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  • Pflicht oder Vergnügen — Was stellst du voran?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1984
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1984
w84 1. 2. S. 24-27

Pflicht oder Vergnügen — Was stellst du voran?

DER Schöpfer, Jehova Gott, hat uns mit einem freien Willen ausgestattet. Das heißt, er hat uns die Fähigkeit und die Freiheit gegeben, zu entscheiden, was wir tun möchten. Manchmal bedeutet das, daß wir zwischen Pflicht und Vergnügen zu entscheiden haben.

Ein bekanntes Sprichwort lautet: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Obwohl Pflicht und Vergnügen oftmals im Widerspruch zueinander stehen, muß das nicht unbedingt so sein. Aber wenn es einmal der Fall ist, was stellen wir dann voran? Pflicht wird als das definiert, was eine Person aus moralischen Gründen tun muß. Vergnügen ist der Gemütszustand des Wohlbehagens, Hochstimmung, Genuß, ein Empfinden der Freude.

Unsere Pflichten

Wie Jesus Christus zeigte, haben unsere Pflichten gegenüber unserem Schöpfer, Jehova Gott, den Vorrang vor allen anderen (Markus 12:29, 30). Und Gott wünscht von seinen Dienern heute in erster Linie, daß sie von seinem Namen und seinem Königreich Zeugnis geben und Jünger machen (Jesaja 43:10-12; Matthäus 10:7; 24:14; 28:19, 20). Um diese Pflichten aber richtig erfüllen zu können, müssen Christen fortgesetzt biblische Erkenntnis in sich aufnehmen, regelmäßig mit anderen Anbetern zusammenkommen und im Gebet beharren. Das zu tun gehört somit zu den Hauptpflichten eines Christen (1. Timotheus 4:16; Hebräer 10:23-25; Römer 12:12; Prediger 12:13).

Unseren Mitmenschen gegenüber haben wir ebenfalls Verpflichtungen. Diese sind zum großen Teil profaner oder weltlicher Art. Wir müssen arbeiten, wenn wir etwas essen wollen, denn wir sollten nicht erwarten, auf Kosten anderer zu leben. Es ist angebracht, unsere Familie mit dem zu versorgen, was sie benötigt. Auch müssen wir die Gesetze des Landes befolgen, beispielsweise die Verkehrsregeln, und wir müssen unsere Steuern bezahlen (Römer 12:17; 13:1-7; 2. Thessalonicher 3:10; 1. Timotheus 5:8).

Wir haben also Pflichten gegenüber Gott, Pflichten gegenüber unserer Familie, Pflichten gegenüber unseren Mitmenschen, ja sogar Pflichten gegenüber uns selbst. Pflichten, Pflichten, Pflichten! Bedeutet das, daß wir keine Zeit oder Gelegenheit haben, uns zu vergnügen? Nein, es bedeutet lediglich, daß wir Vergnügungen den rechten Platz zuweisen müssen. Wir dürfen nicht die vielen Menschen nachahmen, die heute, in den „letzten Tagen“, ‘Vergnügungen mehr lieben als Gott’ (2. Timotheus 3:1, 4).

Verbotene „Vergnügungen“

Wenn wir dem Vergnügen den rechten Platz zuweisen wollen, müssen wir uns der Tatsache bewußt sein, daß bestimmte Arten des Vergnügens mit unseren Pflichten nicht zu vereinbaren sind, da sie in unserem christlichen Leben keinen Platz haben. Heutzutage gibt es Leute, die „nur so zum Spaß“ oder „nur um des Nervenkitzels willen“, wie sie sagen, Verkehrsregeln mißachten, gewohnheitsmäßig Ladendiebstahl begehen oder auf andere Weise Gesetze übertreten. Derartige Handlungen sind offensichtlich verbotene „Vergnügungen“.

Andere verschreiben sich dem Drogengenuß, wodurch sie Rauschmitteln versklavt werden. Wieder andere finden Wohlbehagen dabei, Tabak in der einen oder anderen Form zu genießen. Solche Gewohnheiten stehen ebenfalls im Widerspruch zu unseren Pflichten gegenüber Gott und unserem Nächsten. Christen müssen ein freies Volk sein, Nächstenliebe üben und sollten ‘sich selbst von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes reinigen’ (2. Korinther 7:1; Matthäus 22:39; Römer 6:6, 16; 13:10).

Zweifellos ist unerlaubter Geschlechtsverkehr die Form verbotenen Vergnügens, die heute am häufigsten gepflegt wird. Alle derartigen „Begierden nach sinnlichem Vergnügen“ laufen unseren Pflichten gegenüber Gott und dem Nächsten zuwider (Jakobus 4:3; Sprüche 6:20-35). Wir müssen es nicht nur vermeiden, geschlechtliche Unmoral zu treiben, sondern auch, damit zu spielen. Allein die Tatsache, daß solche unmoralischen Vergnügungen verboten sind, läßt sie anscheinend um so begehrenswerter und schöner erscheinen, so, wie es die Prostituierte ausdrückte: „Gestohlene Wasser selbst sind süß, und heimlich gegessenes Brot — es ist lieblich“ (Sprüche 9:17).

