Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Mit feuerbeständigem Material bauen
    Der Wachtturm 1984 | 1. August
    • Mit feuerbeständigem Material bauen

      „Auf dieses Fundament mag dann der eine beim weiteren Aufbau Gold, der andere Silber, wieder ein anderer Edelsteine, Holz, Heu, Stroh als Baumaterial benutzen“ (1. KORINTHER 3:12, Wilckens).

      1, 2. (a) Was wäre noch schmerzlicher, als sein eigenes Haus niederbrennen zu sehen? (b) Welche ähnliche Enttäuschung erleben christliche Diener Gottes manchmal?

      EIN schönes Haus bis auf den Grund niederbrennen zu sehen ist bestimmt ein jammervoller Anblick. Besonders traurig für dich wäre es, wenn du es selbst gebaut hättest. All das in Rauch aufgehen zu sehen, wofür du Zeit und Mühe aufgewandt hast, wäre tatsächlich eine schmerzliche Erfahrung. Und doch wäre dieser Schmerz nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den ein christlicher Vater oder eine christliche Mutter empfindet, deren Sohn oder Tochter wegen Dingen der Welt die Wahrheit aufgibt. Es gibt wohl kaum etwas Schmerzlicheres, als den geistigen Ruin seines eigenen Kindes mit ansehen zu müssen.

      2 Was im Herzen solcher Eltern vorgeht, könnte man in etwa mit der Enttäuschung vergleichen, die du als ein christlicher Diener Gottes mitunter erlebst. Vielleicht beginnst du mit jemandem ein Bibelstudium und hilfst dem Betreffenden dann monate- oder gar jahrelang, eine Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen. Er besucht die Zusammenkünfte und beginnt auch, sich am Predigtdienst zu beteiligen. Doch dann stellt sich bei ihm plötzlich eine geistige Schwäche ein. Er wird untätig und pflegt sogar wieder frühere schlechte Gewohnheiten. Welch eine Enttäuschung!

      3. Welche Fragen erheben sich natürlicherweise unter solchen Umständen, und wovon hängen die Antworten ab?

      3 Leider kommt das von Zeit zu Zeit vor. Und es ist ganz normal, daß wir uns fragen: Wie ist so etwas möglich? Können wir etwas daran ändern? Zwar ist der Herzenszustand des Betreffenden ausschlaggebend, doch hängen die Antworten auf diese Fragen von der Antwort auf eine andere Frage ab. Diese Frage lautet: Baust du, wenn du andere belehrst, auf dem richtigen Grund und mit feuerbeständigem Material? Das setzt voraus, daß man weiß, was dies bedeutet und wie man es tut. Nur so können wir denen, die wir belehren — seien es Interessierte oder unsere Kinder —, helfen, in der Wahrheit festzustehen.

      Wer baut?

      4. Mit wem vergleicht Paulus in 1. Korinther 3:10, 11 einen christlichen Diener Gottes, und mit welchen Worten?

      4 Wenden wir uns nun 1. Korinther, Kapitel 3 zu, wo Paulus einen christlichen Diener Gottes mit einem Bauhandwerker vergleicht. Wir lesen: „Gemäß der unverdienten Güte Gottes, die mir verliehen worden ist, habe ich als weiser Arbeitsleiter einen Grund gelegt, aber jemand anders baut darauf. Doch jeder wache beständig darüber, wie er darauf baut. Denn kein Mensch kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, welcher Jesus Christus ist“ (Vers 10, 11).

      5. (a) Was für eine Bautätigkeit bespricht Paulus, wie der Zusammenhang zeigt? (b) In welchem Sinne „baut“ der christliche Diener Gottes an Menschen?

      5 Von was für einer Bautätigkeit spricht Paulus hier? Nun, beachten wir den Zusammenhang: „Ihr seid ... Gottes Bau.“ „Ihr [seid] Gottes Tempel“ (1. Korinther 3:9, 16). Es handelt sich also um ein sinnbildliches Bauen an Menschen. Das heißt, daß der christliche Diener Gottes in dem Sinne an Menschen „baut“, daß er bestrebt ist, in interessierten Personen eine christliche Persönlichkeit aufzubauen und Jünger aus ihnen zu machen (Matthäus 28:19, 20).

      6, 7. (a) Wessen Verantwortung wird durch die Worte aus 1. Korinther 3:9-15 in den Mittelpunkt gerückt? (b) Inwiefern handelt es sich dennoch um eine gemeinsame Bautätigkeit? (c) Was werden wir durch eine weitere Betrachtung der Worte des Paulus erkennen?

      6 Soll das heißen, daß der christliche Lehrer allein die Verantwortung dafür hat, wie sich der Studierende entwickelt? Bestimmt nicht. In erster Linie sind wir „Gottes Mitarbeiter“. Die Worte des Paulus aus 1. Korinther 3:9-15 rücken zwar die Verantwortung des Bauenden oder Belehrenden in den Mittelpunkt, aber in Wirklichkeit handelt es sich um eine gemeinsame Bautätigkeit, an der der Studierende ebenfalls beteiligt ist. Wir könnten diese Bautätigkeit mit der Vorbereitung eines Soldaten auf den Kampf vergleichen. Andere mögen den Soldaten ausbilden und ausrüsten, doch steht er einmal in der Schlacht, so muß er selbst kämpfen, indem er das Gelernte anwendet. Davon hängt sein Leben ab. In ähnlicher Weise ist der Belehrende bestrebt, einen echten Christen zu bauen, einen, der den Einflüssen und Versuchungen des gegenwärtigen Systems widerstehen kann. Gleichzeitig fällt aber auch dem Studierenden eine gewisse Verantwortung zu; er muß in seinem Leben das anwenden, was er lernt (Matthäus 7:24-27; Philipper 2:12, 13).

