Kannst du durch die geöffnete Tür eintreten?
1. Warum bieten sich in der Christenversammlung immer noch wunderbare Gelegenheiten zu dienen?
Das Gebot, zu predigen und Jünger zu machen, das Jesus Christus seinen Nachfolgern gab, ist immer noch von größter Bedeutung. Das geht deutlich aus seinen Worten hervor: „Siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ (Matth. 28:20). Daher bieten sich auch heute noch viele wunderbare Gelegenheiten zu dienen, denn „diese gute Botschaft vom Königreich“ wird immer noch tatkräftig von Tür zu Tür gepredigt (Matth. 24:14). Auch besteht wegen des ständigen Wachstums der weltweiten Versammlung der christlichen Zeugen Jehovas weiterhin ein großer Bedarf an fähigen Arbeitern, die bereit sind, ihre Glaubensbrüder geistig zu stärken und andere wichtige Dienste zur Förderung geistiger Interessen zu leisten. Außerdem gibt es überall noch Menschen, die die „gute Botschaft“ hören müssen, damit sie dafür oder dagegen Stellung beziehen können, bevor Gott sein gerechtes Urteil an der gegenwärtigen gottlosen Welt vollstreckt.
2. (a) Warum ist in der Christenversammlung eine zentralisierte und koordinierte Leitung notwendig? (b) Durch wen sorgte das Haupt der Versammlung im ersten Jahrhundert u. Z. für diese Leitung?
2 Damit alles ordnungsgemäß abläuft, ist eine zentralisierte und koordinierte Leitung erforderlich (1. Kor. 14:33). Im ersten Jahrhundert u. Z. sorgte Jesus Christus, das Haupt der Versammlung, durch die Apostel und die anderen Ältesten der Versammlung in Jerusalem für eine solche Leitung. Auch Paulus, der von dem Herrn Jesus Christus selbst als Apostel der Nationen ausgewählt worden war, trug viel zur geistigen Stärkung der Versammlungen bei. Die Ältestenschaft in Jerusalem hieß die Art und Weise, wie Paulus und seine Gefährten den von Jesus empfangenen Auftrag, zu predigen und Jünger zu machen, erfüllten, durchaus gut (Gal. 2:1-9).
3, 4. (a) Warum ist es angebracht, daß die Männer, die mit der Verlagsgesellschaft der Zeugen Jehovas verbunden sind, ihren Glaubensbrüdern in der ganzen Welt zentralisierte und koordinierte Hilfe leisten? (b) Wozu sind die Ältesten vor allem verpflichtet, und wie kommt die leitende Körperschaft im Bethel in Brooklyn dieser Verpflichtung nach?
3 Und wie ist es heute? Schon sehr früh in der neuzeitlichen Geschichte der Zeugen Jehovas gehörten Glieder der ältesten Versammlung zu ihrer Verlagsgesellschaft, der Watch Tower Bible and Tract Society. Heute leben im „Bethel“, das den Mittelpunkt des Werkes bildet, das von der Zentrale der Watch Tower Society in Brooklyn (New York) aus geleitet wird, über 250 Personen, die sich schon mehr als zehn Jahre tatkräftig für die Förderung geistiger Interessen eingesetzt haben. Manche tun es sogar schon viel länger. Sie haben Jehova Gott ihr Leben lang als ergebene Jünger seines Sohnes treu gedient. Während dieser Zeit haben sie eine Menge Erfahrungen darin gesammelt, wie man ein christliches Leben führt und seinen Glaubensbrüdern hilft, ihre Probleme zu lösen. Sie haben auch ihr Verständnis des Wortes Gottes vertieft. Zu ihnen gehören die Gott hingegebenen Männer, die die leitende Körperschaft der weltweiten Versammlung der Zeugen Jehovas bilden. Obwohl es auch an anderen Orten fähige und erfahrene Brüder gibt, stehen doch nirgends in der Welt so viele Älteste auf einmal zur Verfügung. Die Kenntnisse und die Erfahrung dieser Brüder im Brooklyner Bethel sind ein vortreffliches Spiegelbild der Kenntnisse und der Erfahrung, die die weltweite Versammlung des Volkes Gottes heute besitzt. Das gleiche kann von den kleineren Bethelfamilien gesagt werden, die mit den Zweigbüros der Wachtturm-Gesellschaft in anderen Ländern verbunden sind.