Warum sind solche Vergnügen für das gefallene Fleisch so verlockend? „Weil die Neigung des Menschenherzens böse ist von seiner Jugend an.“ Somit muß ein Christ ‘seinen Leib zerschlagen und ihn zum Sklaven machen’, genauso wie das der Apostel Paulus tat (1. Mose 8:21; 1. Korinther 9:27). Wir dürfen diesen unerlaubten Vergnügen nicht nachgehen, wenn wir Gottes Anerkennung wünschen (1. Korinther 6:9-11).

Grundsätze über den rechten Platz von Vergnügungen

Es gibt viele Vergnügungen, deren sich ein Christ erfreuen kann. Aber um ihnen den rechten Platz einzuräumen, müssen wir uns hinsichtlich der Qualität, der Quantität, des richtigen Zeitpunkts und der Kosten an Richtlinien halten. Zum Beispiel ist das am weitesten verbreitete Vergnügen, das sich die Menschen am häufigsten gönnen, zweifellos das Essen. Es zu einem solchen Genuß zu machen war bestimmt ein Ausdruck liebender Güte von seiten unseres Schöpfers. Die Grenzen dieses Vergnügens oder Genusses können mit dem Grundsatz beschrieben werden: „Wir leben nicht, um zu essen; wir essen, um zu leben.“

Da wir uns beim Essen also von Grundsätzen leiten lassen, wollen wir zum einen Nahrung auswählen, die nicht nur eine Gaumenfreude ist, sondern auch gesund für uns ist. Zum anderen werden wir ebenso darauf achten wollen, uns nicht „den Magen vollzuschlagen“, also nicht mehr zu essen, als uns guttut. Darüber hinaus sollten wir die Zeit im Sinn behalten. Es ist bekannt, daß man sich nicht so gut konzentrieren kann und daß einem Tätigkeiten, die große Geschicklichkeit erfordern, nicht so gut von der Hand gehen, wenn man viel gegessen hat. Genauso, wie ein Sänger vor einem Konzert kein üppiges Mahl zu sich nehmen wird, sollten auch wir das nicht tun, bevor wir uns einer schwierigen Aufgabe annehmen oder eine biblische Ansprache halten. Ja, ein herzhaftes Essen mag sogar unsere Freude an der biblischen Ansprache eines anderen trüben. Natürlich haben diejenigen, die von Allergien geplagt werden, zuckerkrank sind oder ziemliches Übergewicht haben, noch mehr Grund, die Grundsätze hinsichtlich Qualität, Quantität und Zeit zu berücksichtigen, wenn sie ein Mahl genießen. Auch möchten wir auf die Kosten achten, indem wir nicht übertrieben viel für dieses Vergnügen ausgeben.

Ein anderes Vergnügen ist für viele das Fernsehen. Als Christen sollten wir darauf achten, daß die Stücke, die wir uns ansehen, sowohl unterhaltsam als auch zuträglich, wenn nicht sogar lehrreich sind. Dann sollten wir auch über die Quantität wachen und nicht zu viele Stunden fernsehen, damit wir nicht um den nötigen Schlaf kommen oder es versäumen, unseren Verpflichtungen gerecht zu werden. Das „Wann“ sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden, denn wir möchten uns durch Fernsehprogramme sicherlich niemals daran hindern lassen, die nötige Ruhe zu finden oder uns christlichen Tätigkeiten zu widmen wie dem Besuch der Versammlungszusammenkünfte.

Was über das Fernsehen gesagt wurde, gilt gleicherweise für Kinobesuche oder den Besuch von Sportveranstaltungen. Wenn es Zeit ist, mit anderen Christen gemeinsam einer biblischen Ansprache zuzuhören, ist es bestimmt nicht angebracht, in einem Stadion ein Fußballspiel zu verfolgen — oder? Auch sollte unsere Vorliebe für Musik uns nicht verleiten, Fehler dieser Art zu machen.

Ein Hobby mag uns großes Vergnügen bereiten. Aber auch hier müssen wir Selbstbeherrschung üben und das Wichtigste an die erste Stelle setzen. Was wäre, wenn unser Hobby uns dem schlechten Umgang mit Leuten aussetzt, die rauchen oder eine ordinäre Sprache führen? Was, wenn unser Hobby zu kostspielig ist, unsere Gesundheit gefährdet oder für unsere Familie eine Härte bedeutet? Wenn das der Fall ist, wäre es dann nicht angebracht, das Hobby zu wechseln?

Selbst wenn an unserem Hobby oder Zeitvertreib nichts auszusetzen wäre, sollten wir darauf achten, dieser Tätigkeit den rechten Platz zuzuweisen. Vielleicht spielt ein Verheirateter gern Bowling. Falls er aber seine Familie nicht in das Spiel einbeziehen kann, wäre es weise und liebevoll, diese Betätigung einzuschränken. Auch wird er nicht an einem Bowlingwettbewerb teilnehmen wollen, wenn das bedeutet, einen christlichen Kongreß zu versäumen. Was auf Bowling zutrifft, gilt natürlich gleichermaßen für andere Arten der Freizeitgestaltung wie Wandern, Schwimmen oder Segeln.

