgehen würde?

      22 Nachdem Abraham die vier eingedrungenen Könige besiegt hatte, verhieß ihm Gott nicht nur den nötigen Schutz, sondern er verhieß ihm auch einen „Erben“, der sein leiblicher Sohn sein würde. Daß Gottes auserwählte Nation aus diesem Sohn und Erben hervorgehen würde, versicherte Gott Abraham durch folgende Veranschaulichung: „Er brachte ihn nun hinaus und sprach: ,Blicke bitte zu den Himmeln auf und zähle die Sterne, wenn du sie zu zählen vermagst.‘ Und er sprach ferner zu ihm: ,So wird dein Same werden.‘ Und er setzte Glauben in Jehova; und er rechnete es ihm dann als Gerechtigkeit an“ (1. Mose 15:1-6).

      23. Weswegen wurde Abraham als gerecht gerechnet, und als was wurde er mit Recht bezeichnet?

      23 Vergessen wir nicht, daß Abraham damals noch ein unbeschnittener Hebräer war. Die Gerechtigkeit konnte ihm also nicht aufgrund der Beschneidung am Fleische angerechnet werden; sie wurde ihm wegen seines Glaubens an Jehova, der ihm einen Teil seines Vorsatzes enthüllt hatte, angerechnet. Abraham wurde deshalb von Gott als gerecht gerechnet, und so wurde er mit Recht als ein Freund Gottes bezeichnet. Jahrhunderte später nannte Josaphat, ein König von Jerusalem, Abraham den „lieben Freund“ Jehovas. Noch später sprach Jehova durch Jesaja von Abraham als von seinem „Freund“ (2. Chronika 20:7; Jesaja 41:8). Das beweist, von welcher Bedeutung und von welcher Wichtigkeit der Glaube an Jehova in Verbindung mit seinem „Samen“ in Wirklichkeit ist.

      24. Wie wurde Abraham der Vater Ismaels und danach der Vater Isaaks?

      24 Im Jahre 1932 v. u. Z. erhielt Abraham auf Veranlassung seiner unfruchtbaren, betagten Frau Sara von deren ägyptischer Sklavin einen Sohn, den er Ismael nannte (1. Mose 16:1-6). Dreizehn Jahre danach, im Jahre 1919 v. u. Z., erfuhr Abraham von Jehova, daß Ismael nicht der wahre „Same“ wäre, sondern daß ein Sohn seiner rechtmäßigen Frau, Sara, der auserwählte „Same“ sein würde. Dieser „Same“ sollte der Sohn einer Freien sein. So wurde im darauffolgenden Jahr Isaak geboren, als Sara neunzig Jahre alt war. „Und Abraham war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.“ Am achten Lebenstag wurde Isaak beschnitten, wie sein Vater Abraham ein Jahr zuvor beschnitten worden war (1. Mose 21:1-5).

      25. Machte Jehova alle Söhne Abrahams zu einer Nation? Begründe deine Antwort.

      25 Interessanterweise machte Gott nun nicht beide Söhne Abrahams — Ismael, den Erstgeborenen, und Isaak — zu einer Nation, einer Zweistämmenation. Nein, sondern fünf Jahre später entließ Abraham auf die dringende Bitte seiner Frau Sara hin Hagar und deren Sohn Ismael aus seinem Haus, damit sie für sich selbst sorgten und dorthin gehen könnten, wohin sie wollten (1. Mose 21:8-21). Auch Isaak und die Söhne, die Abraham nach dem Tode Saras (1881 v. u. Z.) von seiner Nebenfrau Ketura erhalten hatte, machte Gott nicht zu einer Nation, einer Siebenstämmenation. „Später gab Abraham alles, was er hatte, dem Isaak, aber den Söhnen der Nebenfrauen, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke. Dann sandte er sie noch zu seinen Lebzeiten von seinem Sohn Isaak fort, ostwärts, nach dem Lande des Ostens“ (1. Mose 25:1-6).

      26. Wegen welcher bewundernswürdigen Glaubenstat empfing Abraham im Lande Moria einen besonderen Segen, und welchen Wortlaut hatte er?

      26 Nach einer bewundernswürdigen Glaubenstat empfing Abraham, dieser „Freund Gottes“, einen besonderen Segen. Das geschah, nachdem sein Glaube und sein Gehorsam gegenüber Gott, dem Höchsten, gründlich erprobt worden waren. Der Segen als Zeichen göttlicher Gunst wurde auf dem Gipfel eines Berges im Lande Moria ausgesprochen, wo, wie vielfach angenommen wird, König Salomo Jahrhunderte später den prächtigen Tempel Jehovas erbaute (2. Chronika 3:1). Dort, an dem Ort, den Jehova bestimmt hatte, lag auf dem Holz, das auf einem neuerrichteten Altar ausgebreitet worden war, ein Jüngling. Es war Isaak. Neben dem Altar stand sein Vater mit einem Schlachtmesser in der Hand. Er war gerade im Begriff, Gottes Befehl, Isaak zu töten, nachzukommen, um ihn Gott, der ihm den Knaben durch ein Wunder gegeben hatte, als Brandopfer darzubringen. Da geschah folgendes:

      „Jehovas Engel ... begann ihm von den Himmeln her zuzurufen und zu sagen: ,Abraham, Abraham! ... Strecke deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tue ihm gar nichts, denn jetzt weiß ich wirklich, daß du gottesfürchtig bist, indem du mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten hast.‘ ... Und Jehovas Engel rief dann dem Abraham zum zweiten Mal von den Himmeln her zu und sprach: , „Ich schwöre in der Tat bei mir selbst“, ist der Ausspruch Jehovas, „daß wegen der Tatsache, daß du dies getan hast und mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten hast, ich dich bestimmt segnen werde und deinen Samen bestimmt mehren werde wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind; und dein Same wird das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen. Und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde zufolge der Tatsache segnen, daß du auf meine Stimme gehört hast“ ‘ “ (1. Mose 22:1-18).

      27. Was ging aus dieser göttlichen Erklärung hinsichtlich der Auserwählung des „Samens“ hervor, und wer sollte sich durch diesen „Samen“ einen Segen erwerben?

      27 Das bedeutete, daß der verheißene „Same“, durch den sich alle Nationen einen Segen erwerben sollten, aus der Geschlechtslinie Isaaks kommen würde. Dadurch zeigte Jehova Gott, daß er die Geschlechtslinie ausgewählt hatte und daß die Halbbrüder Isaaks am Hervorbringen dieses „Samens“ nicht beteiligt sein würden. Dennoch sollten sich die von Isaaks Halbbrüdern abstammenden Nationen durch diesen „Samen“ einen Segen erwerben können. Auch die heutigen Nationen, das heißt Menschen jeder Nationalität, können sich durch den „Samen“ Abrahams einen Segen erwerben.

      28. Von welchen Ereignissen, die mit seiner Geschlechtslinie in Verbindung standen, mag Sem aufgrund seiner langen Lebensdauer gehört haben?

      28 Der Patriarch Sem, der die weltweite Flut überlebt hatte, lebte damals noch und mag von Gottes Segen über Abraham gehört haben, ja er lebte noch, als Isaak die schöne Rebekka aus Charan (Mesopotamien) heiratete. Er lebte nach dieser Heirat noch weitere zehn Jahre, bis zum Jahre 1868 v. u. Z., aber er lebte nicht mehr so lange, daß er die Nachkommen dieser Ehe gesehen hätte. Abraham dagegen sah sie noch (1. Mose 11:11; 25:7).

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen