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  • Kannst du zwischen Recht und Unrecht unterscheiden?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1982
w82 1. 1. S. 9-12

Kannst du zwischen Recht und Unrecht unterscheiden?

KENNST du den Unterschied zwischen Recht und Unrecht? „Natürlich!“ lautet wahrscheinlich deine Antwort. Der heutige immer schlimmer werdende Sittenverfall läßt jedoch darauf schließen, daß dies oft nicht so leicht ist.

Sogar die Kirchen lassen keine klare Linie mehr erkennen. Der katholische Priester Kevin Madigan hob die Probleme hervor, die viele in dieser Hinsicht haben, und sagte: „Sünden können nicht mehr so klar definiert werden. Die Meinungen darüber ändern sich sehr schnell. Was heute noch eine Sünde ist, mag morgen schon keine mehr sein.“ Können wir uns irgendwohin um Hilfe wenden, damit wir in der Lage sind, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden?

Eine Autorität auf diesem Gebiet, die das Verlangen von Millionen nach einer zuverlässigen moralischen Richtschnur gestillt hat, ist die Bibel. Dieses Buch hat seine grundlegenden Sittenmaßstäbe seit 2 000 Jahren nicht geändert. Es ist beständig, praktisch, und — was in den 80er Jahren am wichtigsten ist — es kann uns wirklich helfen.

Aber trotz der Tatsache, daß die Bibel der Bestseller aller Zeiten ist und daß sie in einigen Ländern in fast jedem Haus zu finden ist, sind viele Leute in sittlicher Hinsicht verwirrt. Daraus ist zu schließen, daß der Besitz der Bibel allein — sogar wenn man darin liest — keine Garantie ist, daß man zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann. Es ist mehr erforderlich.

UNSER WAHRNEHMUNGSVERMÖGEN

Der Schreiber des Bibelbuches Hebräer behandelte diese schwierige Sache. Er sagte: „Die feste Speise ... gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht“ (Heb. 5:14). Er zeigte hier, daß diejenigen, die wirklich zwischen Recht und Unrecht unterscheiden können, reife Menschen sind und nicht unerfahren wie Kinder. Aufgrund ihres Unterscheidungsvermögens erkennen sie, wenn der Schein trügt, und durchschauen Schmeicheleien. Auf diese Weise können sie rechte Entscheidungen treffen. Sie haben ihr Unterscheidungsvermögen durch Erfahrung oder „Gebrauch“ geübt. Außerdem stärken sie sich ständig durch biblische Unterweisung, die man mit Fleisch oder „fester Speise“ vergleichen kann.

Doch es gibt Faktoren, die es einem Christen erschweren, diese Art der Reife und des Unterscheidungsvermögens zu erlangen.

ERERBTE UNVOLLKOMMENHEIT

Der Schreiber des Hebräerbriefes sagte, daß wir „Wahrnehmungsvermögen“ anwenden müssen, um zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Das griechische Wort, das mit „Wahrnehmungsvermögen“ übersetzt worden ist, bezieht sich buchstäblich auf unsere „Wahrnehmungsorgane“ oder „die Wahrnehmungsfähigkeit des Sinnes“ (Word Studies in the New Testament von Marvin R. Vincent). Doch unser Wahrnehmungsvermögen hat oft eine verhängnisvolle Schwäche. Welche?

Wir alle sind unvollkommen und haben die Neigung zum Sündigen (1. Mo. 8:21; Röm. 5:12). Unsere Sinne können daher getäuscht und glauben gemacht werden, etwas sei gut, weil wir es wollen oder es uns interessiert. Doch in Wirklichkeit mag es todbringend sein.

Wir müssen daher unsere Sinne schulen, damit wir uns nicht wie ein Kind leicht täuschen lassen, und müssen lernen, wie ein Erwachsener sittliches Unterscheidungsvermögen anzuwenden.

Würde man zum Beispiel einem kleinen Kind zwei Münzen anbieten, so würde es natürlich die größere und blankere Münze der kleineren und matteren vorziehen, selbst wenn die kleinere Münze einen größeren Wert hätte. Wieso? Weil es noch nicht gelernt hat, den Wert des Geldes zu unterscheiden. Seinem ungeschulten Sinn erscheint die größere und blankere Münze wertvoller.

Wenn es älter wird, mag es den Wert des Geldes besser einschätzen können. Dann kann es aber mit dem Essen Schwierigkeiten haben. Vielleicht ißt es lieber Eis, Süßigkeiten, Plätzchen und Kuchen statt Nahrungsmittel, die den Körper aufbauen, z. B. Gemüse. Warum? Weil ihm Süßigkeiten besser schmecken.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Unterscheiden zwischen Recht und Unrecht. Wir müssen lernen, daß das, was uns gut erscheint, nicht immer richtig ist. Das Rechte ist vielleicht nicht immer das Interessanteste und das Leichteste, aber es wird immer das Nützlichste für uns und das moralisch Richtige sein. Der Schreiber des Hebräerbriefes wies jedoch darauf hin, daß oft Reife notwendig ist, um zu erkennen, was das Rechte ist.