4 Es ist daher verständlich, daß Älteste anderer Versammlungen an die Gesellschaft oder deren Zweige schreiben, wenn sie in schwierigen Angelegenheiten biblischen Rat brauchen. Aus manchen der biblischen Antworten, die gegeben werden, könnten die Versammlungen in der ganzen Welt Nutzen ziehen. Wenn dies der Fall ist, wird der betreffende Stoff wie im ersten Jahrhundert u. Z. schriftlich niedergelegt und veröffentlicht. Da die Ältesten vor allem verpflichtet sind zu lehren, überwacht die zentrale Ältestenschaft durch ihre Komitees auch die Vorbereitung und Veröffentlichung von Informationen, die der biblischen Belehrung von Personen innerhalb und außerhalb der weltweiten Christenversammlung dienen.
5. Welche wichtigen Aufgaben werden im Bethel erfüllt, und warum wird jeder Mitarbeiter dort gebraucht?
5 Um die wichtigen Aufgaben zu erfüllen, die mit der Unterstützung und Leitung des Werkes verbunden sind, das der Förderung geistiger Interessen in der ganzen Welt dient (wozu, wenn nötig, auch Hilfsaktionen gehören), ist natürlich ein ansehnlicher Mitarbeiterstab in Brooklyn erforderlich. Während einige unmittelbar mit der Vorbereitung biblischen Lehrstoffs beschäftigt sind oder sich der Bedürfnisse der Bruderschaft annehmen, leisten die übrigen andere wichtige Dienste, indem sie dafür sorgen, daß dieser Stoff bis ans Ende der Welt gelangt. Viele Bethelmitarbeiter nehmen daher eine ähnliche Stellung ein wie Timotheus, Markus und andere, die in der Versammlung des ersten Jahrhunderts Gehilfen der Ältesten waren. Ohne sie fände es die leitende Körperschaft sehr schwer, sich um die geistigen Interessen der Versammlungen in der ganzen Welt zu kümmern.
BETHELDIENST
6. (a) Warum werden im Bethel besonders junge Männer gebraucht? (b) Was sollte man von jemandem, der bereit ist, im Bethel zu dienen, erwarten können, wie dies das Beispiel des Timotheus zeigt?
6 Für viele Arbeiten im Bethela werden besonders junge starke, widerstandsfähige Männer gebraucht. Hast du, sofern du ein junger Mann bist, jemals daran gedacht, dich zur Verfügung zu stellen und bereit zu sein, für deine Glaubensbrüder und für die, die es vielleicht noch werden, schwere körperliche Arbeit zu leisten? Selbstverständlich ist es nicht damit getan, dienen zu können und dienen zu wollen. Es müssen noch andere Voraussetzungen erfüllt werden. Über Timotheus lesen wir zum Beispiel: „Die Brüder in Lystra und Ikonium gaben einen guten Bericht über ihn“ (Apg. 16:2). Ja, Timotheus genoß in seiner Heimatversammlung, offenbar in Lystra, und in der Nachbarversammlung, in Ikonium, als junger Mann einen guten Ruf. Er muß sich durch seine Worte und seine Handlungen die Achtung und das Vertrauen seiner Glaubensbrüder erworben haben. Obwohl jung, hatte er eine gute Bibelkenntnis, da er von seiner Mutter und seiner Großmutter schon von frühester Kindheit an in den heiligen Schriften unterwiesen worden war (2. Tim. 3:14, 15).
7. (a) Welche lobenswerte Haltung nahmen Eunike und die Ältesten in Lystra ein, als Timotheus sich Paulus in dessen Dienst anschließen sollte? (b) Wer könnte heute in Verbindung mit dem Betheldienst aus diesem Beispiel lernen, und warum?
7 Junge Männer mit ähnlichen Eigenschaften wie Timotheus sind für eine Versammlung bestimmt eine Bereicherung. Ohne Zweifel schätzten die Brüder in Lystra damals, was Timotheus für sie tun konnte. Er muß auch für seine Mutter Eunike eine echte Quelle der Ermunterung gewesen sein, besonders da sein Vater ungläubig war. Doch als der Apostel Paulus den Wunsch äußerte, Timotheus als Reisegefährten mitzunehmen, bemühte sich die Ältestenschaft nicht selbstsüchtig, den jungen Mann in ihrer Versammlung zu behalten. Nein, die Ältesten legten offenbar mit Paulus zusammen Timotheus die Hände auf, um ihn für diesen speziellen Dienst auszusondern (Apg. 16:3; 1. Tim. 4:14; 2. Tim. 1:6). Wenn daher heute fähige junge Männer den Wunsch haben, im Bethel zu dienen, ist es bestimmt lobenswert, wenn Älteste und gläubige Familienangehörige sie dazu ermuntern und sie von ganzem Herzen unterstützen.
