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  • Helft Jugendlichen, „ein Vorbild für die Treuen“ zu werden
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1976
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1976
w76 1. 12. S. 709-715

Helft Jugendlichen, „ein Vorbild für die Treuen“ zu werden

„Niemand blicke je auf deine Jugend herab. Im Gegenteil, werde ein Vorbild für die Treuen im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Keuschheit“ (1. Tim. 4:12).

1—3. (a) Warum sind viele Eltern stolz auf ihre Kinder? (b) Führe Beispiele an — auch aus deinem eigenen Erfahrungsbereich —, die zeigen, wie Jugendliche für christliche Grundsätze eingetreten sind. (c) Inwiefern bewahrheitet sich dadurch das, was die Bibel sagt?

WIE nie zuvor in der Geschichte sind die Augen der Welt auf die Jugend gerichtet. Sie ist zu einem Mittelpunkt der Aufmerksamkeit geworden. Viele Eltern denken sehr hoch von ihren Kindern. Als Gruppe gesehen, sind besonders Jehovas Zeugen stolz auf ihre Jugendlichen, und das mit gutem Grund. In den meisten Fällen haben ihre Kinder ein hervorragendes Beispiel gegeben, und das in einer Zeit, in der ein starker Sittenverfall zu beobachten ist.

2 Da ist zum Beispiel Richard, ein junger Zeuge Jehovas. Er erzählt: „Mein Lehrer wollte, daß ich im Unterricht die Evolutionslehre beweisen sollte. Ich sagte ihm, ich sei ein Christ und könne dies aus Gewissensgründen nicht tun.“ Weil er für seinen Glauben an die Schöpfung eintrat, erhielt er eine schlechte Note. Er empfand jedoch Genugtuung darüber, daß er fest für das eingetreten war, woran er glaubte. Randy, ein anderer Zeuge, weigerte sich in seinem letzten Schuljahr, während einer Französischprüfung zu betrügen. „Ich war der einzige in der Klasse, der die Prüfung nicht bestand“, erzählte er. Als der Lehrer ihn fragte, warum er denn nicht ins Buch geschaut habe, das leicht erreichbar war, sagte er einfach: „Ich wollte nicht betrügen.“ Obwohl sein Lehrer und die anderen Schüler über so viel Ehrlichkeit nur mit dem Kopf schütteln konnten, war Randy davon überzeugt, daß er das Richtige getan hatte. Für Grundsätze einzutreten bedeutete ihm mehr, als eine Prüfung zu bestehen. Ein weiteres Beispiel ist Debbie, eine jugendliche Zeugin Jehovas, die in einer Eisdiele arbeitete. Ihr Vorgesetzter verlangte von ihr, bei der Arbeit kürzere Röcke zu tragen, sonst würde sie entlassen. Darauf wandte sich Debbie an den Geschäftsführer und erklärte ihm, sie sei eine christliche Zeugin Jehovas und wolle sich anständig kleiden. Sie wurde nicht entlassen, weil sie gute Arbeit leistete. Für Debbie war es jedoch ein moralischer Sieg. Sie war ihrer Ansicht und den göttlichen Grundsätzen, die sie vertrat, treu geblieben.

3 Wenn du bedenkst, daß es Tausende solcher Beispiele des Glaubens, der Ehrlichkeit, der Keuschheit, der Grundsatztreue und der Gewissenhaftigkeit gibt, wirst du verstehen, weshalb die Eltern unter Jehovas Zeugen Grund haben, auf ihre Jugendlichen stolz zu sein. Über die Eltern solcher Kinder heißt es in den Sprüchen: „Dein Vater und deine Mutter werden sich freuen, und die dich geboren hat, wird frohlocken“ (Spr. 23:25; 1. Petr. 2:12).

DAS BEISPIEL DER ELTERN

4. (a) Was ist erforderlich, um Kinder zu sittlich guten Menschen zu erziehen? (b) Welchen Nutzen haben die Kinder, wenn ihre Eltern ein vorbildliches Leben führen?

