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  • Hast du den Geist eines Evangeliumsverkündigers?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 1. 9. S. 527-532

Hast du den Geist eines Evangeliumsverkündigers?

1. Warum ist das Werk der Verkündigung der guten Botschaft eines der wichtigsten Werke, die auf der Erde verrichtet werden?

DAS Werk der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich ist eines der wichtigsten Werke, die je auf Erden verrichtet worden sind. Warum? Weil es der „Prüfstein“ ist, nach dem die Menschheit gerichtet wird. Wer die gute Botschaft annimmt und ihr gehorcht, wird gerettet; wer sie ablehnt und ihr nicht gehorcht, wird vernichtet.

2, 3. (a) Zeige anhand eines Beispiels, wie die gute Botschaft die wahre Einstellung eines Menschen offenbart. (b) Welche Fragen hinsichtlich der guten Botschaft kann man sich zum eigenen Nutzen stellen?

2 Jemand mag zum Beispiel sehr religiös sein. Man hat vielleicht den Eindruck, daß er einen guten Charakter hat, großzügig und menschenfreundlich ist. Aber seine Reaktion auf die gute Botschaft offenbart, ob er wirklich ein Freund Gottes ist. Gott kennt das Herz der Menschen. „Jeder Weg eines Mannes ist gerade in seinen eigenen Augen“, sagt der Sprücheschreiber, „aber Jehova schätzt die Herzen ab“ (Spr. 21:2). Ein Christ muß eine gute Persönlichkeit haben, aber ungeachtet dessen und trotz irgendwelcher anderer guter Merkmale ist er gar nichts, wenn er nicht Gott und seinen Nächsten liebt (1. Kor. 13:1-3).

3 Nimmst du die gute Botschaft an? Gehorchst du ihr? Hast du den Wunsch, sie anderen mitzuteilen? Ist es nötig, die gute Botschaft zu verkündigen, um ihr gehorsam zu sein?

WIE WICHTIG ES IST, DEN GEIST EINES EVANGELIUMSVERKÜNDIGERS ZU BESITZEN

4. Warum sollten wir den Wunsch haben, die gute Botschaft zu verkündigen?

4 Wenn wir eine gute Botschaft erhalten, haben wir den natürlichen Wunsch, sie anderen weiterzuerzählen, und das tun wir oft aus reiner Freude, darüber zu sprechen. Aber die gute Botschaft vom Königreich veranlaßt uns, sie anderen nicht nur aus Freude, sondern auch aus Liebe zu unseren Mitmenschen zu erzählen. Der Geist eines Evangeliumsverkündigers beruht auf der Liebe zu Gott und zum Nächsten. Die gute Botschaft bedeutet für den Empfänger Leben, und daher ist es wichtig, daß sie weit und breit verkündigt wird. Der Apostel Paulus schrieb in einem seiner ersten inspirierten Briefe, bei Christi Offenbarung vom Himmel her würden diejenigen, „die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“, „die richterliche Strafe ewiger Vernichtung erleiden“ (2. Thess. 1:8, 9).

5. Wie zeigte der Apostel Petrus die Wichtigkeit der guten Botschaft?

5 Der Apostel Petrus hob die Wichtigkeit, die gute Botschaft zu kennen und ihr zu gehorchen, hervor, als er davon sprach, daß Christen gerichtet würden: „Wenn es [das Gericht] nun zuerst bei uns anfängt, was wird das Ende derer [angeblicher Christen] sein, die der guten Botschaft Gottes nicht gehorchen?“ Er fügte hinzu: „Und wenn der Gerechte mit Mühe gerettet wird, wo wird sich der Gottlose und der Sünder zeigen?“ (1. Petr. 4:17, 18). Folglich muß der Verkündiger der guten Botschaft nicht nur den Wunsch haben, sie zu verkündigen, sondern sie auch im Herzen der Zuhörer zu befestigen. Warum? Weil selbst die Gerechten unter denen, die sich Christen nennen, nur „mit Mühe“ gerettet werden.