      7 Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, daß der Belehrende eine schwere Verantwortung trägt. Wenn wir die Worte des Paulus weiter betrachten, werden wir erkennen, wie wichtig es ist, Gottes Wort wirkungsvoll zu lehren, um in anderen Dankbarkeit gegenüber unserem himmlischen Vater zu bauen.

      Lege das richtige Fundament

      8. Was entspricht bei dieser sinnbildlichen Bautätigkeit dem Fundament?

      8 Bevor man ein Gebäude errichten kann, muß man zunächst das Fundament legen. Was entspricht bei der Bautätigkeit, durch die Jünger gemacht werden, dem Fundament? Paulus antwortet: „Kein Mensch kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist, welcher Jesus Christus ist“ (1. Korinther 3:11). Ja, das richtige Fundament, auf dem wir bauen sollten, ist Jesus Christus. (Vergleiche Epheser 2:20-22 und 1. Petrus 2:4-6.)

      9. (a) Was bedeutet es, bei der Belehrung anderer Christus als Fundament zu legen? (b) Warum ist es für Personen, die die Bibel studieren, wichtig, die ganze Wahrheit über Jesus zu verstehen?

      9 Wie können wir Christus als Fundament oder Grund legen, wenn wir andere belehren? Zunächst müssen wir die Wahrheit über Jesus lehren und diesen Personen helfen, sie zum Mittelpunkt ihres Lebens zu machen. Dazu gehört, daß wir ihnen behilflich sind, zu glauben, daß Jesus unser Helfer ist und derjenige, durch den Jehova den Loskauf bewirkt (Matthäus 20:28; 1. Johannes 2:1, 2). Aber das ist nicht alles. Jesus Christus ist als das Haupt der Christenversammlung eingesetzt worden (Kolosser 1:18). Er ist auch der rechtmäßige König der Erde, und in dieser Eigenschaft wird er in Har-Magedon bald „seinen Sieg ... vollenden“ (Offenbarung 6:1, 2). Christus als Grund zu legen bedeutet also eindeutig, andere die ganze Wahrheit über ihn zu lehren und ihnen Jesu Rolle in der Verwirklichung des Vorsatzes Gottes verstehen zu helfen. Warum ist das so wichtig? Wenn die Personen, mit denen wir studieren, an Jesus als den von Gott eingesetzten regierenden König glauben, werden sie nicht so leicht durch die Weltverhältnisse und die Probleme des täglichen Lebens entmutigt (Jesaja 28:16; 1. Petrus 2:6-8).

      10. (a) Was schließt Christus als Grund zu legen gemäß Epheser 3:17-19 noch ein? (b) Wie lassen wir Christus ‘in unserem Herzen wohnen’?

      10 Doch Christus als Grund zu legen schließt noch mehr ein. Wir sollten dasselbe Ziel verfolgen wie der Apostel Paulus. Er betete für die Epheser, damit, wie er sagte, „der Christus durch euren Glauben mit Liebe in eurem Herzen wohne, damit ihr verwurzelt und fest gegründet seid, um völlig imstande zu sein, mit allen Heiligen zu begreifen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist, und die Liebe des Christus zu erkennen, die die Erkenntnis übersteigt, damit ihr in allem mit all der Fülle, die Gott gibt, erfüllt sein mögt“ (Epheser 3:17-19). „Verwurzelt und fest gegründet“ zu sein schließt demnach ein, daß Christus ‘in unserem Herzen wohnt’. Was bedeutet das? Nun, Christus ‘wohnt in unserem Herzen’, wenn wir unser Denken und Handeln durch sein Beispiel und seine Lehren beeinflussen lassen.

      11, 12. (a) Wie können wir anderen helfen, Christus ‘in ihrem Herzen wohnen’ zu lassen? (b) Was außer Erkenntnis über Jesus spielt noch eine Rolle?

      11 Wie können wir denen, die wir belehren, helfen, Christus ‘in ihrem Herzen wohnen’ zu lassen? Wir müssen ihnen Erkenntnis vermitteln, damit sie „die Breite und Länge und Höhe und Tiefe“ der Wahrheit des Wortes Gottes „begreifen“, besonders was das Leben und die Lehren Jesu Christi betrifft. Wir möchten, daß die, mit denen wir studieren, „Christi Sinn“ erlangen, ihn als eine lebende Person mit Empfindungen gründlich kennenlernen (1. Korinther 2:16). Das wird ihr Herz berühren.

      12 Aber beachten wir, daß Paulus auch sagte: „... und die Liebe des Christus zu erkennen [griechisch: gnō’nai, in der Praxis, durch Erfahrung kennenlernen], die die Erkenntnis übersteigt.“ Wir können „die Liebe“ des Christus erkennen, indem wir das kennenlernen, was die Bibel über seine Lebensweise und darüber sagt, wie er sich gegenüber anderen verhielt. Aber nur dann, wenn wir ihn in seinem Wesen nachahmen, können wir seine Empfindungen richtig würdigen. So erkennen wir durch Erfahrung „die Liebe des Christus ..., die die Erkenntnis übersteigt“.

      13, 14. (a) Wie können wir Personen, mit denen wir studieren, behilflich sein, Jesu Eigenschaften nachzuahmen? (b) Warum wird das Bemühen, Jesus zu gleichen, ihnen helfen, ein gutes Verhältnis zu Jehova zu entwickeln? (c) Worauf außer auf den rechten Grund müssen wir noch achten?