4 Es hängt jedoch nicht lediglich vom Zufall ab, ob Kinder in unserer unsittlichen Welt sittlich gute Menschen werden. Man liest ja auch nicht „Trauben von Dornsträuchern oder Feigen von Disteln“ (Matth. 7:16-18). Wenn Eltern möchten, daß ihre Kinder ‘im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben und in der Keuschheit ein Vorbild für die Treuen werden’, dann müssen sie ihnen das rechte Beispiel geben (1. Tim. 4:12). Es genügt einfach nicht, nur den Wunsch zu haben, daß die Kinder sittlich gute Menschen werden. Dazu ist mehr erforderlich. Lauterkeit ist einem Kind nicht angeboren. Güte und sittliches Verhalten müssen durch Belehrung und Beobachtung erlernt werden. Ein Vater, der nach dem Sittengesetz der Bibel lebt, und eine Ehefrau, die in sittlicher Hinsicht ein gutes Beispiel gibt, lehren durch ihr Wort und durch ihr Vorbild (5. Mose 6:4-9). Diese Lehrmethode stammt von der höchsten Autorität, denn Jehova Gott selbst wendet sie an. Jesus sagte über seinen himmlischen Vater: „Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht. Denn was irgend jener Eine tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise. Denn der Vater hat Zuneigung zum Sohn und zeigt ihm alle Dinge, die er selbst tut“ (Joh. 5:19, 20). Liebevolle Eltern können somit dadurch, daß sie selbst „im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Keuschheit“ ein gutes Beispiel geben, ihren Kindern zeigen, was für ein Leben sie führen sollten.

5, 6. (a) Was kann geschehen, wenn Eltern nicht nach dem handeln, was sie lehren? Führe ein Beispiel an. (b) Warum ist es wichtig, daß Eltern ihre Autorität in der richtigen Weise gebrauchen?

5 Vor kurzem belog die zehnjährige Lisa ihre Mutter und ihren Schulleiter in Verbindung mit einem Buch, das sie in die Schulbibliothek zurückgeben sollte. Ihre Mutter fragte sich: „Warum hat Lisa gelogen?“ Und, was vielleicht noch wichtiger war: „Wie hat sie es gelernt, so raffiniert und hartnäckig zu lügen?“ Sie nahm ihre Tochter in die Arme. „Lisa“, sagte sie, „weißt du nicht, daß du nie lügen darfst?“ Lisa fühlte sich in die Enge getrieben und wehrte sich, indem sie sagte: „Du und Vati, ihr lügt auch — immer und immer wieder. Warum sollte ich nicht lügen?“ Lisas Mutter hätte jetzt leicht sagen können: „Wie redest du denn mit mir? Ich bin schließlich deine Mutter!“ Dadurch wäre Lisa zum Schweigen gebracht worden. Aber wäre das Problem damit gelöst gewesen? Lisa hatte nicht die Absicht, respektlos zu sein. Ihre Mutter sprach dann ruhig mit ihr, gab Fehler zu, auf die Lisa hinwies, und stellte einiges richtig. Auf diese Weise erlangte sie Lisas Vertrauen.

6 Auseinandersetzungen zwischen Kindern und Eltern drehen sich oft um die Anwendung der elterlichen Autorität. Es stimmt zwar, daß die Eltern von Gott Autorität erhalten haben, aber der Apostel Paulus warnte sie davor, ihre Autorität zu mißbrauchen. Er schrieb: „Und ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Eph. 6:4). Mit Autorität kann man Kinder in ihre Schranken weisen und sie bestrafen, aber mit Autorität allein kann man in jungen Leuten nicht den Wunsch wecken, gut zu sein.

