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Wir dachten, das heutige System sei zu ändernDer Wachtturm 1976 | 15. Mai
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Art, uns zu kleiden, geändert. Im Januar 1971 ließen wir uns von Jehovas Zeugen taufen, um zu bezeugen, daß wir uns Jehova Gott hingegeben hatten und fortan ihm dienen wollten. Ich gab meine Stellung als Lehrer auf und nahm eine andere Arbeit an. Dann traten Jeanne und ich in den Vollzeitpredigtdienst ein. Seither haben wir eine Freude nach der anderen erlebt.
Nachdem wir nun an der Wachtturm-Bibelschule Gilead in New York als Missionare ausgebildet worden sind, gehen wir nach Afrika, um dort die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen. Wir freuen uns darauf, den Menschen dort anhand des Wortes Gottes, der Bibel, zeigen zu können, daß die Armut, die Kriege, die Vorurteile und Ungerechtigkeiten, die im heutigen System so üblich sind, bald ein Ende haben und durch die gerechten Verhältnisse ersetzt werden, die unter Gottes Königreichsregierung herrschen werden (2. Petr. 3:13). (Eingesandt.)
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Gott möchte, daß die Menschen lebenDer Wachtturm 1976 | 15. Mai
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Gott möchte, daß die Menschen leben
JEHOVA GOTT betrachtet das Menschenleben als etwas Kostbares. Der Beweis dafür ist die Tatsache, daß er bis jetzt noch nicht sein Urteil an der gottlosen Menschheit vollstreckt hat. Der Apostel Petrus schrieb: „Er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen“ (2. Petr. 3:9).
Jehova, der das Leben der Menschen schätzt, hat nicht nur den Wunsch, daß sie am Leben bleiben, statt Opfer der Vollstreckung seines gerechten Urteils zu werden. Er möchte auch, daß sie sich trotz ihrer Schwächen und Unvollkommenheiten so lange wie möglich des Lebens erfreuen. Sein Wort, die Bibel, enthält Richtlinien, deren Beachtung uns davor bewahren kann, ein Leben zu führen, das vorzeitig im Tode endet. Wer sich zum Beispiel bemüht, in Übereinstimmung mit dem Rat der Bibel zu leben, bleibt vor den traurigen Folgen der Rauschgiftsucht, des Alkoholismus oder der Geschlechtskrankheiten verschont. Die Worte aus Sprüche 3:1, 2 zeigen, daß dem tatsächlich so ist: „Mein Sohn, mein Gesetz vergiß nicht, und meine Gebote möge dein Herz beobachten, denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden dir hinzugefügt werden.“
Da es für Menschen jetzt und in der Zukunft Leben bedeuten kann, wenn sie Gottes Wort kennen und anwenden, sollten wir keine Mühe scheuen, ihnen diesen Aufschluß zu übermitteln. Bestimmt sollten wir als Diener Jehovas noch besorgter sein, als es jene Menschen zum Beispiel waren, die sich der Bekämpfung von Krankheiten verschrieben hatten. Wenn diese pflichtbewußten Männer und Frauen eine Entdeckung machten, die der Verlängerung des Lebens dienen konnte, behielten sie ihre Erkenntnis nicht für sich. Viele legten ihre Forschungsergebnisse schriftlich nieder und erörterten ihren Fall trotz heftiger Gegnerschaft. Überzeugte Förderer boten moralische und finanzielle Unterstützung. In bestimmten Fällen waren die Gegner so unsachlich, daß vernünftige Schlußfolgerungen jahrelang abgelehnt wurden. Doch Beharrlichkeit trug dazu bei, daß die Wahrheit schließlich siegte. Die Entdeckungen wurden überall veröffentlicht, und seitdem sind viele Menschen vor einem vorzeitigen Tod bewahrt worden. Der Entdecker einer bestimmten Behandlungsmethode und seine Förderer mögen große Opfer gebracht haben, und dennoch konnten sie vielleicht nicht die Freude erleben, daß die Wahrheit noch zu ihren Lebzeiten triumphierte. War aber das, was sie taten — gemessen daran, daß das Leben vieler Tausende dadurch um Jahre verlängert werden konnte — nicht die Mühe wert? Wieviel wertvoller ist dann doch das Werk, durch das Menschen geholfen wird, geistig gesund zu werden und die Aussicht auf ewiges Leben zu erlangen!
EIN WIRKLICH WERTVOLLES WERK
Zugegeben, viele Personen, denen Jehovas Zeugen in ihren Wohnungen gepredigt haben, waren gleichgültig oder gegnerisch eingestellt. Freuen wir uns aber nicht darüber, daß in der Zeit vom 1. September 1974 bis 31. August 1975 über 295 000 Personen geholfen wurde, zu bereuen und sich als Jünger Jesu Christi taufen zu lassen? Diese Tausende mögen zu denen gehören, die die Vollstreckung des Gerichts Gottes überleben und nicht nur ein paar Jahre weiterleben, sondern endloses Leben in Gottes gerechter neuer Ordnung erlangen werden (2. Petr. 3:13; Offb. 7:14-17). Während sie sich bis dahin nach Gottes Wort richten, sind sie in der Lage, Gefahren zu meiden, die zu einem vorzeitigen Tod führen könnten.
Wahrlich, wer heute beginnt, nach der Bibel zu leben, ist besser daran als derjenige, der es morgen, nächste Woche oder nächsten Monat tut. Ohne genaue Erkenntnis des Wortes Gottes könnte jemand einen schwerwiegenden Fehler begehen, der einen bleibenden Makel hinterläßt. Das geht allein schon daraus hervor, daß mitunter bereits ein biblisches Gespräch genügte, um jemand vor dem Selbstmord zu bewahren. Das Werk, das der Verbreitung biblischer Wahrheit dient, ist wirklich dringend. Wir wissen nicht, wie lange jeder einzelne leben wird oder wann Gottes Urteil an den Gottlosen vollstreckt wird. Eines steht jedoch fest: Mit jedem Tag, der vergeht, kommen Milliarden Menschen dem Tode näher. Kann ihnen geholfen werden, bevor es zu spät ist oder bevor sie einen tragischen Fehler begehen?
Jehova Gott hat seinen Dienern Gelegenheit gegeben, ihr aufrichtiges Interesse an den Menschen zu zeigen und zu beweisen, daß sie ebenso denken wie er und daß ihnen daran gelegen ist, daß möglichst viele bereuen (Apg. 3:19). Bestimmt möchten wir nicht eines Tages Ausflüchte dafür suchen müssen, daß wir unsere Verantwortung gegenüber der Menschenwelt nicht sehr ernst genommen haben (Matth. 28:19, 20). Niemand sollte denken: „Das Werk des Predigens und Lehrens der biblischen Wahrheit ist nicht so wichtig. Schließlich ist es ja Gott, der dafür sorgt, daß alle Schafe gefunden werden.“ Eine solche Überlegung verriete mangelndes persönliches Interesse an denen, die ernsthaft gefährdet sind, weil sie Gott nicht kennen (2. Thess. 1:6-10). Sie ließe erkennen, daß es dem Betreffenden an Liebe mangelt und daß an seinem Verhältnis zum Höchsten etwas nicht in Ordnung ist (1. Joh. 5:2, 3).
Bist du als Diener Jehovas der Meinung, daß kein Opfer zu groß ist, um den Menschen Aufschluß zu vermitteln, der zur Erhaltung ihres Lebens dienen kann? Bist du darauf bedacht, jede Gelegenheit zu nutzen, um mit Verwandten, Freunden, Bekannten und anderen Personen, mit denen du tagsüber zu tun hast, über Gottes Wort zu sprechen? Lassen deine Worte und Taten deinen festen Glauben daran erkennen, daß Gott möchte, daß die Menschen leben?
Doch außer den Personen, die du kennst oder mit denen du in Verbindung stehst, benötigen noch viele andere Menschen dringend biblische Erkenntnis. Die Erfahrung zeigt, daß man die Menschen am besten erreicht, wenn man sie zu Hause besucht. Räumst du dafür Zeit ein? In der Offenbarung wird Gottes Vorkehrung zum Erlangen ewigen Lebens symbolisch als ein Strom beschrieben, dessen Ufer von Bäumen gesäumt werden. Von diesen Bäumen heißt es, daß sie „zwölf Fruchternten hervorbringen, indem sie jeden Monat ihre Früchte geben“ (Offb. 22:1, 2). Wäre es in Übereinstimmung damit nicht passend, sich jeden Monat daran zu beteiligen, Menschen mit der lebengebenden Botschaft der Bibel bekannt zu machen?