      13 Mache also, wenn du den Grund legst, auf Jesu Eigenschaften aufmerksam, auf seine Liebe (Johannes 15:13, 14), seine Herzlichkeit und Zuneigung (Matthäus 11:28-30), seine Demut (Johannes 13:1-15) und sein Mitgefühl (Markus 6:30-34), um nur einige zu nennen. Ermuntere die Person, mit der du studierst, diese Eigenschaften in ihrem Leben nachzuahmen. Das wird eine vortreffliche Grundlage sein, auf der andere wichtige Eigenschaften aufgebaut werden können. Dann und wann mußt du vielleicht, wenn du einen biblischen Bericht über Jesus besprichst, innehalten und fragen: „Welche Eigenschaft erkennen Sie hier bei Jesus? Wie können Sie in Ihrem Leben diese Eigenschaft noch mehr zum Ausdruck bringen?“ Weise darauf hin, daß jemand, der die Bibel studiert und Jesu Persönlichkeit nachahmt, ein unerschütterliches, inniges Verhältnis zu Jehova entwickeln kann. Wieso? Weil Jesus die Persönlichkeit seines Vaters so vollkommen widerspiegelte, daß wir eigentlich Jehova selbst nachahmen, wenn wir Jesus nachzuahmen suchen (Johannes 14:9).

      14 Die richtige Grundlage zu legen ist zwar wichtig, ist es aber damit getan? Paulus antwortet: „Jeder wache beständig darüber, wie er darauf baut.“ Ja, wie steht es mit dem Material, das wir zur Errichtung des Baues verwenden, der auf dem Fundament ruhen soll?

      Das feuerbeständige Material

      15, 16. (a) Was stellt Paulus in 1. Korinther 3:12 offensichtlich einander gegenüber? (b) Welche Frage wird angesichts dieser Veranschaulichung des Paulus aufgeworfen?

      15 Damit kommen wir zu Vers 12 von 1. Korinther, Kapitel 3, wo Paulus verschiedene Baumaterialien erwähnt: „Wenn nun jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Hölzer, Heu, Stoppeln baut ...“ Das sind ganz unterschiedliche Materialien. Will Paulus sagen, daß wir von jedem Material ein wenig in die Person bauen sollten, mit der wir studieren? Offensichtlich nicht. Beachten wir die Wiedergabe in anderen Übersetzungen: „Auf dieses Fundament mag dann der eine beim weiteren Aufbau Gold, der andere Silber, wieder ein anderer Edelsteine, Holz, Heu, Stroh als Baumaterial benutzen“ (Wilckens). „Es kann nun aber jemand auf diesem Grund Gold, Silber und kostbare Steine oder Holz, Heu und Stroh bauen“ (Albrecht). Paulus stellt also offensichtlich zwei Arten von Gebäuden einander gegenüber. Einmal bezieht er sich sozusagen auf einen schönen Palast, der mit Gold, Silber und kostbaren Edelsteinen geschmückt ist. Das Gegenteil ist eine Hütte aus Holzbrettern oder Balken, die die mit Heu vermischten Lehmwände stützen.

      16 Wenn wir bei der Veranschaulichung des Paulus bleiben, können wir uns fragen: Bauen wir bei der Belehrung anderer „Paläste“ oder „Hütten“? Die Ursache dafür, daß einige Jugendliche und Neue abfallen, ist vielleicht darin zu suchen, daß nicht alle aus demselben Material gebaut sind. Worin besteht der Unterschied? Die Situation, die in alter Zeit in der Versammlung in Korinth herrschte, veranschaulicht den Unterschied zwischen dem Bauen mit feuerbeständigem Material und dem Bauen mit brennbarem Material.

      17, 18. (a) Welches ernste Problem bestand in alter Zeit in der Versammlung in Korinth, und wie stellte Paulus die Sache richtig? (b) Durch welchen wichtigen Faktor läßt sich feststellen, ob wir mit „Gold“ oder mit „Heu“ bauen?

      17 Paulus hatte sein Teil getan, indem er das richtige Fundament legte, doch anscheinend bauten einige in Korinth mit ‘Holz, Heu und Stoppeln’ — entflammbare Materialien, die Eigenschaften darstellen, die nicht beständig sind (1. Korinther 3:12). Deshalb mußte Paulus an die dortigen Brüder schreiben: „Streitigkeiten [bestehen] unter euch ... Was ich meine, ist dies, daß jeder von euch sagt: ‚Ich gehöre zu Paulus‘, ‚Ich aber zu Apollos‘, ‚Ich aber zu Kephas‘, ‚Ich aber zu Christus.‘ Der Christus besteht geteilt“ (1. Korinther 1:11-13). Die Glieder der Versammlung waren also in Gruppen aufgesplittert. Warum? Weil sie bestimmten Männern zu große Bedeutung beimaßen. Paulus wies sie zurecht, indem er sagte: „Was ist denn Apollos? Ja, was ist Paulus? Diener, durch die ihr gläubig geworden seid ... Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat es fortwährend wachsen lassen“ (1. Korinther 3:5-7).

      18 Die Schwierigkeit bestand, kurz gesagt, darin, daß einige Glieder der Versammlung in Korinth zu großen Wert auf die Nachfolge von Menschen legten und deshalb kein inniges Verhältnis zu Jehova hatten. Das ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, festzustellen, ob wir mit „Gold“ oder mit „Heu“ bauen, also sozusagen „Paläste“ oder „Hütten“.

      19. (a) Wie könnte der Belehrende unabsichtlich die Aufmerksamkeit zu sehr auf sich oder auf einen anderen Menschen lenken? (b) Worum sollten wir uns bemühen, wenn wir mit ‘Gold, Silber und kostbaren Edelsteinen’ bauen möchten?