BELIEBTHEIT UND VERHERRLICHUNG DES UNRECHTTUNS

Ein zweiter Faktor, der es erschwert, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, ist die Tatsache, daß die heutige Welt schlechtes Benehmen populär macht und sogar verherrlicht. Szenen, die heute im Fernsehen und in Kinos dargestellt werden, hätten noch vor wenigen Jahrzehnten die meisten anständigen Leute schockiert. Doch jetzt wird so etwas von der Zensur erlaubt. Wieso? Weil das sittliche Niveau immer mehr gesunken ist und so die Menschen allmählich dazu gebracht worden sind, niedrigere Sittenmaßstäbe zu akzeptieren. Oft werden moralische Schlechtigkeiten in Situationen dargestellt, die unschuldig oder lustig erscheinen. Auf diese Weise wird das Urteilsvermögen des Betrachters verwirrt.

Als Beispiel diene der Kommentar einer Fernsehkritikerin über das Programm in den USA. Zweifellos könnte man dasselbe von vielen anderen Ländern sagen. Sie bemerkte:

„Uns steht ein mit Sex angefülltes Herbstprogramm bevor; Sie müssen also Ihr eigener Zensor sein. Unter anderem wird folgender Stoff erwogen:

Sollte eine Jugendliche mit ihrem Freund in demselben Motel schlafen, in dem auch ihre Mutter eine Liebschaft hat? (CBS, ,Midland Heights‘).

Werden zwei virile Männer — als Frauen verkleidet — in einem Frauenhotel die Hotelgäste dazu bringen können, mit ihnen ins Bett zu gehen? (ABC, ,Bosom Buddies‘).

Das sind nur einige Beispiele von dem, was uns im September erwartet.

Das Fernsehprogramm ist auf der Theorie aufgebaut, daß ganz Amerika in seinem Leben nichts anderes kennt und nichts anderes im Sinn hat als Sex. Nicht der Sex in seiner üblichen Form ..., sondern in einer peinlichen, dummen und kindischen Form, einer Form, die den Betrachter erregen soll.“

Reklamen zielen in ähnlicher Weise darauf ab, das Unrecht harmlos erscheinen zu lassen. Es ist fast unmöglich, sich eine Zeitschrift, eine Reklamewand oder die Werbung im Fernsehen anzuschauen, ohne etwas zu sehen, was die niedersten Instinkte wachruft. Man hat es besonders auf Jugendliche abgesehen. Die New York Times berichtet: „Es gibt eine Schwemme von anstößiger Reklame, die Kinder zeigt und die auf Kinder gemünzt ist, die sich noch nicht im Entwicklungsalter befinden.“

Außerdem offenbaren berühmte Sportler, Politiker oder in der Gesellschaft bekannte Persönlichkeiten Dinge, die sie heimlich getrieben haben, die aber vor einigen Jahren ihre Mitmenschen schockiert hätten. Doch heute stachelt dies ihre Fans nur noch mehr an, ihre Lebensweise nachzuahmen.

All diese Propaganda kann bewirken, daß unsere Fähigkeit, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, abstumpft. Um dies zu verhindern, müssen wir unser Unterscheidungsvermögen schärfen, indem wir regelmäßig über den Nutzen hoher göttlicher Sittenmaßstäbe nachdenken (Ps. 119:104).

DRUCK VON DENEN, DIE UNS UMGEBEN

Ein weiterer Faktor ist der Druck, den diejenigen auf uns ausüben, die uns umgeben. Es ist ganz natürlich, daß wir bei anderen gut angesehen sein wollen. Doch darin liegt eine Gefahr. Arbeitskollegen, Mitschüler, Nachbarn, Familienangehörige und alle, mit denen wir Gemeinschaft pflegen, können einen starken Einfluß auf uns ausüben, der unsere Fähigkeit, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, schwächen kann. Eine Umfrage ergab, daß sich nur zehn Prozent der Erwachsenen von ihrem Gewissen leiten lassen, das nach ethischen Grundsätzen ausgerichtet ist, und sich nicht von der Meinung anderer beeinflussen lassen.

Die Bibel zeigt, daß wir dem Druck, den diejenigen auf uns ausüben, die uns umgeben, widerstehen sollen: „Ihr lebtet, ... wie der Geist der Zeit es fordert und der Geist der Masse, der bestimmt, was böse und gut ist, und der in den Menschen umtreibt, die von Gottes Gebot nichts halten“ (Eph. 2:2, Zink). Der Wunsch, bei anderen gut angesehen zu sein, kann jedoch nützlich sein, wenn wir mit denjenigen Gemeinschaft pflegen, deren sittliche Maßstäbe wir respektieren können, weil sie edel und gottgefällig sind. Deshalb „laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht“ (Heb. 10:24, 25).

Ja, Christen können ihr Sittlichkeitsempfinden durch den regelmäßigen Besuch christlicher Zusammenkünfte stärken, wo Gottes hohe Sittenmaßstäbe respektiert werden. Das kann eine nützliche Art des „Drucks“ von seiten derer sein, die uns umgeben.

