Christliche Hochzeiten, die Freude bereiten
1, 2. Wie reagieren die meisten Menschen auf das Wort „Hochzeit“, und warum? (Matthäus 19:4-6).
DER Apostel Johannes berichtet als ein Augenzeuge: „[Es] fand eine Hochzeit statt zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war auch dort. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen“ (Johannes 2:1, 2, Herder) (Kursivschrift von uns).
2 Was empfindest du bei diesen Worten aus Johannes 2:1, 2? Es wäre nichts Außergewöhnliches, wenn es dir bei dem Wort „Hochzeit“ warm ums Herz würde, denn es hat einen freudigen Klang. Die Menschen feiern gern Hochzeiten. Wie wir in 1. Mose 2:18-24 lesen, fand die erste Hochzeit im Paradies statt, als die Menschen noch ohne Sünde waren. Unser Schöpfer hatte für diese Hochzeit eines vollkommenen Mannes und einer vollkommenen Frau Vorkehrungen getroffen, und sie fand seine Billigung. Sie hatte ein hohes Niveau und war in bezug auf Freude ein Musterbeispiel für künftige Hochzeiten.
3. Welche Stimmung wird in der Bibel mit Hochzeiten in Verbindung gebracht, doch welche Schwierigkeiten gibt es? (Jeremia 7:34).
3 Daß auf Hochzeiten Freude herrscht, ist im Einklang mit dem, was wir in Gottes Wort lesen. In Psalm 45:15 heißt es über die Teilnehmer an einer königlichen Hochzeit: „Sie werden mit Freuden und Frohlocken gebracht werden; sie werden einziehen in den Palast des Königs.“ Freude spricht auch aus den in der Bibel enthaltenen sinnbildlichen Bezugnahmen auf Hochzeiten (Matthäus 22:2-4; 25:1-10; Offenbarung 19:6-9). Ja, eine Eheschließung ist zwar ein ernster Schritt — ein Paar tritt in die heilige Ehevorkehrung ein —, doch sollte sie als ein freudiger, würdiger Anlaß in Erinnerung bleiben. Berichte aus allen Teilen der Welt lassen jedoch erkennen, daß manch eine Hochzeit diesbezüglich zu wünschen übrigläßt, was zu Problemen und Traurigkeit auf seiten des Paares führt und bei den Anwesenden unangenehme Gefühle hervorruft. Das ist selbst bei einigen Hochzeiten von Dienern Jehovas der Fall. Warum?
4. (a) Wieso haben die meisten Eheschließungen einen öffentlichen Charakter? (b) Was sagte Jesus über das Heiraten in unserer Zeit?
4 Ein Paar mag sich für eine Trauung in einem kleineren, privaten Rahmen entschließen und so die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen. Wenn das der Fall ist, sollte niemand die beiden deswegen kritisieren oder denken, sie hätten irgendeinen Grund, sich zu schämen. Diese Art der Eheschließung mag einfach ihrer Vorliebe entsprechen und sogar ganz bestimmte Vorteile haben, zum Beispiel in wirtschaftlicher Hinsicht, wenn sich das Paar darauf vorbereiten möchte, einen größeren Anteil am Dienst für Jehova zu haben (Lukas 12:29-31). Doch die meisten Hochzeiten haben einen öffentlicheren Charakter, und es sind viele Freunde und Verwandte anwesend. Auf diese Weise wird der veränderte Stand des Paares in der Gemeinde bekannt. Wenn eine religiöse Zeremonie stattfindet oder eine biblische Ansprache gehalten wird, erhält der Anlaß noch eine geistige Note. Und andere können an der Freude des Paares teilhaben. Das sind positive Gesichtspunkte. Dennoch bergen größere Hochzeiten gewisse Gefahren in sich, besonders in der heutigen Welt, in der man so sehr damit beschäftigt ist, ‘zu heiraten und verheiratet zu werden’, daß man ‘keine Kenntnis davon nimmt’, daß das böse System der Dinge bald enden wird (Matthäus 24:37-39).
