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Das entzweite Haus vereinigenDer Wachtturm 1971 | 1. Juli
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22, 23. Wie sollte ein Mann handeln, dessen Frau ihm Vorwürfe macht wegen seiner Liebe zu Gott und seines Eifers für ihn?
22 Was aber, wenn die Frau wirklich eine Gegnerin des wahren Christentums ist und dies durch ihre Äußerungen auch deutlich zu verstehen gibt, ja wenn sie ihrem Mann Vorwürfe macht wegen seiner Liebe zu Gott und wegen seines Eifers für ihn? Dann muß der Mann dies alles standhaft ertragen und seine Lauterkeit bewahren. Davids Frau Michal sprach von der Gottesanbetung ihres Mannes sehr geringschätzig; sie ging sogar so weit, daß sie ihren Mann in ihrem Herzen verachtete. Ließ David aber zu, daß dadurch sein Eifer, seine Begeisterung und seine Liebe zu Gott nachließen? Keineswegs! Auch der treue Hiob ließ in seiner Lauterkeit nicht nach, als seine Frau und andere seiner Gefährten ihm Vorwürfe machten. Welch gute Vorbilder für gläubige Ehemänner, die eine ungläubige Frau haben! — 2. Sam. 6:14-23; Hiob 2:9, 10; 16:19-21; 42:10, 11.
23 Wie sollte der Mann auf die unfreundlichen Worte seiner Frau reagieren? Römer 12:21 gibt uns eine unmißverständliche Antwort: „Laß dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse stets mit dem Guten.“ Demnach sollte er stets mit Milde antworten, nicht im Zorn, denn dadurch würde er die Sache nur noch schlimmer machen. Mit Freundlichkeit und Liebe erreicht man bei Frauen mehr als mit Druck. Liebe und Langmut mögen den Widerstand mit der Zeit brechen und bewirken, daß die gegnerisch eingestellte Frau den Standpunkt ihres gläubigen Mannes respektiert. In Kolosser 3:19 finden wir folgenden guten Rat: „Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin und laßt euch nicht gegen sie erbittern.“ Es geht also in erster Linie darum: Sei ein besserer Ehemann, mit anderen Worten, sei rücksichtsvoller, freundlicher und verständnisvoller. Der Apostel Petrus zeigt dem christlichen Ehemann, wie er zu seiner Frau eingestellt sein sollte, indem er sagt: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt.“ — 1. Petr. 3:7.
24, 25. Wie kann ein gläubiger Ehemann als Christ auf seine Frau Rücksicht nehmen?
24 Bemühe dich also, deine Frau für Gottes Wahrheit zu gewinnen, wie du sie für dich gewonnen hast, als du um sie warbst. Sei nicht herrisch und barsch wie viele weltliche Ehemänner. Du kannst als Christ in mancher Hinsicht auf deine Frau Rücksicht nehmen. Frage sie nach ihrer Meinung, bevor du etwas endgültig entscheidest. Laß sie wissen, daß du an ihr interessiert bist. Widme dem Menschen, den du dir als Lebensgefährten gewählt hast, soviel Zeit wie möglich. Versichere deiner Frau immer wieder, daß du sie liebst.
25 Vergiß nicht, daß du leicht die Beherrschung verlieren und in Zorn geraten kannst. Zornige Worte verraten aber einen Mangel an Selbstbeherrschung, einen Mangel an einer Frucht des Geistes. (Gal. 5:22, 23) Nur ein richtiger Mann, ein echter Christ, kann so vortrefflich wandeln und so taktvoll über die Wahrheit sprechen, wie die Bibel es beschreibt. Warum also die Selbstbeherrschung verlieren und unglücklich sein, statt die christlichen Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen, die zu wahrem Frieden und echtem Glück führen?
26. Auf welche Weise kann gegnerisch eingestellten Frauen oft geholfen werden, wie das zum Beispiel einem Kreisdiener in Malawi gelungen ist?
26 Es hat sich immer wieder gezeigt, daß oftmals selbst mit Frauen, die der biblischen Wahrheit gegenüber anscheinend gegnerisch eingestellt waren, ein Bibelstudium begonnen werden konnte, wenn sie taktvoll angesprochen wurden. Ein Kreisaufseher der Zeugen Jehovas in Malawi begann mit fünf gegnerisch eingestellten Ehefrauen Heimbibelstudien, indem er ihre Männer besuchte und dann die Frauen taktvoll einlud, sich zu ihnen zu setzen. Kurz danach sagten die Frauen, sie schätzten das Bibelstudium, das in ihrer Wohnung begonnen worden sei, wirklich und sie wüßten jetzt schon, daß dies die Wahrheit sei. Sie äußerten sogar den Wunsch, sich am Königreichspredigtdienst zu beteiligen.