7. Wie können Eltern in ihren Kindern den Wunsch fördern, gerecht zu sein und Gutes zu tun?

7 Um das zu erreichen, müssen Eltern das Herz ihrer Kinder ansprechen und ihnen helfen, ihre Einstellung zu ändern, nicht lediglich ihre Handlungsweise (Röm. 12:1, 2). Das Kind muß von sich aus den Wunsch haben, Gutes zu tun, wenn es sich wirklich bessern soll. Kinder müssen in sich die Notwendigkeit verspüren, sittlich gut zu sein. Das ist möglich, indem sie ihre Eltern nachahmen, die in Jehova Gott ihr Vorbild für Gutestun sehen (1. Petr. 1:15, 16). Auf diese Weise werden auch die Kinder den Wunsch entwickeln, Jehova wohlzugefallen. Dadurch, daß die Eltern in sittlicher Hinsicht ein gutes Beispiel geben, kommen die Kinder zu der Überzeugung, daß Gott sieht, was sie tun, und daß er für uns sorgt (1. Petr. 3:12; 5:7). Wenn junge Leute aus der Bibel belehrt werden und das gute Beispiel der Erwachsenen sehen, fällt es ihnen leichter, mit ihrem Sinn und ihrem Herzen „Gerechtigkeit und Recht und Geradheit [zu] verstehen, die ganze Bahn des Guten“ (Spr. 2:9).

GEGEN MATERIALISMUS ANKÄMPFEN

8. Weshalb ist der Materialismus eine Gefahr für die Jugend, und wie warnt uns die Bibel davor?

8 Jugendliche, die in einer christlichen Familie aufwachsen, sollten wissen, daß eine der größten Gefahren für ihre geistige Gesinnung der Materialismus ist. Warum? Weil heutzutage der Besitz vieler schöner Dinge, zum Beispiel von Häusern, Autos, Booten und Fernsehgeräten, mit Erfolg gleichgesetzt wird, und Jugendliche haben den starken Wunsch, erfolgreich zu sein. Zwar sind Besitztümer an sich nichts Verkehrtes, aber die Bibel warnt vor der „Geldliebe“ und vor dem ‘Entschluß, reich zu werden’ (1. Tim. 6:9, 10, 17; Luk. 12:15-21). Sie zeigt, daß Reichtum trügerisch ist, da er weder jemanden vom Tod befreien noch Gesundheit und Leben vermitteln kann. Durch Reichtum kann man den Glauben verlieren oder sogar Jehova vergessen (5. Mose 8:10-14; Spr. 11:4). Daher gibt die Bibel den weisen Rat: „Eure Lebensweise sei frei von Geldliebe, indem ihr mit den vorhandenen Dingen zufrieden seid. Denn er [Gott] hat gesagt: ,Ich will dich keineswegs im Stiche lassen noch dich irgendwie verlassen‘ “ (Hebr. 13:5; 1. Tim. 6:8). Jugendliche müssen lernen, die Verheißung Gottes, daß er sie nicht verlassen wird, zu schätzen und daran zu glauben. Dann werden sie wissen, daß ‘der Segen Jehovas reich macht und daß er ihm keinen Schmerz hinzufügen wird’ (Spr. 10:22).

9. (a) Wie können Eltern Jugendlichen helfen, sich vor dem Materialismus zu schützen? (b) Welche guten Beispiele und welcher biblische Rat werden in dieser Verbindung angeführt?