      19 Wir sollten daraus eine wertvolle Lehre ziehen. Einige mögen sagen: „Aber ich lehre niemanden, einem Menschen nachzufolgen.“ Doch das könnte leicht geschehen, selbst wenn wir es nicht beabsichtigen. Wenn wir zum Beispiel auf Fragen des Studierenden wiederholt sagen: „Bruder [oder Schwester] Soundso sagt ...“, lenken wir dann nicht vielleicht die Aufmerksamkeit unabsichtlich zu sehr auf einen unvollkommenen Menschen? Oder wenn wir bei irgendwelchen Fragen sagen: „Ich bin zwar nicht sicher, doch würde ich dazu sagen ...“, lenken wir dann nicht die Aufmerksamkeit unabsichtlich zu sehr auf uns selbst? Vergessen wir nicht, daß ein Studierender von seinem Lehrer leicht eine hohe Meinung haben kann. (Vergleiche Apostelgeschichte 10:25, 26 und Offenbarung 19:10.) Wenn wir „Paläste“ bauen möchten, müssen wir uns davor hüten, Nachfolger von Menschen zu „bauen“. Wir sollten den Studierenden helfen, ein enges Verhältnis zu Jehova zu entwickeln. Zu diesem Zweck müssen wir mit ‘Gold, Silber und kostbaren Edelsteinen’ bauen. Was wird durch diese Materialien dargestellt?

      20. Was wird durch ‘Gold, Silber und kostbare Edelsteine’ dargestellt? (Sprüche 3:13-15).

      20 Ein Vergleich von Schriftstellen wie Psalm 19:7-11, Sprüche 2:1-6 und 1. Petrus 1:6, 7 zeigt, daß durch Gold, Silber und kostbare Edelsteine manchmal ein starker Glaube, gottgemäße Weisheit, geistiges Unterscheidungsvermögen, Loyalität und liebevolle Wertschätzung für Jehova und seine Gesetze sinnbildlich dargestellt werden. All das ist für ein inniges Verhältnis zu Jehova Gott unerläßlich. Aus diesen Eigenschaften besteht die Persönlichkeit, die wir bestrebt sein sollten in denjenigen zu bauen, die wir belehren. Baust du auf diese Weise?

      Werden sie dem „Feuer“ standhalten?

      21. (a) Warum ist es so wichtig, daß wir in den Personen, die wir belehren, dauerhafte Eigenschaften bauen? (b) Was stellt das „Feuer“ dar?

      21 Warum ist es so wichtig, daß wir in den Personen, die wir belehren, solch dauerhafte Eigenschaften bauen? Der Apostel Paulus erklärt weiter: „Eines jeden Werk [wird] kundwerden, denn der Tag wird es zeigen, weil er durch Feuer geoffenbart werden wird; und das Feuer selbst wird erproben, von welcher Art das Werk eines jeden ist“ (1. Korinther 3:13). Das „Feuer“ wird also „erproben“, auf welche Weise wir gebaut haben. Was wird durch das „Feuer“ dargestellt? Heftige Verfolgung? Offensichtlich nicht. Beachten wir, daß „eines jeden Werk“ dem „Feuer“ unterworfen werden wird. Nicht alle Christen werden heftig verfolgt. Das „Feuer“ stellt also alle Belastungen oder Versuchungen dar, die jemandes geistige Gesinnung zerstören könnten.

      22. Nenne einige der feurigen Prüfungen, die manche erleben mögen.

      22 Für einige mag das „Feuer“ in Form der Neutralitätsfrage auftreten. Vielleicht übt man Druck auf sie aus und stellt sie vor die Wahl, sich entweder an politischen Aktivitäten zu beteiligen oder ins Gefängnis zu gehen (Johannes 15:19). Manchmal ist das „Feuer“ heimtückischer. Es könnte beispielsweise darin bestehen, daß man versucht wird, sich Filme oder Fernsehsendungen anzusehen, in denen Sex und Gewalttätigkeit verherrlicht werden. Für christliche Jugendliche könnten es Herausforderungen auf sexuellem Gebiet sein, Einladungen, Drogen zu nehmen, oder der Druck, die schamlosen Vergnügungen der Welt mitzumachen. Das natürliche Verlangen, akzeptiert zu werden, kann dazu führen, daß christliche Jugendliche dem gewaltigen Druck, sich anderen anzupassen, nachgeben (1. Johannes 2:16).

      23. (a) Welche Fragen werden im Hinblick auf solche Prüfungen aufgeworfen, und wovon hängen die Antworten ab? (b) Was wird im folgenden Artikel besprochen werden?

      23 Die meisten wahren Christen haben solche feurigen Prüfungen erfolgreich bestanden. Leider haben aber auch einige versagt. Deshalb müssen wir uns fragen: Wie wird es denen, die wir belehrt haben, ergehen, wenn das „Feuer“ über sie kommt? Werden sie dem schönen Palast, der mit feuerbeständigem Gold, Silber und kostbaren Steinen geschmückt ist, gleichen und standhaft sein? Oder werden sie der Hütte aus Holz, Heu und Stoppeln gleichen und verbrennen? Natürlich hängt viel von dem Studierenden selbst ab. Gleichzeitig aber hängt auch viel von uns, den Lehrern, ab — davon, wie w i r gebaut haben. Es bleibt also die Frage bestehen: Wie baut man solche dauerhaften Eigenschaften in den Personen, die man belehrt? Das wird im folgenden Artikel besprochen werden.

      Kannst du erklären, ...

      ◻ inwiefern es sich bei der Belehrung anderer um eine gemeinsame Bautätigkeit handelt?

      ◻ wie man Christus als „Grund“ legt?

      ◻ was wir aus dem lernen können, was in alter Zeit in der Versammlung in Korinth geschah?

      ◻ was das „Feuer“ ist und inwiefern das die Notwendigkeit unterstreicht, dauerhafte Eigenschaften in anderen zu bauen?