27, 28. (a) Was hat schon oft wesentlich dazu beigetragen, daß ein entzweites Haus vereinigt wurde, wie das ein Fall zeigte, der sich auf den Philippinen zutrug? (b) Wie sollte sich also der Christ in einem entzweiten Haus verhalten?
27 Freundliche Besuche reifer Christen haben schon oft wesentlich dazu beigetragen, daß ein entzweites Haus vereinigt wurde. Die gegnerisch eingestellte Frau eines Zeugen Jehovas auf den Philippinen machte zum Beispiel jeweils sogar die Kleider ihres Mannes naß, wenn sie wußte, daß er in den Predigtdienst gehen wollte. Sie verbrannte auch seine Bibel und verschiedene biblische Schriften. Ein reifer Zeuge machte jedoch freundliche Besuche bei der Familie und konnte so allmählich das Vorurteil der Frau überwinden. Schließlich wurde mit der ganzen Familie ein Bibelstudium begonnen. Das Studium ging gut voran, und nach einigen Monaten war die Frau so weit, daß sie sich Gott hingab. Man stelle sich die Freude des Mannes vor, als er sie selbst in einem Fluß in der Nähe taufen konnte! Als sie aus dem Wasser kamen, umarmten sie sich. Tränen standen in ihren Augen, und sie dankten Jehova dafür, daß ihre Familie, die so lange entzweit gewesen war, dank der liebevollen Hilfe eines christlichen Bruders durch die wahre Anbetung nun endlich vereinigt war.
28 Laß also den Mut nie sinken, und höre nie auf, dich zu bemühen, dein entzweites Haus durch die wahre Anbetung zu vereinigen. Wende die guten Ratschläge des Wortes Gottes in deiner Familie an, und Jehova wird dein Haus bestimmt segnen. — Gal. 6:9.
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Die christliche Frau und die Kinder im entzweiten HausDer Wachtturm 1971 | 1. Juli
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Die christliche Frau und die Kinder im entzweiten Haus
„Ihr Ehefrauen, seid den eigenen Männern untertan, damit sie, wenn irgendwelche dem Wort ungehorsam sind, durch den Wandel ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden.“ — 1. Petr. 3:1.
1—3. Warum ist ein geistiges Rettungswerk heute dringend notwendig? Wieso kann Vernachlässigung mit ein Grund sein für ein entzweites Haus?
WENN das Leben von Menschen bedroht ist, wie bei einem Brand, einer Überschwemmung usw., müssen die Rettungsarbeiten sehr schnell vor sich gehen. Manchmal führen Gedankenlosigkeit oder Unachtsamkeit zu Verlusten an Menschenleben. Daraus können Jehovas Zeugen etwas lernen. Wieso? Weil sie wissen, daß das gegenwärtige System der Dinge und alle, die dazu gehören, in nicht allzu ferner Zukunft vernichtet werden. Bis das geschieht, müssen sie sich weiterhin bemühen, Menschen zu helfen, aus diesem zum Untergang verurteilten System herauszukommen und durch das „enge Tor“ einzugehen, das zu ewigem Leben in Gottes neuem System der Dinge führt. — Matth. 7:13, 14.
2 Bestimmt möchten Jehovas Zeugen niemand vernachlässigen und es niemandem durch gedankenlose Worte oder Handlungen erschweren, Gottes Wahrheit kennenzulernen. Das trifft auch auf das entzweite Haus zu. Es ist aber schon vorgekommen, daß Ehemänner, die nicht direkt gegnerisch eingestellt waren, vernachlässigt wurden. So mußte sich zum Beispiel eine Frau, die mit ihrem Mann über die Zusammenkünfte der Christenversammlung sprach, sagen lassen: „Du hast mich ja noch nie eingeladen.“ Eine taktvolle Einladung zu den Zusammenkünften der Versammlung sollte also nicht unterlassen werden, wenn sich dafür eine günstige Gelegenheit bietet.
3 Frauen und Kinder in Familien, in denen der Mann und Vater nicht gläubig ist, sollten ihr möglichstes tun, um ihm zu helfen, für Jehova und sein Königreich Stellung zu beziehen. Wenn aber gläubige Ehefrauen und Kinder dem ungläubigen Familienhaupt die
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