9 Wie können jugendliche Christen vor der heimtückischen Schlinge des Materialismus geschützt werden? Zunächst können Eltern ihren Kindern eine große Hilfe sein, indem sie selbst frei von „Geldliebe“ sind, indem sie sich mit dem zufriedengeben, was sie haben, und dafür sorgen, daß in der Familie großer Wert auf geistige Dinge gelegt wird. Eltern können auch auf das Beispiel Jesu und seiner Apostel hinweisen. Jesus sagte: „Der Sohn des Menschen . . . hat keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen kann“ (Matth. 8:20; Phil. 2:7, 8). Petrus erklärte: „Siehe! Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt“ (Matth. 19:27). Paulus schrieb: „Ich [habe] den Verlust aller Dinge erlitten, und ich betrachte sie als eine Menge Kehricht, damit ich Christus gewinne“ (Phil. 3:8). Es ist nicht etwa so, daß jugendliche Christen gezwungen werden sollten, ein entbehrungsreiches Leben zu führen. Auf keinen Fall! Jesus verhieß seinen Nachfolgern, daß Gott ihnen die nötigen materiellen Dinge hinzufügen wird, wenn sie den Dienst für Gott an die erste Stelle in ihrem Leben setzen. Um gegen den Materialismus ankämpfen zu können, ist es jedoch unerläßlich, auf unnötigen Luxus zu verzichten (Matth. 16:24). In erster Linie muß auf geistige Dinge Wert gelegt werden (Matth. 5:3; Gal. 5:16). Der Apostel Paulus gab den Rat: „Jage . . . nach Gerechtigkeit, Gottergebenheit, Glauben, Liebe, Ausharren, Mildgesinntheit. Kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens, ergreife fest das ewige Leben“ (1. Tim. 6:11, 12). Dann wird der Materialismus kein großes Problem sein.

LANGEWEILE DURCH TÄTIGKEIT ÜBERWINDEN

10. Was kann eine Ursache für Langeweile sein, aber wie kann man dagegen ankämpfen?

10 Junge Leute klagen manchmal über Langeweile. Langeweile setzt gewöhnlich dann ein, wenn der Sinn und die Hände nichts Vernünftiges zu tun haben. Früher verlangte das Leben auf dem Land, daß jeder mitarbeitete. Selbst Kinder mußten Hühner füttern, Kühe melken und mithelfen, die Ernte einzubringen. Die Kinder wurden gebraucht, und sie wußten es. Auch heute möchten Jugendliche das Gefühl haben, gebraucht zu werden und ihren Platz zu haben. Im Grunde ihres Herzens haben sie gewöhnlich den Wunsch, etwas zu tun und zu geben und nicht nur zuzuschauen und zu nehmen. Dieser Wunsch ist gut, denn Jesus sagte: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apg. 20:35). Paulus schrieb: „Gott liebt einen fröhlichen Geber“ (2. Kor. 9:7). Junge Leute von heute, die unter Langeweile leiden, könnten ihr Problem auch dadurch lösen, daß sie etwas für andere tun. Aber wie? Nun, jugendliche Christen könnten für die Älteren in der Versammlung einkaufen gehen, Kranke besuchen oder Gebrechlichen bei der Hausarbeit helfen. Und welche Freude kann es doch bereiten, jemandem, dessen Augenlicht nachgelassen hat, etwas vorzulesen!

11. Was können Kinder tun, um Langeweile zu überwinden, und wie können ihnen die Eltern dabei helfen?

11 Manchmal kann auch körperliche Betätigung helfen, Langeweile zu überwinden. Junge Mädchen können lernen, ein Kleid zu nähen oder zu kochen und zu backen. Jungen können lernen, zu Hause Reparaturen durchzuführen, und sich die Grundbegriffe der Mechanik oder des Zimmerhandwerks aneignen. Auch das Erlernen einer neuen Sprache, vielleicht sogar der Zeichensprache, kann helfen, gegen Langeweile anzukämpfen. Eltern können ihren Kindern helfen, indem sie ihnen beibringen, gute Hausarbeit zu leisten. Sie können ihnen zeigen, wie sie ihr Bett machen, ihre Kleider ordentlich zusammenlegen, Staub wischen, putzen und bohnern und gelegentlich sogar an Vaters Hemden Knöpfe annähen können. Junge Leute, die freudige Geber und Täter werden, werden feststellen, daß sie viel zuviel zu tun haben, um sich zu langweilen. Und welch gutes Vorbild werden sie dadurch außerdem für andere Treue sein! (1. Kor. 15:58; 13:5; Pred. 5:18-20).