6. In welchem besonderen Sinn wird der Ausdruck „Evangeliumsverkündiger“ in der Bibel gebraucht?

6 Das griechische Wort, das in der Bibel für den Ausdruck „gute Botschaft“ gebraucht wird, lautet euaggélion oder „Evangelium“. Die Bibel verwendet den Ausdruck „Evangeliumsverkündiger“ in Verbindung mit ganz bestimmten Personen, denn es heißt darin, daß Jesus, als er in den Himmel auffuhr, Gaben in Form von Menschen gab, „einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Evangeliumsverkündiger, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf das Zurechtbringen der Heiligen für das Dienstwerk, für die Auferbauung des Leibes des Christus“ (Eph. 4:11, 12). Diese „Evangeliumsverkündiger“ scheinen Gottes Geist in besonders starkem Maße erhalten zu haben, um zu predigen, zu schulen und andere zu erbauen. Philippus war einer von ihnen (Apg. 21:8, 9).

7. Inwiefern sollten alle Verkündiger der guten Botschaft Evangeliumsverkündiger im allgemeinen Sinne sein?

7 Nichtsdestoweniger sind alle Verkündiger der guten Botschaft im allgemeinen Sinne Evangeliumsverkündiger. Sie sollten bestimmt den Geist eines Evangeliumsverkündigers haben. Sie sollten die gute Botschaft verkündigen, aber nicht nur das. Sie sollten alles tun, was sie können, um andere zu schulen und zu erbauen, damit diese wiederum den gleichen starken Geist entwickeln können. Um dies zu erreichen, werden sie jede Gelegenheit ausnutzen, über die gute Botschaft zu sprechen. Die Christen des ersten Jahrhunderts sind für uns gute Beispiele.

DIE VERKÜNDIGUNG DER GUTEN BOTSCHAFT IM ERSTEN JAHRHUNDERT

8. Wie und wo verrichtete Jesus sein Evangelisationswerk?

8 Jesus selbst zog „von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf ..., wobei er predigte und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündete. Und die Zwölf waren mit ihm“ (Luk. 8:1). Fast immer war Jesus zu Fuß unterwegs. Gelegentlich sandte er seine Jünger voraus, damit ihn das Dorf oder die Stadt erwartete und darauf eingestellt war, ihm zuzuhören (Luk. 10:1). Er lehrte, wo immer er mit Menschen in Berührung kam. Das konnte in einem Dorf sein, im Tempel von Jerusalem, in einer Privatwohnung, an seinem eigenen Wohnort, in den Synagogen, am Strand oder auf einem Berg. Und er sprach mit denen, die er traf, wenn er unterwegs war oder wenn er ausruhte — kurz gesagt, zu jeder Zeit und überall, wo es Menschen gab (Matth. 5:1; 13:1, 2; 26:6-13; Mark. 2:1, 2; 3:1-5; Joh. 4:6-10).

9, 10. Wie evangelisierte Philippus, und inwiefern konnte er mit manchem Zeugen Jehovas von heute verglichen werden?

9 Einige Evangeliumsverkündiger des ersten Jahrhunderts reisten sehr viel. Sie begaben sich auf Gottes Geheiß dorthin, wo ihre Dienste benötigt wurden. Wir lesen, daß Philippus nach Samaria hinabging. Nachdem er dort gute Arbeit geleistet hatte, wies ihn Jehovas Engel an, nach Süden zu gehen, auf die Straße, die von Jerusalem nach Gasa führte. Dort erklärte er die gute Botschaft einem äthiopischen Eunuchen. Von dort aus lenkte ihn Gottes Geist nach Asdod, und „er zog durch das Gebiet und verkündete allen Städten weiterhin die gute Botschaft, bis er nach Cäsarea kam“ (Apg. 8:4-40). Dort treffen wir ihn später in einem Haus wieder, und zwar als einen Vater mit seiner Familie (Apg. 21:8, 9).

10 Philippus könnte in gewisser Hinsicht mit den „Pionieren“, „Sonderpionieren“ und Missionaren der Zeugen Jehovas verglichen werden, die einen besonderen Predigtauftrag haben. Aber auch diejenigen Zeugen haben den vortrefflichen Geist eines Evangeliumsverkündigers, die an Orte ziehen, in denen noch weitere Prediger benötigt werden. Einige von ihnen haben eine Familie, so wie Philippus.