5. Wer sollte an Gottes Rat in bezug auf Hochzeiten interessiert sein?
5 Wenn du selbst einmal eine freudige christliche Hochzeit feiern möchtest, solltest du bestimmte Dinge berücksichtigen. Aber auch alle unter uns, die als Gäste oder Teilnehmer einer christlichen Hochzeit beiwohnen mögen, können aus dem biblischen Rat zu diesem Thema Nutzen ziehen.
Das Problem der Übertreibung
6. Welche Art Probleme können große Hochzeiten bereiten?
6 Bei vielen Weltmenschen ist eine große Hochzeit ein Statussymbol, der sichtbare Beweis dafür, daß sie finanziell oder sozial besser gestellt sind als andere. Leider haben sich sogar einige Christen dazu verleiten lassen, andere durch eine extravagante Kleidung oder eine übertriebene Aufmachung zu beeindrucken (Galater 5:26). Verschiedene christliche Älteste in Westafrika beklagten kürzlich die bei Hochzeiten auftretende „starke Neigung, die Welt in bezug auf Bräuche, angeberischen Aufwand und ungehemmtes Vergnügen ‚nachzuäffen‘“. Das lenkt von der Würde und der Freude ab, durch die sich das Leben derer auszeichnen sollte, die nicht mehr ‘gemäß den Begierden ihres Fleisches wandeln und nicht mehr die Dinge tun, die das Fleisch tun will’ (Epheser 2:3). Statt daß solche Hochzeiten Anlässe zur Freude und zu schönen Erinnerungen sind, kommt es dabei oft zu ‘zügellosem Wandel, Feindschaften, Eifersucht, Wortzänkereien, Neidereien und Schwelgereien’, den Werken des Fleisches (Galater 5:19-21).
7. Was mag bei einigen den Wunsch nach einer verschwenderischen Hochzeit aufkommen lassen?
7 Die Geschichte berichtet uns, daß Ptolemaios VI. Philometor, als er Alexander Balas von Syrien seine Tochter zur Ehe gab, „zu Ptolemais mit großer Pracht ihre Hochzeit [feierte], wie Könige es tun“ (1. Makkabäer 10:58, Herder). Heute meinen viele, die begrenzte finanzielle Möglichkeiten haben, sie (oder ihre Kinder) müßten ebenfalls „mit großer Pracht“ heiraten, „wie Könige es tun“. Diese überspannte Vorstellung mag ihnen durch die Werbung vermittelt worden sein. Geschäftsleute, die verständlicherweise an großen, pompösen Hochzeiten interessiert sind, fördern die Vorstellung, die Braut sei „Königin für einen Tag“ — als ob eine bestimmte Art gedruckter Einladungen, bestimmte Fotografien, Blumen oder Ringe die Garantie für eine vollkommene Hochzeit seien. Sie möchten einen zu dem Gedanken verleiten: „Dieses eine Mal verdiene ich das Allerbeste“ — ob man es sich leisten kann oder nicht. Diese „auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat“, gehört zur Welt, die vergeht (1. Johannes 2:15-17). Einige christliche Älteste berichteten: „Man beobachtet einen Konkurrenzgeist. [Zum Beispiel zeigt sich] der Einfluß weltlicher Bräuche darin, daß die Braut und ihr Gefolge teure Kleider tragen und vier- oder fünfmal ihre Garderobe wechseln.“
8. (a) Was erfahren wir aus verschiedenen Bibelversen in bezug auf die Hochzeitskleidung? (b) Warum haben sich einige Christen für eine einfache Hochzeitskleidung entschieden?
