Einander helfen (1. Teil) — Im Predigtdienst
1 Jehova hat sein Volk, das heute die gute Botschaft von Haus zu Haus predigt, offensichtlich gesegnet. Diese Tätigkeit trägt zur Erfüllung des Auftrags bei, den Jesus seinen Jüngern mit den Worten erteilte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie ..., und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matth. 28:19, 20).
2 Jesus gab im Schulen seiner Jünger das Beispiel. Er belehrte sie nicht nur über das Königreich und andere biblische Wahrheiten, sondern unterwies sie auch, wie sie die gute Botschaft am wirkungsvollsten anderen predigen konnten. Er sandte sie zu zweit aus (Mark. 6:7; Luk. 10:1). So hatten sie nicht nur einen Gefährten und wurden ermuntert, sondern lernten auch zweifellos voneinander, während sie der Einladung ihres Herrn nachkamen und hinauszogen, um zu predigen, daß sich das Königreich der Himmel genaht hatte.
3 Und wie sie sich freuten, gemeinsam tätig zu sein! Lukas (10:17) berichtet, daß die Siebzig mit Freuden zurückkehrten und sagten: „Herr, selbst die Dämonen werden uns durch die Benutzung deines Namens unterworfen.“ Aber Jesus korrigierte sie in ihrer Denkweise mit den Worten: „Freut euch nicht darüber, daß euch die Geister unterworfen werden, sondern freut euch, weil eure Namen in den Himmeln eingeschrieben sind“ (Luk. 10:20). Ja, der Grund unseres Predigens besteht nicht darin, durch aufsehenerregende Taten die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, sondern darin, Leben zu retten, und zwar sowohl unser eigenes als auch das Leben derer, denen wir predigen (1. Tim. 4:16).
4 Die Situation mag in unserem Gebiet heute zwar etwas anders sein, doch die grundlegende Anweisung über den Inhalt unseres Predigens und die Notwendigkeit, selbst unter Verfolgung nach Würdigen zu suchen, treffen immer noch zu. Wie in Jesu Tagen benötigen auch heute neue Jünger liebevolle Hilfe, damit sie sich wirkungsvoll am Predigen und Jüngermachen beteiligen können.
5 Verfügst du über viel Erfahrung im Predigen der guten Botschaft, und könntest du einem anderen, der Hilfe wünscht, beistehen? Oder möchtest du gern, daß ein erfahrener Verkündiger einige Wochen lang mit dir zusammenarbeitet und dir einige praktische Möglichkeiten zeigt, wie du dich im Jüngermachen verbessern kannst? Wenn du bereit bist, Hilfe zu bieten bzw. zu empfangen, so sprich doch mit deinem Studienleiter oder mit dem Dienstaufseher darüber. (Wie diese Vorkehrungen in Buchstudiengruppen getroffen werden können, wird in „Unserem Königreichsdienst“ für August näher behandelt werden.)
6 Wenn du beginnst, mit deinen Gefährten im Dienst zu arbeiten, könntet ihr zunächst zusammenkommen, um festzustellen, welches Gesprächsthema ihr in eurem Gebiet am wirkungsvollsten verwenden könnt. Es lohnt sich zu proben, wobei ihr typische Situationen, die an den Türen auftreten, berücksichtigen könnt. Auf diese Weise erlangt ihr Übung und prägt euch bestimmte Sprechpunkte ein. Gute Vorbereitung trägt viel dazu bei, daß man nicht mehr an seiner Redefähigkeit zweifelt und befürchtet man wisse nicht, was man sagen solle. Es wächst der Wunsch, sich über das zu äußern, was man auf dem Herzen hat, weil man weiß, daß man sich an einem lebenrettenden Werk beteiligt.
7 Gemeinsam von Tür zu Tür zu gehen bietet die Gelegenheit, das Gelernte sogleich anzuwenden. Man sammelt Erfahrungen. Das Vertrauen wächst. Der Dienst Jehovas bereitet Freude. Und wenn man Interessierte findet, ist die Freude noch größer. Man vereinbart, wiederzukommen und diese „Schafe“ zu „weiden“. Wenn einige trotz unserer aufrichtigen Bemühungen kein Interesse zeigen, sind wir nicht entmutigt. Auch auf Jesus hörten nicht alle, wenngleich an seinen Predigtmethoden nichts mehr zu verbessern war (Matth. 13:58). Wir haben also keinen Grund, beunruhigt zu sein, wenn einige nichts hören wollen oder uns sogar mitunter barsch begegnen. Wir fassen es nicht persönlich auf und begeben uns an die nächste Tür, weil wir nach den „Schafen“ suchen.
8 Ja, wir müssen im Predigtdienst EINANDER HELFEN. Dadurch verraten wir die richtige christliche Gesinnung. Wir alle haben eine Gabe oder weisen die Voraussetzung auf, anderen Lobpreisern Jehovas auf irgendeine Weise zu helfen. Petrus sagte: „In dem Verhältnis, wie jeder eine Gabe empfangen hat, gebraucht sie, indem ihr einander als vortreffliche Verwalter der unverdienten Güte Gottes dient, die auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck kommt“ (1. Petr. 4:10).