  • Sprich beim Lehren das Herz an
    Der Wachtturm 1984 | 1. August
    • Sprich beim Lehren das Herz an

      1, 2. (a) Was ist nötig, um anderen zu helfen, eine tiefe Wertschätzung für Jehova und seine Maßstäbe zu entwickeln? (b) Warum ist mehr als Kopfwissen erforderlich?

      DU KANNST zwar in kurzer Zeit eine Hütte aufstellen, aber einen Palast kannst du gewiß nicht über Nacht bauen. Dasselbe trifft auf das Jüngermachen zu. Es ist keine leichte Aufgabe, anderen zu helfen, eine tiefe Wertschätzung für Jehova und seine Maßstäbe zu entwickeln. Solche „Paläste“ zu bauen erfordert viel Zeit und Geschicklichkeit.

      2 Es gehört mehr dazu, als nur Erkenntnis zu vermitteln. In Sprüche 3:1 heißt es treffend: „Mein Sohn, mein Gesetz vergiß nicht, und meine Gebote möge dein Herz beobachten.“ Wir müssen andere das lehren, was die Bibel sagt. Doch darüber hinaus muß die biblische Wahrheit in ihr Herz eindringen. Ja wir müssen ihr Herz ansprechen, wenn wir möchten, daß sie feuerbeständige Eigenschaften entwickeln, und wenn wir ihnen dabei behilflich sein wollen, ein enges Verhältnis zu Jehova Gott aufzubauen.

      3. (a) Warum hat die „Kunst des Lehrens“ viel damit zu tun, ob wir das Herz erreichen? (b) Wen sollten wir, während wir nun einige praktische Hinweise betrachten, im Sinn behalten?

      3 Das ist offensichtlich leichter gesagt als getan. Um das Herz zu erreichen, müssen wir nicht nur über die richtigen Baumaterialien verfügen, sondern auch die „Kunst des Lehrens“ anwenden (2. Timotheus 4:2). Es genügt nicht, den Studierenden von der Wahrheit zu erzählen. Vielmehr schließt die „Kunst des Lehrens“ ein, ihnen zu helfen, über das Gelernte nachzudenken und dann Schlußfolgerungen zu ziehen. Das geistige Wachstum wird nicht durch unsere Genialität oder durch unsere Methoden bewirkt; was zählt, ist Gottes Segen (1. Korinther 3:5, 6). Nichtsdestoweniger gibt es Hinweise, die uns helfen können, das Herz anderer zu erreichen. Während wir einige Punkte betrachten, solltest du diejenigen im Sinn behalten, die du belehrst — deine Interessierten und deine Kinder.

      Geh mit gutem Beispiel voran

      4. (a) Was ist eine der Methoden, die Jesus erfolgreich anwandte, um das Herz anderer zu erreichen? (b) Warum ist es wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen, wenn man andere belehrt?

      4 Gibt es denn, wenn es darum geht, das Herz anderer anzusprechen, ein besseres Vorbild als Jesus Christus selbst? Warum hatte er so viel Erfolg darin, das Herz der Menschen zu erreichen? Vor allem praktizierte Jesus das, was er predigte, und gab dadurch ein gutes Beispiel, das seine Nachfolger nachahmen können (Johannes 13:15; 1. Petrus 2:21). Der erste Hinweis lautet daher: Geh mit gutem Beispiel voran. Ist es nicht logisch, daß wir dieselben beständigen christlichen Eigenschaften haben sollten, zu denen wir anderen verhelfen möchten? Jesus drückte das so aus: „Jeder gut ausgebildete Schüler wird wie sein Lehrer sein“ (Lukas 6:40, The New Berkeley Version).

      5. Wie zeigt die Bibel, daß zwischen einem guten Beispiel und einer zu Herzen gehenden Belehrung eine Verbindung besteht?

      5 Die Bibel zeigt wiederholt die Verbindung zwischen einem guten Beispiel und einer zu Herzen gehenden Belehrung. Zum Beispiel läßt 5. Mose 6:4-6 erkennen, daß du deinen Kindern die Liebe zu Jehova nur dann einflößen kannst, wenn sie in „deinem Herzen“ ist (Sprüche 20:7). Jesus wies die heuchlerischen Pharisäer seiner Tage zurecht, weil sie nur ‘redeten, aber nicht entsprechend handelten’. Ist es da verwunderlich, daß das Herz der Menschen „dick“ geworden war? (Matthäus 23:3; 13:13-15).

      6. Warum ist es wichtig, daß du in Einklang mit dem lebst, was du lehrst? (Römer 2:21-23).

      6 Was du lehrst, muß also in Einklang stehen mit dem, was du praktizierst. Gewiß möchtest du, daß die Studierenden oder deine Kinder Liebe zu Jehova entwickeln und das Verlangen, ihm zu gefallen. Sollten sie dann nicht an deinen Gebeten, an deinem Reden und Handeln erkennen können, daß du selbst diese Liebe und dieses Verlangen hast? Gewiß möchtest du ihnen helfen, eine unerschütterliche Treue zu biblischen Grundsätzen zu entwickeln. Sollten sie dann nicht an deinen Worten und Taten erkennen können, daß du keine Versuche machst, diese Grundsätze zu übertreten? Diejenigen, die wir belehren, vor allem unsere Kinder, schenken häufig dem, was wir tun, mehr Aufmerksamkeit als dem, was wir sagen. Wenn andere sehen, daß wir in Übereinstimmung mit dem leben, was wir lehren, werden wir besser in der Lage sein, ihr Herz anzusprechen.

      Stelle Fragen

      7, 8. (a) Wovon hängt der Erfolg beim Belehren anderer großenteils ab? (b) Warum sind Fragen eine Hilfe, das Herz anzusprechen?