8 Die Bibel legt nicht den Gedanken nahe, eine Hochzeit müsse eine spartanische, nüchterne Angelegenheit sein. Wir lesen zum Beispiel, daß ein ‘Bräutigam nach Priesterart einen Kopfschmuck aufsetzt und die Braut Schmucksachen anlegt’ (Jesaja 61:10; Psalm 45:13, 14; Jesaja 49:18; Jeremia 2:32; Hesekiel 16:9-13; Offenbarung 21:2). Von der sinnbildlichen Braut Christi heißt es, sie sei „in hellglänzende, reine, feine Leinwand gehüllt“. Es ist somit passend, daß Braut und Bräutigam (sowie die Glieder der Hochzeitsgesellschaft) sauber und nett gekleidet sind, doch muß es keine Kleidung sein, die für die Betreffenden eine finanzielle Bürde bedeutet. Einige Paare haben sich absichtlich für eine viel einfachere Kleidung entschieden, als sie sich hätten leisten können. Warum? Weil sie nichts tragen wollten, was bestaunt worden wäre und bei den Gästen ein Gefühl der Unsicherheit hervorgerufen oder von der schlichten Würde, der Freude und dem geistigen Aspekt der Hochzeit abgelenkt hätte (Offenbarung 19:8; Sprüche 11:2; 1. Timotheus 2:9).
9. Wie sollten wir zu Hochzeitsbräuchen oder -traditionen eingestellt sein?
9 Ein weiterer Grund, weshalb es bei Hochzeiten zu Übertreibungen kommt, ist die ungebührliche Betonung des Protokolls — der zahllosen Einzelheiten, die „Experten“ des guten Tons als unerläßlich bezeichnen. Das soll nicht heißen, daß Gottes Diener absichtlich alles außer acht lassen, was in Verbindung mit Hochzeiten am Ort Brauch ist.a Die Bibel berichtet davon, daß Simson, als er heiratete, ‘ein Festmahl veranstaltete; denn auf diese Weise pflegten die jungen Leute zu tun’ (Richter 14:10). Eine Hochzeit kann aber überladen werden durch sklavische Anpassung an gesellschaftliche Bräuche, die die eigentliche Bedeutung der Feier verdunkeln und allen die Freude rauben, die sie empfinden sollten.
Gesetzlich getraut — in biblischen Zeiten und heute
10. Wie fanden in biblischen Zeiten Eheschließungen statt?
10 Was die Bibel über Hochzeiten sagt, kann für uns von Nutzen sein, selbst wenn heute die Bräuche von Ort zu Ort verschieden sind. In biblischen Zeiten war keine besondere gesetzliche oder religiöse Zeremonie nötig. Der Bräutigam ging zum Haus seiner Verlobten und geleitete sie in aller Öffentlichkeit zu seinem Haus. Das war sowohl für das Paar und die nahen Verwandten ein freudiger Anlaß als auch für Beobachter, die ein reges Interesse daran zeigten. Gewöhnlich trugen die Braut und der Bräutigam schöne Kleider, und im Haus des Bräutigams fand ein Hochzeitsfest statt, zu dem Gäste geladen waren (1. Mose 24:65-67; Matthäus 1:24; 25:1-10; vergleiche 1. Makkabäer 9:37, 39).
11. Was ist über die Notwendigkeit von Heiratsurkunden in alter Zeit zu sagen?
11 Nachbarnationen der Hebräer hatten Gesetze, die einen schriftlichen Ehevertrag forderten. In der Bibel werden zwar keine derartigen Dokumente erwähnt, doch wird die Ehe darin als ein „Bund“ bezeichnet (Maleachi 2:14). Die genauen biblischen Geschlechtsregister legen die Vermutung nahe, daß Ehen irgendwie registriert wurden, und interessanterweise ließen sich Joseph und Maria auf irgendeine Weise gesetzlich einschreiben (Lukas 2:1-5; 3:23-38). Papyrusfragmente aus dem 5. Jahrhundert v. u. Z., die von einer jüdischen Kolonie auf der Insel Elephantine (Ägypten) stammen, enthalten Eheverträge. In einem davon heißt es:
„... Ich bin in dein Haus gekommen, damit du mir deine Tochter Miphtahiah zur Ehe gibst. Sie ist meine Frau, und ich bin ihr Mann von diesem Tag an für immer. Ich habe dir als Brautpreis für deine Tochter Miphtahiah (eine Summe von) 5 Schekel gegeben. ...“
12. (a) Wie denken Jehovas Zeugen über Ziviltrauungen? (b) Was ist ratsam, wenn man eine Ziviltrauung und eine religiöse Feier wünscht?
12 Jehovas Zeugen wissen, daß eine Eheschließung den örtlichen Gesetzen entsprechen sollte, denn dadurch wird ‘Cäsar erstattet, was Cäsar gebührt’ (Markus 12:17; Römer 13:1, 7). Das Gesetz verlangt vielleicht, daß ein Paar eine Blutuntersuchung machen läßt, eine staatliche Heiratserlaubnis beantragt und vor einer Person, die befugt ist, Trauungen vorzunehmen, ein Gelübde ablegt. In einigen Ländern dürfen nur Vertreter des Staates, wie z. B. Standesbeamte, Bürgermeister oder Richter, Trauungen vornehmen. Mitglieder von Kirchen der Christenheit haben jedoch oft das Empfinden, nicht richtig verheiratet zu sein, solange sie nicht kirchlich getraut sind. Wahre Christen wissen, daß eine Ziviltrauung gültig ist, dennoch ziehen es einige vor (oder die am Ort herrschende Einstellung mag es empfehlen), nach der Ziviltrauung eine biblische Ansprache halten zu lassen. Das sollte dann aber kurz nach der Ziviltrauung geschehen.b
13. Was wird wahrscheinlich vor einer Trauung geschehen, wenn ein christlicher Ältester sie vornehmen soll?
13 In einigen Ländern sind Prediger der Zeugen Jehovas bevollmächtigt, Trauungen vorzunehmen. Es handelt sich dabei gewöhnlich um Versammlungsälteste, Männer mit Erfahrung, Einsicht, Reife und einer guten Erkenntnis des Wortes Gottes. Wenn ein Ältester gebeten wird, eine Trauung vorzunehmen, wird er wahrscheinlich zuvor mit dem Brautpaar zusammenkommen. Beide sollten ihm natürlich versichern, daß in ihrem Fall kein moralisches oder gesetzliches Ehehindernis besteht. Er mag ihnen vernünftigen biblischen Rat erteilen und väterliche Anregungen geben. Wahrscheinlich wird er auch mit ihnen über den Verlauf der Trauung und über das eventuell nachfolgende gesellige Beisammensein sprechen, da man ihn gebeten hat, bei der Hochzeit eine wichtige Aufgabe zu übernehmen, und er ein gutes Gewissen bewahren möchte (Sprüche 1:1-4; 2:1; 3:1; 5:15-21; Hebräer 13:17, 18).
14. Welche Art Hochzeitsansprache ist passend?
14 In der Hochzeitsansprache eines Predigers der Zeugen Jehovas kann — ganz gleich, ob ihr eine Ziviltrauung vorausgeht oder nicht — betont werden, daß in einer Ehe von Anfang an der Glaube an Gott eine Rolle spielen sollte. Solche Ansprachen brauchen nicht besonders lang zu sein und müssen nicht alles einschließen, was die Bibel über die Ehe zu sagen hat, noch sollten sie mit humorvollen Einlagen oder außergewöhnlichen Belobigungen des Paares überladen sein. Die ausgewogenen und treffenden biblischen Darlegungen können sowohl für das Brautpaar als auch für alle anderen Anwesenden von Nutzen sein (2. Timotheus 3:16).c