DIE KOMPLIZIERTHEIT DES MODERNEN LEBENS

Ein vierter Faktor ist die Kompliziertheit des modernen Lebens. Jesus ließ uns wissen, welche Handlungsweise verkehrt ist: „Aus dem Herzen [kommen] böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen“ (Mat. 15:19). Diese Worte sind nicht schwer zu verstehen.

Wie steht es aber mit der sogenannten „grauen Zone“, d. h., wenn man nicht so klar zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann? In bezug auf Entspannung, geschäftliche Angelegenheiten, Musik und Tanzen, Mode und ähnliches ist es oft nicht einfach, zu sagen, wann etwas zur Sünde wird.

Gesetzt den Fall, ein verheirateter Mann sieht zufällig eine Frau (nicht seine Ehefrau) und stellt fest, daß sie gut aussieht und nett gekleidet ist. Übertritt er ein Gesetz Gottes? Wahrscheinlich nicht. Doch gesetzt den Fall, derselbe Mann sieht eine Frau interessiert an und denkt darüber nach, ob sie wohl „zu haben sei“, ob sie am folgenden Tag den gleichen Weg gehen wird usw. An welchem Punkt durchbricht er die „graue Zone“ und begeht „in seinem Herzen“ Unsittlichkeit? (Mat. 5:28).

In gleicher Weise mag sich eine Frau entspannen und ein Fernsehprogramm ansehen oder eine Zeitschrift durchblättern. Plötzlich sieht sie im Fernsehen oder in der Zeitschrift das Bild eines Mannes und stellt fest, daß sie sich romantischen Träumereien hingibt. Wann durchbricht sie die „graue Zone“?

Was ist die moralische Grenze zwischen guten und schlauen, listigen Geschäftsmethoden? Oder wann ist ein Tanz oder ein Kleidungsstück nicht mehr anständig und wird verführerisch oder anstößig? Wann wird jemand, der alkoholische Getränke zu sich nimmt, zu einem „starken Weintrinker“? (Spr. 23:20). Wann offenbart ein Christ durch seine Fragen keine geistige Gesundheit und keinen starken Glauben mehr, sondern Zweifel oder Skepsis?

In diesen Dingen benötigen wir „Wahrnehmungsvermögen“, damit wir zwischen Recht und Unrecht unterscheiden können. Besonders junge Leute und neugetaufte Christen können auf diesen Gebieten irregeführt werden. Unerfahrene junge Menschen kennen noch nicht die raffinierten Methoden der korrupten Welt, und Neugetaufte sind sich nicht immer bewußt, wie biblische Grundsätze angewandt werden müssen. Beide Gruppen müssen ihr „Wahrnehmungsvermögen“ weiterhin schulen. Das können sie tun, indem sie nicht aufhören, „feste Speise“ — zuverlässige Wahrheiten aus Gottes Wort, der Bibel — in sich aufzunehmen (Heb. 5:13, 14).

Alle Christen müssen „im Glauben befestigt“ werden (Kol. 2:6, 7). Dann werden sie nicht durch die sich ständig verändernden Anschauungen der Welt hinsichtlich der Moral getäuscht oder irregeführt werden. Eltern und Personen, die die Bibel lehren, sollten stets im Sinn behalten, daß Jehova zu dienen mehr bedeutet, als nur die Lehren vom Königreich zu kennen. Es bedeutet auch, Gottes Gerechtigkeit zu verstehen und seine gerechten Grundsätze zu befolgen (Mat. 6:33).

Da in der Welt auf sittlichem Gebiet immer mehr erlaubt ist, müssen wir jetzt noch entschiedener unser Leben nach den hohen Maßstäben unseres himmlischen Vaters ausrichten. Und während die Welt alle Regeln des gottgefälligen Wandels übertritt und auf diese Weise ein „unverständiges Herz“ und ‘Hohlköpfigkeit in ihren Überlegungen’ verrät, möchten wir unser „Wahrnehmungsvermögen“ schulen, indem wir regelmäßig die Bibel lesen und darüber nachsinnen. Wir möchten mit denen Gemeinschaft pflegen, „die einen gleich kostbaren Glauben“ haben, die eine nützliche Art des „Drucks“ auf uns ausüben und uns stärken können, gegen verderbliche Einflüsse standzuhalten. In gleicher Weise möchten wir anderen helfen, ‘sich auf eine Weise zu betragen, die der guten Botschaft würdig ist’ (Röm. 1:21, 28; Phil. 1:27; 2. Pet. 1:1, Elberfelder Bibel).

In der Welt herrscht zwar über sittliche Maßstäbe Verwirrung, aber Christen sind geschult, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Sie befolgen den vorzüglichen Rat: „Was irgend wahr, was irgend von ernsthaftem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge erwägt weiterhin.“ Wenn du das regelmäßig tust, ‘wird der Gott des Friedens mit dir sein’ (Phil. 4:8, 9).

[Bilder auf Seite 10]

Kannst du Werte beurteilen? Jungen Menschen sagt etwas Glänzendes oder Zuckersüßes am meisten zu.

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