11. Wie evangelisierte Paulus?

11 Paulus war einer der größten Evangeliumsverkündiger. Er reiste weite Strecken in Asien und Europa und verkündigte die gute Botschaft überall, wohin er ging. Er bemühte sich, hauptsächlich dort zu predigen, wo die gute Botschaft noch nicht verkündigt worden war. An einigen Orten blieb er ziemlich lange, um Versammlungen zu gründen und zu festigen. Es ist interessant festzustellen, daß Paulus in seiner Tätigkeit als Evangeliumsverkündiger sich in finanzieller Hinsicht selbst versorgte, indem er einem Beruf nachging (2. Kor. 10:13-16; Apg. 18:1-4; 19:8-10; 1. Kor. 9:15-18).

UM ZU EVANGELISIEREN, MUSS MAN NICHT UNBEDINGT REISEN

12. Ist das Reisen ein wesentlicher Bestandteil des Evangelisierens?

12 Es stimmt zwar, daß diese Evangeliumsverkündiger größtenteils sehr viel reisten, aber es ist nicht nötig, an einen anderen Ort zu reisen, um zu predigen, wenn man den Geist eines Evangeliumsverkündigers hat. Denn der Geist eines Evangeliumsverkündigers ist nicht der Geist eines Reisenden und Abenteurers. Wenn jemand keine Verpflichtungen hat, die ihn davon abhalten, an einen anderen Ort zu ziehen, und er sich dazu bereit erklärt, kann es sein, daß er von denen, die für das Predigtwerk in seinem Land verantwortlich sind, dorthin geschickt wird, wo seine Dienste am meisten benötigt werden. Damit mag sein Reisen enden, denn es kann sein, daß er sich dort niederläßt wie Philippus in Cäsarea und von dort aus die gute Botschaft verkündigt und die Versammlung in jener Gegend erbaut. Vielleicht wird er dort viele Jahre bleiben, möglicherweise sogar sein Leben lang, wie dies bei vielen Missionaren der Zeugen Jehovas der Fall gewesen ist.

13. Welches Beispiel zeigt, daß wir evangelisieren können, ohne von unserem Heimatort fortzuziehen?

13 Aber einigen mag es wegen ihrer Familienpflichten, aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht möglich sein wegzuziehen. Doch wenn sie den Geist eines Evangeliumsverkündigers haben, können sie auch dort, wo sie wohnen, viel Gutes tun. Zum Beispiel gibt es eine kleine Versammlung im Staate Arkansas (USA). Ein Zeuge lebt schon seit vielen Jahren in dieser Gegend. Aufgrund seines Benehmens weiß im Umkreis von vielen Kilometern jeder von seiner christlichen Persönlichkeit, und er hat einen guten Ruf wegen seiner Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Die Versammlung ist nur klein, aber wenn alle, die aufgrund seiner Predigttätigkeit und seines Beispiels die gute Botschaft hörten und annahmen, in dieser Gegend geblieben wären, dann wäre die Versammlung dort im Vergleich zu dieser kleinen Gemeinde sehr groß. Dieser Mann und seine Frau strengten sich so sehr an und gaben ein solch vortreffliches Beispiel durch ihre Liebe und ihre christliche Lebensweise und schulten die Neuen, die die gute Botschaft annahmen, so gut, daß in ihren Hörern der Geist eines Evangeliumsverkündigers erweckt wurde, so daß sie wiederum an Orte zogen, wo Hilfe dringender benötigt wird. Überraschend viele Glieder dieser Versammlung haben die Missionarschule Gilead besucht und sind in fremde Länder geschickt worden, um dort zu dienen. Sollten dieser Mann und seine Frau entmutigt sein, weil sie nicht an Orte reisen konnten, wo die gute Botschaft nicht so intensiv verkündigt wurde? Auf keinen Fall. Jehova hat sie reich gesegnet, und die Arbeit, die sie an ihrem Ort leisteten, wirkt sich in vielen Teilen der Erde aus.

14. Inwiefern hast du, wenn du den Geist eines Evangeliumsverkündigers besitzt, eine Fülle von Möglichkeiten, in deiner unmittelbaren Umgebung zu predigen?