15. Inwiefern unterscheiden sich die Gelübde, die Jehovas Zeugen verwenden, von anderen Gelübden, die heute üblich sind?
15 Bei den meisten Trauungen werden Gelübde abgelegt. Manche Gelübde bei „modernen“ weltlichen Trauungen werden kuriosen Gedichten entnommen oder bringen eigentümliche Lebensanschauungen zum Ausdruck. In einem Essay der Zeitschrift Time mit dem Titel „Die Gefahren bei Gelübden Marke Eigenbau“ wird von einem Geistlichen berichtet, der die Frage stellte: „Gina, bist du damit einverstanden, Peter mehr zu lieben als Schokolade?“ Daraufhin an Peter: „Bist du damit einverstanden, Gina mehr zu lieben als die Morgenzeitung?“ In dem Artikel wurde betont, daß „eine Trauung eine öffentliche Angelegenheit ist“ und der bedeutsamen Veränderung des Standes, die erfolgt, Würde verleihen sollte. Bei Eheschließungen von Zeugen Jehovas entsprechen die Gelübde den Anforderungen des Landesgesetzes. Wo es erlaubt ist, werden die folgenden Gelübde verwendet, die Gott, den Stifter der Ehe, ehren:
„Ich, ..., erkläre mich hiermit bereit, dich, ..., zu meiner Ehefrau zu nehmen und dich gemäß dem in der Heiligen Schrift verankerten göttlichen Gesetz für Ehemänner zu lieben und für dich zu sorgen, solange wir beide unter der göttlichen Eheeinrichtung auf der Erde leben.“
„Ich, ..., erkläre mich hiermit bereit, dich, ..., zu meinem Ehemann zu nehmen und dich gemäß dem in der Heiligen Schrift verankerten göttlichen Gesetz für Ehefrauen zu lieben, für dich zu sorgen und tiefen Respekt vor dir zu haben, solange wir beide unter der göttlichen Eheeinrichtung auf der Erde leben.“
Diese Gelübde sollten nicht abgeändert oder durch andere ersetzt werden, um sie irgendeiner Laune des Paares anzupassen.d
Trauungen im Königreichssaal
16, 17. (a) Inwiefern hat die Ältestenschaft etwas mit Hochzeitsansprachen oder Trauungen zu tun, die im Königreichssaal stattfinden? (Jakobus 3:17). (b) Warum ist es ratsam, daß sie sich damit befaßt?
16 Christen wird geboten, „nur im Herrn“ zu heiraten (1. Korinther 7:39). Wenn zwei Christen, die einen guten Ruf in der Versammlung genießen, den Wunsch haben, daß ihre Trauung (oder eine Hochzeitsansprache) im Königreichssaal stattfindet, sollten sie die Erlaubnis der Ältestenschaft einholen.e Diese Männer drängen anderen ihren persönlichen Geschmack in bezug auf Hochzeitsveranstaltungen nicht auf, sie werden aber nach den Plänen des Paares fragen, damit im Königreichssaal nichts geschieht, was die Versammlung beunruhigen könnte. (Vergleiche 1. Korinther 14:26-33.)
17 Man hat zum Beispiel beunruhigende Dinge von Trauungen berichtet, die nicht im Königreichssaal stattfanden. So wurde vor einer solchen Trauung laute Musik gespielt, wobei das Brautpaar und sein Gefolge im Tanzschritt den gemieteten Saal betraten. Die Gäste tanzten so lange mit, bis der Vorsitzende unterbrach. Nach einem Gebet konnte dann die Hochzeitsansprache beginnen. Das war eindeutig nicht die richtige Atmosphäre für eine christliche Trauung. Es zeigt jedoch, warum die Ältesten in bezug auf Trauungen oder Hochzeitsansprachen im Königreichssaal Vorsicht walten lassen. Im Saal wird nur erbauende Musik gespielt, zum Beispiel Stücke aus dem Liederbuch der Zeugen Jehovas. Bei Blumenarrangements oder ähnlichen Dekorationen sollte ein bescheidener und vernünftiger Rahmen gewahrt werden. Das gilt auch für die Art und Weise, wie die Hochzeitsgesellschaft den Saal betritt und wie Fotos gemacht werden (Philipper 4:5).
18. Wer kann die Braut und den Bräutigam zur Trauung bzw. zur Hochzeitsansprache begleiten? (1. Korinther 5:13; Jakobus 2:1-4).
18 In biblischen Zeiten gab es gewöhnlich einen „Freund des Bräutigams“ und Gefährtinnen der Braut (Johannes 3:29; Psalm 45:14). So ist es auch oft bei Hochzeitsansprachen oder Trauungen im Königreichssaal. Was die Zahl dieser Teilnehmer betrifft sowie ihre Kleidung und ihr Verhalten, sollte man Vernunft walten lassen. Es wäre unpassend, wenn sich im Gefolge des Brautpaares Personen befänden, denen die Gemeinschaft entzogen wurde oder die einen anstößigen Lebenswandel führen, der biblischen Grundsätzen eindeutig widerspricht (2. Korinther 6:14-16). Statt Personen auszuwählen, die angesehen sind oder kostbare Geschenke machen können, ziehen es viele christliche Paare (und Redner) vor, wenn sich im Gefolge des Brautpaares Personen befinden, die ihm im Dienst Jehovas nahestehen.