FESTE BEKANNTSCHAFTEN KÖNNEN SCHÄDLICH SEIN

12. (a) Was zeigt, daß die weltliche Ansicht über feste Bekanntschaften unvernünftig ist? (b) Welche Gefahren sind mit einer unweisen Freundschaft zwischen Jungen und Mädchen verbunden?

12 In einer Familie mit heranwachsenden Kindern wird früher oder später das Problem der festen Bekanntschaften aufkommen. Welche Hilfe können Eltern hier bieten? Wer sich nicht von biblischen Grundsätzen leiten läßt, kann leicht verkehrten Rat geben. Kathy, die ihre Eltern als „gute Protestanten“ bezeichnet, erzählt: „Ich hatte meinen ersten Freund in der neunten Klasse, als ich vierzehn war.“ Sie gibt zu, daß ihr Vater nicht einverstanden war, aber ihre Mutter machte dem Streit bald ein Ende, indem sie dem Vater versicherte, Kathy sei „alt genug“. Doch alt genug wofür? Wie Kathy selbst zugibt, war sie nicht einmal mit siebzehn alt genug für die Ehe, geschweige denn mit vierzehn. Und die meisten Mädchen ihres Alters sind körperlich, seelisch und geistig noch nicht bereit, die Probleme und Pflichten auf sich zu nehmen, die die Ehe mit sich bringt. Warum dann eine feste Bekanntschaft suchen? Mädchen wie Kathy betrachten eine feste Bekanntschaft als Vergnügen oder Zeitvertreib. Sie sagen: „Petting und Knutschen ist doch ganz natürlich, solange man nicht zu weit geht.“ Aber Kathy gibt zu, daß eine Anzahl Mädchen ihres Alters doch in Schwierigkeiten geraten, das heißt zu weit gegangen und schwanger geworden sind und dann eine Abtreibung auf sich genommen oder ein Kind bekommen haben. Christliche Eltern dagegen sollten ihre Kinder lehren und davon überzeugen, daß, gemessen an biblischen Maßstäben, Ansichten wie diejenigen Kathys verkehrt sind und daß Gottes Wort einen zügellosen Wandel verurteilt. Ein junger Christ, der sich unkeusch verhält, könnte aus der Versammlung ausgeschlossen werden (Gal. 5:19, 21; 1. Petr. 4:3).

13. (a) Jehova möchte, daß Jugendliche wie leben und sich benehmen? (b) Weshalb sind feste Bekanntschaften eine ernste Angelegenheit?

13 Jehova ist ein glücklicher Gott, und er möchte, daß auch Jugendliche im Leben glücklich sind — doch nicht auf einem entarteten, verderbten Niveau, sondern auf einem hohen sittlichen Niveau (1. Tim. 1:11). Deshalb sagt er: „Freue dich, junger Mann, in deiner Jugend . . ., und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen. Doch wisse, daß der wahre Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird. Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück vom Fleische fern“ (Pred. 11:9, 10). Gott möchte, daß Jugendliche auf eine verantwortungsvolle Weise glücklich sind. Denn sie sind ihm für das, was sie tun, Rechenschaft schuldig. Deshalb ist eine feste Bekanntschaft eine ernste Sache. Sie kann dem annehmbaren Zweck dienen, ein Paar zusammenzubringen, doch nicht zum Petting, zum „Knutschen“ oder zum Liebesspiel, sondern damit sich die beiden kennenlernen, bevor sie heiraten. Außerhalb der Ehe kann sexuelle Erregung zu Verdruß führen, zu seelischen Problemen und sogar zu Abtreibung und Selbstmord. Auch Paare, die verlobt sind, haben nicht das Recht, mit dem Sex zu spielen. Ledige Personen, die sich sexuell betätigen — etwas, was ausschließlich Verheirateten zusteht —, werden sich Gottes Mißfallen zuziehen und unweigerlich die Konsequenzen dafür tragen (1. Kor. 6:9, 10).