ZUM PREDIGEN IN DER ÖFFENTLICHKEIT ORGANISIERT
Die Versammlungen der Zeugen Jehovas handeln daher im Einklang mit Gottes Willen, wenn sie bestimmte Gegenden in „Gebiete“ einteilen und besondere Vorkehrungen treffen, im Laufe eines Jahres bei allen Menschen in diesen Gebieten in gewissen Abständen immer wieder vorzusprechen. (Vergleiche 1. Korinther 14:33.)
Damit die öffentliche Verkündigung der biblischen Wahrheit wirkungsvoll erfolgen kann, bedarf es gut organisierter Vorkehrungen. Die Ältesten der Versammlung sollten bei ihren regelmäßigen Zusammenkünften überprüfen, ob sie diesen Vorkehrungen die nötige Aufmerksamkeit schenken. Geben sie selbst ein gutes Beispiel, indem sie eifrig mit anderen über die biblische Wahrheit sprechen? Verraten ihre Worte und Handlungen ihren festen Glauben daran, daß Jehova Gott möchte, daß die Menschen leben? Richten sie es so ein, daß sie sich je nach ihren Gelegenheiten mit mehreren gemeinsam am öffentlichen Predigen und Lehren beteiligen?
Älteste müssen natürlich darauf achten, daß ihre Verpflichtungen gegenüber der Versammlung und gegenüber ihrer Familie in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen (1. Tim. 3:2, 4). Einige mögen fast alle Zusammenkünfte für den Predigtdienst unterstützen und sich am öffentlichen Predigen und Lehren beteiligen können. Andere wieder werden vielleicht durch bestimmte Umstände davon abgehalten. Da sie die große Bedeutung der biblischen Botschaft kennen, sollten Älteste guten Gebrauch von der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit machen und gemeinsam mit ihren Glaubensbrüdern anderen die biblischen Wahrheiten verkündigen (Eph. 4:11, 12). Sie wissen, daß es für die Versammlung sehr entmutigend sein könnte, wenn sie in dieser Hinsicht nicht die Führung übernähmen.
Außerdem müssen sie die Glieder der Versammlung darüber belehren, wie sie anderen helfen können, den Wert der Bibel zu schätzen und zu verstehen, und wie wichtig es ist, Gott als ein treuer Jünger Jesu Christi zu dienen. Älteste, die ihre Verantwortung als Hirten und Lehrer ernst nehmen, bieten gern durch Wort und Beispiel eine Hilfe (Hebr. 13:7). Sie laden auch andere befähigte Personen ein, Beistand zu leisten.
Alle ergebenen Diener Jehovas sollten sich daran erinnern, wie wichtig es ist, das zu predigen und zu lehren, was die Bibel sagt. Sie sollten sich fragen: Wo wäre ich heute, wenn Jesus Christus wegen der Unempfänglichkeit vieler seiner Landsleute oder aus irgendeinem anderen Grund aufgegeben hätte? Keiner von uns hätte dann die Gelegenheit, endloses Leben zu erlangen. Wie froh sind wir doch darüber, daß Jesus Christus seinen Auftrag treu erfüllte! (Joh. 17:6-8; Hebr. 3:6).
Ist es nicht etwas Schönes, daran zu denken, daß wir den Menschen, mit denen wir zusammenkommen, doch wünschen, einmal mit uns in Gottes neuer Ordnung zu leben? Ob sie nun günstig oder ungünstig reagieren, sollten wir nicht vergessen, daß Christus für sie gestorben ist und es Jehovas Wille ist, daß sie „zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“ und leben (1. Tim. 2:3, 4). Durch Weltereignisse oder Dinge, die in ihrem Leben eintreten mögen, werden sie vielleicht wachgerüttelt und veranlaßt, über das, was geschieht, zu ‘seufzen und zu stöhnen’ (Hes. 9:4). Sie mögen sich nach etwas Besserem sehnen. Sind wir bereit, ihnen zu helfen? Wenn wir wirklich erkennen, daß es Jehovas Wille ist, daß die Menschen leben, werden wir ihnen ganz bestimmt zu Hilfe kommen.
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