      7 Ein zweiter Hinweis — ebenfalls ein Merkmal der erfolgreichen Lehrtätigkeit Jesu: der Gebrauch von Fragen. Jesus war ein Meister darin, die Menschen zum Nachdenken und Schlußfolgern zu bewegen (Matthäus 17:24-27). Inwieweit du das Herz derjenigen erreichst, die du belehrst, hängt großenteils von dem Gebrauch von Fragen ab. Warum?

      8 Erstens kannst du dadurch, daß du Fragen stellst, herausfinden, ob der Studierende das Gelernte wirklich versteht. Wie kann denn ein Gedanke in seinem Herzen Wurzeln schlagen, wenn er ihn nicht versteht und nicht akzeptiert? (Lukas 8:15). Zweitens ist es, um das Herz ansprechen zu können, von Nutzen, zu wissen, was sich im Herzen befindet. Vorgefaßte Meinungen und falsche religiöse Lehren mögen tief verwurzelt sein. Da wir nicht in das Herz schauen können, müssen wir Fragen stellen, die den Studierenden veranlassen, seine Herzensempfindungen mit eigenen Worten auszudrücken. Betrachten wir einige Beispiele.

      9, 10. Veranschauliche den wirksamen Gebrauch von Fragen nach dem Standpunkt.

      9 Nehmen wir einmal an, du besprichst das Thema „Die Macht böser Geister“ (Kapitel 10) in dem Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben. Ihr seid bei Absatz 18 auf Seite 97 angelangt, wo die Frage gestellt wird: „Wie hilft uns das Beispiel der ersten Christen in Ephesus, vom Spiritismus frei zu werden?“ Der Studierende mag zwar dem Abschnitt die richtige Antwort entnehmen, aber wie denkt er persönlich? Vielleicht hat er jahrelang Spiritismus praktiziert und glaubt fest daran. Wenn dem so ist, wird er dann jetzt überzeugt sein, daß er sich davon lösen sollte? Wahrscheinlich müßtest du ihn fragen: „Wie denken Sie darüber? Wie können Sie das Gelernte in Ihrem Leben anwenden?“ Seine Antworten können offenbaren, in welchem Ausmaß das Gelernte sein Herz berührt hat.

      10 Ein anderes Beispiel: Du betrachtest gerade mit deinem Kind das Thema „Der Kampf, das Rechte zu tun“ (Kapitel 26) in demselben Buch. Die Frage „b“ zu Absatz 8 auf Seite 220 lautet: „Welchen Standpunkt, den ein junger Mann zum Ausdruck brachte, sollten wir ebenfalls einnehmen?“ Vielleicht entnimmt dein Kind zunächst die Antwort dem Absatz, ohne zum Ausdruck zu bringen, was es in Wirklichkeit denkt. Möglicherweise mußt du behutsam tiefer gehen und fragen: „Doch wie denkst du darüber? Hältst du diesen Standpunkt für vernünftig?“ Oder du könntest eine Situation beschreiben: „Nimm einmal an, einige Jugendliche in der Schule rauchen und bieten dir eine Zigarette an. Was wäre, wenn noch andere zuschauen und sich jetzt über dich lustig machen, weil du keine nimmst? Was würdest du tun?“ Wenn du von solchen Fragen taktvoll Gebrauch machst, können sie dir helfen herauszufinden, was im Herzen deines Kindes ist.

      11. (a) Warum ist beim Gebrauch von Fragen Vorsicht am Platze? (b) Warum müssen vor allem Eltern vorsichtig sein, wenn ihre Kinder verkehrte Ansichten äußern? (Kolosser 3:21).

      11 Doch hier ist ein Wort der Vorsicht angebracht. Auf solche Fragen kommen manchmal Antworten, die für dich überraschend oder enttäuschend sein werden. Was dann? Falls es sich um ein heikles Thema handelt, mag es besser sein, nicht darauf zu beharren, sondern einfach zu sagen: „Gehen wir doch weiter! Wir sprechen darüber noch ein anderes Mal“ (Johannes 16:12). Vor allem ihr Eltern müßt in dieser Beziehung Vorsicht walten lassen. Haltet eure Gefühle im Zaum, wenn verkehrte Ansichten geäußert werden. Ihr wollt euch doch nicht weitere Gespräche verbauen! Wie könnt ihr feststellen, was im Herzen eures Kindes ist, und wie könnt ihr ihm helfen, wenn es sich scheut, seine Empfindungen auszudrücken?

      Betone, wie weise es ist, Gottes Gesetzen zu gehorchen

      12, 13. (a) Warum wird das Herz des Studierenden bewegt, wenn er erkennt, wie weise es ist, Gottes Gesetzen zu gehorchen? (b) Was gehört dazu, wenn man einem Studierenden erkennen helfen möchte, daß es weise ist, Jehova zu gehorchen?

      12 Ein dritter Hinweis besteht darin, dem Studierenden erkennen zu helfen, wie weise es ist, Gottes Gesetzen zu gehorchen (5. Mose 4:5, 6; 10:12, 13). Das kann sein Herz bewegen. Wieso? Nun, wenn er davon überzeugt ist, daß das Einhalten der Gesetze Jehovas ihm zum besten dient, mag er sich bewogen fühlen, Gott zu lieben, und ihm gefallen wollen (Psalm 112:1).

      13 Wie kannst du demjenigen, den du belehrst, erkennen helfen, wie weise es ist, Gottes Gesetzen zu gehorchen? Wir könnten das veranschaulichen, indem wir Jehovas Gesetze mit Warnschildern vergleichen, auf denen „Zutritt verboten“ steht. Ein solches Schild an sich ist zwar eine Warnung, aber bist du nicht auch der Meinung, daß man bereitwilliger gehorcht, wenn das Schild außerdem den Grund für die Warnung erkennen läßt? Steht beispielsweise auf dem Schild: „Zutritt verboten — Hochspannung“, dann ist man eher geneigt, die Warnung zu beachten, weil man erkennt, in welche Gefahr man geraten könnte.