14. (a) Wie können Eltern ihren Kindern eine vernünftige Einstellung zu festen Bekanntschaften und zur Ehe vermitteln? (b) Was können Kinder tun, um sich in den Entwicklungsjahren vernünftig zu beschäftigen?

14 Eltern können ihren Kindern helfen, Gottes Gesetze zu schätzen, indem sie mit ihnen frei und offen über feste Bekanntschaften und über die Ehe sprechen. Auf diese Weise können die Kinder ein nützliches Wissen erlangen und das Gefühl erhalten, daß Gott und ihre Eltern an ihnen interessiert sind und sie lieben (Spr. 15:3; 1. Petr. 3:12). Kinder können daran erinnert werden, daß ihnen die Jugendjahre eine großartige Gelegenheit bieten, zu echten Männern und Frauen heranzuwachsen, und wenn sie später den Wunsch haben, die Verantwortung, die die Ehe mit sich bringt, auf sich zu nehmen, dann werden sie gut dafür ausgerüstet sein. Sie können auch zu geistiger Reife heranwachsen, indem sie durch ihre Mitarbeit in der Christenversammlung ‘ein Vorbild werden’.

TREUE FREUNDE FINDEN

15. Was erfordert eine Freundschaft, und wie kann man wahre Freunde finden?

15 In der Jugend treue Freunde zu haben kann einem helfen, viele Hindernisse zu überwinden. Aber wahre Freunde sind nicht leicht zu finden. Freundschaft beruht auf Gegenseitigkeit. Beide Partner müssen sich als Freunde erweisen; sie müssen einander näherkommen. Eine Freundschaft erfordert auch Treue, Sorge füreinander und Interesse am Wohl des anderen. Eine Freundschaft beruht mehr darauf, daß man liebt, als daß man geliebt wird. „Ein wahrer Gefährte liebt allezeit“, schrieb der weise Sprücheschreiber (Spr. 17:17). Wenn wir wahre Freunde sein möchten, müssen wir andere wissen lassen, was wir denken. Wir müssen unser Herz öffnen und uns so geben, wie wir sind, und offen über das sprechen, was wir gelernt haben (Joh. 15:15).

16. Weshalb sollte man bei der Wahl seiner Freunde sorgfältig sein?

16 Jedoch sollte man bei der Auswahl seiner Freunde sorgfältig sein. Warum? Wenn wir mit anderen lange genug Umgang pflegen, neigen wir dazu, so zu werden wie sie. Und wenn wir nicht vorsichtig sind, mögen eines Tages unsere nützlichen Gewohnheiten verdorben sein (1. Kor. 15:33). Daher sollte man sich Freunde suchen, die gute, christliche Eigenschaften haben (Gal. 5:22, 23). Junge Leute sollten sich nur solche Jugendlichen als Freunde wählen, die in jeder Hinsicht guter Umgang sind.

WARUM ZUR SCHULE GEHEN?

17. (a) Wie können Eltern Kindern helfen, die über das sittliche Niveau in den Schulen entsetzt sind? (b) Wie können sich Kinder vor Personen schützen, die keine biblischen Grundsätze vertreten?

17 Viele jugendliche Christen sind über das übliche sittliche Niveau in den Schulen entsetzt. Was können Eltern tun, um sie vor diesem schlechten Einfluß zu schützen? Eltern können ihren Kindern einprägen, daß sie als Zeugen Jehovas das Vorrecht haben, für Wahrheit und Gerechtigkeit einzustehen und ein gutes Beispiel zu geben. Nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder ist das Gebet Jesu wirksam, Gott möge ‘über sie wachen’ (Joh. 17:15). Zwar läßt sich nicht jeglicher Umgang mit unchristlichen Personen vermeiden, doch läßt sich dieser Umgang gewöhnlich auf die Schule oder auf bestimmte Schularbeiten beschränken. Und wenn Jugendliche sich auf das Lernen konzentrieren und sich bemühen, gute Schüler zu sein, dann werden sie automatisch nicht viel Zeit haben, mit Personen Umgang zu pflegen, die sich nicht nach biblischen Grundsätzen richten. Es ist auch gut, wenn Jugendliche, die Zeugen Jehovas sind, ihre Mitschüler so schnell wie möglich wissen lassen, daß sie wahre Christen sind und daß sie fleißige Schüler sein möchten. Wenn sie „im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Keuschheit“ ein Vorbild sind, wird dies nicht unbeachtet bleiben.