8. Warum war der besondere Dienst, den Timotheus zusammen mit dem Apostel Paulus verrichtete, sehr anstrengend?
8 Obwohl der Betheldienst viele geistige Segnungen mit sich bringt, ist er nicht leicht. Aber Timotheus hatte es auch nicht leicht. Er wirkte nicht nur unter der Leitung des Apostels Paulus bei der Förderung geistiger Interessen mit, sondern arbeitete offenbar auch hart mit den Händen, um für seine persönlichen Bedürfnisse aufzukommen. (Vergleiche 2. Korinther 12:14-18; 1. Thessalonicher 2:9; 2. Thessalonicher 3:7, 8.) Er befand sich in denselben Gefahren und stand denselben Problemen gegenüber wie der Apostel Paulus, der in seinem zweiten Brief an die Korinther schrieb: „Oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Wegelagerern, in Gefahren von meiner eigenen Rasse, in Gefahren von seiten der Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wildnis, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, in anstrengender Arbeit und Mühsal, oft in schlaflosen Nächten, in Hunger und Durst, oftmals der Nahrung entbehrend, in Kälte und Nacktheit“ (2. Kor. 11:26, 27).
9. Was half Timotheus, in seinem besonderen Dienst zu bleiben und nicht nach Hause zurückzukehren, wo er ein geregelteres Leben hätte führen können?
9 Trotz alledem arbeitete Timotheus nicht nur kurze Zeit mit dem Apostel Paulus zusammen, sondern etwa fünfzehn Jahre, ja offenbar bis zu dessen Märtyrertod. Was half Timotheus, in diesem Dienst zu bleiben und nicht in seine Heimatversammlung zurückzukehren, wo er ein geregelteres Leben hätte führen können? Es war sein aufrichtiger Wunsch, anderen zu dienen, ganz gleich, welche Opfer dies für ihn mit sich brachte. Der Apostel Paulus konnte über Timotheus sagen: „Ich habe sonst niemand, der die gleiche Einstellung hat wie er und sich mit echter Sorge um die euch betreffenden Dinge kümmern wird. Denn alle anderen suchen ihre eigenen Interessen, nicht diejenigen Christi Jesu. Doch ihr kennt den Beweis seiner Bewährung, daß er wie ein Kind mit dem Vater mit mir zur Förderung der guten Botschaft wie ein Sklave gedient hat“ (Phil. 2:20-22). Timotheus war auch demütig und kannte seine Grenzen. Er nutzte seine Verbindung mit Paulus nicht zu seinem Vorteil aus und pochte auch nicht stolz auf seine Autorität. (Vergleiche 1. Timotheus 4:11-14; 2. Timotheus 1:6, 7; 2:1.) Durch seine Zusammenarbeit mit dem Apostel Paulus lernte Timotheus viel, so daß er schließlich den Voraussetzungen entsprach, die ein Ältester der Christenversammlung erfüllen muß.
10. (a) Welche Eigenschaften sind — wie das Beispiel des Timotheus zeigt — unerläßlich, damit jemand, der anderen dient, glücklich ist? (b) Welche schlechten Auswirkungen haben Stolz, Ehrgeiz und Selbstsucht, und was sollte man tun, wenn man diese unliebsamen Charakterzüge bei Glaubensbrüdern feststellt?
10 Wie Timotheus, so muß auch jemand, der im Bethel oder sonstwo in Jehovas Organisation dient und dabei glücklich sein möchte, demütig, opferbereit und am Wohl seiner Mitmenschen aufrichtig interessiert sein. Wer stolz, ehrgeizig oder selbstsüchtig ist, wird, ganz gleich, wo er dient, nicht nur sich selbst der Freude berauben, sondern auch anderen das Leben schwermachen. Gottes Diener müssen wegen ihrer Unvollkommenheit ständig gegen diese unliebsamen Charakterzüge kämpfen. Sie sollten sich auch nicht allzusehr darüber ärgern, wenn andere in dieser Beziehung sichtlich versagen. Das Bemühen, die richtige Einstellung zu entwickeln, macht sich immer bezahlt, da es nicht von Menschen belohnt wird, sondern von Jehova Gott. Auch kann sich ein gutes Beispiel auf andere vorteilhaft auswirken und ihren Glauben stärken.
ALS PIONIER DIENEN ODER IN EINEM ANDEREN GEBIET HILFE LEISTEN
11. Welche Gelegenheiten stehen uns in Verbindung mit dem Predigen und Jüngermachen offen, und aus welchem Beweggrund sollten wir sie wahrnehmen? (Matth. 22:37-39).