14 Wo immer du dich also befindest, hast du unbegrenzte Gelegenheiten zu predigen. Es gibt die Möglichkeit, die gute Botschaft von Tür zu Tür zu predigen. Dann gibt es Personen, die du vielleicht selten, wenn überhaupt, zu Hause antriffst. Diese siehst du vielleicht bei deiner täglichen Arbeit, beim Einkaufen oder wenn du unterwegs bist. Du findest sie auf einem Parkplatz in ihrem Auto, an Tankstellen oder in Parks. Wenn du den Geist hast, der in dir den Wunsch erweckt, die gute Botschaft anderen mitzuteilen, dann brauchst du nicht immer eine offizielle Vorkehrung oder eine festgesetzte Zeit für den Predigtdienst. Du bist zu jeder Zeit ein Zeuge Jehovas! Du überbringst anderen die gute Botschaft, weil sie in deinem Herzen ist, und du stellst fest, daß du unter allen Umständen darüber sprichst oder dir Gelegenheit verschaffst, darüber zu sprechen (Jer. 20:9).

EVANGELISIEREN BEDEUTET MEHR ALS NUR VERKÜNDIGEN

15. Wieso erfordert der Geist eines Evangeliumsverkündigers mehr, als nur die gute Botschaft zu predigen?

15 Der Geist eines Evangeliumsverkündigers erfordert mehr, als nur die gute Botschaft anderen zu verkündigen. In der guten Botschaft liegt eine tiefe Bedeutung, und einige Dinge sind „schwer zu verstehen“ (2. Petr. 3:16). Du mußt nun überlegen, wie du diese Gedanken demjenigen erklärst, dem du die gute Botschaft überbringst. Doch das ist noch nicht alles. Jemand zu einer verstandesmäßigen Erkenntnis zu verhelfen bedeutet noch nicht, daß man sein Herz erreicht. Wohin fiel der Samen, den der Sämann im Gleichnis Jesu aussäte? Auf Herzen. Als Prediger der guten Botschaft hast du den Wunsch, diesen Samen im Herzen des Studierenden zu pflegen (Matth. 13:19).

16. Inwiefern war Paulus ein gutes Beispiel für einen wahren Evangeliumsverkündiger?

16 Ein Evangeliumsverkündiger muß Zuneigung zu den Menschen haben, so wie der Apostel Paulus, der schrieb: „Da wir also eine innige Zuneigung zu euch haben, hat es uns wohlgefallen, euch nicht nur an der guten Botschaft Gottes teilhaben zu lassen, sondern auch an unseren eigenen Seelen, weil ihr uns lieb geworden wart“ (1. Thess. 2:8). Paulus und seine Mitverbundenen verausgabten sich völlig für diejenigen in Thessalonich, die die gute Botschaft annahmen. Paulus setzte seine Zeit und Kraft für sie ein, und er wünschte und bemühte sich mit ganzem Herzen, ihnen die gleiche alles verzehrende Liebe zur guten Botschaft zu vermitteln, die sie in jedem Bereich ihres Lebens bekunden sollten.

17. Wie wirst du denen gegenüber eingestellt sein und handeln, denen du die gute Botschaft verkündigst, wenn du den wahren Geist eines Evangeliumsverkündigers hast?

17 Empfindest und handelst du genauso denen gegenüber, denen du die gute Botschaft überbringst? Wenn ja, dann wirst du ihnen gegenüber nicht selbstsüchtig sein. Du wirst sie nicht als deine „Schafe“ betrachten, sondern wirst für sie als solche sorgen, die dem Herrn Jesus Christus, dem Oberhirten, gehören (1. Petr. 5:1-4). Du wirst dich bemühen, ihnen den Geist Gottes zu vermitteln. Du wirst dich bemühen, sie so gut wie möglich mit anderen in der Versammlung bekannt zu machen, denn du erkennst, daß „es Verschiedenheiten in den Gaben [gibt], aber da ist derselbe Geist; und es gibt Verschiedenheiten in den Dienstämtern, und doch ist es derselbe Herr; und es gibt Verschiedenheiten von Wirkungen, und doch ist es derselbe Gott, der alle Wirkungen in allen hervorruft. Jedem aber wird die Kundgebung des Geistes zu einem nützlichen Zweck verliehen“ (1. Kor. 12:4-7). Du wirst einsehen, daß du nicht alle Fähigkeiten oder alle Kundgebungen des Geistes Jehovas hast. Aber du weißt, daß die neuinteressierten Personen durch die Gemeinschaft mit der Versammlung dort sind, wo Jehovas Geist am konzentriertesten wirkt, und durch diese Gemeinschaft Fortschritte zur Reife machen werden.