19. Auf welche weiteren Aspekte ist zu achten, damit eine Hochzeitsansprache oder eine Trauung, die im Königreichssaal stattfindet, zu einem freudigen Anlaß wird?
19 Wenn eine Trauung oder eine Hochzeitsansprache im Königreichssaal sein soll, kann kurz die Zeit bekanntgegeben werden. So wissen die Glieder der Versammlung, daß der Saal benutzt wird, und sie können dem Anlaß beiwohnen, wenn sie möchten. Da der Königreichssaal in erster Linie für christliche Zusammenkünfte da ist, wird die Hochzeitsansprache oder die Trauung zu einer Zeit stattfinden, wo sie keine Zusammenkunft beeinträchtigt. Auf alle Fälle ist es ein Zeichen von Liebe und Rücksichtnahme, wenn sich alle an die festgesetzte Zeit halten und pünktlich sind. In einem Gleichnis Jesu, das von einer Hochzeit handelt, heißt es, daß „der Bräutigam noch ausblieb“, was für einige große Probleme zur Folge hatte (Matthäus 25:1-12).
20. Welche anderen Gesichtspunkte bedürfen bei einer Hochzeit der Aufmerksamkeit?
20 Der Prophet Jesaja schrieb einmal von dem „Frohlocken eines Bräutigams über eine Braut“ (Jesaja 62:5). Auch die Braut freut sich an ihrem Hochzeitstag. Und auf einer christlichen Hochzeit gibt es viele Gratulanten, die ebenfalls „hoch erfreut“ sind (Johannes 3:29). Oft kommt diese Freude durch ein geselliges Beisammensein nach der Trauung, durch einen Empfang oder ein Hochzeitsfest zum Ausdruck, ja wird dadurch noch gesteigert. Was hat Jehova in seinem Wort an Rat niederlegen lassen, wodurch die Freude bei solchen Anlässen gefördert wird und Probleme vermieden werden können? Wir wollen sehen.
[Fußnoten]
a Wegen einer Besprechung von Hochzeitsbräuchen siehe Wachtturm vom 15. April 1969, Seite 247 und 248.
b Würde eine längere Zeit verstreichen, so könnten die Leute am Ort an dem Verhalten des Paares Anstoß nehmen, ganz gleich, ob die beiden dann bereits als Ehepaar zusammenleben oder ob sie noch davon Abstand nehmen (2. Korinther 6:3).
c Biblische Abhandlungen, auf die solche Ansprachen aufgebaut werden können, sind in den Wachtturm-Ausgaben vom 15. Juni 1969, Seite 366—371, vom 1. August 1974, Seite 472—475 und vom 15. Juni 1977, Seite 364—377 zu finden.
d Ist die Ehe bereits durch einen Vertreter des Staates geschlossen worden und folgt darauf eine christliche Hochzeitsansprache, so kann der Prediger erwähnen, daß der gesetzliche Schritt bereits erfolgt ist. Einige Paare möchten dennoch diese Gelübde vor Gott und der Versammlung wiederholen.
e Gelegentlich werden auch zwei Personen, die Gott dienen und vorhaben, sich auf dem nächsten Kongreß taufen zu lassen, im Königreichssaal getraut.
Erinnerst du dich daran?
◻ Christen müssen vor welchen Gefahren auf der Hut sein, die in Verbindung mit verschwenderischen Hochzeiten auftreten?
◻ Wie stehen Jehovas Zeugen zu Ziviltrauungen bzw. religiösen Trauungszeremonien?
◻ Inwiefern können die Entscheidungen eines Paares in bezug auf den Ablauf seiner Hochzeit die christliche Freude dieses Anlasses steigern?
◻ Welche Art Trauungen bzw. Hochzeitsansprachen können im Königreichssaal stattfinden?
[Bild auf Seite 23]
Ein hebräischer Bräutigam führte seine Braut freudig und mit Würde in sein Haus