11 Natürlich steht die Gelegenheit, im Bethel zu dienen, nicht allen offen, die zu den vielen Versammlungen des Volkes Gottes in der ganzen Welt gehören. Es gibt aber in Verbindung mit dem Werk, das getan werden muß, noch andere gute Gelegenheiten. Zum Beispiel haben Diener Gottes das Vorrecht, alle Zeit, die sie erübrigen können, dem wichtigen Werk des Predigens und Jüngermachens zu widmen. Es ist ihnen in dieser Hinsicht keine Grenze gesetzt. Wir alle haben zweifellos den Wunsch, uns mit ganzer Seele an diesem Dienst zu beteiligen. Manche sind in der Lage, als „Hilfspioniere“ jeden Monat etwa 60 Stunden in diesem Dienst zu stehen, während andere als „allgemeine Pioniere“ monatlich mindestens 90 Stunden diesem Werk widmen. Bist du durch die geöffnete Tür, die zum Pionierdienst führt, eingetreten, oder beabsichtigst du, es zu tun? Bist du im Pionierdienst, dann laß dich stets von Liebe zu Jehova Gott und zu deinen Mitmenschen leiten.
12. Was ist, wie das Beispiel des Apostels Paulus zeigt, erforderlich, um in einem anderen Gebiet erfolgreich heiligen Dienst verrichten zu können?
12 Wie Paulus und Barnabas nach Antiochia gingen, um der dortigen Versammlung, in der Hilfe not tat, zu dienen, so könntest auch du vielleicht in ein anderes Gebiet ziehen, um zur Förderung geistiger Interessen beizutragen. Demut, Opferbereitschaft und ein aufrichtiges Interesse am Wohl anderer würden dir weitgehend helfen, dich auf die neue Umgebung einzustellen. So war es jedenfalls bei dem Apostel Paulus, der von sich sagen konnte: „Obwohl ich von allen frei bin, habe ich mich zum Sklaven aller gemacht, damit ich die meisten gewinne. ... Ich bin den Menschen von allen Arten alles geworden“ (1. Kor. 9:19-22). „Ich habe gelernt, in welchen Umständen ich mich auch immer befinde, selbstgenügsam zu sein. Ich weiß in der Tat, wie man an Mitteln knapp sein kann, ich weiß in der Tat, wie man Überfluß haben kann“ (Phil. 4:11, 12). Da Paulus vollständig auf Jehova vertraute, konnte er selbst unter sehr schwierigen Umständen ausharren.
13. Warum sollte jemand, der beabsichtigt, den Missionardienst aufzunehmen, die Kosten berechnen, und was sollte er zum Beispiel gebetsvoll bedenken, um festzustellen, ob er an diesem Dienst teilhaben könnte?
13 Um heute in einem anderen Gebiet oder vielleicht als Missionar in einem anderen Land dienen zu können, muß man bereit sein, Opfer zu bringen und für andere etwas zu tun. Man muß also die Sache vorher gebetsvoll durchdenken. (Vergleiche Lukas 14:28-32.) Jemand, der zum Beispiel immer ein Auto zur Verfügung gehabt hat, sollte sich überlegen, ob er bereit wäre, in einer unwirtlichen Gegend oder bei unerträglicher Hitze kilometerweit zu laufen, oder ob es ihm nichts ausmachen würde, in überfüllten und unzuverlässigen öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen. Wenn er jetzt solche Dinge meidet, wird es ihm sehr schwer fallen, sich einer völlig neuen und fremden Umgebung anzupassen. Auch Personen, denen es Mühe macht, sich auf andere Verhältnisse oder eine andere Umgebung — auf Menschen mit einer anderen Abstammung, anderen Bräuchen sowie einem anderen Lebensstandard und anderen Gewohnheiten — einzustellen, sollten erkennen, daß sie ‘daran arbeiten’ müssen, wenn sie für das Evangeliumswerk in einem fremden Land geeignet sein möchten.
DIE GELEGENHEIT, ALS DIENER UND ÄLTESTE WIE SKLAVEN ZU DIENEN
14. Was wird von denen verlangt, die zu Dienern oder Ältesten in der Versammlung ernannt werden?
14 Den Männern in der Christenversammlung steht ferner die Gelegenheit offen, ihren Glaubensbrüdern als Diener oder Älteste zu dienen. Die in der Bibel niedergelegten Anforderungen lassen deutlich erkennen, daß solche Männer geistig gesinnt sein, ein vorbildliches christliches Leben führen und die Achtung und das Vertrauen der ganzen Versammlung genießen müssen (1. Tim. 3:1-10, 12, 13; Tit. 1:5-9). Da die Ältesten die Aufgabe haben zu lehren, sollten sie auch sorgfältig Gottes Wort studieren. Von einem Mann, der nur selten in der Bibel liest und sie vielleicht überhaupt noch nie durchgelesen hat, kann kaum erwartet werden, daß er seine Glaubensbrüder darüber belehren könnte. (Vergleiche 1. Timotheus 1:6, 7; Jakobus 3:1.)