ERBAUUNG UND SCHULUNG

18. Welches Ziel verfolgst du, wenn du mit jemandem die Bibel studierst?

18 Der Geist eines Evangeliumsverkündigers wird nicht an der Zeit gemessen, die er einsetzt, um anderen zu predigen, sondern unter anderem daran, wie wirkungsvoll er andere erbaut und schult. Jemand, mit dem du studierst, mag einige der Grundlehren begreifen, wie zum Beispiel die Wahrheit über ein irdisches Paradies und den Irrtum der Lehren von der Unsterblichkeit der Menschenseele, der Höllenqual und der Dreieinigkeit. Er mag ein gutes Kopfwissen über diese Dinge erwerben. Er mag in der Lage sein, die Fragen während des Studiums sehr gut zu beantworten. Aber du möchtest nicht in erster Linie seinen Verstand erreichen, sondern sein Herz. Was solltest du ihm nun in sein Herz einflößen, damit er ein gesunder, reifer Christ wird? (Hebr. 6:1-3).

19. (a) Nenne einige sehr wichtige Dinge, die du nicht vergessen darfst, dem Studierenden einzuprägen. (b) Welche Ansicht sollte er über Gott erlangen?

19 Folgende wichtige Punkte solltest du stets überprüfen und im Sinn behalten, und deine Aufgabe ist es, dich zu bemühen, dem Studierenden zu helfen, sie zu verstehen: Lernt er Jehova kennen, das heißt, versteht er, warum Jehova die gute Botschaft ihm und anderen überbringen läßt? Versteht er, warum Gott das Böse eine Zeitlang zugelassen hat und warum er es nicht — wie es sich die Menschen wünschen — sofort ausgemerzt hat? Sieht er deutlich die Streitfrage in Verbindung mit Jehovas Souveränität, und erkennt er die liebende Güte, die Gott dadurch bekundet, daß er für die Klärung der Streitfrage Zeit eingeräumt hat? Sieht er ein, daß das, was heute auf Erden geschieht, Gott mehr schmerzt als uns? Und daß Gott, obwohl er dem Bösen schon längst hätte Einhalt gebieten können, sich noch zum Nutzen der Menschheit zurückhält? (Vergleiche 1. Mose 6:3, 5-7.) Ist es ihm klar, daß alle guten Eigenschaften, die wir bis zu einem gewissen Grad besitzen, Gott in einem viel größeren Maße hat, nämlich Liebe, Wertschätzung, Mitgefühl, Rücksichtnahme, Barmherzigkeit und Geduld? Betrachtet er Gott als einen engen Freund, der bereit ist, alles zu tun, was für ihn gut ist? Er muß erfahren, daß Gott auch diejenigen schätzt, die ihm den geringsten Dienst leisten, wenn er von Herzen kommt. Wer Gott wohlgefällt, muß glauben, daß er denen, die ihn suchen, ein Belohner ist (Hebr. 11:6). Ein solcher Gott ist Jehova. Alle, die den wahren Geist eines Evangeliumsverkündigers haben, wissen, daß dies wahr ist, und daher bemühen sie sich, in anderen den Wunsch zu erwecken, Jehova wegen seiner beispiellosen Eigenschaften zu lieben und ihm zu dienen (2. Mose 34:6, 7; Ps. 145:8-21).

20, 21. (a) Was zu erlangen, möchten wir denen, mit denen wir die Bibel studieren, helfen? (b) Wie können wir ihnen helfen, ein persönliches Verhältnis zu Gott zu entwickeln, statt uns als ihren Lehrer betrachten?

20 Während du also diejenigen, die die gute Botschaft annehmen, lehrst und schulst, solltest du diese Dinge immer besonders im Sinn behalten und sie ständig dem Herzen deiner Zuhörer einprägen. Du möchtest, daß sie zur Reife gelangen, und dazu gehört, daß sie zwischen Recht und Unrecht unterscheiden können (Hebr. 5:14). Bringe alles, was du sie lehrst, und jeden Gedanken, den sie lernen, mit Jehovas Liebe, Barmherzigkeit, Erbarmen und mit seinen anderen Eigenschaften in Verbindung. Hilf ihnen zu verstehen, daß Jehova an ihnen interessiert ist, daß er ihnen hilft und daß alles, was sie lernen, von ihm kommt, weil er an sie denkt.

21 Laß die Studierenden wissen, daß sie ein persönliches Verhältnis zu Jehova haben können. Das, was sie lernen, ist keine unpersönliche Lehre, und sie können es nicht aufgrund ihrer eigenen Intelligenz oder ihres guten Charakters verstehen. Sie können die gute Botschaft erfahren, weil Gott an der Menschheit interessiert ist. Zeige ihnen, welch eine Gunst es ist, daß Gott es für passend hielt, ihnen zu gestatten, Erkenntnis und Verständnis zu erlangen; ohne die Wirksamkeit seines Geistes wäre ihnen die gute Botschaft nie verständlich geworden. Die weisen Männer dieser Welt sind sehr intelligent, aber sie können die gute Botschaft nicht verstehen (Matth. 11:25; 1. Kor. 1:19-21). Laß die Studierenden wissen, daß du nur ein Werkzeug bist, um ihnen gewisse Dinge vor Augen zu führen. Jehova ist der große Unterweiser seines Volkes (Jes. 30:20; 54:13).

22. Wie können wir den Studierenden auf Verfolgung vorbereiten?

22 Wenn du einen Neuinteressierten belehrst und schulst, weißt du, daß er Widerstand oder vielleicht sogar Verfolgung erleben wird. Bereite ihn darauf vor, und zeige ihm, warum es zu Verfolgung kommt und warum Gott sie zuläßt. Hilf ihm, Bibeltexte zu verstehen, die zeigen, daß diejenigen, die Verfolgung erleiden, hoch begünstigt sind. Verfolgung ist ein Beweis dafür, daß Gottes Geist auf einem ruht, und man braucht deswegen nicht beschämt oder niedergeschlagen zu sein, sondern sollte sich darüber freuen (Matth. 5:11, 12; Phil. 1:27, 28; 2. Tim. 1:8; Jak. 1:2, 12; 1. Petr. 4:12-14). Stärke ihn mit Jesu Worten aus Markus 10:29, 30 im Hinblick auf eventuellen Widerstand von seiten seiner Familie oder seiner Freunde. Du kannst ihn ermuntern, treu in der Hoffnung auszuharren, daß er vielleicht eines Tages die retten kann, die ihm nahestehen und die er liebt.

23. Welches wichtige Erfordernis sollten wir nicht übersehen, bevor wir diejenigen, mit denen wir die Bibel studieren, ermuntern, sich mit uns am Predigtdienst zu beteiligen, und wie können wir dabei vorgehen?

23 Da der Geist eines Evangeliumsverkündigers auch erfordert, daß man andere schult, müssen wir darauf achten, daß sich die Jünger, denen wir helfen, ihrem Meister Jesus Christus gleich zu werden, dazu eignen, Prediger der guten Botschaft zu werden. Keiner sollte eingeladen werden, sich mit den Gliedern der Versammlung am Predigtwerk zu beteiligen, bevor er sein Leben so weit in Ordnung gebracht hat, daß er sich dazu eignet. Sie müssen verstehen, daß alle, die die Geräte Jehovas tragen, rein sein müssen (Jes. 52:11; 2. Kor. 7:1). Sie müssen verstehen, daß der Besitz des „Kennzeichens“ der christlichen Persönlichkeit Gott wohlgefällt und verhindert, daß Gottes Zorn über sie kommt (Hes. 9:4-6; Eph. 4:23, 24).

24, 25. (a) Nur von was für Menschen wünscht Gott, daß sie ihm dienen? (b) Können wir verlangen, daß ein Erforscher der Bibel sogleich mit allen schlechten Gewohnheiten bricht, oder was sollten wir tun?

24 Gott möchte, daß ihm Menschen dienen, die durch und durch Christen sind. Er ist nicht an Quantität interessiert, also lediglich daran, eine große Zahl von Predigern der guten Botschaft zu haben. Vielmehr hilft er Menschen, die bereit sind, ihr Leben in Ordnung zu bringen, aus diesem verderbten System der Dinge herauszukommen. Sein Geist, den er denen gibt, die ihm gehorchen, ist eine Kraft, die ihnen hilft, rein zu werden. Wenn jemand einen Weg einschlägt, der unrein ist, dann verfehlt er den Zweck, zu dem Gott seinen Geist aussendet, und dieser Geist wird ihm dann nicht helfen (1. Thess. 4:7, 8).

25 Es ist daher angebracht, interessierten Personen diese Grundsätze hinsichtlich einer richtigen Lebensweise gleich von Anfang an einzuprägen. Natürlich kann man nicht erwarten, daß sie ihr Leben sofort in Ordnung bringen, aber du wirst dich ständig bemühen, sie zu diesem Ziel zu bringen, wenn du den wahren Geist eines Evangeliumsverkündigers hast. Du kannst das freundlich und taktvoll tun, ohne dich ungebührlich in ihre Privatangelegenheiten einzumischen. Deine Absicht ist es, den Studierenden kennenzulernen und ihm zu helfen, wo er Hilfe benötigt. Dann kannst du ihn mitnehmen und ihn schulen, die gute Botschaft anderen zu verkündigen.

26. Was ist unbedingt erforderlich, bevor wir einen Neuen ermuntern, sich taufen zu lassen?

26 Ebenso sollte man jemand nicht zur Taufe ermuntern, bis man weiß, daß er sein Leben wirklich in Ordnung gebracht und lange genug ein reines Leben geführt hat, um erkennen zu können, daß er nicht in seine früheren schlechten Gewohnheiten zurückfallen wird.

27. Welchen Lohn bringt es mit sich, den Geist eines Evangeliumsverkündigers zu haben?

27 Der Geist eines Evangeliumsverkündigers macht sehr glücklich. Es gibt in der heutigen Zeit keine größere Freude, als Jehovas Namen in einer gottlosen Welt hochhalten zu können und anderen Licht und Hoffnung zu bringen. Und wenn du dann siehst, wie diejenigen, denen du hilfst, Jehova und Jesus Christus und das, was sie getan haben, kennenlernen und wertschätzen, dann ist deine Freude um so größer. Der Geist eines Evangeliumsverkündigers hilft einem, den Geist der Eifersucht oder des Neides zu überwinden. Er hilft einem, sich an dem geistigen Fortschritt anderer zu erfreuen, besonders am Fortschritt derer, denen man hilft. Man hat dann in dieser Hinsicht die gleiche Einstellung, wie sie der Apostel Paulus Timotheus vermitteln wollte: „Die Dinge, die du von mir mit der Unterstützung vieler Zeugen gehört hast, diese Dinge vertraue treuen Menschen an, die ihrerseits hinreichend befähigt sein werden, andere zu lehren“ (2. Tim. 2:2; 1. Kor. 10:24).

28. Was kannst du, wenn du merkst, daß es dir etwas am Geist eines Evangeliumsverkündigers fehlt, tun, um ihn zu erlangen oder zu verstärken?

28 Folglich haben alle wahren Diener Jehovas den Wunsch, in sich und in anderen den Geist eines Evangeliumsverkündigers zu entwickeln. Wenn du diesen Geist in dir verstärken möchtest, dann pflege enge Gemeinschaft mit denen, die diese gute Einstellung haben, und nimm die Hilfe der Ältesten in der Versammlung in Anspruch. Sie werden sich freuen, dir helfen zu können, denn sie wissen, daß dies zur Verherrlichung Gottes dient und dazu beiträgt, daß sie selbst und diejenigen, denen sie helfen, gerettet werden (1. Tim. 4:16).

[Bild auf Seite 528]

Philippus hatte den Geist eines Evangeliumsverkündigers ...

[Bild auf Seite 529]

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