      14. (a) Auf welche Weise kannst du dem Studierenden helfen, Überlegungen anzustellen, damit er erkennt, warum eine bestimmte Handlung weise oder töricht ist? (b) Welche Schriftstellen zeigen, daß es wichtig ist, den Grund dafür anzugeben, warum eine Handlung gut oder schlecht ist?

      14 Ähnlich verhält es sich mit Gottes Gesetzen. Sage dem Studierenden nicht nur, was die Bibel als richtig oder verkehrt bezeichnet; hilf ihm erkennen, warum eine bestimmte Handlung weise oder töricht ist. Erläutere ihm eingehend, inwiefern der Gehorsam gegenüber Gottes Gesetzen ihm Nutzen bringt. Hilf ihm, die Folgen der Mißachtung dieser Forderungen zu sehen. Solche Schlußfolgerungen findet man stellenweise direkt in der Bibel. Lies bitte selbst Sprüche 22:24, 25, 23:4, 5 und 24:15, 16, 19, 20. Beachte, daß die Bibel in jedem Fall den Grund dafür angibt, warum eine Handlung gut oder schlecht ist.

      15. Verwende die angeführten Fragen und Schriftstellen, die zeigen, daß es weise ist, das zu beachten, was Gott über Unehrlichkeit und Hurerei sagt.

      15 Besprich, inwiefern durch die folgenden Fragen und Schriftstellen hervorgehoben wird, daß es weise ist, Gottes Gesetzen zu gehorchen.

      Lügen, Stehlen: Warum ist Unehrlichkeit schädlich? (Sprüche 15:27; 20:10; Offenbarung 21:8). Warum lohnt es sich, im Umgang mit anderen ehrlich zu sein? (Sprüche 3:3, 4; 12:19; Hebräer 13:18).

      Hurerei: In welcher Hinsicht könnte uns eine unsittliche Handlungsweise schaden? (Sprüche 5:9; 7:21-23; 1. Korinther 6:18). Inwiefern könnte sie sich auf andere schädlich auswirken? (1. Thessalonicher 4:6; 1. Korinther 5:6; Hebräer 12:15, 16). Welchen Nutzen haben wir, wenn wir die biblischen Sittenmaßstäbe beachten? (Sprüche 5:18, 19; Hebräer 13:4).

      Nachdem du auf diese Weise dem Studierenden geholfen hast, Überlegungen über ein biblisches Gesetz anzustellen, könntest du ihn fragen: „Haben Sie den Eindruck, daß Jehova unser Bestes möchte? Sind Sie auch der Meinung, daß uns durch seine Gesetze in Wirklichkeit nichts Gutes vorenthalten wird?“

      16. Welche Wirkung können solche Überlegungen auf den Studierenden haben?

      16 Hilf ihm im Verlauf des Studiums, ähnliche Überlegungen anzustellen über Gottes Gesetz in bezug auf Trunkenheit, das Zahlen von Steuern, das Rauchen und die Blutfrage. Auf diese Weise wird dem Studierenden oder deinem Kind geholfen, zu erkennen, daß alle Gesetze Gottes uns zum Guten dienen. Das bedeutet nicht, daß der Studierende immer Gründe dafür verlangen sollte, warum er Gott gehorchen sollte. Doch ein paar Beispiele können dazu beitragen, sein Herz anzusprechen, und ihn dazu bewegen, Gott gefallen zu wollen. Wenn dann das „Feuer“ oder die Prüfung kommt, wird er Gottes Wort bereitwilliger gehorchen (1. Korinther 3:13).

      Hilf ihnen, Gott kennenzulernen

      17. Welcher zusätzliche Hinweis kann dir helfen, das Herz des Studierenden zu erreichen?

      17 Ein vierter Hinweis: Hilf dem Studierenden, Gott kennenzulernen (Johannes 17:3). Verhilf ihm nicht lediglich zu der Erkenntnis, daß Jehova existiert und einen Namen hat, sondern hilf ihm darüber hinaus, Jehova persönlich kennenzulernen. Das wird sein Herz berühren, denn Jehova zu kennen bedeutet, ihn zu lieben.

      18. Wie könntest du während des Studiums die Aufmerksamkeit auf Jehovas Eigenschaften lenken?

      18 Wie kannst du dem Studierenden helfen, Jehova persönlich kennenzulernen? Man kann jemand nicht lieben, wenn man seine Eigenschaften, seine Handlungsweise nicht kennt. Sei also während des Studiums stets darauf bedacht, die Aufmerksamkeit auf Jehovas unvergleichliche Eigenschaften zu lenken. Das ist häufig gar nicht von dem Thema abhängig, das ihr studiert. Wenn ihr beispielsweise über das Loskaufsopfer sprecht, kannst du an passender Stelle innehalten und fragen: „Warum wird durch die Loskaufsvorkehrung deutlich, wie sehr Jehova uns liebt?“ Oder wenn ihr erörtert, warum Gott das Böse zugelassen hat, könntest du fragen: „Wie hat Jehova angesichts der Bosheit des Menschen große Langmut bewiesen?“ Oder: „Inwiefern bekundete Jehova durch seine Reaktion auf die Rebellion in Eden unvergleichliche Weisheit?“ Dadurch, daß ihr auf diese Weise Überlegungen anstellt, wird dem Studierenden geholfen, eine tiefe Ergebenheit gegenüber Jehova zu entwickeln. Jehova wird für ihn immer mehr zu einer Person mit liebenswerten, nachahmenswerten Eigenschaften.