Gewöhnlich wird Urlaub als Zeit des Vergnügens betrachtet. Doch als Christen wollen wir selbst in dieser Zeit in unserem Benehmen nicht nachlässig werden, nur weil wir unter Fremden sind und Zeit haben. Auch sollten wir Sehenswürdigkeiten oder Freizeitzentren nicht auf Kosten eines Kongresses von Jehovas Zeugen besuchen.

Freude bei der Pflichterfüllung

Ja, es kann viel Freude bereiten, Pflichten zu erfüllen. Obwohl viele denken, Pflicht und Vergnügen seien einander entgegengesetzt, muß das nicht so sein. Tatsächlich kann uns aus der Erfüllung unserer Pflichten viel Freude erwachsen — vorausgesetzt, wir haben die richtige Einstellung. Zweifellos hatte der erste Mensch, Adam, große Freude daran, seine Heimat, den herrlichen, parkähnlichen Garten Eden, zu pflegen. Es muß ihm auch große Freude gemacht haben, mit all den Tieren im Garten vertraut zu werden und ihnen Namen zu geben. Und als ihm Jehova Gott Eva, die Frau, vorstellte, kannten seine Freude und sein Glück keine Grenzen, wie das in 1. Mose 2:15, 18-23 gezeigt wird.

Ein Ehemann kann Freude daran haben, nützliche Arbeit zu verrichten, ganz gleich, welcher Art sie ist, wenn er sie als Mittel zum Zweck betrachtet, nämlich auf redliche Weise für sich und seine Familie zu sorgen. Das trifft auch auf eine Frau zu, die die richtige Einstellung hat. Sie kann viel Freude daran haben, ihre Wohnung blitzsauber zu halten, schmackhafte, nahrhafte Mahlzeiten für ihre Familie zuzubereiten, und an anderem mehr.

Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie man bei der Erfüllung von Pflichten Freude finden kann, geben Jehovas Zeugen. Es bereitet ihnen große Freude, die Bibel zu studieren und neue Wahrheiten kennenzulernen. Sie empfinden dabei wie der Psalmist, der sagte: „Ich frohlocke über deine Rede gleichwie einer, wenn er viel Beute findet“ (Psalm 119:162).

Zeugen Jehovas bereitet es auch Freude, anläßlich ihrer Versammlungszusammenkünfte und ihrer regelmäßig stattfindenden Kongresse zusammenzukommen. Darüber hinaus bewahrheiten sich an diesen Christen die Worte Jesu: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35). Wenn sie von Haus zu Haus die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen, erfüllen sie in erster Linie eine Pflicht gegenüber Gott und Menschen. Treffen sie jemanden an, der ihnen gern zuhört und die Bibel mit ihnen besprechen möchte — vor allem wenn er ‘sich seiner geistigen Bedürfnisse bewußt ist’ —, so bereitet ihnen das Freude und Befriedigung (Matthäus 5:3).

Unser Pflichtbewußtsein stärken

Was wird uns helfen, unser Pflichtbewußtsein zu stärken und Vergnügungen den rechten Platz zuzuweisen? Gerechtigkeit und Vernünftigkeit können uns dabei helfen. Beispielsweise erfordert wirkliche Großzügigkeit Gerechtigkeitsempfinden. Bestimmt wäre es nicht recht, in unserer Hilfe für andere so weit zu gehen, daß wir den Bedürfnissen der eigenen Familie nicht mehr gerecht werden. Und Vernünftigkeit läßt uns erkennen, daß wir uns und anderen in dem Maß unrecht tun und Schaden zufügen, wie wir der Erfüllung unserer Verpflichtungen aus dem Weg gehen. Da wir nicht wollen, daß andere uns schädigen, sollten wir es vermeiden, ihnen zu schaden (Lukas 6:31).

Besonders Liebe wird uns helfen, die Pflicht dem Vergnügen voranzustellen. Gott zu lieben bedeutet, seine Gebote zu halten und unseren Verpflichtungen gegenüber Gott nachzukommen (1. Johannes 5:3). Nächstenliebe bewirkt, daß wir um das Wohlergehen anderer besorgt sind, nicht nur um das eigene (1. Korinther 10:24).

Ohne Frage haben also Freude und Vergnügungen ihren Platz in unserem Leben. Es kann uns viel Freude bereiten, wenn wir unseren Pflichten nachgehen. Wir können uns auch Vergnügungen gönnen, solange wir sie in Schranken halten. Doch werden wir Vergnügungen meiden, die mit unseren Pflichten nicht zu vereinbaren sind. So wollen wir die Qualität und die Quantität unseres Vergnügens sowie die damit verbundenen Kosten und die Zeit im Auge behalten. Und das bedeutet natürlich, daß wir die Pflicht dem Vergnügen voranstellen.

[Bild auf Seite 26]

Es ist Jehovas Zeugen wirklich ein Vergnügen, ihre Pflicht, die gute Botschaft zu predigen, zu erfüllen

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