18. (a) Was ist Bildung, und weshalb ist sie für das Leben wichtig? (b) Welcher Rat wird Kindern gegeben, die zur Schule gehen?

18 Trotz der vielen Schwierigkeiten ist die Schule wichtig für das Leben. In erster Linie dient sie dem Zweck, den Sinn junger Menschen zu schulen, damit sie das Denken lernen, schöpferisch tätig werden und forschen. Bildung wird als die „Entfaltung der geistigseelischen Werte und Anlagen eines Menschen durch Formung und Erziehung“ definiert. Sie kann den Sinn formen, die Entwicklung der Persönlichkeit fördern und eine praktische Vorbereitung auf das Leben vermitteln. Die Schule sollte Jugendliche darauf vorbereiten, die Pflichten eines Erwachsenen zu übernehmen. Was du in der Schule tust, kann daher einen großen Einfluß darauf haben, was für ein Mensch du als Erwachsener sein wirst. Sei deshalb ein fleißiger Schüler (Gal. 6:7). Während deiner Schuljahre kannst du dir Fähigkeiten erwerben, die dir bald in deinem Leben als Erwachsener und auch später, in Gottes neuem System der Dinge, zugute kommen werden (Jes. 65:22). Lerne, gut zu lesen und zu schreiben. Es ist nützlich, sich mit der Rechtschreibung und den Grundregeln der Grammatik zu beschäftigen und sich für geschichtliche Ereignisse und Daten zu interessieren. Lerne, deinen Verstand zu gebrauchen, denn je mehr du ihn gebrauchst, desto besser wird er dir jetzt und in der Zukunft dienen (Spr. 2:10-13; 3:21-23).

19. (a) Wie können Eltern liebevoll für ihre Kinder sorgen? (b) Inwiefern machen Kinder, die treu an biblischen Grundsätzen festhalten, ihren Eltern Ehre?

19 Kinder, die ein hohes sittliches Niveau haben, sind für die Eltern, die sie großgezogen haben, bestimmt ein Lohn. Auch sind sie ein gutes Vorbild für andere Treue. Erweist ihnen Liebe, indem ihr ihnen jeden Tag etwas Zeit schenkt, um mit ihnen zu forschen und zu lernen, sie zu neuen Ideen anzuregen, mit ihnen Bilder anzuschauen oder über die Bibel und andere erbauliche Dinge zu reden. Durch dieses unmittelbare Interesse können Eltern einen ausgezeichneten Einfluß auf das Leben ihrer Kinder ausüben. Wenn ihr eure Zuneigung und Dankbarkeit zum Ausdruck bringt, kann das für sie wichtiger sein als das Lob von irgend jemand anders. Sie werden euch Ehre machen. Und wenn sie dann „ein Vorbild für die Treuen“ werden, wird es zum großen Teil eure Liebe, euer Glaube, euer Wandel und eure Keuschheit sein, die sie widerspiegeln (1. Petr. 1:22).

[Bilder auf Seite 712]

Jugendliche Christen können sich in vielerlei Hinsicht nützlich machen. Sie können im Haushalt helfen, für Ältere in der Versammlung einkaufen gehen und Personen, die schlecht sehen, vorlesen (1. Kor. 13:4, 5).

[Bild auf Seite 713]

Jugendliche werden „ein Vorbild für die Treuen“, indem sie sich in der Versammlung eifrig einsetzen und die gute Botschaft verkündigen und nicht nur ein Mindestmaß an Dienst leisten.

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