15. Welche wichtige Voraussetzung muß jemand gemäß den Worten Jesu aus Matthäus 20:25-27 erfüllen, um ein Diener oder Ältester in der Versammlung sein zu können?
15 Nach der Bibel bilden Diener in der Versammlung und Älteste keine titeltragende Klasse, sondern sie sind die Sklaven ihrer Brüder. Jesus Christus sagte zu den Aposteln: „Ihr wißt, daß die Herrscher der Nationen den Herrn über sie spielen und die Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch ist es nicht so, sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein“ (Matth. 20:25-27). Die wichtigste Voraussetzung für einen Diener in der Versammlung oder einen Ältesten ist somit der Wunsch, seinen Brüdern wie ein Sklave zu dienen, seine Zeit und Kraft für sie einzusetzen.
16. Was bedeutet es, ein Diener oder Ältester im wahrsten Sinne des Wortes zu sein?
16 Die Männer, die im wahrsten Sinne des Wortes Diener und Älteste sind, werden von ihren Brüdern für demütige Sklaven gehalten, die von ganzem Herzen bereit und eifrig bestrebt sind, sich zu verausgaben, um ihnen zu helfen (Apg. 20:25-35; 1. Petr. 5:2, 3). Die Versammlung respektiert, schätzt und liebt solche Diener und Älteste, weil sie sich sehr um die Förderung geistiger Interessen bemühen (1. Thess. 5:12, 13; Hebr. 13:17). Diese Männer beweisen, daß sie das Vertrauen verdienen, das ihnen durch ihre Ernennung entgegengebracht worden ist. Das sollte besonders von reisenden Ältesten gesagt werden können. Die Versammlungen erwarten von ihnen mit Recht, daß sie geistig gesinnt und außergewöhnlich demütig sind. (Vergleiche Lukas 12:48.)
17. Warum kann gesagt werden, daß Männer, die ehrgeizig und auf eine führende Stellung bedacht sind, nicht begonnen haben, nach dem Amt eines Aufsehers zu streben?
17 Männer, die in hohem Ansehen stehen und eine führende Rolle spielen möchten, aber nicht bereit sind, die Arbeit eines Sklaven zu verrichten, eignen sich offensichtlich nicht als Diener oder Älteste. Sie haben nicht begonnen, ‘nach dem Amt eines Aufsehers zu streben’. Warum nicht? Weil sie nicht nach der „vortrefflichen Arbeit“ streben, die damit verbunden ist (1. Tim. 3:1).
18. (a) Was setzen alle mit dem heiligen Dienst verbundenen Gelegenheiten voraus, und warum? (b) Was können wir erwarten, wenn wir uns nach dem Maße der uns von Gott verliehenen Fähigkeiten gebrauchen lassen?
18 Die Gelegenheiten, die Jüngern Jesu Christi offenstehen, sind keine Stellungen, in denen sie bei Menschen hohes Ansehen genießen. Es sind ausschließlich Gelegenheiten, die voraussetzen, daß man bereit ist, selbstlos und von ganzem Herzen sein Bestes zu geben, ja daß man bereit ist zu arbeiten. Das ist auch verständlich, denn Jehova Gott und sein Sohn haben uns in dieser Hinsicht das beste Beispiel gegeben, und wir sollten ihr Beispiel nachahmen. Jesus Christus sagte: „Mein Vater hat bis jetzt fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend“ (Joh. 5:17). Bemühen wir uns, daß dies auch von uns gesagt werden kann! Lassen wir uns nach dem Maße der uns von Gott verliehenen Fähigkeiten gebrauchen! Dann werden Freude und Befriedigung uns erfüllen, und wir können darauf vertrauen, daß Jehova uns segnet. Folgende Worte des Apostels Paulus aus dem Hebräerbrief sind sehr ermunternd: „Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient. Wir begehren aber, daß ein jeder von euch denselben Fleiß zeige, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, damit ihr nicht träge werden mögt, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben“ (Hebr. 6:10-12).
[Fußnote]
a Das gilt nicht nur für das Bethel in Brooklyn, sondern auch für andere große Zweigdruckereien der Wachtturm-Gesellschaft.