      19, 20. (a) Was ist noch nötig, um Jehova persönlich kennenzulernen? (b) Inwiefern zeigt die im Absatz wiedergegebene Erfahrung, daß es wichtig ist, auch beim Beten mit gutem Beispiel voranzugehen?

      19 Außerdem kann man jemand ohne eine gewisse Kommunikation nicht gut kennenlernen. Auch der Studierende kann ohne Kommunikation mit Jehova kein vertrautes Verhältnis zu ihm aufbauen. Du mußt ihn also beten lehren. Hilf ihm erkennen, welche Vielfalt von Angelegenheiten es gibt, die er zum Gegenstand seiner Gebete machen kann (1. Johannes 5:14). Er muß Jehova als den Einen kennenlernen, der Gebete sowohl hört als auch erhört (Psalm 65:2). Ermuntere ihn, Jehova seine innersten Gefühle mitzuteilen, ihm ‘sein Herz auszuschütten’ (Psalm 62:8).

      20 Hier kommt es wieder auf dein Beispiel an. Spiegeln deine Gebete deine tiefe Ergebenheit gegenüber Gott wider? Das kann sich sehr gut auf diejenigen auswirken, die du belehrst, einschließlich deiner Kinder. Betrachte folgende Erfahrung.

      Vor einigen Jahren lernte ein dreijähriger Junge von seinen christlichen Eltern, wie man betet. Eines Abends bat er Jehova, nachdem er um den Segen für Papa und Mama gebetet hatte, „Wally“ zu segnen. Wer war „Wally“? Seine Eltern wußten es nicht. Der Junge betete nun ziemlich regelmäßig für „Wally“. Sie waren eine Weile verwundert, doch merkten sie schließlich, worum es ging. Der Junge betete für die Brüder in Malawi (die damals gerade verfolgt wurden), aber sprach es fälschlicherweise „Wally“ aus. Der springende Punkt bei dieser Erfahrung ist, daß der kleine Junge seine Eltern auf diese Weise beten gehört hatte und ihr vorzügliches Beispiel nachahmte. Stell dir nur vor, wie sich diese Eltern freuten!

      Zeigt das nicht, wie wichtig es ist, mit gutem Beispiel voranzugehen, wenn es darum geht, andere beten zu lehren?

      Der Lohn

      21. (a) Worauf hoffst du gemäß 1. Korinther 3:14, 15 bei deiner christlichen Bautätigkeit? (b) Ist der „Lohn“ der Preis des ewigen Lebens in Gottes neuer Ordnung? Erkläre es.

      21 Wenn wir anderen helfen wollen, feuerbeständige Eigenschaften zu entwickeln und ein gutes Verhältnis zu Jehova aufzubauen, müssen wir ihr Herz ansprechen. Das mag nicht leicht sein, aber es lohnt sich. Paulus deutete das an mit den Worten: „Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, wird er Lohn empfangen; wenn jemandes Werk verbrannt wird [weil er schlecht gebaut hat, keine feuerbeständigen Materialien verwendet hat], wird er Verlust erleiden [das, was er gebaut hat, wird durch das Feuer verlorengehen], er selbst aber wird gerettet werden; doch wenn solches geschieht, wird es sein wie durch Feuer.“ Was ist der „Lohn“? Offensichtlich dachte Paulus an etwas anderes als an den Preis des ewigen Lebens in Gottes neuer Ordnung, denn er bemerkte, daß derjenige, der schlecht gebaut hat, den „Lohn“ verliert, obwohl er selbst gerettet werden mag, wenn er das „Feuer“ übersteht (1. Korinther 3:14, 15).

      22, 23. (a) Welchen Lohn erhielt der Apostel Paulus in Verbindung mit seinen christlichen Brüdern in Thessalonich? (b) Welcher „Lohn“ ist dein Herzenswunsch, und wie könntest du ihn erhalten?

      22 Was ist dann dieser „Lohn“? Ein Gedanke, den Paulus den Thessalonichern mitteilte, wirft Licht darauf. Er schrieb den verfolgten Christen in Thessalonich: „Was ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Frohlockens — nun, seid nicht tatsächlich ihr es? — vor unserem Herrn Jesus bei seiner Gegenwart? Sicherlich seid ihr unsere Herrlichkeit [unser Stolz, Menge] und Freude“ (1. Thessalonicher 2:19, 20). Paulus hatte den Thessalonichern geholfen, den Weg der Wahrheit zu beschreiten. Obwohl sie von Anfang an Verfolgung erlitten, blieben sie standhaft. Der Lohn des Paulus bestand in der Freude, ihre Standhaftigkeit angesichts des Widerstandes zu sehen. Das zeugt davon, daß Paulus gut gebaut hatte.

      23 Ähnlich verhält es sich mit uns. Ist es nicht unser Herzenswunsch, denjenigen, die wir belehren, zu helfen, die beständigen christlichen Eigenschaften zu entwickeln, die sie in die Lage versetzen werden, standhaft zu bleiben angesichts der Versuchungen und Belastungen, die über sie kommen mögen? Ja, welch ein Lohn es doch für dich ist, wenn deine Interessierten und deine Kinder solchen feurigen Prüfungen standhalten! Das zeugt davon, daß du gut gebaut hast. Möge das dein Lohn sein, während du auf einer richtigen Grundlage mit feuerbeständigem Material baust und zu Jehova um den Segen für deine Bemühungen aufblickst!

      Hinweise, die dir helfen, das Herz anzusprechen

      ◻ Warum ist es wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen?

      ◻ Welche Art von Fragen sind hilfreich, und warum?

      ◻ Warum muß der Studierende erkennen, daß es weise ist, Gottes Gesetzen zu gehorchen?

      ◻ Warum muß der Studierende lernen, wie man betet?

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen